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Der Kurschatten

copyright by Engel1000



Noch zwei Tage dann sollte es los gehen. Es gab noch so viel vorzubereiten. Die Koffer mussten gepackt werden. Das Essen für die Familie musste ich vorkochen. Hatte ich alle Papiere, die ich brauchte. Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, wer weiß vielleicht wäre ich gar nicht gefahren. Das war Stress pur.
Ach ja, die Turnschuhe durfte ich nicht vergessen. Der Koffer war nun gepackt. Das war geschafft. Erst mal machte ich ein Päuschen. In aller Seelenruhe trank ich ein Käffchen . Danach packte ich den Rest ein.
Am späten Abend hatte ich alles beisammen was ich brauchte. Ich hatte Glück, Joachim, mein Mann, fuhr mich mit dem Auto nach Löhne. So brauche ich die Koffer nicht tragen.
Joachim, war es gar nicht recht dass ich zur Kur fuhr. Unsere Beziehung lief seit einiger Zeit nicht so gut. Von daher war das Vertrauensverhältnis sehr gestört. Er hatte keinerlei Vertrauen zu mir. Für mich war es wichtig zur Ruhe zu kommen. Über unsere Ehe nachdenken, ob sie überhaupt noch Sinn machte. Versuchen im Kopf klar zu werden, warum ich fremd ging. Fehlte da was in meiner Ehe? Oder war ich nur zu anspruchsvoll geworden?
In erster Linie stand für mich fest; ich wollte mein Seelenleben ein wenig auf Vordermann bringen. Gleichzeitig wollte ich meinem Körper etwas Gutes tun.
Nun war der Tag gekommen. Die lütte Johanna hatte sehr geweint, das zerriss mir innerlich mein Herz. Der Große tat ganz cool. Trotz alle dem sah ich ein Paar Tränchen in seinem Gesicht. Mir selbst standen Tränen im Gesicht, denn vier Wochen waren eine lange Zeit, wo ich die Kinder nicht sehen würde.
Nachdem alles verstaut war .Ich mich von den Kindern verabschiedet hatte ging es los. Ich hatte irgendwie ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Es war nicht das erste Mal das ich zur Kur fuhr. Jedoch das erste Mal das ich ohne Kinder und Mann fuhr. Es wird schon schief gehen, dachte ich so bei mir.
Auf nach Löhne! Ich komme!
Nach ein paar Stunden Autofahrt hatten wir den Kurort Löhne erreicht. Es war ein kleiner Ort. Eine Kurklinik reihte sich an die andere. Was mir aufgefallen war, das es hier viel ältere Menschen gab. Im Stillen dachte ich nur; na das kann ja was werden. Bin ich hier etwa in einem Altersheim-Kurort gelandet? Ich musste bei dem Gedanken schmunzeln.
Nach ein wenig suchen hatten wir die Berolinaklinik erreicht. Joachim brachte mir die Koffer noch rein. An der Rezeption wurden wir sehr nett empfangen. In einem kleinen Wartezimmer warteten wir bis uns ein Pfleger abholte. Der Pfleger brachte uns auf die Station. Dort zeigte man mir mein Zimmer, das ich nun für vier Wochen, mein Eigen nennen durfte.
Nach einem kurzen Blick brachte ich Joachim runter zum Auto. Wir verabschiedeten uns von einander. Er musste sofort wieder los nach Hause, da er sich um die Kinder kümmerte. Seine letzen Worte zu mir waren:” Maus, versuch sauber zu bleiben.” Was so viel heißen sollte: Bitte geh nicht fremd. Ich gab ihm einen Kuss. Dann fuhr er los. Ich winkte ihm noch hinterher. Der Abschied war sehr kühl. Es war gar keine Liebe zwischen uns zu spüren .Nichts mehr von dem hatten wir beide in uns. Ich dachte mir so eine kurzzeitige Trennung wäre gar nicht so verkehrt. Vielleicht würden wir durch die Kur wieder zueinander finden. Ich freute mich auf das was mich jetzt so in den nächsten Wochen erwartete.
In meinem Zimmer angekommen packte ich meine Sachen aus. Die Schwester bat mich auf Zimmer zu bleiben, da der Stationsarzt mich untersuchen wollte.
Meine Koffer hatte ich gerade ausgepackt, da kam schon die Schwester. Sie brachte mich ins Arztzimmer.
Die Untersuchung hatte einige Zeit gedauert. Wir, der Arzt und ich, besprachen zusammen was für Anwendungen für mich gut seien. Nach gut einer Stunde war ich fertig.
Danach inspizierte ich die Kurklinik. Sie war sehr schön gelegen. Viel Wald und grün drum herum. Der Weg zum Ortskern war nicht weit. Man konnte ihn zu Fuß erreichen. Was mir nur immer wieder auffiel: Es waren viele Menschen hier, die weitaus älter waren als ich.
Was soll ´s dachte ich mir; ich wollte mich ja erholen.
Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg, um mir den Kurpark anzusehen. Er war sehr schön angelegen. Das Wetter war traumhaft. Die Sonne schien. Es war warm. Ich setzte mich auf eine Bank im Kurpark und ließ mich treiben. Die verliebten Pärchen, die ich im Park sah, beobachtete ich mit neidischem Blick. So verliebt, wie die Pärchen hier im Park, wäre ich ganz gern mal wieder. In mir kam eine Traurigkeit hoch. Ob ich dieses Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, den funkelnden Augen, ob ich das jemals spüren darf?
So schöne Gedanken und Wünsche verdrängte ich gleich ganz schnell wieder. Mit geschlossenen Augen saß ich noch eine Weile dort, genoss die Sonne. Ich träumte vor mich her.
In der Klinik zurück war es Zeit zum Abendessen. Es waren sehr nette Menschen bei mir am Tisch. So kam man schnell ins Gespräch. Ich merkte dass die anderen sich bereits schon eine Weile kannten und gemeinsame Unternehmungen planten.
Mich da irgendwie jemanden aufzudrängen war nicht meine Art. Ich nutzte die Zeit für mich. Ich gestaltete mir die Abende alleine.
Die erste Woche war schwer. Bis man den Tagesablauf so drauf hatte. Die Anwendungen taten mir gut. Zusätzlich ging ich jeden Tag schwimmen und spazieren.
Mittags suchte ich mir eine Liege auf der großen Wiese. Dort genoss ich die Sonne. Dabei gab es oft einen Plausch mit anderen Kurpatienten.
Der Anschluss mit den anderen Patienten blieb jedoch aus. Vielleicht sträubte ich mich da auch. Die Abende waren schon schwer so alleine. Doch diese Hürde würde ich nehmen. Wie hieß es; immer positiv denken.
Am Mittwoch waren neue Patienten angekommen. Hier nannte man die neu angekommenen ““Frischfleisch”. Es waren da schon ein paar sehr gutaussehende Männer dabei. Einer davon saß im Speisesaal schräg gegenüber von mir. Er hatte ein sehr nettes lächeln und sehr schöne Augen. Da ich aber sehr schüchtern war konnte ich dieses vergessen.
Sicherlich hatte er andere Probleme als sich mit mir abzugeben. Wir waren hier zur Kur, um uns zu erholen gesund zu werden.
Heute war Freitag. Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien sehr heiß, obwohl wir September hatten. Ich beschloss vor dem Abendessen mich draußen auf die Bank zu setzen und Musik, von meinem MP3 Player, zu hören. Ich saß auf der ersten Bank, das war die so genannte Raucherbank. Hier trafen sich viele, um zwischen den Anwendungen eine zu rauchen. Es war niemand dort. Ich machte es mir bequem, die Füße auf die Bank. Die warmen Sonnenstrahlen wärmten mein Gesicht.
Plötzlich wurde ich nervös. Da kam doch der gutaussehende junge Mann aus der Kliniktür, der mit dem netten lächeln und den schönen Augen. Er steuerte direkt auf die Bank zu. Wie hypnotisiert machte ich den MP3 Player aus. Er setzte sich gegenüber von mir.
Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Das Gespräch war sehr locker als wenn wir uns schon eine Zeitlang kannten. Wir hatten so einige Gemeinsamkeiten stellte ich fest. Man diese Augen von dem Mann machen mich ganz nervös. Hatte jeden weiteren Gedanken über Bord geworfen, denn wer gab sich mit einer kleinen dicken Lady ab?
Dann war Abendessen. Unsere Wege trennten sich wieder. Jedes Mal, wenn ich vom Buffet zurück an meinen Tisch ging, musste ich bei ihm vorbei. Dabei ein leichtes seufzen und inneres schmunzeln in mir. Ab und an hatte sich sein Kopf schon mal nach hinten gedreht. Es war sicher nur aus reiner Höflichkeit, da wir vorher ein wenig geplaudert hatten.
Nach dem Abendessen machte ich mich auf den Weg noch eine große Runde zu laufen. Es war noch schön warm. Ich kam aus der Kliniktür. Da stand er wieder an der Raucherbank. Er kam auf mich zu und fragte was ich jetzt vorhätte. Ich erzählte ihm dass ich in den Naturpark wollte, um dort die Abendsonne zu genießen. Er, Thomas, hieß er übrigens, fragte mich:” Läufst du dorthin oder geht du spazieren?“ Ich antwortete ihm:” Wir können gern spazieren dorthin.” Thomas gab sich damit einverstanden, dass wir spazieren. Ich versuchte meine Nervosität zu überspielen. Wir unterhielten uns sehr angeregt. Im Naturpark gab es einen kleinen See eher gesagt ein Biotop. Dort gab es eine Bank. Wir setzten uns quer auf die Bank und sahen uns den Sonnenuntergang über dem Biotop an. Wir hatten so vertraut miteinander geredet als wenn wir uns schon Jahre kannten. Das Gespräch mit Thomas tat mir sehr gut.
Während wir beide uns so angeregt unterhielten merkten wir gar nicht, dass es bereits anfing dunkel zu werden. Da wir uns in dem Naturpark noch nicht so auskannten machten wir uns auf den Rückweg zur Klinik, um im Hellen noch anzukommen.
Vom Spaziergang zurück sagte Thomas dann zu mir:” Komm lass uns gemeinsam duschen gehen. Wir sind so verschwitzt vom Laufen. Nicht das wir uns noch erkälten.” Ich antwortete mit einem Lächeln im Gesicht:” Nein, lass mal ich gehe alleine duschen, wenn du erlaubst. Du hattest ebenfalls ein Lächeln im Gesicht, als ich dir meine Antwort gab. Von dir kam dann der Vorschlag:” Wenn du fertig bist mit duschen kannst mich ja auf dem Zimmer besuchen. Ich würde mich freuen. Du bist herzlich eingeladen.” Innerlich wurde mir ganz warm. Ich lächelte und sagte zur ihm:”” OK, wenn ich fertig bin, schau ich mal wo du so haust.” Dann trennten sich unsere Wege. Jeder ging auf sein Zimmer.
Auf meinem Zimmer kamen mir dann die Zweifel. Ich konnte doch nicht zu einem wildfremden Mann aufs Zimmer gehen? Was sollte der Thomas bloß von mir denken? Aber auf der anderen Seite ist er ganz niedlich. Na, ich geh erst mal duschen. Unter der Dusche holten mich wieder die Gedanken ein. Er war ein sehr interessanter Mann. Gut aussehen tat er auch noch. Ach was redete ich mir da ein. Ich war bestimmt nicht sein Typ, zumal er ja auch verheiratet war. Trotzdem könnte man sich nett zusammen unterhalten oder vielleicht unten, in der Eingangshalle, einen Cappuccino zusammen trinken. Ich kam aus der Dusche trocknete mich ab. Da stand ich nun vorm Kleiderschrank. Was sollte ich anziehen? Bequem sollte es sein. Also nahm ich die schwarze Sporthose, das weiße Top und die orange Sweatshirt-Jacke mit dem Reißverschluss. Nun noch die Haare ein wenig zurecht zupfen und fertig.
Ein bisschen nervös war ich. Ich konnte ja wieder gehen, wenn ich keine Lust mehr hatte.
Dann machte ich mich auf den Weg zu Thomas. Er hatte sein Zimmer in der fünften Etage. Das gute war, ich hatte mein Zimmer gleich neben dem Treppenaufgang. Ich konnte ohne dass mich jemand sah, auf den Treppenaufgang verschwinden. Auf der Station suchte ich sein Zimmer. Ich fand die Tür und stand davor. Noch einmal tief durchatmen. Dann klopfte ich an die Tür. Von innen hörte ich ein “Herein!”. Ich drückte die Türklinke herunter und trat ein. Da ich sah, dass Thomas telefonierte wollte ich das Zimmer verlassen. Thomas winkte mich herein. Ich schloss leise die Tür. Einen gewissen Abstand hielt ich schon zu Thomas. Ich schaute mir die Bilder, die an der Wand hingen, in aller Ruhe an.
Bei dem Gespräch was er führte merkte ich das es seine Frau war. Mir war es ein wenig unangenehm das Gespräch mitzubekommen. Dazu kam das die Nervosität bei mir zunahm. Nach einer Weile setzte ich mich an die Bettkante. Ich schaute zum Fernseher, wo gerade irgendetwas lief was mich eigentlich gar nicht interessierte. Dabei spielte ich an dem Reißverschluss meiner Sweatshirt-Jacke.
Endlich! Das Telefonat mit seiner Frau war beendet. Thomas schaute mich an. Er kam zum Bett und sagte:” Schön, das du den Weg zu mir gefunden hast. Ich freue mich sehr darüber. Sorry, das du warten musstest. Ich habe mit meiner Frau telefoniert.”

Wir begannen beide eine rege Unterhaltung zu führen. Der Gesprächsstoff ging uns auf keinen Fall aus. Ich sollte es mir von Thomas aus bequem machen .Ich lag halb auf dem Bauch auf seinem Bett. Die Füße lagen fast auf dem Boden. Während ich ihm so aus meinem Leben erzählte schaute er mich fortwährend an. Ich merkte dass seine Finger die meinigen suchten und sie sanft berührten. Ich versuchte sie seiner zarten Berührungen zu entziehen. Die Berührungen trafen sich immer wieder.
Es wurde still. Seine Hand streichelte die meinige. Wir schauten uns beide in die Augen. Dann war es passiert. Thomas hatte mich geküsst. Mich durchzog ein eigenartiger Blitz durch den Körper. Ich bekam eine Gänsehaut. Wir küssten uns intensiver. Ich rückte bis zum Kopfende des Bettes. Wir lagen da küssten, berührten sanft den Körper des anderen. Seine Hand streichelte mein Gesicht. Er fuhr mit den Fingern über meine Augen bis hin zu meinem Mund. Immer wieder schaute er mich an. So ein schönes angenehmes Gefühl hatte ich lange nicht fühlen dürfen. Mir kamen in diesem Moment des Glücks die Tränen. Thomas fragte mich:” Was hast du schöne Frau? Warum weinst du?” Ich antwortete ihm, dabei wischte ich mir die Tränen weg:” Nichts junger Mann alles in Ordnung.” „ Darf ich dir die Tränen weg küssen?” fragte er mich. Ich nickte nur. Er küsste mir die Tränen weg. Er zog vorsichtig am Reißverschluss der Sweatshirt-Jacke schaute mich dabei an fragte mich mit leiser Stimme:” Möchtest du heute Nacht hier schlafen?” Ohne lange zu überlegen antwortete ich ihm:” Ja, ich möchte bei dir heute Nacht bleiben.” Unsere Lippen berührten sich erneut. Wir küssten uns leidenschaftlich. Seine Hände berührten sanft meinen Körper. Stück für Stück zogen wir uns aus. Unsere Blicke wichen keinen Zentimeter voneinander. Seine sanften Berührungen erregten mich sehr. Seine Lippen und Hände ertasteten meinen Körper. Jeden Zentimeter meines Körpers erforschte er. Seine Lippen berührten meine Brust. Das ganze liebkosen und streicheln erregte mich sehr. Ich schloss einfach die Augen und ließ mich fallen. Das was ich in dieser Nacht mit ihm erleben durfte hatte ich noch nie zuvor mit einem anderen Mann erlebt. Wir erforschten unsere Körper küssten streichelten ihn. Man merkte es uns an das wir immer erregter wurden. Jede seiner Berührungen waren einfach himmlisch. All seine Zärtlichkeit die er mir gab war so gefühlvoll. Dann liebten wir uns. In mir bebte es wie ein Vulkan, der kurz vorm Ausbruch war. Wir liebten uns stundenlang mit viel Hingabe. Wir bekamen einen sehr schönen Orgasmus.
Nachdem wir uns geliebt hatten kam etwas das kannte ich gar nicht. Nach dem gigantischen Sex mit Thomas legte ich mich auf die Seite, um noch ein wenig zu schlafen. Er rückte ganz dicht an mich heran. Ich schlief fest in seinen Armen ein.
Dieses Gefühl ganz eng aneinander zu schlafen war für mich neu aber unbeschreiblich schön. Traumhaft!
Der Wecker klingelte. Es war 6.00 Uhr in der früh. Ich hatte wie eine Prinzessin in seinen Armen geschlafen. Thomas war schon eine Weile wach. Seine Lippen küssten mir den Nacken. Er hatte mir ins Ohr geflüstert:” Guten Morgen schöne Frau. Hast Du gut geschlafen?” Ich drehte mich zu ihm sah ihn an sagte mit leiser noch verschlafener Stimme:” Ja, junger Mann, habe sehr gut geschlafen in deinen Armen.” Ich küsste ihn leidenschaftlich.
Danach sah ich auf die Uhr. Oh schon so spät. Um 6.30 Uhr hatte ich meine erste Anwendung. Ich entzog mich aus seinen Armen, zog meine Sachen an. Thomas hatte mich dabei beobachtet. Ich gab ihm noch einen Kuss und flüsterte:” Es war wunderschön mit dir.” Dann schlich ich mich aus dem Zimmer.
Wie benebelt lief ich den Tag über durch die Klinik. Unsere Wege kreuzten sich einige Male. Immer wieder schauten wir uns in die Augen. Die Augen sprachen für sich. Niemand wusste etwas. Ob es nur bei dieser einen Nacht bleiben würde? Oder ob wir noch mehr schöne Nächte verbringen würden? Solche Fragen beschäftigten mich ein wenig. Wünschen würde ich mir ganz viele Nächte mit ihm. Ich hatte mich in Thomas verliebt. Während der Behandlungspausen traf man sich draußen vor der Klinik in der Raucherecke. Ich rauchte nicht gesellte mich aber dazu. Ich hatte auch einen Grund. Ich wollte immer sofern es ging in seiner Nähe sein .Man unterhielt sich dort mit allen über die Anwendungen, die jeder hatte oder gar die Wehwehchen, warum man in der Kur war. Unsere Blicke trafen sich immer wieder. Wir beide lächelten, denn wir wussten warum. Da er eine längere Behandlungszeit hatte machte ich viel alleine am Nachmittag. Bei schönem Wetter lag ich im Liegestuhl auf der Wiese oder aber machte einen Bummel durch die Stadt. Dort sah ich mir viele Sehenswürdigkeiten an.
Am Abend unternahmen wir beide was zusammen. Wir gingen fast jeden Abend nach dem Abendessen schwimmen. Nach dem Schwimmen unternahmen wir was gemeinsam. Entweder machten wir mit anderen Patienten einen Spieleabend oder aber wir unternahmen was zu zweit. Für mich war es schön ihn in meiner Nähe zu haben. Er brachte mich oft zum Lachen. Er brachte mir das ein oder andere Spiel wie zum Beispiel Backgammon bei. Hatten wir mal keine Lust auf ein Spiel saßen wir gemeinsam vor dem Fernseher sahen und einen Film an tranken dabei einen roten Dornfelder. Er kannte bereits mein ganzes Leben. Seine Gegenwart tat mir einfach gut. Nach außen hin benahmen wir uns so normal wie ging. Mir fiel es oft schwer sich normal zu verhalten. Niemand von den anderen Patienten sollte was mitbekommen. Ich dachte, dass sich so einige über uns so ihre Gedanken machten, da wir sehr vertraut miteinander sprachen.
Am Abend halt viel gemeinsam unternahmen. Das gab Gesprächsstoff für viele. Mich störte das gar nicht. Lass sie doch reden. Ich war sehr gerne mit Thomas zusammen. Er tat meiner Seele gut.
Wenn es dann Zeit wurde ins Bett zu gehen, wir im Fahrstuhl standen war alles anders. Dort küssten wir uns. Wir nahmen uns in die Arme. Dann kam die Frage von ihm:” Schöne Frau möchtest du heute bei mir schlafen? Es war so schön letzte Nacht mit dir zu kuscheln.” Wie in Trance antwortete ich ihm:” Ja, Thomas, ich möchte bei dir schlafen, wenn ich darf. Bei dir im Arm einzuschlafen ist einfach himmlisch.”

So verbrachten wir fast alle Nächte miteinander. Ich durfte in seinen Armen einschlafen. Er hatte mich liebevoll am Morgen geweckt. Seine Hände berührten meinen Körper. Seine Lippen liebkosten mich .Sie küssten meinen ganzen Körper. Er hatte mich verwöhnt auf eine Weise, die für mich neu war. Es war unbeschreiblich schön. Er hatte mir gezeigt, dass ich noch eine ganze Frau bin mit allen Sinnen. Der Sex mit Thomas war leidenschaftlich, liebevoll einfach mit viel Gefühl. So wie es sich eine Frau halt wünscht. Er war einfach da für mich. Das war sehr schön. Wir konnten über alles reden. Ich hatte ihm viel von mir erzählt. Er hatte mir zugehört, was bisher nie jemand getan hatte. Viele gute Ratschläge hatte er mir gegeben, wie ich mein Leben ändern sollte. Thomas hatte mir das Gefühl zurück gegeben eine vollkommene Frau zu sein. Er hat mir in vielen Dingen die Augen geöffnet was mein Leben angeht. Er hat mir ehrlich seine Meinung gesagt. Das fand ich gut.
Mit seiner liebenswerten Art hatte er mich um den Verstand gebracht. Ich hatte mich in ihn verliebt. Es war ein schönes Gefühl Schmetterlinge im Bauch zu haben. Sich fühlen wie auf Wolke sieben.
Da ich aber wusste das die schöne Zeit bald vorbei war ließ ich mir nichts anmerken. Seine Augen verrieten mir, dass er es wusste.
Ich erholte mich von Tag zu Tag. Mir ging es sehr gut, dank Thomas. Für mich war die Kur ein voller Erfolg auf jeder Linie. Körperlich hatte ich mich sehr gut stabilisiert. Selbst meinem Seelenleben ging es besser. Das einzige was ich vermisst hatte waren meine Kinder. Mir wurde klar, dass sich etwas ändern musste in meiner Beziehung. Ich wollte mit Joachim reden, wenn ich wieder zu Hause war.
Die Tage vergingen wie im Pfluge.
Die Kur war nun fast vorbei. Diese letzte Nacht mit Thomas war einfach sehr schön. Wir liebten uns; das nicht nur einmal. Immer wieder lagen wir uns in den Armen. Die Lust aufeinander hörte gar nicht auf. Wir liebten uns ziemlich heftig. In meinem Körper tobte ein Vulkan, der ausbrach. Vielleicht auch weil wir wussten es war die letzte Nacht, die wir zusammen hatten. Er war der erste Mann, der es geschafft hatte mich seit Jahren zum Höhepunkt zu bringen und das nicht nur einmal. Der Sex mit ihm war himmlisch.
Jedes Mal wenn ich dann aufwachte dachte ich es wäre alles nur ein Traum gewesen. Es war die Wirklichkeit. Die Realität war schön, innig, zärtlich, romantisch alles zusammen.
Die Nacht war für mich die schönste, die ich je mit einem Mann hatte.

Nun war er da der Tag des Abschieds. Thomas musste einen Tag früher fahren, da ein Trauerfall in seiner Familie passiert war, der ihn sehr mitgenommen hatte. Ich hatte versucht so gut es ging zu trösten, denn ich wusste selbst wie es war, wenn man jemanden verlor den man sehr lieb hatte.
Wir standen an seinem Auto. Ich umarmte ihn. Wir versprachen uns zu mailen, uns Kurzmitteilungen zu schicken, den Kontakt einfach aufrecht zu erhalten. Ich musste mich sehr zurücknehmen mit meinen Gefühlen, denn meine Gefühle zu ihm waren ziemlich stark. Nur nichts anmerken lassen. Ich dachte so, die Zeit wird kommen, wo er mich schnell vergessen wird. Vielleicht sogar schon hinter der nächsten Kurve. Ich winkte ihm nach. Sobald sein Auto aus der Sichtweite war ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Ich fing an zu weinen. Genau in diesem Moment kam eine Kurzmitteilung von ihm. In der Kurzmitteilung bedankte er sich mich kennen gelernt zu haben und das die Zeit, die wir verbrachten für ihn sehr schön war. Dass er die Zeit mit mir nicht vergessen würde.
Ich setzte mich auf eine Bank weinte. Ich dachte an die schöne Zeit mit ihm.
Nach einer Weile ging ich zurück zur Klinik, ging auf mein Zimmer fing nun an meine Koffer zu packen.
Die allerletzte Nacht verbrachte ich alleine im Bett. Ich war sehr traurig. Mit meinen Gedanken war ich nur bei ihm. Werde ich ihn je vergessen können? Mit vielen schönen Erinnerungen von ihm schlief ich ein.
Der Abreisetag war da. Joachim holte mich ab. Er sah mir in die Augen und wusste genau was geschehen war. Genau das was er vorausgeahnt hatte war ja eingetreten. Ich war ihm fremd gegangen.
Die Autofahrt nach Hause war sehr schweigsam. Ich wusste genau was mich erwarten würde zu Hause. Es würde endlose Diskussionen geben warum, wieso weshalb.
Zu Hause angekommen holte dann der Alltag mich schnell wieder ein. Es war nicht mehr so wie vor der Kur. Joachim hatte das Vertrauen zu mir ganz verloren und warf mir es immer wieder vor. Bei jeder Gelegenheit. Ich hatte versucht ihm das alles zu erklären doch so richtig zugehört hatte er nie. Verstanden umso weniger. Wir versuchten unser Leben irgendwie in den Griff zu bekommen der Kinder wegen. Ich flüchtete mich in meiner Freizeit in mein neues Hobby dem Schreiben. Da konnte ich all meinen Sorgen freien Lauf lassen.
Dich “Thomas” vergessen hatte ich nie, denn du hattest mir was gegeben was ich danach nie wieder bekommen hatte. Das war halt Wärme, Zärtlichkeit, Verständnis, Zuhören. Schöne Stunden an die ich mich sehr gerne zurück erinnerte. Wenn es mir besonders schlecht ging zog ich mich zurück schloss die Augen erinnerte mich an die schöne Zeit mit ihm, mit einem Lächeln im Gesicht.

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Texte: Text bx Engel1000
Tag der Veröffentlichung: 07.12.2010

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