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Kjell ist ein Drache, der den Menschen manchmal gute Ratschläge gibt.



Kjell´s Rat



Also Menschlein, sprach der Drache,
das mit dir, ist so ´ne Sache!
Ein Esel bist du, wie fast alle,
blind tappst du in der Frauen Falle!
Bedenk´ du Wurm, sei auf der Hut,
es sind nicht alle Menschen gut.
Vor allem Weiber können plagen,
das ist schon so seit Adams Tagen.
Ich – glaube mir – weiß es genau
Ich hatte auch mal eine Frau.
Dabei ist es besond´rer Mist,
wenn deine Frau ein Drache ist.
Die Frau´n sind unbekannte Wesen,
sie schimpfen, meckern, reiten Besen.
Drum Wurm sei schlau, so glaube mir
Und halt die Frauen fern von dir.
Schon wie´s beginnt ist mystisch, magisch
Doch enden tut´s meist ziemlich tragisch.
Du siehst ´ne Schönheit, zart und fein
Ein Blitz, der fährt dir ins Gebein!
Von nun an kannst du nichts mehr denken,
als daran, ihr dein Herz zu schenken.
Du bringst ihr Rosen, willst sie küssen,
doch sie sagt, du wirst warten müssen.
Sie sagt das ginge viel zu schnell,
glaub mir, hör auf den alten Kjell,
du bist aufs Küssen zwar versessen,
doch solltest du das schnell vergessen.
Denn hast du erst mal sie geküsst,
bleibt nichts wies war, und nichts wies ist.
Du fühlst dich toll, wie neu geboren,
und bist doch rettungslos verloren.
Von nun an lässt dich eins nicht los,
wie fang ich´s an, wie mach ich´s bloß
dass sie mich liebt, die holde Maid
und schenkt mir noch mehr Zärtlichkeit.
Bis dass das Glück dir endlich lacht,
in eurer ersten Liebesnacht.
Und dann, - dann gibt’s nichts mehr zu sagen,
schon längst hängst du an ihrem Haken!
Jetzt Freund, jetzt geht’s erst richtig an,
sie zeigt dass sie dich steuern kann.
Tust was sie will, was sie verlangt,
nimmt sie dich nur bei deiner Hand.
Für sie, da würdest dich zerreißen,
sie formt dich, wie der Schmied das Eisen.
In dir da lodert Liebesglut,
sie bringt in Wallung erst dein Blut.
Wo Liebe spricht, schweigt der Verstand,
du bittest sie um ihre Hand,
eh du´s begreifst was ist, ist dann,
am Ringfinger ein Ringlein dran.
„Ein Ring dich zu knechten, dich immer zu finden,
ins Dunkel zu treiben, auf ewig zu binden!“
Zur Hochzeitsreise nach Venedig,
das war´s dann und du warst mal ledig!
Und kommst du dann zuhause an,
dann fängt der Ehealltag an,
mal dies, mal das, mal hier, mal dort,
ein Essen hier, Verpflichtung dort.
Und dann die vielen großen Feste,
für sie was zählt, ist nur das Beste!
Du kaufst Parfüm, kaufst Blumen, Schmuck,
doch manchen ist das nicht genug.
Sie wollen dich mit Haut und Haaren,
dein Ross, dein Schloss, sich mit dir paaren,
und möglichst viele Töchterlein,
die ihrerseits nach Männern schrei´n,
wenn sie dereinst erwachsen sind,
womit das Elend neu beginnt.
Drum hör gut zu, du kleiner Wurm,
bevor du untergehst im Sturm,
von Liebe, Lust und Zärtlichkeit,
mach einen Bogen, möglichst weit,
um Girlies, Mädchen, Weiber, Frauen,
denn ihnen kann man gar nicht trauen.

Ob´s anders geht, so fragst du mich?
Das gibt’s, aber was kümmert´s dich?
Ich ahn, du willst es wirklich wissen,
wie kann man nur gefahrlos küssen?
Ein Glück, das man behalten kann?
Ja doch, mein Freund, da ist was dran!
Hältst du ne Lady in dem Arm,
bist du geborgen, weich und warm.
Doch Ladies, sie sind selten, rar,
das war schon immer so, und zwar,
weil sie von edelstem Gemüt,
die Liebe lebt, Esprit versprüht!
Findest du eine, halt sie fest,
Mach, dass sie dich nie mehr verlässt,
liebe sie heftig, lustvoll, ehrlich,
jeden Tag neu, ist´s auch beschwerlich.
Ich weiß, das Glück ist für dich da,
denn du liebst Lady Dingensda.
Sie ist ne Lady, durch und durch,
verdient hast du sie nicht, du Lurch!
Ich schwör´s, ich möchte dich beneiden,
doch gönn ich euch das Glück, euch beiden.
Ich sehe dich und weiß es ja,
Du liebst nur sie, die Dingensda.
Deshalb will ich euch Beiden nützen,
will euch behüten, leiten, schützen.
Das Glück es kommt und geht sehr schnell.
Liebt ihr euch ewig, euch liebt Kjell!

Ulrich W. Scheifele
2004

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Tag der Veröffentlichung: 15.02.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen gewidmet, die sich binden wollen

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