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Kapitel 1

 

 

Mein Leben war perfekt. Ich hatte einen Freund, der mich unendlich glücklich machte. Wir sind nun schon fast ein halbes Jahr zusammen. Es kommt mir so vor als wäre es gestern gewesen, dass mich Will auf der Sylvester Party geküsst hatte.

 

Es war 4 Uhr morgens als mein Handy klingelte. „Hallo ?“ fragte ich verschlafen, „Hey Süße!“ es war Will. „ Warum weckst du mich so früh?“ fragte ich schon fast ein bisschen wütend, „Ich wollte deine Stimme hören.“ sagte er und ich musste lächeln „Ich liebe dich Baby aber ich muss jetzt schlafen morgen ist Prüfung und die will ich nicht verhauen!“ sagte ich während ich schon fast wieder im Land der Träume war. „Okay Süße, wir sehen uns ja morgen! Ich liebe dich auch!“ sagte er und legte auf. Müde sackte ich in mein Kissen.

 

Pünktlich um 6 Uhr stand meine Mum wie jeden Morgen in meinem Zimmer und zog mir die Decke weg. „Aufstehen!“ sagte sie und fing an mich ein bisschen zu kitzeln. Ich trat um mich. Ich hasste es wenn meine Mum das machte. Als ich meine Augen aufmachte sah ich in ihr strahlendes Gesicht. Ich wusste nicht wie man so früh morgens schon so gut drauf sein konnte.

 

Die Prüfung lief schlecht. Mein Lehrer lief die ganze Zeit vor meinem Tisch rum und das lenkte mich total ab. Als ich in der Pause in die Kantine ging wurde ich direkt von Lee abgefangen. Er zog mich zu einem Tisch und setzte sich. Ich wusste schon, dass er mir etwas Wichtiges mitteilen wollte, darum guckte ich ihn gespannt an.

„Hast du ihn gesehen? Den Neuen? Oh mein Gott er ist so heiß!“ sagte er vor sich hin und ich kam gar nicht hinterher „Wen soll ich gesehen haben?“ fragte ich und guckte Lee verwirrt an. „Na den Neuen!“ sagte er und in seinen Augen sah ich dieses Funkeln. Das hatte er nur ganz selten. Nur wenn er sich für etwas ganz doll begeistern konnte. Dann zeigte er plötzlich auf einen Jungen der die Kantine betrat. Ich musterte ihn. „Das ist Robbie! Findest du nicht auch dass er unheimlich gut aussieht?“ fragte er und beobachtete den Jungen. Ich musste auflachen. Lee guckte mich empört an. „Was ist?“ fragte er mit seiner zickigen Stimme. „Nichts. Ich glaube.“ ich hielt inne und guckte Lee ginstent an. „Was ist?“ fragte er wieder, wurde dabei aber ein bisschen rot. „Ich glaube da hat sich jemand in Robbie verknallt.“ sagte ich und musste kichern. Er nickte, guckte wieder zu Robbie rüber und seufzte. Plötzlich drehte der sich um und kam gerade wegs auf uns zu. „Oh Gott er kommt hier her.“ sagte Lee und wurde ein bisschen nervös, „Wie sehe ich aus? Sitzen meine Haare?“ er zuppelte aufgeregt an seinen Klamotten. „Du siehst du toll aus, wie immer!“ versuchte ich ihn zu beruhigen. Er warf mir einen Kussmund zu und drehte sich mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht zu Robbie um. „ Hey Lee.“ sagte der und Lee wurde rot. „Hiii!“ sagte Lee darauf und ich merkte wie ihm das im nächsten Moment total peinlich war. Robbie schaute ihm tief in die Augen „Du sag mal.“ sagte Robbie dann und wurde rot. „Hättest du Lust heute Nachmittag vielleicht eine Tasse Kaffe mit mir trinken zu gehen?“ fragte Robbie und lächelte. „Klar!“ entgegnete Lee freudestrahlend darauf. Robbie lächelte, drehte sich um und ging. Lee schwärmte nun die ganze restliche Zeit in der Schule von ihm. Nach der Schule ging er aufgedreht und so aufgeregt wie nie mit Robbie in das Cafe die Straße weiter runter. Ich ging nach Hause und legte mich in mein Bett. Ich fühlte mich nicht gut. Ich hatte das Gefühl das etwas passieren wird aber ich wusste nicht ob gut oder schlecht. Ich bin anscheinend eingeschlafen denn irgendwann wurde ich sanft geweckt. Ich spürte weiche Lippen auf meiner Stirn. „Hallo Schatz“ sagte ich und ich sah in Will’s braune Augen. „Wie bist du rein gekommen?“ fragte ich und er lächelte. „Deine Mum hat mich reingelassen!“ sagte er und streichelte sanft meinen Kopf. Wir lagen lange auf dem Bett. So gegen halb acht klingelte sein Handy und Will ging ran. Ich konnte nicht die Stimme am anderen Ende nicht erkennen. Aber als Will auflegte sagte er: „Das war Tom er wollte fragen ob wir spontan auf seine Hausparty heute Abend kommen wollen?“ er guckte mich von der Seite an. „Ich weiß nicht.“ sagte ich und guckte ihm tief in die Augen. „Bitte Baby“ er guckte mich an und ich musste lachen. „Na gut!“ ich gab nach und ging zum Kleiderschrank um mich umzuziehen. Ich zog mein T-Shirt aus. Ich spürte Wills arme Hände an meiner Taille. Ich bekam Gänsehaut und mein Herz raste. Ich drehte mich um und wurde zärtlich geküsst. Ich erwiderte seinen Kuss. Er guckte er mich an. Ich weiß ich bin schon 17 aber ich habe noch nie mit jemandem geschlafen. Und das wusste er. Er meinte immer ich soll mir Zeit lassen, bis ich dazu bereit war. Doch als er mir jetzt so in die Augen sah war ich mir sicher, dass es der richtige Moment ist. Also nickte ich vorsichtig und er fing an meinen Hals zu küssen. Er zog sein T-Shirt aus. Ich war noch ein bisschen unbeholfen. Er schaute mir in die Augen. „Ich liebe dich!“ flüsterte er und schob mich in Richtung Bett. Ich ließ mich drauf fallen und er legte sich vorsichtig auf mich. Seine Berührungen waren zärtlich. Er küsste mein Dekollete. Seine Hand glitt an meinem Bauch hinunter und er öffnete vorsichtig meine Hose. Es fühlte sich richtig an.

Kapitel 2

Wir sind nicht mehr zu Tom gegangen. Ich wachte morgens in Wills Armen auf. Er küsste meinen Kopf. Mir wurde wieder mal aufs Neue klar wie viel Glück ich mit ihm hatte. Er liebte mich und ich liebte ihn mehr als alles andere.

Um vier Uhr ging ich mit Will in die Stadt weil er sich dort mit seinen Freunden traff und ich ein bisschen mit Lee shoppen gehen wollte damit er mir ein bisschen von sich und Robbie erzählen kann.

„War schön letzte Nacht.“ er grinste und gab mir noch einen Kuss, dann verschwand er in der Menschenmenge. Ich musste nicht lange warten bis dann Lee kam. Er lächelte wie ein Honigkuchenpferd.

Ich begrüßte ihn mit den Worten „Na, noch Single?“ ich umarmte und wartete auf eine Antwort. Er nickte zwar, fing aber an komisch zu quicken. Ich musste auch grinsen und guckte verlegen auf den Boden da ich Lee ja noch nicht erzählt hatte, dass ich mit Will geschlafen habe. „Was ist?“ fragte er und guckte mich lächelt an. „Hast du etwa..“ er hielt inne. Ich wusste, dass er das meinte und nickte. Dann mussten wir beide lachen. Wir redeten noch kurz dann standen wir auf und gingen los um ein unsere Kleiderschränke weiter zu füllen. Als wir in einigen Läden drin waren fiel mir ein, dass ich noch ein Kleid kaufen wollte mit dem ich Will überraschen wollte weil er doch am Wochenende 19 wird. „Ich brauche ein hübsches Kleid.“ mehr musste ich nicht sagen und Lee zog mich direkt rüber zu einem Laden. Er streifte durch die Gänge und warf sich einige Klamotten über den Arm. Dann rief er durch den Laden. „ Claire Schätzchen, such dir schon mal eine Kabine aus. Wir gucken gleich mal welches dir gefällt.“

Ich probierte unheimlich viele Kleider an doch entweder sahen sie doof aus, sie zwickten oder sie saßen einfach überhaupt nicht gut. Dann sah Lee mich an und lächelte. „Ich habe eine Idee.“ sagte er. „Zieh deine Jacke an.Wir gehen.“ er nahm seine Michael Kors Tasche und ich ging hinter ihm her. Nach einer halben Stunde kamen wir bei Lee Zuhause an. Er legte seine Tasche auf die Kommode im Flur und ging in sein Zimmer. Ich ging im hinterher und ich hatte keinen blassen Schimmer was mich jetzt erwartete. „Setz dich auf mein Bett Süße.“ sagte er und öffnete die Tür zu seinem begehbaren Kleiderschrank. Sein Kleiderschrank ist so riesig, dass es noch ein weiteres Zimmer da drin gibt. Er öffnete die Tür zum anderen Raum. Ich hatte mich immer gefragt was da drin war. Ich durfte nie einen Blick hinein werfen. Mal hatte ich gedacht da ist vielleicht ein Zimmer für ihn und seine Liebsten aber er hat ja schon so ein großes Schlafzimmer. Dann hatte ich noch die Idee, dass er in dem Raum sein heimliches Hobby ausübte. Aber da mir Lee so was nicht verschweigen könnte, war das dann auch nicht mehr so überzeugend. Aber ich fand es schon komisch, dass Lee mein bester Freund und die Plaudertasche mir etwas verschweigen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er aus dem geheimnisvollen Zimmer und sagte: „ Schließ deine Augen.“ Ich musste lachen, wusste nicht was er vorhatte, schloss aber meine Augen und wartete darauf was als nächstes passiert. „Also...“ sagte er und ich hörte eine gewisse Unsicherheit in seiner Stimme. „Ich habe als du hier her gekommen bist angefangen etwas für dich zu machen. Ich weiß es ist nicht der Moment den ich mir vorgestellt hatte aber ich spüre dass es der richtige Anlass ist. Ich habe es nur für dich gemacht und ich hoffe dass es dir gefällt. Eigentlich sollte es dein Geburtstagsgeschenk werden aber ich will es dir jetzt schon geben. Du kannst jetzt die Augen öffnen.“ Ich öffnete langsam die Augen und sah vor mir ein wunderschönes Kleid. Es war bodenlang. Es war aus einem leichten, rosa Stoff. Ich guckte Lee an und fragte ihn: „ Das hast du für mich gemacht?“ Mir stiegen die Tränen in Augen. Und Lee lächelte. Ich stand auf und umarmte ihn. „Zieh es an!“ sagte Lee und drückte mir den Bügel in die Hand. Ich verschwand in seinem Kleiderschrank. Der Stoff fühlte sich ganz weich an auf meiner Haut. Ich guckte in den Spiegel und mir stiegen schon wieder die Tränen in die Augen. Ich trat aus dem Kleiderschrank und jetzt musste auch Lee weinen.

Er stellte sich vor mich und nahm meine Hand. „Gefällt es dir?“ fragte er und ich konnte nur noch nicken.

Kapitel 3

Es war Mittwoch und ich lag mit Will auf meinem Bett. Die Schule war heute sehr anstrengend gewesen da wir einen Sportevent hatten. Aber ich freute mich schon auf Wills Geburtstag am Samstag. Es gab nur noch ein Problem. Ich hatte absolut keine Ahnung was ich ihm schenken sollte. „Baby?“ ich drehte mich zu ihm um und guckte ihm in die Augen. „Was wünschst du dir von mir zum Geburtstag?“ fragte ich und guckte ihn lächelnd an. „Du musst mir nichts schenken. Du bist das Beste was mir je passiert ist, du bist mein Geschenk!“ Er küsste mich vorsichtig auf die Stirn. Plötzlich klopfte es an meiner Tür. „Herein!“ sagte ich und Josh schob vorsichtig seinen Kopf durch die Tür. „Kommt ihr mal nach unten?“ sagte er und verschwand wieder. Will und ich standen auf und ich fragte mich was uns wohl unten erwarten würde. Josh und meine Mutter hatten mir ja schon vor 5 Monaten mitgeteilt, dass sie heiraten werden. Der Termin stand aber noch nicht fest. Will nahm mich an die Hand und lächelte. Meine Mum und Josh saßen schon am Küchentisch und warteten auf uns. Ich guckte Will verwirrt an aber der lächelte nur. „Wird schon nichts schlimmes sein.“ flüsterte er und wir setzten uns zu den beiden. „So..“ fing meine Mutter an und nahm Joshs Hand. „Wie du, bzw. ihr wisst sind wir seit 5 Monaten verlobt.“ sie guckte Josh an und beide lächelten. „Steht der Hochzeitstermin jetzt fest?“ fragte ich neugierig aber meine Mum schüttelte nur den Kopf. „Nein!“ sagte Josh. „Willst du es sagen?“ fragte er dann meine Mum und gab ihr einen Kuss. „Claire..“ sagte sie und ich guckte sie erwartungsvoll an. Mir schoss viel durch den Kopf. Ist meine Oma gestorben ? Oder irgendjemand anderes? Ich hatte viele Ideen aber das was meine Mutter jetzt sagte, dass kam mir . „Claire, du wirst große Schwester.“ Meine Mutter lächelte mich an. Ich werde große Schwester. Ich guckte Will an. Er lächelte nur. „Ich werde große Schwester?“ fragte ich ungläubich. Meine Mutter nickte. „Na dann herzlichen Glückwunsch!“ sagte ich und fragte dann noch: „ Wisst ihr schon was es wird ?“ Meine Mutter und Josh schüttelten lächelnd den Kopf.

Später lag ich wieder mit Will auf meinem Bett. „Freust du dich?“ fragte er und ich antwortete: „Natürlich freu ich mich! Ich hab mir schon immer ein kleines Geschwisterchen gewünscht.“

Kapitel 4

Am Freitag packte ich dann meine Sachen ein da ich heute mit meiner Mutter und Josh zu meiner Oma fahren musste. Sie sollte ja auch von dem Nachwuchs erfahren. Ich hatte nicht wirklich Lust weil ich eigentlich vorhatte bei Will zu schlafen und wir beide wollten in seinen Geburtstag rein feiern. Meine Oma wohnt 2 Stunden von uns entfährt aber die Autofahrt kam mir wie eine gefühlte Ewigkeit vor. Ich hatte schlechte Laune. Ich meine Will wird 19. Und das wäre sein erster Geburtstag den ich mit ihm feiern kann. Ich kann zwar abends zu seiner feier aber ich wäre schon gerne die Erste die ihm gratuliert. „Was ist los mit dir?“ meine Mutter drehte sich zu mir um und guckte mich fragend an. „Du hast deine Oma schon lange nicht mehr gesehen, freust du dich gar nicht sie endlich mal wieder zu sehen?“ Sie guckte mich schon fast ein bisschen böse an. „Klar freu ich mich!“ sagte ich und guckte dann aus dem Fenster. Wir fuhren gerade übers Land. Überall Bäume.Felder soweit das Auge reicht. Keine Häuser. Kein einziges kleines Haus. „Ist es wieder wegen der Sache mit Wills Geburtstag ? Mensch Claire. Du siehst ihn doch morgen Abend.“

„Ich weiß !“ antwortete ich mürrisch. „Aber ich will den ganzen Tag mit ihm verbringen und auch ein bisschen ziet mit ihm alleine. Ich meine auf der Party, hat er doch eh keine Zeit für mich.“ ich guckte meine Mutter an die sich jetzt wieder nach vorne drehte und aus dem Fenster guckte. „Manchmal klingst du ganz schön egoistisch!“ sagte sie schnippisch.

 

„Oh Claire, du bist aber groß geworden.“ mit diesen Worten begrüßte mich meine Oma. Das ist doch der Satz den jeder Teenager am wenigsten hören will. Ich brachte nur ein: „Hallo Oma.“ raus,dann umarmte ich sie und ging an ihr vorbei in ihr Haus.Sie war immer super nett zu mir aber ich hatte einfach zu schlechte Laune. Ich brachte meinen Koffer hoch in das Zimmer in dem ich früher schon immer geschlafen hatte. Als ich die Tür öffnete wurde mir erst richtig klar wie lange ich nicht mehr hier gewesen sein muss. An den Wänden hingen Poster von Pferden, Katzen und Hunden und alles war rosa und pink. Was nartürlich auch nicht fehlen durfte war das riesige Barbietraumhaus. Ich stellte meinen Koffer in die Ecke und setzte mich auf das Bett. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche. 7 verpassete Anrufe und 23 Nachrichten. Alle von Will. Ich hatte ihm doch schon gesagt das ich heute nicht kommen kann, also hatte ich keine Ahnung was er jetzt noch wollte. Seufzend gab ich mein Code ein und fing an mir alle Nachrichten durch zu lesen. In allen stand nur ich liebe dich. Ich schrieb ihm zurück, dass ich ihn auch liebe. Ich setzte mich auf den Boden, vor das Barbiehaus und legte mein Handy neben mich auf den Boden. Ich nahm meine alte Lieblingsbarbie. Sie hatte langes, blondes, lockiges Haar. Sie hatte ein pinkes Ballkleid an. Sie lächelte mich an. Sie war perfekt. Ich überkam mich ein Gefühlausbruch. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Ich schmiss die Barbie gegen die Wand. Warum ? Warum ist sie so perfekt ? Ich legte mich hin. Der Boden war weich. Teppichboden. Die Tränen liefen mir immer noch über die Wangen und ich spürte wie mein Mascara nicht war auf meinen Wimpern war sondern auf meinen Wangen klebte. Die Barbie würde er für immer behalten, denn sie war perfekt. Jeder Junge will doch ein perfektes Mädchen. Warum ich ? Warum will er mich? Das ganze weinen machte mich müde. Ich schloß die Augen.

Was ist Liebe ? Was bedeutet Liebe wirklich?

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 10.10.2014

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