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Kapitel 2




Als ich zuhause ankam ging ich sofort in mein Zimmer.
Ich hatte keine Lust auf meine Pflegeeltern, die alles hinterfragen.
In meinem Zimmer räumte ich zuerst einmal auf, ich bin eine vollkommene Chaotin, was Anne und Scott nicht gefiel.
Sie waren richtig besessen von Sauberkeit, keine Ahnung wie so.
Gerade als ich mein Bett machen wollte sprang San, mein Kater, auf mein Bett und machte es sich bequem.
„Runter mit dir San“, sprach ich genervt.
Aber anstatt runter zu springen streckte er sich und drehte sich auf dem Bauch damit ich ihn kraulte.
San hatte ich schon bevor ich zu meiner neuen Pflegefamilie zog.
Ich hatte ihn verletzt in einem Park gefunden und ihn dann gepflegt.
Seid dem sind vier Jahre vergangen und San war immer noch bei mir, ihm konnte ich alles erzählen.
Verrückt was aber, ich hatte das Gefühl er versteht einfach alles.
Das lustigste war das mein Kater nur mich mochte.
Andere die ihm zu nahe kamen biss er meistens.
Kurzerhand nahm ich San, drückte ihn kurz einen Kuss auf seinem Kopf und ließ ihn dann runter.
Schnell huschte er unter meinem Schrank, wo er sich meistens versteckte um anderen auf zu lauern.
Deshalb kam selten jemand im mein Zimmer.
Ein ziemlich guter Wachhund oder eher Wachkater.
Als ich fertig war ging ich nach unten in die Küche und füllte den Napf mit San´s Lieblings Fressen.
Lachend sah ich wie er an geflitzt kam und sich auf sein fressen stürzte. „Fütterst du die Bestie“, kam Stella´s arrogante Stimme von hinten.
Genervt drehte ich mich um, sah sie kurz an und sprach dann genauso arrogant:„Oh, was ist den mit deinen Haaren passier?"
Geschockt faste sie sich an den Kopf und lief wie der Blitz ins Badezimmer.
Wo sie außer Sichtweite war konnte ich mich nicht mehr beherrschen und lachte lauthals los.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
„Ashley geh bitte an die Tür“, sagte Anne vom Wohnzimmer aus.
Ich fühlte mich immer mehr wie ein Hausmädchen, ich musste in letzter Zeit fast den ganzen Haushalt machen, natürlich mit Paul zusammen.
Als ich die Tür geöffnet hatte standen vor mit drei junge, gutaus- sehenden Männer.
„Hi“, war das einzige was ich heraus brachte.
Alle drei lächelten mich gleichzeitig an.
War das unheimlich.
Aber irgendwie kamen sie mir bekannt vor.
„Hi, bist du Ashley?“, fragte der größte von den Männern.
Bevor ich bejahen konnte schrie Stella:„Ashley, du miese Lügnerin. Das wirst du bereuen.“
Jetzt musste ich schon wieder lachen, das war einfach zu komisch.
„Darauf würde ich nicht wetten“, rief ich zurück dann, wandte ich mich wieder den vor mir zu.
„Ja, ich bin Ashley. Kann ich etwas für Ihnen tun?“, fragte ich immer noch leise lachend.
Wo ich auf sah schauten die drei mich eindringend an, das war jetzt echt unheimlich gewesen.
Schüchtern lächelte ich sie an.
„Wer ist da an der Tür?“, fragte Scott als er aus dem Wohnzimmer kam und, wie anders sollte es sein, eine Bierflasche in der Hand hatte, man konnte die Farne bestimmt schon Meilenweit riechen.
Das war einfach nur ekelhaft, aber ich gewöhnte mich langsam dran.
Ich drehte mich zu ihm um, um ihm zu antworteten, aber bevor ich das konnte machte es einer von den dreien hinter mir.
„Guten Tag,ich bin Vincent und das sind meine Brüder Markus und Adrian. Wir sind hier um unsere Schwester zu holen.“
Mir stockte der Atem.
´Schwester´? Ich war das einzige Mädchen das hier als pflege war.
Oh man, das hörte sich so an als wäre ich ein Tier.
Und dann noch ihre Namen, die mir so bekannt vor kamen.
Scott kriegte plötzlich große Augen und ich konnte sehen wie sein Atem genauso stockte wie bei mir.
„Ashley komm sofort her“, befahl Scott mit Todernster Stimme, die ich noch nie von ihm gehört hatte.
Verwirrt schaute ich zu ihm.
Keine Ahnung was plötzlich los war.
„Machen Sie es uns nicht schwerer als es in Wirklichkeit ist“, sprach der junge Mann namens Vincent.
Scott schien innerlich mit sich zu ringen, dann wurde sein Gesichtsausdruck vollkommen regungslos.
Das hatte ich bei ihm noch nie erlebt.
Um das schweigen zu brechen fragte ich unsicher:„Was hat das zu bedeuten? Kann mir das jemand verraten?“
Alle schauten mich auf einmal mit ausdruckslosem Gesicht an.
Eigentlich hätte ich gedacht unheimlicher könnte es nicht werden, aber da hatte ich mich anscheinend geirrt.
Plötzlich hörte ich ein Miauen neben mir, als ich nach unten sah, sah ich San, der auf einmal ziemlich aggressive drein schaute.
Weshalb ich ihn sofort auf die Arme nahm um ihn zu beruhigen, ich wusste nämlich was passieren konnte wenn er so war.
Einmal hätte er beinahe Paul´s Arm zerfetzt.
Ich konnte ihn zum Glück noch zurück halten.
Beruhigend streichelte ich San bis er anfing zu schnurren.
Dann schaute ich zu diesen dreien an der Tür.
„Was hat das zu bedeuten“, wiederholte ich mit tödlichem ernst.
Der Mann, der glaub ich Adrian hieß, trat vor und war mir auf einmal ganz nah.
„Als er gesagt hatte das du hier bist haben wir ihn nicht geglaubt, aber du bist es wirklich“, sprach er voller staunen in der Stimme.
Fragend schaute ich zu ihm auf, in seine schönen grauen Augen, die meine so ähnlich waren.
Langsam streckte er die Hand aus, als wäre ich ein scheues Tier, und strich mir übers Haar.
Es kam mir so vertraut vor.
„Fass sie nicht an“, schrie mein Pflegevater aufgebracht und wollte mich ergreifen.
Aber bevor er bei mir an kam stand vor mir Yoshua und knurrte ihn an.
„An ihrer stelle würde ich die Finger von ihr lassen, wenn sie an ihr Leben hängen“, flüsterte Yoshua, er machte mir auf einmal Angst.
So das ich näher an Adrian rückte, der mich weiter beruhigend streichelte.
„Yoshua, beruhige dich“, befahl Vincent energisch.
Langsam hatte ich keine Lust mehr auf diese Spielchen und wo kam überhaupt Yoshua plötzlich her, ich hatte einfach keine Ahnung was hier vor sich ging.
Ich wollte mich jetzt einfach nur in meinem Zimmer verkriechen.
Tief durch Atmend drehte sich Yoshua auf einmal um.
Und kam auf mich zu.
Er zog mich an sich und sprach beruhigend:„Tut mir leid das ich dich erschreckt habe. Das wollte ich nicht.“
Oh mein Gott.
Es fühlte sich so gut an in seinen Armen zu sein.
Was war bloß los mit mir, ich kannte ihn erst einen Tag und schon bin ich ihm verfallen.
Das war nicht normal.
„Schatz, was ist hier...“, brach Anne ab als sie uns sah, „oh mein Gott. Was hat das zu bedeuten?“
Des-öfteren hatte ich sie jetzt schon wütend erlebt, aber noch nie so, ihr Kopf war ganz rot, es schaute beinahe so aus als würde er gleich explodieren.
Irgendwie lustig.
„Ashley komm auf der stelle her“, sagte Anne mit unter drückter Wut, wie es aussah.
Plötzlich konnte ich spüren wie Yoshua´s Brust vibrieren, dann hörte ich ein tödliches Knurren.
Panik befiel mich.
Ich wollte mich von ihm lösen, aber er hielt mich eisern fest.
„Das reicht“, sagte jetzt Adrian und zog mich schnell von Yoshua weg.
„Beherrscht dich oder du wirst sie wieder für eine ganze weile verlassen müssen, wenn unser Vater davon erfährt“, meldete sich jetzt auch Markus, glaube ich, zu Wort.
Auf der stelle versteifte sich Yoshua und sah sehr gequält aus als er zu mir schaute.
Am liebsten hätte ich ihn jetzt in den Arm genommen, aber ich hatte immer noch ein bisschen Angst vor ihm.
„Okay, ich habe verstanden. Ich warte draußen“, und schon war er nach draußen verschwunden.
„Adrian geh mit Ashley in ihr Zimmer und helfe ihr packen. Wir regeln das hier“, befahl Vincent autoritär.
Nickend zog mich Adrian nach oben und schleifte mit mir in mein Zimmer.
Woher er wusste das, dies mein Zimmer war wusste ich nicht.
„Hast du hier irgendwo eine Tasche?“, fragte Adrian und sah sich um.
Als er meinem Schrank auf machen wollte reichte es mir, „wehe du durchwühlst meine Sachen. Dazu hast du kein recht. Und jetzt erkläre mich was das alles soll und zwar sofort. Verstanden?“
Sprachlos schaute er zu mir, dann nickte er und fing an zu sprechen:„Tut mir leid, das muss alles sehr verwirrend für dich sein. Ganz besonders, wo du dich kaum noch an uns erinnern kannst. Aber bald wirst du sie wieder haben. Und dann wirst du auch verstehen. Versprochen“, ich konnte ihn einfach nur an schauen, ohne etwas zu sagen, „hast du jetzt eine Tasche für deine Sachen?"
Vollkommen verwirrt ließ ich mich auf mein Bett plumpsten.
Das alles wurde langsam zu viel für mich, ich wusste einfach nicht mehr was ich denken sollte.
Plötzlich legte Adrian einen Arm um mich.
Ich hatte gar nicht bemerkt, das er sich neben mich gesetzt hatte.
„Es wird alles wieder gut. Das verspreche ich dir, kleine Schwester“, sagte Adrian beruhigend.
„Schwester?“, ich wusste instinktiv das es war sein musste, und trotzdem hatte ich richtige Angst.
„Komm, wir müssen uns beeilen. Also, wo hast du eine Tasche?“, fragte wieder Adrian.
Leise flüsterte ich nur:„Unter dem Bett.“
Schnell zog er meine Tasche unter meinem Bett hervor und legte sie auf´s Bett.
„Okay, ich geh kurz runter. Pack schon mal ein paar Sachen zusammen“, und so war er schon aus meinem Zimmer gegangen.
Seufzend machte ich mich dran alle meine Sachen, die mich wichtig waren, in meine Tasche.
Auf einmal kam mir ein Gedanke.
Schnell beeilte ich mich mit dem packen und nahm zur Sicherheit auch meinen Rucksack, mit meinen Schulsachen, mit.
Und ging dann nach unten.
Was ich dann sah schockierte mich.
Markus hielt Scott an der Kehle, in der Luft.
„Wage es noch einmal so über sie zu reden und ich werde dir dein Armseliges leben aussaugen“, drohte er, mit leiser Stimme.
Mir stockte hörbar den Atem.
Markus blick huschte zu mir und schnell ließ er Scott los.
Der fiel keuchend zu Boden.
Vor Angst fing ich an zu zittern und wollte schon wieder nach oben laufen, aber da war plötzlich Vincent neben mir und nahm mich in die Arme. Beruhigend flüsterte er mir ins Ohr:„Es ist alles in Ordnung. Hab keine Angst, Schwesterherz. Wie würden dir nie etwas tun. Bitte glaub uns.“
Ich konnte nur nicken, mein Blick haftete immer noch bei Markus.
Der mich entschuldigend an schaute.
Vincent nahm mir meine Tasche und meinen Rucksack ab.
Den Rucksack warf er Adrian zu, der neben Markus stand.
Dann führte mich Vincent zur Tür, aber kurz bevor wir raus gingen fiel mir wieder etwas ein und ich blieb, wie angewurzelt, stehen.
„Was ist mit San?“, fragte ich und schaute ihm hoch.
„San?“, wiederholte er verständnislos.
„Mein Kater“, antwortete ich langsam genervt.
Stirn runzelnd schaute er auf mich herab und schien zu überlegen.
„Tut mir leid, aber wir können ihn nicht mit nehmen“, sprach Vincent autoritär.
Das ließ ich mir nicht gefallen, ohne San würde ich nicht gehen, dachte ich und schaute böse zu ihm auf.
„Ohne San geh ich nirgendwohin.“
Wie zur Bestätigung kam wieder San und schmiegte sich an mein Bein.
Wieder hob ich ihn hoch und drückte ihn an mich.
Ich wollte ihn nicht verlieren, ich hatte San nämlich schon fünf Jahre und ich würde ihn nie hergeben.
Die drei schienen zu sehen das ich es ernst meinte, denn alle drei schauten grimmig zu meinem Kater.
„Wenn es unbedingt sein muss. Adrian haben wir irgend etwas wo wir das Ding rein tun können?“, seufzte Vincent genervt.
Völlig empört sprach ich:„Wie kannst du es wagen meine Kater als Ding zu bezeichnen.“
Wütend schaute ich an.
Und dann kam auch noch Adrian mit einem kleinen Korb, den man verschließen konnte.
Sprachlos sah ich das Ding an, bis mir endgültig der Kragen platzte:„Seid ihr verrückt. San kommt da auf keinen Fall rein. Da bleib ich lieber hier. Und ich weiß noch immer nicht wieso ich euch begleiten soll. Ich kenne euch doch gar nicht wirklich."
Vincent, Markus und Adrian sahen mich auf einmal mit einen undefinierbaren Blick, der meine Knochen einfror, an.
Ohne das ich es merkte, war plötzlich Markus neben mir.
Vorschreck hätte ich beinah San zerdrückt.
„Wir wollen nur das beste für dich. Und, nun ja, Tiere vertragen sich nicht sehr gut mit uns“, schien er mich zu beruhigen.
„Hör nicht auf sie. Das sind Monster“, meldete sich auf einmal meine Anne, die anscheinend die ganze Zeit an der Tür zum Wohnzimmer stand und alles mit an sah.
Nun reichte es mir, „was soll das alles hier?“
„Wir reden zuhause darüber, aber nicht hier“, bestimmte Vincent und packte mich am Arm.
Er zog mich nach draußen, zu eine große, schwarzen Limousine.
Ich hatte noch nie eine aus der nähe gesehen, geschweige den drin gesessen.
Aber nun wurde ich in der Limousine rein gezerrt.
San immer noch an mich gedrückt, ohne das er einen Mucks machte, was komisch war.
„Was soll das?“, fragte ich langsam panisch.
Vincent, der sich neben mir setzte.
„Wir haben keine Zeit mehr. Unsere Eltern werden sich schon Sorgen machen. Und pass auf das Vieh auf, nicht das es das Leder zerkratzt.“
Das einzige was ich jetzt wollte, war ihm eine rein zu hauen, nur leider war er bestimmt zehnmal Stärker als ich.
Zu schade, bedauerte ich.
Um mich abzureagieren kraulte ich San, der wollig schnurrte.
Dann siegen von der an deren Seite Markus und Adrian ein.
Adrian klopfte an die Scheibe, die uns von dem Fahrer trennte, und schon fuhren wir los.
Irgendwie hatte ich das Gefühl umzingelt zu sein.
Dies gefiel mir gar nicht, deshalb konzentrierte ich mich ganz auf meinen Kater.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.04.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle Vampirfans

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