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Der Nordlandsdrache

Vormals lebte,  der Erzählung alter Leute zufolge, ein gräuliches Untier, das aus Nordland gekommen war, schon große Landstriche von Menschen und Tieren entblößt hatte, und allmählich, wenn niemand Abhilfe gebracht hätte, alles Lebendige vom Erdboden vertilgt haben würde.
Es hatte einen Leib wie ein Ochs und Beine wie ein Frosch, nämlich zwei kurze vorn und zwei lange hinten, ferner einen schlangenartigen zehn Klafter langen Schweif;  es bewegte sich wie ein Frosch, legte aber mit jedem Sprung eine halbe Meile zurück. Zum Glücke blieb es an dem Orte, wo es sich einmal niedergelassen hatte, mehrere Jahre, und zog nicht eher weiter, als bis die ganze Gegend kahl gefressen war.  Der Leib war über und über mit Schuppen bedeckt, welche fester waren als Stein und Erz, so dass nichts ihn beschädigen konnte. Die beiden großen Augen funkelten bei Nacht und bei Tage wie die hellsten Kerzen, und wer einmal das Unglück hatte, in ihren Glanz hinein zu blicken, der war wie bezaubert, und musste von selbst dem Ungeheuer in den Rachen laufen. So kam es, dass sich ihm Tiere und Menschen selber zum Fraße lieferten, ohne dass es sich von der Stelle zu rühren brauchte. Die Könige der Gegend hatten demjenigen überaus reichen Lohn verheißen, der durch Zauber oder durch andere Gewalt das Ungeheuer vertilgen könnte, und Viele hatten schon ihr Heil versucht, aber ihre Unternehmungen waren alle gescheitert. So wurde einst ein großer Wald, in welchem das Ungeheuer hauste, in Brand gesteckt; der Wald brannte nieder, aber dem schädlichen Tiere konnte das Feuer nicht das Mindeste anhaben.

Allerdings sagten Überlieferungen, die im Munde alter Leute waren, dass niemand auf andere Weise des Ungeheuers Herr werden könne, als durch des Königs Salomo Siegelring; auf diesem sei eine Geheimschrift eingegraben, aus welcher man erfahre, wie das Untier umgebracht werden könne. Allein niemand wisse zu melden, wo jetzt der Ring verborgen sei, und eben so wenig sei ein Zauberer zu finden, der die Schrift deuten könne.
Endlich entschloss sich ein junger Mann, der Herz und Kopf auf dem rechten Flecke hatte, auf gut Glück den Spuren des Ringes nachzuforschen. Er schlug den Weg gen Morgen ein, wo vornehmlich die Weisheit der Vorzeit zu finden ist. Erst nach einigen Jahren traf er mit einem berühmten Zauberer des Ostens zusammen und fragte ihn um Rat. Der Zauberer erwiderte: »Das bisschen Klugheit der Menschen kann dir hier nichts helfen, aber Gottes Vögel unter dem Himmel werden dir die besten Führer sein, wenn du ihre Sprache erlernen willst. Ich kann dir dazu verhelfen, wenn du einige Tage bei mir bleiben willst.« Der Jüngling nahm das freundliche Anerbieten mit Dank an und sagte: »Für jetzt bin ich freilich nicht im Stande, dich für deine Wohltat zu beschenken, fällt aber mein Unternehmen glücklich aus, so werde ich dir deine Mühe reichlich vergelten.« Nun kochte der Zauberer aus neunerlei Kräutern, die er heimlich bei Mondenschein gesammelt hatte, einen kräftigen Trank und gab davon dem Jünglinge drei Tage hintereinander neun Löffel täglich zu trinken, was zur Folge hatte, dass ihm die Vogelsprache verständlich wurde. Beim Abschiede sagte der Zauberer: »Solltest du das Glück haben, Salomonis Ring zu entdecken und desselben habhaft zu werden, so komm zu mir zurück, damit ich dir die Schrift auf dem Ringe deute, denn es lebt jetzt außer mir Keiner, der das vermöchte.«

Schon am nächsten Tage fand der Jüngling die Welt wie verwandelt, er ging nirgends mehr allein, sondern hatte überall Gesellschaft, weil er die Vogelsprache verstand, durch welche ihm Vieles offenbar wurde, was menschliche Einsicht ihn nicht hätte lehren können. Aber geraume Zeit verfloss, ohne dass er von dem Ringe etwas gehört hätte. Da geschah es eines Abends, als er vom Gang und der Hitze ermüdet, sich zeitig im Walde unter einem Baum niedergelassen hatte, um sein Abendbrot zu verzehren, dass auf hohem Wipfel zwei buntgefiederte fremde Vögel ein Gespräch mit einander führten, welches ihn betraf. Der erste Vogel sagte: »Ich kenne den windigen Herumtreiber unter dem Baum da, der schon so lange wandert, ohne die Spur zu finden. Er sucht den verlorenen Ring des Königs Salomo.« Der andere Vogel  erwiderte: »Ich glaube, er müsste bei der Höllenjungfrau Hilfe suchen, die wäre gewiss im Stande ihm auf die Spur zu helfen. Wenn sie den Ring auch nicht selbst hat, so weiß sie doch ganz genau, wer das Kleinod jetzt besitzt.« Der erste Vogel versetzte: »Das wäre schon recht, aber wo soll er die Höllenjungfrau auffinden, die nirgends eine bleibende Stätte hat, sondern heute hier und morgen dort wohnt: eben so gut könnte er die Luft fest halten!« Der andere Vogel erwiderte: »Ihren gegenwärtigen Aufenthalt weiß ich zwar nicht anzugeben, aber heute binnen drei Tagen kommt sie zur Quelle, ihr Gesicht zu waschen, wie sie jeden Monat in der Nacht des Vollmonds tut, damit die Jugendschöne nie von ihren Wangen schwinde und die Runzeln des Alters ihr Antlitz nicht zusammenziehen.« Der erste Vogel sagte: »Nun, die Quelle ist nicht weit von hier; wollen wir des Spaßes halber ihr Treiben mit ansehen?« »Meinethalben, wenn du willst,« gab der andere Vogel zur Antwort. — Der Jüngling war gleich entschlossen, den Vögeln zu folgen und die Quelle aufzusuchen, doch machte ihn zweierlei  besorgt, erstens, dass er die Zeit verschlafen könne, wo die Vögel aufbrächen, und zweitens, dass er keine Flügel hatte, um dicht hinter ihnen zu bleiben. Er war zu sehr ermüdet, um die ganze Nacht wach zu bleiben, die Augen fielen ihm zu. Aber die Sorge ließ ihn doch nicht ruhig schlafen, er wachte öfters auf, um den Aufbruch der Vögel nicht zu verpassen. Darum freute er sich sehr, als er bei Sonnenaufgang zum Wipfel hinauf blickte und die buntgefiederten Gesellen noch sah, wie sie unbeweglich saßen, mit den Schnäbeln unter den Federn. Er verzehrte sein Frühstück und wartete dann, dass die Vögel aufbrechen sollten. Aber sie schienen diesen Morgen nirgends hin zu wollen, sie flatterten, wie zur Kurzweil oder um Nahrung zu suchen, von einem Wipfel zum andern und trieben das so fort bis zum Abend, wo sie sich an der alten Stelle zur Ruhe begaben. Eben so ging es noch den folgenden Tag. Erst am Morgen des dritten Tages sagte der eine Vogel zum andern. »Heute müssen wir zur Quelle, um zu sehen, wie sich die Höllenjungfrau ihr Antlitz wäscht.« Bis Mittag blieben sie noch, dann flogen sie davon und nahmen ihren Weg gerade gen Süden. Dem Jüngling klopfte das Herz vor Furcht, seine Führer aus dem Gesicht zu verlieren. Aber die Vögel waren nicht weiter geflogen, als sein Gesichtskreis reichte, und hatten sich dann auf einem Baumwipfel niedergelassen. Der Jüngling rannte ihnen nach, dass seine Haut dampfte und ihm der Atem zu stocken drohte. Nach dreimaligem Ausruhen kamen die Vögel auf eine kleine Fläche, an deren Rande sie sich auf einem hohen Baumwipfel niederließen. Als der Jüngling nach ihnen dort anlangte, gewahrte er mitten in der Fläche eine Quelle; er setzte sich nun unter denselben Baum, auf dessen Wipfel die Vögel sich aufhielten. Dann spitzte er seine Ohren, um zu vernehmen, was die gefiederten Geschöpfe miteinander redeten.

»Die Sonne ist noch nicht unter« — sagte der eine Vogel — »wir müssen noch eine Weile warten, bis der Mond aufgeht, und die Jungfrau zur Quelle kommt. Wollen doch sehen, ob sie den Jüngling unter dem Baume bemerkt?« Der andere Vogel erwiderte: »Ihrem Auge entgeht wohl Nichts, was nach einem jungen Manne riecht. Sollte der Jüngling verschlagen genug sein, um nicht in ihr Garn zu gehen?« Worauf der erste Vogel sagte: »Wir werden ja sehen, wie sie miteinander fertig werden.«
Der Abend war schon vorgerückt, der Vollmond stand schon hoch über dem Walde, da hörte der Jüngling ein leises Geräusch: nach einigen Augenblicken trat aus dem Walde eine Maid hervor, und schritt flüchtigen Fußes, so dass ihre Sohlen den Boden nicht zu berühren schienen, über den Rasen zur Quelle. Der Jüngling musste sich gestehen, dass er in seinem Leben noch kein schöneres Weib gesehen habe, und mochte kein Auge mehr von der Jungfrau fortwenden.
Diese ging, ohne seiner zu achten, zur Quelle, hob die Augen zum Monde empor, fiel auf die Knie, tauchte neun Mal ihr Antlitz in die Quelle, blickte nach jedem Male den Mond an und rief: »Vollwangig und hell, wie du jetzt bist, möge auch meine Schönheit blühen unvergänglich!« Dann ging sie neun Mal um die Quelle und sang nach jedem Gange:
»Nicht der Jungfrau Antlitz welke,
Nie der Wangen Roth erbleiche,
Ob der Mond auch wieder schwinde,
Möge ich doch immer wachsen,
Mir das Glück stets neu erblühen!«
Darauf trocknete sie sich mit ihren langen Haaren das Gesicht ab, und wollte von dannen gehen, als ihre Augen plötzlich auf die Stelle fielen, wo der Jüngling unter dem Baum saß. Sogleich wandte sie ihre Schritte dahin. Der junge Mann erhob sich und blieb in Erwartung stehen. Die schöne Maid kam näher und sagte:  »Eigentlich müsstest du einer schweren Strafe verfallen, dass du der Jungfrau heimliches Tun im Mondschein belauscht hast; aber da du fremd bist und zufällig herkamst, so will ich dir verzeihen. Doch musst du mir wahrheitsgetreu bekennen, woher du bist und wie du hierher kamst, wohin bisher noch kein Sterblicher seinen Fuß gesetzt hat?« Der Jüngling antwortete mit vielem Anstande: »Vergebet, teure Jungfrau, wenn ich ohne Wissen und Willen gegen euch gefehlt habe. Da ich nach langer Wanderung hierher geriet, fand ich den schönen Platz unter dem Baum, und wollte da mein Nachtlager nehmen. Eure Ankunft ließ mich zögern, so blieb ich sitzen, weil ich glaubte, dass stilles Schauen euch nicht nachteilig werden könne.« Die Jungfrau versetzte liebreich: »Komm zur Nacht zu uns! Auf Kissen ruht es sich besser als hier auf kühlem Moose.« Der Jüngling stand ein Weilchen zweifelnd, und wusste nicht, was er tun solle, ob das freundliche Anerbieten annehmen oder zurückweisen. Da sprach auf dem Baumwipfel ein Vogel zum andern. »Er wäre ein Thor, wenn er sich das Anerbieten nicht gefallen ließe.« Die Jungfrau, die der Vogelsprache wohl nicht kundig war, sagte mit freundlicher Mahnung: »Fürchte nichts, mein Freund! ich lade dich nicht in böser Absicht ein, ich wünsche dir von ganzem Herzen Gutes.« Die Vögel sagten hinterdrein: »geh', wohin man dich ruft, aber hüte dich, Blut zu geben, um deine Seele nicht zu verkaufen.«

Nun ging der Jüngling mit ihr. Nicht weit von der Quelle kamen sie in einen schönen Garten, in welchem ein prächtiges Wohnhaus stand, das im Mondschein schimmerte, als wären Dach und Wände aus Gold und Silber gegossen. Als der Jüngling hineintrat, fand er viele prachtvolle Gemächer, eins immer schöner als das andere; viele hundert Kerzen brannten auf goldenen Leuchtern und verbreiteten überall eine Helligkeit wie die des Tages. Darauf gelangten sie in ein Gemach, wo eine mit köstlichen Speisen besetzte Tafel sich befand; an der Tafel standen zwei Stühle, der eine von Silber, der andere von Gold; die Jungfrau ließ sich auf den goldenen Stuhl nieder, und bat den Jüngling, sich auf den silbernen zu setzen. Weißgekleidete Mädchen trugen die Speisen auf und räumten sie wieder ab, wobei aber kein Wort gesprochen wurde, auch traten die Mädchen so leise auf, als gingen sie auf Katzenpfoten. Nach Tisch, als der Jüngling mit der königlichen Jungfrau allein geblieben war, wurde ein anmutiges Gespräch geführt, bis endlich ein Frauenzimmer in roter Kleidung erschien, um zu erinnern, dass es Zeit sei, sich schlafen zu legen.
Da führte die Jungfrau den Jüngling in eine andere Kammer, wo ein seidenes Bett mit Daunenkissen stand; sie wies es ihm und entfernte sich. Der Jüngling meinte bei lebendigem Leibe im Himmel zu sein, auf Erden sei solch' ein Leben nicht zu finden. Nur darüber wusste er später keine Rechenschaft zu geben, ob ihn Träume getäuscht, oder ob er wirklich Stimmen an seinem Bette vernommen hätte, welche ihm ein Wort zuriefen, das sein Herz erschreckte: »Gib kein Blut!«

Am andern Morgen fragte ihn die Jungfrau, ob er nicht Lust habe hier zu bleiben, wo die ganze Woche aus lauter Feiertagen bestehe. Und als der Jüngling auf die Frage nicht gleich Antwort gab, setzte sie hinzu: »Ich bin, wie du selbst siehst, jung und blühend, und ich stehe unter Niemandes Botmäßigkeit, sondern kann tun, was mir beliebt. Bisher ist es mir noch nie in den Sinn gekommen zu heiraten, aber von dem Augenblicke an, wo ich dich erblickte, stiegen mir plötzlich andere Gedanken auf, denn du gefällst mir. Sollten nun unsere Gedanken übereinstimmen, so könnte ein Paar aus uns werden. Hab' und Gut besitze ich unendlich viel, wie du dich selber auf Schritt und Tritt überzeugen kannst, und so kann ich Tag für Tag königlich leben. Was dein Herz nur begehrt, kann ich dir gewähren.« Wohl drohte die Schmeichelrede der schönen Maid des Jünglings Sinn zu verwirren, aber zu seinem Glücke fiel ihm ein, dass die Vögel sie die Höllenjungfrau genannt und ihn gewarnt hatten, dass er ihr Blut gebe, und dass er auch in der Nacht, sei es träumend oder wachend, dieselbe Warnung vernommen habe. Darum erwiderte er: »Teure Jungfrau, verargt es mir nicht, wenn ich euch ganz aufrichtig gestehe, dass man das Freien nicht abmachen kann wie einen Rosskauf, sondern dass es dazu längerer Überlegung bedarf. Vergönnt mir deshalb einige Tage Bedenkzeit, dann wollen wir uns darüber verständigen.« »Warum nicht,« erwiderte die schöne Maid — meinethalben kannst du dich einige Wochen bedenken und mit deinem Herzen zu Rate gehen.«

Damit nun dem Jünglinge inzwischen die Zeit nicht lang würde, führte ihn die Jungfrau von einer Stelle ihres prächtigen Hauses zur andern, und zeigte ihm all' die reichen Schatzkammern und Truhen, welche sein Herz erweichen sollten. All' diese Schätze waren aber durch Zauberei entstanden, denn die Jungfrau konnte mit Hilfe des Salomonischen Siegelringes alle Tage und an jedem Orte eine solche Wohnung nebst allem Zubehör hervorbringen, aber das Alles hatte keine Dauer, es war vom Winde her geweht, und ging auch wieder in den Wind, ohne eine Spur zurückzulassen. Da der Jüngling das aber nicht wusste, so hielt er das Blendwerk für Wirklichkeit. Eines Tages führte ihn die Jungfrau in eine verborgene Kammer, wo auf einem silbernen Tische ein goldenes Schächtelchen stand. Auf das Schächtelchen zeigend sagte sie: »Hier steht mein teuerster Schatz, dessen Gleichen auf der ganzen Welt nicht zu finden ist, es ist ein kostbarer goldener Ring. Wenn du mich freien solltest, so würde ich dir diesen Ring zum Mahlschatz geben, und er würde dich zum glücklichsten aller Menschen machen. Damit aber das Band unserer Liebe ewige Dauer erhalte, musst du mir dann für den Ring drei Tropfen Blut von dem kleinen Finger deiner linken Hand geben.«

Als der Jüngling diese Rede hörte, überlief es ihn kalt; dass sie sich Blut ausbedang, erinnerte ihn daran, dass er seine Seele aufs Spiel setze. Er war aber schlau genug, sich nichts anmerken zu lassen, und auch keine Einwendung zu machen, vielmehr fragte er, wie beiläufig, was es für eine Bewandnis mit dem Ringe habe. Die Jungfrau erwiderte: »Kein Lebendiger ist bis jetzt im Stande gewesen, die Kraft dieses Ringes ganz zu ergründen, weil keiner die geheimen Zeichen desselben vollständig zu deuten wusste. Aber schon mit dem halben Verständnis vermag ich Wunder zu verrichten, welche mir kein anderes Wesen nachmachen kann. Stecke ich den Ring auf den kleinen Finger meiner linken Hand, so kann ich mich wie ein Vogel in die Luft schwingen, und hinfliegen wohin ich will. Stecke ich den Ring auf den Ringfinger meiner linken Hand, so bin ich sogleich für Alle unsichtbar, mich selbst und Alles, was mich umgibt, sehe ich, aber die Andern sehen mich nicht. Stecke ich den Ring an den Mittelfinger meiner linken Hand, dann kann mir kein scharfes Werkzeug, noch Wasser und Feuer etwas anhaben. Stecke ich den Ring an den Zeigefinger meiner linken Hand, dann kann ich mir mit seiner Hilfe alle Dinge schaffen, die ich begehre; ich kann in einem Augenblicke Häuser aufbauen und sonstige Gegenstände hervorbringen. So lange endlich der Ring am Daumen der linken Hand sitzt, ist die Hand so stark, dass sie Felsen und Mauern brechen kann. Außerdem trägt der Ring noch andere geheime Zeichen, welche, wie gesagt, bis heute noch Niemand zu deuten wusste; doch lässt sich denken, dass sie noch viele wichtige Geheimnisse enthalten. Der Ring war vor Alters Eigentum des Königs Salomo, des weisesten der Könige, unter dessen Regierung die weisesten Männer lebten. Doch ist es bis auf den heutigen Tag nicht kund geworden, ob der Ring durch göttliche Kraft oder durch Menschenhände entstanden ist; es wird behauptet, dass ein Engel dem weisen Könige den Ring geschenkt habe.«

Als der Jüngling die Schöne so reden hörte, war sein erster Gedanke, sich des Ringes durch List zu bemächtigen, er tat deshalb, als ob er das Gehörte durchaus nicht für wahr halten könne. So hoffte er die Jungfrau zu bewegen, dass sie den Ring aus dem Schächtelchen nehme und ihm zeige — wobei er dann vielleicht Gelegenheit fände, sich des Wunderringes zu bemächtigen. Er wagte aber nicht, die Jungfrau geradezu darum zu bitten, dass sie ihm den Ring zeige. Er umschmeichelte sie und gebärdete sich zärtlich, aber sein Herz sann nur darauf, in den Besitz des Ringes zu gelangen. Schon nahm die Jungfrau den Schlüssel zum Kästchen aus dem Busen, um es aufzuschließen, aber sie steckte ihn wieder zu sich und sagte: »Dazu haben wir künftig noch Zeit genug.«

Ein paar Tage darauf kam die Rede wieder auf den Wunderring, und der Jüngling sagte: »Nach meinem Dafürhalten sind solche Dinge, wie ihr sie mir von der Kraft eures Ringes erzählt, schlechterdings nicht möglich.« Da öffnete die Jungfrau das Schächtelchen und nahm den Ring heraus, der zwischen ihren Fingern blitzte wie der hellste Sonnenstrahl. Dann steckte sie ihn zum Spaße an den Mittelfinger ihrer linken Hand und sagte dem Jüngling, er solle ein Messer nehmen und damit auf sie losstechen wohin er wolle, denn es könne ihr doch nicht schaden. Der Jüngling sträubte sich gegen dies bedenkliche Beginnen, als aber die Jungfrau nicht abließ, musste er sich fügen. Obwohl er nun, anfangs mehr spielend, dann aber ernsthaft, auf alle Weise die Jungfrau mit dem Messer zu treffen suchte, so war es doch, als ob eine unsichtbare Wand von Eisen zwischen Beiden stünde; die Schneide konnte nicht eindringen, und die Jungfrau stand lachend und unbewegt vor ihm. Darauf steckte sie den Ring an ihren Ringfinger, und war im Nu den Blicken des Jünglings entschwunden, so dass dieser durchaus nicht begreifen konnte, wohin sie gekommen war. Bald stand sie wieder lachend vor ihm auf der alten Stelle, den Ring zwischen den Fingern haltend. »Lasst doch sehen« — bat der Jüngling — »ob es mir auch möglich ist, so seltsame Dinge mit dem Ringe zu machen?« Die Jungfrau, welche keinen Betrug ahnte, gab ihm den Wunderring.
Der Jüngling tat, als wisse er noch nicht recht Bescheid, und fragte: »An welchen Finger muss ich den Ring stecken, damit mir ein scharfes Werkzeug nicht schaden könne?« — Worauf die Jungfrau lachend erwiderte: »An den Mittelfinger der linken Hand!« Sie nahm dann selbst das Messer und suchte damit zu stoßen, konnte aber dem Jüngling keinen Schaden tun. Darauf nahm dieser das Messer und versuchte sich selber zu beschädigen, aber es war auch ihm unmöglich. Darauf bat er die Jungfrau, ihm zu zeigen, wie er mit dem Ringe Steine und Felsen spalten könne. Sie führte ihn in den Hof, wo ein klafterhoher Kiesel lag. »Jetzt stecke den Ring« — so unterwies ihn die Jungfrau — »an den Daumen deiner linken Hand, und schlage dann mit der Faust auf den Stein, und du wirst sehen, welche Kraft in deiner Hand liegt.« Der Jüngling tat es und sah zu seinem Erstaunen, wie der Stein unter dem Schlage seiner Hand in tausend Trümmer barst. Da dachte der Jüngling, wer das Glück nicht bei den Hörnern zu fassen weiß, der ist ein Thor, denn einmal entflohen, kehrt es nicht zurück. Während er noch über die Zertrümmerung des Steines scherzte, steckte er wie spielend den Ring an den Ringfinger seiner linken Hand. Da rief die Jungfrau: »Jetzt bist du für mich so lange unsichtbar, bis du den Ring abziehst.« Aber das zu tun war der Jüngling nicht gesonnen, vielmehr ging er rasch einige Schritte weiter, steckte dann den Ring an den kleinen Finger der linken Hand, und schwang sich in die Höhe wie ein Vogel. Als die Jungfrau ihn davon fliegen sah, hielt sie Anfangs auch diesen Versuch für bloßen Scherz, und rief: »Komm zurück, mein Freund! Jetzt hast du gesehen, dass ich dir die Wahrheit gesagt habe!« Aber wer nicht zurückkam, war der Jüngling; da merkte die Jungfrau den Betrug, und brach in bittere Klagen aus über ihr Unglück.

Der Jüngling hielt seinen Flug nicht eher an, als bis er nach einigen Tagen wieder zu dem berühmten Zauberer gekommen war, bei welchem er die Vogelsprache gelernt hatte. Der Zauberer war außerordentlich froh, dass des Mannes Wanderung so guten Erfolg gehabt hatte. Er machte sich sogleich daran, die geheime Schrift auf dem Ringe zu deuten, er brauchte aber sieben Wochen ehe er damit zu Stande kam. Darauf gab er dem Jünglinge folgende Auskunft, wie der Nordlands-Drache zu vertilgen sei: »Du musst dir ein eisernes Pferd gießen lassen, das unter jedem Fuße kleine Räder hat, so dass man es vorwärts und rückwärts schieben kann. Dann musst du aufsitzen und dich mit einem eisernen zwei Klafter langen Speere bewaffnen, den du freilich nur führen kannst, wenn der Wunderring am Daumen deiner linken Hand steckt. Der Speer muss in der Mitte die Dicke einer mäßigen Birke haben und seine beiden Enden müssen gleich scharf sein. In der Mitte des Speeres musst du zwei starke zehn Klafter lange Ketten befestigen, die stark genug sind, den Drachen zu halten. Sobald der Drache sich in den Speer fest gebissen hat, so dass dieser ihm die Kinnlade durchbohrt, musst du wie der Wind vom Eisenross herunter springen, um dem Untier nicht in den Rachen zu fallen, und musst die Enden der Ketten mit eisernen Pflöcken dergestalt in die Erde rammen, dass keine Gewalt sie herausziehen kann. Nach drei oder vier Tagen ist die Kraft des Untiers so weit erschöpft, dass du dich ihm nähern kannst, dann stecke Salomos Kraftring an den Daumen deiner linken Hand, und schlage es vollends tot. Bis du aber herangekommen bist, muss der Ring am Ringfinger deiner linken Hand stecken, damit das Untier dich nicht sehen kann, sonst würde es dich mit seinem langen Schwanz tot schlagen. Wenn du Alles vollbracht hast, trage Sorge, dass du den Ring nicht verlierst, und dass dir auch Niemand mit List das Kleinod entwende.«

Unser Freund dankte dem Zauberer für die Belehrung und versprach, ihn später für seine Mühe zu belohnen. Aber der Zauberer erwiderte: »Ich habe aus der Entzifferung der Geheimschrift des Ringes so viel Zauberweisheit geschöpft, dass ich keines anderen Gutes weiter bedarf.« So trennten sie sich, und der Jüngling eilte nach Hause, was ihm nicht mehr schwer wurde, da er wie ein Vogel fliegen konnte wohin er wollte.
Als er nach einigen Wochen in der Heimat anlangte, hörte er von den Leuten, dass der gräuliche Nordlands-Drache schon in der Nähe sei, so dass er jeden Tag über die Grenze kommen könne. Der König ließ überall bekannt machen, dass er demjenigen, der dem Untier das Garaus machen würde, nicht nur einen Teil seines Königreiches schenken, sondern auch seine Tochter zur Frau geben wolle. Nach einigen Tagen trat unser Jüngling vor den König und erklärte, er hoffe das Untier zu vernichten, wenn der König alles wolle anfertigen lassen, was dazu erforderlich sei. Der König ging mit Freuden darauf ein. Es wurden nun sämtliche geschickte Meister aus der Umgebung zusammengerufen, die mussten erst das Eisenpferd gießen, dann den großen Speer schmieden, und endlich auch die eisernen Ketten, deren Ringe zwei Zoll Dicke hatten. Als aber alles fertig war, fand es sich, dass das eiserne Pferd so schwer war, dass hundert Männer es nicht von der Stelle bringen konnten. Da blieb dem Jüngling nichts übrig, als mit Hilfe seines Kraftringes das Pferd allein fort zu bewegen.

Der Drache war keine Meile mehr entfernt, so dass er mit ein Paar Sprüngen über die Grenze setzen konnte. Der Jüngling überlegte nun, wie er allein mit dem Untier fertig werden solle, denn da er das schwere Eisenpferd von hinten her schieben musste, so konnte er sich nicht aufsetzen, wie es der Zauberer vorgeschrieben hatte. Da belehrte ihn unerwartet eines Raben Schnabel: »Setze dich auf das Eisenpferd, und stemme den Speer gegen den Boden, als wolltest du einen Kahn vom Ufer abstoßen.« Der Jüngling machte es so und fand, dass er auf diese Weise vorwärts kommen könne. Das Ungeheuer sperrte schon von Weitem den Rachen auf, um die erwartete Beute zu vertilgen. Noch einige Klafter, so wären Mann und Eisenross im Rachen des Untiers gewesen. Der Jüngling bebte vor Entsetzen und das Herz erstarrte ihm zu Eis, allein er ließ sich nicht verwirren, sondern stieß mit aller Kraft zu, so dass der eiserne Speer, den er aufrecht in der Hand hielt, den Rachen des Untiers durchbohrte. Dann sprang er vom Eisenross und wandte sich schnell wie der Blitz, als das Untier die Kinnladen zusammenklappte. Ein grässliches Gebrüll, das viele Meilen weit erscholl, gab den Beweis, dass der Nordlands-Drache sich festgebissen hatte. Als der Jüngling sich umwandte, sah er eine Spitze des Speers Fuß lang aus der oberen Kinnlade hervorragen, und schloss daraus, dass die andere im Boden fest steckte. Das Eisenross aber hatte der Drache mit seinen Zähnen zermalmt. Jetzt eilte der Jüngling, die Ketten am Boden zu befestigen, wozu starke Eisenpflöcke von mehreren Klaftern Länge in Bereitschaft gesetzt waren.
Der Todeskampf des Ungeheuers dauerte drei Tage und drei Nächte: wenn es sich bäumte, schlug es so gewaltig mit dem Schwanz gegen den Boden, dass die Erde auf zehn Meilen weit bebte. Als es endlich den Schwanz nicht mehr rühren konnte, hob der Jüngling mit Hilfe des Ringes einen Stein auf, den zwanzig Männer nicht hätten bewegen können, und schlug damit dem Tiere so lange auf den Kopf, bis es kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

Grenzenlos war überall der Jubel, als die Botschaft kam, dass der schlimme Feind sein Ende gefunden. — Der Sieger wurde in der Königsstadt mit großen Ehrenbezeugungen empfangen, als wäre er der mächtigste König. Der alte König brauchte auch seine Tochter nicht zur Heirat zu zwingen, sondern diese verlangte selber, sich dem starken Manne zu vermählen, der allein ausgerichtet hatte, was die andern auch mit einer ganzen Armee nicht vermochten. Nach einigen Tagen wurde eine prachtvolle Hochzeit gefeiert, welche vier Wochen lang dauerte, und zu welcher alle Könige der Nachbarländer sich versammelt hatten, um dem Manne zu danken, der die Welt von ihrem schlimmsten Feinde befreit hatte. Allein über dem Hochzeitsjubel und der allgemeinen Freude hatte man vergessen, dass des Ungeheuers Leichnam unbegraben liegen geblieben war, und da er jetzt in Verwesung überging, so verbreitete er einen solchen Gestank, dass niemand sich in die Nähe wagte. Es entstanden Seuchen, welche viele Menschen hinrafften. Deshalb beschloss der Schwiegersohn des Königs, Hilfe bei dem Zauberer im Osten zu suchen, was ihm mit seinem Ringe nicht schwer fiel, weil er auf Vogelschwingen hin fliegen konnte.

Aber das Sprichwort sagt, unrecht Gut gedeiht nicht, und wie gewonnen, so zerronnen. Diese Erfahrung sollte auch des Königs Schwiegersohn mit dem entwendeten Ringe machen. Der Höllenjungfrau ließ es weder Tag noch Nacht Ruhe, ihrem Ringe wieder auf die Spur zu kommen. Als sie mit Hilfe von Zauberkünsten erfahren hatte, dass des Königs Schwiegersohn sich in Vogelgestalt zu dem Zauberer aufmache, verwandelte sie sich in einen Adler, und kreiste so lange in den Lüften, bis ihr der Vogel, auf den sie wartete, zu Gesicht kam — sie erkannte ihn sogleich an dem Ringe, der ihm an einem Bande um den Hals hing. Da schoss der Adler auf den Vogel nieder und in demselben Augenblick, wo seine Klauen ihn packten, hatte er ihm auch mit dem Schnabel den Ring vom Halse gerissen, ehe noch der Mann in Vogelgestalt etwas dagegen tun konnte. Jetzt ließ der Adler sich mit seiner Beute zur Erde nieder, und beide standen in ihrer früheren Menschengestalt neben einander.

»Jetzt bist du in meiner Hand, Frevler!« rief die Höllenjungfrau. — »Ich nahm dich als meinen Geliebten auf, und du übtest Betrug und Diebstahl: ist das mein Lohn? Du nahmst mir mein kostbarstes Kleinod durch List, und hofftest, als Schwiegersohn des Königs ein glückliches Leben zu führen, aber jetzt hat sich das Blatt gewandt. Du bist in meiner Gewalt und sollst mir für allen Frevel büßen.« »Vergebt, vergebt,« bat des Königs Schwiegersohn, ich weiß wohl, dass ich mich schwer gegen euch vergangen habe, und bereue meine Schuld von ganzem Herren.« Die Jungfrau erwiderte: »Deine Bitten und deine Reue kommen zu spät, und nichts kann dir mehr helfen. Ich darf dich nicht schonen, das brächte mir Schande und machte mich zum Gespött der Leute. Zwiefach hast du dich an mir versündigt, erst hast du meine Liebe verschmäht, und dann meinen Ring entwendet, dafür musst du Strafe leiden.« Mit diesen Worten steckte sie den Ring an den Daumen ihrer linken Hand, nahm den Mann wie eine Hedekunkel auf den Arm und ging mit ihm von dannen. Diesmal führte ihr Weg nicht in jene prächtige Behausung, sondern in eine Felsenhöhle, wo Ketten von der Wand herunter hingen. Die Jungfrau ergriff die Enden der Ketten, und fesselte damit dem Manne Hände und Füße, so dass Entkommen unmöglich war; dann sagte sie mit Zorn: »Hier sollst du bis an dein Ende gefangen bleiben. Ich werde dir täglich so viel Nahrung bringen lassen, dass du nicht Hungers sterben kannst, aber auf Befreiung darfst du nimmer hoffen.« Damit verließ sie ihn.

Der König und seine Tochter verlebten eine schwere Zeit des Kummers, als Woche auf Woche verging, und der Schwiegersohn weder zurück kam, noch auch Nachricht von sich gab. Oftmals träumte der Königstochter, dass ihr Gemahl schwere Pein leiden müsse, sie bat deshalb ihren Vater, von allen Seiten her Zauberer zusammenrufen zu lassen, damit sie vielleicht Auskunft darüber gäben, wo der Verschwundene lebe, und wie er zu befreien sei. Aber sämtliche Zauberer konnten nichts weiter berichten, als dass er noch lebe und schwere Pein leide, keiner wusste den Ort zu nennen, wo er sich befinde, noch anzugeben, wie man ihn auffinden könne. Endlich wurde ein berühmter Zauberer aus Finnland vor den König geführt, der den weiteren Bescheid erteilen konnte, dass des Königs Schwiegersohn im Ostlande gefangen gehalten werde, und zwar nicht durch Menschen, sondern durch ein mächtigeres Wesen. Also schickte der König seine Boten in der genannten Richtung aus, um den verlorenen Schwiegersohn aufzusuchen. Glücklicherweise kamen sie zu dem alten Zauberer, der die Schrift auf Salomonis Siegelring gedeutet und daraus eine Weisheit geschöpft hatte, die allen Übrigen verborgen blieb. Dieser Zauberer fand bald heraus, was er wissen wollte, und sagte: »Den Mann hält man durch Zaubermacht da und da gefangen, aber ohne meine Hilfe könnt ihr ihn nicht befreien, ich muss selbst mit euch gehen.«

Sie machten sich also auf und kamen, von Vögeln geführt, nach einigen Tagen in die Felsenhöhle, wo des Königs Schwiegersohn jetzt schon beinah sieben Jahre die schwere Kerkerhaft erduldet hatte. Er erkannte den Zauberer augenblicklich, dieser aber erkannte ihn nicht, weil er sehr abgemagert war. Der Zauberer löste durch seine Kunst die Ketten, nahm den Befreiten zu sich, und pflegte und heilte ihn, bis er wieder kräftig genug war, um die Reise anzutreten. Er langte an demselben Tage an, wo der alte König gestorben war, und wurde nun zum König erhoben. Jetzt kamen nach langen Leidenstagen die Freudentage, welche bis an sein Ende währten; den Wunderring aber erhielt er nicht wieder, — auch hat ihn nachmals keines Menschen Auge mehr gesehen.


***






http://www.gutenberg.org/files/21658/21658-h/21658-h.htm#Page_241
Interpretation von Emma Linde:

Wird ein Drache im Kampf besiegt, steht das im Märchen und im Traum als Symbol dafür, dass man lernt, die Kräfte des Unterbewusstseins zu beherrschen.

Für den Mann ist der Drache das Symbol der alles verschlingenden Frau, evtl. seiner vereinnahmenden Mutter, die ihn nicht kampflos einer anderen Frau überlassen will.
Das Eisen ist das Symbol für Entschlusskraft und Härte.
Der Ring ist Symbol für das Schicksal.
Das Pferd ist Symbol für Gesundheit und Energie.
Blut ist das Symbol für Familienbande.
Die Vögel sind Symbol für Inspirationen.
Der Zauberer ist ein Symbol für Problemlösung, also für das Leben selbst.
Die 'Höllenjungfrau' steht in diesem Märchen als Symbol für den werbenden, verwöhnenden Aspekt der Mutter.

Die Botschaft der Geschichte: Der Mann muss sich zuerst von seiner Mutter befreien, wenn er sich vermählen will, und das wird unter Umständen für ihn nicht einfach, sondern im Gegenteil sogar schmerzhaft oder fast unmöglich sein. Um das überhaupt zu schaffen, braucht er Stärke, Entschlusskraft, Inspiration, und einen unglaublichen Selbsterhaltungstrieb. Er muss lernen sich selbst zu bezwingen, um sein Schicksal zu bezwingen. Am Ende wird er der Sieger sein.

Dieses Märchen ist als eine Metapher für das 'Erwachsen-werden' zu verstehen:
Ein grusliger Drache muss besiegt werden bevor die Königstochter vom Helden der Geschichte geheiratet werden kann und der Held zum König gekrönt wird.





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Texte: This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org
Tag der Veröffentlichung: 30.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Der Nordlands-Drache Kapitel 18 aus: The Project Gutenberg EBook of Ehstnische Märchen, by Friedrich Kreutzwald Title: Ehstnische Märchen Author: Friedrich Kreutzwald Commentator: Anton Schiefner Reinhold Köhler Translator: Ferdinand Löwe Release Date: June 1, 2007 [EBook #21658] Language: German Character set encoding: ISO-8859-1 Produced by Taavi Kalju and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This book was produced from scanned images of public domain material from the Google Print project.) This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org

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