Cover

Prolog



Seit Stunden schon renne ich durch die Nacht, getrieben von Angst, Verzweiflung, und den bösen Stimmen in meinem Kopf, die ich schon seit Jahren nicht mehr unter Kontrolle habe.
Wo ich bin weiss ich schon lange nicht mehr, einfach irgendwo in Deutschland.
Mein Atem bildet kleine Dampfwolken vor meinem Gesicht, wie es im Spätherbst halt so üblich ist. Es liegt sogar schon ein wenig Schnee auf dem Dickicht, durch das ich mich gerade hindurchkämpfe, mit lautem Geraschel und Geknackse.
Meine Haare verheddern sich in einigen der herunterhängenden Ästen der Bäume, doch selbst der Schmerz lässt mich nicht mehr innehalten, zu oft habe ich ihn in den vergangenen Tagen erlebt.
Ich muss weg, doch ich selbst weiss wohl am besten, dass dies mit davonrennen nicht möglich ist. Und doch versuche ich es.
Durch die Nacht hallt auf einmal ein einsames Motorengeräusch. Bald werde die Strasse erreicht haben. Und dann?
Egal. Einfach weiter. Einfach weg.
Sobald ich das Dickicht kurze Zeit später hinter mir lasse, steigere ich mein Tempo auf ein Maximum und springe über die Leitschiene hinüber auf die Autobahn.

Ich habe gerade noch genügend Zeit, mich den blendend hellen Scheinwerfern des Fahrzeuges zuzuwenden, bevor dieses mich erfasst und meinen Körper förmlich in Stücke reißt.


Kapitel 1



Der Fahrer des schwarzen Dacias drückte erschrocken auf die Bremsen, doch es war zu spät: das Mädchen, das so wie aus dem Nichts vor seinem Auto aufgetaucht war, prallte auf die Windschutzscheibe und flog dann einige Meter über den von schwummerigen Strassenlaternen beleuchteten Asphalt.
Seine Kumpels, die sich gerade noch lautstark über seine Billigkarre lustig gemacht hatten, verstummen mit entsetzten Gesichtern.

Impressum

Texte: Alle Rechte bei der Autorin
Bildmaterialien: Rainer Sturm / pixelio.de
Tag der Veröffentlichung: 20.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich all jenen, die mich unterstützen und beraten, in welchem Sinne auch immer.

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