Wow! Der Film war krass! Nicht das ich Angst gehabt hätte. Ich doch nicht. Das ist ja eh nur alles ausgedacht. So etwas passiert ja nicht in Wirklichkeit. Kann ja gar nicht. So was wie Zombies existieren ja nicht. Alles nur ein großes Hollywoodspektakel.
Ich hoffe meine Mutter ist zu Hause. Bock auf allein zu Hause sitzen, hab ich überhaupt nicht. Wäre ja...äh...langweilig. Ich sperre die Tür auf. Die Wohnung ist dunkel und leer. Shit! Meine Mum macht wahrscheinlich wieder Überstunden.
Nachdem ich das Licht angeschaltet habe, ich sitze nicht gerne im Dunkeln, (was natürlich nichts mit dem Film zu tun hat), haue ich mich erst mal vor den Fernseher. Leider kann ich mich überhaupt nicht auf das Geschehen der HartzIV-Familie konzentrieren. Nach einiger Zeit stumpfes-auf-den-Bildschirm starren, schnappe ich mir meine Zigaretten und gehe raus auf den Balkon.
Ich zünd mir eine an und nehme erst einmal einen tiefen Zug. Auf einmal bemerke ich aus den Augenwinkeln einen Schatten. Langsam drehe ich mich um. Eine Person tritt aus dem Dunkel hervor und starrt mich aus rot glühenden Augen an. Mein Herz wummert laut in meiner Brust und ich bin kurz davor zu kreischen.
Doch dann erkenne ich den Typen, der in der Ecke meines Balkons steht. Ich atme auf. War ja nur mein Stalker. Einen kurzen Moment, dachte ich es wäre ein grausames Monster aus der Hölle. Puh. Glück gehabt!
„Hey Benni. Na wie geht’s?!“
Stille.
„Willst du auch mal ziehen?“ Ich strecke ihm die Kippe hin.
Immer noch Stille.
„Na dann halt nicht.“, meine ich zu ihm, werfe die halb auf gerauchte Zigarette in die Tiefe und gehe wieder in die Wohnung. Ich ziehe die Vorhänge zu und werfe mich wieder auf die Couch.
Gerade als sich mein Hirn fast vollständig verabschiedet hat und ich nur noch dumpf das Treiben von Horst und Sieglinde beobachte, poltert es laut gegen die Wohnungstür. Aufgeschreckt aus meinem Delirium hieve ich mich in die stehende Position und schlurfe zur Tür. Ob es wohl die Nachbarn sind? Hm, aber was für ein Grund sollten die haben? Heute ist es doch ausnahmsweise still und ich feiere keine fette Party.
Ich öffne die Tür und starre in zwei Paar aufgequollene Augen. Das Gesicht dieses Etwas ist zerfallen, die Klamotten hängen in Streifen an seinem Körper und es stinkt nach verwesendem Fleisch. Eine Sekunde starrt mich dieses Monster an, bevor es laut grunzend auf mich zu schlurft. Ich glaube es brabbelt was von Gehirn. Bin mir nicht so sicher. Kann leider kein Zombialisch.
Warte mal...Zombie?!?! Oh Gott! Das was vor mir steht ist wahrhaftig ein echter Zombie. Verwest und nach Gehirn schreiend. Eindeutig! Das ist gar nicht gut. Wo der wohl herkam? Irgendwie erinnert mich das Ding an den Junkie von Gegenüber. Hätte wohl nicht so viele Drogen nehmen sollen. Also Kinder, nimmt ja keine Drogen, außer ihr wollt zu einem Zombie werden!
Als ich noch an diesem Gedanken hänge, haucht der Untote mir schon seinen ekelerregenden Atem ins Gesicht. Bäh! Ich glaub das letzte was der verspeist hat, war die alte Omi von nebenan. Ich stolpere einen Schritt zurück, um den Gestank zu entgehen, da folgt der Zombie mir schon. Mist...was soll ich jetzt nur machen? Die Küche ist zu weit entfernt um eine Bratpfanne zu holen. Obwohl? Wenn ich schnell rennen würde...stopp, nein...die Idee vergesse ich mal ganz schnell wieder. Will ja nicht auf halbem Weg schnaufend zusammenbrechen.
Vielleicht sollte ich mal meine Krav Maga Techniken anwenden. Leider kriege ich davon immer einen Muskelkater. Gibt es noch eine andere Möglichkeit? Als das Wesen noch näher kommt und seine Hand meinen Arm streift, vergesse ich das weiter nachdenken und komme zu dem Schluss: Lieber Muskelkater als tot bzw. selbst ein Zombie werden.
Also gehe ich auf Angriff und haue den Zombie K.O. Ha! Und wieder einmal die Welt gerettet! Nur wie bekomme ich den Zombie wieder aus der Wohnung? Nach gefühlten 10 Stunden wuchte ich den Körper über den Balkon. Als ich das Aufklatschen höre, lächle ich triumphierend zu Benni, der dort immer noch steht, zu und verschwinde wieder nach drinnen.
Schnell laufe ich zum Badezimmer um die Zombieflüssigkeiten ab zu waschen. Ihhhh! Ich will gar nicht wissen was das alles ist. Gerade als ich mir meine Hände abtrockne, klingelt mein Smartphone. „Boah was ist denn jetzt schon wieder?!“, brülle ich durch die leere Wohnung. Ziemlich genervt, kann man nicht einen Tag mal seine Ruhe haben?, stapfe ich zur Couch, wo mein Handy liegt und gehe ran.
„Hey Sara, schlechte Nachrichten, kannst du für Tobi einspringen? Der kann heute leider nicht, spielt noch mit seinen Legosteinen.“ „Das meinst du nicht ernsthaft, oder? Ich habe grade herausgefunden das es Zombies gibt, habe den, der vor meiner Haustüre war, besiegt und entsorgt, und wollte gerade meine Sinne weiter mit RTL betäuben!“ „Äh...alles klar. Ich hab alles versucht doch es geht halt nicht anders. Die Daten bekommst du noch zugeschickt. Danke fürs einspringen! Tschau!“
Er hat einfach aufgelegt, der Idiot! Ich hab jetzt überhaupt keine Lust! Leider habe ich keine andere Wahl. Seufzend lege ich das Handy weg, gehe in mein Zimmer und ziehe mich um. (Schaut zwar sexy aus, aber muss das so unbequem sein?) Fertig angezogen, gehe ich ins Wohnzimmer, nehme mein Handy und gehe, mal wieder, auf den Balkon. Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Schnell gehe ich in Gedanken die Sachen durch die ich brauche. Hab alles.
Na dann kann es ja los gehen!
Wer ich bin?
SuperSara
Was ich mache?
Das Böse vernichten
Also:
Auf geht’s, Welt retten!
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Lektorat: Rhye
Tag der Veröffentlichung: 23.05.2015
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