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Als ich in meinem Bett lag und die Decke anstarrte, wusste ich dass die nächste Zeit ein einziger Altraum wird. Ich hatte es getan: mich in meinen Lehrer verknallt und es ihm gesagt. Erinnern kann ich mich noch zu gut an diesen Moment. John English stand vor mir und guckte mich mit seinen blau-grauen Augen an. Ich musste zu ihm hochgucken, denn er ist 1,85 m groß. Mehr als ich muss dir was sagen und ich liebe dich bekam ich nicht raus. Doch seine Antwort schockte mich noch mehr: er sagte:,,Ich dich aber nicht. Es tut mir leid.“ Das war das schlimmste was ich je gehört hab, obwohl ich es mir schon fast dachte. Trotzdem tat es verdammt doll weh. Und dass tut es immer noch. LEIDER ! Nun liege ich hier und kann an nichts anderes denken als an John. Er geht mir einfach nicht aus dem Kopf …
Mein bester Freund Marcel hat probiert mich aufzuheitern, ohne Erfolg. Er hat wirklich alles versucht: Kino, Fahrrad fahren, mich durch-kitzeln …
Nichts hat geholfen. Dabei meint er es doch nur gut und ich kann ihm nicht mal zeigen das ich ihm dafür sehr dankbar bin. Morgen habe ich wieder mit English Musik, aber meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Sonst konnte ich es NIE abwarten mit ihm zu haben, aber jetzt … Am liebsten würde ich mich einfach in Luft auflösen. Aber naja. Jetzt muss ich erst mal den morgigen Tag abwarten.

Piep Piep Piep … ,,Aufstehen !“ Ich öffnete die Augen. Mein Zimmer war schon hell, von der Sonne. Meine MaM saß schon unten am Küchentisch und wartete auf mich. Mein erster Gedanke war: Heute wirst du John wiedersehen und es wird eine harte Zeit für dich werden … Ich schleifte mich aus meinem Bett und zog die Socken, die ich mir gestern Abend hingelegt hatte, an. Dann ging ich runter in die Küchen. Dort saß sie schon und aß ein Brötchen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und nah mir die Mich. ,,Und freust du dich schon Herr English wieder zu sehen ?!“ Natürlich hatte ich meiner MaM von dem Vorfall gestern in der Schule nichts erzähl (und so wird es auch bleiben). ,,Du schwärmst doch immer von ihm, oder irre ich mich ?“ ,,Nein MaM, ich habe heute wieder mit ihm und ich freue mich schon drauf“, sagte ich mit einem erzwungendem Lachen. Zum Glück merkte sie es nicht. Nach ungefähr 15 Minuten stand ich auf und ging ins Bad und machte mich für die Schule fertig. ,,Du musst los !“, rief MaM aus der Küche. ,,Ich komme schon !“ Langsam ging ich die Treppe runter und meine MaM stand schon ungeduldig an der Tür. ,,Wir sehen uns heute Abend und hab viel Spaß.“ ,,Danke und bis dann ...“ Endlich weg von zuhause, aber warte … NEIN ! Ich muss ja in die Schule. ,,So ein Scheiß !“, rief ich laut in die Welt. Alle drehten sich um und ich tat so als wäre ich nicht da. In der Schule angekommen wateten schon alle auf mich. Ich probierte mir nichts anmerken zu lassen. Es klappt. Dachte ich. Aber als ich John English sah wurde es in mir still. Ich kann jetzt nicht mit ihm Unterricht haben, dass geht einfach nicht ! Aber es musste sein. Marcel ging nach ganz hinten in den Raum und setzte sich auf die letzte Bank. Er zeigte mit der Hand auf den Stuhl neben ihn und meinte damit, dass ich mich neben ihn setzten soll. Dass tat ich auch. Er war der Einzigste, außer John, der über meine Situation bescheid wusste. Und dann begann das Grauen …
Nach der Stunde wollte Jhon mit mir reden. ,,Ist das okay, dass du noch mit mir Unterricht hast ? Oder willst du in einen andere Klasse ?!“ ,,Ist schon okay. Da muss ich jetzt durch. Für meine Gefühle können sie ja nichts.“ Dann ging ich aus dem Raum.

Der Tag verlief ganz gut, abgesehen davon, dass ich Mr. English laufend sah. Jedes mal blutete mein Herz, aber er ging einfach an mir vorbei. Als Marcel sah wie ich John nachblickte, nahm er meine Hand und zog mich mit in den nächsten Raum.
,,Endlich zuhause.“ Ich legte mich auf mein Bett und konnte an nichts anderes als John denken. Um ungefähr 20 Uhr machte ich meine Augen zu und wollte an was anderes denken. Dabei schlief ich ein und träumte von Marcel.

Mein Gesicht war feucht, als ich meine Augen öffnete. Hatte ich wirklich von Marcel geträumt ?! Dass kann doch nicht sein ! Ich liebe doch John, oder etwa nicht ? In der Schule angekommen, wollte ich es Marcel erzählen, aber als ich vor ihm stand bekam ich kein Wort mehr raus. ,,Alles okay ?“ ,,Äääh … ja. War grade in Gedanken. Sorry, muss weg. Bye !“ Um 12.50 Uhr begann meine 5. Stunde und die hatten wir mir Mr. English. Eigentlich hätten wir mit Mrs. Shay gehabt, aber die ist wie immer krank. Warum müssen wir denn jetzt mit ihm haben ? Können wir nicht mir irgend einem anderem Lehrer Vertretung haben ?! In dieser Stunde ging es um Pubertät. Als John anfing über Liebe zu reden hielt ich es nicht mehr aus: ich rannte aus dem Raum. Er wollte mich noch aufhalten, ohne Erfolg. Ich rannte raus auf die Straße und war kurzzeitig am überlegen, ob ich mich umfahren lasse. Als ein LKW auf mich zufuhr wurde ich von jemandem von der Straße gerissen. Bestimmt war das Marcel. FALSCH gedacht. John zog mich von der Straße und rettete mir so das Leben. Im ersten Moment war ich glücklich dass ER mich gerettet hat, im zweiten Moment hat er mir noch mehr Hoffnungen gemacht als sonst. Doch dann passierte es: Er schrie mich an was ich denn für Sachen mache und warum ? Meine Antwort war kurz:,,Du bist schuld !“ Dann rannte ich weg. So weit mich meine Beine tragen ! Das war mein Gedanke. Doch vor meinem Haus blieb ich stehen und ging zögernd hinein. Ich zog meine Jacke aus und legte mich auf die Couch. Nach 10 Minuten klingelte es an der Tür. Ich machte auf und Marcel Stand vor mir.
,,Was machst du denn für Sachen ?“ ,,Ich weiß doch auch nicht, aber als Joh mit dem Thema LIEBE anfing ging es mit mir durch...“ Er umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr ,,Das wird schon wieder. Und wenn ich darf, dann helf ich dir.“ Langsam liefen mir die Tränen über mein Gesicht. Vorsichtig wischte er sie mit seinen Fingern weg. ,,Das ist lieb von dir, aber ich möchte jetzt bitte allein sein.“ Er respektierte das und ging. Am Abend kam meine MaM ins Zimmer und fragte was heute so in der Schule los war. ,,Nichts besonderes … Wie immer halt.“ Zum Glück ging sie dann wieder. Kurz darauf schlief ich ein. Diesmal träumte ich nichts.

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Tag der Veröffentlichung: 10.11.2011

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