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Die Weihnachtselfe

Im einem Dunkeln, tiefen Wald, fern ab von jeder Zivilisation, wohnte einst eine kleine Elfe. Trotzdem dass der Wald so düster erschien, fühlte sie sich darin wohl, geborgen und zu hause. Da waren viele Freunde von ihr, und das pralle fröhliche Treiben im Wald, hätte sie nicht mehr missen wollen. Freunde, die sie in ihren Aufgaben begleiteten, wenn sie Unterstützung brauchte. Bessere Freunde hätte sie sich gar nicht vorstellen können.
Der Wald hatte bei den Menschen einen schlechten Ruf, sie nannten ihn den Wald des Verderbgens. Sie hatten keinen Schimmer, wie bunt, mit vielen Blumen und fröhlichem Leben, darin verborgen war.
Dala, unsere kleine Elfe, und ihre Freunde, konnten sich nicht erklären, wieso die Menschen so schlecht von ihm Sprachen. Möglicherweise eilten dem Wald, eine alte Geschichte und Mythen voraus.
Dala war nicht umsonst hier, genau in diesem Wald ansässig. Sie hatte nämlich einen besonderen Auftrag auszuführen. Früher wohnte sie im Elfenwald, da wo die Königselfe das Regiment über alle führte. Leider hatte sich unsere kleine Elfe nicht immer an die Regeln gehalten, und musste sich deswegen, für eine längere Zeit beweisen, damit sie wieder in ihr Elfenreich zurück konnte. Oft vermisste sie ihre Elfenfreunde, doch auch hier in diesem Wald, fühlte sie sich mittlerweile sehr gut. Oft dachte sie sich, wenn sie sich immer schön an die Regeln gehalten hätte, hätte sie nie diese Vielfalt von Freunden kennen lernen dürfen.Ihr Auftrag war es Friede und Freude in die Welt zu bringen, und den Menschen das Lachen wieder zu zeigen.
Viele Menschen hatten in all ihrem Alltagsstress, vergessen was die wirklichen Werte im Leben sind. Wenn Dala so darüber nachdachte, wurde sie leicht betrübt.
Doch jetzt hatte sie die Möglichkeit, so einiges zu verändern. Wild entschlossen flog sie aus dem Wald. Eigentlich machte ihr, ihr Auftrag sehr viel Freude. Schließlich konnte, und durfte nicht jede Elfe so einen wundervollen Auftrag ausführen, und hatte nicht die nötigen Möglichkeiten dafür.
Es war noch eisig kalt, als Dala aufstand, um ihren Tagesbedarf an Aufgaben zu erledigen.Fröhlich summte sie ein Liedchen vor sich hin.Ihr machte die Kälte nichts aus.
Der Wald war mit Schnee überzuckert und wirkte dadurch noch zauberhafter als sonst. Auch darüber konnte sich Dala unheimlich freuen.
Nun breitete sie die Flügel aus, und flog in die nächstliegende Stadt, um zu sehen was es da Zutun gibt. Da waren viele Menschen, die meisten davon waren sehr hektisch. Sie gingen einkaufen, waren unfreundlich zu einander, und Schubstern sich um schneller voran kommen zu können. Allein dieser Anblick, gab Dala sehr zu denken. Was konnte sie da verändern?
Lange beobachtete sie die Menschen weiter, da fiel immer wieder das Wort Weihnachten, mit dem sie allerdings nicht all zu viel anfangen konnte. Sie hatte dieses Wort zwar schon irgendwo mal gehört, aber konnte es nicht wirklich einordnen.
Dann kam ihr die zündende Idee. Die Elfenkönigin hatte ihr doch, bevor sie aus dem Dorf ging, ein kleines Buch mit gegeben, und sagte ihr, hier stünden die wichtigsten gebräuchlichen Begriffe der Menschen. Bis an hin dachte sich unsere Elfe immer, sie würde es wohl nie in Gebrauch nehmen müssen, da sie davon aus ging dass sie alles verstand was die Menschen sagten. Doch diesmal schlug sie in dem Buch nach. Nach kurzem Blättern, fand sie die Stelle wo Weihnachten ausführlich beschrieben war.
Nachdem sie das alles gelesen hatte, wunderte sie sich um so mehr, wieso an einem Tag an dem Friede und Liebe die Welt regieren sollten, die Menschen so böse und rücksichtslos waren. Da sie nun aber den Sinn von Weihnachten erkannt hatte, musste sie sich etwas ganz besonderes einfallen lassen. Das konnte doch nicht so weiter gehen.
Vor einem Einkaufscenter, wo die Menschen in Scharen ankamen, und drängelten und nichts mehr von Freude und Liebe zu spüren war, stellte sie sich mitten auf den Platz und verwandelte sich in einen leuchtenden Engel. Mit liebevoller aber klarer Stimme sagte sie: "Ihr Menschen, seid nicht so hektisch, und böse zu einander, denn Weihnachten sollte jeder spüren, dass ihr mit Liebe erfüllt seid, so spreche ich das jetzt aus, und erfülle euch somit, mit Liebe."
Die Menschen starrten Dala an, keiner sagte mehr ein Wort. Sie waren alle wie vom Blitz getroffen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es auf einmal vor dem vorher so lauten Einkaufscenter.
Dann geschah das unmögliche. Die Menschen gingen auf einander zu, umarmten sich und waren so zuvorkommend, dass selbst unsere kleine Elfe staunte.
Glücklich ließ sie sich verschwinden, und wandelte sich zurück. Das bekamen aber die Menschen nicht mehr mit.
Sie flog dann fröhlich weiter, denn wie es schien hatte sie hier, ihren Auftrag erfüllt.
Nach kurzer Zeit, flog sie an einer Schule vorbei. Da sah sie, wie ein kleiner Junge, von seinen Kameraden ausgelacht wurde. Schnell ging sie näher heran, um zu hören worum es ging. Wieder ging es um Weihnachten. Diesmal aber gings darum, dass der kleine Junge auf Weihnachten wohl nicht so tolle Geschenke kriegen würde, weil seine Eltern anscheinend arm waren. Grade diese Situation berührte Dala ganz besonders, und sie wollte dass der kleine Junge glücklich sein konnte. Aber wie konnte sie ihm helfen ?
Da sie die Gabe hatte, tief in die Menschen und ihre Gedanken zu sehen, vertiefte sie sich in die Gedanken des kleinen Jungen, um mehr über ihn erfahren zu können. Schnell merkte sie, wie sehr er unter der ganzen Situation litt, dass seine Eltern sich getrennt hatten, und seine Mutter fast schon Tag und Nacht arbeiten musste, um ihn und seinen Bruder durchfüttern zu können. Mit einem einzelnen Geschenk, war es bei dem Jungen nicht getan, sie musste sich etwas besseres überlegen. lange grübelte die kleine Elfe. Dann war ihr auf einmal klar, was sie zu tun hatte.
Sie machte sich unsichtbar, und legte dem kleinen Jungen das Spielzeug dass er, und auch alle andern Kinder sich so sehr auf Weihnachten wünschten, in die Hand, dann setzte sie sich auf den Baum der genau im Schulhof stand, und beobachtete das weitere Geschehen. Erstaunt sah nun der kleine Junge auf seine Hand, und vor Rührung flossen ihm die Tränen über seine rosa Wangen. Die Kameraden die ihn eben noch auslachten, sahen nun erstaunt auf die Hand, und entschuldigten sich, für ihre bösen Sprüche von eben. Dala konnte sogar merken, wie sie sich mit ihm freuten. Sie schlugen ihm vor, dass sie Freunde werden, was der kleine Junge auch mit Freude an nahm.
Da diese Angelegenheit geregelt war, flog sie nun weiter, zum Arbeitgeber seiner Mutter. Dort sah sie die verzweifelte Frau, die vor lauter Existenzängsten und Sorgen, kaum bemerkte dass heute Abend Weihnachten war. Sie runzelte immer wieder ihre Stirn, und weinte zwischendurch, doch keiner bemerkte es. Gegenüber von ihr sass ihr Chef, er war so sehr auf seine Arbeit fixiert, dass er selbst wo ihr Weinen lauter wurde, es nicht mitkriegte.
Dala zückte ihren Elfenstab, und wünschte für den Chef, dass er ein offenes, großes Herz hat, und nicht mehr nur an die Arbeit dachte.
Nach ganz kurzer Zeit, bemerkte dieser, das weinen der armen Mutter, des kleinen Jungens. Er stand auf, von seinem Arbeitsplatz, ging zu ihr hin, und fragte sie, warum sie denn weine?
Zuerst traute sich die Mutter kaum, etwas zu sagen, eigentlich kannte sie ihren Chef schon lange, und wusste dass er normalerweise kein Interesse hat, an Sorgen die seine Angestellten hatten. Doch er ermutigte sie so lange, bis sie ihm erzählte, dass sie ihre zwei Jungen kaum über die Runden brachte mit ihrem Gehalt, und dass wegen den vielen Schulden die sie und ihr Mann hatten, sich die beiden getrennten. Dass sie sehr litt darunter, weil sie ihren Mann immernoch liebte
aber er selber sich nicht mehr aufraffen könnte, und sich rundum gehen ließ.
Aufmerksam hörte ihr, ihr Chef zu, dann stand er ohne ein Wort zu sagen auf, ging zu seinem Tresor, holte da einen Umschlag heraus, und überreichte ihn ihr und sagte: " Das hier ist ein kleiner Anteil an all dem was sie für mich die ganzen Jahre an Überstunden gemacht haben. Sie waren die einzige Mitarbeiterin, die sich nie beschwert hat, und immer treu und zuverlässig zu mir gestanden haben, auch wenn ich s vielleicht nicht immer verdient habe. Damit können sie bestimmt nicht alle Schulden bezahlen, aber es ist Weihnachten, und sie können ein wundervolles Fest für ihre Familie machen, und den Kindern tolle Geschenke kaufen." Gerührt fing nun die Mutter an zu weinen.Ohne es richtig fassen zu können,wusste sie nicht wie ihr geschah.Kein Wort schaffte es, über ihre Lippen zu kommen. Sie hatte sich noch nicht mal getraut, in den Umschlag zu sehen, es war für sie wie ein Traum. Ihr Chef ermutigte sie aber den Umschlag zu öffnen. Vorsichtig öffnete sie ihn, und darin war so viel Geld. Sie fing es an zu zählen, und je mehr sie zählte, um so intensiver fing sie an zu weinen. Da war tatsächlich so viel drin, dass sie damit all ihre Schulden zahlen konnte.
Ihr leicht geschminktes Gesicht war nun völlig verschmiert, nach all diesen Tränen, und dennoch sah man deutlich ihre Erleichterung und das Lächeln auf ihrem Gesicht,zwischen den ganzen Tränen. Ihr Chef schmunzelte zufrieden und sagte dann: "Doch da sie die ganzen Jahre durch, so zuverlässig waren, und nicht einen einzigen Tag gefehlt haben, hab ich mir überlegt, sie zur Angestellten des Jahres zu machen, und ihnen eine verantwortungsvollere Arbeit zu geben. Ab Januar, müssen sie nicht mehr so viel arbeiten, und verdienen aber fast das doppelte. Ich wünsche ihnen frohe Weihnachten." Mit diesen Worten verschwand ihr Chef, und ließ sie mit ihren Gedanken zurück. Die Frau konnte ihr Glück kaum fassen. Sie hatte die ganzen letzten Jahre so viel schlechtes erlebt, dass sie niemals damit gerechnet hätte, dass wirklich irgendwann mal alles wieder gut werden könnte.
Voller Freude rief sie ihren Mann an und erzählte ihm alles. Dann lud sie ihn ein, Weihnachten mit ihr und den Kindern zu feiern.
Dala hatte genug gesehen,und flog nun fröhlich singend nach hause des Kleinen Jungens. Der war zwischenzeitlich schon von der Schule zurück, und erzählte seinem großen Bruder, was ihm heute wiederfahren war. Dieser freute sich für ihn, doch merkte die kleine Elfe, wie traurig er war, dass er nichts dementsprechendes zu erwarten hatte.
Heimlich freute sich Dala, weil sie genau wusste, dass seine Mutter bestimmt für ihn, und auch für den kleinen Jungen ein wundervolles Geschenk zu Weihnachten kaufen würde.
Dann machte sie sich unsichtbar, ging ins Wohnzimmer, und holte ihren Stab heraus. Damit zauberte sie einen wunderschönen Weihnachtsbaum hin, mit vielen bunten Kugeln, und ganz vielen Kerzen, die in roter Farbe über den ganzen Baum verteilt waren. Freudig schmückte sie die Wohnung rundum mit Engelchen und vielen Lichtern, und setzte sich geduldig auf den Baum, und wartete was weiter passieren würde.
Sie musste gar nicht lange warten, da höre sie wie es klingelt an der Haustüre. Schnell machte Tom, der kleine Junge die Türe auf. Vor ihm stand sein Vater, den er schon so lange nicht gesehen hatte, und umarmte ihn innig. Nun kam auch der große Bruder, Phil dazu, der ebenfalls gerührt war, als er seinen Vater sah. Auch die beiden nahmen sich innig in die Arme. Dann gingen sie ins Wohnzimmer, und konnten vor Staunen kaum noch ein Wort sagen. So schön hatte ihr Wohnzimmer noch nie ausgesehen. Dala konnte beobachten wie die Augen der drei Menschen leuchteten vor Freude.
In dem Moment fiel ihr auf, dass sie vergessen hatte Kekse auf den Tisch zu stellen. Wieder betätigte sie ihren Stab, und zauberte damit eine große Schüssel mit Keksen auf den noch nicht gedeckten Tisch. Zum Glück hatten die Menschen nichts gemerkt.
Nun setzen sie sich alle an einen Tisch, unterhielten sich fröhlich und unbeschwert und naschten dabei an den Keksen.
Die kleine Elfe hüpfte auf dem Baum hin und her vor lauter Freude.
Schnell wurde es dunkel, so dass die Beleuchtung noch viel mehr zur Geltung kam. Dann hörte sie wie die Wohnungstüre aufging, und die Mutter die Wohnung betrat. Fröhlich rief sie nach den beiden Jungen. Die ihr auch prompt zurück riefen, und das alles in einem genauso fröhlichen Ton. Nun betrat sie das Wohnzimmer. Sprachlos blieb sie stehen und wollte sich bei Tom und Phil bedanken. Doch die bedanken sich statt dessen bei ihr. Verwirrt sehen sie sich alle an. War nun wirklich ein Wunder geschehen?
Strahlend kam nun ihr Mann auf sie zu, und schloss sie liebevoll und innig in seine Arme, und flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr er sie die ganze Zeit schon vermisst hatte.
Tom und Phil standen daneben und grinsten leise vor sich hin.
"Dann können wir nun mit dem Weihnachtsfest beginnen." sagte die Mutter. Eigentlich konnte sie das ganze immer noch nicht Fassen, es war unbeschreiblich schön für sie.
Immer wieder kicherte Dala vor sich hin. Heute machte ihr ihre Arbeit ganz besonders viel Spass.
Fröhlich sass nun die ganze Familie vereint im Wohnzimmer. Sangen wundervolle Weihnachtslieder.
Tom und Phil, deckten wie jeden Tag den Tisch, doch diesmal gaben sie sich besonders Mühe, ihn Feierlich zu schmücken.
Dann ging die Mutter in die Küche und holte, einen wohlriechenden Braten, mit Beilagen, Salat und Gemüse aus der Küche und stellte dies alles auf den Tisch, und wünschte allen einen guten Appetit.Schon lange, hatten ihre Kinder nicht mehr so etwas leckeres zu Essen bekommen, und freuten sich auch dem Entsprechend.
Beim Essen erzählte Tom, was ihm wiederfahren war, und auch die Mutter erzählte alles was ihr an diesem Tag alles gutes wiederfahren war. Sie waren alle davon überzeugt, dass das ein wahres Wunder ist.
Der Vater fragte nun den Rest der Familie, ob es für sie in Ordnung ist, wenn er wieder einzieht bei ihnen. Bis an hin hatte er bei seinem Bruder gewohnt, sich da aber nie wirklich wohl gefühlt. Zu sehr hatte er sich Vorwürfe gemacht, weil er die Familie verlassen hatte, und seine Frau und die Kinder allein zurück gelassen hatte.Er hatte zwar nun wieder eine neue Arbeit, aber da er noch in der Probezeit war, wollte er der Familie nicht zu viele Hoffnungen machen. Doch zu dem Anlass, erzählte er es ihnen nun trotzdem.
Wie aus einem Mund, sagten sie alle erfreut ja.Nun war die Familie wieder glücklich vereint.
Nun ging es ans Geschenke auspacken.Erstaunt sahen sie, dass unter dem Christbaum, dass für jeden von ihnen ein Geschenk war. Die Mutter hatte es nicht mehr geschafft, Geschenke einzukaufen und war nun wirklich erstaunt. Eigentlich hatte sie vor, nach Weihnachten, mit ihrer Familie, Geschenke kaufen zu gehen.
Ungeduldig stürmten Tom und Phil auf ihre Geschenke zu und öffneten sie schnell und ungeduldig. Jeder von den beiden hatte genau das Geschenk, was er sich am allermeisten gewünscht hatte. Auch die Mutter und der Vater öffneten ihre Geschenke. In beiden war das gleiche: einen Ehering. Erstaunt sahen sich die beiden Eltern an, und nun fragte der Vater die Mutter, ob sie ihn nochmals heiraten würde. Statt ihm zu antworten, fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn. Die beiden Jungs jubelten.
Dala konnte sich nicht von dem Szenario trennen, und blieb einigerMassen ruhig auf dem Baum sitzen. Immer wieder kicherte sie leise vor sich hin.Auch für sie war dieser Tage ein ganz besonderer.
Erst wo sich die Familie schlafen legte, flog Dala glücklich nachhause. Von jetzt an wollte sie genauso Weihnachten feiern wie es die Menschen taten.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.01.2010

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