1. Vorwort
2. Hilfsmittel
3. Umgebung und Stimmung
4. Meditations-, Ritual- und Erdungslaute
5. Ansehen und Annehmen
6. Den fremden Körper betrachten
7. Den fremden Körper zu eigen machen
8. Sich neu verführen
9. Aufnahme und Annahme
10. Den Körper neu erden
11. Reinigung und Segen
12. Essen für die Seele
13. Fazit und Neubeginn
14. Schlusssegen
15. Randnotiz
Leseprobe "Abends braucht die Seele Ruhe"
Leseprobe "Heilsein aus der Mitte"
Wir leben in einer Zeit, in der körperlicher Kontakt (abgesehen von zunehmenden Begrüßungsumarmungen und Küsschen) nur mit dem erwählten (Sexual-)Partner richtig erscheint. Berührungen von Freunden, Streicheln, auch durch sich selbst, sind tabu oder zumindest anrüchig und nichts, das man nach außen kommuniziert.
Bewusst geworden ist mir das, als mein Baby beim gestilltwerden mit der Hand an meinem Bauch auf und ab strich. Anstatt die Berührung zu genießen und auch den Babybauch zu streicheln, empfand ich ein sehr starkes Gefühl der Ungehörigkeit und ein schlechtes Gewissen. Eine kurze Umfrage im Stillzimmer des Krankenhauses ergab, dass es der überwiegenden Mehrzahl der Mütter so ging.
So etwas sollte nicht sein.
Ein anderes Problem, das ich dabei entdeckte: für viele von uns war die gedankliche Selbstwahrnehmung irgendwo in den frühen Erwachsenenjahren stehengelieben; jedes Alterungssymptom, jedes Kilogramm mehr wurde mit Unbehagen, Versagensgefühlen und Selbstekel aufgenommen und wahrgenommen und zwar täglich neu!
Auch das sollte nicht sein.
Wir müssen unser Bild von uns selbst wieder neu kalibrieren, uns an unseren Körper neu heranschleichen, neu in Besitz nehmen, uns neu darin einrichten. Mit "Ich" darf nicht mehr nur der Kopf gemeint sein, "mein Körper", das bin ich! Streicheln, kitzeln, umarmen, schmusen, Körpererfahrungen dürfen nicht rein auf Sexualität und Geschlechtsverkehr beschränkt werden, es gibt eine ganze Welt sinnlicher Erfahrungen, die man ohne zu erröten mit Freuden wahrnehmen kann, so man sie denn kennen- und verstehenlernt.
Dabei möchte ich Ihnen helfen.
Dieses Buch vermittelt viele Übungen hin auf dem Pfad zu einer neuen, freieren Körpererkenntnis. Das Zusammenspiel aller Sinne ist hierzu wichtig, also:
- Haptik: Wie fühlt sich etwas an?
- Sensorik: Was fühle ich mit meinen Fingerspitzen und auf meiner Haut?
- Gehör: Welche Geräusche und Klänge sind durch lang verschüttete Erinnerungen für meinen Körper wichtig?
- Geruch: Was ist angenehm, was neutral, was stört mich? Welche Gerüche beflügeln, welche hemmen mich?
- Sehsinn: Welche Muster und Farben regen mich an, welche regen mich auf, welche helfen bei Entspannung?
- Geschmack: Welche Geschmäcker und Aromen sind aus meiner Kindheit mit verschiedenen Emotionen zusammen gespeichert? Was verbinde ich als Geschmack (bei Getränken oder Lebensmitteln) mit Sex, was mit Geborgenheit, was mit Sorgen?
All diese Bereiche werden in späteren Übungen eine Rolle spielen, und entsprechend helfen verschiedene Hilfsmittel, sich selbst leicht und spielerisch und im Spiel wieder näher zu kommen. Dazu gibt es aber leider keine exakte Einkaufsliste.
Wir teilen nicht die gleichen Erinnerungen, also wird das Ergebnis der Erforschung bei jedem von uns anders ausfallen. Ich kann Ihnen nur sagen, was ICH für MICH benutze und was sich persönlich und was sich allgemeingültig bewährt hat.
Bei den allgemeingültigen Dingen würde ich Sie bitten, sich diese wirklich zu besorgen.
Bei den von mir persönlich als hilfreich empfundenen Dingen, Lebensmitteln und Gegenständen können Sie sich diese gerne holen; wenn ich sie nicht empfehlen könnte, würde ich sie nicht benutzen ;) Es ist aber nur ein Beispiel! Überlegen Sie bitte, ob es in Ihrem Leben etwas gegeben hat, das genau diesen Platz einnimmt und holen Sie sich bitte das. Wichtig ist nicht, dass Sie mir in jedem Punkt entsprechen; wichtig ist nur, dass Sie zu sich selber und zu einem besseren Verständnis Ihres Körpers finden, denn nur darum geht es in all meinen Büchern: Ziel ist, dass es Ihnen besser geht!
Wenn ich Ihnen eine kurze Begleitung auf diesem Weg sein kann, macht mich das sehr glücklich!
Unsere Hilfsmittel:
einen Kajalstift
unbedingt einen sehr weichen auswählen; Abschminktücher für danach wären auch nicht schlecht
einen Sarong
Ich verwende dazu ein altes Baumwolllaken, das ich damals (vor etlichen Jahrzehnten ^^) beim Auszug von meiner Mutter geschenkt bekam. Es ist einfach ein kuschelig-weicher Stoff, dessen Berührung und Gefühl ich mag und der mir zusätzlich durch den ideellen Wert ein Gefühl der Geborgenheit gibt.
Der Stoff sollte von unter Ihren Achseln bis etwa zu Ihren Knöcheln reichen (gerne auch kürzer oder länger, wie SIE sich damit wohlfühlen) und etwa anderthalb mal um Sie herum reichen. Dann können Sie an die Ecken einfach Taschenklippverschlüsse aus dem Bastelladen oder Baumarkt annähen, das Tuch hinter sich vorbei führen, über der Brust quasi kreuzen und hinter dem Hals verschließen. Sie sind nun wie in ein langes und bequemes Kleid gehüllt, das Sie trotzdem vorne öffnen können, wenn Sie das wollen, das aber ansonsten auch beim Laufen geschlossen bleibt. Ein bequemes Kleidungsstück voller Möglichkeiten, in dem Sie sich fühlen wie Kleopatra.
Streicheldinge
Bitte suchen Sie sich ganz verschiedene Gegenstände mit unterschiedlichen Oberflächen und Härtegrade zusammen, z.B. Zahnbürste, Kamm, Nagelbürste, Gemüsebürste, Federn, Microfasertuch, Seide oder glatte Bettwäsche, ein gerades Glas, ein Kuscheltier, Spiraltopfkratzer, Rückenkratzer, Gummiball, Lockenwickler, Badeschwamm. Keine Angst, es geht nur darum, verschiedene Sinneseindrücke zu erfahren und zu erleben, wie sie die ständigen Signale Ihrer Haut wieder bewusst wahrnehmen. Dazu reicht es meist, wenn diese Dinge z.B. über Arme, Beine und Bauch gestrichen oder gerollt werden. ;)
Seife
Kein Duschgel, sondern ein richtig gutes Stück wohlriechende Seife mit hohem Öl- oder Fettanteil.
Ich persönlich bevorzuge "Blaue Ostseebrise" oder "Meeresblauseife" aus dem Onlineshop Inselseifen.de der Ersten Rügener Seifensiederei. Der Duft erinnert einfach an Urlaub am Meer. Gelegentlich auch "Inselgold Vital"; man fühlt sich alleine durch den intensiven Zitronengrasduft schon sauberer.
Aber Sie können natürlich auch jede andere Seife benutzen; wichtig ist es, hier auf eine gute Rückfettung zu achten. Bei den Inselseifen z.B. steigen Sie aus der Dusche und das Wasser perlt direkt von Ihrer Haut ab, Bodylotions sind dann gar nicht mehr nötig.
Öle und Cremes
Wie gerade oben beschrieben sind sie bei einer guten Seife zur Hautpflege nicht mehr nötig.
Wir verwenden sie hier als Gleitmittel zur Massage, um Kneifen oder Wundreiben zu vermeiden. Probieren Sie ein möglichst geruchsneutrales Speiseöl, wie z.B. Sonnenblumenöl, nur leicht parfümierte / duftende Bodylotion und eine gut streichfähige Creme, wie z.B. Kaufmans Haut- und Kinder-Creme. Der Duft wird meist als vertraut und tröstlich beschrieben, man fühlt sich umsorgt. Wenn Sie das besondere mögen, holen Sie sich in der Apotheke etwas Mandelöl, besser am Anfang nur eine kleine Flasche, da das Öl relativ schnell "kippt" und dann einen unangenehmen ranzigen Stich bekommt.
Dann noch eine Aktivierende Lotion, das kann
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Amelie Hohenburg
Bildmaterialien: Amelie Hohenburg
Tag der Veröffentlichung: 01.11.2015
ISBN: 978-3-7396-2114-2
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Nach "Heilsein aus der Mitte", einem praktischen Ratgeber mit Übungen und Meditationsanleitungen zu mehr Selbstbewusstsein und Stressbewältigung im Alltag und "Abends braucht die Seele Ruhe", das sich mehr auf den geistigen Teil bezog mit Meditationen und Hilfstexten zum Ruhe-finden, danach "Neuen Gebeten für das Ich" ist dies jetzt der vierte Band "Sich Fühlen lernen", der Seele und Körper neu verbindet und erdet.
Ich danke allen treuen Lesern für Ihre Anregungen und Hilfe und wünschen Ihnen alle Zufriedenheit der Seele.
Ihre
Amelie Hohenburg