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Dunkelheit klopfte Sofias Schläfe und hinterließ weiße Schlieren in ihren Gedanken. Für einen Moment glaubte sie zu schlafen und die Augen geschlossen zu haben. Orientierungslos setzte sie sich auf und prallte mit ungebremster Heftigkeit gegen einen Widerstand.
Gleißende Schmerzen schossen aus den Schlieren und explodierten in ihrer Nase und hinter ihrer Stirn.
Verwirrt vor Schmerzen und Orientierungslosigkeit wollte sie an ihre Nase greifen, um das Blut zu stoppen, das nach dem Stoß begonnen hatte zu fließen. Doch auch ihre Ellbogen und Hände wurden unsanft von einem Hindernis gestoppt.
Verwirrt kämpfte Sofia gegen die Enge an. Sie bekam jedoch ihre Hand nicht frei, sie nicht weit genug hoch. Sofia begriff, dass sie eingeschlossen war. Schlagartig setzte die Panik ein.
Sie schlug um sich, traf in jede Richtung Widerstände, knallte mit dem Kopf an ein Hindernis, mit den Füßen, oben unten rechts links, nur Enge und Finsternis, beides massiv und endgültig, ohne Ausweg.
Ihr Schrei gellte laut und fremd in ihren Ohren und für einen Augenblick glaubte sie, er käme von einer anderen Person.
Sofia stoppte zitternd vor Angst und Anstrengung ihre Bewegungen und horchte. Nichts, nur ihre Tränen und ihre laufende Nase. Ob es Blut oder Rotze war, konnte sie nicht feststellen, versuchte aber ihre Beherrschung wieder zu finden, ihr Weinen zu kontrollieren und ihre Atmung zu beruhigen.
Wenn sie doch nur die Hände zum Gesicht bekommen könnte!
Sie versuchte ihre Augen zur Funktion in der Dunkelheit zu zwingen, obwohl ihr Verstand ihr immer nur ein Wort zuflüsterte: Sarg

.
Erneut schluchzte sie auf, konnte sich aber stoppen, bevor der Laut in Hysterie überging.
Sofia schloss die Augen und versuchte nachzudenken. Bin ich tot?

Für einen verwirrenden Moment konnte sie keine Regung ihres Körpers spüren, keinen Herzschlag, nicht das Rauschen des Blutes in ihren Ohren und nicht das Pulsieren in ihren Adern.
Dann atmete sie erleichtert ein, als alles drei schlagartig zusammen mit dem Zwang zum Atmen einsetzte. Definitiv nicht!
Wo bin ich? Wie bin ich an diesen Ort gekommen? Und warum?

Sie wusste es nicht, konnte sich nicht konzentrieren, zu viele Fragen prasselten auf einmal auf sie ein, zu oft wiederholte ihr Verstand das Wort: Sarg und zu sehr schmerzten ihre Glieder und Gelenke von dem Versuch sich zu befreien. Sie konnte förmlich spüren, wie das Blut blaue Flecke bildete und in den Stellen, wo sie sich gestoßen hatte, pulsierte.
Entschlossen verdrängte Sofia die Gedanken an Sarg und Blut und tastete langsam mit ihrer Hand nach oben. Und nach rechts und links.
Ihr Gefängnis musste tatsächlich ein Sarg sein, die Größe stimmte in etwa. Sofia gab einen frustrierten Laut von sich. Zumindest für sie, sie passte exakt hinein.
Wie lange wird die Luft reichen?

Mühsam zwängte die junge Frau ihre Hand hoch, zu ihrem Gesicht und berührte die Nase. Die plötzlichen Schmerzen ließen sie das Bewusstsein verlieren.

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Impressum

Texte: Elysion Books ISBN: 978-3942602044
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2011

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