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Neue Stadt. Neue Liebe.

 

 

Ich wurde in Georgetown in Texas geboren, wuchs aber in Florida auf. Ich lebe mit meiner Mutter alleine, da mein Vater mit der Putzfrau durchgebrannt ist. Ich habe ihn nie wirklich vermisst, im Gegensatz zu meiner Mutter die sich noch oft in den Schlaf geweint hat.

Ich bin nun schon 17 Jahre alt und hoffe, dass wir jetzt nicht mehr so oft umziehen, da ich auch immer meine Freunde verlassen muss.

Heute sitz ich mal wieder mal in einem neuen Haus, mit einem neuen Geruch und vielen Kisten.

Mansfield,Ohio. Neue Stadt. Fremde Leute. Und dann noch ich. Ich hasse das Gefühl die Neue zu sein, von allen angestarrt zu werden, als wäre ich ein Alien.

Doch dieses Mal kannte ich jemanden in der Stadt. Wir sind schon seit dem Kindergarten gute Freunde. Lange Zeit haben wir nichts mehr von einander gehört, doch vor kurzem habe ich wieder Kontakt zu ihm aufgenommen. Meine Mutter hat auch jemanden. Ihren neuen Freund Josh. Sie hatten sich im Internet kennen und lieben gelernt. Für einige Zeit hatte er bei uns gelebt, doch er und meine Mutter wollten einen gemeinsamen Neuanfang.

 

„Claire ?“ rief meine Mutter die Treppe hoch, „ Ich fahre jetzt mal mit Josh einkaufen. Willst du mitkommen?“ fragte sie und ich hörte wie Josh sich räusperte „Nein ist schon gut ich werde mich mal ein bisschen einrichten.“ sagte ich und im nächsten Moment hörte ich die Haustür zufallen. Ich ging runter in die Küche um mir eine warme Milch zu machen.

Ich setzte mich auf das Sofa und guckte aus dem Fenster.Es war still. Kein Autolärm, keien schreienden Kinder, noch nichtmal jemand der Rasen mähte. Ich beobachtete zwei Eichhörnchen. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich stellte mein Glas in die Küche und flitzte zur Tür. Draußen stand ein Junge, der mir irgendwie bekannt vorkam. „ Ah Püppi, du bist aber hübsch geworden, hätte ich damals nie gedacht das mal so gut aussehen wirst.“ sagte der Junge und musterte mich von oben bis unten. Ich guckte ihn verwirrt an. „Erkennst du mich nicht Schätzchen? Ich bin’s Lee-John.“ Ich musste lachen. Ich wusste nicht, dass er sich so extrem verändert hatte. Mit seiner engen Leggins seiner Michal Kors Tasche und seinem pinken Glitzertop sah er ganz anderes aus als ich ihn in Erinnerung hatte. Aber als ich so darüber nachdachte wurde es mir klar. Er war schon immer der Junge der nicht mit den anderen Jungs Fußball oder mit Autos spielte, sondern lieber mit uns Mädchen mit Barbies oder sich auch gerne mal verkleidete und schminkte. Er kam auf mich zu und umarmte mich.Küsschen rechts, Küsschen links. Dann ging er an mir vorbei ins Haus und setzte sich aufs Sofa. Ich stand immer noch reglos in der Tür. „Komm her", sagte er und tippte auf den Platz neben sich. Ich schloss die Tür und ging zu ihm. „Ja ich habe mich sehr verändert Püppi, aber ich bin glücklich so wie es ist.“ sagte er und lächelte. Ich guckte ihn fragend an. „Mir war schon immer klar , dass ich anders bin als die Anderen, glaub mir das ist kein Problem das du damit noch nicht so klar kommst.“ sagte er, ich lächelte. Wir unterhielten uns noch lange über dies und das. Wir hatten uns so viel zu erzählen. Er erzählte mir von seiner Familie, seinen Ex Freunden und von der Schule.

 

6 Uhr. Mein Wecker klingelte und im selben Moment kam meine Mutter ins Zimmer. „Aufstehen Claire, erster Tag in der neuen Schule!“ sagte sie und zog mir die Decke weg. Ich quälte mich aus dem Bett und stampfte ins Bad. Ich guckte in den Spiegel. Ich fragte mich ob was mich woh erwarten würde. Pünktlich um 7 Uhr stand ich an der Bushaltestelle. Meine Hände zitterten während ich den Griff des Schulbusses umklammerte. Ich fühlte mich von allen angestarrt. Hinten war noch eine Bank frei auf die ich mich setzte. Nach 30 Minuten Fahrt stieg ein Junge ein. Er hatte schwarze wuschelige Haare und eine blaue Collegejacke an. Er ging auf mich zu und setzte sich auf den Platz neben mich. Mein Herz raste. „Hey Süße !“ sagte er und lächelte mich an. „Bist du neu in der Stadt?“ fragte er und ich nickte. „ Ich bin Ayden!Und wer bist du schöne Frau? “ er schaute mich an. „Claire...“ sagte ich und in diesem Moment hielt der Bus vor der Schule. Komischer Weise freute ich mich dadrüber. Ich war sogar ein bisschen erleichtert. Ich stieg aus, doch als ich mich umdrehte war Ayden nicht mehr da. Ich ging den großen Schulflur entlang und suchte den richtigen Raum. Die Schule war so riesig. Als ich ihn dann gefunden hatte, saßen schon alle auf ihren Plätzen. Alle starrten mich an. Ich merkte wie ich rot wurde. Ich ging in die letzte Reihe und setzte mich. Der Unterricht war nicht besonderes spektakulär. In der Pause stellte ich mich alleine auf den Gang. Lee kam freudestrahlend auf mich zu. „Du bist so hübsch Süße.“ sagte er und umarmte mich.Küsschen rechts, Küsschen links.  „Wie gefällt dir die Schule? Hast du schon jemanden kennen gelernt ? “ er nahm meine Hand und zog mich in die Kantine. Wir setzten uns an einen Tisch. Gut, gut murmelte ich während ich mich ein bisschen umsah entdeckte ich Ayden. Er saß an einem Tisch, Händchen haltend mit einem Mädchen. Lee stupste mich in die Seite. „Das ist Ayden mit seiner Freundin Jennifer. Sie sind das angesagteste Paar der Schule.“ Ich beobachte die beiden, dann stand ich auf, sagte Lee Tschüss und ging. Ich hatte mich in einen Jungen verknallt den ich noch gar nicht richtig kannte und der eine Freundin hatte. 

Als ich nach Hause kam stand meine Mum in der Küche und kochte. Josh saß auf dem Sofa und guckte fern. Ich legte meine Tasche in die Ecke und ging zu meiner Mum. „Wie ist deine neue Schule?“ fragte sie und stellte die Teller auf den Tisch und setzte sich. „ Sie ist okay..“ sagte ich und setzte mich zu ihr. Den restlichen Tag saß ich nur in meinem Zimmer und war am Laptop.

Die nächsten Tage in der Schule waren okay.

Ich lernte noch ein paar neue Leute kennen.

 

Ich saß auf meinem Bett und schrieb seit langer Zeit mal wieder in mein Tagebuch. „Heute habe ich Will kennen gelernt.“ während ich das schrieb musste ich lächeln. „Er sieht gut aus und wir verstehen uns wirklich gut, doch dann erfuhr ich heute, dass Lee auf ihn steht. Ich weiß, dass Will auf Mädchen steht. Er ist der Mädchenschwarm der Schule aber ich will Lee nicht verletzten!“ Ich wusste nicht wieso mir jetzt eine Träne über die Wange lief. Ich wischte sie weg. „In drei Tagen ist Sylvester,“ schrieb ich weiter „und ich hoffe das ich nächstes Jahr glücklich werde.“ Ich legte das Buch weg und machte meine Nachttischlampe aus. Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen da morgen eine Shoppingtour mit Katy einem Mädchen von meiner neuen Schule bevorstand.

 

Die Shoppingtour mit Katy war super witzig und ich habe ein hübsches Kleid für die Sylvesterparty am Montag bei Anna gefunden. Als ich nach Hause kam erwartete mich meine Mutter mit Tränen in den Augen. Sie zitterte. Ich sah sie schockiert an. „Josh hatte einen Autounfall!“ schluchzte sie. „Ich wollte noch auf dich warten. Ich werde jetzt zu Josh ins Krankenhaus fahren.“ Sie nahm ihre Jacke und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Es war jetzt 19 Uhr als es an der Tür klingelte. Es war Will. Er hatte einen DVD Abend vorgeschlagen damit ich nicht so alleine war.Mein Herz klopfte. Meine Hände zitterten. Wir machten es uns auf dem Sofa mit zwei Decken und einer großen Schüssel Popcorn gemütlich. Wir guckten ein paar Filme und schließlich ich schlief in seinem Arm ein.

Meine Mum kam früh morgens nach Hause, sie ist die ganze Nacht bei Josh im Krankenhaus gewesen. Als sie mich weckte war Will nicht mehr da. Ich ging in mein Zimmer wo ein Zettel auf meinem Bett lag auf dem stand „Sorry Claire das ich schon so früh los musste, ich hab heute Nachmittag ein wichtiges Footballspiel und dafür muss ich fit sein! Es war ein witziger Abend und das können wir gerne mal wiederholen. Will!“ Ich legte mich seufzend auf mein Bett. Ich war verliebt. Halsüberkopf in Will verliebt.

 

Heute ist der 31. Dezember. Endlich Sylvester.

Als ich die Treppe runterging stand meine Mum schon vorm Herd und versuchte sich an Pancakes. „ Na mein Schatz, gut geschlafen? “ fragte sie und nahm einen Schlug aus ihrer Kaffeetasse. „Ja. Und wie geht es Josh?“ fragte ich sah meine Mutter an. „Soweit ganz gut, nur ein paar leichte Prellungen.  Er darf aber heute wieder nach Hause.“, sagte sie und stellte die Pancakes auf den Tisch. Ich nahm mir einen und biss ab. Er schmeckte nicht wirklich gut aber ich ließ mir nichts anmerke, da ich meine Mutter nicht verletzten wollte. So gegen 15 Uhr fuhr meine Mutter los um Josh abzuholen. Ich ging nochmal schnell duschen und fing dann an mich für die Party fertig zu machen.

Um Acht holte mich Lee ab. Er hatte eine pinke Paliettenhose mit dem dazu passenden Smoking an. Mit diesem Anzug passte er perfekt zu meinem schwarzem Minikleid. Als wir bei Anna’s Haus ankamen war die Party schon im vollen Gange.Ich war immer noch für alle die neue obwohl ich nun schon sei einiger Zeit hier war.Ich begrüßte die Leute die ich kannte. Nicht sehr viele aber wenigstens ein paar. Ich schaute mich ein bisschen um. Einige Leute liefen jetzt schon betrunken durch den Garten. Es war ein lustiger Abend. Wir tanzten viel. Ich hatte bis jetzt Will noch nicht entdecken können. Ich bekam langsam Kopfschmerzen und verzog mich an den beleuchten Teich hinten im Garten. Es war eine sternenklare Nacht. Nach einiger Zeit setzte sich jemand neben mich. Es war Will und mein Herz klopfte wie wild. „Na hast du Spaß?“ fragte er und sah mich lächelt an. „Ja, ist super cool hier!“ sagte ich und guckte verlegen auf den Boden. "Klingst nicht sehr überzeugent und er guckte mich mit diesem süßen schiefen Grinsen an. „Und schon ein Wunsch für das neue Jahr?“ er lächelte. Ich wusste nicht genau was ich sagen soll und log ihn an: "Nicht wirklich." Innerlich führten mein gutes und mein böses Engelchen ein erbitterten Krieg. Wir redeten noch ein bisschen und wurden dann zum Countdown zu den Anderen gerufen. Es waren viele Leute gekommen. Ich kannte so gut wie niemanden. Ich hab mich alleine an den Rand gestellt und schlürfte schonmal ein bisschen an meinem Sektglas. Dann ging es los. 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1.. Dann schossen auch schon die ersten Raketen in die Luft und im selben Moment spürte ich eine Hand an meinem Rücken und ich drehte mich erstaunt um. Ich schaute in Wills braune Augen. Er lächelte. Er legte seine Hand auf meine Wange und zog mich mit der anderen Hand an mich ran. Der Kuss der dann folgte war unbeschreiblich. Ich war das glücklichste Mädchen der Welt.

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Tag der Veröffentlichung: 10.10.2014

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