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Mein letztes Kapitel

Die Sucht, mein ständiger Begleiter!

 

Völlige Isolation oder doch nur alles Einbildung? Von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, nicht mehr dazuzugehören. Ich bin so ein Fall, mein Name ist nicht wichtig, doch meine Geschichte sehr wohl. Ich will erzählen, wie die Magersucht mein Leben kontrollierte. Was zuerst nur mit einer Diät anfing, sollte mein ganzes späteres Leben komplett auf den Kopf stellen. Zuerst versuchte ich weniger zu Essen, meine Mahlzeiten wurden schließlich immer kürzer, bis ich schlussendlich komplett aufhörte mich zu ernähren. Doch es war nicht leicht. Meine Hosen passten mir nicht mehr. Weitere Folgen waren meine Knochen. Meine Rippen, meine Schlüsselbeine, meine Handknochen, waren entblößt. Ich betrachtete mich sogar lange Zeit im Spiegel, die Waage an der ich mich immer abwog, wurde dann mein einziger Freund, den ich brauchte. Je mehr Kilogramm ich verlor, desto mehr freute ich mich. Ich war auf irgendeine Weise sogar stolz darauf. Denn ich allein, nur ich, habe die Kraft, den Willen dazu das durchzuziehen. Diese Sucht bestimmte meinen Alltag. Treppen wurden für mich zur Qual, den ich hatte an Kraft verloren, ich verspürte eine Leere in mir, die nur ich allein verstand. Die Leere meiner zerbrochenen Seele. Völlig fremde Leute, die dürr waren, wurden zu meinem Vorbild. Allmählich konnte ich mich nicht selbst mehr im Spiegel erkennen. Wer war dieses komische magere Gestell eines Mädchens? Ich konnte mich selbst nicht mehr erkennen. Und ehe ich mich versah, verschlang mich die Sucht. Sie ließ mich in ein Loch voller Hoffnungslosigkeit fallen und spuckte mich nicht mehr aus. Sie war mein Trost, die Balance, denn ich hatte keinen Halt mehr in meinem Leben. Verbitterung und Schmerz folgten danach. Das Gefühl des nicht satt seins hatte mich so sehr im Griff, dass jeder Bissen den ich aß, es mir schwer machte. Am schlimmsten davon betroffen, war mein Körper, den er verformte sich, sodass ich so dürr war, dass ich es selbst nicht mehr erkennen konnte. Schließlich war ich in einem Tiefpunkt gekommen, wo ich nicht mehr weiterwusste. Ich hatte jetzt die Wahl, entweder beende ich mein Leben, sodass der süße Hauch des Todes mich umschleiert und ich Trost darin finden kann oder ich bekomme Hilfe. Hilfe von Freunden, die ich nicht habe, Hilfe von meiner Familie, die schon Tod ist, Hilfe von meinem Freund, der mich verlassen hatte. Nein! Es reicht, ich habe gar nichts mehr, was es sich für mich zu Leben lohnt. Das stand für mich fest. Es war aber nicht Schade, nein im Gegenteil ich hatte ein erfülltes Leben. Denn wer weiß?! , Der Tod ist vielleicht erst der Anfang´´ So stand ich da und konnte meinen eigenen Herzschlag spüren, schwach aber doch noch da. Ich ging mit mühsamen Schritten zur Küche, holte mir ein Messer und setzte mich mit qualvollen Schmerzen auf den kalten Marmorboden. Ich konnte mich selbst nicht mehr stützen, deshalb kniete ich mich auf den Boden. Mit schwerer und bitterlicher Stimme murmelte ich was vor mich hin. Das Messer griffbereit in meiner rechten verkümmerten Hand. Mein letzter Gedanke, den ich je haben werde und habe ist meine letztendliche Erlösung. Ich stach zu, ich spürte einen lähmenden Schmerz in meiner Rippe und dann Blut, gefolgt von Tränen die sich am Boden mit dem Blut vermischten. Bedauern, Schmerz und Trost auf mein baldiges Ende gaben mir komischerweise ,,HOFFNUNG´´…

Impressum

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Tag der Veröffentlichung: 10.05.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Buch widme ich all meinen Freunden und meiner Familie

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