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Der Toten Stunde


Der Toten Stunde

Die Uhr schlägt zwölf
stockdunkle Nacht
um diese Zeit, sonst keiner wacht
über die Gräber,
die Grabsteine,
über Tote und deren Gebeine.

Trotzdem schon beim ersten Schlag
öffnen sich Gräber
öffnet sich der Sarg,
denn man zuletzt hinab ließ,
in der Erde kühle Gruft,
mit modrig aufsteigendem Duft.

Alte Freunde und Bekannte
Onkel, Opa, Oma, Tante,
Spielgefährten, alter Zeiten,
um die Zeit, aus der Tiefe steigen,
knochig, schrecklich anzusehen,
so entstiegen aus der Erde,
sie sich jetzt gegenüber stehen.

Kein Geräusch die Stille stört,
nur den Schlag der Turmuhr hört
man, wummernd, dröhnend,
Todes höhnend
durch die Nacht,
in der, der Tod zeigt seine Macht.

Taumelnd wandeln die Gerippe,
fleischlos, herzlos, ohne Kleider
lautlos zu des Friedhofsmitte,
sie bilden
einen mächtigen Kreis,
dort tanzend sie drehen ihre Runden,
zu der Turmuhr dumpfem Klang

Kein Piano, keine Geigen,
spielen dazu Melodien
zum grausam wirkend wogenden Treiben
toter Gestalten,
die entstiegen, der geweihten Erde,
der man anvertraut hat ihre Körper.

Zeitlos, gespenstisch,
wirkt das Geschehen,
der körper-, seelenlosen Wesen,
bis der Einuhrschlag sie schreckt,
die Zeit ist um.
Wie nichts gewesen
wirkt der Friedhof, still und stumm.

Impressum

Texte: K.-D.Langner
Tag der Veröffentlichung: 21.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen Schlaflosen um Mitternacht

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