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1. Kapitel : Los Angeles

 1. Kapitel :  Los Angeles 

 

 

 Meine Eltern sind seit fast vier Jahren getrennt und nun seit einem Jahr offiziell geschieden.
Okay, mir hatte es nichts ausgemacht, da ich schon Erwachsen genug war, um zu kapieren dass es nie mehr zwischen meinen Eltern alles im Lot sein wird.
Mein Vater ist dann nach New York abgehauen und meine Mum nach Los Angeles.
Ich dagegen hatte die Wahl gehabt : entweder komme ich mit nach L.A oder ich bleibe in San Francisco.
Ich entschied mich in San Francisco zu bleiben – damals noch mit meinem ehemaligen Freund zusammen.
Doch seit gut ein halben Jahr bin ich Single und habe ihn aus meiner Wohnung rausgeschmissen, da er mich hintergangen und belogen hat.
Eigentlich war das auch schon lange fällig gewesen, da ich keine Funken mehr gespürt habe in der Beziehung.
Umso froher war ich, als ich ihn endlich losgeworden bin.
Ich hatte sogar richtigen Spaß daran gehabt Nolan´s – so war sein Name – Sachen zusammen zupacken und seine Koffer vor der Tür zu stellen.Sein Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen.
Einfach amüsant.

 

 

Meine Mum heiratet in ein paar Tagen, weshalb ich extra nach Los Angeles fahren werde.
Ich habe mich gewundert als sie mich nach einem Jahr – das letzte mal habe ich sie beim Scheidungsgericht von San Francisco gesehen, als meine Eltern nun offiziell geschieden wurden – Kontaktiert hat und aus heiterem Himmel mir eröffnet hat, dass sie bald heiraten wird.
Ich war so überrumpelt, dass ich zugesagt habe zu kommen, ohne nach zu fragen wen sie da überhaupt heiratet.
Sie hätte von mir aus doch gleich nach Vegas durchbrennen können und in einer Kapelle heiraten.
Aber ich wollte nicht fies sein und ihre träume zerstören.
Also sagte ich zu.

Mit einem Becher Kaffee in der Hand, die ich mir beim Bäcker geholt habe, stieg ich in meinem Auto, um nach Los Angeles zu fahren.
Die Fahrt bis dahin dauert eh nur fünf Stunden mit dem Auto.
Also machte es mir nicht sonderlich viel aus.
Ich habe den Salon für zwei Wochen geschlossen, damit ich auch zum Hochzeit gehen kann.
Ja, meine Großmutter hat mir ein eigenes Friseursalon gekauft und somit bin ich die jüngste Friseurinhaberin in San Francisco mit 21 Jahren.

Gerade als ich mein Becher im Kaffeebehälter rein stellte, klingelte zum wiederholten mal mein Handy.
Das konnte auch nur mein Ex Nolan sein, worauf ich ihn geschickt wegdrückte.
Er konnte echt nerven und kommt einfach nicht drüber hinweg, dass ich nichts mehr von ihm wissen will.
„Nerv nicht, du Penner!“ zischte ich während ich weggedrückt habe und machte mein Handy aus.
Ich brauchte einfach einen klaren Kopf während der Fahrt.
Also drehte ich den Schlüssel im Zündschloss um und fuhr rückwärts den Parkplatz hinunter und steuerte die Straße an.
Ich machte ein bisschen Musik an und trällerte ein bisschen mit, während ich die Stadt langsam verlasse und auf die Freeway zu fahre.
Dank meiner Navi könnte ich mich auch nicht verfahren.

 

 

Nach gut fünf Stunden kam ich auch tatsächlich in Los Angeles an.
Ein wunder das ich mich doch nicht verfahren habe.
Ich konnte echt Stolz auf mich sein.
Ich hatte im übrigen auch schon während der Fahrt noch mehrere Kaffee´s Intus gehabt.
Kurz machte ich mein Handy an, um zu schauen ob ich neue Nachrichten oder sowas habe, als ich an einer Ampel stand und die Gelegenheit nutzte.
Tatsächlich hatte ich eine Sms von meiner Cousine Denna.
Sie schrieb :

 

 „Hey Cas,wann kommst du denn in L.A an? Deine Mutter erwartet dich schon und wir freuen uns dich wieder zu sehen. Ruf zurück, wenn du endlich mal dein Handy an machst. *grins*HDL Denna ❤ “ 

„Danke, mir geht’s auch gut, Denna.“ murmelte ich, als ich die Nachricht gelesen habe und legte mein Handy auf mein Schoß, als die Ampel grün wurde und ich wieder los gefahren bin.

Kurz hielt ich noch bei Starbucks an, um mir erneut einen Kaffee zu holen.
Und ja, ich bin definitiv Kaffee – süchtig.
Als ich dann mit meinem mindesten siebten Kaffee den Starbucks verlassen habe, stieß ich mit irgendein Idioten zusammen der gerade kurz aus einem Taxi ausgestiegen ist, wobei ich beinahe mein Becher fallen gelassen habe.
„Mensch, hast du keine Augen im Kopf oder was?“ fuhr ich ihn ein bisschen zu laut an.
Der Typ darauf hob beide Hände hoch und sagte „Sorry kleine, das war keine Absicht gewesen.“.
„Schau einfach mal beim nächsten mal nach vorne, statt auf dem Boden.“ wies ich ihn darauf an, weil er tatsächlich die ganze Zeit über auf dem Boden starrte, als ob er was auf dem Boden suchen würde.
Na ja, süß war er schon gewesen, aber das interessierte mich nicht wirklich.
Statt auf seine Antwort zu warten, lief ich einfach weiter auf mein Auto zu.
Der Typ blieb immer noch auf dem selben Fleck stehen, ehe er sich doch noch abgewandt hat und ins Starbucks rein ging.
Ich schüttelte nur den Kopf, nahm ein Schluck von meinem Kaffee und startete das Auto und fuhr rückwärts wieder aus dem Parkplatz heraus.

 

 

Wenig später kam ich im Stadtteil  Beverly Hills  an und staunte nicht schlecht, als ich die ganzen Villen im Viertel gesehen habe.Alles schick.
Die Hecken perfekt geschnitten.Überall blühten frische Blumen.
Alles sieht auch sehr gepflegt aus.
„Nicht schlecht.“ pfiff ich als ich mich beim vorbei fahren umsah.

Schließlich entdeckte ich auch schon das riesen große Haus, in dem meine Mum mit ihrem neuen Macker, Schrägstrich verlobten, nochmal Schrägstrich baldigen Ehemann, und wieder Schrägstrich mein Stiefvater, wohnt.

„Wow!“ entfuhr es mir, als ich die Auffahrt hoch gefahren bin und kam dann schließlich vor dem Haus zum stehen.
Überall im vorderen Garten blühten rote Rosen und die Hecken waren genauso perfekt geschnitten wie die restlichen Häuser hier in Beverly Hills.
Ich machte den Motor aus und stieg anschließend aus dem Auto.
Vor dem Haus parkten außerdem noch mehrere Autos.
Ich richtete mich kurz an meinem Autoscheibe, um zu überprüfen dass auch alles in Ordnung ist.
Ich trug nämlich eine zerrissene Skinny Jeans, dazu ein trägerlosen schwarzen Top und weiße Pumps.
Meine langen braunen Haaren ließ ich offen und die saßen immer noch perfekt.

Ich nahm meine kleine Handtasche und machte mich damit auf dem Weg zum Eingangstür.
Meine Koffer würde ich dann später nach holen.
Allerdings habe ich für eine Woche viel zu viel eingepackt.
Insgesamt habe ich drei Koffer mitgenommen.In dem einen befinden sich meine ganzen Klamotten.
In dem einen meine Kleider, welches ich anziehen könnte, da ich mich nicht entscheiden konnte welches ich eigentlich mitnehmen sollte.
Und in dem anderen sind meine Schuhe drinne.
Von Sneakers, Ballerina´s bis hin zu Pumps und High Heels.
Und noch mein mittelgroßen Koffer voller Schminke und Frisierzeug  habe ich mitgenommen.
Viel zu viel, sage ich ja.

Gerade als ich an der Tür klingeln wollte, wurde diese mir auch schon von meine Cousine Denna geöffnet.
Diese kreischte freudig laut auf und umarmte mich stürmisch.
CAAAAASSSIIIEEEE!“. Sie drückte mich so fest, dass ich das Gefühl hatte, sie zerquetscht mich noch.„Denna? Bitte nicht so fest.“ presste ich hervor, da sie mir auch kurz davor war die Luft ab zu schnüren.
Sie ließ mich endlich los und murmelte „Sorry, Cas. Aber ich freue mich dich zu sehen.“ und lächelte dabei.
Ich erwiderte dieses lächeln und antwortete ihr „Ich mich auch, Denna.“.
„Komm mit. Deine Mum erwartet dich bereits.“ sagte sie und schon zog sie mich am Arm mit sich.

Wir liefen durch das wunderschöne große Haus – was ich allerdings nicht in Ruhe betrachten konnte, da Denna mich hinter sich herzog – richtung Garten.
„Sheila, sieh mal wer endlich angekommen ist.“ rief sie meiner Mutter zu, die sich in einem Gespräch mit einer Frau befand, die mir unbekannt war.
Meine Mutter schaute in unsere richtung und lächelte als sie mich sah.
Sie sah gut aus.
So glücklich.
Ich hatte selten meine Mutter so glücklich erlebt.
Liegt vielleicht an den neuen Kerl an ihrer Seite.

„Cassie, liebes. Da bist du ja. Ich freue mich das du gekommen bist.“ begrüßte sie mich mit einer Umarmung und gab mir mehrere Küsse auf die Wange.
„Denkst du, ich  lasse deine Hochzeit sausen, Mum?“ sagte ich frech grinsend und umarmte sie nochmal.
„Lass dich mal ansehen, Schätzchen. Sag mal, wie viele Tattoos hast denn jetzt? Ich konnte mich nur an dein Schleifentattoo an der Schulter erinnern.“.
„Ach, so viel ist es doch nicht.“ sagte ich und streckte die Zunge heraus und zeigte ihr meine beiden Armen. Auf jeden Arm hatte ich nur ein paar Tattoos.
Den ganzen Arm wollte ich nicht tätowieren lassen, das wäre dann sonst zu hässlich und mir würde es eh nicht stehen.
„Egal. Das steht dir hervorragend.“ meinte sie noch, um schnell das Thema zu wechseln „Du musst unbedingt Vince kennenlernen.“.
„Wer ist Vince?“ fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
„Mein Verlobter.“.
„Achso.“.
„Und nachher kommt noch sein Sohn aus Fresno. Der müsste auch schon unterwegs sein, da er eben angerufen hat und bescheid gegeben hat, dass er nun in L.A gelandet ist. Du wirst ihn sicherlich mögen.“ sagte Mum und wirkte stolz dabei.„Okay.“ war das einzige was ich raus brachte.

Na, dann bin ich mal gespannt wie dieser Vince drauf ist und wie sein Sohn wohl aussehen mag… 

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Tag der Veröffentlichung: 14.01.2015

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