Cover

Wird der Erdkreis nimmer müde;
Schon seit vielen tausend Jahren,
Spricht der Himmelsbogen Friede

Johann Wolfgang von Goethe
Deutscher Dichter

Kapitel 1 Verschwunden

Sie waren endlich wieder vereint. Leonie Reiners war super glücklich darüber. Endlich war sie wieder in dem Ferienpark Zur Lüre in St. Teimers. Leonie saß gerade am See zusammen mit ihren Freunden Jeroen und Jose Broensen, Linda Streitberg, Cees Tinnefeld, Roos Maiwald, Jasper De Jonge, Romy Pietzsch, Felix Caspon, Benjamin Olbrich, Lisa Dannecker und Jannick Gräger. Jedes Jahr in den Sommerferien kamen sie hierher und verbrachten zusammen gemeinsame Zeit in unterschiedlicher Wochenzahl, da die meisten unterschiedliche Ferienzeiten hatten. Leonie hatte sie alle Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Sie war seit letztem Sommer nicht mehr hier gewesen. Alle hatten sich irgendwie verändert.
Leonies beste Freundin war Roos. Mit ihr unterhielt sie sich auch gerade leise. Sie erfuhr, was die Freundin in dem letzten Jahr alles widerfahren war. Vieles hatten sie sich zwar schon übers Internet in diversen Foren erzählt, aber einiges war doch noch neu.
„Du bist jetzt mit Cees zusammen?“ erkundigte sich Leonie überrascht bei ihr.
Roos lächelte. „Tja, es hat sich einfach so ergeben. Cees ist ein liebevoller und sehr netter Mensch.“
Leonie wunderte sich darüber, wie ihre Freundin auf einmal über Cees redete. Als sie sich zum letzten Mal vor vier Wochen gesprochen hatten, konnte Roos Cees noch überhaupt nicht leiden. Irgendwas musste sich in diesen vier Wochen verändert haben. Leonie würde es schon noch erfahren.
Doch nicht nur das hatte sich verändert. Jeroen arbeitete jetzt als Assistenzarzt und das mit seinen 17 Jahren. Jose war immer noch Künstlerin und verkaufte ihre Bilder erfolgreich. Felix machte eine Ausbildung zum Erzieher und Jannick studierte auf Lehramt. Seine Hauptfächer waren Biologie und Erdkunde. Die anderen gingen nach wie vor zur Schule.
Plötzlich bemerkte Lisa: „Wusstet ihr eigentlich, dass hier mal Feen und Elfen lebten?“
Felix lachte nur ein wenig zu übertrieben laut: „Ja, klar und ich sehe den heiligen Messias.“
Lisa strafte ihn mit bösen Blicken. „Nein, es ist ehrlich wahr. Habt ihr denn nie die Chronik von St. Teimers gelesen?“
Felix sah sie prüfend an: „Du glaubst wirklich daran, oder?“
„Ja, du etwa nicht?“, fragte Lisa ihm herausfordernd.
„Nein.“, sagte Felix bestimmt. „Das schreiben die doch nur in die Chronik um das Leben in St. Teimers ein wenig schmackhafter zu machen.“
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht.“ Lisa musste jetzt lachen.
„Also ich glaube Lisa.“, mischte sich nun Jannick in das Gespräch ein. Die Chronik beschreibt alles über Elfen sehr ausführlich. Woher sollten sie das sonst wissen?“
„Ihr seid verrückt.“, stellte Felix lachend fest und schüttelte mit dem Kopf.
Die anderen hielten sich eher aus dem Gespräch raus. Sie hörten sich die Argumente ihrer Freunde einfach nur still an.
„Gehen wir jetzt endlich zum Strand?“, unterbrach Roos jetzt ihre Freunde, denn es sah ganz so aus als würde bald ein Streit aufkommen. Nicht gut für den ersten Abend.
„Es wird bald dunkel. Vielleicht ist das keine gute Idee.“, gab nun Jeroen zu bedenken.
„Also ich hab auch Lust mit an den Strand zu kommen.“ Leonie fand das eine tolle Idee von Roos.
„Und ich will die Mädels nicht allein lassen.“, entgegnete Jannick Jeroen nun.
„Ich komme auch mit.“, verkündete Cees.
Also machten sich Jannick, Cees, Roos und Leonie auf den Weg zum Strand. Jannick und Cees gingen ein Stück weit hinter Leonie und Roos. Sie behielten sie jedoch im Auge.
„Was hältst du von der Feengeschichte?“, wollte Roos von Leonie wissen.
„Ich weis nicht genau. Es ist ja schon ziemlich abwegig. Aber andererseits steht es in der Chronik von St. Teimes. Soll heißen: Ich bin mir nicht sicher!“, antwortete Leonie ihr nachdenklich.
Roos nickte. Sie verstand ihre Freundin gut. Aber da sie Fantasie liebte, fand sie die Vorstellung, dass hier einst Feen gelebt hatten, gut.
Der Weg zum Strand war nicht lang. Sie brauchten vielleicht 7 Minuten. Dann waren sie da. Leonie lief sofort über den Strand zum Meer. Sie liebte das Meer einfach. Das Rauschen der Wellen war so toll. Sie atmete einmal tief ein und tief wieder aus. Meeresluft tat den Lungen einfach gut.
Roos, Jannick und Cees waren ca. eine halbe Minute später bei ihr. Cees nahm Roos sofort in die Arme und er kuschelte sich an sie. Jannick und Leonie standen verlegen daneben. Jannick lächelte.
„Ist das Meer nicht toll?“, fragte Leonie Jannick.
„Auf jeden Fall.“ Jannick lächelte sie an.
Leonie grinste zurück. „Ich liebe es jedenfalls.“
Wenn sie am Meer war, konnte sie niemand zurück halten. Sie lief am Strand entlang. Die anderen schüttelten nur mit dem Kopf, aber Jannick lief ihr hinterher, denn für Mädchen konnte es Abends alleine am Strand gefährlich werden und es dämmerte bereits.
Irgendwann machte Leonie Halt und drehte sich wieder um. Als sie Jannick sah, freute sie sich darüber, dass er mitgekommen war. Jannick war ein toller Typ. Er ging nur schweigend hinter ihr her, aber das genügte ihr vollkommen für den ersten Abend. Mehr wollte sie gar nicht.
Nach ca. einer halben Stunden wollten sie zu den anderen zurück. Doch irgendwie sahen sie plötzlich einen Regenbogen mitten am Strand vor sich, welcher da gar nicht hingehörte. Verwundert sahen sich Jannick und Leonie an. Was sollte das?
„Nehmen wir besser die andere Richtung!“, beschloss Jannick nun. Er wirkte ein wenig nervös. Als sie sich umdrehten, erlebten sie eine Überraschung. Auch in der anderen Richtung war dieser merkwürdige Regenbogen, der da so absolut nicht hingehörte.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Leonie Jannick. Auch sie wurde langsam nervös.
„Wir versuchen durchzugehen.“ Jannick schien sich nicht sicher zu sein, ob das eine gute Idee war. Leonie sagte nichts.
Er nahm ihre Hand. Hand in Hand liefen sie durch den Regenbogen, doch schon in dem Regenbogen veränderte sich die Sicht und sie standen plötzlich auf einem Erdboden.
„Was ist hier los?“, wollte Jannick beunruhigt wissen.
„Ich weis es nicht.“, gab Leonie zu.


Das Meer, die großen Ströme, Flüsse und Seen sind in unserer Zeit die einzigen freien Plätze der Welt.

Ernest Hemingway
US-Amerikanischer Schriftsteller

Kapitel 2 Elfen

Damona stand auf der obersten Terrasse der großen Burg und sah aufs Meer hinaus. Das Wasser glitzerte in der Sonne und diesen Anblick liebte sie. Es herrschten friedliche Zieten und dafür war Damona dankbar. Die Elfe hatten schon andere Tage gesehen in ihren mehr als 200 Jahre, in denen sie jetzt lebte. Da waren die Kriege um Lauriel und Smilarillon gewesen. Beide waren sehr blutig ausgegangen und mit vielen Verlusten. Noch heute trauerte Damona um ihren geliebten Bruder Zimoreth. Er war bei dem Krieg um Lauriel ums Leben gekommen. Doch seit mehr als 500 Jahre herrschte Frieden. Man konnte nur noch durch die Regenbogen in die Menschenwelt gelangen. Doch der Zauber war schwierig und dauerte lange. Früher hatten Elfen und Menschen gemeinsam in einer Welt gelebt. Mittlerweile waren die Elfen in der Menschenwelt nur noch ein Mythos. Die Menschen glaubten nicht mal mehr an sie. Damona fand das sehr schade. Sie hatte die Menschen immer gemocht. Es war schon seltsam zu wissen, dass Menschen im selben Dorf lebten wie die Elfen und doch waren sie in zwei verschiedenen Welten. Früher hatte es das nicht gegeben. Doch im Krieg um Smilarillon hatte Smilarillon einen Zauber gewirkt, damit Menschen und Elfen voneinander getrennt waren. Smilarillon war der Ansicht gewesen, dass Menschen und Elfen zu stark zusammen waren. Schließlich waren unter den Menschen auch Zauberer, die länger lebten als gewöhnliche Menschen und noch dazu sehr mächtig waren. Es hatte 50 Jahre gedauert bis die Elfen durch die verzauberten Regenbogen wieder einen Weg zu den Menschen gefunden hatten. Damona fand dies alles sehr beeindruckend, doch leider waren die Elfen in der Welt der Menschen in Vergessenheit geraten.
Damonas Mann Drystan trat an ihre Seite. Wie immer legte er ihr seinen Arm über ihre Schultern. Dann sah Drystan seine Frau ernst an und verkündete ihr:
„Es ist so weit. Zwei Menschen haben den Weg zu uns Elfen gefunden.“
Verwundert sah Damona Drystan an. „Wie ist das möglich?“
„Sie sind durch die Regenbogen gewandert.“, erklärte Drystan ihr.
Damona lächelte leicht. „Wo sind sie jetzt?“
„Sie werden zurzeit noch gesucht. Narius und Emaren sind dabei.“
Damona war zufrieden. Dann waren sie in guten Händen. Narius und Emaren waren die Kinder von Damonas Schwester Alesia. Sie waren gute Krieger, aber mit ihren 50 Jahren auch noch sehr jung.

Ungeduldig wartete Damona auf die Menschen, die das Land der Elfen betreten haben sollen. Das war schon lange nicht mehr passiert. Hatten sie es absichtlich oder unabsichtlich gemacht? Glaubten sie an Elfen oder eher nicht? Waren sie vielleicht Zauberer aus alten Zeiten? War das möglich? Konnten die Menschen sich so lange versteckt halten bis sie eine Möglichkeit fanden die Welt der Elfen zu betreten? Da waren Fragen an Fragen, die Damona beschäftigten. Mit den Antworten musste sie jedoch warten bis die Menschen bei ihnen waren. Es dauerte einige Stunden bis Drystan sie zu sich rief. Sie war immer noch auf dem Balkon und die Menschen waren endlich da. Damona war so aufgeregt. Sie hatte so lange keinen Menschen mehr gesehen. Was mochte aus ihnen geworden sein? Damona folgte Drystan in die große Halle, in denen sie immer Gäste empfangen. Sie war einfach am besten geeignet dafür. Sie bot Platz und war schön hell. Auch wenn heute nur zwei Personen dort empfangen wurden, fand Damona, dass die Halle der beste Ort dafür war. Die Halle war einfach immer der beste Ort für so was. Damona liebte diese Halle. Sie hatte sie schließlich selbst mit gestaltet. Als Drystan und Damona in die Halle kamen, mussten sie staunen. Sie war doch ganz schön voll. Anscheinend interessierte es auch viele andere Elfen, was aus der Menschenwelt geworden war.
Narius trat an die königlichen Elfen heran. Er führte sie zu dem höchsten Punkt der Halle. Dieser Bereich war von einigen Stufen von den anderen Bereichen der Halle getrennt. Im Licht der Sonne standen dort zwei Menschen. So schön und schick gekleidet wie sie jetzt waren hatte Damona es noch nie gesehen. Die Menschen hatten sich weiter entwickelt. Das sah man schon allein an ihrer Gestalt.
Das Mädchen hatte lange honigblonde Haare, die ihr in leichten Wellen über den Rücken fielen. Sie trug eine blaue Hose aus einem seltsamen Stoff und ein rot-grünes T-Shirt mit Kragen. Ihre Stiefel waren weiß und verschnörkelt. Zumindest glaubte Damona, dass es sich bei den Schuhen des Mädchens um Stiefel handelte. Sie war sich nicht so sicher. Sie lief lieber auf ihren nackten Füßen. Ihr Gesicht war leicht angemalt. Es handelte sich allerdings um eine andere Art von Farbe als die alten Indianer sie damals aufgetragen hatten.
Der Junge trug die gleichen Hosen wie das Mädchen , aber kurz. Sein Gesicht war braun gebrannt und seine Augen waren blau. Sein Haar war blond, stoppelig und kurz. Er trug seltsame Schuhe in schwarz. Diese Menschen waren viel eleganter und sauberer als die Menschen, die Damona von früher her kannte. Sie hatten mehr an Reichtum und Möglichkeiten. Das erkannte Damona sofort. Während der ganzen Zeit, in der Damona die Menschen betrachtete, war es totenstill in der großen Halle. Erst als Damona zu lächeln begann, brach sie das Schweigen.
„Es ist mir eine Ehre euch hier in unseren Hallen begrüßen zu dürfen. Es waren schon lange keine Menschen mehr in dieser Welt. Sagt, wie seid ihr in diese Welt gelangt?“
Der ganze Saal schien auf die Menschen zu schauen und neugierig warteten sie darauf, was diese antworten würden. Die Menschenkinder sahen sich skeptisch an und das Mädchen fing schließlich mit ihrer hellen, klaren Stimme zu reden an.
„Da waren Regenbogen. Wir konnten nur durch sie hindurch. Plötzlich sah alles ganz anders aus als vorher.“ Das Mädchen klang ängstlich. Sie hielt die Hand des Jungen fest.
Damona nickte nur. Natürlich! Die Regenbogen. Was sonst? Sie hatte nichts anderes erwartet. Doch wie konnten plötzlich in der anderen Welt Regenbogen auftauchen? Wer hatte diesen Zauber gewirkt? Das war es, was Damona Sorgen bereitete.
Gegenüber den Menschen ließ sie sich nichts anmerken. Vermutlich war es gut, dass Narius und Emaren die Menschen in die Burg geführt hatte. Wer weiß, was ihnen sonst zugestoßen wäre? Damone wollte es sich gar nicht erst vorstellen.
„Ihr braucht keine Angst zu haben. Wir tun euch nichts.“, versuchte Damona die Menschen zu beruhigen. Es schien nicht richtig zu funktionieren.
„Wo sind wir?“, fragte der Junge. Auch er hatte eine schöne Stimme. Das verwunderte Damona. Früher hatten die Menschenjungen alle raue Stimmen gehabt.
„In der Welt der Elfen. Aber die Geschichte ist zu lang und ich möchte sie euch lieber beim Essen erzählen, denn ihr habt bestimmt Hunger.“
Der Junge nickte langsam.
„Wie sind eure Namen?“, wollte Damona nun wissen. Nach dem Alter traute sie sich noch nicht zu fragen.
„Ich heiße Jannick und das ist meine Freundin Leonie.“, stellte der Junge sich und das Mächen vor.
Seltsame Namen waren das. Früher hießen die Mädchen anders. Doch sie lächelte.
„Mein Name ist Damona. Neben mir steht mein Mann Drystan. Wir sind die Könige dieses Landes.“
Das Mädchen sah sie erstaunt an. Vermutlich hatten sie noch nie Könige gesehen, die so prächtig aussahen wie Drystan und Damona. Vielleicht gab es aber auch in der Welt der Menschen gar keine Könige mehr.
„Wir möchten eigentlich wieder nach Hause. Unsere Freunde und Eltern vermissen und bestimmt schon.“ Jannick schien sich unter den Elfen nicht wohl zu fühlen.
„Das kann ich verstehen, aber das ist leider nicht so einfach. Wir können den Zauber bewirken, aber das braucht Zeit.“


Was für ein einfaches und genügsames Ding das Glück doch ist: ein Glas Wein, eine gerostete Kastanie, ein winzig kleines Kohlenfeuer, der Klang des Meeres... Alles was du brauchst, um das Glück im Hier und Jetzt zu erfahren ist ein einfaches, genügsames Herz.

Nikos Kazantzakis
griechischer Schriftsteller

Kapitel 3 Das Festmahl

Leonie und Jannick saßen an dem großem Tisch in der großen Halle. Jannick war es immer noch ein Rätsel, warum 4 Leute an einem so großen Tisch essen sollten. Die Speisen reichten auch für mindestens 10 Personen. Das musste man den Elfen lassen! Sie gaben viel und wollten wenig. Und das Essen schmeckte.
Es gab Fleisch, Kartoffeln mit Soße, Wurst und viel Obst. Zu trinken gab es Wein, doch es war anderer Wein, als die Menschen es gewohnt waren. Er war ja auch von Elfenhand gemacht.
„Ihr wollt jetzt bestimmt wissen, was es mit der Elfenwelt auf sich hat.“, vermutete Damona nach einiger Zeit.
„Ich weis nicht so genau. Ich frag mich nur wie wir hier her gekommen sind.“, antwortete Jannick nachdenklich.
„Das wissen wir leider auch nicht so genau. Es ist uns ein Rätsel, wie die Regenbogen in euere Welt gelangen konnten. Jemand Unbekanntes muss den Zauber gemacht haben. Wir werden es aber heraus finden.“ Damona machte ein betroffenes Gesicht.
„Kann es sein, dass der Zauber aus der Menschenwelt kam?“, fiel Drystan nun ein.
Damona schaute hoffnungsvoll drein. „Glaubst du das ist möglich?“ Sie sah nachdenklich aus und tief in ihren Gedanken versunken. Was mochte sie wohl denken?
„Es könnte sein.“, fand sie schließlich. „Wenn einer der alten Zauberer von damals noch lebt.“
„Können Zauberer einen so mächtigen Zauber wirken?“, wollte Drystan nun ungläubig wissen.
„Einige können es.“, nickte Damona.
Jannick kam es so vor als würden die beiden Elfen sich noch nicht lange kennen. Und ihm kam es auch so vor, als wenn Damona bei den Zauberern an einen ganz bestimmten dachte. Verschwieg sie Drystan etwas? Jannick war sich sicher, dass diese Elfe äußerst interessant war.
„Es gibt Zauberer in unserer Welt?“, erkundigte sich Leonie nun erstaunt bei Damona.
„Ja, es sieht ganz danach aus.“, lächelte Damona.
„Wir müssen ja sowieso eine Weile hier bleiben, oder?“, fragte Leonie Damona.
„Ja, das ist richtig.“, bestätigte Damona ihr.
„Wirst du mir in der Zeit etwas zaubern beibringen? Leonie sah Damona hoffnungsvoll an.
„Leonie!“, rief Jannick entsetzt. Er konnte nicht fassen, was er da hörte.
„Was denn?“ Leonie sah ihn unschuldig an.
„Ich find das ist eine gute Idee.“, mischte sich nun Damona ein bevor die beiden miteinander stritten.
Jannick sah sie ungläubig an. In was für einen Film war er hier eigentlich?

Abends wurden Jannick und Leonie in ihre Schlafzimmer gebracht. Dieses Zimmer sah genau so prächtig aus wie die anderen Zimmer aus dieser Burg. Goldene Umrahmungen verzierten das Bett. Die Schränke waren aus Eiche und die Wände hellgelb. Der Fußboden war aus hellem Holz, dass Leonie unbekannt war und das Zimmer war groß. Die Bettdecke und das Kissen waren aus Satin. Auch der Überzug war aus Satin.
„Wow.“, stieß Leonie hervor. Jannick verdrehte die Augen. Die beiden wechselten mit Damona noch ein paar Worte. Dann ließ sie die beiden alleine.
Jannick ließ sich aufs Bett fallen, während Leonie sich die Schränke ansah. Hier waren Nachthemden und Schlafanzüge sowie Kleider und Sachen für Jannick und Leonie.
„Das ist ja toll.“, fand Leonie.
„Kommst du jetzt ins Bett?“, wollte Jannick genervt wissen.
Leonie war nervös. Sie sollte mit Jannick in einem Bett schlafen. Dabei waren sie ja nicht mal zusammen. Leonie griff eines der Nachthemden und setzte sich aufs Bett. Jannick drehte sich von ihr weg, damit sie sich umziehen konnte.
Leonie seufzte. Früher oder später würde Jannick sowieso andere Kleidung tragen müssen. Sie konnte sich nicht erklären, warum er sich so anstellte. Heute schlief er nur in seiner Boxershort und einem T-Shirt.
„Was ist los mit dir, Jannick?“, wollte Leonie wissen. Sie lagen jetzt so, dass sie sich ansehen konnten.
„Ich traue diesen Elfen nicht. Ich fühle mich als wäre ich in einem goldenem Gefängnis. Ich will wieder nach Hause.“, verkündete Jannick ihr.
„Wir können aber nicht weg von hier. Das weißt du! Es ist momentan einfach nicht machbar!“
„Es scheint mir als würde es dir hier gefallen.“, warf Jannick ihr vor.
„Ist das denn so schlimm?“ Leonie sah Jannick ernst an. „So schlimm ist es hier doch gar nicht. Im Gegenteil!“
„Vielleicht sollten wir jetzt einfach schlafen.“, fand Jannick nun.
Leonie seufzte. Sie drehte sich um und blies ihre Kerze aus. Die Elfen kannten hier noch kein anders Licht.

Impressum

Texte: 2009 by Emma
Tag der Veröffentlichung: 02.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ich widme dieses Buch meinem Freund

Nächste Seite
Seite 1 /