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Once upon a time...

Der kleine Igel Herbert

 

Es war einmal ein kleiner, borstiger Igel namens Herbert. Herbert lebt allein in seiner 2-Zimmer Laubhaufenwohnung im Wald. Dort macht er viele lustige Sachen mit seinen Freunden und seiner festen Freundin, der Häsin Janne.

An diesem Morgen stand der Igel Herbert vor seinem Kalender. Es waren nur noch 5 Tage bis zu seinem Geburtstag und Herbert hatte beschlossen, alle seine Freunde zu einer großen Feier einzuladen. Er bastelte hübsche Kärtchen aus buntem Karton und schickte sie an seine vielen Freunde. Ja, man muss sagen, Herbert ist ein sehr beliebter Igel. Doch bis zur Feier musste noch viel vorbereitet werden und es blieben nur noch 5 Tage. Herbert überlegte angestrengt, wie er seinen Freunden wohl eine Freude bereiten konnte. Da kam ihm die Idee: Einen Geburtstagskuchen würden sicher alle gern essen.

Währenddessen überlegten Herberts Freunde am anderen Ende des Waldes, was sie Herbert zu seinem Geburtstag schenken sollten. „Es muss etwas tolles sein“, piepste die Maus Beate. „Wie wärs mit einem Kamm für seine Borsten?“ fragte der Fuchs Thorsten. „Also ich bin für eine Flasche Bakardi“ meinte der Dachs Kai. Damit waren alle Tiere einverstanden, das sei ein gutes Geschenk. Das meinten fast alle, bis auf die attraktive Häsin Janne. Sie hatte goldenes Fell, braune Augen und einen wunderschönen Puschelschwanz. Sie sagte: „Das könnt ihr doch nicht machen, Herbert trinkt keinen Alkohol. Was kommt als nächstes? Crack, LSD? Nein, da mach ich nicht mit, ich gehe!“ und mit einer Drehung auf ihrem Absatz verabschiedete sie sich. „Also ich bin trotzdem dafür“ meinte das adrette Wildschwein Eckart. Er schaute erwartungsvoll in die Runde. „Ja so machen wir das, wir lassen das mal so richtig krachen!“ Zufrieden hoppelten alle Waldbewohner zurück in ihre Häuser.

Zur selben Zeit war Herbert mit den Vorbereitungen für seine Party beschäftigt. Er bereitete den Garten von, hängte bunte Lampions auf und hatte auch schon das Essen bei seiner Arbeit bestellt. Es sollte verschiedene Pizzen und Variationen von Insekten geben. Gerade war Herbert in seiner Küche dabei, den Geburtstagskuchen anzurühren. Er hatte Mehl, er hatte zwei Nüsse, er hatte ein bisschen Backpulver und ein bisschen Rum fand sich auch noch in den Tiefen seines Regals. Herbert musste sich sehr bemühen, um nicht die ganze Schüssel auszuschlecken. Am Ende war er mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Am liebsten hätte Herbert den Kuchen gleich angeschnitten.

Am Nachmittag ging die Häsin Janne mit ihrer Freundin, Lisbeth dem Eichhörnchen, shoppen. Schließlich brauchten die beiden ja noch ein passendes Partyoutfit. Doch es war nicht so einfach, Kleidung zu finden, die ihre Schwänze verdeckten. Außerdem fiel es dem Eichhörnchen sichtlich schwer, Janne sexy einzukleiden. Doch letztendlich haben die beiden es geschafft, ein ansehnliches Outfit zu kaufen. Doch der Hase Janne hatte ein Problem: Sie wusste einfach nicht, was sie Herbert schenken sollte. Es musste etwas Besonderes sein, nur für die zwei. Und sie hatte auch schon eine Idee.

In der Zwischenzeit sammelten die Waldtiere noch ein paar weitere Geschenke zusammen. Sie sammelten dicke Nüsse und packten diese mit ein paar großen Möhren in einen Sack, den der Frosch Laurentius fein säuberlich mit einer roten Schleife verschloss. Jetzt hatten sie ein richtiges Fresspaket für den borstigen Herbert vorbereitet.

Bald war es soweit, die Party stand vor der Tür. Herbert schmiss sich in Jeans und Lederjacke und gelte sich noch einmal die Borsten. Noch etwas Playboyparfum. Fertig-Jetzt sah Herbert so richtig männlich aus.

Als ihm das Gesamtbild gefiel, lief er in den Garten und bereitete schon den Begrüßungssekt vor. Er stellte die Musik an und wartete auf seine Freunde. Bald darauf sah er sie schon in der Ferne, sie kamen auf Herbert zugelaufen und gratulierten ihm. Doch umarmen wollte ihn keiner. Eckart das Wildschwein überreichte Herbert das Fresspaket und alle gingen an die Bar. Es sollte ein alkoholreicher Abend werden, dafür hatte Herbert gesorgt. Sogar ein paar Rammelstöcke waren vorbereitet, die Lisbeth das Eichhörnchen schon auf ihre Belastbarkeit testete. Herbert schaute ihr kurz zu, doch dann wendete er seinen ab. Direkt vor ihm stand die Häsin Janne in einem atemberaubenden Kleid mit super Ausschnitt. Herbert konnte den Blick gar nicht von ihr wenden. „Hey, alles Gute“ hauchte sie und küsste ihn auf die Stirn. Die beiden waren allein und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Janne gab Herbert eine kleine Schatulle. Der Igel Herbert öffnete sie und hielt einen silbernen Schlüssel mit einem Herzanhänger in der Hand. „Der ist für die Honeymoon-Suite, sie ist am Freitag eine Nacht frei“ sagte die Häsin und lächelte „freust du dich?“. „Ja total Jannilein, vielen, vielen Dank.“ antwortete ziemlich überwältigt. Dann nahm er sie an die Pfote und die beiden gingen zur Bar. Dort angekommen hörten sie schon Laurentius, der ziemlich betrunken etwas Unverständliches schrie. Nun war die Party in vollem Gange. Es kamen immer mehr tierische Waldbewohner, viele, die Herbert gar nicht kannte. Sie tanzten auf dem Rasen zu Hits von Macklemore und co., oder saßen an der Bar und tranken. Ein Hirsch namens Jerome kam zu Herbert und lallte:“ Hasse noch n´ Korn?“ Herbert drehte sich einfach um und ging. Er hatte schon jetzt genug und kletterte in sein Baumhaus, um allein zu sein. So hatte er sich das garantiert nicht vorgestellt. Doch beim Gedanken an die süße Janne und die Nacht in der teuren Honeymoon-Suite erhellten sich seine Gedanken. So saß der borstige Herbert noch einige Zeit im Baumhaus, bis er einen grellen Schrei wahrnahm. Der kam von seiner Häsin, ganz sicher. Er lief schnell los, um sie zu retten. Doch dabei blieb er mit seinem Igelpfötchen hinter einer Kante hängen, es blutete stark. Aber das war egal, er musste seine Prinzessin retten. Doch als er am Ort des Geschehens ankam, war es bereits zu spät. In der Ferne sah Herbert einen Kater auf einem Pferd davon galoppieren. Es war zu spät-er hatte seine Häsin verloren. Mit tränenerstickter Stimme forderte er seine Gäste auf, zu gehen. Als er seinen Laubhaufen betreten wollte, sah er einen Zettel an seiner Tür:

Ey Herbert digga, wenn du deine Schnidde lebendig wiederhaben willst, dann such sie. Wir warten irgendwo im nirgendwo. Mach dich auf den Weg alta, sonst ist dein Schnittchen bald TOT!!!

P.S. Keine Buschpolizei und keinen Doktor Bob, wir sind hier nicht im Dschungel, sondern im Wald. CU Mr. X

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.06.2013

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