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Ein kleiner Meerpfau möchte den Schnee kennen lernen

In einem kleinen Fischerdorf, mit Namen San Pawl wohnt die Fischerfamilie
Kara und Maria mit ihren Kindern, Elena und Dejan.
Elena das Mädchen ist acht Jahre, ihr Bruder Dejan 12 Jahre alt.
Sie leben zusammen in einem kleinen Haus direkt an der Küste, in einer Kleinstadt im Nordwesten der Insel Malta.
Die Mutter bleibt in der letzten Zeit oft im Haus, da sie bald noch ein Geschwisterchen bekommen.
Kara ist nicht nur Fischer, sondern er fährt auch gerne mit Touristen zu den Nachbar Inseln , Gozo und Comino , um ihnen die Blaue Lagune zu zeigen.

Hier ist das Wasser klar wie Glas und hat die unterschiedlichsten Türkisvariationen .
Der Meeresgrund ist mit Felsen, Seegraswiesen, weißem Sand und Algen bedeckt. Es
ist das Ziel vieler Schnochler. Es gibt die schönsten Fische hier, in allen Farben und Größen.
Dejan und Elena dürfen oft mit fahren, dann kann die Mama sich ausruhen.
Elena liebt vor allem die Fischart Meerpfau, und ist glücklich wenn sie mit darf.
Weil er ein leuchtend gefärbten Fisch ist, und sie diese Farbenbracht sehr gerne hat.
Schade ist nur, das gerade dieser Fisch sehr schüchtern ist, und sich gerne in den
Felsen unter dem Wasser versteckt.

Eines Tages, als sie wieder einmal mit dem schönen Boot ihres Vaters in der Blauen Lagune nach einem Meerpfau Ausschau hält, kommt ein etwa 25 cm großer Fisch direkt auf sie zu.
Elena sitzt in dem Boot, und hat die Hände im Wasser.
„Hallo kleiner Fisch, komm zu mir!“ ruft sie immer wieder.
„Ach was willst du denn von mir?, antwortet dieser, jeder will mich ansehen. Ich will hier weg.“
Elena versteht die Welt nicht mehr, der Fisch kann reden!
„Wo willst du denn hin?“fragt sie ihn.
„Da wo die Touristen her kommen, wo viel Schnee ist!“
„ Schnee???? Was ist das denn?“ fragt Elena
„ Schnee ist kaltes Wasser, auf jeden Fall sagen das die Leute immer die mich dauernd ansehen wollen. Da schnorchelt keiner, und ich habe meine Ruhe!“
Elena überlegt wie sie erfahren kann was Schnee ist, und wie man da hin kommt. Sie wartet bis ihr Bruder zu ihr ins Boot kommt und fragt ihn :
„Dejan, kennst Du Schnee?“ „Nein, Elena das kenne ich nicht, wie kommst Du darauf?“
„Ein kleiner Fisch, ein Meerpfau hat mir gesagt dass er gerne dahin will wo Schnee ist!“ antwortet die kleine Schwester.
Der große Bruder lacht und glaubt Elena kein Wort.


Ein Gast ihres Vaters, der gerade aus dem Wasser kommt schwärmt von den vielen
Fischen die er gesehen hat. Elena kann nun den Meerpfau verstehen, so viele Menschen gehen ins Meer und stören das Reich der Tiere.
Das nächste mal als sie wieder mit dem Vater aufs Meer darf, nimmt sie eine große Schüssel mit, um den Fisch den sie den Namen Schneefisch gegeben hat mit zu nehmen.
Sie beugt sich, als sie alleine auf dem Boot war wieder etwas an den Rand und ruft,
„Hallo Schneefisch, Schneefisch ich bin hier um dich zu holen!“
Schneefisch kommt auch schnell zu ihr.“Wie willst Du denn mit mir zu dem Schnee kommen!“fragt der Fisch
„Ganz einfach, wir fahren als blinde Passagiere mit einem großen Schiff nach Pozzallo
in Italien.Ein Tourist aus Sizilien hat gestern gemeint das es dort in den Bergen
ganz doll geschneit hat.“
Sie legte die Schüssel behutsam ins Wasser, und der Meerpfau schwimmt hinein.
Ein paar Löcher im Deckel sollen verhindern,dass der Fisch keine Luft bekommt.
Sie versteckt ihre „heiße Ware“ vor ihrem Vater und dem Bruder.

Am nächsten Tag packt sie einen Rucksack mit Proviant nimmt die Schüssel und läuft zum Hafen, wo immer wieder Schiffe anlegen.
Tatsächlich schafft sie es auf ein Schiff zu kommen. Sie versteckt sich mit ihrem Meerpfau unter einer Plane des Rettungsbootes.
Nach einer Stunde wird es ihr schlecht! Das war etwas anderes als im Boot ihres
Vaters zu schippern! Es ist stürmisch und kalt. Sie hat so kalte Hände, das der
kleine Fisch den sie streicheln will, fast seine Farbe verloren hätte.
Als es immer kälter wird, fängt sie bitterlich zu weinen an. „Wenn der Schnee so kalt ist, möchte ich ihn nicht sehen.“ Meint sie.

Es wird dunkel und auf einmal steht ein großer Seemann vor ihr.
„ja wen haben wir denn da?“ ruft er erstaunt.
„Ich bin die Elena aus San Pawl, und ich möchte meinem Freund dem Meerpfau Schnee
zeigen. Außerdem habe ich auch noch keinen gesehen, und bin sehr gespannt darauf.
Deshalb fahren wir jetzt da hin, nach Italien“.
„Soso, ihr beide, der Fisch und du wollt Schnee sehen!“
„Wir haben hier eine Suchmeldung von einem Fischer Namens Kara und seiner Frau Maria.
Das sind doch deine Eltern, oder ??
Sie machen sich große Sorgen um dich. Komm mal mit ins warme und wir funken erst mal
das du gesund bist. Dann musst du mit bis zum nächsten Hafen kommen, denn wir können nicht zurück fahren, es gibt starken Sturm.
Endlich kann Elena mit ihrem Schneefisch ins warme. Erst einmal bekommt sie eine
Decke damit sie sich aufwärmen kann, und einen heißen Tee. Für den Fisch hatte der
nette Seemann frisches Wasser.

Nachdem er dem Vater Bescheid gesagt hatte erklärte er dem Mädchen was Schnee
eigentlich ist.
„Schnee entsteht in den Wolken, feinste Tröpfchen von kaltem Wasser ergeben kleine Kristalle, und dort gefrieren sie und fallen herunter als Schnee. Wenn mehrere
Kristalle sich aneinander kleben, werden es große Flocken bis sie auf der Erden sind.
Es sieht dann aus wie ein Wattebäuschchen.Schnee ist fester Regen, also Wasser in
fester Form!
Die Kristalle können sich aber nur bilden, ab einer bestimmten Temperatur, also es muss schon etwas kalt sein.
Deshalb, kleine Elena schneit es auf der Insel Malta nicht, dort wird es nicht so kalt!“
Was hat Elena gelernt :
Das man im Schnee nicht schwimmen kann, und der schöne Meerpfau darin sterben würde.
Was der Tourist beim schnorcheln erzählt hatte, hörte sich zwar nicht schlecht an, aber die Wahrheit sieht immer anders aus.

Als der Seemann sich kurz aus der Kajüte entfernt spricht Elena ein ernstes Wort
mit ihrem Schneefisch.
„weißt Du, so schlimm ist es nicht wenn die Menschen dich ansehen wollen. Sie freuen
sich doch an dir, an deinen schönen Farben. Wenn sie dich ärgern wollten, würden sie versuchen dich zu angeln. Sie wollen dich aber nur fotografieren. Überlege es dir gut
ob du in den Schnee oder lieber wieder in die blaue Lagune möchtest!“

Der Seemann kommt zurück. Tja, kleine Elena. Nun musst du einen Tag mit mir kommen,
denn wir können erst morgen zurück fahren. Wenn wir gleich am Hafen ankommen, wirst
du von meiner Frau abgeholt und du bleibst eine Nacht bei uns im Haus.
Elena hat inzwischen schon eingesehen dass es nicht gut war, einfach hinaus in die weite Welt zu fahren, sie hat schon Heimweh. Der kleine Fisch spricht auch nicht mehr, schüchtern bleibt er in einer Ecke der Schüssel.
Sie legte sich auf ein Bett und schlief ein, die Schüssel ängstlich neben sich.

Als sie im Hafen ankommen, ist die Frau des Seemannes schon da,um Elena und den
Meerpfau in Empfang zu nehmen.
Ihr tut die kleine Elena mit ihrem wunderschönem Fisch sehr Leid.
Sie streicht ihr über die Haare und meint dann: „ weißt du was, ihr könnt erst übermorgen fahren, weil der Sturm zu stark ist. Solange bleibst du bei uns, deinen Eltern sagen wir noch Bescheid. Du kannst auch mit deiner Mama telefonieren damit
sie sich keine Gedanken macht.
Morgen werden wir einen Ausflug in die Berge machen, wenn du Glück hast wirst du
Schnee sehen können!“
Elena sprang in die Luft vor Freude. Als die nette Frau etwas weiter weg steht,
spricht Elena mit ihrem Freund, dem Fisch. Sie weiß nicht ob er mit kommen kann
oder nicht.
Da er nur mit ihr sprechen kann, wenn niemand in der Nähe ist, spricht er schnell zu
ihr.
„Mach Dir keine Sorgen um mich, gib mir frisches Wasser und etwas zu essen. Dann
fährst du in die Berge und ich warte hier auf dich. Ich möchte wieder in die blaue Lagune, ich habe Heimweh und mir ist jetzt schon kalt.
Die Touristen die mich ansehen wollen, sollen nur kommen. Wenn es mir zu viel wird, verstecke ich mich halt und komme wieder raus wenn sie weg sind.
Wenn ich im Schnee nicht schwimmen kann, ist das sowieso nichts für mich!“

So geschieht es dann auch. Elena fährt mit dem Ehepaar am nächsten Tag in die Berge.
Sie staunt sehr über den Schnee der da liegt. Allerdings ist es ihr kalt,
das Näschen schon ganz rot, die Finger klamm und die Füße kann sie kaum mehr
bewegen.
Nun weiß sie was Schnee ist. Es sieht schön aus, wenn die Bäume weiß,
die kleinen Bäche zu gefroren und die Wege voll Eis sind.


In Malta aber, scheint auch im Winter die Sonne, ist es warm und angenehm.
Manchmal muss man erst sehen von was man träumt, um zu erkennen dass es gut ist,
so wie es ist!
Elena freut sich sehr dass ihr kurzer Ausflug ihr gezeigt hat wie schön ihre
Heimat ist.
Nie mehr will sie weg von zu Hause.
Am nächsten Tag fährt sie mit dem gleichen Schiff wieder zurück, diesmal
aber nicht als blinder Passagier.

Als sie am Hafen ankommen, sieht sie ihren Vater,ihre Mutter und den Bruder.
Alle umarmen Elena und freuen sich das sie gesund zurück kommt.
Der Vater weint sogar ein wenig, und spricht zu ihr:
“liebes Kind mach das niemals mehr, wenn du einen Traum hast sprich mit mir
darüber, wir überlegen dann zusammen, ob es ein Traum bleiben muss oder ob ich
ihn dir erfüllen kann. Wir hatten große Angst um dich!“
Den Traum von Schnee kannst du dir noch oft erfüllen, glaube es mir. Wenn du groß
genug bist, kannst du überall hin reisen wo du möchtest. Nur den Fisch, den musst du
in seiner Heimat lassen, er kann nicht mit dir kommen. Du wirst sehen, das er sich
sehr wohl fühlt wenn er erst wieder in der Blauen Lagune ist!“

So war es dann auch, Am nächsten Tag fahren Kara,Elena und Dejan zu der
Blauen Lagune. Mit dem schönen, kleinen leuchtend bunt lackiertem Boot,
das am Bug zwei Glücksbringer hat: die Osiris-Augen.Diese Augen sollen
Glück bringen.
Der kleine Meerpfau, mit Namen Schneefisch wird nun wieder in sein Gewässer gesetzt.
Er schwimmt eine ganze Zeit neben dem Boot her,bis Elena die Hand ins Wasser
streckt und ihm leise zu flüstert :

„ich rufe Dich nicht mehr Schneefisch, du bist mein Glücksfisch!
Durch dich habe ich erfahren welches Glück ich habe, hier zu leben“.

Der kleine Meerpfau, Glücksfisch, schwimmt glücklich davon.



Impressum

Texte: Texte , sowie Bilder dürfen nur mit zustimmung der Autorin kopiert werden.
Bildmaterialien: Eigene Bilder
Tag der Veröffentlichung: 01.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
beim Schreiben habe ich die schöne Insel Malta vor Augen gehabt.

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