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Die Geschichte Europas

Dietrich Schwanitz „Die Geschichte Europas“

 

Er schreibt über das Spätmittelalter (14. Jh.): die Frauen, die man für Hexen hielt, hätten eine Waldgöttin namens Bonadea oder Frau Holle verehrt.

Damit weist er darauf hin, dass eine Göttinnen-Religion in Europa noch bis ins Spätmittelalter zelebriert wurde, die dann von der Inquisition endgültig beseitigt werden sollte.

Es ging also durchaus um den Kampf über die Deutungshoheit in der Glaubensfrage.

Durch Panikmache (Angst vor dem Teufel) und Schuldzuweisung (Hexen haben Sex mit dem Teufel) versuchte die Obrigkeit damals mittels christlicher Kirche ihre Herrschaft zu installieren und zu festigen.

Da jeder in der Regel das erhält, was er glaubt bzw. erwartet oder befürchtet, versucht man die Menschen über den Glauben zu manipulieren, indem man ihnen sagt bzw. vorschreibt, was der richtige Glaube ist. Falls das funktioniert, erhalten die Menschen dann das, was sie erhalten sollen, weil sie auf die Dauer selber wollen, was sie wollen sollen. Das ist „obrigkeitsstaatliche Selbstentmündigung“ (Schwanitz).

Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Heutzutage wird Panikmache und Schuldzuweisung von den Politikern betrieben und von den Mainstreammedien verbreitet.

Lassen wir uns weder durch Stigmatisierung spalten, noch von den anderen vorschreiben, was wir glauben sollen!

Wohl dem Volk, das die Frauen und Männer in sein Herz schließt, die selbständig denken können und sich nicht entmündigen lassen und sich nichts vorschreiben lassen, wenn sie es nicht einsehen.“ (Schwanitz, S. 232)

 

Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass wir wieder im Spätmittelalter angekommen sind.
Das Imperium (die Kleptokratie) hat im Frühjahr 2020 zugeschlagen. Es hat aus der jährlichen Grippe einen Popanz gemacht, um die Massen in Angst und Schrecken zu versetzen, damit man ihnen umso leichter 'Brot und Spiele' wegnehmen kann. Der neue Pandemieglaube dient dazu, die Massen durch Ablasshandel wie im Spätmittelalter abzukassieren: Wer 'Brot und Spiele' zurück haben will, muss sich freikaufen (Apps, Impfung, Daten, Testung, Immunitätsausweis etc.). Allen, die den Pandemieglauben nicht annehmen wollen, droht die Inquisition mit Verfolgung (Verschwörungstheorie, Spinner, Bußgelder, etc.). 

 

Hier ein kleiner Rückblick ins Mittelalter.

 

 

 

Das Reich des Schamanen

  Das Reich des Schamanen

 

... heißt das Buch von Sergius Golowin, veröffentlicht 1989. Es ist hauptsächlich ein Buch über die Völkerwanderung im Mittelalter (ca. 4. - 14. Jh.), nach dem Untergang des römischen Reiches.

Seine These: Odin sei während der Völkerwanderung und dem Zusammenbruch des römischen Reiches mit einem Stamm von Magiern aus Asien her eingewandert.

Der Untergang der burgundischen Ritter (Erben der römischen Zivilisation) erfolgte durch Neid und feigen Verrat. Die Hunnen z. B. kommen an den Rhein, weil sie von den Burgundern selber dorthin gerufen werden. Auf den Schädeln und Trümmern der an ihrer eigenen Entartung (z. B. die Unterdrückung der Frauen) untergehenden Stadtzivilisation beginnt der Neuanfang der Hirtennomaden (sogenannten Barbaren). Nach den asiatischen Sagen sei dies ein dauernd wiederkehrender Vorgang.

In unseren Märchen und Sagen finden wir Reste der Überlieferung des heiligen Weltbilds der Nomaden. Zum Beispiel die Vorstellung von der Göttlichkeit der Kaiser in der Verschmelzung der einheimischen Zivilisation der Sesshaften mit der Kultur der eurasischen Reiternomaden. Oder die Notwendigkeit zum Wechseln des Ortes, ein In-Bewegung-bleiben resultierend aus der natürlichen Ordnung der Wandlungen in der Natur. In der Kunst erkennt man das an der durchbrochenen Symmetrie als Absicht - an einer Symmetrie, die von einer übergreifenden durchbrochen wird (Arabeske).

Angehörige der fahrenden Völker und Stämme begreifen sich selbst, Golowin zufolge, als Vertreter eines Volkes, das schon im Besitz des Paradieses (Shambala, Belowodje, Shangri-La etc.) war.

Worauf es ankäme sei die Fähigkeit des Zusammenlebens in der Gemeinschaft. Die Menschen schließen sich zusammen, wenn sie sich füreinander begeistern. Gastfreundschaft und Feste sowie gegenseitige Liebe und Treue bilden die Basis für die den Zivilisierten verloren gegangene Eigenschaft, den Gegnern an Seelenstärke überlegen zu sein.

In Bezug zum Göttlichen verehrten die sog. Barbaren die Schöpfungskraft im Menschen, als ins Geistige umgewandelte Sexualität.

Es geht um die Wiedergeburt einer ekstatischen Kultur gegenüber Fanatismus und Realitätsflucht in der Stadtzivilisation.

Entsprechend richtete sich die religiöse Hetze bei den Christen gegen die Tataren, weil die auch die anderen Religionen ehrten, duldeten bzw. tolerierten. Die mangelnde Gesinnungsdiktatur der ‚Barbaren‘ wollte den Christen einfach nicht in den Kopf.

So gaben die Christen ihnen die Schuld an allem Übel (wie z.B. die Pest, die ab Mitte des 14. Jh. für ca. 50 Jahre immer mal wieder in Europa wütete), um sie als Ketzer und Hexen verfolgen und ausrotten zu können.

 

Hexenkunst - Weltsicht

 

Hexen glauben an die spirituellen Kräfte in der Natur und kommunizieren mit ihnen, indem sie sich mit dem in ihnen selbst wohnenden persönlichen Naturgeist verbinden. Anders ausgedrückt: Sie verbinden sich mit ihrer inneren Kraft, als Teil der Naturkraft, um mittels dieser mit der übrigen Natur zu kommunizieren.

 

Zwecks Verbindung mit der inneren Kraft versetzen sie sich in einen ekstatischen Zustand. Hilfsmittel hierfür sind z. B. Tanz, Trommelmusik, Drogen. Diese Art Ekstase-Kult war auch in der Antike bekannt und im Mittelalter im Volk noch weit verbreitet und wurde ab Mitte des 14. Jh. von der Kirche dämonisiert, verfolgt und bekämpft. Im 'finsteren' Mittelalter beschränkte sich die Kommunikation nicht auf Menschen. Kommuniziert wird u. a. mit Pflanzen, Tieren, Geistern, Dämonen, Toten, Heiligen, Märtyrern sowie Gott und Göttin. "Die Welt ist vollständig beseelt und verzaubert." (Schwanitz, Die Geschichte Europas)

 

Selbst heutzutage begeht man auf ekstatische Weise in einigen Gebieten Griechenlands, dem ehemaligen Land der Göttinnen Aphrodite und Artemis, mit kirchlicher Duldung und unter kirchlichen Vorzeichen (Fest des Heiligen Konstantin) mit der gesamten Gemeinde noch das Frühlingsfest Anthestaria, bei dem man drei Tage lang tanzt und abschließend im ekstatischen Zustand über glühende Kohlen läuft, ohne sich die Füße zu verbrennen.

 

Die Rückkehr der Lebenskraft in die Natur wurde und wird auf diese Weise im Frühling ekstatisch gefeiert und ins eigene Leben zur Stärkung der eigenen Seelenkraft übernommen.

 

Die Weltsicht aus der Antike dauerte im Mittelalter (immerhin 1000 Jahre) weiter an. Außerdem breiteten sich seit dem Zerfall des römischen Imperiums mit der Völkerwanderung die Ekstasekulte, der aus Asien eingewanderten nomadisierenden Stämme in ganz Europa weiter aus und standen zunehmend in Konkurrenz zur Weltsicht der aufstrebenden Macht der christlichen Kirche, die ein diesseitiges Paradies im Einklang mit der Natur strikt verneinte und das Natürliche im Menschen als Sünde verunglimpfte.

Die Ablehnung durch die Kirche ging seit Beginn der Neuzeit und der Entwicklung von der Feudal- zur Geldwirtschaft zusätzlich einher mit dem politischen Willen auch der weltlichen Obrigkeit, „… alle Bereiche des menschlichen Daseins ‚rational‘, nach kalt berechenbaren Regeln gestalten …“ zu können. (Golowin)

 

So ist es bis heute geblieben. Eine einseitige Betonung des Rationalen führte zum technischen Fortschritt einerseits aber auch zur seelische Verarmung des modernen Menschen andererseits.

In unserer entarteten Gesellschaft ohne spirituelle Verbindung zur Natur hat inzwischen die Zerstörung der Natur durch technischen Fortschritt, u. a. z. B. mittels KI, riesige Ausmaße angenommen und damit zwangsläufig den Untergang der gesamten Menschheit als Konsequenz. Denn, wenn man sich von KI abhängig macht, verrät man die eigene göttliche Natur vollends und wird zum Spielball der Umwelt, zum Sklaven der toten Dinge im Außen. Dadurch wird man ebenfalls zum toten Ding.

Wir sind aber nicht auf die Welt gekommen, um uns fremdbestimmen und verdinglichen zu lassen, sondern um unser Schicksal auszugleichen und uns in unserer Menschlichkeit weiter zu entwickeln.

 

Die Kunst der Hexen besteht in der Ausbalancierung beider Bereiche, des Rationalen (Tonal) und des Irrationalen (Nagual). Die Grenze zwischen diesen beiden Bereichen ist der Zaun, auf dem die Hexe sitzt.

Leben, Liebe, Freude, Gefühle, Natur, das Unbewusste und alles was Spaß macht, aber derzeit verboten ist, gehören zum Irrationalen, zum Lustprinzip, zur Natur und somit zur Großen Göttin.

Das Rationale ist der Bereich, der von den Regeln der Lenkung und Kontrolle in der Gesellschaft, dem Leistungsprinzip und der Technik bestimmt wird.

 

Um für unsere seelische Gesundheit diese Kunst der Ausbalancierung beider Bereiche wieder neu zu erlernen, könnten wir z.B. mit dem Aloha-Spirit (HUNA) einen neuen Anfang machen. Denn es ist höchste Zeit für eine Rückbesinnung auf die spirituellen Kräfte der Natur und die natürlichen Kräfte (z.B. Selbstheilungskraft) im Menschen.

Wer die Hexenkunst, die darin besteht, das Rationale und das Irrationale im Gleichgewicht zu halten, erlernen und ausüben will, der kann mit den Prinzipien des Aloha-Spirit, wie sie von hawaiianischen Schamanen herausgefunden wurden und zelebriert werden, beginnen.
Aloha Spirit - HUNA - liegen 7 Prinzipien zugrunde:

1. Die Welt ist, wofür wir sie halten
2. Es gibt keine Grenzen
3. Energie folgt der Aufmerksamkeit
4. Jetzt ist der Augenblick der Macht
5. Lieben heißt glücklich sein mit …
6. Alle Macht kommt von innen
7. Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit

Demzufolge übt sich ein Aloha-Schamane (kahuna) in diesen Fähigkeiten:

1. Sehen – das heißt: Selbsterkenntnis
2. Klären – das heißt: in Fantasie und Realität Grenzen setzen
3. Konzentration – das heißt: Energie (Gefühle)/Gedanken lenken, meditieren, umwandeln
4. Präsent sein – das heißt: achtsam bei sich selbst im Hier und Jetzt bleiben
5. Segnen – das heißt: das bewundern was man will, was einem wichtig ist
6. Traumweben – das heißt: in der Fantasie nach Veränderung streben (altägyptisch ausgedrückt: das Paradies in der Unterwelt wieder herstellen)
7. Ermächtigen – das heißt: sich selbst die Wahl zugestehen

 

Das Ziel von HUNA ist Heilung durch das wiedergefundene Gleichgewicht in sich selbst und in der Umwelt.

 

Die Große Göttin trägt in Hawaii den Namen Pele. (nachzulesen in: Der Stadtschamane, Serge Kahili King)

 

Magisch kann man mittels der Verknüpfung von Wille (irrational) und Vorstellung (rational) durch Emotion (Energie / Lebenskraft) wirken. Die Verbindung von Wille, Vorstellung und Energie gelingt zum Beispiel, wenn man für die Göttin bzw. den Gott tanzt. Derart stärkt man gleichzeitig die persönliche Kraft.

 

Tanz ist auch der Schlüssel, durch den beim Voodoo die Tür zum Nagual geöffnet wird.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.09.2020

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