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1

Eric Stenner zog das Messer aus dem Körper seines sterbenden Opfers. Der Gambler hatte in New Orleans eine Pechsträhne. Und deshalb beschaffte er sich durch einen feigen Mord frisches Geld.

Röchelnd sank der reiche Baumwollfarmer aus Missouri in den Dreck der dunklen Seitengasse. Sam Higgins hatte den Fehler gemacht, mit Eric Stenner zu trinken und ihm zu vertrauen. Der Gambler hatte eine schleimige und gefällige Art, auf die schon so mancher Mann und manche Frau hereingefallen war.

Doch der Berufsspieler konnte auch zum eiskalten Killer werden, wenn er es für richtig hielt. Stenner würdigte den sterbenden Higgins keines Blickes mehr. Er hatte dessen Brieftasche, mehr interessierte ihn an dem Mann nicht.

Stenner schlenderte zurück ins Gaslaternenlicht der Bourbon Street. Der Gambler wollte jetzt eine neue Pokerrunde suchen, denn Geld hatte er ja inzwischen wieder. Und dann würde er die Nacht in den Armen der schönsten Hure des French Quarters ausklingen lassen.

 

***

Am nächsten Morgen war die üppige Nachtschöne verschwunden, aber Stenner besaß immerhin noch die Hälfte seines erbeuteten Blutgeldes. Die Glücksgöttin war ihm beim Kartenspiel wieder nicht hold gewesen. Aber dafür hatte er später durch die süße Spalte einer kurvigen Hure mit französischem Akzent pflügen dürfen. Nicht nur ihre Sprache war französisch, wie sie Stenner mit ihren vollen Lippen und ihrer flinken Zunge eindrucksvoll bewiesen hatte. Dieses süße Biest war seiner Meinung nach jeden Dollar wert gewesen, den sie ihm abgeknöpft hatte.

Stenner betrachtete sich selbst im Spiegel, während er sich rasierte. Er wusste, dass sein Gesicht neben seinen flinken Pokerspielerhänden sein wichtigstes Kapital war. Der Gambler war mit männlicher Schönheit gesegnet. Besonders sein sorgfältig gestutzter schwarzer Schnurrbart hatte es den Ladies angetan. Und auch mit Männern konnte sich Stenner schnell anfreunden. Nicht jeder bemerkte sofort, was für ein ausgekochter Schurke sich hinter dieser angenehmen Fassade verbarg.

Nach dem Frühstück schlenderte Stenner zum Hafen hinunter. New Orleans besaß immerhin den zweitgrößten Seehafen der Staaten. Wo so viel Reichtum umgesetzt wurde, fiel auch für einen Verbrecher wie Stenner immer noch etwas ab. Das war jedenfalls seine Erfahrung.

Der Gambler drängte sich zwischen schwitzenden schwarzen Arbeitern hindurch, die Zuckersäcke von einem Mississippi-Steamer abluden. Die Lagerhäuser waren gefüllt mit Baumwolle und Zucker, schwer beladene Frachtwagen brachten Tabak und Mais in die Stadt.

Stenner schaute einem auf seinen Händen laufenden Akrobaten zu, der sich inmitten der Menschenmenge mit seinen Kunststücken ein paar Cent verdienen wollte. Dabei wäre der Gambler beinahe von einer wutschnaubenden jungen Lady umgerannt worden.

Die blonde Schönheit mit den Korkenzieherlocken war aus dem Zollbüro gestürmt gekommen. Sie hatte einen nicht sehr damenhaften Fluch in Richtung der Zollbeamten losgelassen, während sie über die Schulter nach hinten blickte. Daher hatte sie Stenner natürlich nicht gesehen.

Nach dem Zusammenprall war der Gambler gestrauchelt, hatte sich aber sofort wieder gefangen. Stenner musterte sein Gegenüber von Kopf bis Fuß. Es war, als ob ein Wolf seine Beute wittern würde.

Er hatte bisher noch keine Pläne für diesen Tag geschmiedet. Aber jetzt wusste Stenner, was er wollte. Diese bildhübsche junge Grazie musste unbedingt flachgelegt werden, und zwar von ihm!

Der Gambler hatte sofort erkannt, dass diese Blonde reiche Eltern haben musste. Sie war nach dem neuesten Pariser Chic gekleidet, wie es bei der Oberschicht von Louisiana üblich war. Solche Leute waren für Stenner immer interessant. Er hätte sich auch an die Kleine herangemacht, wenn sie hässlich wie die Nacht gewesen wäre.

Aber das war sie nicht, bei allen Teufeln der Hölle!

Ihr Gesicht war schön wie das einer Madonna, und unter dem malvenfarbenen Seidenkleid verbarg sich gewiss eine atemberaubende Figur. Das Dekolleté enthüllte jedenfalls so viel von ihren großen Brüsten, dass es gerade noch als sittlich durchgehen konnte. Die Blonde war selbst für New-Orleans-Verhältnisse freizügig gekleidet.

Stenner zweifelte nicht daran, dass sie leichtlebig und abenteuerlustig war. Solche Frauen schätzte er, sie waren immer besonders leicht herumzukriegen.

Momentan zog er höflich vor ihr den Hut und deutete eine Verbeugung an.

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Miss. Hoffentlich habe ich Sie nicht ernsthaft verletzt.“

Die Schönheit setzte eine arrogante Miene auf, sie war offensichtlich immer noch zornig. Doch es entging Stenner nicht, dass sie ihn trotzdem neugierig anblinzelte. Er kannte dieses Verhalten von Frauen, ob sie nun jung oder alt waren. Und es setzte alles daran, diese junge Lady um den kleinen Finger zu wickeln. So wie er es schon mit vielen anderen Schönheiten vor ihr getan hatte …

„Verletzt, Mister? Nach dieser Demütigung durch die Affen vom Zoll ist wohl keine größere Katastrophe mehr möglich. Nein, mir fehlt rein äußerlich nichts.“

„Das beruhigt mich sehr“, sagte Stenner mit einschmeichelnder Stimme. „Darf ich fragen, was für Probleme Sie mit der Zollbehörde hatten, Miss?“

Die Blonde rümpfte die Nase.

„Mein neuer Hut, den Daddy in Paris für mich bestellt hat, ist immer noch nicht eingetroffen. Und deshalb muss ich herumlaufen wie ein Bauerntrampel.“

Stenner verneigte sich noch tiefer.

„Sie sehen ganz entzückend aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich werde diese Angelegenheit für Sie klären, wenn Sie gestatten.“

Und bevor das reiche Töchterchen etwas entgegnen konnte, betrat Stenner nun seinerseits das Zollgebäude. Der uniformierte Beamte hinter dem Schalter verdrehte die Augen.

„Wollen Sie mir jetzt auch noch auf die Nerven gehen, so wie Miss Masters es gerade getan hat? Ihr dämlicher Hut ist noch nicht da, weil der Frachtsegler noch nicht in New Orleans eingetroffen ist! Und daran trägt der amerikanische Zoll nun wirklich keine Schuld. Das sollte die kleine Masters eigentlich wissen, ihr Vater ist schließlich einer der reichsten Reeder von New Orleans. Aber er hat seine verwöhnte Göre wahrscheinlich völlig weltfremd erzogen.“

„Wahrscheinlich“, wiederholte Stenner, während vor seinem inneren Auge sich bereits die Dollarbündel zu türmen begannen. Wenn er seine Karten richtig ausspielte, dann konnte dieses arrogante Biest ihn über Nacht zum reichen Mann machen. Und im Bett würde er auch noch seinen Spaß mit ihr haben …

Er nickte dem Zollbeamten zu und verließ das Office wieder. Befriedigt stellte Stenner fest, dass die Blonde draußen auf ihn gewartet hatte. Das war schon mal der erste Schritt zu ihrer Eroberung.

„Ich habe meine Verbindungen spielen lassen“, log er. „Diese Zoll-Affen haben mir hoch und heilig versprochen, dass der Hut morgen in New Orleans eintreffen wird.“

„Wirklich?“ Die Miene der jungen Schönheit hellte sich sofort auf. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mister …“

„Mein Name ist Eric Stenner, ich bin Geschäftsmann. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Ich heiße Gina Masters.“

Stenner lächelte sie gewinnend an.

„Wenn schon Ihr Hut aus Paris nicht eingetroffen ist, Miss Masters – darf ich Sie dann wenigstens zu einem Glas französischen Champagners einladen? Es wäre mir eine Ehre.“

„Ich weiß nicht“, murmelte Gina Masters, die ihre Hochnäsigkeit so plötzlich verloren zu haben schien wie ein Taschentuch, das in die Gosse fällt. Stenner wusste, wie er auf Frauen wirkte. Und er war sicher, dass diese Schönheit ihm keinen größeren Widerstand leisten würde.

*

Gina Masters vertrug nicht viel Alkohol. Sie war zwar die Tochter eines durchsetzungsstarken und trinkfesten Reeders. Aber William Masters war der Meinung, dass eine junge Lady höchstens mal gelegentlich bei Familienfeiern ein Glas Likör zu sich nehmen durfte. Und die Ansichten des reichen Witwers waren in seinem Haus Gesetz.

William Masters war der einzige Mann, dem Gina nicht aus Prinzip widersprach. Sie liebte ihren Dad, obwohl er sie streng hielt und ihr kaum eine Freiheit gönnte. Zu ihrem Glück musste er hart arbeiten und hielt sich oft in seinem Kontor auf.

Wenn er gewusst hätte, wie offenherzig sich seine Tochter kleidete, hätte ihn wahrscheinlich sofort der Schlag getroffen. Beim gemeinsamen Essen und anderen Zusammenkünften trug Gina stets ein hochgeschlossenes dunkles Kleid mit langen Ärmeln, an dem selbst die scheinheiligste Betschwester keinen Anstoß genommen hätte.

Doch hinter dem Rücken ihres Vaters genoss Gina ihre kleinen Abenteuer. Und so blühte sie förmlich auf, als sie von diesem umwerfenden Fremden mit den schönen Augen und dem hübschen Schnurrbart in eine elegante Bar geführt wurde.

Der Champagner stieg Gina sofort zu Kopf. Trotzdem entging es ihr nicht, dass Stenner nur noch Augen für sie hatte.

„Ich komme als Geschäftsmann viel herum in der Welt. Aber ich habe noch niemals eine so schöne Frau wie Sie gesehen, Miss Masters.“

Die Komplimente des sehr männlich wirkenden Gentlemans gingen der jungen Frau herunter wie Öl. Gewiss, sie traf gelegentlich auf Tanzveranstaltungen die Söhne von Geschäftsfreunden ihres Vaters. Doch da war William Masters stets anwesend und wachte streng über seine Tochter. So kam es, dass die Zwanzigjährige nicht viel Erfahrung mit dem starken Geschlecht hatte.

Ihr Herz schlug in Stenners Gegenwart schneller. So hatte sie noch nie zuvor empfunden, obwohl sie diesen Mann erst seit einer Stunde kannte. Ob das die große Liebe war, von der sie immer mit brennenden Wangen in ihren Romanen las?

„Sie müssen ein aufregendes Leben führen, Mister Stenner“, brachte sie mit schwerer Zunge hervor. Sie und ihr Verehrer hatten bereits gemeinsam eine Flasche Champagner geleert, und Stenner orderte nun eine zweite.

„Nennen Sie mich doch bitte Eric.“

„Aber nur, wenn Sie Gina zu mir sagen. – Jedenfalls beneide ich Sie, Eric. Es kommt mir so vor, als ob ich hier in New Orleans versauern müsste. Gewiss, die Stadt ist kein kleines Kuhkaff. Aber unser Land ist so unendlich groß, und ich habe noch nichts davon mit eigenen Augen gesehen.“

Stenner rückte auf dem Sofa noch näher und legte wie selbstverständlich seinen Arm um Ginas Schultern. Ihr liefen abwechselnd heiße und kalte Schauer über den Rücken, und in ihrem Unterleib entstand ein sehr angenehmes, aber drängendes Ziehen. Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach diesem aufregenden Mann.

„Oh, Amerika ist wundervoll, Gina. Ich bin in Washington gewesen und habe das Weiße Haus gesehen, in dem unser Präsident lebt. Die Wasserfälle sind ein einmaliges Erlebnis, gar nicht zu reden von den unendlichen Weiten der Prärie und den Stränden Kaliforniens.“

Gina seufzte.

„Ja, das klingt verlockend. Und ich? Ich bin noch nicht einmal auf dem Mississippi gefahren, obwohl meinem Dad die größte Steamer-Flotte von Louisiana gehört. Mein Vater ist der Meinung, so eine Reise wäre zu gefährlich für eine junge Lady.“

„Sie sind kein Kind mehr, Gina“, sagte Stenner. Seine Stimme war warm und weich wie Samt. „Sie müssten nur einen Mann an Ihrer Seite haben, der Sie beschützt. Und ich wäre sehr glücklich, wenn ich dieser Mann sein dürfte.“

Gina wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie saß mit Stenner in einer abgelegenen Ecke der schummrigen Bar. Keiner der Männer an der Theke bemerkte, dass ihr Verehrer ihr nun einen langen und leidenschaftlichen Kuss gab.

Gina wäre vor Glück fast zerflossen, trotzdem machte sich die Wirkung des ungewohnten Champagners immer stärker bemerkbar. Nachdem sich ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten, fasste sich Gina an den Kopf.

„Mir ist so schwindlig“, klagte sie.

„Du solltest dich einen Moment lang hinlegen“, sagte Stenner. Sie fand, dass er sehr fürsorglich war. „Mein Hotel befindet sich gleich um die Ecke.“

2

Es war wirklich nicht weit bis zu dem prunkvollen Gebäude, das Stenner mit seiner angetrunkenen Beute allerdings durch den Hintereingang betrat.

Wenn Ginas Vater in New Orleans wirklich so bekannt war, dann wollte der Gambler möglichst wenig mit dieser blonden Schönheit in der Öffentlichkeit gesehen werden. Er hatte nämlich im Handumdrehen einen raffinierten Plan ausgeheckt. Und dazu gehörte es, Gina nach allen Regeln der Kunst zu verführen.

Besonders schwer machte sie es ihm zum Glück nicht. Kaum hatte er die Hotelzimmertür von innen hinter ihnen geschlossen, als sie ihm schon albern kichernd um den Hals fiel.

„Du bist ein Magier, Eric! Du hast mich verzaubert, mir mein Herz gestohlen.“

Stenner erwiderte nichts. Stattdessen presste er Gina fest an sich. Seine Liebeslanze hatte sich schon aufgerichtet. Doch jetzt, wo er den weichen und warmen Frauenkörper so nahe spürte, hätte sie beinahe seine Hose gesprengt. Der Gambler musste diese junge Schönheit besitzen, und zwar möglichst bald.

Und doch ließ er es langsam angehen. Er wusste genau, wie er ein Weib behandeln musste, damit es ihm gehorsam folgte und ihm keine Widerworte gab. Das würde er auch bei diesem reichen Töchterchen schaffen.

Stenner küsste Gina erneut, und dann glitten seine heißen Lippen an ihrem Gesicht entlang bis zu ihrem Nacken. Er hörte nicht auf damit, sie zu liebkosen. Ihr Atem ging immer schneller, sie hatte die Augen genießerisch geschlossen.

Und der Gambler hakte ihr Kleid auf. In dieser Tätigkeit war er geübt. Stenner hatte unzählige Affären gehabt, seit er ein erwachsener Mann geworden war. Die geerbte Farm seiner Eltern hatte er schon als Einundzwanzigjähriger am Pokertisch verspielt. Das war schon zehn Jahre her. Seitdem ließ er sich durch den Westen treiben und mied ehrliche Arbeit wie der Teufel das Weihwasser.

Und weil die Bordelle und Saloons seine Heimat geworden waren, kannte er sich mit Frauen bestens aus. Seine Erregung wuchs, je mehr er von Ginas Körper zu sehen bekam. Unter dem Kleid trug sie nur einen hauchzarten Unterrock, außerdem natürlich eine knielange Unterhose sowie das unvermeidliche Korsett.

Sie zitterte leicht. Stenner hielt kurz inne und biss in Ginas Ohrläppchen. Seine Hände strichen über ihre Brüste, er konnte die harten Warzen an den Handflächen spüren.

„Soll ich aufhören, Liebste?“

„Nein, mach‘ bitte weiter … es ist so schön …“

Der Gambler musste sich ein Grinsen verkneifen. Für ihn stand jetzt schon fest, dass er das Spiel gewonnen hatte. Diese junge Schönheit war ihm verfallen, bevor er sich überhaupt auch nur richtig über sie hergemacht hatte. Die Dinge entwickelten sich ganz in seinem Sinn.

Wenig später lag das Kleid auf dem Boden. Stenner schnürte Ginas Korsett auf. Sie hatte wirklich eine ziemliche Schlagseite, wie er feststellte. Und doch bekam sie ganz genau mit, was er mit ihr anstellte. Das lauter werdende Stöhnen tief aus ihrer Kehle war für ihn ein Beweis, dass er seine Sache gut machte.

Und das war wichtig, nicht nur für seinen Lustgewinn. Gina musste ihm ohne Widerworte bis ans Ende der Welt folgen wollen, sonst würde sein ausgekochter Plan nicht funktionieren.

Doch momentan meinte es das Schicksal wieder einmal gut mit dem Spieler. Knisternd sank auch das Korsett auf den dicken Teppich, nachdem er die Schnüre gelöst hatte. Stenner konnte sich nicht vom Anblick des jungen kurvigen Frauenkörpers losreißen.

Ginas Hüften waren sehr weiblich geformt, sie hatte einen perfekt modellierten runden Po. Ihre langen Beine, die in schwarzen Seidenstrümpfen steckten, waren ebenso eine Augenweide wie die prallen Brüste, die nun ohne Korsett vorwitzig nach vorne standen.

Das Gesicht der jungen Frau war mit einer zarten Röte überzogen. Offenbar war sie es nicht gewohnt, von einem Mann in beinahe nacktem Zustand angeschaut zu werden. Stenner kniete vor seiner Gespielin nieder, zog ihr die seidene Unterhose herunter.

Und im nächsten Moment spürte Gina seine Zungenspitze an ihrem Allerheiligsten!

Sie warf jauchzend den Kopf in den Nacken. Stenner spürte, dass sie noch nicht auf diese Art verwöhnt worden war. Doch es schien ihr zu gefallen, denn sie stieß einen schrillen Schrei des Entzückens aus und krallte ihre Finger in sein Haar.

Der Gambler gab sich alle Mühe, Gina so richtig anzuheizen. Er hatte seine Hände in ihre Pobacken gekrallt und machte unermüdlich weiter. Doch so sehr es ihm auch Spaß machte, die junge Frau aufzuheizen, so wollte er doch auch selbst endlich zum Zuge kommen.

Also ging Stenner aufs Ganze. Gina war ohnehin bereits wie Wachs in seinen Händen. Sie hatte schon mehrfach himmlische Freuden erlebt, die von ihrem Unterleib bis in die Finger- und Zehenspitzen hin ausstrahlten. Der Gambler legte sie aufs Bett und riss sich selbst nun ebenfalls die Kleidung vom Leib. Gina atmete schwer und schaute ihn mit glänzenden Augen an.

Stenner wusste, dass sich sein Körper sehen lassen konnte. Er war kräftig und sehnig, ein Bild von einem Mann. Sein Prügel ragte tatendurstig schräg nach oben, zuckte voller Vorfreude auf seinen bevorstehenden Einsatz.

Und nun gab es wirklich bald kein Halten mehr. Doch bevor Stenner vollen Einsatz zeigte, musste er noch ein wenig Süßholz raspeln. Er wusste schließlich, wie er eine Frau hinter das Licht führen konnte. Und er war skrupellos genug, um mit den Gefühlen der unerfahrenen Blonden zu spielen.

„Ich liebe dich, Gina“, sagte er mit rauer Stimme. „Das Schicksal hat uns zusammengeführt.“

Die Tochter des reichen Reeders merkte offenbar nichts von seiner Unaufrichtigkeit, jedenfalls lächelte sie ihn glücklich an.

„Ich liebe dich auch, Eric. Ich will immer bei dir bleiben.“

Der Schurke erwiderte nichts, denn er wollte Gina mit Taten endgültig überzeugen. Als er sich mit ihr vereinigte, musste er feststellen, dass sie keine Jungfrau mehr war. Das störte Stenner nicht, für ihn war nur ihre Gefügigkeit wichtig. Natürlich genoss er es auch, sich mit einer so schönen Frau wie Gina vergnügen zu können. Er begann nun einen wilden Ritt, der schon bald in grenzenloser Ekstase endete.

Gina schrie vor Glück, als Stenner keuchend seinen Lebenssaft in sie hinein jagte. Sie klammerte sich an seine schweißnassen Schultern und warf ihren Kopf auf dem Kissen verzückt hin und her. Stenner vergrub sein Gesicht in ihre duftenden Korkenzieherlocken.

Daher konnte sie sein triumphierendes Lächeln nicht sehen.

3

Bruce Garner hatte Bill Conroy durch drei Bundesstaaten gejagt. Aber hier, in New Orleans sollte die Flucht des Verbrechers enden. Hier wollte der Kopfgeldjäger den Killer stellen.

Garner ritt langsam durch die engen und überfüllten Gassen des French Quarters. Den wachen Augen in seinem wettergegerbten Gesicht entging nichts. Er hielt die Zügel seines Quarter Horses lässig in der Linken, die Rechte ruhte auf den ledernen Leggins in der Nähe des tiefhängenden

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Cover: Verwendung eines lizenzfreien Bildes von kalhh, www.pixabay.com
Tag der Veröffentlichung: 20.06.2020
ISBN: 978-3-7487-4651-5

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