Inhalt

Cover

Impressum

Stephen Urbanski

 

ROCK END ROLL

 

Elektrobuch

 

Redaktion: Sean Gut

 

Titelfoto, Coverdesign: Tom Möller

 

Support: Jason B. Saiks

 

Best Girl: Karin Hall

 

© Urbi et Urbanski Hamburg 2018

 

Elektrobücher /

 

TODE$$CHLAGER – Die Charts der Neuen Armut:

 

TAUBENHHEIM – Erstes Buch Armut

HHAU – Zweites Buch Armut

HHÄRTZCHEN IN DER GRUBE – Drittes Buch Armut

ABSCHAUMDÖRFER – Viertes Buch Armut

DER GESTANK DER GROSSEN WIESE – Letztes Buch Armut

 

ZWEIEINHALB FIBELN ANMUT – Hamburger Realgrotesken:

 

GRUHHL (Private Poverty)

HHOOLAHOP (Momentum)

HHUG (Van Hool)

 

HASPDEHHXXX – Ein Facialbook in Echtzeit

 

NUUL – Poetry

 

MAN HUMAN HERE – Ein elftes Hamburger Elektrobuch

 

PRO MONO – Ein zwölftes Hamburger Elektrobuch

 

KNSTNGGR – Neue Dramen Hamburg-Nord

 

OINOWSKI – Elektrobuch

 

BAAL III – Elektrobuch

 

FUSSBALL UND TOD – Elektrobuch

 

ELISABETH WELTKRIEG – Elektrobuch

 

HERINGSKUSS – Elektrobuch

 

STEPHEN URBANSKI UNBUCH

 

INSTANT TAMA – Elektrobuch

 

ALPHA URBANSKI – Elektrobuch

 

KITSCHFOTZE – Elektrobuch

 

STAAT UP – Elektrobuch

 

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instagram/urbieturbanski

@urbieturbanski

Hold On

Richard Ashcroft sagt: I feel like we are the only ones alive.

ROCK END ROLL

Kapitel 1: Richard Strauss

 

Kapitel 2: Richard Löwenherz

 

Kapitel 3: Richard Avedon

 

Kapitel 4: Richard von Weizsäcker

 

Kapitel 5: Richard Tauber

 

Kapitel 6: Richard Clyderman

 

Kapitel 7: Richard Dorfmeister

 

Epilog: Richard Nixon versus Richard Wagner

Kapitel 1: Richard Strauss

Tischlein, leck mich (1)

 

Tischlein, leck mich (2)

 

Tischlein, leck mich (3)

 

Der neue Audi Anus (1)

 

Der neue Audi Anus (2)

 

Der neue Audi Anus (3)

 

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (1)

 

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (2)

 

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (3)

 

Pizza Petra Schelm (1)

 

Pizza Petra Schelm (2)

 

Pizza Petra Schelm (3)

 

Bluten bei die Fische (1)

 

Bluten bei die Fische (2)

 

Bluten bei die Fische (3)

 

HH-2212, litauisches Kennzeichen (1)

 

HH-2212, litauisches Kennzeichen (2)

 

HH-2212, litauisches Kennzeichen (3)

 

SSELFIE (1)

 

SSELFIE (2)

 

SSELFIE (3)

 

Hach, Drusenfleisch (1)

 

Hach, Drusenfleisch (2)

 

Hach, Drusenfleisch (3)

Tischlein, leck mich (1)

„Fräulein Ultrafrisch.“ „Und Pop-Up-Stores.“ „ILLKZ.“ „Adolf Hitler hat sein Profilfoto geändert.“ „Ordnungsamt.“ „Und mehr.“ „STAAT UP schon draußen?“ „Nein, in drei Tagen erst.“ „Erstrahlen?“ „Nein.“ „Entzücken?“ „Ebenso wenig.“ „So schlimm?“ „Paradoxe Intervention.“ „Du trägst ein indisches Hemd.“ „Wir sind im achten Monat.“ „Details?“ „Hamburg am 28.08.2018, 10:18 Uhr.“ „Temperaturen?“ „Minderjährig.“ „Genauer, bitte.“ „Sechzehn Grad plus.“ „Regenwahrscheinlichkeit?“ „Unklar.“ „Fräulein Ultrafrisch.“ „Und Pop-Up-Stores.“ „ILLKZ.“ „Adolf Hitler hat sein Profilfoto geändert.“ „Ordnungsamt.“ „Und mehr.“ „Der Kaffee schmeckt schon leicht herbstlich.“ „Schmetterlinge im Irrtum.“ „Overkaust.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Fräulein Ultrafrisch.“ „ILLKZ.“ „Adolf Hitler hat sein Profilfoto geändert.“ „Implenia baut Knäste.“ „Stimmt, die Antifa hat den Hamburger Firmensitz beschädigt.“ „Dieses Schweizer Bauriesen.“ „Die Antifa hat die Fassade verunstaltet.“ „Spraydosen, sie kamen zum Einsatz.“ „Parole: Implenia baut Knäste.“ „Wieso auch nicht?“ „Stimmt, irgendjemand muss sie ja errichten.“ „Laut Antifa werden sie nicht mehr benötigt.“ „Interessant.“ „Die Menschen sind gesetzestreu.“ „Interessant.“ „Ein Leben nach den Buchstaben des Gesetzes.“ „Beispiel?“ „Die Bauarbeiter, sie nehmen montags ihr Tagwerk auf, pünktlich um sieben Uhr morgens.“ „Löblich.“ „Machen sonnabends allerdings schon um sechzehn Uhr Feierabend.“ „Bedenklich.“ „Sechzehn Uhr verstößt eindeutig gegen das Gesetz zum Schutze Minderjähriger, da ist also noch gewaltig Luft nach oben.“ „Alle anderen verhalten sich gesetzeskonform?“ „In der Tat, ja.“ „Antifa im Irrtum.“ „Die Schweiz, sie muss vernichtet werden.“ „Overkaust.“ „Und Pop-Up-Stores.“ „ILLKZ.“ „Adolf Hitler hat sein Profilfoto geändert.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Ein Oi den deutschen Schmetterlingen.“

Tischlein, leck mich (2)

„Fräulein Wildleder.“ „Und Gitarrenshops.“ „ILLKZ.“ „Heinrich Himmler hat sein Profilfoto geändert.“ „Lagerverwaltung.“ „Und mehr.“ „STAAT UP schon draußen?“ „Nein, in zwei Tagen erst.“ „Ein Feuerwerk der guten Laune?“ „Nein.“ „Ein Festival der Liebe?“ „Mitnichten.“ „So schlimm?“ „Gezielte Desinformation.“ „Du trägst ein pakistanisches Hemd.“ „Wir sind im achten Monat.“ „Details?“ „Hamburg am 29.08.2018, 11:18 Uhr.“ „Temperaturen?“ „Volljährig.“ „Genauer, bitte.“ „Achtzehn Grad plus.“ „Ein Zwischenhoch?“ „Sexistisch.“ „Fräulein Wildlachs.“ „Und Gitarrenshops.“ „ILLKZ.“ „Heinrich Himmler hat sein Profilfoto geändert.“ „Lagerverkauf.“ „Und mehr.“ „Der Kaffee schmeckt schon etwas herbstlich.“ „Espresso mit Gewalt.“ „Overkaust.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Fräulein Wildpark.“ „Und Gitarrenshops.“ „ILLKZ.“ „Heinrich Himmler hat sein Profilfoto geändert.“ „Schornsteinpate.“ „Und mehr.“ „Implenia baut Knäste.“ „Stimmt, die Antifa hat den Hamburger Firmensitz verwüstet.“ „Dieses Schweizer Bauriesen.“ „Die Antifa hat die Fassade verunstaltet.“ „Spraydosen, sie kamen zum Einsatz.“ „Parole: Implenia baut Knäste.“ „Gut, warum auch nicht?“ „Stimmt, irgendjemand muss sie ja errichten.“ „Laut Antifa werden sie nicht mehr gebraucht.“ „Interessant.“ „Die Menschen sind gesetzestreu.“ „Interessant.“ „Ein Leben nach den Buchstaben des Gesetzes.“ „Beispiel?“ „Die Schweiz, sie muss vernichtet werden.“ „FIFA.“ „Yello.“ „Young Boys Bern.“ „The Young Gods.“ „Schließfächer.“ „Nazigold.“ „Toblerone im Irrtum.“ „Hohe Berge, man überziehe sie mit Krieg.“ „Gebirgsjäger.“ „Fähnlein Edelweiß.“ „Standarte Luis Trenker.“ „Und Gitarrenshops.“ „Overkaust.“ „Und mehr.“ „Heinrich Himmler hat sein Profilfoto geändert.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Ein Oi den deutschen Gitarrensaiten.“

Tischlein, leck mich (3)

„Fräulein BO-RD 4754, deutsches Kennzeichen.“ „Und Regalshops. Und Sockenshops.“ „ILLKZ.“ „Julius Streicher hat sein Profilfoto geändert.“ „Gruß und Kuss, dein Julius.“ „Und mehr.“ „STAAT UP schon draußen?“ „Nein, morgen erst.“ „Ein Feuerwerk der weißen Socken?“ „Nein.“ „Ein Revival der Unterschichtmarken wie Replay, Fila, Intersport?“ „Unbedingt.“ „So schlimm?“ „Intrinsische Motivation.“ „Du trägst ein afghanisches Hemd.“ „Wir sind im achten Monat.“ „Details?“ „Hamburg am 30.08.2018 im Uhrenblock.“ „Temperaturen?“ „Randständig.“ „Genauer, bitte.“ „Und Bongoshops. Und Thaishops.“ „Trommeln ohne Gnade?“ „Ingwer mit Gewalt.“ „Fräulein MI-AU 4755, deutsches Kennzeichen.“ „Und Pfötchenshops. Und Sockenshops.“ „ILLKZ.“ „Julius Streicher hat sein Profilfoto geändert.“ „Gruß und Kuss, dein Julius.“ „Und mehr.“ „Der Kaffee schmeckt schon ziemlich herbstlich.“ „Vollmilch im Irrtum.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Fräulein KO-HL 4756, deutsches Kennzeichen.“ „Und Biografieshops. Und Sockenshops.“ „ILLKZ.“ „Julius Streicher hat sein Profilfoto geändert.“ „Gruß und Kuss, dein Julius.“ „Und mehr.“ „Implenia baut Knäste.“ „Stimmt, die Antifa hat den Hamburger Firmensitz verschandelt.“ „Dieses Schweizer Bauriesen.“ „Die Antifa hat sich an der Fassade vergangen.“ „Spraydosen, sie kamen zum Einsatz.“ „Parole: Implenia baut Knäste.“ „Gut, warum auch nicht?“ „Stimmt, irgendjemand muss sie ja errichten.“ „Laut Antifa sind sie so überflüssig wie ein Kropf.“ „Interessant.“ „Die Menschen sind gesetzestreu.“ „Interessant.“ „Ein Leben nach den Buchstaben des Gesetzes.“ „Beispiele?“ „Nazis: nazistisch?“ „Keinesfalls.“ „ABC-Schützen: mordlüstern?“ „Im besten Falle.“ „Kapital schlagen: gemein?“ „Hochfinanz.“ „Und Sockenschuss.“ „Overkaust.“ „Und mehr.“ „Julius Streicher hat sein Profilfoto geändert.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „ABC-Alarm.“ „Ein Oi den weißen Socken.“

 

„Ein Oi den deutschen Kennzeichen.“

Der neue Audi Anus (1)

„Sekunde, Oral-B: pornografisch?“ „Ich hatte noch nie Töne.“ „Ich habe noch nie den Finger in die Wunde gelegt.“ „Ich habe noch nie zu kurz gegriffen.“ „Ich war noch nie Haut und Knochen.“ „Ich habe noch nie meine sieben Sachen gepackt.“ „Reihe ließe sich endlos fortsetzen.“ „Eine Idee aus STAAT UP, nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Die mit den Redewendungen.“ „Bauernschläue, Forkenglück.“ „Floskeln, Phrasen.“ „Reihe ließe sich endlos fortsetzen.“ „Bis der Dreschflegel ausgedient hat.“ „Irgendwann.“ „Dann.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Freiburg muss vernichtet werden hat einen weitaus besseren Ruf als, sagen wir, Paderborn.“ „Stuttgart muss vernichtet werden hat einen weitaus besseren Ruf als, sagen wir, Paderborn.“ „Frankfurt muss vernichtet werden hat einen weitaus besseren Ruf als, sagen wir, Paderborn.“ „Oder?“ „Aber.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Ein Highlight wird der Abschied sein.“ „Die Verabschiedung. Die Abschiebung. Schiebung, hör bloß auf.“ „Du bringst sie doch zum Flughafen, oder?“ „Aber.“ „Drei Monate ist sie fort, oder?“ „Aber.“ „Tränenreich?“ „Reich mir mal das Riechsalz rüber.“ „ROCK END ROLL muss anders werden. Highlight wird die OP sein.“ „Hör bloß auf.“ „Die Bettenburg.“ „Die Infusionen.“ „Die Bettpfannen.“ „Hör bloß auf.“ „Was wirst du tun, wenn ich weg bin?“ „Fragt wer?“ „Mein schöner schwarzer Mond.“ „Du bringst sie doch zum Flughafen, oder?“ „Aber.“ „Drei Monate ist sie fort, oder?“ „Aber.“ „Tränenreich?“ „Reich mir mal das Riechsalz rüber.“ „Was wirst du tun in ihrer Abwesenheit?“ „Rewe, Aldi, Lidl.“ „Interessant.“ „Kiosk.“ „Interessant.“ „Tanke.“ „Blättchen?“ „OCB aus Frankreich.“ „Die weißen, leicht öligen?“ „Frankreich muss vernichtet werden.“ „Wolltest du nicht mit dem Rauchen aufhören?“ „Nein.“ „Wolltest du nicht mit dem Laufen aufhören?“ „Nein.“ „Wolltest du nicht mit dem Atmen aufhören?“ „Interessant.“ „Nicht wahr?“ „Stadtpark, Alster.“ „Nicht wahr.“ „Ich werde mich den Joggern entgegenstellen und die Arme ausbreiten.“ „Weit.“ „Ich werde mich den Hundehaltern anschließen und Befragungen durchführen.“ „Welcher Art?“ „Oral-B: pornografisch?“ „Interessant.“ „Stangensellerie: sexistisch?“ „Interessant.“ „Robuste Weltkonjunktur: rundheraus?“ „Interessant.“ „Petitionsausschüsse: bitte?“ „Interessant.“ „Ich werde den Enten aufs Maul schauen.“ „Was sagen die Enten?“ „Kalt heute.“ „Wird bald dunkel.“ „Wasser ist durchsichtig.“ „Interessant.“

 

„Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“

Der neue Audi Anus (2)

„Sekunde, Blasenkatheter: pornografisch?“ „Ich habe noch nie das Weite gesucht.“ „Ich habe noch nie Federn gelassen.“ „Ich wurde noch nie ins Boot geholt.“ „Sekunde, ein Mann betritt den Computerraum, zieht einen Revolver, richtet ihn auf den Rechner und sagt: Du weißt zu viel.“ „Wollen wir es dabei belassen?“ „STAAT UP schon draußen?“ „Ja.“ „Ein Feuerwerk exotischer Vorspeisen?“ „Nein.“ „Ein Revival längst vergessener Marken wie Jean Pascale und Helly Hansen?“ „Unbedingt.“ „So schlimm?“ „Armin Dal, ein indisches Linsengericht.“ „Du trägst kein hinduistisches Hemd mehr.“ „Gestern mein vorerst letzter Gang.“ „Amtsgeschäfte?“ „Jahresabrechnung Nachtspeicherstrom. Die Wege dorthin, die Abgabe am Tresen.“ „Und?“ „Sechzig Euro Guthaben.“ „Wird dir Pluspunkte einbringen beim Asozialamt.“ „Korken knallen in den Waben.“ „Hoch das Bein, Bezirksamt Hamburg-Nord.“ „La Ola auf den Fluren.“ „Konfetti in den Wartezonen. Sekunde, wieso vorerst?“ „Frederik macht sich schlau, Frederik sucht nach Verbündeten, nach jemandem, der sich auskennt in der aktuellen Sozialgesetzgebung. Mit dem man mal reden kann.“ „Der graue Umschlag von vor Wochen?“ „Richtig, STAAT UP weiß alles darüber.“ „STAAT UP schon draußen?“ „Ja.“ „Engelstrompeten: vorlaut?“ „Wollen wir es dabei belassen?“ „Sehr gern.“ „Ich brauche etwas in der Hand, etwas Fundiertes, Substanzielles, um gegen den Staat vorgehen zu können. Und zwar noch dieses Jahr.“ „Du willst es wirklich wissen, oder?“ „Ich habe noch nie so ausgesehen wie bei Hempels unterm Sofa.“ „Wollen wir es dabei belassen?“ „Ungern.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Orgiastischer.“ „Cineastischer.“ „Muss daherkommen wie eine szenische Lesung.“ „Knackig, saftig.“ „Bestes Bombardement.“ „Wehrmachtstropfen.“ „Apropos, dein Best Girl heißt tatsächlich Karin Hall?“ „Was dagegen? Werbung.“ „Apropos, gibt es neue Charts, diese hübschen kleinen Texttäfelchen in Schwarzweiß, flankierend zur Veröffentlichung?“ „Achtzig insgesamt.“ „Wir hören.“ „Ich schenke dir ein Kleeblatt daraus, mehr kriegst du nicht.“ „Wir hören.“ „Komm und lass dich knuddeln, solang ich noch gut rieche.“ „Charmant.“ „Ich nehme ab, wann immer ich dich sehe.“ „Charmant.“ „Du kannst hier nicht parken, du wirst hier nicht parken.“ „Charmant.“ „Spiegeleier ohne Zukunft.“ „Charmant.“ „Das Lamm, es legt sich hin am Broadway.“ „Charmant.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Sekunde, ich war noch nie der Rede wert.“ „Hilfe.“ „Erste Hilfe.“ „Beste Mädchen.“

Der neue Audi Anus (3)

„Geht ja gleich weiter.“ „Bald?“ „Nein, aber dann.“ „September also.“ „Kniebeugen: devot?“ „Nicht vom Platzteller essen.“ „Selbst, wenn man des Hungers stirbt?“ „Welthungerhilfe.“ „Nicht im Stehen.“ „Manche mögen sich nicht setzen.“ „Sie tun sich schwer damit.“ „Musik nicht zu laut.“ „Gesetzt.“ „Kein schallendes Gelächter.“ „Gesetzt.“ „Keinerlei Gefühlsausbrüche.“ „Gesetzt.“ „Keinerlei Aufdringlichkeiten.“ „Gesetzt.“ „Nichts vom Job erzählen.“ „Gesetzt.“ „Kein kleines deutsches Narrativ.“ „Gesetzt.“ „Nicht in die Küche.“ „Gesetzt.“ „Nicht in die Töpfe.“ „Gesetzt.“ „Nicht in die Haare.“ „Gesetzt.“ „Warum ist der Flur so dunkel?“ „Lampion.“ „Welches Parfüm?“ „Flakon.“ „Welcher Schiffsanleger?“ „Ponton.“ „Bitte legen Sie doch ab.“ „Geht ja gleich weiter.“ „Bald?“ „Nein, aber dann.“ „September also.“ „Tempotaschentücher.“ „Gesetzt.“ „Schnäuzen.“ „Gesetzt.“ „Speed.“ „Kokain.“ „Schnee.“ „Gesetzt.“ „Kniegas rechts.“ „Taxifahrten muss man zahlen.“ „Die Karten werden eingelesen.“ „Das Geld muss unter die Leute.“ „Die Leute müssen weg.“ „Die Kniearthrose.“ „Online.“ „Niemals in die Tonne treten.“ „Gesetzt.“ „Nicht zu dicht am Wasser bauen.“ „Gesetzt.“ „Dass mir keine Klagen kommen.“ „Gesetzt.“ „Nichts geht über Bärenmarke.“ „Kaffeetanten.“ „Zum Kaffee.“ „Herzen haben keine Fenster.“ „Gesetzt.“ „Geht ja gleich weiter.“ „Bald?“ „Nein, aber dann.“ „September also.“ „Kniebeugen: devot?“ „Wollen wir es dabei belassen?“ „Ungern.“ „ROCK END ROLL muss anders werden.“ „Ein Abgesang auf Popkulturen.“ „Elogen.“ „Verlogen.“ „Verfolgerspots.“ „Du hast dem Büchlein ein Zitat vorangestellt.“ „Richard Ashcroft.“ „Wenn du dich zwischen ihm und Johnny Marr entscheiden müsstest, fiele deine Wahl auf Suede.“ „Life Is Golden.“ „Gesang.“ „Ich habe noch nie die Katze im Sack gekauft.“ „Ich habe noch niemals nie gesagt.“ „Der goldene Herbst also.“ „Kniestrümpfe.“ „Keine Jacken.“ „Keine Kappen.“ „Keine Schals.“ „Gesetzt.“ „Was hast du nur mit deiner Nase gemacht?“ „Dem Windpark ein Ständchen.“ „Kerzen.“ „Keine Handschuhe.“ „Keine Schuhe.“ „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ „Und jetzt alle.“ „Und immer schön die Spiegel einklappen.“ „Offshore.“ „Gesetzt.“ „Heutzutage ist ja alles Content.“ „Frau Karin Hall arbeitet als Best Girl für ROCK END ROLL.“ „Sean Gut?“ „Ja?“ „Lügen haben kurze Beine.“ „Geht ja gleich weiter.“ „Bald?“ „Nein, aber dann.“ „Bald?“ „Nein, aber dann.“ „Sean Gut?“ „Gesang.“

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (1)

„Sekunde, Tausendsassa: reich?“ „Schuhe: Onitsuka Tiger. Socken: Hugo Boss. Hosen: Levi Strauss. Sessel: Cramer 2C. Planken: privat.“ „Tolles Foto.“ „Schöner schwarzer Mond.“ „Sie hat ein gutes Auge.“ „Sie hält drauf.“ „Sie fackelt nicht lange.“ „Sie drückt ab.“ „Das Parkett, die Ledergarnitur.“ „Gediegen.“ „Die Vorhangstoffe.“ „Indische Seide.“ „Du trägst ein wirklich sehr, sehr bürgerliches Hemd.“ „Musste die Schuhe gestern entsorgen. Und zwar wirklich sehr, sehr schweren Herzens.“ „Dunkelblaues Wildleder.“ „Durchgetreten. 120.000 auf der Uhr. Drei Jahre alt.“ „Fräulein Wildleber.“ „Die neuen werden von Adidas sein: dunkelgrünes Wildleder. Nato-oliv. 89,90. Kostenpunkt. Egal. Wir brauchen gute Schuhe, wenn wir was durchmessen wollen. Und das wollen wir.“ „Vermessen, bemessen. Dennoch, ganz schön teuer für deine Verhältnisse. Du lebst über deine Verhältnisse, und das ganz klar.“ „Und das schon seit Jahren.“ „Und das wirklich sehr, sehr konsequent.“ „Hier gilt die StVO.“ „Verstöße werden geahndet, Zuwiderhandlungen bestraft.“ „Und das wirklich sehr, sehr konsequent.“ „Immanent, impotent.“ „Feinklettern. Sekunde, Lotto spielen übrigens nur dann, wenn man Geld hat. Geld kommt schließlich zu Geld.“ „Sagt wer?“ „Sagt mein schöner schwarzer Mond.“ „Sie ist sehr klug.“ „Sie ist sehr weise.“ „Sie weiß Bescheid.“ „Rassist.“ „Wieso?“ „Weiß Bescheid ist diskriminierend, solange nicht auch schwarz Bescheid, gelb Bescheid, rot Bescheid gleichberechtigt zur Sprache kommen. Um nur mal die gängigen Pigmentierungen zu erwähnen.“ „Schwarzwald zu Schwarzwald.“ „Rotwild zu Rothschild.“ „Gelb kommt zu Gelb.“ „Feinklettern.“ „Aufkleber, Autowagen.“ „Der neue Audi Anus. Wir brauchen gute Schuhe, wenn wir was entdecken wollen. Und das wollen wir.“ „In diesem Falle jene kryptische Botschaft. Was zum Teufel mag sich hinter dem Begriff Feinklettern verbergen?“ „Feel Fein: Feel Ehr.“ „Die sind doch alle nicht ganz dicht da draußen.“ „Normopathen halt.“ „Aufmerksamkeit um jeden Preis.“ „89,90. Kostenpunkt. Egal.“ „Gefallsüchtig.“ „Normopathen halt.“ „Eventtrottel.“ „Normopathen halt.“ „Konsumfleisch.“ „Normopathen halt.“ „Erlebnisfleisch. Sekunde, Eicheln: chauvinistisch?“ „Lattenrost: behandelbar?“ „Punkt geht an dich.“ „Triggerpunkt. Schuhe: Onitsuka Tiger. Socken: Hugo Boss. Hosen: Levi Strauss. Ledersessel: Cramer 2C. Planken: privat.“ „Tolles Foto.“ „Schöner schwarzer Mond.“ „Du bringst sie doch zum Flughafen, oder?“ „Hör bloß auf.“ „Eicheln, sie fallen von den Bäumen.“ „Sie machen uns Angst.“ „Wir könnten getroffen werden.“ „Wir könnten getroffen hinfallen.“ „Wir könnten betroffen umfallen.“ „Wir sollten das Haus nicht mehr verlassen.“ „Stimmt, wozu dann noch neue Schuhe?“ „Stimmt.“ „Verbleibe im Haus, vermehre dich redlich.“ „Parkett: rechts.“ „Sekunde, Planken un Blomen?“ „Narbenheim.“

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (2)

„Ich war noch nie klein.“ „Ich habe noch nie groß gemacht.“ „Ich ging noch nie weg wie warme Semmeln.“ „Werbung.“ „Was reklamiert die Reklame?“ „Für sich oder für den Sumpf? Apropos Reklamation, diese Eicheln da draußen, sag mal, spinnen die jetzt komplett?“ „Gefahr im Verzug.“ „Gefahr für Leib und Leben.“ „Dies Taxi vorhin, das Dach war ja völlig demoliert.“ „Richtig, was kommt eigentlich nach verbeult?“ „Verheult.“ „Danke. Wird nichts mit dem Flughafen, Liebes.“ „Richtig, sieh zu, wie du dorthin gelangst.“ „Nicht mit mir.“ „Nicht ohne meinen Anwalt.“ „Man muss auch mal an die Kinder denken.“ „Richtig, man muss auch mal an die künftigen Generationen denken.“ „Die müssen das nämlich alles ausbaden.“ „Was kommt eigentlich nach ausbaden?“ „Ausladen.“ „Danke. Ich war noch nie klein.“ „Ich habe noch nie groß gemacht.“ „Ich ging noch nie weg wie warme Semmeln.“ „Werbung.“ „Was reklamiert die Reklame?“ „Für sich oder für den Sumpf? Apropos Reklamation: Seit ist der neue IS.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS.“ „Seit Neuestem.“ „Onitsuka Tiger. 120.000 auf der Uhr. Drei Jahre alt.“ „Seit Neuestem.“ „Lotto spielen nur dann, wenn man Geld hat. Geld kommt schließlich zu Geld.“ „Seit Neuestem.“ „Schwarzbrot zu Schwarzbrot. Rotbarsch zu Rotarsch. Feinklettern zu Feinklettern.“ „Seit Neuestem.“ „Hier gilt die StVO.“ „Seit Neuestem.“ „Du trägst ein wirklich sehr, sehr beredtes Hemd.“ „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ „Neuerdings.“ „Wir sind mehr.“ „Wir sind sehr.“ „Wir sind leer.“ „Neuerdings.“ „Immer müssen wir essen.“ „Neuerdings.“ „Immer müssen wir schlafen.“ „Neuerdings.“ „Immer müssen wir sterben.“ „Neuerdings.“ „Seit ist der neue IS.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS.“ „Sagtest du bereits.“ „Ich wiederhole mich?“ „Seit immer schon.“ „Ich repetiere?“ „Seit immer schon.“ „Ich bin im Loop?“ „Seit immer schon.“ „Gibt es einen Ausweg?“ „Nein.“ „Gibt es einen Ausweg?“ „Nein.“ „Gibt es einen Ausweg?“ „Nein.“ „Established.“ „Ja.“ „Eicheln.“ „Draußen.“ „Trommelfeuer.“ „Dauerhaft.“ „Werbung.“ „Plauderhaft.“ „Gott.“ „Ich war noch nie klein.“ „Ich habe noch nie groß gemacht.“ „Ich bin im Loop.“ „Gott.“ „Der neue IS.“ „Reklame.“ „Seit.“ „Sei der Bewerbende, nicht der Beworbene.“ „Sei der Umworbene, nicht der Bewerbende.“ „Seid.“ „Umschlungen.“ „Millionen.“ „Gott.“ „Hilfe.“ „Sex Richtige.“

Ungeöffnet haltbar bis: siehe Rückseite (3)

„Wandern für Geflüchtete.“ „Singen für Ertrinkende.“ „Tanzen für die Biodeutschen.“ „Yoga für die Nazis.“ „Das System ist am Ende, wir sind die Wende.“ „Gebt die Menschen nicht auf.“ „Integration ist Investition.“ „Ins Hutgeschäft.“ „Die Bürgergesellschaft.“ „Mit den Anständigen ins Gespräch kommen.“ „Und zwar anständig.“ „Ständig den Dialog suchen.“ „Konsens finden.“ „Kodex definieren.“ „Wertekanon intonieren.“ „Gute Laune, schlechte Laune, hey, hey.“ „Gesang.“ „Richtig, bei guter Laune den Geflüchteten zur Tafel geleiten.“ „Ehrenamtlich, sozusagen.“ „So, Abdullah, dies ist ein abgelaufener Joghurt.“ „Da hast du den Salat.“ „Leicht welk.“ „Dennoch schmackhaft.“ „Wir haben Deutschland noch lange nicht satt.“ „Apropos, bei schlechter Laune Abdullah durch die Straßen führen.“ „Gern auch mal im Laufschritt.“ „Ruhig mal den Körperkontakt suchen.“ „Ankertechniken anwenden.“ „Hey, nun lach doch mal.“ „Schau, die vielen Helme.“ „Schau, die vielen Hunde.“ „Und da, die Menschen, die vielen, vielen Menschen.“ „So, Abdullah, dies ist unsere deutsche Flagge.“ „Schwarz, rot, gold.“ „Der Fahneneid.“ „Hut ab zum Gebet, Abdullah.“ „Wir tun dir doch nichts.“ „Es ist doch nur die Trauer.“ „Es ist doch nur die Wut.“ „Es ist doch nur Empörung.“ „Wir wollen doch nur Räume schaffen.“ „Plätze der Begegnung.“ „Mal reden.“ „So von Mann zu Mann, Abdullah.“ „Ruhig mal den Körperkontakt suchen.“ „Ankertechniken anwenden.“ „Leichtathletik, Messerwerfen.“ „Hahnenkämpfe, Hammerwurf.“ „Mal die Hand aufs Herz, Abdullah.“ „Schon toll hier, oder?“ „Schau, da fährt die Müllabfuhr.“ „Und das sind unsere Häuser.“ „Wärmegedämmt, dann abgerissen.“ „Nun, das nennt sich Wirtschaftskreislauf.“ „Kapital von Meisterhand.“ „EU, Abdullah.“ „Wertekanon intonieren.“ „Gute Laune, schlechte Laune, hey, hey.“ „Gesang.“ „Freu dich doch, Abdullah.“ „Auf den deutschen Arbeitsmarkt.“ „Küchenhilfen, ehrenamtlich.“ „Wertstoffsammler, ehrenamtlich.“ „Security.“ „Im Altersheim.“ „Dort triffst du nette Menschen.“ „Die haben schon so einiges erlebt.“ „Die haben schon so einiges hinter sich.“ „Dort bist du hochwillkommen.“ „So, jetzt nimm den Schleier ab.“ „Glaube mir, ist besser so.“ „Glaube, Liebe, Hoffnung, Kleines.“ „Wandern für Geflüchtete.“ „Singen für Ertrinkende.“ „Tanzen für die Biodeutschen.“ „Yoga für die Nazis.“ „Deine Gebetskette, die ist ja voller Blut, Abdullah.“

Pizza Petra Schelm (1)

„Was denn jetzt mit Adidas!?“ „Puma, schwarzes Wildleder.“ „Schick, Halbschuhe?“ „Boots.“ „Bootleg.“ „Bootcamp.“ „Puma ist so Afrika-Cup.“ „Asylgeschäfte.“ „Flucht übers Mittelmeer.“ „Frontex.“ „Ankunft in Deutschland.“ „Bleiberecht in Deutschland.“ „Puma ist so Pegida.“ „Puma ist so Chemnitz.“ „Man muss sich auch mal mitreißen lassen sollen von den schrillen rechten Ausschreitungen.“ „In Karl-Marx-Stadt.“ „Tolle Bilder.“ „Toller Hass.“ „WM der Transplantierten.“ „Toller Begriff, wo hast du den denn wieder her?“ „Organspende.“ „Verpflanzt sie.“ „Bepflanzt uns.“ „Pflanzt uns etwas ein.“ „Geldorgane.“ „Rubeldrüsen.“ „Dollarherz.“ „Korinthen kacken?“ „Eurodarm, die goldenen Taler.“ „Die Geflüchteten vom Afrika-Cup kommen als Organspender leider nicht in Frage.“ „Nein, denn die sind mittellos.“ „Die Nazis aus dem Osten kommen als Organspender leider nicht in Frage.“ „Gallen zeigen den Hitler-Gruß.“ „Frontex mal briefen.“ „Die Grenzschützer?“ „Die sollen uns mal wen ausgucken.“ „Irgendeinen Syrer.“ „Irgendeinen Reichen.“ „Irgendeinen Wirtschaftsflüchtling.“ „Schnappen und entbeinen.“ „Schnappen und entkernen.“ „Her mit den Organen.“ „Heute bleibt die Küche kalt.“ „HH, der war gut. Sekunde, wieso denn Puma plötzlich?“ „Das ist es ja eben.“ „Geldgeschäfte?“ „Richtig, sie waren billiger als die von Adidas.“ „Schnäppchen?“ „Fünfundzwanzig.“ „Richtig, das ist ja richtig billig.“ „Nein, fünfundzwanzig gespart.“ „Das wird ja immer schöner.“ „Und das bei dieser Übergangswärme.“ „Es riecht nach Eicheln.“ „Eicheln drehen durch.“ „Es riecht nach Wespen.“ „Wespen drehen durch. Gestern eine gesehen, die auf einen Autoreifen losging.“ „Marke?“ „Autoreifen?“ „Nein, Autowagen.“ „Der neue Bentley Frontex.“ „Lass mich raten, in Weiß?“ „Spermaweiß.“ „Pornokisten.“ „Teures billig.“ „Bestechend.“ „Verständnis für die Wespen.“ „Verständnis für die Eicheln.“ „Vollstes.“ „Boot ist voll.“

 

„Ups?“ „Ups.“

Pizza Petra Schelm (2)

„ROCK END ROLL wird tatsächlich anders.“ „ROCK END ROLL wird ein reines Kammerspiel.“ „ROCK END ROLL wird ein reines Dialogforum.“ „Da unterhalten sich zwei.“ „Der Autor mit dem Redakteur.“ „Ich und ich?“ „Nein, er und er.“ „Der Autor hatte keine Lust mehr auf konventionelle Berichterstattung.“ „Was sich bei ihm so konventionell nennt.“ „Keine Lust mehr auf indirekte Reden.“ „Keinerlei Schrägstriche wie Handkantenschläge mehr.“ „Er wollte die Geschichten mal anders erzählen.“ „Nach wie vor geht es ihm jedoch um den einen guten Satz pro Story.“ „Absolut korrekt.“ „Sekunde, STAAT UP ist intim ausgefallen.“ „Richtig, STAAT UP gewährt den einen oder anderen lebensnahen Einblick.“ „Behördenterror.“ „Bankenpunk.“ „Dazu noch dieser eine Wespenstich.“ „Mitten hinein.“ „In die Halsschlagader.“ „Welch ein Wachmacher.“ „STAAT UP macht sich recht ordentlich.“ „Erzielt recht ordentliche Downloadzahlen, richtig.“ „Und das gleich am ersten Tage.“ „Der Veröffentlichung im Netz.“ „Für lau.“ „KITSCHFOTZE hat sich hingegen als ein veritabler Flop erwiesen.“ „Ja, leider.“ „Du hättest das Büchlein anders betiteln sollen.“ „ICH KAM NOCH NIE SELTEN ALLEIN. Zum Beispiel.“ „Oder PIZZA PETRA SCHELM.“ „Oder JE SUIS VICTOR CHARLIE.“ „Stephen Urbanski: JE SUIS VICTOR CHARLIE: Elektrobuch. Ja, das hätte super geklungen.“ „Zu spät.“ „Ja, leider.“ „ROCK END ROLL wird tatsächlich anders.“ „ROCK END ROLL wird ein Fanprojekt.“ „Von Gestörten für Gestörte.“ „Von Verstörten für Verstörte.“ „Nur für Versprengte.“ „Nur für Zerstörte.“ „Für unsere Brüder und Schwestern im Geiste.“ „Selig sind, die da fleißig arm.“ „Richtig, denn Geld lässt sich damit ohnehin nicht verdienen.“ „Leider nicht, nein.“ „Also weiterhin umsonst arbeiten.“ „Sieht mir ganz danach aus, ja.“ „Dann.“ „Ist das eben so.“ „Du hast einen Appell gerichtet an die Leserschaft.“ „STAAT UP, auf der vorvorletzten Seite, richtig.“ „Bitte teilen Sie den Link.“ „Bitte verhelfen Sie uns zu mehr Popularität.“ „Trostlos.“ „Hilflos.“ „Heischend.“ „Anbiedernd.“ „Ekelhaft.“ „STAAT UP muss vernichtet werden.“ „Absolut sofort.“ „Sekunde, Blasebälger: zu jung dafür?“ „Hilfe.“ „Beste Mädchen.“ „Jetzt.“

Pizza Petra Schelm (3)

„Koffer müssen rollen für den Sieg.“ „Du hast sie zum Flughafen gebracht?“ „Selbstredend.“ „Und?“ „Hektisch.“ „Und?“ „Bewegend.“ „Und?“ „Wir bleiben in Verbindung.“ „Das ist alles?“ „Keine Nabelschau hier, wenn ich bitten darf.“ „Privat ist privat.“ „Privatier.“ „Privatvergnügen.“ „Stressig.“ „Wo drückt der Schuh?“ „Diese neuen Treter, sie stressen.“ „Du musst sie erst noch zu deinen machen.“ „Und?“ „Du musst sie erst noch einlaufen.“ „Sie sind sehr eng.“ „Seit April in den alten ausgetretenen Chucks unterwegs, daran haben sich die Füße gewöhnt.“ „Entwöhnung.“ „Die Punica-Oase.“ „Die Füße werden eingeschnürt.“ „Geisha.“ „Die kleinen Trippelschritte.“ „Und?“ „Hoffentlich habe ich da keinen Fehlkauf getätigt.“ „Hoffentlich hast du da kein Eigentor geschossen.“ „Ich habe noch nie Gift darauf genommen.“ „Ich habe noch nie dem Fass den Boden ausgeschlagen.“ „Ich habe noch nie einen Blumentopf gewonnen.“ „Wie fühlst du dich?“ „Meine rechte Gesäßbacke, sie schmerzt höllisch.“ „Au: Backe.“ „Ich sitze zu viel.“ „Du schreibst zu viel, du schreibst sehr hart.“ „Und?“ „Du hast doch diese OP da im Oktober.“ „Und?“ „Lass sie doch gleich mit wegschneiden.“ „Scheibe von ab?“ „Warum nicht?“ „Auf einem Bein kann man nicht stehen.“ „Ich kam noch nie unverhofft oft.“ „Was ab ist, ist ab.“ „Was weg ist, ist weg.“ „Hör bloß auf.“ „Wie fühlst du dich?“ „Verlassen.“ „Hoffentlich Allianz versichert.“ „Hoffentlich ist es Beton.“ „Ich war noch nie so klar wie Kloßbrühe.“ „Offensichtlich nicht.“ „Von allen guten Geistern.“

 

„Sekunde, verlassen?“ „Korrekt.“

Bluten bei die Fische (1)

„Draußen Junge, Mädchen. Draußen Ameisen. Mädchen fragt: Darf ich sie töten? Junge sagt: Nein, das darfst du nicht. Man überschütte ihn mit Bundesverdienstkreuzen.“ „Ich war noch nie der wahre Jakob.“ „Ich war noch nie das Zünglein an der Waage.“ „Ich habe noch nie den Bock zum Gärtner gemacht.“ „Ich habe noch nie das Denken den Pferden überlassen.“ „Das Leben, ein langer ruhiger Stuss?“ „Das Leben, ein harter blutiger Stuhl.“ „Proktologie.“ „In der Südsee.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Was erlauben Analfissur?“ „Verhält sich still soweit.“ „Was erlauben Pobacke?“ „Voltaren.“ „Und?“ „Besser.“ „Was erlauben Prostata?“ „Die nervt, die Vorsteherdrüse.“ „Allein: Vorsteherdrüse.“ „Dollarherz.“ „Eurodarm. Du hast doch diese OP da im Oktober.“ „Und?“ „Lass sie doch gleich mit wegschneiden, die Vorsteherdrüse.“ „Vorstand.“ „Verstand.“ „Was ab ist, ist ab.“ „Was weg ist, ist weg.“ „Sie ist weg.“ „Hör bloß auf.“ „Wie fühlst du dich?“ „Ist doch nur für ein Vierteljahr.“ „Drei Monate.“ „Dreist.“ „Mein Hut, der hat drei Ecken.“ „Und da, ein deutsches Kennzeichen: HH-DP 177, deutsches Kennzeichen.“ „Hamburg: Double: Penetration.“ „Hör bloß auf.“ „Wie fühlst du dich, was machst du die Zeit über?“ „Eindrücke sammeln, Schuhe einlaufen.“ „Alles beobachten, alles verarbeiten.“ „Aurelia wird vier. Wir feiern am Handy.“ „Interessant.“ „Ein Wisch im Fenster einer Kita.“ „Interessant, wo?“ „In der Blutstraße.“ „Und da, ein deutsches Kennzeichen: B-IP 209, deutsches Kennzeichen.“ „Bruttoinlandsprodukt.“ „Berlin.“ „Arm, aber sexy.“ „Apropos, was machst du in der Zeit?“ „Einkaufen, die kleinen Dinge des Alltags einholen.“ „Zewa Wisch und Weg.“ „Kaufmannsund, verblüfftes O.“ „Staubwischen, staubsaugen, Wäsche waschen.“ „Ein echter Rocker.“ „Der wahre Jakob.“ „Der wahre Jakob verbringt seine Restlaufzeit vor dem Fernseher.“ „Hitler, HSV.“ „Der wahre Jakob verbringt seine Restlaufzeit am Handy.“ „Hitler, Facebook, HSV.“ „Wir feiern am Smartphone.“ „Hör bloß auf.“ „Eindrücke sammeln, alles zu Datei bringen.“ „Und da, ein deutsches Kennzeichen: WH 100001, deutsches Kennzeichen.“ „Wehrmacht Heer?“ „Wehrkreis Hamburg.“ „Hilfe.“

Bluten bei die Fische (2)

„Pumapisse.“ „Du hast sie also tatsächlich zurückgegeben?“ „Bin hin und habe gesagt, du, ich fühle mich nicht wohl.“ „Mit den Schuhen oder allgemein?“ „Die von Adidas gezogen, hätte ich von vornherein machen sollen.“ „Richtig, Puma geht gar nicht, Puma ist die absolute Unmarke, Puma ist quasi die Wrangler unter den Sportsfreunden.“ „Jeep oder Jeans?“ „HH, der war gut, ich sehe, du kennst dich aus. War also alles kein Problem?“ „Zwanziger Zuzahlung, außerdem kenne ich den Händler ganz gut.“ „Geht doch nichts über eine funktionierende Nachbarschaft.“ „Hör bloß auf.“ „Der graue Umschlag?“ „Wie erwähnt, STAAT UP weiß alles darüber. Und lass mich folgendes an dieser Stelle sagen: Gibt es Neuigkeiten, erfährst du sie zuerst. Nach meiner Mutter.“ „Ich dachte, die sei tot?“ „Eben.“ „Gerade eben?“ „Pumapisse, drei volle Tage habe ich mich mit denen herumgequält, warum eigentlich?“ „Richtig, die erste Idee erweist sich oft als die richtige.“ „Erster.“ „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ „Erstmal zu Penny.“ „Ich war noch nie gut Kirschen essen.“ „Ich war noch nie dort, wo der Pfeffer wächst.“ „Interessant, und können wir es dann bitte dabei bewenden lassen?“ „Das mit den Redewendungen?“ „Bitte.“ „Ich war noch nie so klein mit Hut.“

 

„Bitte.“

Bluten bei die Fische (3)

„Guten Tag, ich interessiere mich für den neuen Leopard Fun.“ „Klack!“ „Bald auch als Cabrio erhältlich.“ „Klack!“ „Guten Tag, ich interessiere mich für den neuen Abrams Barbecue.“ „Klack!“ „Bald auch als Caravan erhältlich.“ „Klack!“ „Für die ganze Familie.“ „Klack!“ „Und den Hund.“ „Klack!“ „Namens Bello Gallico.“ „Klack!“ „Übermorgen wird heute vorgestern sein.“ „Klack!“ „Sprache ist meine Frau.“ „Klack!“ „Sex mit Wörtern.“ „Klack!“ „Sex mit Metaphern.“ „Klack!“ „Ich war noch nie in aller Munde.“ „Klack!“ „Ich war schon mal in Allermöhe.“ „Klack!“ „Mein schöner schwarzer Mond ist fort.“ „Klack!“ „Ein geschlagenes Vierteljahr ist sie weg.“ „Klack!“ „Viertelpfünder.“ „Klack!“ „Es ist dreiviertel zehn.“ „Klack!“ „Nein, so reden wir hier nicht.“ „Klack!“ „Wir sagen: Das Glas ist halb sieben.“ „Klack!“ „Somit halb voll.“ „Klack!“ „ROCK END ROLL wird tatsächlich anders.“ „Klack!“ „ROCK END ROLL wird ein reines Kammerspiel.“ „Klack!“ „ROCK END ROLL wird ein reines Dialogforum.“ „Klack!“ „Da unterhalten sich zwei.“ „Klack!“ „Ich und ich?“ „Klack!“ „Nein, er und er.“ „Klack!“ „Der Autor und sein Redakteur.“ „Klack!“ „Stephen Urbanski und Sean Gut.“ „Klack!“ „Sean Okay.“ „Klack!“ „Sean Bald.“ „Klack!“ „Man bringe mir eine glatzköpfige Frau.“ „Klack!“ „Man bringe mir eine polierte Billardkugel.“ „Klack!“ „Nein, nicht die Hamburger Acht.“ „Klack!“ „Wir wollen nicht ins Gefängnis.“ „Klack!“ „Wir haben doch nichts verbrochen.“ „Klack!“ „Wir haben doch nichts erbrochen.“ „Klack!“ „Immer müssen wir essen.“ „Klack!“ „Neuerdings.“ „Klack!“ „Immer müssen wir schlafen.“ „Klack!“ „Neuerdings.“ „Klack!“ „Immer müssen wir sterben.“ „Klack!“ „Seit schlechterdings.“ „Klack!“ „Seit ist der neue IS.“ „Klack!“ „Seit, since, established.“ „Klack!“ „Ich bin schon seit immer auf der Welt.“ „Klack!“ „Da war ich halb sieben.“ „Klack!“ „Seit, since, established.“ „Klack!“ „Mein schöner schwarzer Mond, sie ist schon seit zwei Tagen fort.“ „Klack!“ „Ich vermisse sie so sehr.“ „Klack!“ „Meinen schönen schwarzen IS.“ „Klack!“ „Sag mal, sind das Hacken?“ „Klack!“ „Ich glaube, es hackt.“ „Klack.“ „Klick.“ „Hallo, die Leitung, gestört, Blutgerichtsbarkeit?“ „Tut, tut, tut, hallo?“

HH-2212, litauisches Kennzeichen (1)

„Die neuen Adidas sind übrigens von Stan Smith.“ „Stan Smith? Nie gehört. Stan Laurel kenne ich.“ „Stanislaw Lem kenne ich.“ „SF-Tennisschuhe also.“ „Sekunde, mein schöner schwarzer Mond ist übrigens mit einem Tag Verspätung eingetroffen.“ „Auf ihrer kleinen Schatzinsel im Indischen Ozean?“ „Korrekt. Sie war gestrandet.“ „Auf ihrer kleinen Schatzinsel im Indischen Ozean?“ „Nein, in Köln. Flugroute war Hamburg, Köln, Mauritius.“ „Köln, Hauptstadt der Schwulen und Lesben.“ „Es hat technische Probleme gegeben.“ „Liegt an Köln, der Hauptstadt der Schwulen und Lesben. Sie muss technisch umgehend vernichtet werden.“ „Spät abends hätte es dann losgehen können, doch die Passagiere haben sich geweigert.“ „Keine zehn Pferde bringen mich in diesen Flieger.“ „An Bord dieses Seelenverkäufers.“ „Köln eben.“ „Woraufhin die Passagiere in einem Hotel übernachteten, die Kosten dafür vorstrecken mussten, sie zu verauslagen hatten, sozusagen.“ „Sehr gut so.“ „Die Gelder werden allerdings zurückerstattet, und mehr noch, für den Flug brauchen sie auch nichts zu zahlen, die Schleifen werden ebenfalls erstattet.“ „Bestattet.“ „Bestatten Sie, mein Name ist Stan Smith.“ „Ab morgen wird zurückbestattet.“ „Nachts sei es dort jedoch kälter als in Deutschland, meinte sie.“ „Auf ihrer kleinen Schatzinsel im Indischen Ozean?“ „Sie wolle sofort zurück, meinte sie.“ „Und?“ „Mauritius müsse vernichtet werden, sagte ich. Woraufhin die Verbindung unterbrochen wurde.“ „Also so was aber auch, eine Unverschämtheit ist das.“ „Richtig, wozu leben wir in einem freien Land?“ „Die Meinungsfreiheit.“ „Die Pressefreiheit.“ „Die Große Freiheit.“ „Die Freiheit der edlen Berufswahl.“ „Zur freien Auswahl, sozusagen.“ „Eden.“ „Eben. Sekunde, schon klar, dass die obige Headline nicht mit dieser paradiesischen Story korrespondiert, oder?“ „Welche Headline?“ „Keine zehn Flieger.“ „Pferdekuss.“

HH-2212, litauisches Kennzeichen (2)

„Sekunde, diese Fluglinie da, war das Ryan Giggs?“ „Nein, Eurodings.“ „Na dann, kein Wunder.“ „Wieso?“ „Das Flugzeug bekam es mit der Angst zu tun.“ „Das Flugzeug hatte Angst, Europa zu verlassen?“ „Richtig, man hört ja so viel über Afrika.“ „Sehr viele Afrikaner dort.“ „Und Chinesen.“ „Chinesen?“ „Ja, die bauen dort an.“ „Frühlingsrollen.“ „Für alle.“ „Weinbrandbohnen.“ „Für die schwarze Mamba.“ „Blumengestecke.“ „Für die Blumen des schwarzen Kontinents.“ „Die Chinesen, sie blicken zum Himmel.“ „Sie entdecken den europäischen Flieger.“ „Von Eurodings.“ „Sie mögen ihn nicht.“ „Sie wollen ihn nicht.“ „Sie wollen ihn vernichten.“ „Sie setzen Raketen ein.“ „Denn die Chinesen sind ja allesamt Raketentechniker bekanntlich.“ „Naturgemäß.“ „Chop-Suey-Missiles.“ „Sie holen den Flieger vom Himmel.“ „Alle sind des Todes.“ „Die Kapitäne.“ „Das Bordpersonal.“ „Die Passagiere.“ „Das Kerosin.“ „Dabei hätte alles so einfach sein können.“ „Wir hören.“ „Du nimmst die Maschine von Eurodings nach Köln.“ „Sekunde, du nimmst die Maschine von Deutschlanddings nach Köln.“ „Entschuldige, völlig richtig. In Köln steigst du um.“ „Worauf?“ „Fly Everglades.“ „Diese Araber?“ „Richtig, die fliegen nämlich überall hin, da kennen die nichts.“ „Die sponsern ja auch alles und jeden, habe ich gehört.“ „Den Ersten Fußballclub Köln?“ „Nein, aber den Hamburger SV.“ „Na also, geht doch.“ „So, Schleiereulen, Koranverteilungen, Gebetsteppiche, und dann alle ab gen Osten nach Mekka.“ „Mekka muss vernichtet werden.“ „Ups?“ „Gut, dann eben Mokka.“ „Ups.“ „Sekunde, schon klar, dass die obige Headline nicht mit dieser vielgereisten Story korrespondiert, oder?“ „Welche Headline?“

HH-2212, litauisches Kennzeichen (3)

„Greife lieber zum BH, dann geht alles wie von selbst.“ „Werbung.“ „Ich habe noch nie die Katze im Sack gekauft.“ „Ich habe noch nie die Katze aus dem Sack gelassen.“ „Parken, Motor laufen lassen, derweil in Ruhe telefonieren.“ „Ein neuer Trend?“ „Scheinwerfer an, damit man auch was sieht.“ „Auf dem Smartphone.“ „Reichlich Wasser dazu trinken.“ „Damit man nicht austrocknet.“ „Beim Reden.“ „Mein Reden.“ „Da, ein Trendhuhn.“ „Sie ist sehr schlank.“ „Sie trägt einen wirklich sehr, sehr engagierten Pony.“ „Dazu dieser Parka.“ „Er ist wirklich sehr, sehr eng anliegend.“ „Er macht einen wirklich sehr, sehr schlanken Fuß.“ „Sie hat es wirklich sehr, sehr eilig.“ „Sie muss sofort ins Meeting.“ „Es geht um Malte.“ „Single Malte, ein neuer Whiskey, der mit dem malzfrischen Abgang?“ „Abhang.“ „Update.“ „Präsenile Altersarmut.“ „Die Sonne hat noch Kraft.“ „Im Ernst, es geht um den Vornamen.“ „Der Malte ist zurück?“ „Ja.“ „Das ist eine wirklich sehr, sehr ernste Angelegenheit.“ „In der Tat, ein viel zu ernstes Thema, um nicht allzu ernst genommen zu werden.“ „Wird nicht wirklich einfach für den Träger dieses Vornamens.“ „Später mal, wenn er groß ist, der Träger dieses Vornamens.“ „Im harten globalen Wettbewerb.“ „Maltes Mitbewerber im harten globalen Wettbewerb, sie werden an eine neue Whiskeysorte denken, da mache man sich bitteschön nichts vor.“ „Sie werden größte Mühe haben, ihre Zungen zu zügeln.“ „Sie werden größte Mühe haben, ihre Zungen im Zaume zu halten.“ „Sie werden größte Mühe haben, an sich zu halten.“ „Sie werden an und für sich betrunken sein.“ „Sie werden ihn an und für sich betrunken verköstigen wollen, den Malte.“ „Sie werden ihn an und für sich betrunken austrinken, den Malte.“ „Sie werden ihn an und für sich betrunken an- und verkaufen wollen, den Malte.“ „Die Chinesen, Maltes Mitbewerber im harten globalen Wettbewerb.“ „Die Indianer, Maltes Mitbewerber im harten globalen Wettbewerb.“ „Die Inder aus den Schwellenländern, Maltes Mitbewerber im harten globalen Wettbewerb.“ „Du trägst ein Hemd aus Bangladesch.“ „Wir sind im neunten Monat.“ „Darauf einen Malteser.“ „Die Sonne hat noch Kraft.“ „Im harten globalen Wettbewerb.“ „Sekunde, Altersarmut: präsenil?“ „Sorry, das habe ich ganz vergessen.“ „Sekunde, schon klar, dass die obige Headline nicht mit dieser alkoholisierten Story korrespondiert, oder?“ „Welche Story?“

SSELFIE (1)

„Die deutschen Kopfhörer, sie geben Autogramme.“ „Pardon?“ „Demokratie.“ „In der Südsee.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Apropos Endoskopie, diese Passagiere da am Flughafen in Köln.“ „Ja?“ „Die sich nicht sicher waren, ob sie nun eine Problemmaschine von Eurodings besteigen sollten oder nicht, wie darf ich mir das Procedere vorstellen?“ „Die Abstimmung.“ „Interessant, wir hören.“ „In kniffligen Fällen wie solchen wählen die Passagiere einen Parlamentär aus ihren Reihen, der dann die Abstimmung per Handzeichen durchführt, ganz einfach.“ „Wer möchte heute Nacht über Afrika abgeschossen werden?“ „Wer möchte heute Nacht von Chinesen über Afrika abgeschossen werden?“ „Wer möchte heute Nacht von technischen Chinesen über Afrika abgeschossen werden?“ „Wer möchte heute Nacht von chinesischen Raketentechnikern über Afrika abgeschossen werden?“ „Ich wurde noch nie ins Boot geholt.“ „Ich habe noch nie Blut geleckt.“ „Der Parlamentär wertet also das Ergebnis aus.“ „Richtig, er zückt das weiße Taschentuch und ergibt sich dem Willen der Mehrheit.“ „Steht hernach für Fotos bereit?“ „Du sagst es.“ „Und wie lief das mit dem Hotel da, der Übernachtung in Köln, jener Hauptstadt aller deutschen Schwulen und Lesben?“ „Wer möchte in einem schwulen Ibis übernachten für teures Geld?“ „Der havarierten Not geschuldet?“ „Richtig, so in etwa hast du dir das vorzustellen, mein Freund.“ „Ich bin nicht dein Freund, mein Freund.“ „Ich habe noch nie Öl ins Feuer gegossen.“ „Ich hatte noch nie eine Träne im Knopfloch.“ „Ich habe noch nie Eulen nach Athen getragen.“ „Geschweige denn nach Eutin.“ „Geschweige denn nach Köln.“ „HH, der ist gut, der passt in die Welt.“ „Und zur Story.“ „Welche Story?“ „Und können wir es dann bitte mal dabei belassen?“ „Das mit den geflügelten Worten?“

SSELFIE (2)

„Rauchen, bist tödlich.“ „Tourette?“ „Neunter: Neunter.“ „Tag, Monat?“ „Trigger ohne Jahresangabe. Wenn alle Stricke reißen.“ „Falls alle Dämme brechen.“ „Dann muss ich wohl zur ÖRA. ÖRA für Öffentliche Rechtsauskunft.“ „In der Dammtorstraße?“ „Hamburg-Mitte, richtig.“ „Glaube mir, da willst du nicht hin.“ „Wieso?“ „Du wirst dort keinen einzigen Millionär antreffen.“ „In der Wartezone?“ „Die Anwälte dort sind ähnlich arm dran.“ „Weshalb?“ „Weil sie ehrenamtlich tätig sind.“ „Aber das ist doch!“ „Aller Ehren wert, glaubst du? Weit gefehlt, mein Freund.“ „Ich bin nicht dein Freund, mein Freund.“ „Ehrenamtlich heißt gebührenfrei.“ „Schlecht, dann kann es ja nichts taugen.“ „Eben, denn nur teuer ist geheuer.“ „Richtig, kann man gar nicht oft genug wiederholen, dieses Mantra, richtig. Dennoch, wir wollen es hart.“ „Wir wollen es nasskalt.“ „Wir wollen die Regenschirme, die Gummistiefel.“ „Wir wollen die missmutigen Deutschfressen.“ „Verregnet und vernebelt.“ „Wir wollen die Gebeutelten.“ „Wir wollen die Entrechteten.“ „Den asozialen Abschaum.“ „Den randständigen Bodensatz.“ „Die Wohlstandsverlierer.“ „Falsch, die Wohlstandsversager.“ „Stimmt, denn schließlich ist ein Jeder seines güldenen Glückes Schmied.“ „Hier in Deutschland, Dolce Land.“ „Kurzum, wir wollen im November dorthin.“ „Rechtzeitig, bevor die Adventsbeleuchtung hängt.“ „Anheimelnd schimmert.“ „Schlummernde Konsumententräume weckt.“ „Träume ich?“ „Wir wollen unseren Fall vortragen.“ „Wir brauchen fundiertes Wissen.“ „Rechtlich verbindliche Auskünfte.“ „Belastbar.“ „Was ist mit Frederik?“ „Das kann noch dauern.“ „Was ist mit der Leserschaft, die weiß doch gar nicht, worum es hier geht!?“ „Die soll sich STAAT UP herunterladen, STAAT UP weiß alles darüber.“ „STAAT UP ist sehr, nun ja, dramatisch ausgefallen.“ „Richtig, STAAT UP ist sehr, nun ja, dünnhäutig ausgefallen.“ „Was Wunder, schließlich und endlich geht es hier um einen drohenden Wohnungsverlust.“ „Nicht mehr und nicht weniger.“ „So etwas ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.“ „Beileibe nicht, nein.“ „Ich habe noch nie eine Schippe draufgelegt.“ „Ich war noch nie nachts kälter draußen.“ „Nie wieder Hausbesuche.“ „Stichwort, was ist mit deinem Arzt? Der hat doch ein Attest ausgestellt seinerzeit, eine klare Empfehlung ausgesprochen.“ „Und?“ „Der müsste doch Zugriff haben auf die Diagnose der Gegenseite, so von Hausarzt zu Amtsarzt.“ „Kollegial.“ „Kolonial.“ „Das Fremde.“ „Die Fremden.“ „Oberhemden.“ „Wir müssen wissen, was die Gegenseite diagnostiziert hat.“ „Bevor wir zur ÖRA marschieren.“ „Im November.“ „Am Freitag vor Totensonntag.“ „Perfektes Timing.“ „Jetzt schon auf den Totensonntag freuen, nur darum kann es ab sofort noch gehen.“ „Perfekte Satzung.“ „Perfektes Konzept.“

SSELFIE (3)

„Philosophie.“ „In der Südsee.“ „Tourette?“ „Gesang.“ „So alt und arm kommen wir nie wieder zusammen.“ „Apropos Misanthropie, das Fremde.“ „Die Fremde.“ „Die Wende.“ „Und da, ein deutsches Kennzeichen: HWI-VC 720, deutsches Kennzeichen.“ „Hansestadt Wismar, Vietcong also.“ „Wusste gar nicht, dass Wismar in Vietnam liegt.“ „Nun ja, seit Hamburg nach Litauen verlegt wurde, Sekunde, seit Hamburg quasi nach Litauen versetzt wurde, wundert mich rein gar nichts mehr, offen gestanden.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS.“ „Sekunde, steht HWI nicht auch für Hilfswillige?“ „Nein, das wäre dann HI-WI 721, deutsches Kennzeichen.“ „Verstehe.“ „Du verstehst gar nichts.“ „Lies meine Lippen.“ „Mobiler Schlauchservice?“ „Entdeckt auf einem Autowagen.“ „Kennzeichen?“ „DO-RT 722, deutsches Kennzeichen.“ „Du warst also dort.“ „Das ist korrekt.“ „Und, wie war’s?“ „Das Fremde.“ „Die Fremden.“ „Oberhemden.“ „Wiedersehen macht Freude.“ „Apropos, vor einer Woche waren wir essen.“ „In Essen?“ „Nein, beim Vietcong.“ „In Wismar?“ „Nein, dort.“ „Und, wie war’s?“ „Melancholisch einerseits, angenehm normal andererseits.“ „Was heißt normal?“ „Es fiel der eine gute Satz.“ „Wir hören.“ „So, was wollen Sie noch?“ „Sagte sie?“ „Nein, die Bedienung.“ „Victor Charlie?“ „Wir sind sehr gern beim Vietnamesen.“ „Stimmt, du kannst eigentlich nur noch zum Vietnamesen gehen heutzutage.“ „Stimmt, denn alle anderen Gastronomien sind ja so derbe unvietnamesisch.“ „Mittagstisch beim Pekinesen ginge vielleicht noch.“ „Anamnesen, eventuell noch.“ „Und, wie war’s dort?“ „Außer Spesen nichts gewesen.“ „Die Fremde.“ „Die Fremden.“ „Die Hamptons.“ „Wiedersehen macht Freunde.“ „Apropos, ich warte auf Tom Möller, meinen Grafiker.“ „Die neuen Charts?“ „Sind immer noch nicht da, ja.“ „Nein.“ „Er hat zu viel zu tun.“ „Haben wir das nicht alle?“ „Nein.“ „Okay, gib mir noch ein Highlight.“ „Daraus, aus dem Chartpool?“ „Ich bitte darum.“ „Stößchen.“ „Stößchen?“ „Ja, Stößchen.“ „Ist das nicht?“ „Sexistisch? Nein.“ „Ist das nicht?“ „Pornografisch? Nein.“ „Sekunde, ist das nicht die kleine Madeleine da draußen, die Tochter von nebenan, neulich noch mit Puppe im Arm, jetzt schon mit Dingern?“ „Mein Gott, und was für welche.“ „Die reinsten Prachtexemplare.“ „Hoffentlich fällt sie nicht.“ „Hin?“ „Vornüber.“ „Stimmt, bei den Gewichten.“ „Gewichtheben.“

Hach, Drusenfleisch (1)

„Friede deiner adipösen Asche übrigens. Die Tage, übrigens.“ „Die habe ich jede Woche übrigens.“ „Aufzuckern, übrigens.“ „Meine rechte Pobacke, sie bereitet mir Kummer.“ „Zieht hinunter bis ins Bein.“ „Irgendein Muskel.“ „Er macht zu.“ „Er beeilt sich.“ „Er sieht zu.“ „Zum Arzt, zum Arzt, zum Arzt.“ „Die Schmallippige am Tresen.“ „Oh Gott, der Drachen.“ „Hilfe, sie mag uns nicht.“ „Wundert mich nicht.“ „Wieso?“ „Wir mögen uns ja selbst nicht.“ „Auch wieder wahr.“ „Nicht wahr?“ „Ich möchte eigentlich nirgendwo mehr hin, wo ich nicht willkommen bin.“ „Schamlippige Normopathen.“ „Wohin das Auge blickt.“ „Sie sind sehr beschäftigt.“ „Sie sind sehr gestresst.“ „Vollbeschäftigt.“ „Voll gestört.“ „Sie sind sehr für sich.“ „Ähnlich wie wir.“ „Wie können nichts mit ihnen anfangen.“ „Falsch, sie können mit uns nichts anfangen.“ „Wir sind komisch.“ „Wir sind seltsam.“ „Wir passen nicht hinein.“ „Nirgends.“ „Nicht mehr.“ „Traf eine Nachbarin neulich im Treppenhaus.“ „Interessant.“ „Sie fragte mich, ob ich drauf und dran sei, das Haus zu verlassen.“ „Interessant.“ „Ich sagte, jein.“ „Interessant.“ „Ich sagte, ich gehe vor die Tür, schaue nach links und rechts, kehre dann wieder um.“ „Interessant.“ „Weil ich einen Hau habe, sagte ich.“ „Interessant.“ „Aber das wissen wir doch alle, meinte sie.“ „Interessant.“ „Friede ihrer adipösen Asche übrigens. Die Tage, übrigens.“ „Die hat sie jede Woche übrigens.“ „Aufzuckern, übrigens.“ „Meine rechte Pobacke, sie bereitet mir Kummer.“ „Zieht hinunter bis ins Bein.“ „Irgendein Muskel.“ „Er macht zu.“ „Kommt von den Chucks.“ „Sagt wer?“ „Der Muskel.“ „Interessant.“ „Viel zu oft, viel zu viel, viel zu dauernd in denen unterwegs gewesen.“ „Sagt wer?“ „Der Muskel.“ „Interessant.“ „Du hast deine rechte Pobacke ruiniert durch die Chucks.“ „Sagt wer?“ „Der Muskel.“ „Interessant.“ „Du hast deine rechte Pobacke auf dem Gewissen.“ „Sagt wer?“ „Der Muskel.“ „Interessant.“ „Du hast deine rechte Pobacke grob fahrlässig getötet.“ „Sagt wer?“ „Der Muskel.“ „Interessant.“ „Zum Arzt, zum Arzt, zum Arzt.“ „Die Schmallippige am Tresen.“ „Oh Gott, der Drachen.“ „Hilfe, sie mag mich nicht.“ „Ein kleiner Klaps wäre vielleicht ganz angebracht.“ „Auf die rechte Pobacke?“ „Steht sie drauf, womöglich noch.“ „Sogar.“ „Holt sie zurück auf den Boden der Tatsachen.“ „Damit sie mal weiß.“ „Wer hier die Hand.“ „Und wer der Hintern ist.“ „Klatsch, Normopathin.“ „Hör bloß auf.“ „Friede ihrer adipösen Asche die Tage.“ „Die hatte sie dereinst.“ „In grauer Vorzeit.“ „Archaeopteryx.“ „Ups?“ „Ups.“

Hach, Drusenfleisch (2)

„Sekunde, ist das nicht die kleine Yvonne da draußen, die Tochter von nebenan, neulich noch mit Puppe im Arm, jetzt schon mit, nun ja?“ „SSCAN.“ „Sekunde, ist das nicht die kleine Jacqueline da draußen, die Tochter von nebenan, neulich noch mit Puppe im Arm, jetzt schon mit, na ja?“ „SSCAN.“ „Wie spät ist es?“ „IV.“ „Ich habe noch nie den Tag vor dem Abend gelobt.“ „Meine Antwort auf deine Frage war politisch motiviert, mein Freund.“ „Vorsicht, Römer!“ „Meine Antwort auf deine Frage war politisch motiviert, mein Freund.“ „Mädchen aus dem Römertopf!“ „Ich bitte dies zu honorieren.“ „SSCAN.“ „Ich habe Tom Möller gebeten, Clown IV zu charten.“ „SSCAN.“ „Clown IV, eine wirklich sehr, sehr intelligente Wortmarke, wie ich finde.“ „SSCAN.“ „Da gab es auch schon andere im Vorfeld, die wir allesamt gechartet haben. Herz IV, zum Beispiel.“ „SSCAN.“ „Hass IV, zum Beispiel.“ „SSCAN.“ „IV sind das Volk.“ „SSCAN.“ „Dem Neuen Volke.“ „SSCAN.“ „NSAfD, zum Beispiel.“ „SSCAN.“ „Hartz IV hat diese ultrarechten Volksverhetzer erst möglich gemacht, vereinfacht gesagt.“ „SSCAN.“ „All jene traurigen Verlierer, die nicht wissen, wohin mit ihrer Wut.“ „SSCAN.“ „Und die sich nun vermehrt den Rechtspopulisten zuwenden.“ „SSCAN.“ „Europaweit.“ „SSCAN.“ „SSAD.“ „SSCUM.“ „Den folgenden Gedanken erachte ich als sehr wichtig und anregend, Achtung: Wozu noch den Hitlergruß zeigen, wenn der Mann schon längst tot ist?“ „SSCAN.“ „Bringt doch nichts.“ „SSCAN.“ „Hörst du mir überhaupt zu?“ „SSCAN.“ „Wir grüßen unsere Toten nicht.“ „SSCAN.“ „Es sei denn, wir besuchen sie.“ „SSCAN.“ „Am Totensonntag.“ „SSCAN.“ „Auf dem Felde der Ehre.“ „SSCAN.“ „HH, kleiner Scherz.“ „SSCAN.“ „The Menschenjagd, ein Begriff aus STAAT UP. Gechartet.“ „SSCAN.“ „IV Wände. Chart.“ „SSCAN.“ „Ich habe hier einen Kunden. Eine Satzmarke aus STAAT UP, ebenso gechartet.“ „SSCAN.“ „Noch bin ich Kunde dieser Stadt. Chart.“ „SSCAN.“ „STAAT UP steht für Männerhand oben, bildlich gesprochen.“ „SSTAAT.“ „Behördenterror.“ „SSTAAT.“ „Behördenversagen.“ „SSTAAT.“ „Vorgegeben.“ „SSTAAT.“ „Vorgezeichnet.“ „SSTAAT.“ „Durch eine asoziale Gesetzgebung.“ „SSTAAT.“ „Das Land ist zutiefst gespalten.“ „SSTAAT.“ „Einige lachen, anderen ist das Lachen vergangen.“ „SSCAN.“ „Den Wohlstandsverlierern nämlich.“ „SSCAN.“ „Hartz IV hat sie ermöglicht, Hartz IV hat sie zu dem gemacht, was sie sind: Wohlstandsversager.“ „SSCAN.“ „Sie werden gejagt.“ „SSTAAT.“ „Ich werde gejagt.“ „SSTAAT.“ „Ich will es nicht. „SSCAN.“ „Ich möchte es nicht.“ „SSCAN.“ „Ich möchte in meiner Jurte verbleiben.“ „SSTAAT. Sekunde, hast du eben Jurte gesagt?“ „Ja.“ „Wie niedlich, wo hast du den denn her?“ „Irgendwo aufgeschnappt neulich, keine Ahnung mehr, wo und wann genau.“ „Niedlich.“ „Entzückend, oder?“ „Ganz herzallerliebst, wirklich.“ „Welch eine Freude, mein Freund.“ „Hitlerconti.“

Hach, Drusenfleisch (3)

„Wenn du zum Hausarzt gehst, vergiss die Unterhose nicht.“ „Die gute von Uomo?“ „In Weiß.“ „Was du alles weißt. Tatsächlich war ich schon dort und habe mich spritzen lassen zum einen.“ „Und?“ „Besser. Zum anderen habe ich ihn auf Stand gebracht, den Stand der Dinge vorgetragen. Er wusste nämlich noch nichts vom Hausbesuch, weder davon noch von diesem vorerst letzten grauen Umschlag.“ „Jener, worin dir der Verbleib in deiner Jurte genehmigt wurde, wenn auch nur vorläufig?“ „Bis zum August kommenden Jahres, richtig.“ „Bis zum 31. Juli also?“ „Nein, bis zum August.“ „Bis in den August hinein?“ „Ja, bis zum August.“ „Bis Ende August?“ „Das ist korrekt. Jedoch vorbehaltlich einer erneuten Prüfung meiner, nun ja, Umzugsfähigkeit durch Vertreter des Gesundheitsamtes Hamburg-Nord.“ „Wir sollten nun beigehen und die geneigte Leserschaft informieren, worum es hier eigentlich geht, meinst du nicht?“ „Die geneigte Leserschaft soll gefälligst hingehen und sich STAAT UP zulegen. Ich habe nun wirklich Besseres vor, als das Ganze noch einmal aufzurollen. Ich habe nun wirklich keine Lust, die gesamte Litanei noch einmal vorzusingen, Herrgottnochmal!“ „Keine Sorge, mein Freund, die machen das schon, dennoch.“ „Okay, stattgegeben, wir werden referieren, wenn auch erst im nächsten Kapitel. Und zwar in Form des ersten Dreiklanges.“ „Goernestraße 1 – 3?“ „So lauten die Headlines, richtig.“ „Gut, was hat der Arzt gesagt?“ „Er zeigte sich ganz und gar nicht amüsiert.“ „Wovon, deiner rechten Pobacke nicht?“ „Dass behördenseitig mit keinem einzigen Wort auf sein Attest Bezug genommen wurde, dass behördenseitig überhaupt nicht darauf eingegangen wurde, empfand er als ein starkes Stück, O-Ton.“ „In der Tat.“ „Auch hat er keinen Zugriff auf die psychiatrische Diagnose der Gegenseite, leider.“ „Also nichts mit unter Kollegen, so von Hausarzt zu Amtsarzt, selbstverständlich streng vertraulich?“ „Leider nicht, nein.“ „Fachanwaltlicher Rat sei deshalb dringend angezeigt, meinte er.“ „Tja, doch woher nehmen und nicht stehlen?“ „Tja, bleibt nur noch die ÖRA.“ „Richtig, denn wir wollen es hart.“ „Wir wollen es nasskalt.“ „Wir wollen die Regenschirme, die Gummistiefel.“ „Wir wollen die missmutigen Deutschfressen.“ „Verregnet und vernebelt.“ „Wir wollen die Gebeutelten.“ „Wir wollen die Entrechteten.“ „Den asozialen Abschaum.“ „Den randständigen Bodensatz.“ „Kurzum, wir wollen im November dorthin.“ „Am Freitag vor Totensonntag.“ „Perfektes Timing.“ „Jetzt schon auf den Totensonntag freuen, nur darum kann es ab sofort noch gehen.“ „Perfekte Satzung.“ „Perfektes Konzept.“ „Ich bin übrigens nicht dein Freund, mein Freund.“ „Perfektes Statement.“ „IV sind das Volk.“ „SSCUM.“ „SSAD.“ „Hitlerconti.“

Kapitel 2: Richard Löwenherz

Goernestraße (1)

 

Goernestraße (2)

 

Goernestraße (3)

 

Yale (1)

 

Yale (2)

 

Yale (3)

 

Keine Hippies (1)

 

Keine Hippies (2)

 

Keine Hippies (3)

 

Keine Idealisten (1)

 

Keine Idealisten (2)

 

Keine Idealisten (3)

 

Kein anderes Anderkonto (1)

 

Kein anderes Anderkonto (2)

 

Kein anderes Anderkonto (3)

 

SSCHULD (1)

 

SSCHULD (2)

 

SSCHULD (3)

 

SSÜHNE (1)

 

SSÜHNE (2)

 

SSÜHNE (3)

 

Die kosmische Eins (1)

 

Die kosmische Eins (2)

 

Die kosmische Eins (3)

Goernestraße (1)

„Nachbarin getroffen auf der Treppe, ihr Vater sei verstorben vor einigen Wochen, erzählte sie mir.“ „Schuhfenster.“ „Wollte pflichtschuldigst kondolieren, doch sie winkte sofort ab.“ „Schuhfenster.“ „Meinte stattdessen nur, gut, dass er weg ist, O-Ton.“ „Schuhfenster.“ „Er sei ja so krank gewesen.“ „Schuhfenster.“ „Mein Gott, dieses Geschlecht, es kann sich wirklich sehr, sehr unbeeindruckt geben.“ „Schuhfenster.“ „Im Fall der Fälle.“ „Schuhfenster.“ „Wenn es hart auf hart kommt.“ „Schuhfenster.“ „Aber gut, fangen wir an: Mieterhöhung erhalten, eingereicht, grauen Umschlag erhalten, zum Wohnungswechsel aufgefordert worden, es sei denn, ich hätte gute Gründe zu meiner Verteidigung vorzubringen. Und zwar vor Ort, Zimmer Porsche 9/11, Amt für Soziales und Heimatschutz Hamburg.“ „Schuhfenster.“ „Dort ausgeführt, dass ich seit Jahren voll erwerbsgemindert berentet bin aufgrund chronischen Seelenkrebses. Diesem Schritt waren langwierige Sitzungen mit Psychiatern und Klinikaufenthalte vorausgegangen, die wiederum zu meiner Berentung führten, zu dem, was versicherungsdeutsch vornehm als Aussteuerung bezeichnet wird. Seither genieße ich einen Behindertenstatus.“ „Schuhfenster.“ „Seither, since, established.“ „Schuhfenster.“ „Der neue IS.“ „Schuhfenster.“ „Beweisführung, genötigt worden, einer amtsärztlichen Begutachtung zuzustimmen.“ „Schuhfenster.“ „Beweisführung, genötigt worden, meinen, nun ja, Vertrauensarzt von der Schweigepflicht zu entbinden, auf dass jener ein entsprechendes Attest ausstelle.“ „Schuhfenster.“ „Samt Berichtswesen, Entlassungsberichte et cetera.“ „Schuhfenster.“ „Ich möge mein Plazet zu diesem Verfahren erteilen, dann sei ich die Behörde los, und zwar ein für alle Mal, hieß es.“ „Schuhfenster.“ „Künftige Mieterhöhungen würden dann kein Problem mehr darstellen.“ „Schuhfenster.“ „Besuch bekommen von zwei Psychiaterinnen, die sich nach meinem Alter erkundigten, die Wohnungskosten abfragten, die sich kurz umschauten, sich daraufhin anschauten, die sich zunickten und sagten: Wir befürworten, dass Sie hier bleiben können, O-Ton.“ „Schuhfenster.“ „Wir lassen das so, O-Ton.“ „Schuhfenster.“ „Termin fand unter Anwesenheit eines Zeugen statt, was sich noch als wertvoll herausstellen könnte.“ „Schuhfenster.“ „Grauen Umschlag erhalten, in welchem eine Verlängerung meiner Beihilfen um ein weiteres Jahr zugesagt wurde. Unter Vorbehalt, wie bereits erwähnt.“ „Schuhfenster.“ „Das ist eigentlich auch schon alles.“ „Schuhfenster.“ „Rührt euch um und macht euch süß.“ „Schuhfenster.“ „Wie mein Vater selig oft und gern zu sagen pflegte.“ „Schuhfenster.“ „Bringt euch um und macht mich glücklich.“ „Schuhfenster.“ „Der ist von mir, dieser Satz.“ „Schuhfenster.“ „Du hast mir zugehört?“ „SSCAN.“ „SSAD.“ „SSCUM.“ „SSCHULD.“ „SSÜHNE.“ „Hitlerconti.“ „Narbenheim.“

Goernestraße (2)

„Wieso Schuhfenster, wie komme ich bloß darauf?“ „Klassisch Freudscher Versprecher, du hättest eigentlich Schaufenster sagen wollen.“ „Dort stellt jemand sein Leben hinein.“ „Dort stellt jemand sein Leben aus.“ „Darin stellt jemand sein Leben zur Schau.“ „Sein kleines prekäres deutsches Leben.“ „Ist das Literatur?“ „Nein.“ „Was machst du nun damit?“ „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Stimmen sagen, Klage einreichen, bevor die Widerspruchsfrist abgelaufen ist.“ „Sehr gut.“ „Andere raten, den Ball flach zu halten.“ „Sehr gut.“ „Keine schlafenden Hunde zu wecken.“ „Sehr gut.“ „Kein unnötiges Öl ins Feuer zu gießen.“ „Sehr gut.“ „Nichts mehr zu unternehmen dieses Jahr.“ „Sehr gut.“ „Dieses Büchlein zu schreiben.“ „Sehr gut.“ „Und gut ist.“ „Sehr gut.“ „Mich beizeiten nach einem neuen Seelenklempner umzuschauen, das Attest, die Krankschreibung lebenslänglich.“ „Sehr gut.“ „Und gut ist.“ „Sehr gut.“ „Ich will die grauen Sneakers von G-Star, entdeckt in einem Schaufenster, Hamburger Meile, €-KZ.“ „Sehr gut.“ „Boots, passend zu den grauen Umschlägen.“ „Sehr gut.“ „Ich möchte eine neue rechte Pobacke.“ „Sehr gut.“ „Gestern Voltaren forte gekauft.“ „Sehr gut.“ „19,11 Euro.“ „Sehr gut.“ „Die spinnen, die Preise.“ „Sehr gut.“ „Möchte mir gar nicht vorstellen müssen, was die Sneakers kosten sollen.“ „Sehr gut.“ „Tausend Geld.“ „Sehr gut.“ „Ich weiß gar nicht, was ich noch machen soll.“ „Sehr gut.“ „Überlegt überleben, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Sehr gut.“ „Leck mich, sehr gut.“ „Uniform Of The Free.“ „Werbung?“ „G-Star.“ „Werbung macht frei.“ „Sehr gut.“

Goernestraße (3)

„STAAT UP, einen noch, bitte.“ „Bitte nicht.“ „Komm schon, tue es für die Leserschaft.“ „Gut, okay, da war diese eine Bankerin.“ „Die sich von dir bedroht fühlte.“ „Richtig, weil ich mit Privatinsolvenz, nun ja, gedroht hatte.“ „Ging um den Dispo, richtig?“ „Richtig, um die Rückzahlung in Raten. Irgendwann in diesem Herbst wäre es zu einem Gleichstand gekommen, sprich Einnahmen gleich Ausgaben, zwar mit dem restlichen Volumen aus dem Dispo, der wiederum jedoch noch laufend abgezahlt wird, werden würde. Heißt, es wären in naher Zukunft keinerlei Lastschriften mehr eingelöst worden. Ich brachte dies zur Sprache, bat um eine Lösung. Gibt es keine, sagte ich, dann bleibt mir nur noch der Gang in die Privatinsolvenz. P-Konto et cetera, sagte ich. Dann sehen Sie Ihr Geld niemals, sagte ich. Woraufhin sie sich bedroht fühlte, wie mir meine Familie berichtete, die sich des Falls kurzerhand angenommen hatte, das Problem aus der Welt schuf, indem sie mir zu einem neuen Rahmen verhalf, gleichzeitig die Restschuld tilgte. Ich bin ihr zu großem Dank verpflichtet, meiner Familie. Ohne sie wäre ich allein durch die Haspa in der Obdachlosigkeit gelandet, auch ohne besagten grauen Umschlag.“ „Sekunde, eine Bankerin, die sich bedroht fühlt, weil sie ihr Geld nicht kriegt, weil sie irgendwelche kleinen Gelder nicht bekommt, die ihr noch nicht einmal gehören. Das, mein Freund, ist Kapitalismus in seiner reinsten Ausprägung.“ „Ich war noch nie des Pudels Kern, sang der Kapitalismus.“ „Und ließ die Maske fallen.“ „Darunter.“ „Pure Hässlichkeit.“ „STAAT UP, das war’s.“ „Ausverkauf.“ „Sommerschlussverkauf.“ „Drohgebärden.“

Yale (1)

„Ein Schreck in der gestrigen Nachmittagsstunde.“ „Interessant, wir hören.“ „Laptop tot.“ „Interessant.“ „Lief dann wieder irgendwann, dennoch, das Fehlerprotokoll meldete mannigfaltige Hardwareschäden. Kann also nicht mehr lange dauern.“ „Bis.“ „Gut, er ist schon einige Jahre alt.“ „Seither eure Füße.“ „Hat alles gegeben in der Zeit.“ „Seither eure Füße.“ „Hat einen sengenden Sommer hinter sich.“ „Seither eure Füße.“ „Der ja keiner war, sondern ein Klimawandel.“ „Seither eure Füße.“ „Darf es noch etwas mehr sein?“ „Seither eure Füße.“ „Vom Klimawandel, feldfrisch?“ „Seither eure Füße.“ „Der Wandler, die Wandelhalle im Hauptbahnhof.“ „Seither eure Füße.“ „Anzeigetafeln flüstern: Kann also nicht mehr lange dauern.“ „Bis.“ „Seither eure Füße.“ „Seither, since, established.“ „Dieser Laptop.“ „Der neue IS.“ „Kann also eine Unterbrechung geben unseres Gespräches.“ „Was fatal wäre.“ „Was einer globalen Katastrophe gleichkäme.“ „Was nicht schön wäre.“ „Land unter, es käme zu einem Bruch in diesem Büchlein.“ „Was bedauerlich wäre.“ „Denn es müsste kurzfristig Ersatz her für den altersschwachen Laptop.“ „Was schwierig wäre.“ „Vielleicht ein Omen, ein Zeichen des Himmels, aufzuhören mit meiner Chronik dessen, was ist? Und leider nicht hat sein sollen?“ „Apropos Rechner, ich rechne ohnehin mit einem Bruch.“ „Interessant, wir hören.“ „Die OP in der 41. KW.“ „Der Leistenbruch, hör bloß auf.“ „Möglicherweise wirst du daran zugrunde gehen.“ „Ich werde sterben an den Folgen der OP.“ „Völlig verkeimt.“ „Man hört ja so viel.“ „Über mangelnde Hygiene in den Siechenhäusern.“ „Die Dritte Welt, sie ist angekommen in Deutschland, Dolce Land.“ „Gut, wer schreibt dann weiter, wer führt dieses Epos zu seinem biblisch verdienten Ende?“ „Niemand.“ „ROCK END ROLL, das war’s dann also?“ „So ist es.“ „Wie der Titel schon sagt?“ „So ist es.“ „Weit vor seiner Zeit?“ „So ist es.“ „Tafeln flüstern: Wird wohl nicht mehr lange dauern.“ „Bis.“ „Bistum.“ „Schade.“ „Schokolade.“ „Ups?“

Yale (2)

„Wir wollen nicht zur ÖRA.“ „Sechs Uhr morgens bereits anstehen.“ „Bis um acht, wenn die Türen geöffnet werden, sind es schon an die fünfzig Mitgefangene.“ „Wartend.“ „Stundenlang.“ „Um dann mit Chance nicht einmal dranzukommen.“ „Eine weitere Demütigung.“ „In einer fortwährenden Erniedrigungskette.“ „Vorteil wäre allerdings die teure ganztägige Ganztageskarte.“ „Stimmt, denn die etwas günstigere 9-Uhr-Tageskarte darf ja noch nicht.“ „Nicht um sechs Uhr morgens.“ „Also doch die ÖRA?“ „Wie war’s denn mit dem Petitionsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft?“ „Gute Idee, die kümmern sich.“ „Behördenirrtümer.“ „Behördenversagen.“ „Bürokratie.“ „In der Südsee.“ „Gesang?“ „Eine das Lied der sozialen Gerechtigkeit anstimmende Impulskohorte, deren Zusammensetzung die Mehrheitsverhältnisse der Fraktionen in der ach so hanseatischen Bürgerschaft widerspiegelt.“ „Mehrheitlich SSPD also.“ „Hör bloß auf.“ „Gefolgt von den Blut-und-Boden-Grünen.“ „Hör bloß auf.“ „Antichristdemokraten.“ „Hör bloß auf.“ „Die-Linke-und-die-Rechte-Hand-des-Teufels.“ „Hör bloß auf.“ „Gefolgt von den Freien Marktradikalen.“ „Hör bloß auf.“ „Die NSAfD nicht zu vergessen.“ „Einer.“ „Stimmt, eine zu vernachlässigende Größe also.“ „Der Ausschuss ist unser Mann, mein Freund.“ „Ausschuss klingt schon so verdächtig nach Auschwitz.“ „Mängelbehaftet, ausgemustert.“ „Herrlich.“ „B-Prominenz.“ „Herrlich.“ „Kategorie C.“ „So herrlich gewaltbereit.“ „Das Konzept, es steht.“ „Herrlich, haben wir noch Zeit für einige markige Worte?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „Standrechtliches Heiraten.“ „Herrlich, ohne Worte.“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „Herzen, versagensbereit.“ „Herrlich, wo hast du das denn her?“ „Medizin: Herzschwäche, Herzversagen.“ „Herrlich, ich liebe Mediziner. Bitteschön, du hast das Wort.“ „Computer sind auch nur Menschen.“ „Hör bloß auf.“ „Dieser Laptop.“ „Der neue IS.“ „Sekunde, die Rechte der Kinder: faschistisch?“ „Ich hoffe es doch.“ „Herrlich.“ „Interessant.“ „Hochinteressant.“ „Sekunde, Konserven: konservativ?“ „Herrlich.“ „Möglich.“ „Mövenpick.“ „Ups?“ „Ups.“

Yale (3)

„Dieser Laptop.“ „Der neue IS.“ „Familie um einen neuen Rechner bitten.“ „Fabrikneu.“ „Fabrikationsfrisch.“ „Sie hat es zugesagt, die Familie.“ „Wenn er kaputtgeht, kriegst du einen neuen, hat sie gesagt.“ „Die Familie.“ „Na toll.“ „Atoll.“ „Ayatollah.“ „Geht das nun so weiter?“ „Ja.“ „Bis ans Ende unserer Tage?“ „Die haben wir jede Woche.“ „Klamotten?“ „Familie anhauen.“ „Bettzeug?“ „Familie anhauen.“ „Putzfrauen?“ „Familie anhauen.“ „Maler?“ „Familie anhauen.“ „Fensterputzer?“ „Familie anhauen.“ „Marihuana?“ „Familie anhauen.“ „Und da, der neue Ferrari Zum Heiligen Geist!“ „Familie anhauen?“ „Im Ernst, wir brauchen ein neues Gerät.“ „Richtig, denn wir müssen arbeiten.“ „Wir machen hier nix aus Jux und Dollerei.“ „Wir meinen es bitterernst.“ „Wir haben eine Mission zu erfüllen.“ „Wir wollen, dass man sich ein wenig interessiert.“ „Für das Leben der Schattenwesen.“ „Der armen Schweine.“ „Der armen Hunde.“ „Der armen Ritter.“ „Wir Bettler.“ „Wir halten die Hand auf.“ „Eine milde Gabe, bitte.“ „Gebt reichlich, ihr Lieben.“ „Schließlich steht die Saison vor der Tür.“ „Nornen krächzen.“ „Moose kriechen.“ „Grabsteine geraten ins Wanken.“ „Totensonntage.“ „Dunkle Feuchtigkeiten.“ „Lichtlose Tage.“ „Lichtlose Nächte.“ „Trümmerfleisch.“ „Mehrbedarfsgemeinschaften.“ „Trümmerteile.“ „IVST.“ „IV sind das Volk.“ „Clown IV.“ „IV Wände.“ „Hatz IV.“ „Hartz Fear.“ „Herrlich.“ „Dein Trauma.“ „Denn morgen ist auch noch kein Tag.“ „Sekunde, denn morgen ist auch noch dein Tag.“ „Hilfe.“

Keine Hippies (1)

„Liebende können sich nicht heilen.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Liebende können einander nicht heilen.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Liebende können sich nicht helfen.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Liebende sollten sich zu helfen wissen in gewissen Fällen.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Sonst.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Behelfsheim.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Oder hin zu den Beratungsstellen.“ „Überbringungsbefehl.“ „Dort wird man beraten.“ „Überbringungsbefehl.“ „Dort lässt man sich beraten.“ „Überbringungsbefehl.“ „Von Beraterinnen und Beratern.“ „Überbringungsbefehl.“ „Bei Bedarf geschlechtsneutral.“ „Überbringungsbefehl.“ „Die Dinge, sie werden zur Sprache gebracht.“ „Überbringungsbefehl.“ „Im persönlichen Gespräch.“ „Überbringungsbefehl.“ „Von Angesicht zu Angesicht.“ „Überbringungsbefehl.“ „Auge in Auge, Mund zu Mund.“ „Überbringungsbefehl.“ „Bei Sprachlosigkeit kommen Sprechblasen zum Einsatz.“ „Überbringungsbefehl.“ „Einsatzgruppe Banner.“ „Überbringungsbefehl.“ „Stoffbahnen, sie werden entrollt.“ „Banner.“ „Botschaften.“ „Banner.“ „Botschaften: Standrechtliches Heiraten.“ „Verbannt.“ „Botschaften: Herzen, versagensbereit.“ „Gebannt.“ „Botschaften, Vermisstenanzeigen.“ „Sekunde, wie lange ist sie nun schon fort?“ „Etwas über eine Woche.“ „Vermisst du sie?“ „Nein.“ „Das ist gut.“ „Natürlich nicht.“ „Das ist schlecht.“ „Ich stehe nicht in ihrer Schuld.“ „Korrekt, für ihren Urlaub kannst du nichts, nein.“ „Ich schaue mich nun um.“ „Nur allzu nachvollziehbar.“ „Da war diese junge Mutter gestern.“ „Interessant.“ „Mit Kind und Autowagen.“ „Der neue Ferrari Zum Heiligen Geist?“ „Nein, der neue BMW Behelfsheim.“ „Farbe?“ „Mokka metallic.“ „Kennzeichen?“ „DZ-DZ 4949, deutsches Kennzeichen.“ „DZ für doppelt dezent?“ „Nein, DZ für Doppelzimmer.“ „Interessant.“ „Der Kofferraum stand offen.“ „Interessant.“ „Sie sagte boing.“ „Boing?“ „Boing, das Geräusch des Schulranzens, den sie in den Kofferraum verfrachtet hatte.“ „Interessant.“ „Ich musste lachen.“ „Interessant.“ „Sie lächelte zurück.“ „Interessant.“ „Sie sah sehr hübsch aus.“ „Interessant.“ „Ich aber auch.“ „Interessant, und?“ „Nichts und.“ „Warum nicht?“ „Die Radkappen.“ „Oh Gott, lass mich raten, aus Plastik?“ „Exakt.“ „Hartplastik über Stahlfelgen, das geht nun wirklich gar nicht.“ „Eben.“ „Der neue BMW Behelfsheim ohne Alufelgen, man mag es fast nicht glauben.“ „Eben, Ende der Magie.“ „Den Zauber des Momentums, vertändelt und vertan.“ „Schade eigentlich.“ „Dich trifft keine Schuld, mein Freund.“ „Nein, an mir hat’s nicht gelegen.“ „Du wärest bereit gewesen.“ „Für ein Beratungsgespräch.“ „Im Doppelzimmer.“ „Auge in Auge, Mund zu Mund.“ „Aber nein, nein, nein.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Man steckt eben nicht drin.“ „Predige ich seit Jahren.“ „Seit früher schon, seit immer.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS.“ „Terrorgruppe Plastikkappen.“ „Kennzeichen DZ.“ „Hitlerconti.“ „Mövenpick.“

Keine Hippies (2)

„Das Meer weist keinen Fluss zurück, mein Freund.“ „Gesehen? Madame steht knietief in den Fluten des Indischen Ozeans und schießt Selfies.“ „Selfies mit den Hammerhaien.“ „Selfies mit den Tintenfischen.“ „Selfies mit den Einheimischen.“ „Und ähnlichem Schwarzwild.“ „HH, der war gut, mein Freund.“ „Unbeweibt, wenn Sie es sind, mein Freund.“ „Unbeweibt, weil Sie es sind, Madame.“ „Das Meer als Wille und Waschmaschine.“ „Hattest du denn schon dein Saisonabschlusseis?“ „Eisdiele, €-KZ Hamburger Meile, sehr dunkle Schokolade.“ „Rassist.“ „Poelchaukamp, Eisdiele, sehr helle Schokolade.“ „Konformist.“ „Poelchaukamp, Eisdiele, seit 1887 in Familienbesitz.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS.“ „Terror qua Geschichte.“ „Historisch verkrampft.“ „Historisch verklemmt.“ „Traditionen sind hervorzuheben.“ „Tradition, sie ist zu unterstreichen.“ „Traditionen zur Vertrauensbildung.“ „Familie suggeriert Geborgenheit.“ „Den Kunden zum besten Freundchen machen.“ „Den Kunden zum Familienmitglied machen.“ „Den Kunden zum Komplizen machen.“ „Die Zeit als Wille und Eismaschine.“ „Ich war noch nie ein Klotz am Bein.“ „Ich habe noch nie zu kurz gegriffen.“ „Klotz auf Holz, mein Freund.“ „Werbung.“ „Flüsterasphalt.“ „Du meine Güte, die Dammtorstraße.“ „Früher, das Kopfsteinpflaster.“ „Es hatte alles und alle gesehen.“ „Sämtliche Kinderwagen.“ „Sämtliche Autowagen.“ „Sämtliche Dieselschwaden.“ „Sämtliche Altölpfützen.“ „Sämtliche Fliegerbomben.“ „Sämtlichen Abbrand.“ „Vorbei, vorbei, vorbei.“ „Tradition, sie wurde vernichtet.“ „Historie, sie wurde zerstört.“ „Vorsätzlich.“ „Durch Flüsterasphalt.“ „Damit man die Schreie nicht so hört.“ „Die Schmerzensschreie.“ „Die Klagelaute.“ „Das Greinen.“ „Das flehentliche Wimmern.“ „Der hilflos Ausgelieferten.“ „Der Eingekerkerten.“ „Der Gefolterten.“ „In den Katakomben der ÖRA.“ „Gesoapo.“ „Geheime Sozialamtspolizei.“ „SSGB XII.“ „Überbringungsbefehl.“ „€-KZ Öffentliche Rechtsauskunft.“ „Den Kunden zu Kleinholz verarbeiten.“ „Unterbringungsbefehl.“ „Im schalldichten Souterrain.“ „Die Zufahrten, sie wurden mit Flüsterasphalt versehen.“ „Die Rampen in der Dammtorstraße.“ „Dunkle Schokolade.“ „Sie quillt aus den Körperöffnungen der bedauernswerten Opfer.“ „Sie sind weiß Gott nicht zu beneiden, nein.“ „Sekunde, was mussten sie auch zur ÖRA ausgerechnet?“ „Stimmt, die Opfer, sie stehen in der Verantwortung.“ „Eigenverantwortlich sind sie.“ „Alle sind wir unseres Glückes Schmied.“ „IV alle.“ „Aber nein, nein, nein.“ „Sie nicht, die Opfer.“ „Dachten sie.“ „Meinten sie.“ „Da haben sie jedoch die Rechnung ohne den Wirt gemacht, die Opfer.“ „Aber.“ „Allerdings.“ „Nämlich.“ „Das haben sie nun davon, die Opfer.“ „Das Meer weist keinen Leichnam zurück, mein Freund.“ „Der Überschwemmungsbefehl.“ „Die Selfies mit den Körperteilen.“

Keine Hippies (3)

„Ich habe mir noch nie ein Bein ausgerissen.“ „Ich hatte noch nie den Dreh raus.“ „Ich habe noch nie mein Scherflein beigetragen.“ „Ich habe noch nie meine Schäfchen ins Trockene gebracht.“ „Ich habe noch nie ein gutes Ende genommen.“ „Ich habe noch nie zuletzt am besten gelacht.“ „Du meine Güte, was wir machen wir nun bloß?“ „Ich weiß es nicht, mein Freund.“ „ÖRA, Petitionsausschuss, machen oder lassen?“ „Ich weiß es nicht, mein Freund.“ „Erstmal entspannen, erstmal OP?“ „Die Sonne, sie hat noch Kraft.“ „Stimmt, es soll ja noch mal so richtig warm werden demnächst.“ „Wie schön für sie.“ „In einer Woche beginnt der Herbst.“ „Kalendarisch.“ „Die Luft, sie riecht schon etwas mulchig.“ „Meteorologisch.“ „Totensonntage, sie nahen.“ „Grabsteine, sie geraten ins Schwanken.“ „Die Toten, es zieht sie ins Licht.“ „Sie wollen noch einmal hinaus.“ „Heraus an die frische Moderluft.“ „Die Toten, sie haben noch Kraft.“ „Singen für Verwesende.“ „Tanzen für Verblichene.“ „Bringt uns um und macht euch süß.“ „Aussitzen wäre eine Möglichkeit.“ „Richtig, man muss die Dinge auch mal auf sich zukommen lassen in diesem kleinen deutschen Leben.“ „Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.“ „Anzunehmen.“ „Und mal lässt uns in Frieden ruhen.“ „Wahrscheinlich.“ „Liegen und liegen lassen.“ „Unbedingt.“ „Sekunde, ich bin noch nie vom Himmel gefallen.“ „Meister.“ „Keine Meister, keine Hippies.“ „Keine Hippies, keine Idealisten.“ „Keine Idealisten, kein anderes Anderkonto.“ „Du meine Güte, was machen wir nun bloß?“

 

„Keine totenblasse Ahnung, Meister.“ „Hilfe.“

Keine Idealisten (1)

„Dein kleindeutscher Sonntag verlief gestern wie?“ „Mit niemandem gesprochen, stattdessen über Begriffe wie Nasszeug und Zubrot nachgedacht.“ „U-Boot.“ „Seenot.“ „Hier noch jemand ohne DLRG-Grundschein?“ „Hier noch jemand ohne DLRG-Leistungsschein?“ „Hier noch jemand ohne DLRG-Totenschein?“ „Hippies beschrieben.“ „Sekunde, du hast doch mit mir gesprochen!?“ „Mittags medikamentierte Augenpflege, zwei Stunden geschlafen unter Einwirkung von Voltaren forte und Ibuprofen 400.“ „Rücken, Kreuz, Pobacke?“ „Ein Königreich für Frederiks heilende Hände.“ „Stimmt, der kann Akupressur.“ „Leider nicht greifbar zurzeit, der Junge.“ „Mist.“ „Nachmittags getoastetes Zubrot mit Nordseekrabbensalat von Aldi, dauerhaft preisreduziert.“ „Sekunde, dann kann der ja nichts taugen!“ „Stimmt, denn eigentlich ist nur teuer geheuer.“ „Wusstest du, dass Nordseekrabben vor den marokkanischen Küsten wachsen, heranwachsen?“ „Um dann massenhaft ins Netz zu gehen.“ „Eigentlich traurig.“ „Krabben in Seenot.“ „Die sollten den Totenschein machen, die Krabben.“ „Du solltest mit ihnen darüber diskutieren, den Krabben.“ „Gestern mit niemandem diskutiert, stattdessen hehre Fragen aufgeworfen.“ „Interessant, wir hören.“ „Demenz: dementieren?“ „Interessant.“ „Lachgas: nazistisch?“ „Interessant.“ „Gestern mit niemandem diskutiert, stattdessen hehre Sätze aufgestellt.“ „Interessant, wir hören.“ „Ich habe noch nie verloren.“ „Interessant.“ „Ich habe noch nie getrunken.“ „Interessant.“ „Ich war noch nie gedopt.“ „Interessant.“ „Marokko muss vernichtet werden.“ „Unbedingt.“ „Nasszeug eben.“ „Abends sterben gegangen?“ „Würdelos verschieden.“ „Lass mich raten, vor dem Fernseher?“ „Hamburg Journal um halb acht.“ „Interessant, Highlight?“ „Gesänge.“ „ROCK END ROLL?“ „Nein, die Nacht der Kirchen.“ „Um Gottes Willen.“ „Tagesschau im Anschluss.“ „Interessant, Highlight?“ „Der Hambacher Forst, er muss vernichtet werden, Botschaft, Banner.“ „Sehr gut.“ „Berliner Tatort danach.“ „Interessant, Highlight?“ „Keins.“ „Sehr gut.“ „Ins Bett, ins Bett, ins Bett danach.“ „Interessant, Highlight?“ „Smartphone, soziale Medien, auf ein Beatlied gestoßen.“ „Aus Berlin?“ „Nein, aus Tanger. Ein marokkanisches Sprecherduo sagte gute Sätze.“ „Interessant, Highlight, bester Satz?“ „You are not very helpful.“ „Klingt eher nach Washington D.C., wenn du mich fragst.“ „Dich fragt aber keiner.“ „Nasszeug.“ „Krabbensalat.“ „Marrakesch.“ „Und?“ „Du trägst ein nordafrikanisches Hemd.“ „Wir sind im neunten Monat.“ „Beatlied?“ „Die neunschwänzige Katze.“ „Basszeug.“

Keine Idealisten (2)

„Weiße Wäsche abgehängt.“ „Hängt sie höher.“ „Schwarze Wäsche vorbereitet.“ „Schwarzbraun ist die Haselnuss.“ „Baumwolle als Wille in Waschmaschinen.“ „Ein Mann und seine Aufgaben.“ „Niemals aufgeben.“ „Ergebensten Dank.“ „Mit vorzüglicher Hochachtung.“ „Untertänigst.“ „Gekocht, dabei Chili ins Auge bekommen.“ „Wie das?“ „Gedankenverloren gewischt.“ „Tränen im Fluss.“ „Gleichgewichtsstörungen.“ „Woran hast du gedacht?“ „An die Doors auf öffentlichen Plätzen.“ „Hallo, ich liebe dich, magst du mir bitte deinen Namen verraten?“ „Schönes Kind?“ „Ergebensten Dank.“ „Mit vorzüglicher Hochachtung.“ „Untertänigst.“ „Liebe sie wie verrückt.“ „Man sollte mit Beatliedern wie diesen im hellblauen Opel Rekord C sitzen auf öffentlichen Plätzen.“ „Lass mich raten, zweitürig?“ „Völlig ausreichend.“ „Einstieg links, Einstieg rechts.“ „Völlig ausreichend.“ „Sekunde, Opel Rekord 1900 L?“ „Nein, 1700 ohne Chromverzierungen.“ „Völlig ausreichend.“ „Radio von Blaupunkt, darin frische Beatlieder.“ „The Doors: Love Her Madly.“ „Sie sitzt im Minirock auf dem Beifahrersitz und zuckt dazu.“ „Sie möchte tanzen.“ „Sie möchte genau das, geliebt werden wie verrückt.“ „Mein Gott, das ist ja völlig verrückt!“ „Ist das nicht verrückt?“ „Und das auf öffentlichen Plätzen!“ „Das muss man sich mal vorstellen!“ „Das gibt’s doch gar nicht!“ „Das ist ja völlig verrückt!“ „Und das am Strand!“ „Die Sonne, sie hat noch Kraft.“ „Stimmt, es soll ja noch mal so richtig warm werden demnächst.“ „Wie schön für sie.“ „In nicht mal einer Woche beginnt der Herbst.“ „Kalendarisch.“ „Die Luft, sie riecht schon etwas mulchig.“ „Meteorologisch.“ „Totensonntage, sie nahen.“ „Grabsteine, sie geraten ins Wanken.“ „Die Toten, es zieht sie ins Licht.“ „Sie wollen noch einmal hinaus.“ „Heraus an die frische Moderluft.“ „Die Toten, sie haben noch Kraft.“ „Singen für Verwesende.“ „Tanzen für Verblichene.“ „Bringt uns um und macht euch süß.“ „Verrückt.“ „Was denn jetzt mit der schwarzen Wäsche?“ „Muss gemacht werden.“ „Was denn jetzt mit dem Opel Rekord?“ „Geschrottet.“ „Was denn jetzt mit den frischen Beatliedern?“ „Vorbei, vorbei, vorbei.“ „Sekunde, du trägst einen kessen Minirock.“ „Zieht ihn höher.“ „Höher, höher, höher.“ „Hilfe.“ „Nylons.“ „Außer Rand und Band.“ „Ups.“

Keine Idealisten (3)

„Mach mal wieder was für dich, ja?“ „Sagte sie und verließ das Land.“ „Begab sich zum Riff.“ „Umarmte die Korallen und begann.“ „Über die Raubritter vor Ort zu sprechen.“ „Kontakt ist da.“ „Doch das Signal ist schwach.“ „Was Wunder bei dieser Hitze.“ „Du meine Güte, dreißig Grad.“ „Es ist dann doch noch einmal so richtig warm geworden.“ „Wie vorhergesagt.“ „Wie prophezeit.“ „Das Orakel der Korallen.“ „Verzeihung, weiß die PLO davon?“ „Ich denke nicht, nein.“ „Verzeihung, weiß die DHL davon?“ „Ich glaube nicht, nein.“ „Verzeihung, weiß die WHO davon?“ „Sekunde, ist das nicht diese Beatband da aus Wales?“ „Nein, die stammt aus Irland.“ „Die sollen ja alle lange Haare tragen in Nordirland da, heißt es.“ „Und Drogen nehmen.“ „Und dann greifen sie zur Stromgitarre.“ „Und verführen sich und andere.“ „Sie alle träumen von einer besseren Welt.“ „Mein Gott, das ist ja völlig verrückt!“ „Ist das nicht verrückt?“ „Das muss man sich mal vorstellen!“ „Das gibt’s doch gar nicht!“ „Das ist ja völlig verrückt!“ „Und das in England!“ „Love Is Great.“ „Britain.“ „Da muss ich mal mit arbeiten.“ „Das muss ich zunächst einmal verarbeiten.“ „Kontakt ist da.“ „Doch das Signal ist schwach.“ „Was Wunder bei dieser Hitze.“ „Ich habe noch nie Paroli geboten.“ „Ich habe noch nie dick aufgetragen.“ „Ich war noch nie geteilter Meinung.“ „Am Ende liegt sie womöglich richtig.“ „Womit?“ „Wie immer.“ „Wie so oft.“ „Einfach aussitzen, hat sie gesagt.“ „Warte ab, hat sie gesagt.“ „Vor dem Frühjahr kommenden Jahres passiert ohnehin nichts.“ „Und wenn sie dich dann einbestellen.“ „Dann trägst du vor.“ „Und wartest wiederum ab.“ „Was dir beschieden wird.“ „Fällt der Bescheid zu deinen Gunsten aus.“ „Dann ist ja gut.“ „Und falls nicht.“ „Legst du Widerspruch ein.“ „Und wartest ab.“ „Wie sich das Amt zu entscheiden gedenkt.“ „Fällt der Entscheid wiederum zu deinen Gunsten aus.“ „Dann ist ja gut.“ „Und falls nicht.“ „Ziehst du alle Register.“ „Und bringst diese Usurpatoren vor Gericht.“ „In der Zwischenzeit.“ „Machst du mal wieder was für dich.“ „Du verlässt die Wohnung.“ „Du verlässt die Stadt.“ „Du verlässt das Land.“ „Du begibst dich zum Riff.“ „Du umarmst das Orakel der Korallen und redest über deine Raubritter zuhause.“ „Kontakt ist da.“ „Doch das Signal ist schwach.“ „Was Wunder bei dieser Hitze.“ „Liebe ist.“ „Wenn es dreißig Grad warm ist.“ „Dies tritt meines Wissens.“ „Per sofort in Kraft.“ „Das ist korrekt.“ „Korallenhaie.“ „Katzenhaie.“ „Grundhaie.“ „Grundsicherung.“ „Hai Hitler.“

Kein anderes Anderkonto (1)

„Also nix mit der ÖRA?“ „Nix, richtig.“ „Eine weise Entscheidung.“ „Wieso?“ „Weil dort nicht nur unsere Landsleute auf ihre Aburteilung warten.“ „Sondern?“ „Auch viele unserer neuen Freunde.“ „Diese Flüchtlinge da?“ „Darunter auch Geflüchtete, ja.“ „Einige von denen.“ „Sind ja noch nicht soweit.“ „Sind noch voll verhaftet.“ „In archaischen Ritualen, heißt es.“ „Ein falsches Wort.“ „Ein schiefer Blick.“ „CUXDU, Digger?“ „Und zack, das Messer.“ „Galan, Digger, Galan.“ „Hat durchaus System, das Ganze.“ „Wieso?“ „Dient der Beizung.“ „Verstehe, die Hölzer, die Bankreihen.“ „Getränkt vom Blut der Hunnen.“ „Eigentlich gut.“ „Der Zweck heiligt die Mittel.“ „Auf Kosten der Mittellosen.“ „War schon immer so.“ „Eigentlich gut.“ „Und was ist mit dem Petitionsausschuss?“ „Ich möchte mit dem Pack nichts zu tun haben.“ „Politisches Establishment.“ „Im Proporz durchsetzt.“ „Mehrheitlich SSPD.“ „Igitt.“ „Gefolgt von den Blut-und-Boden-Grünen.“ „Igitt.“ „Antichristdemokraten.“ „Igitt.“ „Die-Linke-und-die-Rechte-Hand-des-Teufels.“ „Igitt.“ „Gefolgt von den Freiheitlichen Marktradikalen.“ „Hör bloß auf.“ „Die NSAfD nicht zu vergessen.“ „Einer.“ „Stimmt, eine zu vernachlässigende Größe also.“ „Der Ausschuss ist unser Feind, mein Freund.“ „Ausschuss klingt schon höchst verdächtig nach Auschwitz.“ „Mängelbehaftet, ausgemustert.“ „Widerlich.“ „B-Prominenz.“ „Widerlich.“ „Kategorie C.“ „So messerscharf gewaltbereit.“ „Stimmt, das ist schon wieder gut.“ „Das Konzept, es steht somit.“ „Supportet das Establishment.“ „Beschützt die Beschirmten.“ „Beizt die Bänke.“ „Unter ihren Ärschen.“ „Mit dem Blut der armen Schweine.“ „Grunz, grunz?“

 

„Grunz, grunz.“

Kein anderes Anderkonto (2)

„Also nix mit einem neuen Dachdecker?“ „Nix, richtig.“ „Würde dir vielleicht mal ganz gut tun.“ „Nix, nicht noch einmal die Tortur.“ „Manche Dinge schafft man eben nicht allein.“ „Ich war noch nie einsam.“ „Ich war noch nie isoliert.“ „Würde dir vielleicht mal ganz gut tun.“ „Nix, allein dieses gezierte Therapeutendeutsch.“ „Sie sind heute wieder sehr für sich.“ „Damit muss ich leben.“ „Sie sind heute wieder sehr in sich.“ „Daran muss ich arbeiten.“ „Sie sind heute wieder mal sehr still.“ „Damit kann ich leben.“ „Sie sind heute wieder mal sehr tot.“ „Jetzt machst du mich glücklich, Meister!“ „Ich habe noch nie im Trüben gefischt.“ „Würde dir vielleicht mal ganz gut tun.“ „Manche Dinge schafft man eben nicht allein.“ „An sich.“ „Apropos, was denn jetzt mit dem neuen Laptop?“ „Vorhin das Thema angesprochen, die Euphorie hielt sich allerdings in Grenzen.“ „Heißt?“ „Man müsse das Problem buddhistisch angehen, hieß es.“ „Heißt?“ „Punkt.“ „Heißt?“ „Abwarten und aussitzen.“ „Bis sich die Nummer von selbst erledigt hat, oder was?“ „Exakt.“ „Interessant.“ „Genau.“ „Könnte das Ende deiner kleinen Schreiberei bedeuten.“ „Richtig.“ „Könnte das Ende deiner kleinen deutschen Schreiberei bedeuten.“ „Korrekt.“ „Könnte das Ende deiner kleinen deutschen Hamburger Schreiberei bedeuten.“ „Absolut.“ „Und wenn schon.“ „Punkt.“ „Ich habe noch nie einen Punkt gemacht.“ „Punkt.“ „Im Ernst, was machen wir dann?“ „Wir sind jetzt bei sechsundvierzig Seiten, das Cover schon mit eingerechnet.“ „Okay?“ „Die veröffentlichen wir.“ „Urbanskis Unvollendetes?“ „Punkt.“ „Und dann?“ „Okay?“ „Hilfe.“ „Gestern.“ „Ja?“ „Da war auf mal der Feuerstein alle.“

Kein anderes Anderkonto (3)

„Einunddreißig Grad, mein lieber Mann.“ „Mein lieber Herr Gesangsverein.“ „Hamburg zeigt noch einmal Haut.“ „Zeiht?“ „Und da, die prallen Drüsen!“ „Drusen?“ „Hach, Drusenfleisch.“ „Und da, die Tätowierungen aus dem Sommerschlussverkauf!“ „Du meine Güte, direkt über den Hacken.“ „Hackensteaks.“ „Und da, der nackte Oberkörper!“ „Mitte zwanzig, der Bursche, höchstens.“ „SSIXPACK.“ „Blond und braungebrannt.“ „Sekunde, braungebrannt: nazistisch?“ „Eine internationale Fragestellung.“ „Ein Surfer?“ „Ein Poser eher.“ „Stimmt, irgendwie unhanseatisch.“ „Irgendwie melancholerisch, wie eine Freundin unlängst dichtete.“ „Einkehr, die neue Abkehr.“ „Trauer, die neue Treue.“ „Hass, die neue Liebe.“ „Härte, der neue Weichspüler.“ „Richtig, wir sollten alle mit nacktem Oberkörper durch die städtischen Quartiere flanieren.“ „Saisonübergreifend.“ „Zu allen Jahreszeiten.“ „IV Jahreszeiten.“ „Nieder mit den Oberteilen!“ „Schals und Jacken, sie müssen vernichtet werden!“ „Konterrevolutionäres Zeug!“ „Undemokratischer Stoffwechsel!“ „Sie werden dir mit dem Argument der Kälte kommen, von wegen zu kalt, zu ungemütlich.“ „Unsinn, die sollen sich mal ein Beispiel nehmen an den Rastalocken.“ „Jahrelang nicht gewaschen, trotzdem mehr als sauber.“ „Der Selbstreinigungsprozess.“ „Körperfett, das neue Shampoo.“ „Shampoo, der Bär.“ „Wir lehnen an einer warmen Mauer.“ „Lehen?“ „Unsere nackten Füße, sie spielen im Sand.“ „Wir trinken Getränke.“ „Und schauen uns den Sonnenuntergang an.“ „Der Ball, er fällt wie ein Stein.“ „Hinein, der Stein.“ „Von jetzt auf gleich.“ „Hinein in den Indischen Ozean.“ „Dort vorn, das Riff.“ „Und da, die Hammerhaie.“ „Tätowiert.“ „Hai, na, wie geht’s?“ „Und da, die Tintenfische.“ „Mit Rastalocken.“ „Und da, die dicken Dinger.“ „Überdimensionierte Fledermäuse.“ „Hindu as hell.“ „Indisch by nature.“ „Sie flattern von Riff zu Riff.“ „Sie suchen uns.“ „Doch sie werden uns nicht finden.“ „Wir haben uns versteckt.“ „Wir haben uns getarnt.“ „Du als Kokosnuss.“ „Und du als Palme.“ „Wie schlau von uns, nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Therapeutendeutsch: jetzt!“ „Von jetzt auf gleich, bei einunddreißig Grad?“ „Unverzüglich, wenn ich bitten darf!“ „Sie sind heute wieder sehr für sich!“ „Damit muss ich leben.“ „Sie sind heute wieder sehr in sich!“ „Daran muss ich arbeiten.“ „Sie sind heute wieder mal sehr still!“ „Damit kann ich leben.“ „Sie sind heute wieder mal sehr tot!“ „Jetzt machst du mich glücklich, Meister!“ „Und was wird aus den Hammerhaien?“ „Hai Hitler!“ „Eine internationale Feststellung?“ „Hilfe, hör bloß auf.“ „Und da musste ich einen neuen einsetzten.“ „Weil der alte Feuerstein alle war?“ „Leer.“

SSCHULD (1)

„Siebenundzwanzig Grad, mein lieber Mann.“ „Mein lieber Herr Gesangsverein.“ „Die letzten Gesänge des Sommers.“ „Die Geräuschkulisse, spätsommerlich und vogelwild.“ „Vespa-Holocaust.“ „Ein letztes Mal die Rasenmäher.“ „Bevor die Laubbläsernazis übernehmen.“ „Die Herrschaft an sich reißen.“ „Herrschaftswissen.“ „Herrschaftszeiten.“ „Damensattel.“ „Die Blätter werden gelb allmählich.“ „Gelb ist nicht alles.“ „Wir sollten ihnen ein Denkmal setzen.“ „Ein Denkmal zu Ehren gefallener Blätter.“ „Damensattel.“ „Herrschaftswissen.“ „Herrschaftszeiten.“ „Als ich vorhin mit nacktem Oberkörper durchs Quartier irrte, wurde es mir klar.“ „Wir haben verloren.“ „Wir haben die Stadt übergeben, sieglos.“ „Dem neuen, dem billigen Gelde zum Fraß vorgeworfen.“ „Kohls Kindern, Merkels Stellvertretern.“ „Auf Erden.“ „Sie sind überall.“ „Eindeutig.“ „In der Überzahl.“ „Übermächtig machen sie sich breit.“ „Sie verdrängen uns.“ „Sie werden uns vertreiben.“ „Sie werden uns vernichten.“ „Wir haben keine Chance.“ „Weil wir einsam sind und alt.“ „Weil wir einsam sind und krank.“ „Mittellos und ohne Lobby.“ „NO FUTURE.“ „DISCO INFERNO.“ „FOREVER YOUNG?“ „ROCK END ROLL.“ „IV Brandzeichen, schwärende Wunden.“ „Symptomatisch dieses Pärchen da eben.“ „Kinderwagen, Zwillingsflak.“ „Doppelherz, geschoben von ihm.“ „Dem dynamischen Akademiker mit der volkswirtschaftlichen Frisur.“ „Dessen nicht minder flottes Weib trug das zweite Kind vor der Brust, eingewickelt.“ „Es wurde besungen, das zweite Kind vor der Brust, eingewickelt.“ „Sie sahen sehr glücklich aus.“ „Sie waren es zufrieden.“ „Geld kommt nämlich.“ „Gutes Geld.“ „Das neue, das billige Geld.“ „Durch gute Jobs.“ „Im Marketing.“ „Immobilien.“ „Banking.“ „Software.“ „Entwicklung.“ „Softeis.“ „Sie starrte uns trotzig an.“ „Hey, nun lach doch mal!“ „Hey, das Leben ist schön!“ „Ist es nicht, nicht für uns.“ „Hey, sing mit uns!“ „Die Sonne jubiliert!“ „Und wir nicht.“ „Weil wir einsam sind und alt.“ „Weil wir einsam sind und hinfällig.“ „Mittellos und ohne Lobby.“ „NO FUTURE.“ „DISCO INFERNO.“ „FOREVER YOUNG?“ „ROCK END ROLL.“ „Keine Chance gegen diese Neos.“ „Neos, sie sitzen fest im Sattel.“ „Neos, vorwiegend festkochend.“ „Neos, eingelegt in würziger Marinade.“ „Neo, lustig, oder?“ „Neo, witzig, aber?“ „Das erste Mal nach langer Zeit ans Aufgeben gedacht.“ „Nur allzu pessimistisch.“ „Ohne Moos nichts los.“ „Nur allzu realistisch.“ „Die einen wollen uns an die Wohnung.“ „Die anderen geizen mit frischen Laptops.“ „Frederik meinte neulich, die Verspannungen im Körper, sie rührten vom Leistenbruch her.“ „Herrlich, wir lieben sie, die Brüche.“ „Die Brüche in den Biografien.“ „Wir leben sie.“ „Fragt sich nur, wie lange noch?“ „Neo, keine Ahnung, Meister, wirklich.“ „Neo, keine Ahnung.“

 

„Neo, Scheibenkleister, wirklich.“

SSCHULD (2)

„Vierundzwanzig Grad, mein lieber Mann.“ „Mein lieber Herr Gesangsverein.“ „Die letzten Gesänge des Sommers.“ „Die Geräuschkulisse, spätsommerlich in Wallung.“ „Diesel-Holocaust.“ „Wüstes Gepöbel.“ „Sultan Arslan stand im Weg.“ „Sultan Arslan: Dienstleistungen aller Art.“ „Mädchen, Burger, Pferdewetten.“ „Die Deutschfresse, sie kam nicht vorbei.“ „Die Deutschfresse, sie stand auf der Hupe.“ „Die Deutschfresse im neuen Audi Auswärtssieg.“ „Ausfälligkeiten.“ „Schimpfkanonaden.“ „Unschön, äußerst.“ „Verzeih mir, ich bin unruhig.“ „Wieso?“ „Entschuldige die folgende Wortwahl, aber da war diese blonde Negerin vorhin.“ „Hör mal, so reden wir hier nicht, verstanden!?“ „Sorry, die Pferde gehen mit mir durch ob dieses Bildes vor Augen.“ „Sekunde, du meinst diese blonde Negerin vorhin, die da auf dem Rennrad da?“ „Seltsam gewandet.“ „In so einer Art, nun ja, Mini-Pelz.“ „Pelz-Minirock, richtig. Macht mich noch ganz wuschig, dieses Bild.“ „Nun, die wollte auch mal fertig werden, schätze ich.“ „Ich war noch nie päpstlicher als der Papst.“ „Ich bin noch nie aus der Deckung gekommen.“ „Ich war noch nie am Ende gut, alles gut.“ „Was sind wir denn als Hamburg mittlerweile, eine Metropole etwa?“ „Das städtische Marketing namens Hamburg Marketing versucht nach Kräften, diesen Eindruck zu vermitteln, richtig.“ „Daher die vielen Hotelneubauten also?“ „Irgendwo müssen sie ja unterkommen, die vielen Blondierten.“ „All die vielen Gefärbten aus den benachbarten Metropolen.“ „Aus Paderborn, zum Beispiel.“ „Ich sag jetzt besser nichts.“ „Aus Hannover, beispielsweise.“ „Ich sag jetzt lieber nichts.“ „Oder mal aus Höxter.“ „Höxter muss vernichtet werden.“ „Jetzt machst du mich glücklich, Meister.“ „Immer wieder gern, Meister.“ „Ich hätte da sehr gern mal eine Frage, Meister.“ „Immer wieder gern, Meister.“ „Bist du schon mal während der Deckung gekommen? Hallo, Meister, tut, tut, tut? Aufgelegt, also so was aber auch! Hallo, wo ist er denn, der Minirock? Hallo, Feuerkopf?“

SSCHULD (3)

„Einundzwanzig Grad, mein lieber Mann.“ „Mein lieber Herr Gesangsverein.“ „Guten Tag, wie geht’s bestens!“ „Tourette?“ „Nein, von mir.“ „Urbanski, schlimmer Finger Hamburg-Nord?“ „United Colours of Hundeelend.“ „Glück von hinten.“ „Für einen Feminismus, mit dem Mann mit muss.“ „Anbei Ihre Unterlagen zu unserer Entlastung zurück.“ „Wut ist das neue Gut.“ „Zeige deine Wunde.“ „Staatsanwaltschaft?“ „Nein, von Joseph Beuys.“ „Ein hässliches Tatbild.“ „Klappe zu, Sommer tot.“ „Der Himmel, er hält sich bedeckt.“ „Fallwinde, sie drohen.“ „Ein Sturm zieht auf.“ „Fenster zu, Heizung an demnächst.“ „Wann genau?“ „Übermorgen.“ „Was ist da?“ „Kalendarischer Herbstbeginn.“ „Wann denn?“ „In zwei Tagen.“ „Übermorgen also?“ „Der Hamburger Forst, er muss vernichtet werden.“ „Hamburger Forst, Hamburger Forst, wir sind alle Hamburger Forst.“ „Gesang?“ „Nein, ein Chor.“ „Draußen die letzten Töne des Sommers.“ „Was hören wir?“ „Den Wind in den Bäumen.“ „Die Bäume, sie schütteln die Blätter ab.“ „Die toten Blätter, sie stören.“ „Die toten Blätter müssen weg.“ „Wir sollten ihnen ein Denkmal setzen.“ „Ein Denkmal zu Ehren gefallener Blätter.“ „Blattgold.“ „Rheingold.“ „Goldreserven.“ „Beuteschema.“ „Beutelschema?“ „Tragetaschen.“ „Ein Huch den Märkten.“ „Bunt dragierte Erdnüsse.“ „Schlunddrogierte Erdnussflips.“ „Wir sollten uns mal wieder rasieren.“ „Dringend, richtig.“ „Einwegrasierer, im Dutzend Plastik.“ „Ein Huch den Herstellern.“ „Ein Huch der Industrie.“ „Denn richtig, kaum ist die Frau aus dem Hause, lässt der Mann sich gehen.“ „Die älteren Jahrgänge, sie neigen zur Verwahrlosung.“ „Guckt ja keiner.“ „Sieht ja keiner.“ „Kümmert doch niemanden.“ „Kümmerlich.“ „Kümmerlinge.“ „Kümmerjäger.“ „Haben wir noch Zeit für ein letztes sommerliches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „E-S 4994, deutsches Kennzeichen.“ „Es ist soweit.“ „Es wächst.“ „Es ist sehr groß.“ „Es fällt über uns.“ „Es pulsiert.“ „Es hat diese eine blaue Vene.“ „Die dicke blaue Vene.“ „Das dicke blaue Blut.“ „Es ist verbraucht.“ „Und es war Sommer.“ „Gestern noch.“ „Mein lieber alter Mann.“ „Mein lieber Herr Gesangsverein.“ „Und da musste ich einen neuen einsetzen.“ „Ins Zippo?“ „In den Feuerkopf.“

SSÜHNE (1)

„Die Menschen aus dem Reich der Miete.“ „Hey, von dir?“ „Leider nicht, nein.“ „Ich hätte da sehr gern mal null bis drei Fragen.“ „Nur zu, mein Freund.“ „Warum wohnen, wenn man auch in Ruhe obdachlos sein kann?“ „In Ruhe.“ „Wozu essen, wenn man auch verhungern kann?“ „In Ruhe.“ „Wozu trinken, wenn man auch verdursten kann?“ „In Ruhe.“ „Es gibt ihn, diesen einen Punkt im Verlaufe eines kleinen Hamburger Lebens, an dem man sich zu entscheiden hat.“ „Richtig, ob man nun Teil des Problems oder eben Teil der Lösung sein möchte.“ „Richtig, siehe eben.“ „Richtig, siehe oben.“ „Ich war noch nie mit dem Klammerbeutel gepudert.“ „Ich wurde noch nie gegen den Strich gebürstet.“ „Ich habe noch nie einen Sturm im Wasserglas entfacht.“ „Hat sich ja wieder beruhigt, das Wetter.“ „Stimmt, ein sonnig frischer Wind geht um.“ „Na also.“ „Kommst du noch mit auf eine Tasse Fencheltee?“ „Richtig, Gewalt ist auch eine Lösung.“ „Zielvorgaben.“ „Zahlungsziel.“ „Vergangene Nacht von Spermien, druckbetankten Katalogen und jungen Frauen geträumt, die Kloschüsseln aus den Verankerungen rissen.“ „Gewalt ist auch eine Lösung.“ „Zielmarkierungen.“ „Zahlungseingang.“ „Am Ausgang war das Feuer.” „Heimwehgärten.“ „Sekunde, Hein Gas: ein Nazi?“ „Kultivierte Beleidigungen auszuteilen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Erlesene Erniedrigungen.“ „Mundverlesene Schamlosigkeiten allererster Güteklasse.“ „Unter seinesgleichen Co-Gestörten auszutauschen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Stimmt, kommst du noch mit auf eine Tasse Blasentee?“ „Sekunde, Tit for Tat: sexistisch? Chauvinistisch? Übergriffig?“ „Tit for Tat, ist das tunesisch?“ „Mai oui, Monsieur.“ „Übersetzung anzeigen, wenn ich bitten darf.“ „Wie ich dir, Sodomie.“ „Dann sag das doch, wenn ich bitten darf.“ „Wozu noch reden, wenn man auch schweigen kann?“ „In Ruhe.“ „Wozu noch austreten, wenn man das Klo nicht finden kann?“ „Die Schüssel.“ „Wozu noch bechern, wenn man auch verdursten kann?“ „In Frieden.“ „Kommst du noch mit auf eine Tasse Nierentee?“

SSÜHNE (2)

„Und?“ „Herbstanfang.“ „Tag, Monat, Jahr, Zeit, Außentemperatur?“ „Sonntag, 23. September 2018, 10:24 Uhr, zehn Grad.“ „Zen Grad?“ „Na also.“ „Stalingrad?“ „Na also.“ „Blumentöchter.“ „Drehzahlmesser.“ „Erbenzähler.“ „Mietenspiegel-Leser wissen mehr.“ „Wohnen, was ist.“ „Wohnen, wo geht.“ „Richtig, warum also nicht hier?“ „Richtig, die kriegen uns hier nicht raus.“ „Zwischen uns hat noch nie ein Blatt Papier gepasst.“ „Kein liederlicher grauer Umschlag.“ „Keine widerliche Räumungsklage.“ „Kein gottverdammtes anderes Hier.“ „Im Zweifel für den Angeklagten.“ „Im Zweifel für den Angesagten.“ „Hamburg-Winterhude, schwer angesagt.“ „Hamburg-Winnerhude, schwer angesagt.“ „Hamburg-Kinderhude, schwer angesagt.“ „Richard, kommst du bitte?“ „Edda, kommst du bitte?“ „Blumentöchter.“ „Drehzahlmesser.“ „Erbenzähler.“ „Publikumsverkehr: exhibitionistisch?“ „Na also.“ „Akku.“ „Richtig, musste gestern noch mal los und neue besorgen.“ „Die alten waren abgesagt?“ „Heruntertelefoniert, korrekt.“ „Du redest zu viel.“ „Richtig, mit Berlin.“ „Bester Satz?“ „Ich würde so gern das Telefon wiederfinden.“ „Berlin, schwer angesagt.“ „Ich rede auch mit Föhr.“ „Bester Satz?“ „Du, kann ich dich zurückrufen?“ „Föhr, schwer angesagt.“ „Ich rede auch mit Poppenbüttel.“ „Apropos, was macht der schöne schwarze Mond, wie geht es ihr?“ „Wir reden via Messenger.“ „Facebook?“ „Korrekt.“ „Ist das nicht sehr schön, weil ist das nicht schön teuer?“ „WLAN, Digger, kostenlos.“ „Philipp Lan, schön kostenlos?“ „Galan, Digger, Galan.“ „Atlan, Digger, Atlan.“ „Forlan, Digger, Forlan.“ „Kostenlos also, sieh an, hör zu.“ „Wieso?“ „Dann können sie ja nichts taugen, eure Gespräche.“ „Weshalb?“ „Nur teuer ist geheuer, vergiss das bitte nie.“ „Stimmt, kann man eigentlich nicht oft genug wiederholen.“ „Penetrieren.“ „Sexistisch.“ „Was?“ „Das.“ „Kicher, haben wir noch Zeit für ein erstes herbstliches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „L-OL 94, deutsches Kennzeichen.“ „Kicher.“ „Prust.“ „Marcel Prust.“ „Zu Hilfe.“

SSÜHNE (3)

„Das mit den Rouladen da von Penny in der Dose da hat ja leider nicht geklappt.“ „Erstmal zu Penny.“ „Schade, denn sie sind sehr lecker da, diese Rouladen da von Penny in der Dose da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Kann man ja auch kalt essen, diese Rouladen da von Penny in der Dose da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Direkt aus der Dose quasi, diese Rouladen da von Penny in der Dose da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Mit der Gabel aufreißen, die Tante da, die Alte da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Und dann hinein, hinein, hinein ins Glück, ins fleischige.“ „Erstmal zu Penny.“ „Voll Chauvi, die ganze geile Nummer, Meister.“ „Erstmal zu Penny.“ „Oder gleich die ganze Dose, Meister.“ „Erstmal zu Penny.“ „Flexen und dann.“ „Erstmal zu Penny.“ „Gut, hat halt nicht geklappt, die ganze geile Nummer da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Führen die da nicht am Mühlenkamp, die ganze geile Nummer da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Zu klein, die Filiale da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Hab mich dann für die Erdnussbutter entschieden.“ „Erstmal zu Penny.“ „Crunchy oder creamy, das war dort die Frage, vor der ich stand am Regal mit der Erdnussbutter da.“ „Erstmal zu Penny.“ „Crunchy natürlich, was denn sonst?“ „Erstmal zu Penny.“ „Passt ja auch viel besser zu mir, oder etwa nicht?“ „Erstmal zu Penny.“ „Urbanski, du geile alte Knusperhexe, hab ich mir gesagt.“ „Erstmal zu Penny.“ „Crunchy eben.“ „Erstmal zu Penny.“ „Creamy war mir halt zu pornografisch.“ „Erstmal zu Penny.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, wo sind wir denn hier, im Sexshop, oder was?“ „Erstmal zu Penny.“ „Bin dann hin zu Aldi da in der Barmbeker Straße.“ „Erstmal zu Aldi.“ „Hüftsteaks im Angebot.“ „Erstmal zu Aldi.“ „Zwei Stück, 4,99.“ „Erstmal zu Aldi.“ „Noch deutlich unter fünf Euro, Meister.“ „Erstmal zu Aldi.“ „Holzauge, sei sparsam, Meister.“ „Erstmal zu Aldi.“ „Hüfte ist Leben, Meister.“ „Erstmal zum Arzt.“ „Pardon?“ „Du solltest mal zum Arzt gehen, Meister.“ „Wieso?“ „Deswegen.“ „Mit den Hüften ist alles okay bei mir, Meister.“ „Nun, da hab ich aber anderes gehört.“ „Gut, das bisschen Voltaren.“ „Du kannst doch kaum noch laufen, Meister.“ „Peanuts.“ „Du kannst dich doch kaum noch auf den Beinen halten, Meister.“ „Peanuts.“ „Voltaren vor lauter Schmerzen.“ „Na und?“ „Du hast doch diese OP da im Oktober.“ „Na und?“ „Lass sie doch gleich mit wegflexen, deine kranken alten Hüften da.“ „Serviervorschlag?“ „Wir brechen hier mal ab, okay?“ „Die Akkus?“ „Nein, die Erschöpfung, die Ermüdung.“

 

„Ermüdungsbruch? Hallo, Sean Gut, tut, tut, tut?“

Die kosmische Eins (1)

„Neues Fernsehformat erfunden: Pogrom TV.“ „Im Netz hat dich jemand als, ich zitiere: Chronist dieser verlotterten Republik bezeichnet, würdest du dem zustimmen?“ „Verkehrskasper.“ „Verkehrsteufel.“ „Verkehrsinsel.“ „Verkehrsaufkommen.“ „Verkehrsunfall.“ „Ein Kindersegen?“ „Putenschnitzel: dumm?“ „Du meine Güte, was sind wir heute wieder anzüglich.“ „Mein Gott, was sind wir heute wieder anspielungsreich.“ „Apropos reich, du wurdest auch schon als Gefühlshartzer gebrandmarkt.“ „NO FUTURE.“ „DISCO INFERNO.“ „FOREVER YOUNG?“ „ROCK END ROLL.“ „IV Brandzeichen, schwärende Wunden.“ „Gut, so kommen wir hier nicht weiter, wenn wir hier mal weiterkommen wollen: Was erlauben Laptop?” „Noch hält er durch. Noch.“ „Und dann?“ „Tot.“ „Irgendein Ersatzgerät in Sicht?“ „Nein.“ „Irgendein komfortables Neugerät in Sicht?“ „Nein.“ „Ich habe mir da etwas überlegt.“ „Interessant, wir hören.“ „Es gäbe da eine Lösung vielleicht.“ „Interessant, wir hören.“ „Wir gehen hin und kaufen einen neuen.“ „Interessant!“ „Da staunst du, was?“ „Du meinst, so einfach geht das?“ „Aber sicher.“ „Aber bräuchte es dazu nicht etwas Geld?“ „Peanuts.“ „Von Penny?“ „Erstmal zu Penny.“ „Und dann zum Kaufhof?“ „Erste Adresse für Computer, richtig.“ „Stimmt, sonst würde der Kaufhof ja nicht so heißen wie er heißt, richtig.“ „Sondern Verzichthof, beispielsweise.“ „Oder Leihhof.“ „Oder Nichthof.“ „Oder mal gar nicht, richtig.“ „Es gibt übrigens vierzig neue Charts demnächst.“ „Interessant.“ „Tommyboy, er ist wieder am Ball.“ „Tommyboy, dein Freund und Grafiker?“ „Ich liebe diesen Mann.“ „Okay, lass hören, gib mir drei Highlights.“ „Fünf.“ „Du gibst mir fünf?“ „Sagt man doch so heutzutage, oder etwa nicht?“ „Okay, lass hören.“ „Schimpf und Schande Hamburg GmbH.“ „Firmengründung? Kaufmannsund, verblüfftes O?“ „Sie sind sehr eng.“ „Du meine Güte, was sind wir heute wieder anzüglich.“ „Hackensteaks.“ „Erstmal zu Aldi, richtig.“ „Greife lieber zum BH, dann geht alles wie von selbst.“ „Mein Gott, was sind wir heute wieder anspielungsreich.“ „Mädchen aus dem Römertopf.“ „Hat was von Kannibalismus, finde ich.“ „Cannibal Lecter.“ „Lektor?“ „Apropos Verlagsleiter, wie weit sind wir denn inzwischen?“ „Wir sind jetzt bei vierundfünfzig Seiten.“ „Und wenn der Laptop nun seinen Geist aufgibt, heute, beispielsweise?“ „Dann veröffentlichen wir sie.“ „So, wie sie sind?“ „So, wie Gott sie schuf, richtig.“ „Urbanskis Unvollendetes?“ „Nackt, richtig.“ „Unvollständig?“ „Korrekt.“ „Erinnert mich an dein Leben irgendwie. Urbanski, hallo? Und da war auf mal der Feuertopf?“

Die kosmische Eins (2)

„Dem Adolf Hitler haben wirs geschworen.“ „Ups?“ „Gesang.“ „Holocaust TV?“ „Titelsequenz, richtig.“ „Dann ramm ich ihn, Herr Reichsmarschall!“ „Luftschlacht um England, der Film?“ „Keine Ahnung, wird jedenfalls sehr lustig, das.“ „Pogrom TV?“ „Nein, Urbanskis Unvollendetes.“ „ROCK END ROLL?“ „Fünfundfünfzig Seiten.“ „Stand jetzt.“ „Die kosmische Eins (3) steht sogar noch aus.“ „Purer Mehrwert.“ „Schön leer, die Seite.“ „Herrlich, oder?“ „Das nächste Kapitel ist ebenfalls schon benannt.“ „Inklusive Überschriften, richtig.“ „Allein: Richard Lester.“ „Allein: Richard Wüst.“ „Ob die Leserschaft wohl weiß, um wen es sich da handelt?“ „Soll sie ihn halt googeln, kugeln, die Leserschaft.“ „Und sich den Film anschauen.“ „Und erzittern.“ „Und daraus lernen, lernen, lernen, wie Lenin so schön sagte.“ „Ob die Leserschaft wohl mitbekommen hat, dass jedes Kapitel einem berühmten Richard gewidmet ist?“ „Allein: Richard Avedon.“ „Die Leserschaft, sie wird es sehr bedauern.“ „Sollte ROCK END ROLL an dieser Stelle abbrechen.“ „Und das auch nur, weil der Laptop nicht mehr mitspielt.“ „Sonst gern.“ „An uns hätte es bestimmt nicht gelegen, richtig. Wobei, sie könnte dir ja einen frischen Laptop spendieren, die Leserschaft.“ „Du denkst an Spenden, an Crowdfunding im Netz?“ „Korrekt.“ „Solch ein Aufruf wäre einem weiteren Bettelgang gleichgekommen, nein danke.“ „Dein Bedarf an Almosen ist gedeckt für dieses Leben?“ „Absolut, ja.“ „Dein Bedarf an Sponsoring ist gedeckt für dieses Leben?“ „Unbedingt, ja.“ „Dein Verlangen nach Mäzenatentum ist erloschen?“ „Dieser Laptop, er wird sterben, so viel ist mal sicher.“ „Und was machen wir dann?“ „Wir lassen uns in Ruhe operieren.“ „In Ruhe.“ „Vielleicht bleiben wir gleich dort.“ „Vor Ort im Israelitischen?“ „Wir lassen uns von dort aus überweisen.“ „Gleich ins nächste Krankenhaus?“ „Ins Kinderkrankenhaus in Altona.“ „Lass mich raten, die Prostata?“ „Korrekt.“ „Stimmt, die dürften sich dort auskennen damit.“ „Und danach ins UKE.“ „Die Analfissur?“ „Uneben vernarbt.“ „Stimmt, die Stelle müsste mal planiert werden, richtig.“ „Und dann haben wir ja auch schon Neujahr.“ „Alles Liebe, alles Gute.“ „Ab 2019 sind wir nur noch ehrenamtlich tätig.“ „Wahrlich aller Ehren wert, Euer Ehren.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr. Apropos ehrenamtlich, wo denn, bei Massengrab TV?“ „Korrekt, als hochgeschätztes Mitglied der Crew.“ „Mit Hammer und Sichel, wie Lenin so schön sagte?“ „Nein, mit Spitzhacke und Schaufel eher.“ „Weil körperlich wieder fit?“ „Korrekt, mein Freund.“ „Ich bin nicht dein Freund.“ „Nicht?“ „Nein.“ „Und dann ganz am Schluss dieses Unvollendeten, die Headline.“ „Deutsche Kraft.“ „Die Vorankündigung deiner Rückkehr im nächsten Buch.“ „Die fällt leider aus.“ „Herrlich, oder?“ „Aber so was von, mein Freund.“

Die kosmische Eins (3)

„Ich habe noch nie vor meiner eigenen Türe gekehrt.“ „Vielerorts.“ „Ich habe noch nie das Pferd von hinten aufgezäumt.“ „Vielerorts.“ „Ich bin noch nie auf meinem Mist gewachsen.“ „Vielerorts.“ „Ich habe noch nie ein Strohfeuer entfacht.“ „Vielerorts.“ „Ich habe noch nie die Gelegenheit beim Schopf ergriffen.“ „Mancherorts.“ „Ich habe noch nie drei Kreuze gemacht.“ „Kreuzotter.“ „Kreuzritter.“ „Kreuzkümmel.“ „Beteigeuze.“ „Sekunde, wir stehen vor einer heiligen Stätte und brechen in Tränen aus.“ „Emotion pur.“ „Dicke Krokodilstränen, wie noch nie zuvor vergossen.“ „Die Athleten.“ „Wir spüren es, das spirituelle Kraftfeld.“ „Spannend.“ „Die Schmerzen, sie sind weg, verschwunden.“ „Die Herausforderung.“ „Wir sind so gut wie vollständig befreit von allen irdischen Lasten.“ „Wir sind so gut wie aufgestellt für die Zukunft der bundesdeutschen Morgenröte.“ „Das spirituelle Kraftfeld, es hat uns fest im Griff.“ „Deutsche Kraft.“ „Kraft Frischkäse, die Vollfettstufe.“ „Kraft Cheddar.“ „Kraftfahrzeugverkehrsamt.“ „Was denn jetzt mit den Linksradikalen, treten wir der Partei nun bei oder nicht?“ „Wenn, dann nur deren Filiale da in Barmbek-Nord.“ „Wohnortnah.“ „Fußläufig zu erreichen.“ „Die sollen ja sehr gute Kekse backen da, habe ich gehört.“ „Kraftmeierei.“ „Invasion von der Vegan.“ „Apropos Entfremdung, mit einigen Vorstellungen der Linksextremisten liegen wir womöglich bannig über Kreuz.“ „Sekunde, wir haben ja nichts gegen Geflüchtete, solang sie nur gepflegt sind.“ „Stimmt, wir haben ja nichts gegen Geflüchtete, solange sie nur frisch sind.“ „Das mit der Abrüstung jedoch, das liegt uns schwer im Magen.“ „Richtig, denn wir lieben sie, die Rüstungsgüter.“ „Wir lieben den Geruch von Napalm am Morgen, um mal einen abgedrehten Streifen zu zitieren.“ „Steifen?“ „Hach, der neue Leopard Wiesntisch, wir lieben ihn.“ „Steifen.“ „Hach, der neue Abrams Dirndl, wir lieben ihn.“ „Steifen.“ „Schlachtenlärm TV.“ „Steifen.“ „Massenmord TV.“ „Steifen.“ „Das spirituelle Kraftfeld, es hat uns fest im Griff.“ „Revolutionäre Kraft.“ „Kraft durch politische Utopien.“ „In der Ruhe liegt die Kraft.“ „Es wird zu Diskussionen kommen.“ „Die es zu vermeiden gilt.“ „Wir werden uns zu tarnen wissen.“ „Als Friedenstauben aus der Nachbarschaft.“ „Mit Engelszungen reden, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Ich habe noch nie mein Herz auf der Zunge getragen.“ „Ich habe noch nie aus meinem Herzen eine Mördergrube gemacht.“ „Die Richtung stimmt, Genosse, Kompliment.“ „Wagenknecht für alle!“ „Die Kostümprobe! Jetzt!“

Kapitel 3: Richard Avedon

Richard Lester (1)

 

Richard Lester (2)

 

Richard Lester (3)

 

Richard Wüst (1)

 

Richard Wüst (2)

 

Richard Wüst (3)

 

Headshop Boys (1)

 

Headshop Boys (2)

 

Headshop Boys (3)

 

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (1)

 

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (2)

 

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (3)

 

Karlotta Republic (1)

 

Karlotta Republic (2)

 

Karlotta Republic (3)

 

Gotenhof (1)

 

Gotenhof (2)

 

Gotenhof (3)

 

Alert Speer (1)

 

Alert Speer (2)

 

Alert Speer (3)

 

Richard Golz (1)

 

Richard Golz (2)

 

Richard Golz (3)

Richard Lester (1)

„Richard Läster?“ „Gemeinheitskunde jetzt?“ „Ich habe noch nie kleine Brötchen gebacken.“ „Ich bin noch nie zu Potte gekommen.“ „Ich habe noch nie meine Hausaufgaben gemacht.“ „Ich habe noch nie eine Hausnummer genannt.“ „Hausnummer, Hilfe, hör bloß auf.“ „Normopathendeutsch.“ „So ungefähr.“ „So um und bei.“ „Schätzungsweise.“ „Angenommen.“ „Haut mich nicht vom Hocker.“ „Hilfe, hör bloß auf.“ „Noch so einer.“ „Ganz, ganz mieses Normopathendeutsch.“ „Schlechte Laune per sofort.“ „Apropos, draußen das versammelte Müttergenesungswerk.“ „Das zugezogene kleine Glück.“ „Mit Kindern unter Leuchthelmen in aufwändig illuminierten Doppelherzgondeln.“ „Mehr Kinder wagen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Karlotta, kommst du bitte?“ „Karl Burkhard, kommst du bitte?“ „Man zittert sich so durch den Tag.“ „Deine Rückenbeschwerden?“ „Ja?“ „Ein Bandscheibenvorfall vielleicht?“ „Aber sicher doch, man kann sich ja nirgendwo mehr blicken lassen ohne Bandscheibenvorfall heutzutage.“ „Und ohne Depressionen, chronisch, wenn ich bitten darf.“ „Und ohne Flusskrebssalat.“ „Man zittert sich so durch den Tag.“ „Man onaniert so vor sich hin.“ „Guckt des Nachts dem Vollmond zu.“ „Wie er wandert.“ „Von einem Fenster zum nächsten.“ „Bis er endlich verschwunden ist aus dem Blickfeld.“ „Endlich.“ „Endlich Ruhe am Horizont.“ „Im Ernst, ist schon eine verflucht einsame Sache ohne sie.“ „Klar, nur.“ „Richtig, wenn Madame entschieden haben, für die nächsten paar Jahre in den Urlaub zu fahren, dann ist das schließlich ihre Sache.“ „Wir sind da mal schön raus aus der Nummer.“ „Wir halten uns da mal schön raus.“ „Wir haben da keine Aktien drin.“ „Hilfe, noch so einer.“ „Normopathendeutsch.“ „Fahrt ihr mal alle schön in den Urlaub.“ „Dann habt ihr was zu zeigen.“ „Dann habt ihr mal schön was zu erzählen.“ „Berichtswesen! Jetzt!“ „Gemeinheitskunde! Jetzt!“ „Wenn einer eine Reise tut.“ „Tut, tut, tut, das Telefon.“ „Denn richtig, was gehen uns eure dämlichen Urlaube an?“ „Richtig, nichts.“ „Nichts die Bohne!“ „HH, der war gut, den kriegst du wieder irgendwann.“ „Gut, schauen wir nun nach vorn und freuen uns aufs Krankenhaus.“ „Vollpension mit Meeresblick.“ „Lagerfeuer mit den Anästhesisten.“ „Der eine oder andere geile Kittel.“ „Das blaue Wunder, hör bloß auf.“ „Tut, tut, tut, das Telefon.“ „Richard Läster, hörst du bitte? Richard? Läster? Feuertöpfe? Alle?“

Richard Lester (2)

„Es soll ja wieder wärmer werden.“ „Chucks als Hausschuhe verwenden, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Chucks im Hause tragen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Es soll ja wieder wärmer werden die Tage.“ „Der Aal.“ „Okay, gib mir drei Highlights.“ „Oralsex gegen Veganer.“ „Der Aal.“ „Analsex gegen Hinterbliebene.“ „Der Aal.“ „Mammalverkehr gegen Flachpfeifen.“ „Der Aal.“ „Flachmänner.“ „Flachwichser.“ „Gemeinheitskunde.“ „Der Zuführdienst! Jetzt!“ „Da war dieser junge Mann in Hamburg-Eißendorf.“ „Der von Amts wegen eingewiesen werden sollte in die Psychiatrie.“ „Die Zwangseinweisung! Jetzt!“ „Das Bezirksamt Hamburg-Altona schickte zwei Mitarbeiter.“ „Geschult angeblich.“ „Im Umgang mit Geschälten.“ „Mit dem Benzinbad hatten diese Leute allerdings nicht gerechnet.“ „Richtig, bei Betreten der Wohnung wurden sie überschüttet.“ „Mit brennendem Hass.“ „Einer erlag noch vor Ort seinen schweren Brandverletzungen.“ „Der andere konnte sich verkokelt retten.“ „Der Geschälte wiederum, er sprang aus dem Fenster im vierten Stock.“ „Und entzog sich somit seiner Zuführung.“ „Guter Junge.“ „Endlich mal einer, der sich wehrt.“ „Zuhälter.“ „Der Aal.“ „Weltekel.“ „Klarheit und Wahrheit.“ „Normopathendeutsch.“ „Man zittert sich so durch den Tag.“ „Man grillt so vor sich hin.“ „Das ist schon eine in höchstem Maße paradoxe Situation.“ „Da hat man eine Wohnung für relativ kleines Geld.“ „Und das auch nur, weil man bereits seit Jahren darin haust.“ „Seit, since, established.“ „Der neue IS, schon klar.“ „Das Sozialamt wiederum, es trachtet einem nach dem Leben.“ „Das Sozialamt will einem an die Wäsche.“ „An die Wohnung.“ „Es fährt sehr schwere Geschütze auf.“ „Psychoterror.“ „Amtsärztliche Gestapo.“ „Wir sollten uns Benzinvorräte zulegen.“ „Super plus.“ „Falls mal was ist.“ „Falls sich mal wieder Besuch ankündigt.“ „Flachpfeifen.“ „Flachmänner.“ „Flachwichser.“ „Zuhälter.“ „Weltekel.“ „Der Aal.“ „Das ist schon eine in höchstem Maße paradoxe Situation.“ „Da hat man eine Wohnung, mit Pech nur noch auf Zeit.“ „Man sollte sich dennoch glücklich schätzen.“ „Und doch fühlt man sich wie eingesperrt.“ „Isolationshaft.“ „Gestern war mal wieder so einer dieser Tage.“ „Mit niemandem gesprochen.“ „Gut, die Kioskfrau.“ „Hi, na, wie geht’s?“ „Gut, die Kassiererin bei Rewe.“ „Haben Sie eine Payback-Karte?“ „Rewe muss vernichtet werden.“ „Gut, der kleine Spaziergang durchs Quarree.“ „Nachbarin getroffen.“ „Hi, na, wie geht’s?“ „Es soll ja wieder wärmer werden.“ „Wir sollten mal zur Tanke gehen.“ „Und uns Benzinkanister zulegen.“ „Super verbleit.“ „Brennende Herzen.“ „Feuertöpfe, direkt vor Ort.“ „Stimmt, warum eigentlich nicht?“

Richard Lester (3)

„Ich habe mich noch nie ins Bockshorn jagen lassen.“ „Ich habe mir noch nie einen Bärendienst erwiesen.“ „Ich war noch nie so wie bei Kiesow.“ „Apropos Schrottpresse, gehen wir noch zum Friseur vorher?“ „Du meinst, vor dem OP-Termin?“ „Könnten die Operateure ja eigentlich gleich miterledigen.“ „Stimmt, wenn sie schon mal dabei sind.“ „Mit Kamm und Schere zu hantieren.“ „Die Gleitzeit.“ „Die Trockenübung.“ „Den Ernstfall proben.“ „Ich stelle mich drauf ein, Step by Step.“ „Darauf, dass sie nie zurückkehren wird.“ „Darauf, dass sie eines Tages fort sein wird, so oder so.“ „Es wird nicht einfach ohne sie.“ „Es wird nicht leichter, ist schon richtig.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Die Gleitzeit.“ „Die Trockenübung.“ „Den Ernstfall proben.“ „Ich stelle mich drauf ein, Step by Step.“ „Darauf, dass der Laptop stirbt.“ „Vorbei, die kleine Schreiberei.“ „Nach mehr als sieben Jahren, streng genommen.“ „Den einen oder anderen Achtungserfolg erzielt, mehr nicht.“ „Dem einen oder anderen gefällt es, mehr nicht.“ „Immerhin.“ „Mehr nicht.“ „Was dann, den Linksutopisten beitreten?“ „Die haben eine Rechtsvertretung.“ „Stimmt, wir brauchen Waffenbrüder.“ „Im Kampf gegen die Terrorbytes.“ „Vom Amt.“ „Wir hatten ja alles im Iran.“ „Häuschen, Bücher, Spielsachen.“ „Ankleidezimmer.“ „Mit begehbaren Schränken.“ „Doch dann mussten wir da weg.“ „Flüchten vor dem Klerus.“ „Nach Deutschland, Dolce Land.“ „Aber nicht, um hier die Hand aufzuhalten.“ „Beim Amt.“ „Wir haben uns integriert, mustergültig.“ „Wir wurden integriert, bereitwillig.“ „Assimiliert geradezu.“ „Doch jetzt, da machen wir uns große Sorgen.“ „Um unser Deutschland, Dolce Land.“ „Deswegen haben wir einen offenen Brief geschrieben.“ „An die Damen und Herren im Bundeskanzleramt.“ „Sehr geehrter Frau Madame.“ „Wir machen uns sehr große Sorgen.“ „Um unser Deutschland, Dolce Land.“ „Alles voller Nazis.“ „Verlässt man das Haus und schaut nach links, was sieht man?“ „Einen Utopisten.“ „Schaut man nach rechts, was sieht man?“ „Kein Kommentar, Frau Bundeskanzlerin.“ „Hinter jedem Baum.“ „Unter jedem Auto.“ „Nazikommunisten.“ „Wäre nett, wenn Sie mal etwas unternähmen.“ „Falls Sie mal Zeit haben sollten irgendwann.“ „Oder sonst auch gern so weiter.“ „Verstehen Sie sich doch drauf.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Die Aufstiegsgesellschaft.“ „Die Abstiegsgesellschaft.“ „Es kommt der Punkt in diesem Leben.“ „An dem man sich zu entscheiden hat.“ „Ob man nun Teil der Lösung oder eben Teil des Problems sein möchte.“ „Sehr geehrter Frau Madame.“ „Alles voller Nazis.“ „Alles super.“ „Sagt Aral.“

 

„Die Benzinkanister.“ „Super verbleit.“ „1.63,9 der Liter.“

Richard Wüst (1)

„Ich war noch nie erstunken und erlogen.“ „Ich hatte noch nie Feuer unterm Hintern.“ „Ich saß noch nie auf dem Trockenen.“ „Zukunft, sei meine.“ „Die Aufschwunggesellschaft.“ „Die Abschwunggesellschaft.“ „Die Morgenröte, inkriminiert.“ „Zunächst.“ „Darob.“ „Jedoch.“ „Hingegen.“ „Hernach.“ „Obschon.“ „Obgleich.“ „Und ob.“ „Zudem.“ „Zumal.“ „Und, oder.“ „Aber.“ „Je nachdem.“ „Nach und nach.“ „Gesichertes Wissen.“ „Polizistenwissen.“ „Schaffnerwissen.“ „Was wollen Sie regulär wissen?“ „Dein bester Satz bisher.“ „Aus TODE$$CHLAGER, meinem Erstling von vor Jahren.“ „Dein bester Satz bis dato.“ „Er stammt leider nicht von mir.“ „Sondern?“ „Von einer Mitarbeiterin der Metro, Gastronomieshop.“ „Wie das?“ „Ich fragte nach den Aufsätzen für elektrische Zahnbürsten.“ „Hefte raus, Klassenarbeit.“ „Hälfte raus, Klassenarbeit.“ „Jeder hat den Tod verdient.“ „Was röchelst du?“ „Hallo, Fans.“ „Alles kann, nichts muss.“ „Immer wieder gern.“ „Zukunft, sei meine.“ „Ja.“ „Ja.“ „Jaguar.“ „Ich wurde noch nie alle gemacht.“ „Verstoffwechselt.“ „Verwechselt.“ „Verwechslungsgefahr.“ „Bäumchen, wechsle dich.“ „Die Blätter.“ „Der Herbst.“ „Das große Sterben.“ „Gefühlshartzer zu Staatsfeinden machen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Ihr wollt doch gar nicht arbeiten.“ „Wer Arbeit sucht, der findet auch welche.“ „Arbeit macht high.“ „Hallo, Fans.“ „Die Klarheit und in Wahrheit.“ „Zukunft, sei eine, meine, deine.“ „Der Zukunft den Marsch blasen.“ „Sekunde, sexistisch?“ „Und da war auf mal.“ „Alles.“

Richard Wüst (2)

„Der Aushang! Jetzt!“ „Diese Filiale wurde leider überfallen.“ „Haspa, Altona.“ „Korrekt.“ „Berührend.“ „Korrekt.“ „Ein Räuber, hieß es im Hamburg Journal.“ „Rührend.“ „Korrekt.“ „Im Wald, da sind die Räuber.“ „Rührig.“ „Korrekt.“ „Dennoch, sie langweilen sich im Wald, die Räuber.“ „Korrekt.“ „Man sieht ja den Wald vor lauter Bäumen nicht, sagen sie, die Räuber.“ „Korrekt.“ „Also fahren sie in die Stadt, die Räuber.“ „Nach Dänemark.“ „Korrekt.“ „Und entdecken eine Bankfiliale.“ „So ganz allein.“ „Und sehr für sich, die Filiale.“ „Einer geht hinein, die anderen bleiben draußen.“ „Wir müssen leider draußen bleiben.“ „Um eine Rauchpause einzulegen.“ „Laut Fahrtenschreiber.“ „Die ja wirklich sehr, sehr streng kontrolliert werden, die Fahrtenschreiber.“ „Vom Zoll.“ „Und den Gewerkschaften.“ „Korrekt.“ „Guten Tag, mein Name ist Räuber, Rolf Rudolf Räuber.“ „Ich interessiere mich für Geld.“ „Oh, da hätte ich was für Sie, kennen Sie unseren Haspa-Joker?“ „Interessant!“ „Haben Sie eine Payback-Karte?“ „Haben Sie schon unsere Budni-Karte?“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, diese Budni-Filiale da in der Jarrestraße, macht die eigentlich noch mal auf dieses Jahr?“ „Stimmt, die Umbaumaßnahmen, sie ziehen sich hin.“ „Die Wiedereröffnung, sie hätte doch schon längst stattfinden sollen, hieß es doch!?“ „Im September, hieß es.“ „Bis Ende des Monats also?“ „Nein, im September.“ „Im Laufe des Monats also?“ „Nein, im September.“ „Wir brauchen noch Shampoo fürs Krankenhaus im Oktober.“ „Und Bodylotion im Oktober, richtig.“ „Und Feuchtigkeitstücher.“ „Im Oktober, falls mal was ist.“ „Falls uns mal feucht werden sollte um die Augen im Oktober.“ „Vor lauter Rührung.“ „Im OP.“ „Vor lauter Bewunderung.“ „Der blauen Kittel.“ „Schon toll, wie die das machen.“ „Schnipp, schnapp, Schniedel ab.“ „Und weg ist er.“ „Sekunde, der Abendhimmel gestern.“ „Die Wolkendecke.“ „Wie Tupfer.“ „OP-Wolken.“ „Schon toll, diese Wolken da gestern Abend.“ „Ja, ja, die Anzeichen, sie verdichten sich.“ „Bald wird es soweit sein, mein Bester.“ „Sehr bald sogar schon, Freundchen.“ „Im Oktober.“ „Im Laufe des Monats also?“ „Nein, am neunten.“ „Die Aufnahme?“ „Korrekt.“ „Und die OP?“ „Einen Tag darauf.“ „Also schon noch dieses Jahr, oder?“ „Könnte sein, ja.“ „Und die Entlassung?“ „Blutig.“ „Heißt?“ „Einen Tag darauf.“ „Jetzt hast du mich verschreckt.“ „Oh, das tut mir leid.“ „Schon okay.“ „Haben wir noch Zeit für ein Kennzeichen, ein hübsches deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „BL-UT 501, deutsches Kennzeichen.“ „Sind damit die Jeans gemeint?“ „Ob man die wohl anbehalten darf?“ „Im OP?“

Richard Wüst (3)

„Ich war noch nie so falsch wie die Nacht.“ „Ich habe noch nie Bahnhof verstanden.“ „Aber gleich.“ „Wir hören.“ „Die deutsche Vereinigung.“ „Pardon?“ „Begriff fiel in der Tagesschau.“ „Interessant.“ „Von einer dieser angemalten Sprecherpuppen.“ „Lass mich raten, blond?“ „Exakt.“ „Hosenanzug rot, Signalfarbe?“ „Exakt.“ „Heels?“ „Der besseren Haltung wegen.“ „Cocky bieder.“ „Fehlte noch die Perlenkette.“ „Hör bloß auf.“ „Ich habe noch nie die Füße still gehalten.“ „Wenigstens.“ „Wir mögen Heels.“ „Unbedingt.“ „Wir schätzen diese öffentlich-rechtlichen Strähnchen.“ „Diese festangestellten Nails.“ „Es geht uns gut.“ „Nichts dagegen einzuwenden.“ „Stimmt, hättest du ja auch werden können.“ „Richtig, hat mich ja schließlich niemand dran gehindert.“ „Auch so eine Puppe zu werden.“ „Aber nein, nein, nein.“ „Apropos Werdung.“ „Wir hören.“ „Bauwerkserhaltung, wenn ich das schon höre.“ „Wenn wir das schon hören.“ „Hier wird nix erhalten.“ „Nix, denn das ist kontraproduktiv.“ „In höchstem Maße wirtschaftsfeindlich.“ „In höchstem Maße wachstumsfeindlich.“ „Wir wollen sie neu, neu, neu.“ „Richtig, unseren täglichen Neubau gib uns heute.“ „Bau, Steine, Erden, mein Freund.“ „Bebaut die Rasenflächen.“ „Bebaut die Parks.“ „Bebaut die Wälder.“ „Die Flüsse, Bäche und Seen.“ „Bebaut die Meere.“ „Komm, wir versiegeln den Planeten.“ „Vollständig betoniert.“ „Wenden wir uns dem nächsten zu.“ „Der nächsten Mozartkugel.“ „So geht das, Meister.“ „Dem Entrepreneur ist nichts zu schwör bei Koran, Meister.“ „Schon klar, Mann.“ „Ich bin nicht Sean Klar, Mann.“ „Gott prüft uns.“

Headshop Boys (1)

„Na, alles geritzt, Mann?“ „Ich bin nicht dein Mann, Mann.“ „Ich habe noch nie Gnade vor Recht ergehen lassen.“ „Aber gleich, Mann.“ „Wir hören.“ „Diese Nachbarin da gestern auf der Straße.“ „Dauernd treffe ich dich, meinte sie.“ „Auf der Straße.“ „Nach Mendocino.“ „Wohin auch sonst, Mann?“ „Du ziehst halt altes Fleisch an, sagte ich.“ „Woraufhin ihr Handy klingelte.“ „Oh, da muss ich ran, meinte sie.“ „Kann dauern, meinte sie.“ „Mehr Wink mit dem Zaunpfahl war selten, Mann.“ „Ich hingegen, ich war noch nicht ganz fertig mit ihr.“ „Also mal schön stehen geblieben.“ „Während sie versuchte, das Telefonat zu führen.“ „Was nicht ganz einfach war.“ „Was sich als unmöglich erwies.“ „Da du keinerlei Anstalten machtest, dich von der Stelle zu bewegen.“ „Richtig, ich war halt noch nicht fertig mit ihr.“ „Bebaut die Wiesen, sagtest du.“ „Die Schluchten und die Täler, sagte ich.“ „Die Auen und die Niederungen.“ „Bebaut das alte Fleisch, sagte ich.“ „Bebaut die alten Menschen, sagtest du.“ „Begrabt sie unter Stahlbeton, sagte ich.“ „Alte?“ „Alle.“ „Woraufhin sie dir noch einen schönen Tag wünschte.“ „Sich abwandte und ging.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Dumm gelaufen, Mann.“ „Nach Mendocino, Mann.“ „Spiel mir den alten König Cole.“ „Sodass ich mich dir anschließen kann.“ „Genesis.“ „The Musical Box.“ „Geritzt.“ „Romantisch.“ „Nostalgisch.“ „Jenseits aller Schmerzen, Mann.“ „Filialschmerz, mehr dazu demnächst.“ „Wenns uns wieder besser geht, Mann.“ „Geritzt.“ „Kann dauern.“ „Kein Problem, Peter.“

Headshop Boys (2)

„In zwei Tagen ist Oktober.“ „Übermorgen also?“ „Nein, in achtundvierzig Stunden.“ „Da war ich achtundvierzig.“ „Hilfe.“ „Richtig, du solltest es ihnen sagen, das mit der Prostata.“ „Dann werden sie mir einen Katheter legen, fürchte ich.“ „Einen Blasenkatheter, richtig.“ „Herein, wenns kein Schneider ist, mal sagen.“ „Sie werden es nicht witzig finden, wenn du auf dem OP-Tisch, nun ja, du weißt schon.“ „Sie werden es nicht komisch finden, wenn ich im Aufwachraum, nun ja, du weißt schon.“ „Sie werden es nicht lustig finden, wenn du im Mehrbettzimmer, nun ja, du weißt schon.“ „Bin übrigens ein potentieller Privatpatientenkandidat, dies nur der guten Ordnung halber.“ „Du wirst es auch nicht wirklich schön finden, wenn du im Bett, nun ja, du weißt schon.“ „Ich finde schon, dass ich Anrecht habe auf ein Einzelzimmer, finde ich.“ „Wenn du in deinem eigenen Saft schmorst, wiederholt, sozusagen.“ „Ich werde zu schwach sein, sie werden mich zur Toilette geleiten müssen, wiederholt, allein schon.“ „Oder die Bettpfanne, Jim, mein Junge.“ „Was sollen bloß die Leute denken, diese sogenannten Mitpatienten?“ „Oder die Ente, Jim, mein Junge.“ „Schwächen, sie sind mir zuwider.“ „Sie werden dir sämtliche Körperflüssigkeiten entziehen.“ „Ich bin ein junger deutscher Gott.“ „Sie werden dich trockenlegen, sozusagen.“ „Unsterblich und stark.“ „Sie werden dich pampern, sozusagen.“ „Zornig und jäh.“ „Windelweich umbetten, sozusagen.“ „Wehe allen Harnstoffen, wehe allen blauen Kitteln.“ „Apropos umbetten, Erdal: morbide?“ „Hilfe.“ „Ich habe noch nie große Sprünge gemacht.“ „Ich hatte noch nie Flugzeuge im Bauch.“ „Sekunde, Cockpit: sexistisch?“ „Hilfe.“ „Und da war auf mal alles alle.“

Headshop Boys (3)

„Ich werde dir wehtun.“ „Ups?“ „O-Ton, Frederik.“ „Er kommt also?“ „Ja, am Montag, irgendwann gegen Abend, meinte er.“ „Um 19:30 Uhr also?“ „Nein, irgendwann gegen Abend.“ „Um 19:40 Uhr also?“ „Nein, irgendwann gegen Abend.“ „Um 19:50 Uhr also?“ „Ja, irgendwann gegen Abend.“ „Um was zu tun, die Daumenschrauben anzulegen?“ „Exakt.“ „Sehr gut.“ „In diesem Zustand hätte ich auch nicht wirklich ins Krankenhaus gehen können.“ „In welchem Zustand, in deinem?“ „Diese Muskelverspannung, sie ist bereits gewandert.“ „Wanderlust.“ „Hat sich im Kreuz eingenistet, hat es sich dort gemütlich gemacht, die scheint sich dort sehr wohl zu fühlen, diese gottverdammte Muskelverspannung.“ „Filialschmerz, wie wir Bankraubexperten sagen.“ „Zeit, dass da mal schnellstens Hand angelegt wird.“ „Sonst Hausarzt, die Spritze.“ „Muss ich ohnehin hin, sozusagen.“ „Wann denn?“ „Am Montag, 17:00 Uhr.“ „Am späten Nachmittag also?“ „Nein, um 17:00 Uhr.“ „Um was zu tun, dich spritzen zu lassen?“ „Nein, der neuen Einweisung ins Krankenhaus wegen.“ „Neues Quartal?“ „Sekunde, das Spritzenhaus: ein Puff?“ „Kerzen an, die Feuerwehr.“ „Hilfe.“

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (1)

„Du trägst ein europäisches Leichenhemd.“ „Noch sind wir im neunten Monat, mein Freund.“ „Noch, ja.“ „Und morgen dann schon gar nicht mehr.“ „Korrekt.“ „Apropos lächelnde Meerjungfrau, ich hätte da sehr gern mal eine Frage zu den Flüchtlingsströmen.“ „Nur zu, mein Freund.“ „Haben die eigentlich keine eigenen Länder, in die sie flüchten können?“ „Interessanter Punkt, sollte man mal zur Debatte stellen.“ „Und dann diese ständigen Demonstrationen, von wegen Hamburg zum sicheren Hafen machen und so und alles.“ „Richtig, alles völliger Käse, Hamburg ist ein sicherer Hafen.“ „Stimmt, die letzte Schiffskollision liegt nun auch schon eine ganze Weile zurück.“ „Und, hat sie uns geschadet?“ „Nein, ganz im Gegenteil, wir sind doch gestandene Leute, oder?“ „Stimmt, wir stehen gut da, warum?“ „Weil wir alert sind.“ „Weil wir in Bewegung sind, deswegen.“ „Weil wir in Bewegung bleiben, deshalb.“ „Zu viel Sicherheit tut diesen Flüchtlingsströmen doch gar nicht gut.“ „Stimmt, zu viel davon wiegt die Menschen in Sicherheit, liegt ja schon in der Natur des Wortes, sozusagen.“ „Richtig, zu viel Sicherheit macht die Menschen faul und träge, wie man weiß.“ „Führt zur Selbstgefälligkeit, weiß man doch.“ „Führt am Ende zum Konservatismus, wie man weiß.“ „Von wegen Bewährtes bewahren und so und alles, fehlte noch.“ „Haben kommt von Halten und so und alles, fehlte noch.“ „Führt geradewegs in die Katastrophe, weiß man doch, fehlte noch.“ „Alles völlig richtig.“ „Na also.“ „Ich bin noch nie so ganz gegangen.“ „Ich habe mich noch nie mit Ruhm bekleckert.“ „Bukkake?“ „Fehlte noch.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Geht doch.“

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (2)

„Apropos Genesis da neulich, mit diesem Peter war doch wohl Peter Gabriel gemeint, deren Sänger seinerzeit, oder?“ „Wer denn sonst, Sigmar Gabriel vielleicht?“ „Oder Peter Frankenfeld?“ „Oder Petersilie?“ „Oder Peter der Große?“ „Okay, einigen wir uns auf den. Schon was von Frederik gehört von wegen Kontaktpersonen in Arbeit, Wohnen und Soziales?“ „Nein.“ „Versprich dir mal nicht zu viel davon.“ „Nein, tue ich auch nicht, ich habe eine Übereinkunft geschlossen.“ „Mit wem, mit Peter dem Großen?“ „Im Peterwagen, richtig.“ „Okay, komm schon.“ „Sollten die mich wirklich noch mal vorladen nächstes Jahr, sei es nun das Gesundheits- oder das Sozialamt, dann werde ich diese Leute in die Defensive drängen.“ „Interessant, und wie?“ „Indem ich von Wortbruch spreche. Indem ich von Vertrauensbruch spreche. Indem ich Begriffe wie Meineid, Nötigung und Erpressung ins Feld führe. Indem ich Adjektive wie unethisch, sittenwidrig und asozial anführe.“ „Und dann?“ „Dann stehe ich auf und gehe, überlasse diese Leute ihrem Schicksal, beschreite den Rechtsweg, wenns denn unbedingt sein muss. Solange wird halt weitergezahlt.“ „Du spielst also auf Zeit?“ „Exakt, den Prozess vor Gericht gewinne ich.“ „Bist du dir da sicher?“ „Das sagt mir mein Gefühl.“ „Gefühle können nichts.“ „Hör zu, mir ist weder nach Petitionsausschüssen noch nach der ÖRA, ich habe keine Lust auf Linke, keine Lust auf Gruppensex im Rahmen irgendeiner Therapie, mein Verlangen nach Psychiatern und psychosozialen Normopathen ist gleich null. Also habe ich mir einen Punkt gesucht in meiner Seele, ich habe mich mit ihr getroffen auf halbem Wege, sie und ich, wir haben besagtes Übereinkommen erzielt. Im Namen Peter Gabriels, im Namen aller Romantiker und Lyriker, im Namen sämtlicher Poeten dieser eigentlich so schönen Welt.“ „Wusstest du, dass Sigmar Gabriel für sein Leben gern Mandelhörnchen isst? Urbanski, noch dran?“

Wir lieben dich, du zahlst die Miete (3)

„Mehr Rassismus, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Mehr Faschismus, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Mehr Nazismus, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Mehr weniger Feminismus, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Für sie fühlt sich jeder Tag an wie ein Sonntag.“ „Wie dieser Sonntag.“ „Wie dieser Sonntagnachmittag.“ „Sie sind wirklich sehr allein.“ „Sie sind wirklich sehr für sich.“ „Sie wirken wirklich sehr verloren.“ „Sie sind wirklich sehr alleinstehend.“ „Sie spazieren, ziellos, freudlos.“ „Sie laufen, sie wissen nicht wohin, sie irren.“ „Unbestimmt.“ „Einige tragen dies milde, dies müde, dieses resignierte Lächeln im Gesicht.“ „Andere wiederum den verbitterten Zug um den Mund.“ „Ja, ja, sagt der Zug.“ „Denn er weiß Bescheid.“ „Haltbarkeitsdatum.“ „Überschritten.“ „Zumutbarkeiten.“ „Ausgereizt.“ „Sie welken.“ „Sie verfallen.“ „Sie zerfallen.“ „Ab zwanzig bereits, heißt es.“ „Ab dreißig dann.“ „Ein Trauerspiel.“ „Jeder Tag ist wie ein Sonntag.“ „Wie dieser Sonntagnachmittag.“ „Einsam.“ „Entwurzelt.“ „Heimatlos.“ „Ungeliebt.“ „Lieblos.“ „Sinnlos.“ „Vereinzelung.“ „Einzelhaft.“ „Bedürftig.“ „Singledasein.“ „Und Gott für uns alle.“ „Ich hatte es noch nie faustdick hinter den Ohren.“ „Ich war noch nie bekannt wie ein bunter Hund.“ „Ich bin noch nie wie die Jungfrau zum Kinde gekommen.“ „Ich essen Seele auf.“ „Hör bloß auf, ich heule gleich.“ „Oil doch.“ „Ja.“

Karlotta Republic (1)

„Die Kalamitäten.“ „Morgen in einer Woche also.“ „Die Besorgungen, die letzten Einkäufe.“ „Die leichten schwarzen Hosen, die japanischen.“ „Die leichten schwarzen Schlüpfschuhe, die japanischen.“ „Der graue Hoodie von Umbro.“ „Die Kalamitäten.“ „Japan muss vernichtet werden.“ „England muss vernichtet werden.“ „Israel muss vernichtet werden.“ „Samt Krankenhaus, dem Israelitischen.“ „Die Kalamitäten.“ „Schöner Klappentext zum Buch übrigens.“ „Danke.“ „Darf ich?“ „Was jetzt?“ „Darf ich ihn verlesen?“ „Nun, warum nicht?“ „Stephen Urbanski sagt: Pingpong, ein Wörtertennis. Die Götterdämmerung, ein Kammerspiel; noch neun entflammte Zeichen. Stephen Urbanski sagt: Erleben, was trennt. Sean Gut sagt: Du musst auch mal zur Ruhe kommen.“ „Okay.“ „Ich bitte dich, der ist doch schön.“ „Ganz okay, ja.“ „Erleben, was trennt.“ „Was ist damit?“ „Wäre auch ein schönes Chart.“ „Mal gucken.“ „Du musst auch mal zur Ruhe kommen.“ „Was ist damit?“ „Wäre auch ein schönes Chart.“ „Kopflastig, mal schauen.“ „Immer muss ich essen.“ „Was ist damit?“ „Wäre auch ein schönes Chart.“ „Ohne jeglichen Bezug.“ „Heute schon eins veröffentlicht im Netz?“ „Worauf du einen lassen kannst.“ „Und welches, wenn ich fragen darf?“ „So müssen die verdammten Bomber.“ „Famos.“ „Ganz nett, ja.“ „Und, schon irgendwelche Reaktionen darauf?“ „Nein.“ „Morgen in einer Woche also.“ „Die Kalamitäten, hör bloß auf.“ „Angst vor Menschen, den unbekannten?“ „Hör bloß auf.“ „Angst vor Räumlichkeiten, den ungewohnten?“ „Hör bloß auf.“ „Angst vor Fluren, Gängen und Fahrstühlen, den unbewohnten?“ „Hör bloß auf.“ „Angst vor Parkhäusern?“ „Pardon?“ „Nun, irgendwo musst du ja hin.“ „Zu welchem Behufe, wenn ich fragen darf?“ „Zum Rauchen.“ „Zum Husten.“ „Urbanski verrecke.“ „Worauf du einen lassen kannst.“ „Die Parkhäuser, sie müssen belüftet werden.“ „Pustekuchen, die Windstärke neun.“ „Wäre auch ein schönes Chart, verdammt.“

Karlotta Republic (2)

„Danke, Doc.“ „Du hast dich spritzen lassen?“ „Ja.“ „Und?“ „Besser.“ „Höre ich da Erleichterung heraus?“ „Nein.“ „Was ist mit Frederik?“ „Verspätet sich um einen Tag.“ „Kommt morgen?“ „Nein, heute.“ „Wollte er nicht gestern kommen?“ „Daher.“ „Heute in einer Woche also.“ „Die Aufnahme, richtig.“ „Wie fühlst du dich?“ „Angst vor unangenehmen Geräuschen.“ „Stöhnen.“ „Wimmern.“ „Fluchen.“ „Schnarchen.“ „Kratzen.“ „Scheuern.“ „Poltern.“ „Angst vor kranken Leibern.“ „Geteilter Leib ist halber Leib.“ „Geteiltes Weib ist geiles Weib.“ „Geteiltes Schwein wird schneller gar.“ „Und immer schön die Einparkhilfe.“ „Tut, tut, tut.“ „Piep, piep, piep.“ „In Parkhäusern.“ „In Krankenhäusern.“ „Die Apparate.“ „Die Apparaturen.“ „Die Geräte.“ „Die Gerätschaften.“ „Die Technik.“ „Die Elektrik.“ „Die Elektronik.“ „Die Roboter.“ „Die Dinge.“ „Die Mittel.“ „Angst vor fahlen Deutschfressen.“ „Scheußlich frisiert.“ „Direkt aus dem Bett.“ „Schlechte Zähne.“ „Schlimme Joggingklamotten.“ „Gruselig bedruckte T-Shirts.“ „Grässliche Unterhemden darunter.“ „Entsetzliche Pantoffeln.“ „Gräuliche Strumpfsocken.“ „Schwarz ehedem.“ „Verwaschen inzwischen.“ „Die weißen Stützstrümpfe.“ „Thrombose, hör bloß auf.“ „Verschorfte Wunden.“ „Altes weißes Fleisch.“ „Welches nie jung war.“ „Welches nie frisch war.“ „Halbtot von Geburt an.“ „In Schützengräben.“ „Angst vor gemeingefährlichen Gerüchen.“ „Billiges Deo.“ „Billiges Duschgel.“ „Billiges Parfüm.“ „Toilettenwasser.“ „Zahnbürsten.“ „Heruntergeputzt.“ „Verfärbte Handtücher.“ „Versehentlich in einer Wäsche mit den fleischfarbenen Schlüpfern gelandet.“ „Die der Gattin.“ „Waren aber noch gut, die Handtücher.“ „Ich werde mich all dem aussetzen.“ „Obwohl du nach den Checks und Vorbesprechungen wieder nach Hause könntest?“ „Das wäre mir zu leicht.“ „Stimmt, das wäre schlicht zu einfach.“ „Also bleibe ich gleich dort.“ „Heldenhaft.“ „Normal.“ „Was wirst du tun?“ „Nichts.“ „Interessant.“ „Ich werde durch die Gänge schleichen und unter blaue Kittel gucken.“ „Interessant.“ „Ich werde zuhören.“ „Interessant.“ „Ich werde aufspüren.“ „Interessant.“ „Ich werde notieren.“ „Interessant.“ „Zeilen, Zeilen, Zeilen.“ „Sätze, Sätze, Sätze.“ „Eindrücke, Eindrücke, Eindrücke.“ „Neue Geschichten.“ „Neue Storys im Anschluss.“ „So Er denn will.“ „Worauf freust du dich am meisten?“ „Propofol.“ „Das Paradies.“ „Himmlisch.“ „Schönen Tod dann noch.“ „Dankeschön.“ „Oil doch.“

Karlotta Republic (3)

„Weißt du was?“ „Nein.“ „Geh ruhig ins Hospital, du verpasst hier ohnehin nichts.“ „Schlagartig Oktober.“ „Sieben Grad.“ „Windig.“ „Stürmisch.“ „Regnerisch.“ „Der beginnende Kahlschlag da draußen.“ „Die Kitas.“ „Der akademische Nachwuchs.“ „Mehrsprachig zur Welt gekommen.“ „Der Leistungsadel.“ „Die Erzieherinnen.“ „Die Spaßtanten.“ „Die Aufseherinnen.“ „Die Blockwärterinnen.“ „Die Luftwaffenhelferinnen.“ „Die Zellenwärterinnen.“ „Die Müllabfuhr.“ „Die Wertstoffsammlung.“ „Die Betonläufer.“ „Die Wettbewerbsjogger.“ „Die Fahrräder.“ „Die Leuchtwesten.“ „Denn es wird früher dunkel.“ „Denn es wird später hell.“ „Und da, der neue Porsche Pesto.“ „Gehetzte Deutschfressen hinterm Steuer.“ „Die nächste.“ „Rechts, links.“ „Abbiegen.“ „Geht nicht, die Baustelle.“ „Geht nicht, die Vollsperrung.“ „Geht nicht, die Demo.“ „Zur Stunde.“ „Vielerorts.“ „Mancherorts.“ „Tagesschaudeutsch.“ „Sie wollen die Schlagzeile.“ „Sie kriegen die Schlagzeile.“ „Sie kreieren die Schlagzeile.“ „Krebsnachrichten, die Welt ist schlecht.“ „Gott sei Dank.“ „Mord und Totschlag.“ „Gott sei Dank.“ „Korruption, die Vetternwirtschaft.“ „Gott sei Dank.“ „Massive Menschenrechtsverletzungen.“ „Gott sei Dank.“ „Massive Umweltzerstörungen.“ „Gott sei Dank.“ „Charles Aznavour ist tot.“ „Gott sei Dank.“ „Leber rot als tot.“ „Leber spät als nie.“ „Leber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Leber.“ „Denn es wird früher dunkel.“ „Denn es wird später hell.“ „Worauf freust du dich am meisten?“ „Aufs elektrische Licht.“ „Blaukalt.“ „Es leuchtet jeden Winkel aus.“ „Nichts bleibt ihm verborgen.“ „Vor ihm gibt’s kein Entrinnen.“ „Die Blutrinnen.“ „Das blutige Pflaster.“ „Die Fahrstühle voller Leichen.“ „Die Pathologie.“ „Das Leichenschauhaus.“ „Das Messer, die Klingen.“ „Rotkalt.“ „Desinfiziert.“ „Zirkus Einweghandschuh.“ „Die Waschpaste.“ „Wie praktisch.“ „Das Wachkoma.“ „Die verzweifelten Angehörigen.“ „Entschuldigung, Sie müssen jetzt gehen.“ „Der Patient braucht seine Ruhe.“ „Und tschüs.“ „Schönes Ableben noch.“ „Und immer wieder gern.“ „Schlitz.“ „Schnitt.“ „Tupfer.“ „Schere.“ „Die Langklammer.“ „Leber ist nur ein Wort.“ „Leber ist nur ein Hort.“ „Komm in meine Leberlaube.“ „In mein Paradies.“ „Zur Stunde.“ „Vielerorts.“ „Mancherorts.“ „Danke, Doc.“ „Danke, Schwester.“

 

„Leber ist, wenn es Landleber ist.“ „Hilfe, hör bloß auf.“

Gotenhof (1)

„Leberhose, Leberjacke, hey, hey!“ „Gesang?“ „Säurefässer.“ „Scheinhinrichtungen.“ „Ostgoten.“ „Der Tod steht euch gut.“ „Der Tag der deutschen Einheit also.“ „Richtig, ich bin noch nie dorthin gegangen, wo es wehtut.“ „Stimmt, ich habe noch nie mein Fähnlein nach dem Wind gehängt.“ „Korrekt, ich habe noch nie die Spreu vom Weizen getrennt.“ „Spree?“ „Der Tod steht ihm gut.“ „Das langsame Sterben eines treuen Arbeitstieres also.“ „Mal schauen, wie lang er es noch macht, der Laptop.“ „Du solltest noch einmal das Wort an sie richten.“ „Ja, sobald sie zurück ist.“ „Wo ist sie denn nun schon wieder, deine Familie?“ „In New York, New York.“ „Bei Herrn Sinatra?“ „Nein, in New York City.“ „Mit Herrn de Niro unterwegs?“ „Nein, im Taxi.“ „Sie möge dir ein neues Gerät finanzieren, deine Familie, sonst war’s das ja wohl mit deiner Karriere als gefeierter Schriftsteller.“ „Schriftsetzer.“ „Schriftgelehrter.“ „Und, hat er dich malträtiert?“ „Ich bin durch die Decke gegangen.“ „Du bist im Dreieck gesprungen?“ „Der Tod ist ein Frederik aus Deutschland.“ „Akupressur also, und?“ „Besser.“ „Freut mich.“ „Ich sagte, Frederik, ich habe einen Traum.“ „Interessant, wir hören.“ „Ich sagte, ich gehe dorthin und melde mich ab.“ „Bezirksamt Hamburg-Nord?“ „Korrekt, ich gebe ein Schreiben ab am Tresen.“ „Was steht?“ „Sehr geehrter Frau Madame.“ „Interessant.“ „Hiermit melde ich mich ab.“ „Aus Deutschland?“ „Nein, vom Bezug.“ „Betrug?“ „Sehr geehrter Frau Madame, hiermit kündige ich der Grundsicherung, und zwar per sofort, ergo nicht morgen, mithin nicht irgendwann, sondern jetzt, und zwar noch heute, wenn ich bitten darf.“ „Interessant.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Aber nun.“ „Und dann, was meinte Frederik dazu?“ „Spekulatius, meinte er. Nun sei doch bitte nicht so deutsch, erwiderte ich, man wird ja wohl noch träumen dürfen in diesem Deutschland, Dolce Land. Okay, meinte er, dann wird und soll es auch so sein, dann hast du es wohl nur noch nicht so richtig gewollt zuvor.“ „Stimmt, du hast dich nicht tief genug hinein gekniet in diesen Wunschtraum. Stattdessen hast du dich hübsch eingerichtet in deiner Wohlfühloase als Sozialhilfegelehrter, als Hartz-IV-Schriftsetzer. Da würde ich als Laptop auch mal schlapp machen wollen irgendwann.“ „Stimmt, da ist was dran.“ „Wir müssen hier mehr wollen sollen in diesem deutschen Wellnesstempel, mein lieber Frank Sinatra.“ „Wir müssen hier mehr wollen sollen in diesem Deutschland, Dolce Land, mein lieber Robert de Niro.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Aber nun also.“ „Am Tag der deutschen Einheit also.“ „Also.“

Gotenhof (2)

„Ich habe noch nie geheult wie ein Schlosshund.“ „Schoßhund?“ „Ist das nun noch der Schmerz, oder ist das schon der Muskelkater?“ „Hast du einen, kriegst du beide.“ „Sehr witzig, wirklich.“ „Rhetorisch geht die Welt zugrunde.“ „Wie war mein Tag?“ „Gut.“ „Okay, dann lass uns doch jetzt bitte mal über dich sprechen, wie geht es mir?“ „Gut.“ „Habe ich Angst, steht sie mir bevor, die Operation?“ „Normal.“ „Gut.“ „Wieso, du hast doch alles.“ „Eben.“ „Wein, Weib und Gesang.“ „Gut.“ „Tod und Teufel.“ „Eben.“ „Sodom und Gomorrha.“ „Gut.“ „Jubel, Trubel, Heiterkeit.“ „Eben.“ „Zeit und Geld genug.“ „Eben, gut.“ „Sekunde, den Nachrichten zufolge geht der Trend bei den jungen Leuten ja deutlich hin zur Frühverrentung.“ „Eben, gut.“ „Und zwar noch vor Erreichen der Volljährigkeit.“ „Nur allzu verständlich.“ „Schließlich haben wir das ganze Leben noch vor uns, sagen sie, die jungen Leute heutzutage.“ „Eben, gut.“ „Diese jungen Leute, sie sind so anders als die zu meiner Zeit.“ „Eben, gut.“ „Sie sind so verschieden.“ „Eben, gut.“ „Sie sind so unterschiedlich, so unbesiegt.“ „Eben.“ „So jung kommen wir nie wieder zusammen, sagen sie, die jungen Leute heutzutage.“ „Gut.“ „Was soll man dazu noch sagen, sie haben ja so recht.“ „Eben, gut.“ „Hach, früher Vogel Volljährigkeit.“ „Nimm uns mit, Papagei, auf die Reise.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Sehr schön.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Was steht?“ „Also.“

Gotenhof (3)

„Sekunde, heute in einer Woche also.“ „So Er denn will.“ „Dein Wort in Gottes Ohr.“ „Gerichtsbarkeiten.“ „Zugehfrau.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Bild könnte enthalten: Text.“ „Bild könnte enthalten: Pflanze, Baum, Strauch.“ „Bild könnte enthalten: Oberarme.“ „Sekunde, Oberarme: rettungslos verloren?“ „Sekunde, Oberarme: unterste Schublade?“ „Sekunde, Oberschwestern: unterste Unterschicht?“ „Sie sind entlassen, Ihre Schuhe stehen draußen!“ „Reiten Sie einen weißen Schwan fortan!“ „Pleonasmus: jetzt!“ „Reiten Sie einen weißen Schimmel!“ „Da ist er ja!“ „Da haben wir ihn ja!“ „Ich habe noch nie ein blindes Korn gefunden.“ „Ich habe noch nie ein heiles Gänschen gekeult.“ „Gänschen in der Grube.“ „Sang ganz schief.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Gerichtsbarkeiten.“ „Zugehfrau.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Bild könnte enthalten: Deichmann.“ „Bild könnte enthalten: Puschen.“ „Ich habe keine, ich hatte auch noch nie welche, ich verabscheue diese kleindeutschen Subkulturen.“ „Puschen sind ganz wichtig in kranken Häusern wie jenes, in das du einmarschieren wirst wie die Wehrmacht in Polen seinerzeit am Dienstag kommender Woche.“ „Heutzutage?“ „Denn auf polnischem Boden gedeihen erzkatholische Keime.“ „Denn noch ist Polen nicht verloren.“ „Gerichtsbarkeiten.“ „Zugehfrau.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Bild könnte enthalten: Hauben.“ „Tauben?“ „Hach, diese jungen Schwestern, sie sind so anders als die zu meiner Zeit.“ „Eben.“ „Sie sind so verschieden.“ „Gut.“ „Sie sind so unterschiedlich, so unbesiegt.“ „Eben.“ „So jung kommen wir nie wieder zusammen, sagen sie, die jungen Schwestern heutzutage.“ „Gut.“ „Was soll man dazu noch sagen, sie haben ja völlig recht.“ „Eben.“ „Hach, früher Vogel Schwesternwohnheim.“ „Nimm uns mit, Chirurgie, auf die Reise.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Sehr schön.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Sekunde, heute in einer Woche also.“ „So Er denn will.“ „Dein Wort in Gottes Ohr.“ „Gerichtsbarkeiten.“ „Wöchnerinnen.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Bild könnte enthalten: Label.“ „Mabel?“ „Eben, gut, hergestellt in Vietnam.“ „Eben, gut, Chucks zu Krankenhausschuhen machen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Eben, gut, seinerzeit.“ „Eben, gut, heutzutage.“ „Zuständigkeiten sind das.“ „Eden.“

Alert Speer (1)

„Sekunde, Brückentage: dentistisch?“ „Sekunde, was soll das denn werden, ein Nachruf auf den Tag der deutschen Einheit etwa?“ „Er lag halt mitten in der Woche, der Tag.“ „Daher also der Name Mittwoch.“ „Säurefässer.“ „Scheinhinrichtungen.“ „Gerichtsbarkeiten.“ „Missbildungen.“ „Notruf Hasenscharte.“ „Donnerstag.“ „Landvolk.“ „Verkäuferinnen.“ „Deichmann, €-KZ Hamburger Meile.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Missbildungen könnten enthalten: Textnachrichten.“ „Missbildungen könnten enthalten: Homer Simpson: This Dude Rocks: Zeichentrickfigur.“ „Sorry, aber das waren tatsächlich die schlimmsten Latschen, die ich dort finden konnte.“ „Homer Simpson: Pantoffelheld.“ „Immerhin 12,90.“ „Billig.“ „Stimmt.“ „Nur teuer ist geheuer, wie oft muss ich das denn noch sagen!?“ „Apropos Notruf Hasenscharte, wenn man sich so umschaut auf dem Lande, dann ist das alles halb so wild.“ „Stimmt, die Damen und Herren Hasen erledigen ihre Besorgungen.“ „Sehr geehrtes Bauernvolk, sehr geehrte Bauernopfer.“ „Sie werden erledigt, die Damen und Herren Hasen.“ „Guten Tag, ich interessiere mich für den Fall der Felle.“ „Es wird ihnen besorgt, den Damen und Herren Hasen.“ „Das Recht der ersten Nacht.“ „Das Unrecht geschehe.“ „Ständegesellschaft: jetzt!“ „Junker, Junker, Junker!“ „Jeder an seinen Platz!“ „Damensattel, von oben herunter, von oben herab!“ „Oben bleiben, oben bleiben!“ „Stellungswechsel?“ „Löffelstellung.“ „Säurefässer.“ „Scheinhinrichtungen.“ „Bauerntrampel.“ „Der Tod steht ihnen gut.“ „Notruf Hasenbraten.“ „Landgasthöfe.“ „Landstraßen, die Landflucht.“ „Werbeanzeige erstellen.“ „Missbildungen könnten enthalten: Zeichentrickfigur.“ „Homer Simpson.“ „Allein um diese kranken Teile vorzuführen, muss ich schon dorthin.“ „Aufs Land?“ „Nein, ins Krankenhaus.“ „Stimmt, die sehen wirklich furchtbar aus, gab es denn keine anderen Puschen, Pantoffeln, Kartoffeln auf dem Lande?“ „Breite Puschen.“ „Breitreifen.“ „Tiefer gelegt.“ „Geflundert.“ „Bitte beantworte meine Frage.“ „Nein.“ „Geflunkert.“ „Nein, es mussten diese sein, schließlich und endlich lässt sich Böses nur mit Bösem bekämpfen, weiß man doch.“ „Die sehen wirklich sehr, sehr böse aus, korrekt.“ „Sekunde, dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag.“ „Was, noch einen etwa!?“ „Wieso, hattest du schon mal welche in deinem kleinen ländlichen Leben?“ „Nein.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Sekunde, Puschen, Luschen, Huschen?“ „Sehr geehrter Landwirt, sehr geehrte Landwirtin.“ „Schönen Dung für alles.“

Alert Speer (2)

„Im Herbst ist es oft früher draußen.“ „Sekunde, haben wir noch Zeit für ein sexy deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „GI-NA 203, deutsches Kennzeichen.“ „Gina Lollobrigida.“ „Gina Wild.“ „Stellt mich schon wieder scharf, die, das.“ „Macht mich schon wieder heiß auf Plastiktüten vom Lande.“ „Kosten zwanzig Cent pro Stück.“ „Das Plastik im Wasser.“ „Richtig, eine Headline aus STAAT UP.“ „Das Messer im Wasser, Roman Polanski, die Ableitung.“ „Die Wasserleitung, sozusagen.“ „Richtig, wir können nämlich auch Filme.“ „Leichte deutsche Tragödien.“ „Stimmt, was haben wir geweint.“ „Sexfilme.“ „Porno mit Anspruch, denn am Ende wird geheiratet.“ „Zeichentrick.“ „Homer Simpson: This Dude Rocks.“ „Du meine Güte, das sind ja wirklich die mit Abstand hässlichsten Hausschuhe, die ich je gesehen habe.“ „Soll ich sie zurückbringen?“ „So etwas kann man eigentlich nicht anziehen, ich bitte dich.“ „Allerschlimmstes Plastik an den Füßen.“ „Im Krankenhaus, unmöglich.“ „Und dann diese Comicfigur da oben drauf, ich bitte dich.“ „Obermaterial sei nun mal kein Leder, sondern Kunststoff, meinte die Verkäuferin noch.“ „Die Imprägnierung würde allerdings vierzehn Tage halten.“ „Richtig, sonst könne sie ein spezielles Spray empfehlen.“ „Welches vorrätig sei bei Deichmann.“ „Und welches wirklich sehr, sehr gern genommen werde.“ „Und, hast du es gekauft?“ „Nein, ich habe stattdessen zum Smartphone gegriffen.“ „Freies WLAN in der Hamburger Meile?“ „Richtig, ich habe die Gelegenheit quasi beim Schopf ergriffen.“ „Stellt mich schon wieder scharf, der, die, das.“ „Gesurft im Internet.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Nichts.“ „Wie, nichts?“ „Es gab da nichts im Internet.“ „Vielleicht hattest du das falsche Internet.“ „Du meinst, des freien Netzzuganges wegen?“ „Genau das meine ich, korrekt.“ „Weil kostenlos?“ „Korrekt.“ „Nur teuer ist geheuer?“ „Mein Reden.“ „Daher also.“ „Daher was?“ „Daher nichts.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Das muss besser werden in Zukunft.“ „Da muss mehr kommen, richtig.“ „So wird das alles nichts, Freundchen.“ „Ja.“ „Nein.“ „Na dann.“ „Nasdrowje.“

Alert Speer (3)

„In meiner Nachbarschaft werden derzeit Patenschaften übernommen für sogenannte insektenfreundliche Beete.“ „Pussy Paradise.“ „Flächen auf öffentlichem Grund sind gemeint.“ „Pussy Paradise.“ „Ich habe somit Hunde samt deren Halter aufzufordern, sich von derlei Landmassen fernzuhalten.“ „Pussy Paradise.“ „Den Moskitos zuliebe.“ „Pussy Paradise.“ „Ich habe immer noch sehr starke Schmerzen.“ „Pussy Paradise.“ „Das ist kein Muskelkater, fürchte ich.“ „Pussy Paradise.“ „Das ist etwas anderes, im Zweifel nichts Gutes.“ „Pussy Paradise.“ „Ich bin noch nie mit der Tür ins Haus gefallen.“ „Pussy Paradise.“ „Dennoch werde ich das Thema vor Ort zur Sprache bringen, ich meine, mal ehrlich jetzt, wenn ich schon mal dort bin.“ „Pussy Paradise.“ „Soll sich mal jemand drum kümmern, irgendein Physiotherapeut.“ „Pussy Paradise.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, wenn ich schon mal dort bin.“ „Pussy Paradise.“ „Neuerdings kann man sich die Prostata schälen lassen, habe ich gehört.“ „Pussy Paradise.“ „Wenn auch nicht dort, sondern woanders.“ „Pussy Paradise.“ „Abschälen, ausschälen, was weiß ich.“ „Pussy Paradise.“ „Damit kenne ich mich nicht aus.“ „Pussy Paradise.“ „Gut, irgendjemand wird es schon richten die Tage.“ „Pussy Paradise.“ „Wenn auch nicht dort, sondern woanders.“ „Pussy Paradise.“ „Wenn auch nicht sofort, sondern irgendwann später.“ „Pussy Paradise.“ „Körper sind schon komisch, wenn sie altern.“ „Pussy Paradise.“ „Ich will sie nicht, solche Körper.“ „Pussy Paradise.“ „Ich will sie neu, solche Körper.“ „Pussy Paradise.“ „Unverbraucht mit lebenslanger Garantie.“ „Pussy Paradise.“ „Leck mich, Sean Gut.“ „Das könnte dir wohl so passen, Freundchen.“ „Nixdorf.“

Richard Golz (1)

„Es gibt zwanzig neue Charts übrigens.“ „Okay, schieß los.“ „Europa zittert.“ „Ein Traum.“ „Headshop Boys.“ „Herrlich, so nenne ich meine nächste Beatband.“ „Wir lieben dich, du zahlst die Miete.“ „Nicht auszuhalten, das.“ „Karlotta Republic.“ „Pussy Paradise.“ „Alert Speer.“ „Bau auf für den HSV.“ „Adolf Twitter.“ „Hat sein Profilfoto geändert.“ „Erleben, was trennt.“ „Endlich.“ „Du musst auch mal zur Ruhe kommen.“ „Das Fleisch muss zu Erde werden.“ „Immer muss ich essen.“ „Jünger zu Dünger, verdammt noch mal.“ „Organtief.“ „Neuerdings kann man sich die Prostata schälen lassen, habe ich gehört.“ „United Against Orgasm.“ „Abschälen, ausschälen, was weiß ich.“ „Geteiltes Weib ist geiles Weib.“ „Dreier im Lotto plus Zusatzzahl.“ „Geteilter Leib ist halber Leib.“ „Jetzt machst du mich glücklich.“ „Ich bin hier (Thanatos).“ „Glücklich und zufrieden.“ „Nicht jetzt (Thanatos).“ „Ich habe noch nie Gewehr bei Fuß gestanden.“ „Aber nun (Thanatos).“ „Ich bin noch nie dem Tod von der Schippe gesprungen.“ „Und immer schön die Einparkhilfe.“ „Pussy Paradise.“ „Kampfmittelbringdienst Hamburg-Nord.“ „Wundervoll.“ „Der Tod steht dir gut.“ „Wunderbar.“ „Früher Vogel Schwesternwohnheim.“ „Schlüssig flüssig. Apropos, was sagen die Downloads?“ „KITSCHFOTZE hat noch mal so richtig angezogen.“ „Erfreulich.“ „Richtig, wer hätte das gedacht?“ „Wo es doch zunächst nach einem ausgesprochenen Flop aussah, was Wunder bei der Titelzeile.“ „Richtig, wer hätte das gedacht?“ „Dennoch, du hättest das Büchlein anders nennen sollen, nein, müssen.“ „Interessant, und wie, wenn ich fragen darf?“ „1984 WAR ICH VIERUNDACHTZIG.“ „Großartig, und so schön knapp gehalten.“ „Richtig, man muss solche Wortmarken kurzhalten, weiß man doch.“ „Stimmt, der Prosument entscheidet in der Regel binnen Bruchteilen von Sekunden, ob er sie will oder nicht.“ „In der Regel liegt die Kraft, weiß man doch.“ „Trotz allem kann ich nicht lügen.“ „Pardon?“ „Die Zeile, sie wäre glatt gelogen.“ „Wieso?“ „Weil ich 1984 exakt 8,4 Jahre alt war.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Kannst du machen nichts.“ „High Nun.“ „Wäre auch ein nettes Chart, das.“ „Schauen.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Fett schwimmt oben.“ „Auch wieder wahr.“ „Vielleicht solltest du dich Lukas Parolski nennen künftig?“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Ups.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“

Richard Golz (2)

„Notshopping.“ „Homer Simpson?“ „Hör bloß auf.“ „Geschmacklos in der Tat.“ „Mein schöner schwarzer Mond hat sich halb totgelacht, als sie das Foto sah.“ „Du hast ein Foto davon geschossen?“ „Sicher, schließlich waren sie ja noch neu, die Treter, das muss man doch ausnutzen.“ „So neu kommen wir nie wieder zusammen, sagten sie, die Puschen.“ „Die sind wirklich sehr, sehr global, meinte sie.“ „Global geschmacklos, richtig.“ „Und dann noch ohne Fußbett.“ „Flussbett?“ „Weißt du was, ich werde sie dort tragen im Siechenhaus, und noch vor Ort entsorgen, wenn die Chose vorbei ist.“ „Nein.“ „Nein, was?“ „Nein, das weiß ich nicht.“ „Ach so, das.“ „Ich weiß gar nichts.“ „Beneidenswert.“ „Ich habe noch nie auf tönernen Füßen gestanden.“ „Du meine Güte, haben wir sie nicht bald mal alle?“ „Wir haben sie nicht alle, richtig.“ „Tja.“ „Tja nun.“ „Die Luft ist raus.“ „Noch nicht, aber bald.“ „Bringen wir es hinter uns.“ „Dieses Wochenende noch.“ „Und dann.“ „Der Montag noch.“ „Der Reservetag quasi.“ „Falls mal was ist.“ „Fehlen sollte.“ „Notshopping.“ „Oder so und alles.“ „Hilfe, hör bloß auf.“ „Sekunde, haben wir noch Zeit für ein klares deutsches Kennzeichen?“ „Klar, du hast das Wort.“ „KL-AR 711, deutsches Kennzeichen. Hallo, tut, tut, tut, bist du noch dran? Mist.“

Richard Golz (3)

„Das Tötungsdelikt.“ „Der Tatort.“ „Die Spurensicherung.“ „Die Tatortbegehung.“ „Der Tathergang.“ „Das Tatwerkzeug.“ „Die Scheinhinrichtung.“ „Gerüstbau plus.“ „HH, der war gut.“ „Ich hatte noch nie einen an der Waffel.“ „Ich hatte noch nie einen an der Marmel.“ „Ich hatte noch nie einen im Kahn.“ „Die Chance.“ „Das Potential.“ „Die Herausforderung.“ „Spannend.“ „Authentisch.“ „Euphorisch.“ „Emotional.“ „Nervös, verlobt, verheiratet.“ „Verliebt, nervös, verheiratet.“ „Und dann war es doch nicht das.“ „Das Tötungsdelikt.“ „Der Tatort.“ „Die Spurensicherung.“ „Die Tatortbegehung.“ „Der Tathergang.“ „Das Tatwerkzeug.“ „Mord durch Unterlassung, wird es später heißen.“ „Die Säurefässer.“ „Und dann war es das.“ „Muränen, sie sind bösartig.“ „Sie schnappen zu.“ „Sie beißen.“ „Jedoch nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen.“ „Schade eigentlich.“ „Richtig, ich wäre auch gern beim ersten Bild geblieben.“ „So einfach, so leicht.“ „So giftig, gemein und hinterhältig.“ „Böse und gut ist.“ „Das Tötungsdelikt.“ „Der Tatort.“ „Die Spurensicherung.“ „Die Tatortbegehung.“ „Der Tathergang.“ „Das Tatwerkzeug.“ „Die Säurefässer.“ „Mord durch Unterlassung, wird es später heißen.“ „Der Tatverdächtige.“ „Fünf Minuten sind genug.“ „Keinerlei Zärtlichkeiten.“ „Keine Empathie.“ „Sondern nur der reine Akt.“ „Der Säure fünf Minuten.“ „Sure?“ „Wir sind nicht hier, um zu genießen.“ „Sondern, um zu lernen.“ „Die Kommasetzung.“ „Die Punktlandung.“ „Die Fragezeichen im Irrtum.“ „Die Ausrufungszeichen im Affekt.“ „Sekunde, Fila, die braune Kunstfelljacke!“ „Alter, diese Jugend!“ „Wie laufen sie bloß rum, diese Jugendlichen!?“ „Sie sind so anders!“ „Sie sind so verschieden!“ „Sie sind so unterschiedlich!“ „Niedlich?“ „Nein!“ „Wir wollen so werden wie sie!“ „Wir wollen noch einmal retour!“ „Verliebt, verlobt?“ „Bloß das nicht!“ „Nein, bloß das nicht noch einmal!“ „Das Tötungsdelikt!“ „Der Tatort!“ „Die Spurensicherung!“ „Die Tatortbegehung!“ „Der Tathergang!“ „Das Tatwerkzeug!“ „Spannend!“ „Authentisch!“ „Euphorisch!“ „Emotional!“ „Gerüstbau plus!“ „Gut aufgestellt!“ „Ich hatte noch nie einen an der Waffel!“ „Ich hatte noch nie einen an der Marmel!“ „Ich hatte noch nie einen im Kahn!“ „Ups?“ „Upsala!“

Kapitel 4: Richard von Weizsäcker

Labskaus (1)

 

Labskaus (2)

 

Labskaus (3)

 

Blasey Ford (1)

 

Blasey Ford (2)

 

Blasey Ford (3)

 

Die Endstelle (1)

 

Die Endstelle (2)

 

Die Endstelle (3)

 

Der goldene Klimawandel (1)

 

Der goldene Klimawandel (2)

 

Der goldene Klimawandel (3)

 

Adolf Twitter (1)

 

Adolf Twitter (2)

 

Adolf Twitter (3)

 

Organtief (1)

 

Organtief (2)

 

Organtief (3)

 

Hendrik Lamar (1)

 

Hendrik Lamar (2)

 

Hendrik Lamar (3)

 

Kaspersky (1)

 

Kaspersky (2)

 

Kaspersky (3)

Labskaus (1)

„Wenn ich jetzt gehen müsste, dann wäre das zwar unschön, aber leider nicht zu ändern.“ „Die Fenster, sie müssten mal wieder geputzt werden, dringend.“ „Ich war beim Friseur, bei den Türken in der Gertigstraße.“ „Du solltest mal mit dem Staubsauger durch die Wohnung gehen.“ „Ich habe mir frische Socken besorgt, schwarz und anthrazit, fünf Paar jeweils für zehn.“ „Staubwischen im Anschluss.“ „Zehn Euro, das Sonderangebot.“ „Oder gleich den Flammenwerfer.“ „Die Adidas, sie stehen mir.“ „Einmal durch die Wohnung damit.“ „Die 501 zum T-Shirt in Burgunder.“ „Lüften täte Not.“ „Die gute Jacke von Fred Perry.“ „Hier riecht es nach Skelett.“ „Die letzte Zigarette, Lucky Strike.“ „Mord durch Unterlassung, wird es später heißen.“ „Schnapp, das treue Zippo.“ „Spannend.“ „Authentisch.“ „Euphorisch.“ „Emotional, ich bin mit mir im Reinen, mit mir und meinen Menschen. Mein schöner schwarzer Mond und ich, wir haben telefoniert, es war ein gutes Gespräch, sehr warm, sehr innig. Meine Familie, sie weilt in New York, wir haben gesprochen vorher, alles okay.“ „Sekunde, wo ist sie, deine Familie?“ „In New York, New York.“ „Bei Herrn Sinatra?“ „Nein, in New York City.“ „Mit Herrn de Niro unterwegs?“ „Nein, im Taxi. Mit Jason telefoniert, er weiß Bescheid, hat alle Passwörter. Mit Tom gemailt, es stehen noch einige Charts aus, nun gut. Mit Urnchen neulich beim Griechen, wie in alten Zeiten. Mit Alain im Seemannsclub auf dem Köhlbrand vor Wochen, jetzt auch mit Dreadlocks, kicherte er, bezog sich auf die Frisur eines dieser Mädels, die dort ein freiwilliges soziales Jahr, du weißt schon. Mit Nickel über Kreuz, gut, egal, schade, aber toll. Mit meiner Nachbarschaft im besten Einvernehmen, mit meiner Kioskfrau, mit sämtlichen Kassiererinnen reihum, mit den Jungs und Deerns hinterm Tresen der Aral im Winterhuder Weg. Siebzehn Bücher veröffentlicht im Verlaufe der vergangenen Jahre, was will man mehr?“ „Sekunde, ich hätte gern den besten Satz daraus gewusst.“ „Den besten Satz aus siebzehn Büchern?“ „Exakt.“ „Du machst das schon.“ „Du machst das schon?“ „Du machst das schon, ja.“ „Hast du dir den ganz allein ausgedacht?“ „In der Tat, ja.“ „Na, dann ruhe sanft, mein Freund.“ „Ich bin nicht dein Freund, Freundchen.“ „Zu schade.“

Labskaus (2)

„Medikamentenschlaf.“ „Geht doch nichts über starke Schmerzmittel, richtig.“ „Sie dimmen die Realität.“ „Dim Sum, wie der Chinese sagt.“ „Teig gewordene Schmerzabdämmung, korrekt.“ „Heißgelaufene Gefühlsabdichtung, richtig.“ „Weggetreten, Wirklichkeit!“ „Ist das ein Befehl?“ „Mir ist noch nie der Film gerissen.“ „Ich habe mich noch nie in Unkosten gestürzt.“ „Ich bin noch nie zum Lachen in den Keller gegangen.“ „Mal ehrlich, wieso auch?“ „Weil es Unkosten gar nicht gibt, streng genommen.“ „Stimmt eigentlich, entweder es sind welche.“ „Oder eben nicht.“ „Hätten wir das auch geklärt, humorlos.“ „Darmsanierung.“ „Interessant, ein Euphemismus für Analsex?“ „Geschlechtlichkeit ist nur ein Wort.“ „Auch wieder wahr.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Morgen also.“ „Korrekt.“ „Bist du sicher?“ „Mein Kalender, er sagt ja.“ „Bist du sicher, dass es richtig war, dieses neue Kapitel gestartet zu haben?“ „Wieso nicht?“ „Weil es zu einem Bruch im Erzählfluss kommen wird.“ „Und wenn schon.“ „Du wirst für einige Tage außer Gefecht gesetzt sein.“ „Setzen, stellen, legen.“ „Du wirst für einige Wochen außer Gefecht gesetzt sein.“ „Gesetzt den Fall.“ „Du wirst für einige Jahre außer Gefecht gesetzt sein.“ „Die Hüter des Gesetzes.“ „Hüte?“ „Ich muss noch die Tasche packen.“ „Hast du schon die Tasche gepackt?“ „Nein.“ „Hast du alles?“ „Nein.“ „Was fehlt?“ „Alles.“ „Ach so.“ „Na dann, Sean Gut.“ „Schon gut, gib mir noch ein letztes Chart zum Abschied, ein absolutes Highlight, wenn ich bitten darf.“ „Enddarmzentrum Innenstadt.“ „Ups, du lässt dich am Darm operieren?“ „Essen und essen gehen lassen.“ „In der Innenstadt?“ „Nein.“ „In Darmstadt?“ „Komm schon, der ist alt.“ „In Pforzheim?“ „Komm schon, der ist uralt.“ „Gekröse aus der Fritteuse?“ „Nein.“ „Darmverschlingung?“ „Damentoilette?“ „Okay, Leistenhernie.“ „Korrekt.“ „In Herne?“ „Du machst mich fertig, Sean Gut.“ „Du bist fertig, Urbanski.“ „Fertighäuser.“ „Fertiggericht.“ „Ups?“

Labskaus (3)

„Paracetamol, guten Morgen?“ „Klimaverträgliche Weltkriege: jetzt!“ „Emissionsfreie Massenvernichtungswaffen: jetzt!“ „Klimaneutrale Wirtschaftskrisen: jetzt!“ „Ich habe noch nie am längeren Hebel gesessen.“ „Ich habe noch nie meinen Senf dazugegeben.“ „Heute also.“ „Korrekt.“ „Wie spät ist es?“ „05:13 Uhr.“ „Eine gute Zeit, wann musst du dort sein?“ „Um neun.“ „Abends?“ „Nein, nachher.“ „Wann machst du dich auf den Weg?“ „Rechtzeitig.“ „Am Abend?“ „Nein, nachher.“ „Alles gepackt?“ „Scheiß Arbeiterklasse, Dreckspack.“ „Nicht deine Leute.“ „Nicht mein Milieu.“ „Nicht dein Ambiente.“ „Krankenschwestern-Report, 1972.“ „Läuft vor Ort im Pay-TV.“ „Ingrid Steeger.“ „Nicht auf die Haube.“ „Elisabeth Volkmann.“ „Nicht auf den Kittel.“ „Konstantin Wecker.“ „Mit einem Schuss von Hochkultur.“ „Im Ernst, alles nicht sexy, das.“ „Nein.“ „Gut, es muss gemacht werden.“ „Ja.“ „Kranker Rücken kann auch entzücken.“ „Unbedingt.“ „Brüche kann sich jeder leisten.“ „Absolut.“ „Blut abnehmen.“ „Blutdruck messen.“ „Lackmustest: Urinproben.“ „Hör bloß auf.“ „Auch polnische Putzfrauen haben schöne Töchter.“ „Ups?“ „Ups.“ „Lange Beine, lange Finger.“ „Ups?“ „Ups.“ „Warschauer Pakt.“ „Ups?“ „Ups.“ „Sonst noch irgendwelche Vorurteile?“ „Leider nein.“ „Schon gefrühstückt?“ „Milchkaffee und Zigaretten.“ „Reicht.“ „Einen Joghurt vielleicht gleich noch, mehr kriege ich partout nicht runter.“ „Gute Idee, nicht, dass dir der Tag noch auf den Magen schlägt.“ „Bloß das nicht.“ „Bloß der nicht.“ „Am ersten Tag schuf Gott den Fragebogen.“ „Am zweiten Tag der Teufel das Besteck.“ „Am dritten Tag dann.“ „Raus, raus, raus.“ „Ich habe noch nie die Daumen gedrückt.“ „Drückeberger.“ „Drückerkolonne.“ „Na dann, Sean Gut.“ „Bis später, Urbanski.“

Blasey Ford (1)

„Schutzhosen.“ „Einlagen.“ „Fixierhöschen.“ „Zellstoff.“ „Waschlappen.“ „Spuckbeutel.“ „Nierenschalen.“ „Ich habe noch nie auf den Pfennig geguckt.“ „Ich habe mir noch nie die Beine vertreten.“ „Und, wie war’s?“ „Sekunde, Congas: nazistisch?“ „Na, dann kann’s ja wieder losgehen.“ „Na, dann kann’s ja weitergehen mit dem, ja, was eigentlich?“ „Und dann heißt die tatsächlich Blasey Ford mit Nachnamen.“ „Sitzt dort als Zeugin vor irgendeinem US-Untersuchungsausschuss und sagt aus über irgendwelche sexuellen Übergriffe.“ „An ihr vorgenommen.“ „Vor Jahren.“ „Unter Tränen.“ „Und sie heißt tatsächlich Blasey Ford mit Nachnamen.“ „Na, dann kann’s ja wieder losgehen.“ „Na, dann kann’s ja weitergehen mit dem, ja, was eigentlich, Irrsinn?“ „Mit der sogenannten Normalität?“ „Draußen, die Großstadtsonne, der reinste Kitsch.“ „Wie auf einer Postkarte.“ „Zwanzig Grad, windstill.“ „Der sogenannte goldene Oktober.“ „Na, dann kann’s ja weitergehen mit dem, ja, was eigentlich, Irrsinn?“ „Mit der sogenannten Normalität?“ „Sekunde, wenn du vor den Ausschuss musst, vergiss die Unterhose nicht.“ „Du meinst die gute weiße?“ „Richtig, die von Uomo.“ „Omo?“ „Oma?“ „La Ola?“ „Ups?“

Blasey Ford (2)

„Schutzhosen.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Zellstoff.“ „Haben ist besser als Brauchen.“ „Waschlappen.“ „Passt.“ „Spuckbeutel.“ „Passt schon.“ „Nierenschalen.“ „Läuft.“ „Und, wie war’s?“ „Haben ist besser als Brauchen.“ „Feinstes Normopathendeutsch, alles. Sekunde, Fixierhöschen?“ „Die Nacht, als der Altenpfleger kam und begann, die Alsterkrugchaussee zu duzen.“ „Bis sie sich erbrach?“ „Die Alsterkrugchaussee und der Altenpfleger, sie mochten sich.“ „Stimmt, da kann man schon mal Brüderschaft trinken.“ „Die Alsterkrugchaussee, sie kollabierte auf der Raucherbank.“ „Gut, sie hätte vielleicht nicht gleich nach der OP.“ „Kaum aus der Narkose erwacht.“ „Die Raucher, sie mobilisieren sich direkt aus ihrer Sucht heraus, sprach der Altenpfleger, denn der kannte sich aus damit.“ „Und ging auf den Balkon.“ „Mit Blick auf die Alsterkrugchaussee.“ „Und steckte sich eine an.“ „Den Bauch aufpumpen, sagte der Altenpfleger.“ „Mithilfe technischer Gase.“ „Damit wir was sehen können.“ „Können ja schlecht im Blindflug operieren.“ „Die Gase wiederum, sie lassen sich nicht so einfach abpumpen anschließend.“ „Nein, die Reste, sie müssen sich, nun ja, verteilen im Körper.“ „Osmotisch befreien quasi.“ „Das hört man dann des Nachts.“ „Bis hin zur Alsterkrugchaussee.“ „Und dann kommt er, der Altenpfleger.“ „Schutzhosen.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Zellstoff.“ „Haben ist besser als Brauchen.“ „Waschlappen.“ „Passt.“ „Spuckbeutel.“ „Passt schon.“ „Nierenschalen.“ „Läuft.“ „Na, dann kann’s ja wieder losgehen.“ „Na, dann kann’s ja weitergehen mit dem, ja, was eigentlich, Irrsinn?“ „Mit der sogenannten Normopathie?“ „In der sogenannten Normandie?“ „Und dann heißt die doch tatsächlich Blasey Ford mit Nachnamen, nicht zu fassen, das.“ „Draußen, die Großstadtsonne, der reinste Kitsch.“ „Na, dann kann’s ja wieder losgehen.“ „Na bitte.“ „Na also.“ „Geht doch.“ „Ich verkomme hier vollkommen.“

Blasey Ford (3)

„Ich habe ihn noch nie umgedreht, den Pfennig.“ „Ich war seiner noch nie wert, des Talers.“ „Entehrt?“ „Talar?“ „Schutzhosen.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Zellstoff.“ „Haben ist besser als Brauchen.“ „Waschlappen.“ „Passt.“ „Spuckbeutel.“ „Passt schon.“ „Nierenschalen.“ „Läuft.“ „Und, wie war’s?“ „So was kommt von so was.“ „Allerfeinstes Normopathendeutsch.“ „Nach dem Abendbrot sind die Flure und Gänge wie ausgestorben, niemand ist mehr unterwegs, es wird verdaut, es wird geruht, totenstill die Wände, lediglich die eine oder andere grüne Leuchte zeigt an, wo, in welchem Zimmer sich das Pflegepersonal aufhält.“ „Schwester Juliana Blasey Ford.“ „Schwester Sabine Blasey Ford.“ „Frau Doktor PJ Blasey Ford.“ „PJ für?“ „Praktisches Jahr.“ „Wie praktisch.“ „Früher leuchteten die Lampen rot.“ „Was wiederum zu sehr nach Gefahr aussah, denn Rot steht für Stopp.“ „Und deswegen gegen Grün getauscht wurde, denn Grün bedeutet Gehen.“ „Denn Grün ist die Hoffnung.“ „Was unsinnig ist.“ „Der reinste Aberglaube.“ „Oder, aber.“ „Und, nämlich.“ „Nachts dann, wenn der Altenpfleger kommt, die letzte Rasur vornimmt, rechter Oberschenkel, Bauchnabel bis zur Schamhaargrenze.“ „Nachts dann, wenn der Priester gerufen wird, die letzten Gesänge anstimmt, die Liturgien.“ „Die Rentnerband spielte.“ „Als ich nach ihr schielte.“ „Du hast dich also wirklich und wahrhaftig betäuben lassen?“ „Richtig, warum nicht?“ „Nun, ich dachte, aus Gründen der Unangepasstheit hättest du darauf verzichtet, dann wird das auch nicht so teuer am Ende.“ „Spannend.“ „Die Herausforderung.“ „Die Athleten.“ „Gut eingestellt, gut aufgestellt.“ „Das Angebot.“ „Richtig, man muss etwas anbieten heutzutage.“ „Einen Mehrwert.“ „Ein singuläres Ereignis.“ „Ein emotionales Event.“ „Hallo Welt, willkommen zurück.“ „Pardon?“ „Soll ich gesagt haben im Aufwachraum, im Angesicht meiner Wiedergeburt.“ „Mir völlig unverständlich.“ „Schutzhosen.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Zellstoff.“ „Haben ist besser als Brauchen.“ „Waschlappen.“ „Passt.“ „Spuckbeutel.“ „Passt schon.“ „Nierenschalen.“ „Läuft.“ „Und dann heißen die tatsächlich alle Blasey Ford mit Nachnamen.“ „Draußen, die Großstadtsonne, der reinste Kitsch.“ „Na, dann kann’s ja wieder losgehen.“ „Na, dann kann’s ja weitergehen mit dem, ja, was eigentlich, alltäglichen Irrsinn?“ „Mit der sogenannten Normopathie?“ „In der sogenannten Normandie?“ „Hallo Welt, du bist so groß und klug und weit.“ „Du hast mich schon als Kind so fasziniert.“ „So dermaßen.“ „Dass.“ „Das Bindewort.“ „Das Bindegewebe.“ „Oder, aber.“ „Die Sollbruchstelle.“ „Frau Doktor PJ Blasey Ford.“ „Ich verkomme hier vollkommen.“ „Kitschfotze.“

Die Endstelle (1)

„Ich habe mich gelangweilt und gedacht, ich rufe dich mal an.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Kein Fisch ohne Gräten.“ „Kein Mensch ohne Fehler.“ „Menschlichkeit, die Krone aller Tugenden.“ „Tugendstil.“ „Der Bauch ist wieder glatt und straff.“ „Fett abgesaugt womöglich?“ „Keine Ahnung, kann sein, kann aber auch nicht sein.“ „Alles offen.“ „Offene Grenzen.“ „Ergebnisoffene Gespräche.“ „Richtig, sie unterliegen keinerlei Beschränkungen.“ „Jugendstil.“ „Sie dürfen die Pflaster nun abreißen.“ „Einen Tag nach der Entlassung.“ „Ein Fadenzug ist bei resorbierbarem Nahtmaterial und intrakutaner Nahttechnik nicht erforderlich.“ „Süßigkeiten machen Bauch.“ „Noch einen Tag länger und ich wäre, hätte.“ „Eine schmerzadaptierte Belastung ist ab sofort möglich.“ „Sie dürfen die Ärztin nun küssen.“ „Doch vorher sollte ich besser mal duschen gehen, oder? Aber.“ „Ich habe mich gelangweilt und gedacht, ich dusche dich mal ab.“ „Passt.“ „Einlagen.“ „Passt schon.“ „Fixierhöschen.“ „Läuft.“ „Noch einen Tag länger und ich wäre, hätte.“ „Wäre, wäre, Hafenfähre.“ „Hätte, hätte, Hippiekette.“ „Und ich hätte den vorläufigen, den unkorrigierten Arztbrief verbrannt.“ „Verbrennen ist besser als kennen.“ „Und, zunächst.“ „Nämlich.“ „Zudem.“ „Zumal.“ „Die Sollbruchstelle.“ „Die Endstelle.“ „Was immer das auch sein mag.“ „Günstig in der Anschaffung.“ „Sparsam im Verbrauch.“ „Egal.“ „Noch einen Tag länger und ich wäre, hätte.“ „Normopathie.“ „Unheilbar krank.“ „Wie haltet ihr das bloß aus da draußen?“ „Uns klar.“ „Ich verkomme hier vollkommen.“ „Na.“

Die Endstelle (2)

„Nicht für das Leben, sondern fürs Krankenhaus lernen wir.“ „Stimmt, wieso legt dort eigentlich niemand auf?“ „Frau Doktor DJ Blasey Ford.“ „Die Rentnerband spielte.“ „Als ich nach ihr schielte.“ „Nicht für das Leben, sondern für den Orthopäden lernen wir.“ „Du hast dir einen schnellen Termin besorgt?“ „Richtig?“ „Und?“ „Besser.“ „Und?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Und?“ „Reizung Kreuzdarmbeingelenk.“ „Igitt, und?“ „Spritze.“ „Und?“ „Kortison.“ „Und?“ „Besser, denn nicht für das Leben, sondern fürs Leichenschauhaus lernen wir.“ „Sekunde, haben wir noch Platz für ein schmerzfreies deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „A-U 513, deutsches Kennzeichen.“ „AU für Auerhahn?“ „Nein, für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.“ „Trieb wohl einige deiner sogenannten Mitpatienten um im Krankenhaus, oder?“ „Richtig, denn das Krankenhaus schreibt nur für und über die Tage im Krankenhaus krank, geht wohl um versicherungsrelevante Dinge.“ „Und danach?“ „Darum müssen sich die Normopathen schon selbst kümmern.“ „Sie sollten sich ihrer Versicherung gegen die Todesstrafe versichern.“ „Sie sollten sich ihrer Versicherung gegen die Todesfabriken versichern.“ „Sie sollten sich ihrer Versicherung gegen die Todesschwadronen versichern.“ „Sie sollten sich ihrer Versicherung gegen die Todesmelodie versichern.“ „DJ Heinrich Himmler.“ „Die Judenband spielte.“ „Als ich nach ihr schielte.“ „DJ Morbus Deutschland.“ „Normopathie.“ „In der Südsee.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Krank.“

Die Endstelle (3)

„Ich habe noch nie aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Der Sackschutz beim Röntgen, die Hoden passten nicht hinein.“ „Okay!?“ „Hallo!? Ich habe noch nie aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Dann eben so, meinte ich.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Dann eben mehr schlecht als recht, sagte ich.“ „Okay!?“ „Hallo!? Ich habe noch nie aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Nicht für die Schule, sondern fürs Röntgen lernen wir, sagte ich.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Nicht fürs Leben, sondern für den Orthopäden lernen wir, dachte ich.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Reizung Kreuzdarmbeingelenk, na und? Ich habe noch nie aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Okay, hallo!? Spritze Kortison, zwei Sorten Schmerztabletten schlucken die kommenden Wochen, und gut ist.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ ISG-Syndrom.“ „Stimmt, wieso legt dort eigentlich niemand auf in der Praxis? Party mit den Arthrosepatienten, Orgie in den Räumen der Umstellungsosteotomie zur Feier des Tages, verdammt und eins und zugenäht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „DJ Norbert Novocain.“ „Okay, hallo!? ROCK END ROLL wird mein letztes Elektrobuch.“ „Okay, und dann, und denn?“ „Hallo, dann schreibe ich das nächste.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!? Jemand zuhause?“ „YO: PISTOLE wird mein nächster Titel. Mir ist nach jugendlicher Leichtigkeit.“ „Dieses Jahr noch?“ „Ja, direkt im Anschluss an ROCK END ROLL. ROCK END ROLL wird mein letztes Elektrobuch.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay, hallo!? Ich habe noch nie aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Man muss auch mal zur Ruhe kommen.“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallo!? Mal ausheilen, mal abheilen lassen alles. Mal hineinhorchen in den Körper, was sagt er, wie geht es ihm, wie ist es ihm ergangen die Tage? Man muss auch mal ankommen sollen irgendwo im Körper, man muss ihn auch mal abholen bei seinen Bedürfnissen, den Körper. Wir stehen an einem Knotenpunkt, er und ich, mein lieber Sean Gut und einzig gordischer Freund, okay, hallo!? Ich bin ein großer deutscher Nornengott, jung, intakt, die Augen blond und stahlblau geradeaus. ROCK END ROLL wird mein letztes Elektrobuch, gefolgt von YO: PISTOLE direkt danach im Anschuss, HH, der war gut, aber? Und, oder, zunächst, zudem.“ „Stephen Urbanski, weißt du was?“ „Tut mir leid, das wusste ich nicht.“

Der goldene Klimawandel (1)

„Hamburg bei sechsundzwanzig Grad, wolkenloser Himmel, ein leichter weißer Wind geht um.“ „Die Kitschsonne muss weg.“ „Bilanz Alsterschwäne?“ „Verheerend.“ „Bilanz Deutsche Asphalt?“ „Verheerend.“ „Bilanz Katastrophenschutz?“ „Verheerend.“ „Gut, dann sollen sie halt Dörrobst fressen.“ „Steine, Staubkörner.“ „Schlangenfraß, Schweinefraß.“ „Denn jedes Häuschen hat sein Kreuzchen.“ „Gut, hätten wir das auch geklärt, erhitzten Gemütes.“ „Ich hatte noch nie mein Päckchen zu tragen.“ „YO: PISTOLE also zum Ende des Jahres.“ „Richtig, zusehen, dass ROCK END ROLL fertig wird im November, dann gleich starten mit dem Nachfolger.“ „So das Equipment denn mitspielt.“ „YO: PISTOLE wird meine Jahresendfibel, wird mein INSTANT TAMA 2018, ein kleines Geschenk zum Fest der Feste.“ „Gans und Gloria?“ „Korrekt.“ „Was folgt im kommenden Jahre, welche Titel?“ „DIE NEUE DEUTSCHE KOMMASETZUNG.“ „Macht Sinn zum Jahresauftakt.“ „BOCKWURST IN EIGENHAUT TRÄGT LEUCHTWESTE.“ „Klingt nach blauen Stunden.“ „NORMOPATHEN.“ „Der schwarze Bolide zum Herbst, sehr hübsch. Und dann, noch einen in petto?“ „(Bearbeitet).“ „Bearbeitet?“ „Exakt, genau in dieser Schreibweise, gemischt, in Klammern gehalten.“ „Stephen Urbanski, (Bearbeitet), Elektrobuch?“ „Genau so, ja.“ „Schick.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Mal sehen, was Tom Möller davon hält.“ „Die Kitschsonne muss weg.“ „Bilanz Freibadsaison?“ „Verheerend.“ „Bilanz Deutsche Wohnen?“ „Verheerend.“ „Bilanz Das sexuelle Sportstudio?“ „Verheerend, wenn wir hier mal weiterkommen wollen, Sean Gut, mein Freund.“ „Ich bin nicht dein Freund, Freundchen.“ „Schon gut, Sean Gut.“ „Sean Wieder.“

Der goldene Klimawandel (2)

„Hamburg bei siebenundzwanzig Grad, und das mitten im hochsommerlichen Herbst, das ist ja wohl die Höhe!“ „Sekunde, Wetterhoch: sexistisch?“ „Ich habe noch nie mein Wort gebrochen.“ „Ich habe noch nie mein Wort gehalten.“ „Ich habe noch nie mein Wort gegeben.“ „Eiklar.“ „Elektrobuch.“ „Besendern und entsendern, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Richtig, erst besendern, dann entsendern.“ „Richtig, und zwar exakt in dieser Reihenfolge.“ „Besendernfrequenz.“ „Entsenderngesetz.“ „Eiklar.“ „Elektrobuch.“ „Was ist, wenn das Equipment ausfällt?“ „Dann wird es ein neues geben, koste es, was es wolle, auf Teufel komm raus quasi. Auf Teufel komm rein quasi: Guten Tag, dies ist ein Überfall, her mit dem frischen Apple, danke und schönen Abend noch. Du siehst, das Konzept, es steht.“ „Jason übernimmt die Einrichtung?“ „Genau, aber erst nach ROCK END ROLL. ROCK END ROLL wird noch auf diesem Rechner fertig gestellt, sorry, aber ich muss darauf bestehen. ROCK END ROLL wird mein letztes Elektrobuch.“ „Jason wird einige Tage brauchen, es könnte somit eng werden mit YO: PISTOLE, deiner Idee einer Jahresendfibel analog INSTANT TAMA in 2017, von wegen ein Geschenk zum Fest der Feste, von wegen Gans und Gloria.“ „Dann verschieben wir das, dann starten wir mit DIE NEUE DEUTSCHE KOMMASETZUNG. Macht Sinn zum Jahresauftakt, der Titel. Du siehst, das Konzept, es steht.“ „Schmerzspirale.“ „Egal, die Augen zu und schlucken.“ „Chauvi.“ „In der Vergangenheit habe ich sie weggeworfen, die Beipackzettel, heutzutage lese ich sie, die Beipackzettel, und zwar von vorn bis hinten, und zwar exakt in dieser Reihenfolge.“ „Sehr klug, bei den Mengen, die du einzunehmen hast. Denn Wissen ist Macht.“ „Wissen bleibt Ohnmacht, da machen wir uns leider mal nichts vor. Denn entweder sie killen dich, die Medikamente, oder eben nicht, die Mengen.“ „Stimmt, denn was uns nicht tötet, das macht uns nur härter.“ „Nazikommunist.“ „Nazismus, Narzissmus, ich sehe da keinen großen Unterschied.“ „Stimmt, es wimmelt da draußen von Nazis. Laut Antifa.“ „Stimmt, du betrittst die orthopädische Praxis, was siehst du?“ „Röntgennazis. Laut Antifa.“ „Stimmt, du betrittst die Apotheke, was siehst du?“ „Medikamentennazis. Laut Antifa.“ „Selbstverliebt, allesamt.“ „Korrekt, und das nur aufgrund ihrer Ohnmacht dem fachspezifischen Wissen gegenüber.“ „Die antidemokratische Wissenschlacht: jetzt!“ „Die tropischen Medikamententage.“ „Die toxischen Medikamentennächte.“ „Der vergiftete Medikamentenschlaf.“ „LSD, Chemotherapie, das Medikamentenhoch.“ „Crack, Freebase, die permanent hochsommerlichen Hitzewallungen im Körper, und das mitten im besten Barmbeker Alter.“ „Alter ist wie die Mehrwertsteuer nur ein durchlaufender Posten, wie man weiß, weiß man doch.“ „Wenn wir hier mal weiterkommen wollen, und das wollen wir, Sean Gut, mein Freund.“ „Umarmung, Urbanski.“ „Von uns aus.“ „Uns klar.“

Der goldene Klimawandel (3)

„Der Klappstuhl.“ „Der NATO-Klappspaten.“ „Der Klapprechner, der neue.“ „Jason übernimmt die Einrichtung?“ „Jason übernimmt die Datensicherung.“ „Der Sicherheit wegen, falls mal was ist?“ „Korrekt.“ „Passt.“ „Läuft.“ „Passt schon.“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Freundchen, noch einen Tag länger mit diesem schwäbischen Normopathen als Zimmernachbarn, und ich hätte ihn erwürgt, diesen Stuttgarter Normopathen im Israelitischen Krankenhaus zu Groß Borstel in Hamburg, Deutschland, Europa.“ „Jehovas Prüfung.“ „Der hat wirklich keinerlei sprachliche Idiotie ausgelassen, nicht eine einzige. Nenne mir eine, und er hat sie gesagt.“ „Passt.“ „Läuft.“ „Passt schon.“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „An einem der beiden Abende hat er es tatsächlich fertig gebracht, irgendeine seiner bundesdeutschen Co-Langweilerinnen da draußen anzurufen mit den Worten - Achtung, du sitzt?“ „Schieß los.“ „Du, ich langweile mich gerade, und da dachte ich, ich rufe dich mal an.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und, wie hat sie reagiert, die Co-Langweilerin, diese bundesdeutsche Durchschnittsschnitte?“ „Gar nicht, denn Gleich und Gleich gesellt sich gern, wie man weiß, weiß man doch.“ „Genau, kennst du einen von denen, kennst du sie alle.“ „Sie merken es nicht einmal, sie tun es einfach.“ „Bundesdeutsche Durchschnittshunnen halt.“ „Sie halten den Laden am Laufen.“ „Korrekt, wir wollen von ihnen lernen, den Klappstühlen.“ „Hart sitzen, weich im Kopf sein kleines deutsches Leben leben.“ „Eben, und dann dieser widerliche Dialekt.“ „Jeder darf mal.“ „Ja, kommt mal alle schön hierher und verteuert meine Stadt.“ „Nix da, keine Dialekte, nicht in Hamburg-Curslack!“ „IV Lande!“ „Auf Kurs bleiben im Lack da!“ „Zugereiste, niemals zu uns!“ „Haut ab aus unserer Stadt!“ „Habt ihr eigentlich keine eigenen Pissnester, die ihr dialektisch versauen könnt, passt, gell?“ „Stuttgart muss vernichtet werden.“ „Dunkeldeutschland muss vernichtet werden.“ „Korrekt.“ „Passt.“ „Läuft.“ „Passt schon.“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Der Klappstuhl.“ „Der NATO-Klappspaten.“ „Hilfe, hör bloß auf.“ „Gell?“ „Maultaschen?“ „VfB Stuttgart?“ „Schwabengarage?“

 

„Leberspätzle?“ „Gell?“ „Okay!?“ „Hilfe, hör bloß auf.“

Adolf Twitter (1)

„Hi, na, wie geht’s, Urbanski?“ „Der Kopf ist noch dran, wie meine verstorbene Mama oft und gern zu sagen pflegte.“ „Gott sei ihrer sanften Seele gnädig.“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallöchen!?“ „Hallöle!?“ „Passt!?“ „Läuft!?“ „Passt schon!?“ „Tschö mit ö!?“ „Freundchen, noch einen Tag länger mit diesem schwäbischen Normopathen als Zimmernachbarn, und ich hätte ihn mit dem Netzhöschen erdrosselt, diesen Stuttgarter Normopathen im Israelitischen Krankenhaus zu Groß Borstel in Hamburg, Deutschland, Europa.“ „Jehovas Prüfung.“ „Wobei, eigentlich kein schlechter Mensch.“ „Das ist es ja gerade mit denen, dass die ja allesamt ganz nett sind, eigentlich.“ „Stimmt, das macht sie ja so unausstehlich.“ „Man kann ihnen nicht so richtig gut böse sein im Grunde genommen.“ „Stimmt, das macht es ja so unerträglich.“ „Wir müssen und wir werden.“ „Über sie hinwegkommen, irgendwann.“ „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, richtig.“ „Dort draußen die letzten Sommerkleidchen.“ „Dort draußen die letzten weißen Waden.“ „Normopathen an der frischen Luft.“ „Es gibt sie nun mal.“ „Sie sind hier, und sie sind mehr.“ „Sie vermehren sich redlich.“ „Unaufhörlich.“ „Unaufhaltsam.“ „Wir müssen und wir werden.“ „Über sie hinwegkommen, irgendwann.“ „Korrekt, warten wir einfach mal ab.“ „Bis zur nächsten Klimakatastrophe.“ „Bis zum nächsten x-ten Weltkrieg.“ „Strahlemann und Söhne.“ „Dort draußen die letzten männlichen Kinderwagenschieber.“ „Eltern hassen für ihre Kinder.“ „Kinder würden Zenjob gründen.“ „Zenjob: Blowjob, buddhistisch?“ „Nein, eine Studentenvermittlung.“ „Das sexuelle Sportstudio?“ „Keine Ahnung, ich weiß es doch auch alles nicht mehr.“ „Wo sollen wir hin, mein Freund?“ „Wo ist unser Platz?“

 

„Umarmung, Sean Gut.“ „Küsschen, Urbanski.“

Adolf Twitter (2)

„Ich lief noch nie wie geschnitten Brot.“ „Ich pfiff noch nie aus dem letzten Loch.“ „Ich war noch nie zur falschen Zeit am falschen Ort.“ „Mancherorts.“ „Vielerorts.“ „Anderenorts.“ „Andererseits, dass Headlines ihr eigenes Leben führen dürfen, nicht zwingend mit dem jeweiligen Textkörper korrespondieren müssen, das ist dir hoffentlich schon klar, oder, Sean Gut?“ „Zwangsläufig nicht mehr, richtig.“ „Die neue Art, Geschichten zu erzählen.“ „Nahezu.“ „Zumal.“ „Zudem.“ „Zunächst.“ „Sekunde, besendern und besendern lassen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Sekunde, entsendern und entsendern lassen, nur darum kann es jetzt noch gehen, korrekt.“ „Mir geht dieser Schwabenvogel aus dem Krankenhaus nicht aus dem Kopf, dieser Typ Morgens-Radio-an. Frühstück und Oldies, das passe schon, das liefe, meinte er.“ „Hallo!?“ „Okay!?“ „Hallöchen!?“ „Hallöle!?“ „Passt!?“ „Läuft!?“ „Passt schon!?“ „Tschö mit ö!?“ „Phil Collins sei ja ein ganz Großer gewesen, meinte er, und zwar zu jenen Zeiten selig, als Phil Collins noch aktiv war, was er ja nicht mehr wäre aus Gründen mittlerweile, nun ja, meinte er, wir zahlten ja alle unseren Preis, war er sich sicher.“ „Wäre den Anfängen.“ „Tina Turner, das Musical.“ „Was ist damit?“ „Käme ja auch bald nach Hamburg, müsse man live sehen, meinte er, alles echt, alles handgemacht, Emotion pur, Musik ohne Filter, nichts aus dem Computer, Musik und dergleichen kämen ja heutzutage nur noch aus dem Rechner, meinte er.“ „Datei sein ist alles.“ „Alles echt, alles handgemacht, Emotion pur, Musik ohne Filter, du meine Güte, wenn ich das schon höre. Freundchen, noch einen Tag länger mit diesem schwäbischen Normopathen als Zimmernachbarn, und ich hätte ihn mit dem Besucherstuhl erschlagen, diesen Stuttgarter Normopathen im Israelitischen Krankenhaus zu Groß Borstel in Hamburg, Deutschland, Europa.“ „Jehovas Prüfung.“ „Sekunde, Besucherstuhl, wie und wonach riecht der?“ „Sekunde, wonach sehnen sich die Sehnen, nach Malmö vielleicht?“ „Stimmt, es braucht schon wirklich sehr, sehr gutes Kauwerkzeug, um sie zu zermalmen, sie kleinzukriegen und zu verdauen, die Sehnen.“ „Hätten wir das auch geklärt, geruchlos.“ „Sekunde, dieser dunkeldeutsche Viertel-acht-Normopath, irgendetwas hat er gespiegelt in dir.“ „Und das wäre?“ „Eine gewisse Sehnsucht vielleicht? Nach Normalität womöglich, einem geregelten Lebenslauf ohne große Abweichungen von der Norm vielleicht, eventuell?“ „Normal.“ „Du musst und du wirst über ihn hinwegkommen irgendwann, Urbanski.“ „Du meinst, das passt, das passt schon, das läuft?“ „Ja, genau das meine ich.“ „Haben ist besser als Brauchen?“ „Exakt.“ „Haben kommt von Halten?“ „Exakt.“ „So was kommt von so was?“ „Perfekt.“ „Muss man live sehen, alles echt, alles handgemacht, Emotion pur und ohne Filter?“ „Absolut.“ „Und was ist mit der Headline dort oben, wie und wonach duftet die?“ „Welche Überschrift, Urbanski?“

Adolf Twitter (3)

„Ich bin noch nie aus dem Ruder gelaufen.“ „Ich bin noch nie durch dick und dünn gegangen.“ „Wir müssen und wir werden.“ „Über sie hinwegkommen, irgendwann.“ „Über all diese Phrasen und Floskeln.“ „Die Wendungen, das Gerede.“ „Die Luft wird nämlich zunehmend dünner, um mal im Bilde zu bleiben, sprachlich gesehen.“ „Korrekt, das mit den Staubflusen in der Wohnung, das muss man ländlich lösen.“ „Richtig, es muss ja nicht alles blinken und blitzen in der Großstadt, korrekt.“ „Fenster putzen erst dann, wenn Victor weg ist, dies Wetterhoch.“ „Victory.“ „Victor Hugo.“ „Victoria, der Sieg ist da.“ „Korrekt, und zwar erst dann, wenn man die Hand nicht mehr sieht vor Augen.“ „Völlig richtig, denn schließlich und endlich soll man ja die Hand nicht beißen, die einen füttert.“ „Muss man alles ländlich lösen, korrekt.“ „Der Landstrom.“ „Die Landratten.“ „Land in Sicht.“ „Da kommt Land mit.“ „Apropos, wenn du zum Zahnarzt gehst morgen, vergiss die Unterhose nicht, die weiße, die gute von Uomo.“ „Die mit den Bremsspuren?“ „Das hast du jetzt gesagt, Urbanski.“ „Scheiße.“ „Negerküsschen?“

Organtief (1)

„Ich sollte vielleicht mal onanieren, zur Probe, sozusagen, mal schauen, ob noch alles funktioniert da unten, ich meine, mal ehrlich jetzt, einige Nerven sind durchtrennt worden, keine große Sache, die wachsen ja wieder nach, kein Thema also, dennoch, da spüre ich noch etwas, so ein kleines zartes Ziehen, verbunden mit einem, nun ja, minimalen Taubheitsgefühl, okay, kein Akt, wie auch immer.“ „Mir ist noch nie der Kragen geplatzt.“ „Da muss man dann auch mal zuhören, dem Körper zuhören, mal hinhören, auch mal lauschen, was er so sagt, der Körper, nun ja, wie auch immer.“ „Mir ist noch nie die Hutschnur gerissen.“ „Vorhin eine Nachbarin aus dem Block gegenüber getroffen, gut, ich kannte sie nicht, sie mich aber, interessant, sie meinte, man hätte schon über mich gesprochen im Hause, in ihrem Hause wohlgemerkt, man hätte mich für schwul gehalten, rein so von der Körpersprache her. Auch hätten mich ja immer wieder mal verschiedene Herren zu verschiedenen Tageszeiten abgeholt, gern auch mal des Nachts, also in Autos abgeholt und so und alles.“ „Knoten geplatzt.“ „Rein so vom Gang her, federnd und so, schwul eben, provokant irgendwie, kein Thema, kein Akt, kein Problem.“ „Geduldsfaden gerissen.“ „Was natürlich völliger Unsinn ist, ich meine, mal ehrlich jetzt, mehr hetero als ich geht ja gar nicht, kein Wunder, kein Thema, kein Akt, kein Problem.“ „Blinddarm geplatzt.“ „Aber da kann man es mal wieder sehen, die Leute, sie reden, reden, reden, sie zerreißen sich das Maul, wie man so schön sagt, hüben wie drüben.“ „Gesprächsfaden gerissen.“ „Vielleicht haben sie ja auch nur einfach zu viel Zeit, die Leute, ich weiß es nicht.“ „Grützbeutel geplatzt.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, anders kann ich es mir nicht erklären, egal, kein Wunder, kein Thema, kein Akt, kein Problem, nicht viel Aufhebens darum, dafür nicht, bloß das nicht jetzt auch noch, soll das denn werden, bitteschön?“ „Kontakt abgerissen.“ „Sag mal, Sean Gut, hören wir uns eigentlich überhaupt noch zu?“ „Pardon?“ „Wie bitte?“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt.“ „Pardon?“ „Küsschen?“

Organtief (2)

„Jetzt lernst du Gott kennen, sprach der Kolumbianer, erschoss zunächst die beiden Jungen am Tisch, dann die Gattin des Drogenbarons.“ „Der wiederum ein wenig, nun ja, ungläubig aus der Wäsche guckte ob der Kaltblütigkeit seines Gegenübers.“ „Der Vollstrecker, im Film der trauernde Anwalt genannt, hatte im Vorfeld wiederum seine Familie verloren an den Kartellboss, dieser hatte nämlich sowohl des Killers Ehefrau als auch dessen Tochter köpfen beziehungsweise lebendigen Leibes in ein Säurefass stecken lassen.“ „Nun solltest auch du dein Mahl beenden, sprach der Rächer.“ „Ließ darob noch eine kleine schwarze Unendlichkeit verstreichen.“ „Und drückte dann ab.“ „Nix mit Scheinhinrichtung.“ „Köpfen lassen, Säurefass.“ „War nicht persönlich gemeint, hauchte der Baron zuvor noch.“ „Was ihm allerdings nichts nützte.“ „Jetzt lernst du Gott kennen, welch ein wunderbarer Satz.“ „Wäre eine gotische Tätowierung wert, oder? Schick in Fraktur auf dem linken Unterarm, sodass du diesen bei Bedarf küssend zum Munde führen kannst.“ „Um danach in Aktion zu treten.“ „Was mich wiederum an gewisse Passagen im Vorgänger dieses blümeranten Büchleins hier denken lässt.“ „STAAT UP, richtig. Das Bezirksamt Hamburg-Nord, die sogenannte Fachabteilung für Grundsicherung, die beiden Tanten am Tisch, die sogenannten Sachbearbeiterinnen.“ „Die eine noch recht jung und gar nicht mal so unhübsch.“ „Richtig, eine Azubine, die sollte der Sitzung beiwohnen, die sollte das nämlich auch mal lernen, O-Ton ihrer älteren Kollegin und Lehrmeisterin, sozusagen.“ „Jetzt lernst du Gott kennen.“ „Toller Satz.“ „Tätowierung küssen, dann abdrücken.“ „Die Azubine verschonen?“ „Womöglich mit einer Ermahnung davonkommen lassen, korrekt.“ „STAAT UP, wie läuft der Titel?“ „Hervorragend.“ „Downloads, irgendwelche Zahlen?“ „Durchaus zufriedenstellend, so viel sei verraten.“ „Du hättest KITSCHFOTZE anders nennen sollen.“ „Stimmt, im Nachhinein ist man immer klüger.“ „JETZT LERNST DU GOTT KENNEN wäre ein dem Inhalt mehr als angemessener Titel gewesen.“ „Zu spät, mein Freund.“ „Leider.“ „Leider ja, da hast du völlig recht.“ „Lernen, lernen, lernen daraus, frei nach Lenin.“ „Wird gemacht, mein Freund.“ „Bin mal gespannt, wie ROCK END ROLL sich so schlagen wird im digitalen Dschungel da draußen.“ „Im Dezember wissen wir mehr, mein Freund.“ „Sehen wir uns wieder, Sicario?“ „Wohl eher nicht, mein Freund, Konzept ist Konzept, andere Gesprächspartner werden deinen Part übernehmen.“ „Wie traurig.“ „Tja.“ „Wohl leider nicht zu ändern, oder?“ „Peng.“

Organtief (3)

„Ich habe noch nie Pardon gegeben.“ „Ich habe noch nie Karbid gegeben.“ „Ich habe noch nie mein letztes Hemd gegeben.“ „Das Flügelhemd für Erwachsene, das, nun ja, Fixierhöschen.“ „Das OP-Hemd für Erwachsene, das Krankenhemd, das Pflegehemd, das, nun ja, das Netzhöschen.“ „Die sahen aus, wir sahen aus, ich sah aus, du glaubst es nicht.“ „Gaze.“ „Gaza.“ „NASA.“ „Der Abflug.“ „Der große Schlaf.“ „Kosmos minus einhundert.“ „Heute vor einer Woche also.“ „Richtig, und zwar genau jetzt, um zehn.“ „Abends?“ „Nein, morgens.“ „Vormittags also.“ „Nein, um zehn.“ „Hattest du Angst?“ „Nein, und wie.“ „Waren alle nett und zuvorkommend?“ „Nein, und sehr.“ „Deine letzten Gedanken lauteten?“ „Texter, Hardcore, Bullshit.“ „Interessant.“ „Ein Leben in drei Stichwörtern.“ „Drei Wörter, ein Grabstein. Wie kamen denn die Puschen an, die mit Homer Simpson drauf?“ „Nein, sehr gut. Der Stuttgarter meinte, Homer Simpson sei ein politisches Statement.“ „Sekunde, im Israelitischen Krankenhaus zu Groß Borstel in Hamburg, Deutschland, Europa etwa?“ „Nein, in den USA.“ „NASA.“ „Plaza.“ „Sinatra.“ „Sekunde, das Israelitische Krankenhaus, sind noch irgendwelche Spuren des Holocaust sichtbar?“ „Nein, nur auf der Raucherbank.“ „Interessant.“ „Eine dieser sogenannten Mitpatientinnen wollte mit mir über die Verbindung zwischen Solomon und Heinrich Heine sprechen.“ „Deutschland, wir weben dein Leichentuch.“ „Richtig, diesen Satz bekam ich gerade noch so heraus, bevor ich kollabierte.“ „Kollaborierte?“ „Ich hätte nicht gleich nach der OP.“ „Kaum aus dem OP zurück.“ „Kaum aus der Narkose erwacht.“ „Gut, du fühltest dich gut.“ „Gut, ich fühlte mich fit.“ „Fit wie ein Turnschuh.“ „Fit wie Pantoffeln.“ „Die mit Homer Simpson drauf?“ „Richtig, da kann man sich schon mal, dachte ich.“ „Eine genehmigen, dachtest du.“ „Zu früh, zu schnell, zu unvorsichtig.“ „Texter, Hardcore, Blackout.“ „Ich kam im Rollstuhl wieder zu mir.“ „Was sagten die barmherzigen Schwestern?“ „Nichts.“ „Sie werden sich ihren Teil gedacht haben, die barmherzigen Schwestern.“ „Wie wir alle, richtig.“ „Wir alle, wir denken.“ „Welch ein schönes Schlusswort, Sean Gut.“ „Schon gut, Mann.“ „Texter, Hardcore, Bulldozer?“ „Was?“

Hendrik Lamar (1)

„Gestern ist etwas passiert.“ „Interessant.“ „Gestern, da habe ich etwas getan.“ „Interessant.“ „Etwas, das ich noch nie gemacht habe.“ „Interessant, wir hören.“ „Ich begab mich zu meinem Hausarzt.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Den vorläufigen, den unkorrigierten Entlassungsbrief noch einmal durchgeholt.“ „Und?“ „Da gibt’s noch eine winzige Unklarheit, irgendwas mit Samenstrang, irgendein gutartiges Geschwulst. Im Brief wird nicht näher darauf eingegangen, steht nur so da, kein Wort davon, ob das nun gleich mit beseitigt wurde oder eben nicht.“ „Was macht die Pobacke?“ „Besser. Trotzdem noch mal spritzen lassen.“ „Richtig, denn sicher ist sicher.“ „Danach zum Zahnarzt.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Reinigung, Politur.“ „Inventur?“ „Richtig, sie sind alle noch vorhanden, die Zähne.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Das mit dem Samenstrang, da müssen wir noch mal bei, meinte mein Arzt.“ „Dein Zahnarzt?“ „Exakt.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Danach zu Lidl.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Dose Linsensuppe plus Würstchen.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Ich war völlig unterzuckert.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Ich war völlig ausgehungert.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „An der Kasse, die Zeitfresser mit ihren gottverdammten Kreditkarten, ich hätte fast zur Waffe gegriffen.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Nach Hause, die Dose auf, das Glas auf, die Würstchen klein geschnitten und hinein.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Zwei rote Chilischoten dazu, etwas, das ich noch nie gemacht habe.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Streicheleinheit bunten Pfeffers.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Zwei Scheiben Toast dazu.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Gegessen.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Packung Tempos verbraucht.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Rotz und Wasser gefressen.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nicht dein Ernst jetzt!“ „Wohl!“ „Und?“ „Nichts und.“ „Himmel, welch eine Novelle!“ „Unerhört, oder?“

Hendrik Lamar (2)

„Ich bin noch nie mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden.“ „Draußen der Zeitfriedhof.“ „Draußen der Zeitenfriedhof.“ „Draußen der Gezeitenfriedhof.“ „Da liegen sie nun, die toten Leben.“ „Da liegen sie nun, das erste schüchterne Hallo, der tränenreiche, der gestenreiche Abschied.“ „Da liegen sie nun, die thermischen Epochen.“ „Es ist sehr still.“ „Kein Windhauch regt sich.“ „Es ist beängstigend bedeckt.“ „Es ist beängstigend warm.“ „Der Kompostierung durchaus förderlich.“ „Senfeier.“ „Gestern mal getestet.“ „Und?“ „Ging noch.“ „Na also.“ „Trotz der Schmerzen.“ „Nun ja.“ „Eine gewisse, nun ja, Konzentration war schon vonnöten.“ „Nun gut.“ „Aber dann.“ „Nun, bitte.“ „Dennoch, das mit dem vorläufigen, diesem unkorrigierten Entlassungsbrief, das mit der lapidaren Bemerkung von wegen Geschwulst am Samenstrang links, das möchten wir schon genauer wissen, mein Hausarzt und ich, was es auf sich hat damit. Lediglich diagnostiziert? Oder gleich entfernt? Das wollen wir schon genauer wissen, mein Hausarzt und ich, gutartig hin oder her, Sexualität ist uns schon sehr wichtig, meinem Hausarzt und mir, schließlich und endlich bedeuten Hüften nun mal Leben.“ „Läufig, vorläufig.“ „Ich mag zwar in die Jahre kommen, aber noch ist es nicht soweit, noch bin ich ein Mann, noch schaue ich hin und wähle.“ „Zeitfriedhof.“ „Die Lippen befeuchten, sie kussfertig machen.“ „Zeitenfriedhof.“ „Ein rotes Lächeln auflegen.“ „Gezeitenfriedhof.“ „Nicht zu stürmisch, dennoch zielstrebig dem kleinen Tode entgegen, furchtlos, freudig, denn was soll uns schon passieren? Nichts, was wir nicht schon kennen würden, wenig, das uns noch schockieren könnte.“ „Senfeier.“ „Der Klassiker, korrekt.“ „Halbscharf oder sehr?“ „Gemach, mein Freund, Eile mit Weile, Winterhude wurde ja auch nicht in einer Nacht verbaut.“ „Gemächt?“ „Sean Gut?“ „Ja?“ „Manchmal ist es schon frustrierend.“ „Ich weiß, mein Freund.“ „Der Lauf der Dinge, verdammt noch mal.“ „Ich weiß, mein Freund.“ „Das war früher anders.“ „Ich weiß, mein Freund.“ „Das ist heute nicht mehr so.“ „Ich weiß, mein Freund.“ „Nicht so ohne Weiteres.“ „Ich weiß, mein Freund.“ „Zeitfriedhof, da liegen sie nun.“ „Die Schlafschatten.“ „Die Traumtrümmer.“ „ROCK END ROLL.“ „Hätte nie gedacht, dass dieser Titel.“ „Einmal Sinn.“ „Und zurück.“ „Gibt es nicht.“ „Darf es nicht.“

Hendrik Lamar (3)

„Laterne laufen! Jetzt mit der neuen Taschenlampen-App von Apple!“ „Die Cola-Rouladen! Jetzt!“ „Ich habe noch nie den Bogen überspannt.“ „Ich wurde noch nie auf dem falschen Fuß erwischt.“ „Du meine Güte, haben wir sie nicht bald mal alle?“ „Wir haben sie nicht alle, korrekt.“ „Sekunde, im Traum lebte ich Haus an Haus mit einem Gnom, eine dichte Hecke trennte die beiden Grundstücke voneinander, er hatte sein Buschwerk mit MGs bestückt, meine Seite wiederum war voller Panzerfäuste. Wir schossen unablässig aufeinander, zersiebten, zerfetzten und durchlöcherten uns nach Strich und Faden, doch eines Tages rief er: Hey, hör mal auf jetzt hier, du tust immer so lieb und hast dann doch den Finger ständig am Abzug!“ „Interessant.“ „Mufti denn, Mufti denn zum Städtele hinaus.“ „Gesang?“ „Gesang.“ „Ein, nun ja, deutsch-islamisches Wanderlied?“ „Exakt.“ „Du frisst zu viele Tabletten, Stephen.“ „Tablettenhoch.“ „Tabletten-Overkill.“ „Chemo-Freak-Out.“ „Opferette.“ „Wie gesagt, du frisst zu viele Tabletten.“ „Wieso ich denn jetzt!?“ „Stimmt, das bin ja ich.“ „OMG.“ „Pardon?“ „Nichts, Mann, alles wird gut.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „Ich habe noch nie Gummi gegeben.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „Die Cola-Rouladen!“ „Jetzt!“

Kaspersky (1)

„Opferette.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „Jetzt komprimieren.“ „Pünktlich zum 19. Oktober also.“ „Der Herbst nun endlich.“ „Die gelbe Gefahr.“ „Das gelbe Haus am Pinnasberg.“ „Gelb regiert die Welt.“ „Jetzt konkretisieren.“ „Die Laubbläsernazis haben Hochkonjunktur.“ „Obdachlose, sie schlagen Kupfernägel in die Baumrinden.“ „Warum tun sie das?“ „Um sich abzureagieren.“ „Jetzt kujonieren.“ „Wir alle haben ein Recht auf Abwehr dessen, was unvermeidlich scheint.“ „Opferette.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „Jetzt kompromittieren.“ „Pünktlich zum 19. Oktober also.“ „Der Herbst nun endlich.“ „Ein alter Freund hat Geburtstag heute, zweiundsechzig.“ „1962 war ich zweiundsechzig.“ „Bassist ehedem, Fender Precision.“ „Jetzt kakofonieren.“ „Stimmt, ich sollte ihn mal anrufen nachher, über Iggy Pop reden.“ „Oder über Can.“ „Oder übers Rheuma.“ „Opferette.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „Jetzt kondolieren.“ „Pünktlich zum 19. Oktober also.“ „Der Herbst nun endlich.“ „Jetzt kontrollieren.“ „Und dann regt er sich immer so auf.“ „Wer, das Geburtstagskind?“ „Abends gegen acht, wenn es schon dunkel ist und man sich schlafen legen will, weil halt nichts mehr anliegt.“ „Das Trampeltier über dir?“ „Genau der, er ist laut, laut, laut, alles an ihm ist laut, laut, laut, und dies Haus, es ist alt, alt, alt, und die Wände und die Zwischendecken, sie sind dünn, dünn, dünn.“ „Und man versteht ein jedes Wort.“ „Und dann telefoniert er jeden Abend, und man versteht tatsächlich alles, alles versteht man und noch viel mehr, und dann regt er sich so auf.“ „Er engagiert sich.“ „Stimmt, er hat so Ansichten.“ „Er ist im NABU.“ „Er ist dagegen, gegen Kupfernägel.“ „Nur allzu verdrießlich.“ „Und dann muss man die Hände zum Trichter formen und brüllen, brüllen, brüllen.“ „Und dann muss man die Hände zum Trichter formen und schreien, schreien, schreien.“ „Und dann muss man die Hände zum Trichter formen und kreischen, kreischen, kreischen.“ „Hey, geh doch mal woanders hin!“ „Opferette.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „Jetzt kaschieren.“ „Pünktlich zum 19. Oktober also.“ „Der Herbst nun endlich.“ „Der Yellowstone Nationalpark.“ „Der indianische Sommer.“ „Häuptling Fender Precision Bass.“ „IV Saiten, ein Lied.“ „The Stooges: Funhouse.“ „Jetzt intonieren.“ „YOLO, Glückwunsch, alter Punk.“

Kaspersky (2)

„Opferette: Nervös, verlobt, verheiratet.“ „Ein neuer grauer Umschlag ist eingetroffen, Sean Gut.“ „Opferette: Verliebt, verrannt, verheiratet.“ „Die Bewilligung der Grundsicherung bis zum Juni kommenden Jahres.“ „Opferette: Verlebt, verroht, verheiratet.“ „Das ist deprimierend, Sean Gut.“ „ACAB: All Cocks Are Bastards.“ „Ich fühle mich nicht gut damit, Sean Gut.“ „Die Milf der frommen Denkungsart.“ „Geborgte Existenz, Sean Gut.“ „Votivtafel: Wir alle, wir denken.“ „Ich träume schlecht, Sean Gut.“ „Erbauungstafel: Scheiß Arbeiterklasse.“ „Von Heckenschützen, von Gnomen.“ „Zu den Affen.“ „Und von alten Lieben, die mich sitzen ließen aus fadenscheinigen Gründen.“ „Zeitenfriedhof.“ „Frauen mit diesem hilflosen Tja-Gesichtsausdruck.“ „Gar nicht ignorieren.“ „Wenn ich sie zur Rede stellen wollte, immer dieser Tja-Gesichtsausdruck.“ „Wäre den Anfängen.“ „Im Kopf bereits den jeweils neuen Stecher.“ „Eltern hassen für ihre Kinder.“ „Es ging mir nicht gut damit, Sean Gut.“ „Gans und Gloria.“ „Verluste, sie liegen mir nicht.“ „Uns klar.“ „Ich hasste es, sie zu verlieren, die Mädchen.“ „Fixierhöschen.“ „Verlierer, sie liegen mir nicht.“ „Medikamentenschlaf.“ „Ein neuer grauer Umschlag ist eingetroffen, Sean Gut.“ „8 x IV.“ „Geborgte Existenz, Sean Gut.“ „Der goldene Klimawandel.“ „Das ist deprimierend, Sean Gut.“ „Datei sein ist alles.“ „Sag mal, hörst du mir überhaupt zu, Sean Gut?“ „Das werden tolle neue Charts, Urbanski, die rocken, die Dinger, Kompliment, Respekt, Urbanski, das hätte ich dir gar nicht zugetraut in deiner Verfassung. Desolat, von der Rolle, du frisst zu viele Tabletten, Stephen, im Ernst.“

 

„Du meinst?“ „Nein.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“

Kaspersky (3)

„Ich habe noch nie die Kartoffeln aus dem Feuer geholt.“ „Ich habe noch nie mein Pulver verschossen.“ „Und da, der neue Leopard Michelangelo!“ „Und da, der neue Abrams Chris de Burgh!“ „Apropos Borboletta, war diese gleichnamige Langspielplatte von Santana nicht mal vorgesehen als Soundtrack zu diesem endmusikalischen Büchlein?“ „Nein, das war 1974, da war ich vierundsiebzig.“ „Und zwar beide Seiten dieser Langspielplatte, so als spirituelles Statement?“ „Monotonie von Ideal, wenn, dann.“ „Monotonie in der Südsee, Gesang?“ „Gesang, korrekt.“ „Und was ist mit Richard Ashcroft?“ „Hold On, Gesang, 2016. Steht und geht diesem Büchlein voran.“ „Wenn, dann?“ „Suede.“ „Wenn, dann?“ „Soft Cell: Youth.“ „Wenn, dann?“ „Es wird keinen offiziellen Soundtrack geben. ROCK END ROLL ist ein einziger Soundtrack, sozusagen.“ „Eine Ode an die Vergänglichkeit.“ „Eine Ode an den Verfall, korrekt.“ „Vattenfall?“ „Die Einsamkeit, sie nagt an mir, sie frisst mich auf, ich verliere mich, ich bin mit meinen Charts am Ende, sozusagen.“ „Was wiederum zu Unmut in der Opferszene führen könnte.“ „Pardon?“ „Nichts, nur Tagesschaudeutsch.“ „Du guckst zu viel Fernsehen.“ „Gut, was man halt so macht im Herbst des Lebens.“ „Wenn halt nichts mehr anliegt.“ „Und man sich schlafen legen will.“ „Was wiederum dem endlauten Nachbarn nicht gefällt.“ „Stimmt, er muss vernichtet werden.“ „Suede: Life Is Golden.“ „Korrekt, alternativlos.“ „Richtig und wichtig.“ „Hilfe.“ „Richtig und nichtig.“ „Korrekt.“ „Hilfe.“

Kapitel 5: Richard Tauber

Zu den Affen (1)

 

Zu den Affen (2)

 

Zu den Affen (3)

 

Eheleute SS (1)

 

Eheleute SS (2)

 

Eheleute SS (3)

 

Woanders muss vernichtet werden (1)

 

Woanders muss vernichtet werden (2)

 

Woanders muss vernichtet werden (3)

 

Waldbaden (1)

 

Waldbaden (2)

 

Waldbaden (3)

 

Kofferwald (1)

 

Kofferwald (2)

 

Kofferwald (3)

 

Homo Simpson (1)

 

Homo Simpson (2)

 

Homo Simpson (3)

 

Blockwart Isabella (1)

 

Blockwart Isabella (2)

 

Blockwart Isabella (3)

 

Puky (1)

 

Puky (2)

 

Puky (3)

Zu den Affen (1)

„Die Einsamkeit, sie geht mich an, sie frisst mich auf, Sean Gut.“ „Du frisst zu viele Tabletten, Stephen, im Ernst.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „WTF?“ „Ein neuer grauer Umschlag ist eingetroffen, Sean Gut. Darin die Bewilligung der Grundsicherung bis zum Juni kommenden Jahres.“ „Nein, das ist lang.“ „Muss ich mich jetzt dafür bedanken, oder was?“ „Danke für nichts, Deutschland, Dolce Land.“ „Was wiederum zu Unmut in der Opferszene führen könnte.“ „Du meine Güte, jeder darf mal.“ „Seine dämliche Deutschfresse in irgendwelche Kameras halten und ungeniert drauflos reden.“ „Reden, reden, reden, unreflektiert und fern von Gut und Böse.“ „Nur wir nicht.“ „Stimmt, wir sind nicht im Fernsehen.“ „Wir sind im fünften Kapitel. Wir tragen ein kapitalistisches Leichenhemd.“ „Wieso, worum geht’s denn?“ „Um die letzten eineinhalb Wochen im Oktober 2018, schätze ich mal.“ „Gefolgt von den Iden des November 2018, schätze ich mal.“ „Sekunde, ich war noch nie mit meinem Latein am Ende.“ „Stimmt, der fehlte uns noch.“ „Du meine Güte, haben wir sie nicht bald mal alle?“ „Wir haben sie nicht alle, korrekt.“ „Wir sind fern der Heimat, fürchte ich.“

 

„Fernfahrer.“ „Unter.“ „Ferner liefen.“

Zu den Affen (2)

„Hagenbeck?“ „Heute nun also, sie kommt, ich habe ein Chili con Carne gekocht, schön scharf, Chef, und danach gehen wir raus und machen den Stadtpark unsicher, HH, der war gut, der passt in die Welt.“ „Hagenbeck?“ „Ich habe sie seit über zwei Monaten nicht gesehen, seit, since, established, ja, ja, der neue IS, schon klar, und zum Tee gibt’s Gurkensandwiches mit einem Hauch von Meersalz samt einer Streicheleinheit bunten Pfeffers, wenn wir zurück sind, zurück aus dem Stadtpark, hier in diesen IV Wänden. Mal über einiges reden, und ja, ich werde das Thema ansprechen, jenes, das mir besonders am Herzen liegt, auf der Seele brennt wie Chili, sozusagen, das Thema Laptop, Neugerät, richtig, korrekt.“ „Hagenbeck?“ „Draußen joggende Kreativpalmen.“ „Hagenbeck?“ „Draußen Kinderwagen schiebende Marketingdutts.“ „Hagenbeck?“ „Draußen, der Erste Arbeitsmarkt ist unterwegs.“ „Hagenbeck?“ „Dabei ist doch Sonntag heute.“ „Hagenbeck?“ „Und dann sitzt er in der Küche und erklärt ihr den Krieg.“ „Wem, der Spüle?“ „Nein, der Schlittenpartie.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „WTF?“ „Emojis welcome.“ „Jedes Wochenende schleppt er sie an, keine Ahnung, woher, vielleicht aus einem Lager für abgelegte Blondbeutel, keine Ahnung, nicht eine, wirklich nicht, schleppt sie an und dann laut, laut, laut, alles an ihm ist laut, laut, laut, und dieses Haus, es ist alt, alt, alt, und die Wände und die Zwischendecken, sie sind dünn, dünn, dünn, und man hört nur ihn, von ihr hört man nichts, keinen einzigen Ton, gut, vielleicht ist sie ja, nein, ich sage es lieber nicht, keinen einzigen Ton.“ „Ist oft so bei Toten.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „WTF?“ „Emojis welcome.“ „Ihr Kinderlein kommet.“ „Komet?“ „Schön scharf, Chef.“ „Und dann muss man die Hände zum Trichter formen und schreien, schreien, schreien.“ „Und dann muss man die Hände zum Trichter formen und kreischen, kreischen, kreischen.“ „Hey, hört sofort auf zu ficken!“ „Opferette.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „WTF?“ „Jetzt kastrieren.“ „Ein neuer Laptop muss her über kurz oder lang, wir müssen darüber reden, meine Familie und ich, lange nicht gesehen, die Zeit, sie rutscht wie ein Schlitten die Klippen hinunter, ab zu den Affen, Jim, mein Junge.“ „Hagenbeck?“ „Heute nun also, sie kommt, meine Familie.“ „Holzauge, sei wachsam.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „LOL.“ „YOLO.“ „OMG.“ „WTF?“ „Emojis welcome.“ „Gell?“ „Hilfe, hör bloß auf.“ „Sag mal, seit wann trinkst du denn den neuen IS?“ „Beuteltee, der neue IS?“ „Du meinst?“ „Hör auf.“

Zu den Affen (3)

„The Stooges: Funhouse.“ „Wie gesagt.“ „Genesis: The Musical Box.“ „Wie gesagt.“ „Orchester Rolf Kühn: Das gelbe Haus am Pinnasberg.“ „Wie gesagt.“ „Der Ton macht die Musik, Stephen.“ „All diese Monster aus der Vergangenheit, sie wollen und wollen nicht weichen. Ich träume schlecht, Sean Gut.“ „Erbauungstafel: Scheiß Jugendkult.“ „Von Heckenschützen, von Gnomen.“ „Zu den Waffen.“ „Von alten Lieben, die mich sitzen ließen aus fadenscheinigen Gründen.“ „Fotzenfriedhof.“ „Frauen mit diesem hilflosen Tja-Gesichtsausdruck.“ „Gar nicht artig.“ „Wenn ich sie zur Rede stellen wollte, immer dieser Tja-Gesichtsausdruck.“ „Emojis welcome.“ „Im Kopf bereits den jeweils neuen Hengst.“ „Eltern verhackstücken ihre Kinder.“ „Es ging mir nicht gut damit, Sean Gut.“ „Schwanz und Gloria.“ „Verluste, sie liegen mir nicht.“ „Samenstranglipom links.“ „Ich hasste es, sie zu verlieren, die Mädchen.“ „Spiel mir den alten König Cole.“ „Es wird keinen offiziellen Soundtrack geben. ROCK END ROLL ist ein einziger Soundtrack, wie gesagt.“ „Keine Ode an die Vergangenheit?“ „Nein, eine Ode an den Verrat.“ „Dein Körper, er hat dich verraten.“ „Mein Körper, er ist einer dreisten Lüge aufgesessen.“ „Popkultur.“ „Anarchie und Alltag: lachhaft, lächerlich.“ „Wie wäre es mit einem erweiterten Suizid, nur so als kleine Anregung?“ „Ein wahrlich interessanter Gedanke, Sean Gut.“ „Erst du, dann sie.“ „Erst die Mädchen, dann das Vergnügen.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“

Eheleute SS (1)

„Diese Leute da im Stadtpark, ein Dutzend vielleicht, sie bildeten einen Kreis und starrten stumm auf ihre Smartphones.“ „Interessant.“ „Was soll das sein, ein neuer Trend etwa?“ „Smartphone-Bukkake.“ „Einem Teamkreis vergleichbar? Vor dem Spiel und nach der Niederlage, so in etwa?“ „Smartphone-Bukkake.“ „So eine Art stilles Ritualrund?“ „Smartphone-Bukkake.“ „So eine Art digitaler Thing?“ „Smartphone-Bukkake.“ „Laptop geht übrigens los.“ „Na also.“ „Ruhe im Kreisverkehr.“ „Na bitte.“ „Bukkake Futur II.“ „Pardon?“ „Nichts.“ „Na also.“

 

„NSNABU.“ „Pardon?“ „NS-Naturschutzbund.“ „NSOMG.“

Eheleute SS (2)

„Diese Bratwurst hier, sie ist keine Unterhaltungswurst.“ „Nein, denn dazu ist sie zu heiß, sie ist mehr so eine, nun ja, so eine Art Zuhörwurst.“ „Richtig, schweigend kauen und der Umwelt zuhören, was sagt sie?“ „Das T-Shirt da von diesem Zipfelmützchen-Hipster, es sagt: Keinen Bock auf Nazis.“ „Nun, das sehe ich gänzlich anders.“ „Stimmt, wir lieben Nazis.“ „Immer her mit ihnen.“ „Es wimmelt ja geradezu von denen, Beweis: Du gehst aufs Klo im Ausflugslokal, was siehst du?“ „Pissoir-Nazis.“ „Das reinste Wimmelbild, korrekt. Du gehst zurück zum Tisch im Ausflugslokal, was siehst du?“ „Gegenüber-Nazis.“ „Die reinste Gegenübersitzung, richtig.“ „Diese Bratwurst hier, sie ist keine Unterhaltungswurst.“ „Nein, denn dazu ist sie zu heiß, sie ist mehr so eine, nun ja, so eine Art Zuhörwurst.“ „Richtig, schweigend schlucken und der Umwelt zuhören, was sagt sie?“ „Bordellbeschäftigte immer zu uns.“ „Völlig richtig, toller Satz, was sagt sie noch, die Umwelt?“ „Folge dem Geld.“ „Und zwar: jetzt.“ „Jetzt kasernieren, kapitalisieren jetzt.“ „Zahle stets den höchsten Preis.“ „Denn nur teuer ist geheuer.“ „Schaue hoch und nie nach unten.“ „Strecke dich der Decke entgegen, richtig.“ „Sag mal, im Ernst jetzt, mutiert der Stadtpark allmählich zur, nun ja, Thingstätte nach NS-Vorbild?“ „Diese Leute da im Stadtpark, ein Dutzend vielleicht, sie bildeten einen Kreis und starrten stumm auf ihre Smartphones.“ „NS-Smartphone-Bukkake.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „NSOMG.“ „NSLOL.“ „NSYOLO.“ „HKNKRZ.“ „WTF?“ „NSWTF.“

Eheleute SS (3)

„Neue Schuhe also.“ „Asics Gel Camouflage, richtig.“ „Lindgrünes Wildleder, Stoffbesatz in Tarnfarben, todschick, passend zu deinem Haarschnitt, Kompliment, Mann.“ „Aus New York, Mann.“ „Gut, aber weiß Frank Sinatra davon?“ „Nein, aber Lou Reed.“ „Boxershorts von Ralph Lauren also.“ „Ebenfalls aus New York, Mann.“ „Gut, aber weiß Robert de Niro davon?“ „Nein, aber die Beastie Boys.“ „Dazu der neue Laptop, schönes Ding, Mann.“ „Folge dem Geld, Mann.“ „Was ist mit ROCK END ROLL? Es wird zu einer Unterbrechung kommen, wenn Jason den Rechner einrichtet.“ „Du immer mit deinen doofen Unterbrechungen, geht ja gleich weiter mit deinen doofen Unterbrechungen.“ „Ich meine ja nur.“ „Pass auf, wir arbeiten mit dem Compaq, solang der Compaq willens und in der Lage dazu ist, sprich: solang er hier ist. Mal sehen, wie weit wir damit kommen, okay?“ „Okay.“ „Dann geht er weg, der Compaq. Jason saugt die Daten ab, überträgt sie auf das Neugerät, was wiederum einige Tage dauern wird.“ „Der neue, ein Lenovo, richtig?“ „Fettes Teil, Mann.“ „Aus New York, Mann?“ „Nein, aus Afrika.“ „Mal Neger mit Köpfen machen, Mann?“ „Genau, dann werde ich ROCK END ROLL auf dem neuen Rechner beenden.“ „Und gleich?“ „Und gleich danach starte ich mit YO: PISTOLE, Mann.“ „Gleich im Anschluss?“ „Korrekt, mir ist nach jugendlichem Leichtsinn, passend zur Wortmarke.“ „Passend zu deinen neuen Schuhen.“ „Passend zu meinen neuen Unterhosen.“ „Vergiss sie nicht, wenn du nach Brooklyn gehst.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „NYOMG.“ „NYLOL.“ „NYYOLO.“ „NYHKNKRZ.“

 

„NYWTF?“ „New York Dolls.“ „Wow.“

Woanders muss vernichtet werden (1)

„Sekunde, Congas: nazistisch? Mangas: nazistisch? Glücksgas: nazistisch?“ „Merke, Sean Gut, nicht alles, was das Wörtchen Gas beinhaltet, ist automatisch tödlich, judenfeindlich, antisemitisch, klar, verstanden? Darüber hinaus lässt sich der Rechner inzwischen weder herunterfahren noch neu starten, wird also höchste Zeit, dass, nun ja, du weißt schon, Mann.“ „Zieh doch einfach den Stecker, Mann.“ „Faschist.“ „Haben wir noch Zeit für ein womöglich letztes deutsches Kennzeichen auf diesem Gerät?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „BI-MM 422, deutsches Kennzeichen.“ „Bimm?“ „Bamm.“ „Du meinst?“ „London SS?“ „Nein.“

Woanders muss vernichtet werden (2)

„Stück Zahn abgebrochen, gut, Provisorium, Krone dann. Dennoch, keine Lust mehr, ehrlich.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“ „Das Jahr begann mit Zähnen, scheint auch so zu enden. Keine Lust mehr, ehrlich.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“ „Zahn, Zähne, Säbelzahntiger in Form jenes gefährlich grauen Umschlages, Prostata, Analfissur, Leistenhernie, ISG-Syndrom. Keine Lust mehr, ehrlich.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“ „YO: Pistole, jugendliche Leichtigkeit: lachhaft, lächerlich. Keine Lust mehr, ehrlich.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“ „Woanders muss vernichtet werden, Eheleute SS, ich habe diese beiden Headlines kombiniert und daraus ein Facebook-Posting gestaltet: Woanders muss vernichtet werden (Eheleute SS). Ich fand es grandios, dennoch, die Reaktionen darauf hielten sich in Grenzen, wie üblich. Keine Lust mehr, ehrlich.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“ „Kunst kann nichts, mein Reden seit 1887. Mal ehrlich, keine Lust mehr.“ „Ihr fallt auseinander, der Laptop und du.“

Woanders muss vernichtet werden (3)

„Ich zahle den Lenovo übrigens ab.“ „In Raten?“ „Nein, in Maßen.“ „In Wahrheit?“ „War mir wichtig, ich wollte ihn nicht geschenkt.“ „Du bist ja noch da, kleiner Freund.“ „Wer jetzt, kleiner Freund?“ „Der Compaq.“ „Du redest mit dem Compaq?“ „Korrekt.“ „Stimmt, warum auch nicht?“ „Du bist ja noch da, kleiner Freund.“ „Halte durch, kleiner Freund.“ „Nur diese paar Tage noch, kleiner Freund.“ „Bis zum kommenden Montag, kleiner Freund.“ „Dann wirst du ausgetauscht, kleiner Freund.“ „Dann kannst du schlafen, kleiner Freund.“ „Auf dem Friedhof der Kuschelrechner, kleiner Freund.“ „Ruhe sanft, kleiner Freund.“ „Du warst uns ein guter Freund, kleiner Freund.“ „Danke für alles, kleiner Freund.“ „Sekunde, Zahn, Zähne, Prostata, die Analfissur, die Leistenhernie, das ISG-Syndrom. Was kommt danach, kleiner Freund? Keine Lust mehr, kleiner Freund.“ „Du solltest künftig sämtliche Speisen meiden, in denen das harte Wörtchen Holz vorkommt, dann kann auch nichts mehr wegbrechen vom Zahn.“ „Keine Holzköpfe mehr also.“ „Keine Holzkohle mehr also.“ „Keine Holzlöffel mehr also.“ „Rotzlöffel?“ „Der Schreck in der frühen Abendstunde gestern, kleiner Freund.“ „Holzofenbrot im Mund, kleiner Freund.“ „Zahn brach ab, kleiner Freund.“ „Gut, Provisorium drauf, Krone folgt, kleiner Freund.“ „Jacobs Krönung, kleiner Freund.“ „Kronprinz Harry, kleiner Freund.“ „Keine Lust mehr, kleiner Freund.“ „Sonst noch irgendwelche Deadlines, kleiner Freund?“ „Dreadlocks?“ „Was ist mit ROCK END ROLL, wann soll dieser steile Zahn erscheinen?“ „Spätestens am 14. Dezember, kleiner Freund.“ „Interessant, kleiner Freund.“ „Dann wird Jason fünfzig, kleiner Freund.“ „Wohl müßig, dich zu fragen, wie alt du 1950 warst, oder?“ „Korrekt, kleiner Freund, aber ich kann dir verraten, wie alt ich am 14. Dezember war.“ „Interessant, kleiner Freund.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Kleiner Freund.“ „Hilfe.“ „Stimmt, der Penner soll gefälligst durchhalten.“ „Sind nämlich noch einige Storys zu gehen, kleiner Freund.“ „Bis zu deinem Abschied, kleiner Freund.“ „Bis zum Austausch der Gefangenen, sozusagen, kleiner Freund.“ „ROCK END ROLL to go, kleiner Freund.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Kleiner Freund.“ „London SS?“ „Nein doch.“

Waldbaden (1)

„Kronprinz Harry Brot, kleiner Freund.“ „Jacobs Kaffee, wunderbar, kleiner Freund.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr, kleiner Freund.“ „Du solltest nur noch Weichteile zu dir nehmen, kleiner Freund.“ „Weichspüler.“ „Weichköpfe.“ „Weiche Flensburg, kleiner Freund.“ „Hör bloß auf, kleiner Freund.“ „Draußen, es regnet und es stürmt.“ „Na endlich, kleiner Freund.“ „So kennen wir dich, kleiner Freund.“ „Die herbstliche Umarmung, kleiner Freund.“ „Ich möchte so nicht alt werden, kleiner Freund.“ „Handicap nach Handicap, kleiner Freund.“ „Zahn, Zähne, Prostata, die Analfissur, die Leistenhernie, das ISG-Syndrom. Was kommt danach, kleiner Freund? Keine Lust mehr, kleiner Freund.“ „Ich bitte dich, das sind doch alles Petitessen, kleiner Freund.“ „Hostessen?“ „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern, kleiner Freund.“ „Gesang?“ „Korrekt, kleiner Freund.“ „Danke, es geht mir auch schon besser, kleiner Freund.“ „Heute vor zwei Wochen, der Einmarsch ins Israelitische.“ „Und?“ „Überstanden, oder?“ „Stimmt, die Löcher, sie sind zu.“ „Sonntags geschlossen, gell, oder?“ „Stimmt, über den Stuttgarter bin ich ebenfalls hinweg.“ „Haben ist besser als Brauchen, gell, oder?“ „Hör bloß auf, kleiner Freund.“ „Weiche von mir, Satan, kleiner Freund.“ „Übrigens, es gibt diverse neue Charts demnächst, kleiner Freund.“ „Okay, gib mir fünf, kleiner Freund.“ „Waldbaden.“ „Kein Kommentar, kleiner Freund.“ „Liebe Beamtinnen und Beamte.“ „Herrlich, kleiner Freund.“ „Unmut in der Opferszene.“ „Ein Traum, kleiner Freund.“ „Reichs mir mal den Bürger rüber.“ „Politisch korrekt, kleiner Freund.“ „Erst die Mädchen, dann das Vergnügen.“ „Entzückend, kleiner Freund.“ „Bitte bluten Sie hier den Gang nicht voll.“ „Ich bin soeben gekommen, kleiner Freund, volles Rohr in eine deiner neuen Spendierhöschen von Polo Ralph Lauren.“ „Nun, das wundert mich nicht.“ „War ja auch als sexy Zugabe gedacht, oder?“ „Korrekt.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Na dann, kleiner Freund.“ „Hostessen?“ „Delikatessen?“ „Politessen?“ „Fressen?“ „Weichlakritz?“ „Sekunde, Spendierhöschen?“ „HH, der war gut, oder?“ „Aber.“ „Zunächst.“ „Zumal.“ „Zudem, kleiner Freund.“ „Allgemeinplatzhalter immer zu uns.“ „Ups, ein neues Chart etwa?“ „Stuttgart muss vernichtet werden.“ „Läuft?“ „Passt.“ „Stuttgart SS?“ „Nein.“

Waldbaden (2)

„Ich habe noch nie die Klingen gekreuzt.“ „Ich habe es noch nie so richtig krachen lassen.“ „Ich habe noch nie die Puppen tanzen lassen.“ „Wenn du glaubst, da kommt nichts mehr, kommt irgendwo die Floskel her.“ „Sekunde, was das denn da!?“ „Du meinst diese Laufmasche da!?“ „Und dann noch auf dem rechten Oberschenkel da, das geht ja gar nicht, das.“ „Und dann noch die schwarze Strumpfhose an da, das geht ja gar nicht, das.“ „Weiß nicht, hat die keine Augen im Kopf, oder was!?“ „Weiß nicht, hat die keinen Spiegel zuhause, oder was!?“ „Weiß nicht, gibt’s in Hamburg keine Schaufenster mehr, oder was!?“ „Weiß nicht, hat die keine beste Freundin, oder was!?“ „Weiß nicht, hat die keine Mutter, oder was!?“ „Jede Mutter hat doch eine Mutter heutzutage, oder was!?“ „Die wohl eher nicht, oder das.“ „Das geht so nicht, das.“ „Stimmt, wir wollen sie makellos, oder das.“ „Frauen müssen perfekt sein, oder das.“ „Ansichtskarten müssen perfekt sein, oder das.“ „Leben müssen perfekt sein, oder das.“ „Du meine Güte, ist das alles krank da, oder was!?“ „Wenn man hier nicht alles alleine macht, oder was!?“ „Allein schon alles, oder was!?“ „Ich möchte so nicht alt werden, Sean Gut, kleiner Freund.“ „Handicap nach Handicap, Stephen Urbanski, kleiner Freund.“ „Zahn, Zähne, Prostata, die Analfissur, die Leistenhernie, das ISG-Syndrom. Was kommt danach, Mann? Keine Lust mehr, kleiner Freund.“ „Du, irgendwas ist ja immer, will heißen: Irgendeine Krankheit kommt bestimmt, bringt das Alter so mit sich, weiß man doch.“ „Und welche, wenn ich fragen darf?“ „Keine Ahnung, irgendwas mit den Augen vielleicht?“ „Digger, bist du blind, oder was!?“ „Das nicht, aber wir müssen noch irgendwas machen.“ „Und womit, wenn ich fragen darf?“ „Wortspiel, von wegen Blinder mit dem Krückstock und alles, wenn wir hier mal weiterkommen wollen, und das wollen wir, Stephen Urbanski, kleiner Freund. Hey, pass mal auf, wo du hintrittst!“ „Vorsicht, Loch?“ „Genau.“ „Oder das?“

Waldbaden (3)

„Ich hatte noch nie den grünen Daumen.“ „Mach Licht an.“ „Ich hatte noch nie Glück im Unglück.“ „Mach Licht an.“ „Ich bin noch nie mit der Tür ins Haus gefallen.“ „Mach Licht an.“ „SSTURMFLUT.“ „Aha, geht’s jetzt wieder los mit deinen doofen SS-Wochen da?“ „Was denn, geht ja gleich weiter mit deinen doofen SS-Wochen da!“ „Wieso meine doofen SS-Wochen da, das sind doch deine doofen SS-Wochen da!“ „Stimmt, das sind ja meine doofen SS-Wochen da!“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Nasdrowje.“ „Mach Licht an.“ „Sekunde, man wirbt so vor sich hin im Netz, doch es passiert zu wenig.“ „Sekunde, Berlin ist jetzt ja wieder in Hamburg, hörte ich.“ „Stimmt, Berlin-ist-jetzt-ja-wieder-in-Hamburg hat ihn angeschrieben, den Herrn und Schriftsteller Wolf Wondratschek, bekannt aus Funk und Fernsehen.“ „Schausteller?“ „Angeschrien?“ „Berlin-ist-jetzt-ja-wieder-in-Hamburg hat eine schmissige Mail verfasst, hat einen meiner besten Sätze aus STAAT UP als Betreff gewählt.“ „Und der lautet?“ „Mach Licht an.“ „HH, der ist gut, der passt in die Jahreszeit, voll und ganz.“ „Ich rauche nicht, ich eskaliere.“ „Guter Satz, könnte Herrn Wondratschek gefallen, holt ihn ab bei einer seiner wohl prägnantesten Aussagen: Es kann gar nicht genug Raucher geben.“ „Schöne Idee, gereicht mir sicherlich zur Ehre eventuell, vielleicht.“ „Ehrensold.“ „Ehrenhalber.“ „Ehrenformation.“ „Schöne Idee, doch damit hat es sich auch schon.“ „Nun sei doch nicht immer gleich so pessimistisch, Urbanski.“ „Nun sei doch nicht immer gleich so defätistisch, Urbanski.“ „Nun sei doch nicht immer gleich so deutsch, Urbanski.“ „Hey, nun lach doch mal, Urbanski.“ „Mach Licht an, Urbanski.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, die Bezirksliga Hamburg-Nord schreibt einen internationalen Champions-League-Teilnehmer an, das wird doch nichts, ich bitte dich.“ „Stimmt, Wolf Wondratschek steht im Endspiel der Königsklasse.“ „Und wir, wo stehen wir?“ „In irgendeiner nach fluchendem Flutlicht stinkenden Umkleide, ehrenamtlich betreut.“ „HFC Falke.“ „USC Paloma II.“ „FC Alsterbrüder.“ „Zigarette?“ „Vergiss es.“ „Und nun?“ „Nun freuen wir uns auf den neuen Rechner kommende Woche.“ „Und dann?“ „Geht’s weiter.“ „Jetzt machst du mich glücklich Urbanski.“ „Nun sei doch nicht immer gleich so glücklich, Sean Gut.“ „Du meinst?“ „Kippe?“

Kofferwald (1)

„Ich hätte mal wieder Lust auf einige schnittige KZ-Dokumentationen.“ „Geht ja gleich weiter mit deinen doofen SS-Wochen.“ „Ich hätte mal wieder Lust auf einige schneidige KZ-Dokumentationen.“ „Geht ja gleich weiter mit deinen doofen SS-Wachen.“ „Korrekt, mir ist nach ultrabrutalen Rampensäuen, nach horrend deutschen Schäferhunden und exzessbereiten Propangasflaschen.“ „Sekunde, Propangasflaschen?“ „Mir ist nach dem größtmöglichen Unmut in der Opferszene.“ „Es ging uns sehr schlecht.“ „Neulich im Massengrab.“ „Mach Licht an.“ „Schön auf Kosten anderer, du weißt schon.“ „Schadenfreude ist die schönste Freude, korrekt.“ „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, richtig.“ „Herrlich.“ „Köstlich.“ „Erhebend.“ „Geht doch nichts über die Herabwürdigung anderer, völlig richtig.“ „Allein schon, um sein eigenes Versagen im Leben zu vertuschen, richtig.“ „Tusch.“ „Tuschkasten.“ „Wimperntusche.“ „Du kannst dich nun wirklich nicht beklagen, Urbanski.“ „Wieso?“ „Man hat die Spendierhöschen an.“ „Du sprichst von meiner Familie, oder?“ „Du kriegst einen funkelnagelneuen Laptop, Urbanski, siebzehn Komma HSV Zoll, mattschwarz, flach und leicht.“ „Samt zusätzlichem Monitor, korrekt.“ „Der Lenovo, er riecht nach Südkorea.“ „Vierundzwanzig Zoll, 129 Euro.“ „Der Lenovo, er riecht nach flinken gelben Fingern.“ „Welchen ich rundheraus abgelehnt habe, den Monitor.“ „Der Lenovo, er riecht nach sauerscharfen Schlitzaugen.“ „Wenn wir die Dinge schon zusammen machen, dann lass sie uns auch gefälligst zusammen machen, habe ich gesagt.“ „Der Lenovo, er riecht nach Hitech auf dem letzten Stand der Dinge, Urbanski, was willst du eigentlich noch?“ „Ich habe keinen zusätzlichen Monitor bestellt, sagte ich.“ „Urbanski.“ „Für 129 Euro kriege ich einen baschen Pullover für den Winter, habe ich gesagt.“ „Urbanski.“ „Etwas mehr Blick für die wahren, die tatsächlichen Bedürfnisse des bedürftigen Gegenübers würde ich mir wünschen, habe ich gesagt.“ „Urbanski.“ „Irgendeinen bellenden Pullover, Hauptsache Marke, Hauptsache teuer, habe ich gesagt.“ „Urbanski.“ „War übrigens gestern beim Friseur, bei den Türken in der Gertigstraße.“ „Urbanski.“ „Seiten rasiert, oben länger lang: Exzess Ein Elf.“ „Urbanski.“ „Ich hätte nämlich mal wieder Lust auf einige schnittige KZ-Dokumentationen.“ „Geht ja gleich weiter mit deinen doofen SS-Wochen.“ „Ich hätte nämlich mal wieder Lust auf einige schneidige KZ-Dokumentationen.“ „Geht ja gleich weiter mit deinen doofen SS-Wachen.“ „Korrekt, mehr denn je ist mir nach ultrafiesen Rampensäuen, nach knurrend deutschen Schäferhunden und geifernd gewaltbereiten Propangasflaschen.“ „Sekunde, Propangasflaschen?“ „Sean Gut.“ „Urbanski.“ „Sean, dich zu sehen.“ „Günter Gas, Urbanski?“ „Birkenau.“ „Emojis welcome.“

Kofferwald (2)

„Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Keine Pointe.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Weg hier, nichts wie weg von hier.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Ich kann das alles nicht mehr.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Ich kann das alles nicht mehr sehen.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Ich will das alles nicht mehr.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Keine Pointe.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Blauer Peter IV.“ „Pardon?“ „Keine Pointe.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „So gern ich auch hier bin.“ „Keine Pointe.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Du wirbst so vor dich hin im Netz, doch es passiert zu wenig.“ „Wolf Wondratschek: lachhaft, lächerlich.“ „Ich meine, dass er es getan hat, dass er ihn kontaktiert hat, ist doch wohl aller Ehren wert.“ „Ehrung.“ „Ehrennadel.“ „Ehrbarer Kaufmann.“ „Ganz andere Liga.“ „Keine Pointe.“ „Und dass nun ausgerechnet der sich meiner annehmen soll, ich meine, mal ehrlich jetzt.“ „Und, hat er schon geantwortet?“ „Natürlich nicht, wird er auch nicht.“ „Blauer Peter IV.“ „Pardon?“ „Keine Pointe.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Ich muss hier raus.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Neustart, von vorn beginnen.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Doch wie nur, wo nur?“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Ich will so nicht alt werden, so nicht, hier nicht.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Wenn ich mir vorstelle, dass es das jetzt gewesen sein soll, ich bitte dich.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Hier mal was abstauben, dort mal was von abbeißen, ich bitte dich.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Zum Kiosk, zu Aldi, Nachbarn treffen, ich bitte dich.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Kennzeichen notieren, ich bitte dich.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Bizarre Elektrobücher verfassen, Wolf Wondratschek, ich bitte dich.“ „Blauer Peter IV.“ „Pardon?“ „Keine Pointe.“ „Du meinst?“ „Vielleicht über Nacht.“ „Pardon?“ „Die Erscheinung.“ „Pardon?“ „Die Erleuchtung.“ „Pardon?“ „Blauer Peter.“ „IV?“ „Indra.“ „Washington Bar.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Seit mehr als zehn Jahren trocken.“ „Seit, since, established.“ „Durst.“

Kofferwald (3)

„Die lichtlosen Tage, sie beginnen.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Nervengifte: Kaffee, Tabak, Tabletten, Medikamente. Zigarette, Sean?“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Er hat mich mit Wolf Wondratschek verglichen, hat mein Wirken auf eine Stufe gestellt mit dessen Titel aus dem Jahre 1969: Früher begann der Tag mit einer Schusswunde.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Er ist zurück aus Berlin, zurück in Hamburg. Guter Mann, ein freier Journalist, Schwerpunkt Politik.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Wir reden, reden, reden, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Mehr können wir nicht für mich tun, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Er hat ihn angeschrieben, immerhin.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Mehr kann er nicht für mich tun, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Niemand aus meiner Community kann irgendetwas für mich tun, das muss ich ganz allein schaukeln, das Kind, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Zum Teufel damit, Sean Gut.“ „Zum Teufel, ein toller Name für eine Gaststätte, Urbanski.“ „Zum grauen Umschlag.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Keine Pointe.“ „Du hast Angst davor, korrekt?“ „Er wird kommen, richtig, denn hat dich die Behörde erstmal an der Angel, hat sie dich und lässt nicht eher ab.“ „Bis es sich ausgezappelt hat.“ „Korrekt, Sean Gut.“ „Du gehst unbewaffnet hinein in den Ring, richtig?“ „Ich habe wenig anzubieten, richtig.“ „Appelle an die Moral.“ „Appelle an die Ethik.“ „Appelle an die Fairness.“ „Marktgesetze: Es gibt keinerlei Wohnungen zum Nulltarif, bildlich gesprochen.“ „Was jenen Leuten schnuppe ist.“ „Sie reiten auf ihren Paragrafen herum, korrekt.“ „Du hast Angst, Urbanski, korrekt?“ „Ortsübliche Vergleichsmiete.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Zum Teufel damit, Sean Gut.“ „Er kann nichts mehr für dich tun, Urbanski, Teufel auch.“ „Keine Pointe.“ „Früher begann der Tag mit einer Schusswunde.“ „Die lichtlosen Tage, wie auf Bestellung.“ „Blauer Peter.“ „IV?“ „Indra.“ „Washington Bar.“

 

„Für mich einen halben Liter Tränen, bitte.“ „Zum Wohl.“

Homo Simpson (1)

„Ich hatte eigentlich nicht vor, Hartz IV zu meinem Lebensthema zu machen, Sean Gut.“ „Lebenstrauma.“ „Ich bin seit mehr als zehn Jahren trocken.“ „Seit, since, established.“ „Ich wurde vor rund acht Jahren ausgesteuert wegen chronischer Depressionen.“ „Die lichtlosen Tage.“ „Die mondlosen Nächte.“ „2012 dann.“ „Stephen Urbanski: TODE$$CHLAGER, mein Debüt.“ „Du hast sie zu Datei gebracht.“ „Die lichtlosen Tage.“ „Die mondlosen Nächte.“ „ROCK END ROLL ist mein achtzehntes Elektrobuch.“ „Volljährig, herzlichen Glückwunsch.“ „ROCK END ROLL wird womöglich noch vor dem 14. Dezember fertig.“ „Also noch vor Jasons fünfzigstem Geburtstag?“ „Müßig, mich zu fragen, wie alt ich 1950 war, Sean Gut.“ „Wie alt warst du am 14. Dezember, Stephen?“ „Am 14. Dezember war ich exakt 14:12 Uhr alt, Sean.“ „Das ist alt, Mann.“ „Uralt, Mann, korrekt.“ „Heute vor zwei Wochen also.“ „Stand ich vor dem Krankenhaus und rauchte, richtig. Der Brief an meinen Hausarzt sagte: Wir konnten Herrn Urbanski in subjektivem Wohlbefinden am 11.10.2018 in Ihre ambulante Weiterbehandlung entlassen.“ „Eine schmerzadaptierte Belastung ist ab sofort möglich.“ „Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.“ „Einstweilig.“ „Zunächst.“ „Zudem.“ „Zumal.“ „ROCK END ROLL könnte am Totensonntag 2018 erscheinen.“ „Am 25.11. also?“ „Nein, am Totensonntag.“ „Wie passend, passt, passt schon, läuft.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Sekunde, haben wir noch Zeit für ein verkacktes deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „AA-IV 5600, deutsches Kennzeichen.“ „Hartz IV, welch ein miserables Lebensthema.“ „Gaststätte Zum Grauen Umschlag.“

Homo Simpson (2)

„Schlange keinen gehabt, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Nervengifte: Kaffee, Tabak, Tabletten, Computer. Zigarette, Sean?“ „Homo Simpson: This Dude Rocks.“ „Richtig, bin früh zugange heute, muss zum Grindel, übernehme den Alfa meiner Familie für ein paar Tage.“ „Sekunde, den neuen Alfa Romeo Anwohnerklage etwa?“ „Richtig, genau den. Muss am Montag mit dem Compaq nach Poppenbüttel zu Jason, Datentransfer und allerlei andere Kleinigkeiten erledigen, muss dann zurück nach Winterhude, den Lenovo installieren, muss dann retour nach Hamburg.“ „Mustang?“ „Sonntag wird die Uhr umgestellt, Sean.“ „Auf Winterhude?“ „Nein, um eine Stunde zurück.“ „Auf 14:12 Uhr?“ „Bingo, Sean Gut.“ „Der Mittwoch kommender Woche ist ein Feiertag, irgendwas mit Martin Router King.“ „Rohrbomben.“ „Paketbomben.“ „Reformstau.“ „Manöverkritik.“ „Geheime Kommandosache: Schlange keinen gehabt, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Nervengifte: Kaffee, Tabak, Tabletten, Computer. Zigarette, Sean?“ „Welcher Tag ist heute?“ „Freitag.“ „Uhrzeit?“ „07:06 Uhr.“ „14:12 Uhr also?“ „Korrekt.“ „Es ist stockfinster draußen.“ „Dazu muss man stehen.“ „Hör mal, die Müllabfuhr, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Sie schafft unsere Abfälle weg, die Müllabfuhr, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unsere Rohrbomben, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unsere Paketbomben, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unseren Reformstau, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unsere Manöverkritik, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unsere geheime Kommandosache, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Unseren Mustang.“ „Dazu muss man stehen. Sekunde, unseren Ford?“ „Richtig, unseren neuen Alfa Romeo Mustang Ford, wie schön.“ „Dazu muss man stehen.“ „Schlange keinen gehabt, Sean Gut.“ „Kleines Bier, Urbanski? Gin Tonic, Wodka Lemon, Jägermeister, Urbanski, kleines Jever?“ „Nervengifte: Kaffee, Tabak, Tabletten, Computer. Zigarette, Sean?“ „Danke, ich rauche gern.“ „Dazu muss man stehen.“ „Und was machen wir mit dem Rest der Zeile?“ „Todeszelle?“ „Reinkommen, drankommen.“

Homo Simpson (3)

„1971, sie trug Minirock und Pumps, dir zuliebe.“ „Dazu muss man stehen.“ „Du hast sie dann übelst abserviert irgendwann.“ „Dazu muss man stehen.“ „1973, sie hat dir ein schwarzes Samtkissen mit einem Kichergesicht bestickt, wie sie es nannte.“ „Dazu muss man stehen.“ „1974 hat sie dich verlassen.“ „Da war ich vierundsiebzig, ich erinnere mich genau.“ „1975, sie zierte sich zunehmend.“ „Dazu muss man stehen.“ „Ihr habt euch getrennt im Jahr darauf.“ „Im gegenseitigen Einvernehmen, richtig.“ „1977, sie hat Drogen genommen, dir zuliebe.“ „Dazu muss man stehen.“ „Ihr Körper, Schneewittchen, marmoriert.“ „Ich habe sie sitzen lassen.“ „Dazu muss man stehen.“ „Sekunde, das ist mein Running Gag, Sean Gut.“ „1980, sie hat dir beinah täglich einen geblasen.“ „Sie trug Pumps zur schwarzen Lederjacke, richtig.“ „1982 hat sie mit dir Schluss gemacht.“ „Du steckst halt nicht drin, das predige ich hier seit Jahren.“ „1984, deine ach so große Liebe.“ „Hör bloß auf.“ „1992 dann schon nicht mehr.“ „Hör bloß auf.“ „1994, sie trug Straps und Pumps zum Kostümchen, dir zuliebe.“ „Dazu muss man stehen.“ „1999, sie setzte dir betrunken poetische Kneifer ins Ohr.“ „Hör bloß auf.“ „2001, der Tinnitus der Liebe.“ „Das hast du sehr schön formuliert, Sean Gut.“ „2002, ihr hattet dreckigen Sex auf der großen Wiese im Stadtpark.“ „Am helllichten Tage, und das nicht nur dort. Habe ich dir von diesem Hinterhof und den Mülltonen erzählt? Von den spielenden Kindern? Hör bloß auf.“ „Gut, dazu muss man stehen.“ „Wie gesagt, Sean Gut.“ „2004, sie lernte dich kennen, dein schöner schwarzer Mond.“ „Keine Nabelschau.“ „Kabeljau?“ „Ortsübliche Vergleichsmiete?“

 

„Keine Pointe.“

Blockwart Isabella (1)

„Der letzte Tag der diesjährigen Sommerzeit also.“ „Sommeröl.“ „Sommelier.“ „Doktor Sommer.“ „Das mit den Frauen meines Lebens, und ja, da fehlen noch etliche.“ „Die Eintagsfliegen nicht mitgerechnet.“ „Die Quickies nicht eingerechnet.“ „Die frühen Siebziger, sie waren vergiftet, sie rochen nach ätzenden Lackfarben und Drogen.“ „Frank Zappa Brillux.“ „Black Sabbath Tempelshit.“ „Sie zeigten Bein, dir zuliebe.“ „Arzttochter die eine, ich erinnere mich an weiße Strumpfhosen und den Geschmack von Chemikalien auf meinen Lippen.“ „Die Nachbarin.“ „Das, was man heutzutage eine Milf nennen würde.“ „Sie hat dich verführt.“ „Immer wieder, korrekt.“ „1975, die Reichentochter, sie zierte sich zunehmend.“ „Stattdessen tauschten wir Zärtlichkeiten aus mit Isaac Hayes und Curtis Mayfield, nachts im Radio auf Mittelwelle.“ „1977, Schneewittchen.“ „Eiskalt und eng. Ich habe sie liegen lassen im Sarg.“ „1980, die Nazitochter.“ „Waffen-SS, hochdekoriert. Sie trug diese, nun ja, diese Abzeichen zur Lederjacke, bevor sie auf die Knie ging.“ „1984, deine ach so große Liebe.“ „Kein Kommentar.“ „Sie hat den gesamten Marquis de Sade gelesen, dir zuliebe.“ „Keine Pointe.“ „1994, sie trug Straps und Pumps zum Kostümchen, dir zuliebe.“ „Wir waren ein Sperma gewordener Pornofilm, korrekt.“ „Soundtrack?“ „Lexikon der Hausmusik.“ „Die frühen Nullerjahre.“ „Alkohol und Poesie.“ „Berichte mir frisch von lichten Tagen, von dreckigem Sex in Hinterhöfen, von Mülltonen und den spielenden Kindern.“ „Was ist los mit dir, Sean Gut, was bist du, ein Spanner? Scott Stalker, ein Voyeur? Für wen hältst du mich, für einen Exhibitionisten etwa?“ „2004, sie lernte dich kennen, dein schöner schwarzer Mond.“ „Sie hat mich entgiftet.“ „Durch sie hast du zurückgefunden, richtig?“ „Kein Kommentar.“ „Du liebst sie, richtig?“ „Sie hat die süßesten kleinen Öhrchen, die ich je an einem Menschen gesehen habe, korrekt.“ „Wie fühlt es sich an, Urbanski?“ „Korrekt.“ „Warm?“ „Korrekt.“ „Du redest nicht gern über Gefühle, richtig?“ „Ich rede ungern über Vergangenheiten, verstanden? Sie sind nämlich passé, Punkt und aus und vorbei. Wir schauen nur auf uns, Sean Gut, wir blicken nur nach vorn, ausschließlich, denn wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt. Ich für meinen Teil, ich gedenke, sie zu nutzen. Ich freue mich wie ein Kind, ich freue mich auf den neuen Rechner, denn somit kann es weitergehen. Und ja, ich freue mich auf sie, auf ihre Rückkehr irgendwann im Laufe des Novembers.“ „Habt ihr eine Zukunft, Urbanski?“ „Ich weiß es nicht, Sean Gut.“ „Habt ihr eine Zukunft in Hamburg, Urbanski? In Deutschland, Dolce Land?“ „Ich weiß es nicht, Sean Gut.“ „Ortsübliche Vergleichsmiete, Urbanski?“ „Hilfe, keine Pointe.“ „Fremdenfeindlichkeit, Urbanski?“ „Pures Gift, Sean Gut.“ „Wie in den Siebzigern, Urbanski?“ „Nein, eher ruchlos.“

Blockwart Isabella (2)

„Das war knapp, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Wir hätten ihn ja fast verloren, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Da fehlte nicht viel, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „In Stalingrad hätten wir Sie ausfliegen lassen müssen, kampfunfähig, der Sie nun mal waren, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Nein, das war schon im Aufwachraum.“ „Interessant.“ „Mit der letzten Maschine heim ins Reich.“ „Interessant.“ „Übertreiben, Reizpunkte setzen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertreiben, überreizen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertreiben, gnadenlos überzeichnen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertöten quasi, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Bis jemand die Knöpfe drückt dort draußen, irgendwo im digitalen Dickicht.“ „Provozieren um der Provokation willen also.“ „Korrekt.“ „Und du meinst, das funktioniert?“ „Wenn, dann nur so, Sean Gut.“

 

„Sie hat dich entgiftet, sagtest du nicht so etwas?“

Blockwart Isabella (3)

„Ich war noch nie Bruce Lee.“ „Ich war noch nie in Bullerbü.“ „Die Winterzeit also.“ „Normalzeit.“ „Stimmt, klingt irgendwie schöner, klingt irgendwie entspannter.“ „Unaufgeregter.“ „Draußen Frühsport.“ „Richtig, danach klingt es, nach Mettenden.“ „Mettenden, Sean Gut?“ „Warst du denn schon für große Hamburger Jungs, Urbanski?“ „Dazu ist es noch zu früh, Sportsfreund.“ „Zu früh in der Winterzeit?“ „Das kann die Candy.“ „Werbung?“ „Werbung, Sean Gut.“ „Eine, die sich gewaschen hat?“ „Korrekt, mein Freund.“ „Schmutzige Wäsche waschen?“ „Jemandem an die Wäsche gehen?“ „Schlüpferstürmer?“ „Probleme ziehen übrigens Probleme nach sich, wusstest du das?“ „Probleme bringen übrigens Probleme mit sich, wusstest du das?“ „Problem kommt zu Problem.“ „So wie Geld zu Geld kommt?“ „Geldwäsche.“ „Geldwechsel.“ „Wildwechsel.“ „Krötenwanderung.“ „Der letzte Tag auf diesem Notebook also.“ „Richtig, denn morgen wird es platt gemacht.“ „Zusehen, dass wir dieses Kapitel noch fertig kriegen.“ „Sind ja nur noch drei Storys zu gehen, Urbanski.“ „Puky 1, 2, 3, richtig.“ „Wir schaffen das.“ „Richtig und wichtig, richtig.“ „Alternativlos, korrekt.“ „Atemlos durch den Schacht, Sean Gut.“ „Puky 1, 2, 3, worum wird’s da gehen, Urbanski?“ „Nun, das war knapp, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Wir hätten ihn ja fast verloren, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Da fehlte nicht viel, hörte ich noch, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „In Stalingrad hätten wir Sie ausfliegen lassen müssen, kampfunfähig, der Sie nun mal waren, O-Ton, Sean Gut.“ „Wie, während der Operation?“ „Nein, das war schon im Aufwachraum.“ „Interessant.“ „Mit der letzten Maschine heim ins Reich.“ „Interessant.“ „Übertreiben, Reizpunkte setzen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertreiben, überreizen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertreiben, gnadenlos überzeichnen, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Übertöten quasi, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Interessant.“ „Bis jemand die Knöpfe drückt dort draußen, irgendwo im digitalen Dickicht.“ „Provozieren um der Provokation willen also.“ „Korrekt.“ „Und du meinst, das funktioniert?“ „Wenn, dann nur so, Sean Gut.“ „Sekunde, haben wir noch Zeit für ein lausiges deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „LAU-S 2927, deutsches Kennzeichen.“ „Du meinst?“ „Genau das meine ich, Urbanski.“ „Übertreiben, überzeichnen, übertöten, das wird nicht greifen?“ „Ein lausiges Konzept, Urbanski.“ „Du meinst?“ „Schreib doch mal ein Kinderbuch, irgendetwas zwischen Karate und Schweinemast.“ „Ferien vom Ich?“ „Ferien auf dem Bauernhof, korrekt.“ „Stimmt, gerade jetzt.“ „Zur Winterzeit.“ „Keine Problembücher mehr also?“ „Korrekt, Urbanski.“ „Kinder-SS?“

Puky (1)

„Draußen Minusgrade.“ „Bodenfrost, korrekt.“ „Die Sonne lacht sich eins ins Fäustchen.“ „Sie muss weg, diese Kitschsonne.“ „Postkartenidylle.“ „Schrecklich.“ „Ansichtskartenromantik.“ „Scheußlich.“ „Draußen rauchende Frauen.“ „Widerlich.“ „Frauen müssen perfekt sein.“ „Korrekt.“ „Röcke müssen perfekt sitzen.“ „Korrekt.“ „Lippenstifte müssen leiden.“ „Korrekt.“ „Aldi also.“ „Richtig, war dort gestern.“ „Einkaufen?“ „Nein, einholen.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Na dann.“ „Uninspiriert, habe irgendwelche Dinge gegriffen, die mir bekannt vorkamen.“ „Milch, Brot, Margarine?“ „Kenne ich nicht.“ „Joghurts?“ „Kenne ich nicht.“ „Mettenden?“ „Sekunde, jetzt machst du mich glücklich, Sean Gut.“ „Sei doch bitte nicht immer gleich so glücklich, Urbanski.“ „Stimmt, ich möchte mich bedanken.“ „Da nicht für, Mann.“ „Nein, doch nicht bei dir, Mann.“ „Sondern?“ „Beim Compaq.“ „Bedanke dich mal lieber nicht zu früh, Johnny.“ „Er und ich, wir haben durchgemacht.“ „Seit Januar 2016, richtig?“ „24/7, korrekt.“ „OINOWSKI – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „BAAL III – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „FUSSBALL UND TOD – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „ELISABETH WELTKRIEG – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „HERINGSKUSS – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „STEPHEN URBANSKI UNBUCH.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „INSTANT TAMA – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „ALPHA URBANSKI – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „KITSCHFOTZE – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „STAAT UP – Elektrobuch.“ „Darauf entstanden, richtig.“ „ROCK END ROLL, Kapitel 1 – 5.“ „Darauf entstanden, richtig. Du hättest KITSCHFOTZE anders nennen sollen, Urbanski.“ „DIE KITSCHSONNE MUSS WEG.“ „Wäre ein genialer Titel gewesen, richtig.“ „Machs gut, kleiner Freund.“ „Bis nie, kleine Freundin.“ „Ups, die Kitschsonne, Sean Gut?“

Puky (2)

„The Pub: Electronic Publishing.“ „Wortmarke?“ „Neu.“ „Gleich mal schützen lassen, Urbanski.“ „Schützenhof.“ „Schützenstand.“ „Schützenkönigin.“ „Anmeldung zum Patent übernimmt einer aus meiner Community, mehr wird nicht verraten.“ „Gute Idee, denn der Markt für E-Books wächst, blüht und gedeiht so vor sich hin.“ „Elektrobücher.“ „Plattform gründen, Autoren scouten und verpflichten.“ „Korrekt.“ „Geschäftsidee.“ „Korrekt.“ „Am Wirtschaftswachstum teilhaben.“ „Korrekt.“ „Raus aus der Armutsfalle.“ „Korrekt.“ „Raus aus den Abhängigkeiten.“ „Korrekt.“ „Zurück zu einem selbstbestimmten Leben in Würde.“ „Zurück zu einem selbstbestimmten Leben in Hülle und Fülle, korrekt.“ „Weg von den grauen Umschlägen.“ „Weg von den Krebsmenschen.“ „Korrekt.“ „Apropos, hattest du nicht mal deine derzeitige Vertriebsplattform so genannt in einem deiner früheren Werke?“ „The Pub, korrekt.“ „War also nur Spaß, richtig?“ „Ich wollte dem Amateurclub einen cool klingenden Namen verleihen, damit ich es vor mir selbst verantworten kann, dort überhaupt zu veröffentlichen.“ „In Wahrheit heißt dieses Forum also ganz anders?“ „Richtig.“ „Und wie, wenn ich fragen darf?“ „Bookdings.“ „HH, der ist gut, Urbanski.“ „Kein Kommentar.“ „Zurück zur Werbung also?“ „Den Wurzeln, korrekt.“

Puky (3)

„Noch gibt es uns.“ „Noch sind wir da.“ „Wir müssen hier raus, zurück ins Leben.“ „Wir müssen und wir werden.“ „Etwas unternehmen, richtig.“ „Unternehmer werden, richtig.“ „The Pub: Electronic Publishing.“ „Ein erster Schritt hinaus.“ „Bücher, Kunst und Grafiken.“ „T-Shirts, Poster, Aufkleber.“ „Merchandising.“ „Charts und so und alles.“ „Was sich halt so produzieren lässt.“ „Was halt so ankommt.“ „Hand und Fuß hat.“ „Kopf und Herz hat, Sinn und Verstand.“ „Heute ist ein schöner Tag, Sean Gut.“ „Normalzeit, Stephen.“ „Höchste Zeit dafür, mein Freund.“ „Dies hier ist die letzte Geschichte vorm Lenovo.“ „Dies hier ist der letzte gute Gedanke auf dem alten Compaq.“ „Danke, kleiner Freund.“ „Da nicht für, mein Freund.“

Kapitel 6: Richard Clyderman

Herzkasper (1)

 

Herzkasper (2)

 

Herzkasper (3)

 

Herzfotzen (Klicken und nicken) (1)

 

Herzfotzen (Klicken und nicken) (2)

 

Herzfotzen (Klicken und nicken) (3)

 

Eine schöne Scheibe Brot (1)

 

Eine schöne Scheibe Brot (2)

 

Eine schöne Scheibe Brot (3)

 

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (1)

 

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (2)

 

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (3)

 

Containerdienst Freisler (1)

 

Containerdienst Freisler (2)

 

Containerdienst Freisler (3)

 

Iris Gleichen (1)

 

Iris Gleichen (2)

 

Iris Gleichen (3)

 

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (1)

 

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (2)

 

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (3)

 

Der bleiche Hormonelle (1)

 

Der bleiche Hormonelle (2)

 

Der bleiche Hormonelle (3)

Herzkasper (1)

„Und, alles in Luther soweit?“ „Am heutigen Reformationstag, korrekt.“ „Soll ja ein ziemlicher Antisemit gewesen sein, der Gute.“ „Gut, wer nicht?“ „Stimmt, man kann sich ja ohne gestandenen Judenhass nirgendwo mehr blicken lassen heutzutage.“ „SSYNAGOGE.“ „Eine Wortmarke aus STAAT UP, richtig?“ „Absolut.“ „Heute Abend Halloween, auch das noch.“ „Hallo, Wien.“ „Wienern.“ „Herbert Wiener.“ „Wiener Schnitzel.“ „Die Gören irgendwelcher Besserbeschäftigten, sie werden marodierend um die Häuser ziehen.“ „Nun, wir werden sie gebührend zu empfangen wissen.“ „Wiener Blut?“ „Absolut korrekt.“ „Oder die Fluchthauben aufsetzen und diesen Hort des Grauens verlassen, irgendwo hinaus aufs Land, an die See vielleicht?“ „Wird leider nichts, ich musste das Auto gestern zurückgeben.“ „Stimmt, du hattest ja den Alfa Romeo deiner Familie.“ „Den neuen Alfa Romeo Ausgangssperre, richtig.“ „Und?“ „War schön, war viel los da draußen auf den Straßen.“ „Konkurrenzfahrzeuge?“ „DHL-Transporter auf der jeweils rechten Spur, aufgereiht wie an einer Perlenschnur.“ „Hamburg lässt liefern, richtig.“ „Gören, Schminke und Kostüme, korrekt.“ „Du warst bei Jason in Poppenbüttel und hast den neuen Laptop abgeholt, richtig?“ „Tegelsbarg, richtig.“ „Sekunde, die Hochhaussiedlung etwa?“ „Korrekt.“ „Und, irgendwelche Besonderheiten dort?“ „Die Kleiderbügel.“ „Die Kleiderbügel?“ „Die Menschen in der Siedlung, sie werfen die Kleiderbügel aus den Fenstern, meinte Jason.“ „Bügelhass, ein neuer Volkssport?“ „Völlig unklar.“ „Gut, der neue Lenovo also.“ „Korrekt.“ „Und, bist du glücklich?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Er ist mir zu neu, der neue Laptop.“ „Er ist dir zu schnell, der neue Laptop.“ „Er kann einfach zu viel, der neue Laptop.“ „Er kann schlicht und einfach alles, der neue Laptop.“ „Der reinste Streber, der neue Laptop.“ „Klassenbester.“ „Schrecklich.“ „Scheußlich.“ „Aufdringlich.“ „Widerlich.“ „Wir sollten ihn aus dem Fenster werfen, nolens volens, den neuen Laptop.“ „Und uns selbst hinterher, stehenden Fußes.“ „Und dann noch das Fenster aus dem Fenster werfen, nur zur Sicherheit.“ „Stimmt, falls mal was ist.“ „Falls man mal den Durchblick brauchen sollte, unten auf dem Pflaster.“ „Das Konzept, es steht, Urbanski.“ „Mag sein.“

Herzkasper (2)

„Leben ist, wenn was dazwischenkommt.“ „Sprach der SS-Mann an der Rampe.“ „Und hielt den Hund zurück.“ „Vorerst.“ „Denn noch war keine Essenszeit.“ „Trotz der vielen Neuankömmlinge.“ „Die ja eigentlich ganz lecker aussahen.“ „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen, dachte der SS-Mann an der Rampe.“ „Dennoch, es gibt Regeln, sprach der SS-Mann an der Rampe.“ „Die gelten auch für dich, Blondie, sprach der SS-Mann an der Rampe.“ „Denn so hieß der Hund nämlich.“ „Hübsch, oder?“ „Denn fest steht doch, dass man sich ja ohne gewachsenen Judenhass nirgendwo mehr blicken lassen kann, konnte, damals nicht.“ „Wie heute nicht.“ „Also wüte dich zu Tode, Deutschland, Dolce Land.“ „Du machst das schon, Deutschland, Dolce Land.“ „Gib Gas, Deutschland, Dolce Land.“ „Gib Stoff, Deutschland, Dolce Land.“ „Gaspedal ist rechts, Deutschland, Dolce Land.“ „Ups?“ „Ups, Deutschland, Dolce Land.“ „Dein Reiseführer: nazistisch?“

Herzkasper (3)

„Wann finden denn die Erschießungen statt?“ „Gemeinhin, normalerweise?“ „Die der Hartzer, beispielsweise?“ „Und all der anderen Verlierer, die uns so auf der Tasche liegen hier in Deutschland, Dolce Land?“ „Alle, die nichts bringen, richtig.“ „Und die nur jammern, jammern, jammern.“ „Klagen, klagen, klagen.“ „Die sich gegenseitig ihrer Erbärmlichkeit versichern.“ „Armselig, und dafür auch noch Zuspruch erwarten.“ „Viele von denen sind sogar noch neidisch, wusstest du das?“ „Opferneid?“ „Missgönnen einander ihr kümmerliches Dasein, richtig.“ „Missgunst auf Gegenseitigkeit also?“ „Korrekt.“ „Opferdeutsche also.“ „Opferfleisch, Opferlämmer, irgendwie jüdisch, finde ich.“ „Ups?“ „Ups.“ „Aber nicht mit uns, Kollegen.“ „Richtig, denn wo wir sind.“ „Da ist oben.“ „HH, der war gut, Kollege.“ „Wann finden denn nun die Erschießungen statt?“ „In der Regel nicht zu früh.“ „Damit sich die Nachbarn nicht beschweren?“ „Die wollen nicht gestört werden, richtig.“ „Zum Job.“ „In Ruhe.“ „Kinder zur Kita, zur Schule.“ „In Ruhe.“ „Wagen in die Werkstatt.“ „In Ruhe.“ „Und Mutti erwartet noch Besuch.“ „Ups?“ „Die Herren Offiziere.“ „SS-Bukkake?“ „In Ruhe.“ „In Rune?“ „HH, der war gut, Urbanski.“ „Ich bin weiß.“

 

„Und ganz schön: dunkel.“ „Werbung?“ „Korrekt.“

Herzfotzen (Klicken und nicken) (1)

„SSUPERLATIVE.“ „Rotes Tuch: nazikommunistisch?“ „SSUPERLATIVE.“ „Weiße Fahne: farblos, einfallslos?“ „SSUPERLATIVE.“ „Gelber Geier: Nasivin?“ „SSUPERLATIVE.“ „Du trägst ein zionistisches Leichenhemd.“ „Wir sind im elften Monat.“ „Curtis Mayfield singt von der Liebe.“ „Isaac Hayes singt von der Liebe.“ „Marc Almond, Scott Walker, Serge Gainsbourg und Jacques Brel.“ „Ganz Paris träumt von der Liebe.“ „SSUPERLATIVE.“ „Keine Zeit für Poesie.“ „Im Traum strich sie mir lachend übers Gesicht und meinte, ich möge mich doch mal rasieren, ich sähe aus wie George Clooney, wenn auch ungleich bitterdeutscher, nicht so lässig amerikanisch wie der.“ „SSUPERLATIVE.“ „Man müsse miteinander leben, nicht gegeneinander, riet sie mir.“ „SSUPERLATIVE.“ „Zartfrage, ein schönes Wort, mein Sohn, du kannst es doch noch, du bist so ungemein kreativ, lobte sie mich.“ „SSUPERLATIVE.“ „Und löste sich in Rauch auf.“ „SSUPERLATIVE.“ „Kreativ, wenn ich das schon höre.“ „SSUPERLATIVE.“ „Kreativ steht in einer Reihe mit Herausforderung, spannend und aufgestellt.“ „SSUPERLATIVE.“ „Zartfrage: Wann finden eigentlich die Erschießungen statt, die solcher Begriffe und artverwandter Phrasen?“ „Gemeinhin, normalerweise?“ „SSUPERCAUST.“ „Zartfrage: OVERKAUST hast du seinerzeit noch mit K geschrieben, wohl wegen der Härte, oder?“ „Härtefall.“ „SSUPERCAUST.“ „ROCK END ROLL muss anders werden, fröhlicher, sonniger als all seine Vorgänger.“ „ROCK END ROLL singt von der Liebe, richtig.“ „Das Leben ist schön.“ „Der November wird ein Traum.“ „In eben jenem bat ich sie, nicht überall und nirgends und ständig und demonstrativ so verlegen, nein, so unangemessen exhibitionistisch zu lachen, egal, wann und wo sie mir erscheint. Du mit deinen Mäusezähnchen, du hast doch gar nicht den Kiefer dafür, sagte ich, die Kieferform. Jeder professionelle Fotograf würde brüllen: Mund zu, Mutter!“

 

„SSUPERLATIVE!“ „SSUPERCAUST!“ „OVERKAUST!“ „Zartsage.“

Herzfotzen (Klicken und nicken) (2)

„Meldegänger.“ „Sie hat ihr Kommen in der ersten Dezemberwoche angekündigt.“ „Orgasmus oder Rückkehr?“ „Dann wird ein geschlagenes Vierteljahr vergangen sein, seit sie Hamburg in Richtung Indischer Ozean verließ.“ „Das Quartal?“ „Nein, drei Monate.“ „Meldegänger.“ „Mit Chance können wir doch noch unsere Armeestiefel vor die Türe stellen, sie und ich.“ „Meldegänger.“ „Am Nikolaustage, sie und ich.“ „Meldegänger.“ „In banger Erwartung metallischer Gegenstände, Geschenke aus dem Zweiten Weltkrieg.“ „Magnetangler.“ „Munitionsreste.“ „In der Elbe, der Alster und der Bille, richtig.“ „Magnetangler.“ „Waschmaschinen, Toaster, Laptops, richtig.“ „Magnetangler.“ „Hoffentlich halten die Waschmaschine und der Toaster durch, Sean Gut.“ „Man muss sie miteinander angeln, nicht gegeneinander, Urbanski.“ „Die Waschmaschine, nun ja, ich sage besser nichts.“ „Meldegänger.“ „Sie hat ein geschleudertes Vierteljahrhundert auf der Trommel.“ „Meldegänger.“ „Der Toaster, er hakt.“ „Meldegänger.“ „Verbrennt die Brote.“ „Krematorium.“ „Leben ist, wenn was dazwischenkommt.“ „Sprach der SS-Mann an der Rampe.“ „Und hielt den Hund zurück.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, ich kann doch nicht schon wieder die Familie belästigen, was soll sie denn bloß noch alles ermöglichen?“ „Meldegänger.“ „Sie hat doch nun schon geliefert ohne Ende dieses Jahr.“ „Meldegänger.“ „Ohne sie wäre ich längst geliefert gewesen, um mal im Sprachbild zu verbleiben.“ „Meldegänger.“ „Eine neue Waschmaschine zum Nikolaustag, die passt doch gar nicht hinein in die Stiefel.“ „Magnetangler.“ „Gut, man könnte sie daneben stellen, nur so als Idee.“ „Man muss sie miteinander anschließen, nicht gegeneinander, Urbanski.“ „Ein Leben ohne Toaster ist zwar möglich, aber brotlos.“ „Leben ist, wenn was dazwischenkommt.“ „Sprach der SS-Mann an der Rampe.“ „Und hielt den Hund zurück.“ „Vorerst.“

 

„Denn noch war keine Essenszeit.“

Herzfotzen (Klicken und nicken) (3)

„Urbanski spricht nur von sich, aber niemals in der Ersten Person. Wir sehen seine Welt wie durch die Augenhöhlen eines Hungernden, der Nahrung sucht, und nicht auf diese Welt lernt man sich dabei zu konzentrieren, sondern auf ihn, den Suchenden. Seine Texte sind Miniaturen, sind gezielte Abschweifungen vom Wesentlichen, das sich dadurch um so mehr in den Vordergrund drängt: die prekäre eigene Lage, über der die doppelte Scham liegt von retrospektiver Versagensangst und vorauseilendem Gehorsam vor dem imaginierten Ego-Verleger, einem fleischgewordenen Über-Ich, das die inneren Monologe zum Schweigen bringen will.“ „Schrieb der Kritiker heute vor zwei Jahren.“ „Ein wesentliches Merkmal ist das Hörensagen: Er reibt die verbalen und typografischen Fundstücke, die er in seinem Lebensraum aufliest, aneinander, bis sie Funken schlagen oder zu Bruch gehen. Diese sensorische Empfindlichkeit und Aufnahmebereitschaft bringen freilich eine gewisse Schutzlosigkeit gegenüber Grobheiten mit sich, die sich in Form von Porno, Nazismus und den Obszönitäten des Turbokapitalismus in die Vorstellungswelt drängen. Als Filter tut sich Urbanski dabei nicht hervor. Eher als eine Art Gleichstromwandler, um einen Begriff aus der Röhrentechnik zu benutzen, als Rectifier, der dem Eingangssignal seine charakteristische Sägezahnverzerrung mitgibt.“ „Schrieb der Kritiker heute vor zwei Jahren.“ „Und stockte dann im Wort.“ „Ließ alles stehen und liegen.“ „Ließ ihn irgendwie im Stich, den Text.“ „Kultur und Gespenster, das Magazin, richtig?“ „Kaufmannsund, verblüfftes O, richtig.“ „Ich musste eben an Wolf Wondratschek denken, weiß auch nicht so genau, warum.“ „Einmal kurz daran geschnuppert.“ „An der Champions League, korrekt.“ „Wenn auch nur per Anschreiben.“ „Einschreiben?“ „Hach?“ „Huch?“ „ROCK END ROLL wird am Volkstrauertag erscheinen, Sean Gut.“ „Wie passend, passt, passt schon, läuft, Urbanski.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „Wird alles nichts, oder?“ „Aber.“ „Hach.“ „Huch.“ „Fluch der Erfolglosigkeit.“ „Ein Oi dem deutschen Seelenkrebs.“ „Der neue Lenovo also.“ „Weiter, weiter, weiter.“ „Ego-Verleger.“ „Datei gewordenes Über-Ich.“ „Hach.“ „Huch.“

 

„Fluch dem Rectifier.“ „Tod allen Unglücksgriffen.“

Eine schöne Scheibe Brot (1)

„IV Mächte.“ „Ich habe noch nie um des Kaisers Bart gestritten.“ „Ich habe es noch nie auf die Spitze getrieben.“ „IV Mächte.“ „Die sich gegenseitig ihres Elends versichern.“ „Die sich gegenseitig ihrer Tristesse versichern.“ „Die sich gegenseitig ihrer Kleinmütigkeit versichern.“ „IV Mächte.“ „Und jedes zweite Wort lautet Menschlichkeit.“ „IV Mächte.“ „Und jedes zweite Wort lautet Menschenliebe.“ „IV Mächte.“ „Und jedes zweite Wort lautet Fürsorge.“ „IV Mächte.“ „Und jedes zweite Wort lautet Achtsamkeit.“ „IV Mächte.“ „Und jedes zweite Wort lautet Nächstenliebe, wenn ich das schon höre.“ „IV Mächte.“ „Humanität: lachhaft, lächerlich.“ „IV Mächte.“ „Mildtätigkeit, Barmherzigkeit: lachhaft, lächerlich.“ „IV Mächte.“ „Mitleid, wenn ich das schon höre.“ „Großgeräte.“ „Richtig, darum geht’s, um Volumina, um Engagement, um Einsatzbereitschaft.“ „Großgeräte.“ „Leistungsgesellschaft.“ „Großgeräte.“ „Mal die Extrameile gehen da.“ „Großgeräte.“ „Nicht fragen, was dein Land für dich tun kann.“ „Großgeräte.“ „Sondern was du für dein Land tun kannst.“ „Großgeräte.“ „Es kommt nämlich sehr wohl der Punkt in deinem kleinen deutschen Leben.“ „Großgeräte.“ „An dem du vor der Wahl stehst.“ „Großgeräte.“ „Ob du nun Teil des Problems.“ „Großgeräte.“ „Oder Teil der Lösung sein willst.“ „Großgeräte.“ „Entscheidest du dich falsch.“ „Großgeräte.“ „Bleibt dir nur noch der Gang ins Winternotprogramm.“ „Großgeräte.“ „Winternotpogrom.“ „Und da liegst du dann und riechst unschön.“ „Natur pur.“ „Trinken hilft, denkst du.“ „Emotion pur.“ „Und da liegst du dann und wirst beklaut.“ „Abenteuer pur.“ „Und da liegst du dann und wirst verhauen.“ „Motivation pur.“ „Und da liegst du dann und weinst.“ „Nachhaltigkeit pur.“ „Und da liegst du dann und bettelst.“ „Kreativität pur.“ „Jesus Christus, die Erlösung.“ „Die Herausforderung pur.“ „IV Mächte.“ „Spannend, authentisch, pur.“ „IV Mächte.“ „Und Leuchtwestenshops.“ „IV Mächte.“ „Und mehr.“ „Ich habe noch nie um des Kaisers Bart gestritten.“ „Ich habe es noch nie auf die Spitze getrieben.“ „Ich war noch nie von schlechten Eltern.“ „Du meine Güte, haben wir sie nicht bald mal alle?“ „Wir haben sie nicht alle, absolut korrekt.“

Eine schöne Scheibe Brot (2)

„Und wenn die Wirklichkeit dich überholt.“ „Hast du keine Freunde.“ „Nicht mal Alkohol.“ „Gesang?“ „Fehlfarben: Gott sei Dank nicht in England, korrekt.“ „Sehr gutes Armen-Bashing in den letzten paar Geschichten, Urbanski.“ „Es steht mir bis hier, Sean.“ „Du hast aus deiner Verachtung für das Prekariat nie einen Hehl gemacht, das muss man dir lassen.“ „Hassen.“ „Schassen.“ „Barkassen.“ „Hehler.“ „Fehler.“ „Eichelhäher.“ „Apropos, Sekunde.“ „Ja bitte?“ „Großgeräte: sexistisch?“ „Aber so was von.“ „Ich hätte da gern noch eine weitere Frage.“ „Immer zu.“ „Wollen wir ROCK END ROLL wirklich derart unfreundlich ausklingen lassen?“ „Wie denn sonst, Mann?“ „Auch wieder wahr.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Gott sei Dank sind wir hier in Deutschland, Dolce Land.“ „Gott sei Dank sind wir hier in Hamburg, der schönsten Stadt der Welt.“ „Gott sei Dank sind wir hier in Hamburg, der schönsten Stadt der Welt mit Geld.“ „Zickigkeit ist hier Trumpf.“ „Richtig, denn alles andere ist nur Yogascheiße.“ „Und die bringt uns nicht weiter, die esoterische Hippiescheiße.“ „Wenn wir hier mal weiterkommen wollen, Urbanski.“ „Und das wollen wir, Sean Gut.“ „Hansafarben.“ „Dein Wort in Gottes Ohr, Sean.“ „Gottes Uhr?“

Eine schöne Scheibe Brot (3)

„Trauernden Zeit schenken, Toten Raum geben.“ „Das denn?“ „Kirche.“ „Nachlässig getextet, der Beat stimmt irgendwie nicht.“ „Sekunde, Blasphemie: sexistisch?“ „Den Trauernden Zeit schenken, den Toten einen Raum geben, so geht das, ihr bigotten Amateure.“ „Man kann sich ja ohne missbraucht worden zu sein nirgendwo mehr blicken lassen heutzutage.“ „Den Trauernden Zeit schenken, den Toten ihren Raum lassen, so geht das, ihr notgeilen Verbrecher.“ „Sekunde, Sackhüpfen: revanchistisch?“ „Fluch dem Rectifier, Tod allen Unglücksraben.“ „Steine für die Stadt, gehauen in Santa Fu.“ „Das denn?“ „Inschrift.“ „Verantwortlich zeichnet?“ „Die Steinmetzgruppe in der JVA Fuhlsbüttel, 1984.“ „Eva?“ „Da war sie vierundachtzig.“ „Und Adam neunzehn.“ „Das brandneue Testament.“ „Die Bibel 4.0.“

 

„Zeit eilt.“ „Stein ist.“ „Gottes Uhr.“

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (1)

„Ich habe noch nie mit dem Zaunpfahl gewinkt.“ „Ich habe noch nie eine Lanze gebrochen.“ „Markus Lanz?“ „Siegfried Lenz?“ „Veronika, der Lanz ist da?“ „Und macht sich einen Lenz?“ „Nimmt dich mit in seinem neuen Lenz Rover.“ „Und dann fahrt ihr übern See.“ „Im neuen Lenz Rover Juchhe.“ „Die verbleibenden fünf Titel noch, und dann ist Schluss, Sean Gut.“ „Und dann?“ „Das kommende Jahr gebe ich uns noch, dem Kollegen Wolf Wondratschek und mir, doch dann heißt es Ende Gelände, Sean Gut.“ „Hoch auf dem neuen Lanz Traktor Blut und Boden?“ „Und danach lasse ich mich aushalten.“ „Interessant, und von wem?“ „Von einem jüdischen Bankier aus Chicago, schließlich war eine meiner früheren Freundinnen von dort.“ „Interessant, was trieb die denn hierher?“ „Sie kam, um mir die Songs dieser gleichnamigen Bluesband ins Deutsche zu übersetzen.“ „Wie nett von ihr.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Hübsches Konzept übrigens, sich als Beatband nach einer Stadt zu benennen.“ „Richtig, Kansas zum Beispiel.“ „Herrlich, ein Traum. Oder Boston zum Beispiel.“ „Herrlich, ein Träumchen. Oder Paderborn zum Beispiel.“ „Herrlich, kein Kommentar.“ „Was hat es denn nun mit diesem jüdischen Bankier auf sich?“ „Stolpersteine, man hat mir die Quartiersführungen angetragen.“ „Schick und schneidig in Uniform samt Koppelschloss?“ „Klack, korrekt, Sean Gut.“ „Nun ja, eine gewisse Nähe zu diesem unrühmlichen Thema ist dir gewiss nicht abzusprechen.“ „Hai Hitler.“ „Adolf Hitler hat sein Profilfoto geändert.“ „Heinrich Himmler hat sein Profilfoto geändert.“ „Julius Streicher hat sein Profilfoto geändert.“ „Möglicherweise wird ihn nicht jeder verstehen, deinen schrägen Humor.“ „Möglicherweise wird ihn nicht jeder gutheißen, meinen schrägen Humor.“ „Einige Mitglieder der Reisegruppe aus Israel könnten sich daran stören.“ „Einige Mitglieder der Reisegruppe aus Polen könnten sich daran stoßen.“ „Vereinzelte Mitglieder der Reisegruppe aus Theresienstadt.“ „Einzig dieser jüdische Anwalt wird sich in mich und mein einnehmendes Gemeinwesen verlieben, wird mich adoptieren, wird mich entführen über den großen Teich, verschiffen lassen in die USA, Jehovas eigenes Land, verdammt noch mal.“ „Sekunde, ein Anwalt? Ich dachte, dieser Anwalt sei ein Bankier?“ „Saucier, auch, ja.“ „Interessant, und dort lebst du dann bis ans Ende deiner Tage, quasi als Buten-Hamburgs letzter Gerechter unter den Amis?“ „Richtig, und es wird mir an nichts fehlen.“ „Wie schön, Stephen, und wann soll das Ganze übers Wasser gehen, bitteschön, schönen Abend noch, schönes Wochenende?“ „Übernächstes Jahr, wie gesagt.“ „1970 also?“ „Korrekt, Sean Gut.“ „Müßig, dich zu fragen, wie alt du dann sein wirst, oder?“ „Schalom, mein Freund.“ „Mazel tov, Moshe.“

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (2)

„Sperrbildschirm.“ „Rückenbeschwerden, wenn Rücken sich beschweren, richtig, oder? Kann man doch so sagen, oder, Sean Gut?“ „Sperrmüll.“ „Keine Lust mehr, so zu leben, Sean Gut.“ „Sperrgebiet.“ „Ich muss dem nächsten grauen Umschlag irgendwie zuvorkommen, Sean Gut, koste es, was es wolle.“ „Sperrzone.“ „Und weißt du was, ich bin naiv genug, daran zu glauben, Sean Gut.“ „Sperrbezirk.“ „Wenn ich es mir nur intensiv genug wünsche, dann wird es auch irgendwann in naher Zukunft eintreten, das mit dem jüdischen Croupier, Sean Gut.“ „Sperrig.“ „Jehova, die Erlösung, Sean Gut.“ „Sperma.“ „Sean?“ „Ja?“ „Naivität.“ „In der Südsee, Gesang?“ „Gesang, korrekt.“

Wir hüten keine Geheimnisse, wir vernichten sie (3)

„Schau mal, der erste Laternenmarsch.“ „Leider ohne Spielmannszug vorweg.“ „Leider ohne klingendes Spiel, richtig.“ „Anstelle dessen Musik aus der Konserve.“ „Handy, Boombox, korrekt.“ „Arbeitsplatzvernichtung.“ „Automatisierung.“ „Optimierung, so wird das genannt heutzutage.“ „Verschlankung durch Digitalisierung.“ „Es wird sehr, sehr weh tun, meinte sie am Telefon.“ „Wer, dein schöner schwarzer Mond etwa?“ „Nein, eine Bekannte von ihr, Landsmännin, Chinesin mit kreolischem Einschlag, Physiotherapeutin, in Bramfeld ansässig, behandelt ausschließlich Privatpatienten.“ „Bramfeld Stoker?“ „Sie wird ganz, ganz tief hineingehen, meinte sie am Telefon.“ „Der Schmerz muss weg.“ „Rückenbeschwerden, wenn Rücken sich beschweren, richtig, oder? Kann man doch so sagen, oder, Sean Gut?“ „Was nimmt sie dafür?“ „Zwanziger.“ „Theo Zwanziger?“ „Nein, den vom DFB.“ „Ein reiner Freundschaftspreis also, dir zuliebe.“ „Ein reiner Dumpingpreis geradezu, korrekt.“ „Ich bitte dich, dann kann das ja nichts taugen.“ „Normalerweise nicht, nein.“ „Ich habe noch nie meine Sporen verdient.“ „Ich habe noch nie beide Augen zugedrückt.“ „Du meine Güte, haben wir sie nicht bald mal alle?“ „Wir haben sie nicht alle, absolut korrekt.“ „Der Schmerz muss weg.“ „Die Gesellschaft, sie verändert sich.“ „Die Gesellschaft muss weg.“ „Gramfeld sieht das ähnlich.“ „Brahms sieht das ähnlich.“ „Brahmaputra sieht das ähnlich.“ „Gott, was sind wir heute bloß wieder wortspielverliebt.“ „Apropos, diese Headline da oben, woher?“

 

„Firma Reißwolf, Aktenvernichtung.“ „Nackt ist geduldig.“

Containerdienst Freisler (1)

„Na ja, wenigstens auf Facebook bist du etabliert.“ „Na ja, wenigstens auf Twitter bin ich etabliert.“ „Na ja, wenigstens bei Rewe bist du etabliert.“ „Bei Lidl, Aldi, Aral, diversen Kiosken.“ „Na ja, wenigstens bei deinem schönen schwarzen Mond bist du etabliert.“ „Bei meiner Familie.“ „In deinem Freundeskreis.“ „Bei meinen Ärzten.“ „Bei der Krankenkasse.“ „Bei der Haspa.“ „Beim Sozialamt.“ „Asozialamt.“ „Rentenversicherung.“ „Rentenkasse.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, neulich noch The Pub, ad hoc die spinnerte Idee eines jüdischen Rettungsbootes, was kommt danach, wer oder was folgt darauf, mein Freund?“ „Jüdischer Conferencier.“ „Wannseekonferenz?“ „Wann?“ „Wo?“ „Wieso?“ „Weshalb?“ „Nicht?“

 

„Brenne auf, mein Licht.“ „Brenne auf, mein Licht.“ „NSOMG.“

Containerdienst Freisler (2)

„Schlager, die das Alter singt, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Das Lied der Schmerzen und des Kummers, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Noch so ein verlorenes Wochenende, einsam und verlassen, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Mit niemandem gesprochen, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Nur kurz mit dem Kassierer bei Aldi gestern, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Bezahlvorgang, was sich so Unterhaltung nennt, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Gesehen, der hatte Nagelpilz, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Kasse macht krank, dachte ich, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „In meiner Not nachts aufgestanden und den Rechner angefeuert, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Judenfeindliches Zeug gedichtet, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Dabei kenne ich gar keinen, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Noch mit niemandem jüdischen Glaubens gesprochen, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Nur mit meiner Schwägerin, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Und die ist Kommunistin, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Einige Muslime kenne ich, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Und Christen beiderlei Konfessionen natürlich, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Das übliche Weihnachtsgebäck halt, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „All diese Menschen, sie müssen morgens aufs Klo, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Wenn sie Glück haben, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Wenn wir Glück haben, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Falls nicht, dann nennt sich das Obstipation, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Wenn einem die Scheiße buchstäblich bis zum Halse steht, entschuldige bitte, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Harte Sache, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Da helfen dann nur noch Einläufe, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Einlaufparaden, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Oder Gebete, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Rote Beete, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Kommunistenfraß halt, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Betendes Blei, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Eine meiner schönsten Wortschöpfungen, wie ich finde, Sean Gut.“ „Frau am Steuer, Ungeheuer.“ „Sean?“ „Ja?“

 

„Hast du einen Führerschein?“ „Nicht mehr, nein.“

Containerdienst Freisler (3)

„In meiner Not den Rechner angeworfen, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Den Laptop fürs Leben, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Menschenfeindliches Zeug verfasst, Sean Gut.“ „Vielleicht doch zu viel Camouflage an den Füßen, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Vielleicht doch zu viel Flecktarn an den Händen, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Vielleicht doch zu vieleTarnfarben im Kopf, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Sie verfolgen mich, nachts in meinen Träumen, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Menschen, Gesänge, Vergangenheiten, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „So weit ist es also schon, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Wie bei alten Leuten, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Memorabilien bestimmen mein Dasein, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Vielleicht sind es die Tabletten, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Zu viele Medikamente, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Die Einsamkeit, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Es ist so still hier in der Wohnung, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Nur der Kühlschrank meldet sich ab und an zu Wort, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Und der Staub, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Der Hausstaub fürs Leben, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Der Kühlschrank fürs Leben, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“ „Du meine Güte, welch eine Allegorie, Sean Gut.“ „Sieh dir weitere Erinnerungen an.“

 

„Frau im Feuer, Ungeheuer, Sean Gut.“ „Eisen, Urbanski?“

Iris Gleichen (1)

„Ich hatte noch nie Hornhaut auf der Seele.“ „Ich hatte noch nie Haare auf den Zähnen.“ „Merkels Stellvertreter auf Erden, Bartpussys, die hinter vorgehaltener Hand eine E-Zigarette paffen, ich könnte kotzen.“ „Wohl um die ach so reine Luft nicht zu verpesten, sehr rücksichtsvoll, ich muss schon sagen.“ „Entweder du rauchst, oder eben nicht, alles andere ist nur schlecht rasierte Kriecherscheiße.“ „Stimmt, E-Zigaretten sind wie Beischlaf unter Zuhilfenahme von Parisern.“ „Feigheit vor dem Tode.“ „Korrekt.“ „Erinnert mich an besagten Laternenmarsch von vor Tagen, dem ohne Spielmannszug vorweg.“ „Ersetzt durch Klingeltöne aus der Konserve.“ „Smartphones und Kompressorboxen.“ „Radauzylinder, korrekt.“ „Das ach so selbstgerechte Milieu also.“ „Irgendwo zwischen risikoarm und kaltem Kalkül.“ „Komfortzonen erobern, Komfortzonen verteidigen.“ „Der Zeit als solcher ist es übrigens völlig gleichgültig, ob du nun eine Boombox bist oder ein Kondomautomat.“ „Stimmt, die Zeit, sie eilt.“ „An dir und deinen Lümmeltüten vorbei.“ „Ein recht übersichtliches Konzept eigentlich.“ „Von dem es zu lernen gilt, mein Freund.“ „Denn richtig, was gehen uns all diese Merkels an? Richtig, nichts.“ „Dennoch, diese Gesellschaft, durchsetzt von aggressiv angepassten Heuchlern, sie muss weg.“ „Die Pflicht ruft, wir müssen diese Nazispießer qua Kraft des poetischen Wortes hinrichten, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet.“ „Ihnen qua Haltung und Gestik bedeuten, dass sie alles andere als willkommen sind.“ „SS 4.0.“ „Paff.“ „Peng.“ „SSOMG.“ „SSWTF?“ „Bartpussys.“ „Elektroschocks.“ „Jehovas Uhrwerk.“ „Tick, tick, tick.“ „Sekunde, Corned Beef mit grünem Pfeffer.“ „Hersteller, Anbieter?“ „Gut Drei Leichen.“ „Tick, tick, tick.“

Iris Gleichen (2)

„Klassenkampf 4.0, Urbanski?“ „Ich bin neu.“ „Ihre Zahnbehandlung kann beginnen.“ „Genau, schreibt mir einen mehrseitigen Brief, belehrt mich, belehrt mich, belehrt mich.“ „Und beachten Sie bitte dies, und beachten Sie bitte das.“ „Und noch ein Hinweis für Sie.“ „Und sollten Sie noch Fragen haben.“ „Haltet doch bitte einfach mal die Klappe.“ „Schreibt uns eine Mail, Betreff: Krone.“ „Text: Kann losgehen.“ „Ohne Umschweife.“ „Ohne persönliche Anrede vor allem.“ „Mit feindlichen Grüßen.“ „Aus der Alster.“ „Na bitte, geht doch.“ „Einfach mal die Klappe halten.“ „Und zwar alle.“ „Uns eingeschlossen?“ „Richtig, unbedingt.“ „Na bitte, geht doch.“

Iris Gleichen (3)

„Diakonie 4.0, Urbanski?“ „Ich bin neu.“ „Kein so übler Tipp von Frederik, sich dort sozialrechtlich beraten zu lassen, oder?“ „Trip?“ „Sozialistisch?“ „Frühestens im Januar.“ „Gute Idee, denn jener verfluchte Monat ist sogar noch trister, noch öder, noch länger als dieser verfluchte Monat hier, passt also, läuft.“ „Der November?“ „Dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass wir den gesamten Monat Januar hindurch den 02. Januar schreiben?“ „Stimmt, bis er dann irgendwann zu Ende ist.“ „Richtig, und zwar am 30. Februar.“ „Dann ist aber auch schon bald wieder März.“ „Korrekt.“ „Werde das Thema Diakonie mal recherchieren, bei Stelle X einen Termin fürs Frühjahr vereinbaren.“ „Frühchen.“ „Frühdienst.“ „Frühlingssuppe.“ „Kann sicherlich nicht schaden, sich eines göttlichen Beistandes zu versichern.“ „Denn der Glaube.“ „Versetzt Berge.“ „Der graue Umschlag.“ „Der rote Baron.“ „Die blaue Mauritius.“ „Ups?“ „Ups.“ „Sekunde, haben wir noch Zeit für ein kleines Wortspiel, den schönen schwarzen Mond betreffend?“ „Bitteschön, du darfst die Waffen wählen.“ „Kanone dich nicht leben.“ „Nett, von dir?“

 

„Mit besten Grüßen.“ „Aus dem Indischen Ozean.“

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (1)

„Vierzehn Grad im Novembernebel 4.0, Urbanski?“ „Ich bin neu.“ „Oh mein Gott.“ „Lautes Auflachen.“ „Du lebst nur einmal.“ „Was zum Geschlechtsverkehr?“ „Heute nun also.“ „Beute?“ „Meute?“ „Peute?“ „Nein, Bramfeld.“ „Es wird sehr, sehr weh tun, meinte sie am Telefon.“ „Sie wird ganz, ganz tief hineingehen, meinte sie am Telefon.“ „Sie beherrscht gewisse Techniken, heißt es.“ „Oh mein Gott.“ „Lautes Auflachen.“ „Du lebst nur einmal.“ „Was zum Geschlechtsverkehr?“ „Der Schmerz muss weg.“ „Wir wollen wieder mobil sein.“ „Ziehen, drehen, drücken, drehen.“ „Wir wollen keine Tabletten mehr schlucken müssen.“ „Morgens wie ein Pfeil aus den Federn.“ „Junge Springinsfelde.“ „Jungbrunnen.“ „Springbrunnen.“ „Spring endlich, spring.“ „Die Mädels werden wieder gucken.“ „Und die Jungs, sie werden uns hassen.“ „Weil wir so geschmeidig sind, juvenil wiederhergestellt, sozusagen.“ „Goldjungs.“ „Goldfasane.“ „Geschmeide.“ „Geschmeiß.“ „Apropos, es werden doch auch Vorträge angefragt, oder?“ „Wo jetzt, zu welchem Thema?“ „Stolpersteine, Schulen.“ „Schulen, Stolpersteine?“ „Oder so herum, ja.“ „Das ist korrekt.“ „Und, würdest du so etwas machen?“ „Was jetzt, Vorträge halten?“ „In den Schulen, richtig.“ „Aber nur in den Oberstufen.“ „Abiturjahrgänge?“ „Korrekt.“ „Der nötigen Reife wegen?“ „Der leckeren Mädels wegen.“ „Stöhn.“ „Hechel.“ „Sabber.“ „Scharr.“ „Stimmt, da sitzt noch alles, wo es sitzen soll.“ „Passt, wackelt und hat Luft.“ „Luftzufuhr.“ „Luftgitarre.“ „Luftschutzbunker.“ „NSOMG.“ „Nationalsozialismus-Oh-mein-Gott.“ „NSLOL.“ „Nationalsozialismus-Lautes-Auflachen.“ „SSYOLO.“ „Schutzstaffel-Du-lebst-nur-einmal.“ „SSWTF?“ „Schutzstaffel-Was-zum-Geschlechtsverkehr?“ „Du meine Güte, Urbanski.“ „Komm schon, ist doch alles ganz harmlos.“ „Du meinst?“ „Nein.“ „Sekunde, haben wir noch Platz für ein infantiles deutsches Kennzeichen?“ „Bitteschön, du hast das Wort.“ „Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Kindern, deutsches Kennzeichen.“ „Kicher, du meine Güte, Sean Gut.“ „Kicher zurück, Urbanski.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Na dann.“

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (2)

„Im Traum standen wir an einem Strand, vor uns eine Reihe gesichtslos sonnenverbrannter Leiber, die angelegentlich hinaus aufs Meer schauten, auf dessen Oberfläche sich wiederum nichts tat, die nur still vor sich hin lag wie ein gestrandeter Wal.“ „Ich bin neu.“ „Sie ergriff meine Hand und rief: Heute werden wir heiraten, er und ich!“ „Ich bin neu.“ „Woraufhin sich die Leiber erhoben und beifällig klatschten.“ „Ich bin neu.“ „Daraufhin ließ sie meine Hand fallen, wandte sich um und ging.“ „Ich bin neu.“ „Einen schmalen Sandweg die Dünen hinauf.“ „Ich bin neu.“ „Ich betrachtete ihre elegante Silhouette, bewunderte ein letztes Mal den modellhaften Gang, die stolze Kopfhaltung, ihre volle schwarze Mähne.“ „Ich bin neu.“ „Ich wusste, ich würde sie niemals wiedersehen.“ „Ich bin neu.“ „Der Typ neben mir war ein Iberer.“ „Ich bin neu.“ „Er meinte auf spanisch, ich hätte mich gut gehalten bei der Szene, wissend, dass sie gedanklich bereits unterwegs zu meinem Nachfolger gewesen sei.“ „Ich bin neu.“ „Ich hätte laut Walla gewimmert, meinte er und riss sich den Brustkorb auf.“ „Ich bin neu.“ „Habe ich nicht, entgegnete ich.“ „Und das kam dir gar nicht spanisch vor, Stephen?“ „War klar, Mann.“ „Was, Mann?“ „Dass du jetzt so was sagen würdest, Mann.“ „Na klar, Mann, sage ich doch.“ „Wie gesagt, Mann.“ „Verluste, dein großes Thema, oder?“ „Aber.“ „Verluste an Menschenleben.“ „Existenzverlust.“ „Hör bloß auf.“ „Dass es mir mal derart den Boden unter den Füßen wegreißen würde.“ „Hör bloß auf.“ „Nicht in meinen kühnsten Träumen, nicht in meinen schlimmsten.“ „Haben wir Empfehlungen abzugeben?“ „An wen?“ „An potentielle Mitleserinnen und -leser.“ „Niemals pleite gehen.“ „Niemals bankrott gehen.“ „Niemals abhängig werden.“ „Weder von Privatpersonen.“ „Noch von juristischen.“ „Weder von Banken.“ „Noch von Behörden.“ „Niemals abgängig werden.“ „Ups?“ „Ups.“

Ich rauche nicht, ich ejakuliere (3)

„Darf ich dir eine HVV-Tageskarte anbieten?“ „HSV?“ „Darf ich dir eine HSV-Tageskarte anbieten?“ „Abgelaufen?“ „Nein, von gestern.“ „Und?“ „Besser.“ „Irgendwelche Besonderheiten entdeckt unterwegs?“ „Rohr rein und Ruhe.“ „Firmenmotto?“ „Korrekt.“ „Sanitär, Klempnerei?“ „Nein, Schornsteintechnik.“ „Nazis?“ „Sie hat die Bahnen freigepresst.“ „HVV?“ „Nein, Energie.“ „Durchblutungsstörungen durch Verspannungen.“ „Muskelverhärtungen.“ „Muskelverkürzungen.“ „Empfindliche Störung der Blutzirkulation, und ja, hätte diese Party auf der linken Körperhälfte stattgefunden, wäre es unweigerlich zu einem Herzinfarkt gekommen, meinte sie.“ „Nerzinfarkt?“ „Nein, Scherzinfarkt.“ „Lebenswandel.“ „Zu wenig Bewegung.“ „Zu viele einseitige Bewegungen, sprichwörtlich.“ „Rauchen.“ „Seelenkrebs.“ „Vulgo: Depressionen.“ „Deine Mutter, vulgo.“ „Maßnahmenpaket?“ „Du meinst, außer Krankengymnastik?“ „Korrekt.“ „Wärmflasche auf den Bauch.“ „Interessant.“ „Warm anziehen bei dem Wetter.“ „Interessant.“ „Und immer schön eincremen.“ „Interessant.“ „Im Ernst, ich möge mich mal entspannen, und zwar dringend.“ „Stimmt, andere Menschen haben ja schließlich auch so ihre Päckchen zu tragen, ihre jeweiligen.“ „Weiß nicht, fällt Existenzverlust noch unter Sorgen?“ „Komm schon, das bisschen Existenzbedrohung.“ „Komm schon, das bisschen drohende Obdachlosigkeit.“ „Wenn ich Sie einmal hier entlang bitten darf, der Herr.“ „Etwas tiefer in den Park hinein.“ „Dort, wo es so schön dunkel ist.“ „Und wo es sich gut munkeln lässt.“ „Rohr rein und Ruhe.“ „Weiß nicht, wird die Vergewaltigung eines Wohnungslosen eigentlich geahndet?“ „Und wie verhält es sich mit versuchtem Totschlag?“ „Ich habe noch nie einen Nerv getroffen.“ „Ich habe noch nie ins Schwarze getroffen.“ „Rassist.“ „Das haarsträubende Studio.“ „Das denn?“ „Friseurbetrieb.“ „Unterwegs entdeckt?“ „Unterwegs in Richtung Stadtpark, richtig.“ „Darf ich dir eine Infarkt-Tageskarte anbieten?“ „Pennerinfarkt.“ „Der Renner.“

Der bleiche Hormonelle (1)

„Bewegung, Bewegung, Bewegung.“ „Beugen, beugen, beugen.“ „Strecken, strecken, strecken.“ „Dehnen, dehnen, dehnen.“ „Dänen lügen nicht. Sorry, den musste ich einfach bringen an dieser Stelle.“ „Tennisbälle unters Becken legen, und dann rollen, rollen, rollen.“ „Nach vorn, nach links, nach rechts.“ „Nach oben und nach unten.“ „Überhaupt, das Becken.“ „Klärbecken.“ „Abklingbecken.“ „Paiste-Becken.“ „Bewegung, Bewegung, Bewegung.“ „Ja, er geht ja jetzt auch sehr viel spazieren.“ „Zumal.“ „Zudem.“ „Mancherorts.“ „Vielerorts.“ „Zur Stunde.“ „Zwar doch.“ „Demnach.“ „Demzufolge.“ „Rohr rein und Ruhe.“ „Das haarsträubende Studio.“ „Gaststätte Zum Glaskasten.“ „Als Filter tut sich Urbanski dabei nicht hervor. Eher als eine Art Gleichstromwandler, um einen Begriff aus der Röhrentechnik zu benutzen, als Rectifier, der dem Eingangssignal seine charakteristische Sägezahnverzerrung mitgibt.“ „Haben wir eine, drei Empfehlungen auszusprechen?“ „An wen?“ „An potentielle Mitleserinnen und -leser.“ „Niemals alt werden.“ „So nicht jedenfalls.“ „Opferdeutsch vermeiden.“ „Keine Jammerlappenprosa.“ „Vermeiden.“ „Sich fügen in.“ „Das Unvermeidliche.“ „Bewegung, Bewegung, Bewegung.“ „Denn wer rastet.“ „Der rostet.“ „Väterchen Rost.“ „Bitte abblättern.“

Der bleiche Hormonelle (2)

„Sitzen, sitzen, sitzen.“ „Beisitzen.“ „Absitzen.“ „Aussitzen?“ „Ich kam noch nie in Frage.“ „Ich wurde noch nie in Betracht gezogen.“ „Korrekt, kommen wir nun zum Denkmalschutz.“ „Schließt dieses Land, schließt diese Stadt, das mal vorab dazu.“ „Absolut, du erinnerst dich an diese Baustelle nebenan, die gesamte Häuserfront wurde spätsommers eingerüstet, berüstet, wie wir Fachleute sagen, irgendein Billigunternehmen aus Polen rückte an, arbeitete ohne Netz und doppelten Boden, Staubwolken wie nach einem Vulkanausbruch, Nachbarn wandten sich erbost an die Polizei Hamburg, diese wiederum rief das Ordnungsamt auf den Plan, dessen Gesandte wiederum legten die Baustelle still, Nachbesserungen wurden eingefordert, die erfolgten wohl auch, kurz: irgendwie und irgendwann kamen die Arbeiten dann doch noch zu einem guten Ende.“ „Dachte man.“ „Bis das Amt für Denkmalschutz aufschlug.“ „Und sich weigerte, die Baustelle abzunehmen.“ „Die Fugen waren, nun ja, nicht historisch genug verfugt worden.“ „Das hätte ich nicht treffender formulieren können, Respekt.“ „Also alles wieder auf Anfang.“ „Der ganze Schweinkram erneut von vorn.“ „Nicht, dass hier ganze Blöcke plastiniert wurden in den vergangenen Jahren, nein, nicht doch.“ „Wärmedämmung über Originalstein, Klinkerimitat drauf, zum Kotzen.“ „War wohl ein anderes Denkmalschutzamt für zuständig, ein auswärtiges.“ „Richtig, und zwar eins aus Schweden, eines, das zu Akelius gehört, dem skandinavischen Pensionsfond.“ „Du sprichst von diesem Betrügerpack, welches sich anschickt, halb Hamburg aufzukaufen, richtig?“ „Politisch möglich.“ „Also wird es auch so gehandhabt, korrekt.“ „Wie auch immer, ich schlendere also gestern den Jean-Paul-Weg hinunter, rechter Hand der Block mit den meisten Luftschutzpfeilen Hamburgs, dürften wohl so an die zwanzig sein.“ „Er war in großer Gefahr damals, richtig.“ „Links die Ostfront, ebenfalls noch Originalbestand, Sprossenfenster neu, gemäß dem historischen Vorbild.“ „Wie nett.“ „Doch heul, was sahen meine entzündeten Augen?“ „Sag es nicht, ich bitte dich.“ „Sie sind dabei, einen Teilbereich einzuschmieren.“ „Nein.“ „Doch.“ „Also schon wieder Schaumstoff Lübke, wie du immer so schön sagst?“ „Welch ein ästhetisches Verbrechen.“ „Es ist zum Verzweifeln.“ „Wird sogar noch subventioniert.“ „Odin gibt Geld.“ „Und nirgendwo ein Luftangriff in Sicht.“ „Uns greift niemand mehr an, richtig.“ „Nein, das erledigen Investoren mittlerweile.“ „Was tun also?“ „Was also tun dagegen?“ „Beisitzen?“ „Absitzen?“ „Aussitzen?“

 

„Auschwitzen, das Gesocks.“ „Ups?“ „Ups.“ „SSOMG.“

Der bleiche Hormonelle (3)

„Romantiker.“ „Sozialromantiker.“ „Architekturromantiker.“ „Weißt du, ich habe nie aufgehört, mich für die Belange meiner Nachbarschaft zu interessieren.“ „Nur allzu löblich.“ „So wurden Teile des Blocks gegenüber inzwischen verkauft.“ „Der ehemalige Sanella-Block?“ „Richtig, jener Margarine-Konzern war Eigentümer, schuf günstigen Wohnraum für die Arbeiterklasse.“ „Sozialer Wohnungsbau der Zwanziger Jahre.“ „Akelius hat den Zuschlag erhalten.“ „Nein.“ „Wohl.“ „Mist.“ „Einige Einheiten stehen leer, und das bereits seit mehr als einem Jahr.“ „Und das bei der hohen Nachfrage zurzeit.“ „Dies, nun ja, dies Unternehmen vergrault die Mieter nach und nach, setzt auf Resignation der Betroffenen, setzt auf Entmietung, setzt auf baldigen Leerstand, will und wird dann luxussanieren und die Wohnungen anschließend als Eigentum verkaufen Stück für Stück.“ „Und niemand unternimmt etwas dagegen?“ „Ein Kapitel für sich.“ „Und was ist mit den Nachbarn?“ „Die wiederum haben mit ihrer Hilflosigkeit zu kämpfen.“ „Haben ihren Hamburger Alltag zu gestalten.“ „Und sich nachts der Geister aus den Zwanziger Jahren zu erwehren.“ „Und was ist mit dir?“ „Das Mädchen in mir verliebt sich in mich.“ „In deinen Träumen.“ „Es ist schlank und rank und schön und zwanzig.“ „Es steht unter der Dusche und lockt.“ „Es steht unter der Dusche und geizt nicht mit Reizen.“ „Ich bin verliebt, gurrt es.“ „Und ich erst, entfährt es mir.“

 

„Nur allzu rückwärtsgewandt, oder?“ „Zwar.“ „Zwar doch.“

Kapitel 7: Richard Dorfmeister

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (1)

 

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (2)

 

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (3)

 

Admiral Cannabis (1)

 

Admiral Cannabis (2)

 

Admiral Cannabis (3)

 

M-Genau-Milch (1)

 

M-Genau-Milch (2)

 

M-Genau-Milch (3)

 

Downer Kebab (1)

 

Downer Kebab (2)

 

Downer Kebab (3)

 

Soviel Chart muss sein Dotcom (1)

 

Soviel Chart muss sein Dotcom (2)

 

Soviel Chart muss sein Dotcom (3)

 

Soviel Charme muss sein Dotcom (1)

 

Soviel Charme muss sein Dotcom (2)

 

Soviel Charme muss sein Dotcom (3)

 

Soviel Scham muss sein Dotcom (1)

 

Soviel Scham muss sein Dotcom (2)

 

Soviel Scham muss sein Dotcom (3)

 

Volksmusik für Jung und Alt (1)

 

Volksmusik für Jung und Alt (2)

 

Volksmusik für Jung und Alt (3)

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (1)

„Wir haben Veranstaltungen gefunden, die bei deinen Freunden beliebt sind.“ „Die Leitungen handwerklich zu verlegen, nur darum kann es jetzt noch gehen.“ „Die Hoffnung stirbt zum Schluss.“ „Es ist noch Suppe da.“ „Hilfe, dies Doofendeutsch, hört das denn nie auf?“ „Nein, nie.“ „Na, dann ist ja gut.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Na eben.“ „Nicht sitzen, meinte sie.“ „Wer jetzt?“ „Die Chinesin kreolischer Provenienz.“ „Die Tiefenmasseurin?“ „Beherrscht die Frau perfekt, korrekt.“ „Und?“ „Besser.“ „Tiefenschmerz, von der Behandlung herrührend?“ „Richtig, Neuschmerz ersetzt den Altschmerz.“ „Vorübergehend.“ „Hoffentlich, denn der Altschmerz, er muss weg.“ „Der Altschmerz muss vernichtet werden.“ „Richtig, sonst.“ „Wird’s schwierig.“ „Nicht sitzen also, was schwierig werden wird.“ „Richtig schwierig, denn so ein Elektrobüchlein schreibt sich schließlich nicht von selbst, selber.“ „Nicht im Stehen, selbst.“ „Nicht im Gehen, selber.“ „Onanieren im Stehen, okay, selbst.“ „Onanieren im Gehen, verrückt.“ „Das Elektrobüchlein fachwerklich zu verlegen, nur darum kann es jetzt noch gehen, selber.“ „Apropos Freunde, apropos Veranstaltungen, steht der Volkstrauertag eigentlich noch als Datum der Veröffentlichung, selbst?“ „Schwierig, könnte eng werden, wird wohl eher auf den Totensonntag hinauslaufen, selber.“ „Seltsamer November, schwierig.“ „Temperaturen zweistellig im Plus, Sonnenschein nonstop, knochentrocken, windstill.“ „Schwierig, sich bei derlei Wetterlagen umzubringen.“ „Richtig, wie soll man denn da in Stimmung kommen!?“ „Zu fröhlich für Entleibungen.“ „Zu hell, zur Hölle, selbst.“ „Freitod, wenn die Sonne lacht?“ „Schwierig, selber.“ „Die goldene Suizidsonne, selbst.“ „Sie muss weg, sonst.“ „Fällt der Abschied schwer.“ „Ins Gewicht.“ „Ins Gesicht.“ „Ups, sexistisch?“ „Ich war’s noch nie zufrieden.“ „Ich habe noch nie die Brocken hingeschmissen.“ „Ich hatte noch nie einen Lauf.“ „Ups, YO: PISTOLE?“ „Die Hoffnungen.“ „Die Leitungen.“

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (2)

„Das mit dieser Reichspogromnacht da.“ „Gnadenhof.“ „Das war nicht okay von diesen Nazis da.“ „Gnadenhof.“ „Da hat man es an Maß und Mitte fehlen lassen.“ „Gnadenhof.“ „Das ging zu weit da, und das eindeutig.“ „Gnadenhof.“ „Weitestgehend, in weiten Teilen.“ „Gnadenhof.“ „Das darf sich natürlich nicht wiederholen.“ „Gnadenhof.“ „Da muss man dran erinnern sollen.“ „Gnadenhof.“ „Das eine oder andere Kerzenmeer könnte nicht schaden.“ „Gnadenhof.“ „Fotos, Teddybären, handgeschriebene Notizen.“ „Gnadenhof.“ „Die eine oder andere Menschenkette.“ „Gnadenhof.“ „Ansprachen, Betroffenheit.“ „Gnadenhof.“ „Mahnwachen nicht zu vergessen.“ „Gnadenhof.“ „Kommentare, Kommentare.“ „Gnadenhof.“ „Und immer wieder Kommentare.“ „Auch und gerade in den sozialen Netzwerken da.“ „Gnadenhof.“ „Sich mal positionieren da.“ „Gnadenhof.“ „Als totaler Demokrat.“ „Gnadenhof.“ „Davidstern als Profilbild wählen.“ „Gnadenhof.“ „Bekenntnisse, Bekenntnisse, Bekenntnisse.“ „Gnadenhof.“ „Ich bin ein Jude.“ „Gnadenhof.“ „Ein Opfer wie ihr.“ „Gnadentod.“ „Kommentare, Kommentare.“ „Gnadentod.“ „Und immer wieder Kommentare.“ „Gnadentod.“ „Allen totalen Demokraten.“ „Richtig, kommen wir nun zum Trauerzug.“ „Korrekt, tragen wir die Demokratie zu Grabe.“ „Der Nazismus hat gesiegt.“ „Richtig, alles voller Nazis da draußen.“ „Richtig, du verlässt das Judenhaus, was siehst du?“ „Ups?“ „Richtig, du verlässt den Viehwaggon, was siehst du?“ „Ups?“ „Richtig, du verlässt das KZ, was siehst du?“ „Ups?“ „NSOMG.“ „SSYOLO.“ „NSWTF?“ „Du verlässt das Massengrab, was hörst du?“ „Ein Streichquartett.“

Wir haben Kunstveranstaltungen gefunden, die in deiner Nähe stattfinden (3)

„Streichquartett.“ „Streichfähig.“ „Zwei auf einen Streich.“ „Vielleicht sollten wir uns tatsächlich den neuen Extremisten anschließen.“ „Hässliche Vögel allesamt, Männlein wie Weiblein.“ „Aber mit Geld.“ „Du meinst?“ „Willst du denn, kannst du auf Dauer so weiterleben?“ „Ich nicht, nein.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Geht doch.“ „Faust.“ „Richtig, den Pakt mit dem Teufel eingehen.“ „Der Zweck heiligt die Mittel, korrekt.“ „Wir könnten deren Werbeabteilung übernehmen.“ „Stimmt, in der Kreation endböser Slogans sind wir Meister.“ „Die deutsche Autoindustrie anbaggern.“ „Um zusätzliche Kohle zu fördern, richtig.“ „Indem wir neue Modellreihen ins völkische Leben rufen.“ „Und hier, der neue Ford Umvolkung.“ „Und da, der neue Audi Volkstod.“ „Und dort, der neue Volkswagen Überfremdung.“ „Hai Hitler, Kameraden.“ „Holt uns heraus aus der Misere.“ „Und wir zahlen es euch zweifach zurück.“ „Durch Leistung.“ „Durch Ideenreichtum.“ „Noch boshafter.“ „Noch böswilliger.“ „Noch gemeinschaftsschädlicher.“ „Stimmt, denn von der bürgerlichen Mehrheit hierzulande haben wir nichts mehr zu erwarten.“ „Sie spuckt auf uns.“ „Sie schaut auf uns herab.“ „Ihrer Identitätsstiftung förderlich.“ „Stiftung Abgrenzung, korrekt.“ „Stiftung Ausgrenzung, richtig.“ „Vernichten wir sie.“ „Bevor es uns erwischt, korrekt.“ „Auge um Auge.“ „Zahn um Zahn.“ „Deutschland, Dolce Land.“ „Dein Streichquartett.“ „Hass IV.“

Admiral Cannabis (1)

„Sony.“ „So nie?“ „Korrekt.“ „Draußen Druckerschwärze.“ „So kennen wir ihn, den November.“ „So muss er sein, zugezogen, grauer Regen, leuchtende Hunde.“ „Die Halsbänder.“ „Leuchtende Bildschirme.“ „Die Jugend.“ „Leuchtende Augen.“ „Die Dichter vorm Computer.“ „Sony.“ „So nie?“ „Korrekt.“ „Nur noch vierzehn Tage bis zum Totensonntag.“ „Zwei Wochen also?“ „Nein, dreihundertsechsunddreißig Stunden.“ „Ganz schön viele.“ „Zeit eilt.“ „Stimmt, könnte eng werden.“ „Dann eben danach.“ „Richtig, hetzt uns nicht.“ „Wir tun ja, was wir können.“ „Sony.“ „So nie?“ „Korrekt.“ „Nie wieder Faschismus.“ „Nie wieder Krieg.“ „Pro Hippies.“ „Soul Fut.“ „Gott schütze die Liebenden.“ „In diesem Sinne.“ „Wollen wir dies Büchlein beenden.“ „Sind ja nur noch wenige Geschichten zu gehen.“ „Plus Epilog.“ „Könnte also knapp werden mit dem Totensonntag.“ „Nur noch dreihundertsechsunddreißig Stunden.“ „Enge Kiste.“ „Engmaschig.“ „Engfotzig.“ „Ups?“ „Sony.“ „So nie?“ „Korrekt.“

Admiral Cannabis (2)

„Liebe kann so wehtun, doch sie gibt auch viel.“ „Gesang?“ „Marianne Rosenberg, korrekt.“ „Ich meine, mal ehrlich jetzt, wenns um handfeste Beweise geht, dann bleibt uns doch eigentlich nur noch die ÖRA, oder?“ „Die Linke, Petitionsausschuss, Diakonie: lachhaft, lächerlich, richtig.“ „Schön im schönen Januar zur ÖRA also, Stephen.“ „Denn nur mit Speck fängt man Mäuse, Sean, korrekt.“ „Schön früh vor allem.“ „Denn früher Vogel fängt den Wurm, korrekt.“ „Dieselregen.“ „Dunkelheiten.“ „Zollkontrollen.“ „Sekunde, Zollkontrollen?“ „Richtig, warum nicht?“ „Auch wieder wahr.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Vielleicht ist die Party ja auch vorbei, ein für alle Mal.“ „Auch schon dran gedacht, ja.“ „Vielleicht musst du hier raus, raus aus deiner Wohnung.“ „Da beißt die Maus keinen Faden ab, korrekt.“ „Womöglich.“ „Eventuell.“ „Vielleicht.“ „Doch jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne, vergiss das nie.“ „Derzeit sitzt er in der Küche und erklärt ihr die Welt.“ „Wem, dem Blondbeutel?“ „Gleich wird er sich aufregen, ganz, ganz furchtbar aufregen, gleich wird er sich ereifern.“ „Denn die Welt, sie ist schlecht, korrekt.“ „Bevor dann zur Tat geschritten wird.“ „Kupfernägel in die Rinden geschlagen werden.“ „Um sich abzureagieren, richtig.“ „Denn die Liebe kann so wehtun, doch sie gibt auch viel.“ „Gesang?“ „Marianne Rosenberg, korrekt.“ „Soul Fut?“ „Das hast du jetzt gesagt.“

Admiral Cannabis (3)

„Vielleicht ist es vorbei, ja.“ „Das war’s vielleicht mit deinem kleinen Hamburger Leben, richtig.“ „Vielleicht werde ich ja deportiert, irgendwohin in den Osten.“ „Stehen ja noch einige der Lager.“ „Vieles darin ist ja noch im Original erhalten.“ „Viele der Holzpritschen, richtig.“ „Original NS-Bestand.“ „NS-Legebatterien, korrekt.“ „Egal, wird schon irgendwie weitergehen.“ „Es muss immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen.“ „Gesang?“ „Kraftwerk, korrekt.“ „Draußen, die Leuchthunde.“ „Sie gehen in die Hocke.“ „Hockey.“ „Hockenheimring.“ „Sie hocken sich hin und kacken.“ „Wir sollten uns ein Beispiel nehmen an ihnen.“ „Und drauf scheißen, richtig.“ „Wird schon irgendwie weitergehen, richtig.“ „Pro Familia.“ „Soul Fut.“ „Hör mal, der Poltergeist da oben.“ „Jetzt stürzt er zur Toilette.“ „Nach vollbrachter Tat.“ „Und wischt sich die Säfte ab.“ „Widerlich.“ „Ekelhaft.“ „Das Trampeltier.“ „Der Vollsohlentreter.“ „Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, der ist einmal zur See gefahren.“ „Plankengang, korrekt.“ „Wiege, Welle, Woge, weich.“ „Wir sollten ihm einen kleinen Besuch an Bord abstatten.“ „Die Partysäge mitnehmen?“ „Die Opernsäge, richtig.“ „Die Erfrischungssäge.“ „Was ist mit dem Blondbeutel, was machen wir mit der?“ „Nun, mitgefangen, mitgehangen, würde ich sagen.“ „Auch wieder wahr.“ „Nicht wahr?“ „Nicht wahr.“ „Vorbei ist vorbei, Liebes.“ „Ahoi, Kleines.“ „Hühnchen.“ „Zur Toilette?“

M-Genau-Milch (1)

„Der Lebkuchen des Lebens hat seiner Story etwas hinzugefügt.“ „Sag mal, dieses dämliche Facebookdeutsch, hört das denn nie auf?“ „Niemals nicht, nein.“ „Sekunde, Liebe kann Soweto?“ „Richtig, und nun guck dir den mal an da.“ „Das denn, wen denn?“ „Na, diesen bekackten roten Mini Cooper da.“ „Stimmt, der ist ja vollständig bekackt da.“ „Um nicht zu sagen, vollständig beschissen da.“ „Dichtgeschissen, sozusagen da.“ „Von wem nur, und warum da? Sozialneid etwa?“ „Möglich, von sozialneidischen Möwen vielleicht.“ „Vielleicht auch von sozialdemokratischen Tauben.“ „Oder sozialistischen Nornen, eventuell, vielleicht.“ „Man weiß es nicht, man steckt nicht drin da.“ „Gott sei Dank nicht, nein.“ „Obwohl man dort in Sicherheit wäre, im Inneren dieses komplett bekackten Mini Cooper da.“ „Dem roten da?“ „Also bei mir hat er verschissen, dieser komplett bekackte Mini Cooper da.“ „Der rote da?“ „Wie kann man nur so ungepflegt in der Gegend herumstehen und parken da?“ „Der rote da?“ „Schließlich sind wir hier in Hamburg da.“ „Wir jetzt?“ „Und nicht in Soweto.“ „Wo jetzt?“ „Oder sonst wo Sarajevo da.“ „Wohin jetzt?“ „Sean?“ „Da?“ „Der Lebkuchen des Lebens hat noch etwas hinzuzufügen.“ „Wozu jetzt, zu dieser Story etwa?“ „Welche Story, Sean?“ „Wer da?“ „Sony.“ „So nie?“

M-Genau-Milch (2)

„So, so, du bist also ein leiblicher Sohn Ennio Morricones, schau an.“ „Schüssel voll.“ „Ein waschechter Römer also, na, da schau her.“ „Schüssel voll.“ „Römisch IV dein Name, sagst du?“ „Schüssel voll.“ „Ich schmeiß mich gleich weg vor Lachen, echt jetzt.“ „Schüssel voll.“ „Am Ende ist das alles nicht witzig, Stephen.“ „Schüssel voll.“ „Du frisst zu viel Chemie, Stephen.“ „Schüssel voll.“ „Du schluckst zu viele Tabletten, nach wie vor.“ „Schüssel voll.“ „Soul Fut würde übrigens einen hübschen Magazintitel abgeben.“ „Schüssel voll.“ „Soul Fut, das neue Magazin für Futterneid und Fickfehler, Stephen, läge voll im Trend.“ „Schüssel voll.“ „Etwas Warmes braucht der Mensch, Stephen.“ „Schüssel voll.“ „Porno, Essen, Schluckimpfung, die neue Clubkultur quasi.“ „Schüssel voll.“ „Ausgehen, um bestens zu speisen.“ „Schüssel voll.“ „Und danach wird geheiratet.“ „Schüssel voll.“ „Wie war der Grünkohl gestern, Stephen?“ „Schüssel voll.“ „Schön Kochwurst, Kassler, zugeschlagen?“ „Schüssel voll.“ „Schon für große Hamburger Jungs gewesen heute, Stephen?“ „Schüssel voll.“ „Die Toilettenschüssel, oder wie?“ „Genau die, ist oft so nach dem Grünkohlessen.“ „Himmel, dann sag das doch!“ „Du hörst mir ja nicht zu, Sean Gut.“ „Wohl!“ „Ich rede und rede, und du träumst von der Liebe.“ „Print ist tot, Mann, das Magazin muss online werden.“ „Spiel mir das Lied vom Kot, Sean Gut.“ „Alles muss raus, Stephen.“

M-Genau-Milch (3)

„Draußen, das synthetische Pelzkragengeschwader ist wieder da.“ „Günther Lasogga.“ „Dreißig Meter Zellstoff um den Hals, und sie frieren immer noch, die Puppen.“ „Günther Lasogga, klingt doch gut, oder?“ „Genetisch bedingt bei denen.“ „Günther Lasogga, ich brauche einen neuen Namen, wenn ich wieder draußen bin.“ „Urzeitlich bedingt, sozusagen.“ „Einen seriösen Namen, einen, der so durchflutscht.“ „Wie spät ist es? HH, kleiner Scherz, Günther.“ „Günther Lasogga, durch alle Polizeikontrollen.“ „Muss wohl ziemlich kalt gewesen sein in den Höhlen damals.“ „Durch alle Zollkontrollen hindurch.“ „Fürs Feuer waren nämlich die Männer zuständig.“ „Bloß nicht zu anspruchsvoll.“ „Doch die glänzten ja meist durch Abwesenheit.“ „Intellekt war gestern, Sean.“ „Einer musste ja den Kampf aufnehmen, Günther.“ „Eher so nach Fernfahrer.“ „Gegen den Säbelzahntiger, Günther.“ „Nach schweren Zugmaschinen, Sean.“ „Mammutbraten, Günther.“ „Autobahnabfahrten, Standstreifen gesperrt.“ „Elfenbeinküste quasi, Günther.“ „Menschenschmuggel, dazu braucht es Papiere.“ „Tagelang unterwegs, Gefahrengut, Günther.“ „So unauffällig wie nur möglich, Sean.“ „Zurück zur Höhle, abliefern, Feuer anfachen.“ „Gute Fahrt noch, Herr Lasogga.“ „Derweil sich die Damen hübsch gemacht haben, denn davon verstehen die was, Günther.“ „Alles in Ordnung, Herr Lasogga, schönen Fahrtenschreiber noch.“ „Duschen, shoppen, telefonieren, das können die, Günther.“ „Oder doch lieber Gunther Lasogga? Was meinst du, Sean Gut?“ „Und Hochzeitsmessen, heiraten können die, Gunther.“ „Gunther klingt nach Innendienst.“ „Dennoch ist ihnen immer kalt, Gunther.“ „Wie viele sind es denn heute?“ „Wenn sie nicht mal müssen.“ „Diese Syrer da, sind die frisch?“ „Eigentlich müssen sie immer, Gunther.“ „Nach hinten zu den anderen, bitte.“ „Müssen können die, Gunther.“ „Vorsicht mit dem Gabelstapler da.“ „Gunther?“ „Günther?“ „Sean?“ „Stephen?“ „Alles okay mit uns?“

Downer Kebab (1)

„Hoodies so auf dem Stuhl drapieren, dass das Markenemblem gut sichtbar ist, nur darum kann es jetzt noch gehen, Sean Gut.“ „Mutter Zombeck?“ „I did it Majwy.“ „Mutter Zombeck?“ „Nein, Majwy, schwedischer Mädchenname, neu in Hamburg.“ „Mutter Zombeck?“ „Der Gesang wird dir noch um die Ohren fliegen, wenn die Kleine erst sechzehn ist, sagte ich der jungen Mutter.“ „Mutter Zombeck?“ „Der Gesang wird dir noch auf die Füße fallen, wenn die Kleine erst vierzehn ist, sagte ich der jungen Mutter.“ „Mutter Zombeck?“ „Oder zwölf, man weiß ja nie heutzutage, man kann ja nie wissen.“ „Mutter Zombeck?“ „Man kann sich ja ohne Kinderfickerei nirgendwo mehr blicken lassen heutzutage, Sean Gut.“ „Mutter Zombeck?“ „Soul Fut würde übrigens einen prächtigen Magazintitel abgeben.“ „Mutter Zombeck?“ „Soul Fut, das neue Magazin für Fresserchen und Kinderfickerei, Sean, läge voll im Trend.“ „Mutter Zombeck?“ „Etwas Warmes braucht der Mensch, Sean.“ „Mutter Zombeck?“ „Porno, Essen, Schluckimpfung, die neue Clubkultur quasi.“ „Alter Schwede, Stephen!“ „Sean?“ „Ja?“ „Fresserchen?“ „Obey.“

Downer Kebab (2)

„Warum bist du kreativ, wollte neulich jemand wissen.“ „Im Darkroom?“ „Nein, auf Facialbook.“ „Warum bist du tot?“ „Gegenfrage?“ „Korrekt.“ „Genuss pur.“ „Liebeskugeln pur.“ „Mutter Zombeck.“ „Eine Beatband?“ „Eine Neugründung, jeden Dienstag um 24:12 Uhr live auf OKW zu hören.“ „Und doch hast du dich gestern montags nochmals spritzen lassen müssen.“ „Und mir eine Masseurin zugelegt.“ „Die aus Bramfeld?“ „Die kostet mich einen Zwanziger pro Behandlung plus Tageskarte HVV, das rechnet sich nicht auf Dauer.“ „Mutter Bauwagenplatz?“ „Richtig, die aus Winterhude, sechs Termine auf Rezept plus einmalig fünfundzwanzig Euro Zuzahlung, fußläufig erreichbar, rechnet sich somit.“ „Ja, so sind wir hier in Winterhude.“ „Einmalig bescheiden, korrekt.“ „Und fußläufig, und zwar so was von.“ „Hechel.“ „Gier.“ „Sabber.“ „Gurr.“ „Soul Fut würde übrigens einen trächtigen Magazintitel abgeben.“ „Soul Fut, das neue Magazin für Menschenfraß und Pfötchensex, läge voll im Trend.“ „Porno, Essen, Schluckimpfung, die neue Clubkultur quasi.“ „Seither eure Füße.“ „Richtig, und doch hatte ich nicht vor, all diese Dinge zur Sprache zu bringen in diesem Gesichtsbuch, ursprünglich wollte ich weder über Schmerzen noch über Sex schreiben, sondern, nämlich, und zwar, zwar doch.“ „Dennoch, schlussendlich sind eine Menge interessanter Charts daraus hervorgegangen, hier auf diesem Bauwagenplatz.“ „Obey.“ „Jede Mutter hat doch eine Mutter heutzutage.“ „IV Mächte.“ „Downer Kebab.“ „Gut Drei Leichen.“ „Feigheit vor dem Tode.“ „Brenne auf, mein Licht.“ „Rückenbeschwerden, wenn Rücken sich beschweren.“ „Eine schöne Scheibe Brot.“ „Lippenstifte müssen leiden.“ „Mach Licht an.“ „Keine Nacht den Möwen.“ „Steine für die Stadt, gehauen in Santa Fu.“ „Hamburg ist die schönste Stadt mit Geld.“ „Hamburg ist die schönste Frau der Welt.“ „Iris Gleichen.“ „Admiral Cannabis.“ „Nackt ist geduldig.“ „Sie an.“ „Sekunde, fehlt da nicht ein h hinter sie?“ „Nein.“ „Interessant.“ „Sie an ist ein Votum gegen die Tyrannei des Duzens.“ „Du, warum sind Sie kreativ?“ „Du, warum sind Sie tot?“ „Du, Ihre Zahnbehandlung, sie kann beginnen.“ „Hilfe.“

Downer Kebab (3)

„Frau Herold.“ „Was denn jetzt!?“ „Wie, was denn jetzt!?“ „Was denn jetzt, Frau oder Herold?“ „So heißt sie, die Masseurin.“ „Die vom Bauwagenplatz?“ „Nein, die aus Winterhude.“ „Fußläufig?“ „Sie möge mir einen letzten Daumen erweisen dieses Jahr.“ „Noch einmal ganz, ganz tief hineingehen ins Trümmerfleisch.“ „Plus besagte Zahnbehandlung noch, und dann ist auch mal gut, 2018.“ „2018, der graue Umschlag.“ „2018, die Haspa, knapp an der Privatinsolvenz vorbeigeschlittert.“ „2018, die OP.“ „Fixierhöschen, das Netzhöschen.“ „2018 begann mit den Zähnen.“ „Und scheint auch so enden zu wollen.“ „Und es ist noch nicht vorbei, das Jahr.“ „2018.“ „Der neue Laptop fürs Leben.“ „2018, die Familie.“ „Sie hatte die Spendierhöschen an.“ „2018, YO: PISTOLE steht noch aus, eventuell.“ „Vielleicht.“ „2018, fünf Bücher veröffentlicht dann.“ „Mit welchem Ergebnis?“ „Stimmt, es fällt ernüchternd aus, das Resümee.“ „Kein Ruhm, kein Geld, Frau Herold.“ „Stattdessen jede Menge Schmerzen, Frau Herold.“ „Stattdessen jede Menge Theater, Frau Herold.“ „Stattdessen jede Menge Trouble, Frau Herold.“ „Und dazwischen schien die Sonne, Frau Herold.“ „Kitschkollaps, Frau Herold.“ „Was denn jetzt, Frau Herold?“

 

„Frau oder Herold, was denn jetzt?“ „Frau Herold.“

Soviel Chart muss sein Dotcom (1)

„Sekunde, Gelenkversteifung: sexistisch?“ „Ich möge schnelle kleine Schritte tun, um den Schmerz zu minimieren, meinte Frau Herold.“ „Geisha.“ „Sascha.“ „Pascha.“ „Formalin ist auch eine Lösung.“ „Dystopisch korrekt.“ „Ich bin zwei Öltanks.“ „Ich bin zwei Ölscheichs.“ „Ich bin zwei Ölaugen.“ „So, deswegen machen wir das, was wir tun.“ „In kleinen schnellen Schritten.“ „Um sie herauszudestillieren, die Charts.“ „Aus dem Textkörper.“ „Aus dem Flow heraus.“ „Gut, das eine oder andere fällt uns auch so ein.“ „Im Abseits, sozusagen.“ „Auf Klo.“ „Unter der Dusche.“ „Auf der Bahre.“ „Bei Frau Herold.“ „Eigentlich bräuchte es dazu keine Bücher.“ „Wobei.“ „Obwohl.“ „Obschon.“

 

„Obzwar.“ „Und zwar.“ „Zwar doch.“ „Hilfe, hör bloß auf.“

Soviel Chart muss sein Dotcom (2)

„Hinten rein, sagte die Masseurin und meinte die Wärmflasche.“ „Frau oder Herold, das ist hier die Frage.“ „Bedauerlicherweise tendiere das Iliosakralgelenk bei Männern ab einem gewissen Alter recht schnell zur Versteifung, meinte die Masseurin.“ „Bewegung, Bewegung, Bewegung, meinte die Masseurin und klatschte in die Hände.“ „Sekunde, Idiotsakralgeschenk?“ „Heilige Mutter Gottes.“ „Geistig behinderte Ikone.“ „Zwar gehandicapt.“ „Jedoch bewaffnet.“ „Aus ihrer Hüfte heraus.“ „Löste sich ein Schuss.“ „Und der Dichter, er sank getroffen zu Boden.“ „Bodenbretter.“ „Bodenreform.“ „Bodensee.“ „Nie wieder schwimmen gehen, habe ich mir neulich noch geschworen.“ „Nie wieder laufen gehen, hast du dir neulich noch geschworen.“ „Mir wird schon schlecht, wenn ich das Wörtchen Sport nur höre.“ „Geh mir bloß ab mit dem Thema Bewegung.“ „Sache der Jüngeren.“ „Sache der Jünger.“ „Apostel der Dynamik.“ „Ein gesunder Geist.“ „In einem gesunden Körper.“ „Nicht mollig.“ „Sondern rollig.“ „Nämlich.“ „Ziemlich.“ „Hinsichtlich.“ „Dessen.“ „Wir hingegen, in unserem Zustand.“ „Wir liegen am Boden, um Gnade winselnd.“ „Und versteifen uns dort.“ „In Ruhe.“ „Unfrieden.“

Soviel Chart muss sein Dotcom (3)

„Heute bei uns zu Gast.“ „Heute bei uns zum Lunch.“ „So und genau so geht das, was wir tun.“ „Wir destillieren.“ „In kleinen schnellen Schritten.“ „Aus dem Textkörper heraus.“ „Das eine oder andere Drehmomentum.“ „Gut, manches wird uns auch zugespielt.“ „Das Internet ist zugeschaltet.“ „Das Internet hört mit.“ „Das Internet liest mit.“ „Facialbook, du Luder.“ „Heute bei uns zu Gast.“ „Heute bei uns zum Lynch.“ „Ups?“

Soviel Charme muss sein Dotcom (1)

„Lähmungserscheinungen sind noch keine aufgetreten, und tödlich ist es auch nicht, meinte die Masseurin und tupfte sich die Augen ab.“ „Wer weiß, wen oder was sie gesehen hatte kurzzeitig.“ „Ihn, ihren eigenen Tod womöglich.“ „Plötzlich, unvermittelt.“ „Vor Augen gehabt.“ „Sekunde, laut Einschätzung des Mietervereins zu Hamburg wird sich gut ein Drittel aller Haushalte, die zur Miete wohnen, mittelfristig aus der Stadt verabschieden müssen, falls die Entwicklung auf dem Markt so weitergehen sollte wie bislang.“ „So und genau so geht das, was wir tun.“ „Wir destillieren.“ „In kleinen schnellen Schritten.“ „Aus dem Textkörper heraus.“ „Die städtebaulichen Höhepunkte.“

Soviel Charme muss sein Dotcom (2)

„Wärme, Wärme, Wärme, meinte die Masseurin und schaltete das Rotlicht ein.“ „Milieu.“ „Milieustudie.“ „Facialbook.“ „Richtig, schön, dass du diese Kreation noch einmal hast aufleben lassen.“ „Kreatur?“ „Politur?“ „Mensur?“ „HASPDEHHXXX – Ein Facialbook in Echtzeit.“ „Vor IV Jahren erschienen.“ „Milieu.“ „Milieustudie.“ „Wir werden wohl zum besagten Drittel zählen, welches sich aus der Stadt verabschieden muss.“ „Mittelfristig.“ „Mittelmaß.“ „Biologisch abbaubar.“ „Fragt sich nur, wo.“ „Wir sind die Juden von morgen.“ „Winternotpogrom.“ „Telefonseelsorge.“ „Geh doch mal woanders hin, dorthin, wo du niemanden störst, was weiß ich, in eine Zelle, Telefonzelle, Todeszelle, in ein Mausoleum, in eine Gruft meinethalben, du gehst mir auf den Zeiger mit deinem Gebrülle, sagte ich ihm gestern, ihm, dieser Nervensäge mit der lauten Pöbelstimme, und das am helllichten Tage, ich wollte mich soeben hinlegen und sterben, aber nix da.“ „Biologisch abbaubar.“ „Fragt sich nur, wo.“ „Und dann regt er sich immer so auf.“ „Einmal noch nach Bombay, sang der Experte des Kampfmittelräumdienstes.“ „Rudolf Zündapp?“ „HH, der war gut.“

Soviel Charme muss sein Dotcom (3)

„Stör, ein Fisch.“ „Stör, ein Fluss bei Itzehoe.“ „Fisch im Fluss.“ „Ein Stör in der Stör.“ „Störenfried.“ „Ruhestörung.“ „Entstörung.“ „Richtig, denn hier wie dort sind alle tot.“ „Kahlschlag, komplettiert.“ „Die Trümmer eines langen heißen Sommers.“ „Sie liegen am Boden.“ „Sie sind verschieden.“ „Auch, ja.“ „Lasst sie liegen.“ „Lasst sie in Frieden.“ „Aber nein, nein, nein.“ „Fahrzeugkolonnen.“ „Leuchtwestenmenschen.“ „Das Gebläse.“ „Die Trompeten von Itzehoe.“ „Elektrisch betrieben.“ „Immerhin.“ „Na also.“ „Na bitte.“ „Geht doch.“ „Ja, bitte.“

Soviel Scham muss sein Dotcom (1)

„Das Denkmalschutzamt hat die Baustelle nebenan nun doch noch abgenommen, heißt es. Da ist wohl Geld geflossen, vermutet man.“ „Das mag ich fast nicht glauben.“ „Was jetzt nicht?“ „Dass unsere Behörden korrupt sein sollen.“ „Stimmt, die doch nicht, dein Fall ist ja wohl das beste Beispiel für deren Unbestechlichkeit.“ „Stöhn, der graue Umschlag.“ „Du lagst vierunddreißig Euro über der zulässigen Toleranzgrenze.“ „Ich hatte angeboten, jene Differenz aus eigener Tasche zu begleichen.“ „Was rundheraus abgelehnt wurde.“ „Stimmt, sonst bekäme man es mit dem städtischen Rechnungshof zu tun, hieß es.“ „Und das könne ja nun keiner wollen, hast du erwidert.“ „Korrekt.“ „Bravo, brav so.“ „Da capo.“ „Der Kapo.“ „KZOMG.“

Soviel Scham muss sein Dotcom (2)

„Dem Tresen zur Kenntnis: Herr Urbanski darf jederzeit zur Spritze kommen, auch ohne vorherige Terminabsprache.“ „So.“ „Das wird sie bannig ärgern.“ „Die Schamlippige da am Tresen.“ „So.“ „Und wie gesagt, ich möchte ohnehin nicht mehr dorthin, wo ich nicht wirklich willkommen bin.“ „Auch und erst recht nicht ohne vorherige Terminabsprache.“ „Dann eben ohne, Toblerone.“ „Das wird sie bannig ärgern.“ „Die Normopathin da am Tresen.“ „Wir vergessen nichts.“ „Wir verzeihen nie.“ „Wir sind nachtragend.“ „Wir sind selbstsüchtig.“ „Wir sind Egoisten.“ „Wir schauen nur auf uns.“ „Und von Spiel zu Spiel.“ „So.“ „So.“ „Schwachstelle, meinte die Masseurin.“ „Und die Bilder, sie fielen von den Wänden.“ „Rahmen zerbrachen.“ „Glas zersplitterte.“ „Nichts für bloße Füße.“ „Barfuß im Regen.“ „Bleifuß in den Tod.“ „So.“ „So.“ „Ich habe noch nie ein schwaches Bild abgegeben, so.“ „Du meine Güte, Urbanski.“ „So.“

Soviel Scham muss sein Dotcom (3)

„Kopfschmerzen vor lauter Rückenschmerzen, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Mann, Mann, Stadt.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Mann, Mann, Land.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Mann, Mann, Fluss.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Junge, Mädchen, Himmel, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Dies ISG-Syndrom, es muss vernichtet werden, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Diesen einen Zahn noch überkronen lassen, und dann nichts mehr in diesem Jahr, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Jahr doch, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Nichts mehr, nur noch Schönheit, Anmut, Betmännchen, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Dezemberschönheiten, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Dezemberträume, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Glitzer, Glimmer, Illusionen, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Jede Menge davon, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Eine Überdosis Illusionen, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Und dann her mit ihnen, den Polenböllern, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „2019, 1920, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „19:20 Uhr, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Bin mal gespannt, wie alt wir dann sein werden, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Um 19:20 Uhr, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Für hier, Sean.“ „Tennisbälle und Kanonen.“ „Was soll das sein, Sean, ein psychotherapeutischer Ehrensalut?“ „Nein, ein Fernsehpogrom.“ „Kopfschmerzen vor lauter Fernsehpogrom, Sean.“ „Computerpogrom, Stephen.“ „Kopfschmerzen vor lauter Computerpogrom, Sean.“ „Ich bin zwei Öltanks, Stephen.“ „Ich bin zwei Ölscheichs, Sean.“ „Ich bin zwei Ölaugen, Stephen.“

 

„Du meine Güte, Sean Gut.“ „Hilfe, hör bloß auf, Mann.“

Volksmusik für Jung und Alt (1)

„Ich kann sie nur briefen, den Helm zu tragen und aufzupassen im Verkehr.“ „Miss Soviel.“ „So reden sie, die neuen Mütter, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Wenn sie über ihre Kinder sprechen, in diesem Falle ein Mädchen augenscheinlich, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Das Briefing, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Helm auf im Verkehr, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Lass mich das bloß nicht um die Ecke denken, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Die Achse des Blöden, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Sie leben kein Leben, sie managen es, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Merkels Stellvertreter auf Erden, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Die neue Art von Sprachpolizei, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Ich kann sie nur briefen, den Helm zu tragen und aufzupassen im Verkehr.“ „Miss Soviel.“ „Du meine Güte, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Vor einigen Jahren ging es los, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Obdachlose, sie wurden plötzlich als Wohnungslose bezeichnet, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Wenig später dann als Wohnungssuchende, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Verniedlichung, Verharmlosung um jeden Preis, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Gern auf Kosten anderer, Sean.“ „Miss Soviel.“ „In ihrer zum Himmel stinkenden Selbstgerechtigkeit, Sean.“ „Miss Soviel.“ „In ihrer auf den Punkt durchgegarten Selbstgefälligkeit, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Wohnungslose, Wohnungssuchende, du meine Güte, was kommt danach, was folgt darauf, Sean?“ „Miss Soviel.“ „Wechselwohnende, Sean?“ „Miss Soviel.“ „Unstet Umherschlafende, Sean?“ „Miss Soviel.“ „Platzspringende Transitreisende, Sean?“ „Miss Soviel.“ „Will es allen recht machen, richtig.“ „Miss Soviel.“ „Wird es allen rechts machen, richtig, Sean.“ „Miss Soviel.“ „Coca-Cola hat seine Rezeptur geändert, Sean.“ „Das nenne ich doch mal einen wirklichen Aufreger, Stephen.“ „Jetzt mit alles ohne nicht so viel beides, Sean.“ „Schön scharf, Chef, so viel man weiß?“ „Man weiß es nicht, Sean.“ „Man steckt halt nicht drin, Stephen.“ „Predige ich hier seit Jahren, Sean.“ „Seit, since, established.“ „Gegründet, der neue IS.“ „Mein Reden seit 19:20 Uhr, Stephen.“

Volksmusik für Jung und Alt (2)

„Jason meint, ausschlafen, bis der nächste graue Umschlag eintrifft, irgendwann im Frühsommer des kommenden Jahres.“ „Damoklesschwert.“ „Hin da zum Gespräch, ausgeschlafen vortragen, Bescheid abwarten.“ „So.“ „Fällt der negativ aus, ab zur ÖRA, Rechtsberatung einholen.“ „So.“ „Überweisung zum zuständigen Amtsgericht entgegennehmen.“ „So.“ „Hin da, Armenrecht einfordern, Widerspruchsverfahren eröffnen lassen.“ „So.“ „Gerichtsverhandlung irgendwann dann mal.“ „So.“ „Nach der Urteilsverkündung alle Teilnehmer erschießen, Amtsvertreter zuerst.“ „Mit oder ohne Schalldämpfer?“ „Richter, Schöffen, Protokollführer.“ „So.“ „Staatsanwaltschaft, Verteidigung.“ „So.“ „Gerichtsdiener, Justizschergen.“ „So.“ „Zuschauer, und zwar ohne Ausnahme.“ „Sensationsgeiles Gesindel, richtig.“ „Das Verdikt.“ „So.“ „Die Voyeure, so.“ „Oder die Klippen hinunter, Jim, mein Junge.“ „Das ist kein Jim Beam, Scotty.“ „Nicht?“ „Im Namen des Volkes, Deutschland, Dolce Land.“ „Ergeht folgendes Urteil.“ „Unheil.“ „Volksgerichtshof.“ „YO: PISTOLE.“ „Peng.“

Volksmusik für Jung und Alt (3)

„Es war mir ein Vergnügen, Sean.“ „Es war mir eine Ehre, Stephen.“ „Du warst mir ein verständiges Gegenüber, Sean.“ „Nun, du musstest dich ja mit irgendwem unterhalten.“ „An ihrer Statt, korrekt.“ „Es begann Ende August.“ „Und endet hier und heute im November.“ „Punkt 19:20 Uhr, richtig.“ „Danke für alles, mein Freund.“ „Da nicht für, Mann.“ „Du warst mir eine kluge Kopfgeburt, Sean.“ „Apropos, schön, dass du ihm noch eine Widmung zuteil werden lässt.“ „Auf den letzten Metern, richtig.“ „Nette Headline, ich wüsste auch schon die Antwort.“ „Interessant, wir hören.“ „Heldenreisen dauern länger.“ „Das musst du mir erklären, Johnny.“ „Nein, das muss ich nicht.“

Epilog: Richard Nixon versus Richard Wagner

„Tut, tut, tut, hallo?“ „Ja?“ „Nein.“ „Und?“ „Besser.“

(Warum bist du tot?)

ROCK END ROLL ist Uwe Kopf gewidmet; geboren 1956, verstorben 2017.

(Deutsche Kraft)

Louis C. Jacob sagt: Urbanski kehrt zurück in YO: PISTOLE.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.11.2018

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
(„Warum bist du tot?“)

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