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1. Kapitel

Das war der Tiefpunkt. Ich war von einer hohen Wolke heruntergefallen, immer wieder hart gegen einige Hindernisse gestoßen und lag jetzt ganz unten. Von nun an musste es besser werden.

Die Schule war beendet. Wir hatten unsere Zeugnisse bekommen und gingen nun alle getrennte Wege. Das Kapitel Jonas war für mich damit endgültig vorbei.

 

Ich hatte mich schon vor einiger Zeit - bei einigen Hotels in der nächsten Großstadt - für eine Ausbildung zum Hotelfachmann beworben und bei einem auch eine Zusage erhalten.

 

Im September würde es losgehen, bis dahin wollte ich mit einem Reiseunternehmen für zwei Monate durch Frankreich touren.

 

Rechtzeitig hatte ich also gepackt und stand am Abreisetag pünktlich am Bahnhof. Von den anderen Reisenden kannte ich nur eine ältere Frau, die bei mir in der Nähe wohnte. Ich lächelte ihr zu, als wir in den Bus stiegen. Weitere Reisende würden an anderen Bahnhöfen zusteigen. Wir waren vier Stunden unterwegs, der Bus füllte sich zusehends mit jüngeren und älteren Leuten. Abends checkten wir im ersten Hotel ein und man traf sich in der Bar.

 

Ich unterhielt mich von Anfang an sehr gut mit zwei Mädchen in meinem Alter, Johanna und Sabine und ich war dankbar für die Ablenkung.

Jonas und Phil - und nicht nur sie, sondern Männer im Allgemeinen - kamen in letzter Zeit auf höchst verwirrende Art und Weise in meinen Fantasien vor.

 

Doch auch in Frankreich war ich nicht vor verwirrenden Momenten geschützt.

Am vierten Tag schon war ich mit Johanna, Sabine und einigen Anderen abends in einer Disco.

Ich tanzte ein wenig mit Sabine und dachte mir zuerst nichts dabei, als mich ein junger Franzose anrempelte.

 

Dann aber wurde ich misstrauisch, als er immer wieder wie beiläufig meine Arme streifte. Als ich ihn ansah, zwinkerte er. Ich lächelte unsicher zurück. Er war kleiner als ich, aber stämmiger. Im Gegensatz zu mir war er ein dunkler Typ, schwarze Haare und gebräunte Haut. Kein typischer Franzose.

Irgendwann lehnte er sich zu mir herüber und rief mir über die Musik ins Ohr:

„You German?“ Ich nickte und antwortete in seiner Sprache: „Und du wohnst hier?“ Er grinste.

„Du sprichst französisch? Super!“ Ich zuckte die Achseln. „Nicht besonders gut.“

„Reicht“, kommentierte er und zwinkerte gleich noch einmal.

Was wollte der genau von mir?

„Ich bin André“, stellte er sich vor und nahm meine Hand. Sein Griff fühlte sich… gut an und er hielt sie fest bis ich meinen Namen ebenfalls gesagt hatte. „Mark…“, wiederholte er und nickte.

„Komm mal mit, ich zeig dir was.“ Ich entschuldigte mich bei Sabine und André führte mich in einen anderen Raum. Schon als wir eintraten, schlug uns dicker Disconebel entgegen. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen und überall flackerte buntes Licht.

„Das ist ziemlich cool“, kommentierte ich und er griff wieder nach meiner Hand, zog mich hinein. Immer wieder stießen wir gegen Leute, die wir aber nicht wirklich erkennen konnten.

André kam näher und fing an mit mir zu tanzen. Plötzlich wurde mir klar, was er von mir wollte, als seine Hände an meine Hüfte glitten.

Ich atmete automatisch schneller.

Durch den Nebel wurde meine Haut leicht feucht und sein Gesicht schimmerte ebenfalls.

Ich schluckte. Er kam jetzt noch näher, schaute mich sehr intensiv an. Dann beugte er sich vor und küsste mich - einfach so.

 

Vorsichtig erwiderte ich den sanften Kuss, schmiegte mich an seine Lippen. Gott, das war einfach viel besser als mit … Nadja. Fast besser als mit allen anderen Mädchen zuvor.

Wie konnte ein einzelner Kuss mir nur so deutlich zeigen, dass ich…

Andrés Hände wanderten jetzt meinen Rücken hoch und ich legte meine Hände an seine Seiten. Er schloss die Augen, ich stöhnte leise, was man aber nicht hörte.

Wir knutschten eine gefühlte Ewigkeit. Es war atemberaubend und kribbelte.

Verdammt, ich war wohl wirklich und wahrhaftig schwul.

 

 Am Ende des Abends gab André mir noch seine Handynummer, den folgenden Tag ging's weiter Richtung Paris.

 Ich war am Ende mit den Nerven, jetzt waren es schon drei Männer, an die ich dachte und die nachts in meinen Träumen auftauchten - meist leicht bekleidet.

Sogar völlig fremde Männer fielen mir jetzt auf, in Museen, Sehenswürdigkeiten und sogar - wenn wir im Stau standen - in Autos auf der Nebenfahrbahn.

 

Ansonsten machte die Reise ziemlichen Spaß, wir kamen ganz schön herum und ich traf eine Menge interessante Leute, Frauen und Männer.

Mit meiner Reisegruppe verstand ich mich auch immer besser und so war es wirklich schade als wir nach zwei Monaten wieder in Deutschland ankamen.

 

Ein paar Tage hatte ich noch frei, dann fing die Ausbildung an. 

2. Kapitel

Die erste Woche war… verwirrend. Es war extrem viel Neues und eine Menge, was ich mir merken musste.

Meine erste Ansprechpartnerin, Frau Rossmann, war noch recht jung und ziemlich nett.

Jeden Freitag hatte ich Berufsschule, wo ich ebenfalls eine Menge neue Leute kennen lernte.

 

Nach einigen Wochen hatte ich mich eingelebt, kannte die meisten der Mitarbeiter und wusste wo die Cafeteria und die Toiletten fürs Personal und alle wichtigen Büros und Lagerräume waren.

 

Es war inzwischen nach Weihnachten, als ich nach dem Lager in eine neue Abteilung wechselte.

Jetzt war die Bar dran, ein Bereich, auf den ich mich insgeheim sehr freute.

 

Also betrat ich an einem schönen Januarnachmittag gut gelaunt das Hotel und zog mich um. Wenn man mit Kunden arbeitete, wurde besonderen Wert auf das Äußere gelegt. Ich mochte das irgendwie, die Uniform, die Handschuhe, die freundliche Atmosphäre.

 

Die Bar öffnete um fünf, also half ich Frau Walters, einer älteren Dame, bei den Vorbereitungen. Außer mir war noch eine zweite Auszubildende hier, Bianca.

 

„Mark“, wurde ich gerufen und ging schnell nachschauen, was Frau Walters wollte. „Du gehst heute mit Bianca herum und schaust dir an, wie sie Getränke serviert“, gab sie Anweisung.

Ich nickte und dann ging es auch schon los. Die Bar füllte sich langsam, wir verteilten erste Cocktails, aber auch Cola, Wasser, Sekt.

 

Es war interessant, wie unterschiedlich die Hotelgäste waren. Da waren frischverliebte Pärchen, Geschäftsleute, Grüppchen von Senioren und einige Einzelgänger, die stumm Zeitung lasen oder auf einem Tablet herumtippten.

Zu einem dieser Einzelgänger traten Bianca und ich jetzt heran.

 

„Guten Abend Herr Koll“, begrüßte sie ihn lächelnd, „was darf es für sie sein?“

Der junge Mann sah von seinem Buch auf. Er war wahnsinnig groß und breitschultrig, praktisch ein Riese.

„Sag Renate, für mich das übliche. Sie weiß dann schon.“

Bianca nickte, immer noch lächelnd, während ich den Kerl immer noch anstarrte.

Er trug zwar ein seriöses helles Hemd, aber an seinem Unterarm erkannte man ein kleines Stück eines Tattoos und sein linkes Ohr war getunnelt.

 

Ich sah auf und bemerkte erschrocken, dass Bianca schon auf dem Rückweg war. Schnell beeilte ich mich ihr nachzukommen.

 

Renate- nämlich Frau Walters - erwartete uns schon und drückte Bianca ein Tablett mit einer Tasse und einem kleinen Wasserglas in die Hand. Sie lächelte, wandte sich an mich. „Mattis Koll ist bei uns Stammgast und er will immer dasselbe: Irish Coffee. Ich glaube, ich habe ihn noch nie etwas anderes hier trinken sehen.“

 

Ich schmunzelte, wir brachten den Kaffee zum Tisch.

Mattis Koll sah kaum hoch, widmete sich seiner Lektüre. Ich versuchte herauszufinden, was das Tattoo auf seinem Arm darstellte, aber ich konnte es nicht erkennen.

 

Auch abgesehen von dem Tattoo und seiner Größe war er ziemlich ungewöhnlich, sein Tunnel war gut einen Zentimeter groß, gerade so, dass man hindurch schauen konnte.

Auf seinem Tisch waren eine Menge Zeitungen und Zeitschriften verteilt und er machte sich Notizen, während er las.

Ich überlegte, während ich weiter mit Bianca herum ging, wie alt er wohl war.

Auf jeden Fall war er noch jung, keine dreißig, aber bestimmt älter als ich.

 

Die Arbeit in der Bar machte mir Spaß. Bianca war eine angenehme Gesellschaft und es war interessant, dem Barkeeper beim Mixen verschiedener Cocktails zuzuschauen.

Die Räumlichkeiten waren schick und gemütlich gleichzeitig, ein Ort, an dem ich mich instinktiv wohl fühlte.

 

Irgendwann beobachtete ich aus dem Augenwinkel, wie Mattis Koll aufstand und die Bar verließ. Die Zeitschriften, in denen er gelesen hatte, waren in einer schlichten Ledertasche verschwunden.

 

Der Rest des Abends verlief größtenteils ruhig, ich geleitete eine Frau, die zu viel getrunken hatte in ihr Zimmer, wo sie sich überschwänglich bei mir bedankte und danach über ihre eigenen Füße ins Bett fiel.

3. Kapitel

Am nächsten Abend war Mattis Koll nicht da, auch die restliche Woche über sah ich ihn nicht. Freitags hatte ich wieder Berufsschule. Neben den normalen Fächern lernten wir eine Menge über Hygiene, Benimmregeln und Service.

 

Während der Arbeit und in der Schule traf ich immer wieder auf junge Männer in meinem Alter, die in mein neues „Beuteschema“ passen würden.

 

Einer meiner neuen Klassenkameraden gefiel mir besonders gut, aber er beachtete mich kaum und schon gar nicht so, wie ich es gerne hätte.

 

Der „Stammgast“ kam erst wieder am folgenden Samstagabend.

Ich bemerkte ihn sofort, als er - wieder mit der Ledertasche über der Schulter - die Bar betrat und sich an den gleichen Tisch wie beim letzten Mal setzte.

 

Bianca winkte mir auffordernd, ich sollte ihn also übernehmen. Nur zu gerne, dachte ich lächelnd, während ich zu ihm ging.

„Hallo Herr Koll“, begrüßte ich ihn leicht nervös und er schaute auf. Seine Augen waren von einem so dunklen Blau, das ich einen Moment lang vergaß weiter zu sprechen.

 

„Hallo.“ Er schmunzelte und ich räusperte mich verlegen. Was machte ich hier eigentlich?

„Ähm, was darf ich ihnen bringen?“ „Du bist neu, oder?“, fragte er mich mit ruhiger Stimme und überrascht mich mit seiner Aufmerksamkeit. „Äh, ja.“ Er nickte. „Sag Renate, also Frau Walters, ich bekomme das Übliche.“ „Alles klar.“ Ich trat den Rückzug an und versuchte dabei ruhig zu atmen.

Dieser Mann brachte mich ganz schön aus der Fassung.

 

Frau Walters empfing mich schon mit dem Tablett in der Hand. „Einmal Irish Coffee für den Herrn Koll“, wies sie mich an und ich machte auf dem Absatz kehrt und ging mit dem Tablett zum Tisch zurück. Der Hüne hatte inzwischen wieder einige Zeitschriften und Zeitungen aus seiner Tasche geholt und auf dem ganzen Tisch verteilt.

Er schob eine zur Seite, als ich neben ihm stehen blieb. „Stell es einfach hier hin.“

Ich tat wie geheißen und stellte die Tasse und das Wasserglas ab. Dabei nahm ich seinen Duft wahr. Er roch nicht nach Parfum, aber es war trotzdem ein sehr angenehmer Geruch.

Ich schluckte und ging zur Theke zurück.

Dieser Mann gefiel mir eindeutig zu gut. Ich blickte im Laufe des Abends immer wieder zu ihm hinüber. Sein Hemd lag an den Oberarmen dicht am Körper, er hatte es bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Ständig erhaschte ich einen Blick auf das Tattoo, aber das Motiv blieb mir immer noch ein Rätsel.

 

Er ging diesmal erst gegen zwölf und ich schaute ihm beim Gehen doch tatsächlich auf den Hintern. Ja, auch da hatte er eindeutig Muskeln.

 

In dieser Nacht schlief ich wenig. Wenn ich Spätschicht hatte und bis vier arbeitete, schlief ich immer im Personalflügel im Hotel.

Es machte mich nervös, dass Mattis - in meinem Kopf waren wir schon per du - irgendwo im Gebäude sein musste, vielleicht ganz in meiner Nähe.

 

Sein großer, breiter Körper und seine wortkarge Art zogen mich in ihren Bann, genau wie seine dunkelblauen Augen. Eine solche Augenfarbe hatte ich noch nie bei jemandem gesehen.

Meine Augen waren zwar auch blau, aber viel heller, außerdem war ich blond und er … fast schwarzhaarig. Für mich ergab das eine faszinierende Kombination.

Was er wohl den Tag über machte? Warum war er so oft hier im Hotel?

 

Am nächsten Morgen packte ich früh meine Sachen, es war Sonntag und ich würde nach Hause fahren, da ich erst Montagabend wieder Schicht hatte.

 

Als ich nach dem Frühstück in der Personalcafeteria hinunter in die Eingangshalle ging, um mich abzumelden, stand dort tatsächlich kein anderer als Mattis Koll am Schalter. Neben ihm lag ein Reisekoffer und über der Schulter hing seine Ledertasche - offenbar checkte er gerade aus. Ich stellte mich mit angemessenem Abstand hinter ihn und lauschte mit gespitzten Ohren.

 

„Dann bis zum nächsten Mal Herr Koll“ hörte ich die junge Frau am Tresen noch sagen, dann war er schon fertig.

Er hob seinen Koffer auf und ging Richtung Ausgang. Ich starrte ihm nach, dann wurde mir klar, dass ich jetzt dran war und ich wandte mich dem Schalter zu.

Zu meiner Verblüffung sah die junge Frau dem Objekt meiner Begierde ebenfalls hinterher.

Ich trat zu ihr und räusperte mich.

 

Erschrocken sah sie mich an und wurde rot.

„Oh, entschuldige“ lächelte sie, offensichtlich erleichtert, dass ich kein Kunde war.

„Aber der Herr Koll ist einfach ein echter Hingucker.“ Sie grinste, zuckte dann die Schultern.

„Leider fischt er ja am andern Ufer, von daher brauche ich mir bei ihm nichts ausrechnen…“

Mir wäre fast der Zimmerschlüssel aus der Hand gefallen, als diese Info bei mir ankam.

Herr Koll fischte am anderen Ufer…?

Das hieß doch… er war…

„Du willst dich abmelden nehme ich an?“ unterbrach die junge Frau meine Gedankengänge und ich nickte hastig.

Ich legte den Schlüssel auf den Tresen und unterschrieb den Zettel, den sie mir hinlegte.

Für das Zimmer bezahlen musste ich nicht, das gehörte zum Gehalt, dafür mussten wir es selbst aufräumen.

 

Ich verließ das Hotel tief in Gedanken versunken. Mattis war also tatsächlich… schwul?

Schon bereute ich, dass ich die Gelegenheit nicht genutzt hatte, mehr über den Hünen herauszufinden.

Wie es sich wohl anfühlte, wenn er einen umarmte oder küsste?

Ich würde mich wohl auf die Zehenspitzen stellen müssen, um an seine Lippen zu kommen. Oder er beugte sich zu mir herunter…

Ich seufzte. Seit ich mir endlich eingestanden hatte, dass ich wohl wirklich schwul war, konnte ich kaum mehr an etwas anderes denken.

Und jetzt, wo ich diesen Mann kennen gelernt hatte…Wobei, ich kannte ihn ja nicht.

Ich hatte ihm lediglich einmal Kaffee serviert, das war's.

 

Auch noch im Zug bekam ich meinen Kopf nicht dazu, irgendetwas anders zu tun, als an IHN zu denken.

Verflucht, wenn das so weiter ging, würde ich mich bei unserem nächsten Zusammentreffen so richtig blamieren.

4. Kapitel

 

 

In den nächsten Wochen traf ich Mattis noch öfter in der Bar. Tatsächlich trank er immer nur Irish Coffee, sonst nichts.

 

Irgendwann traute ich mich, Bianca zu fragen, was der Hüne eigentlich arbeitete.

Sie grinste. „Ist ein schräger Vogel, nicht wahr? Er ist Journalist soweit ich weiß. Arbeitet für irgend so eine Schickimicki-Zeitung…“ Diese Information saugte ich wie ein Schwamm in mich auf. Ich sah zu ihm herüber. Er saß da, trank seinen Kaffee und las. Ich atmete tief durch, wagte eine weitere Frage.

„Und, ist er verheiratet? Ich meine…“- ich wurde rot- „ich frage nur, weil er ja ständig unterwegs ist.“

Bianca sah mich merkwürdig von der Seite her an. „Nein, soweit ich weiß nicht. Es heißt aber, er wäre schwul, weiß aber nicht ob das stimmt. Wieso interessierst du dich so für ihn?“

Oh Gott, ahnte sie womöglich etwas?

„Ähm“… Was sollte ich jetzt sagen? Ruhig bleiben, Mark. „Er ist ein sehr merkwürdiger Typ.“

Das stimmte allerdings. „Ja, schon.“ Bianca lachte. Dann kamen die nächsten Gäste und wir gingen brav unserer Arbeit nach.

Währenddessen grübelte ich über Mattis Koll nach. Er war also Journalist. Das erklärte seine unregelmäßigen Aufenthalte hier im Hotel.

 

Wieder und wieder warf ich ihm kurze Blicke zu. Seine Muskeln waren einfach… zum Anbeißen. Ich wollte einfach nur zu ihm gehen und diesen geilen Oberkörper ablecken.

 

Verdammt auch.

 

Leider stand für mich bald der nächste Arbeitsplatzwechsel an.

Von der Bar wurde ich in die Rezeption versetzt. Das war einerseits schlecht - ich konnte Mattis keinen Kaffee mehr bringen - andererseits gut. Vielleicht würde ich so mehr über ihn erfahren.

 

Die junge Frau, mit der ich mich jetzt schon öfter unterhalten hatte, hieß Frau Wild und war immer noch eine echt Plaudertasche.

Schon an meinem ersten Tag erfuhr ich Dinge über Kunden, die ich eigentlich gar nicht wissen wollte. Wie zum Teufel hatte diese Frau nur ihre Ausbildung bestanden? Schließlich gehörte Diskretion eigentlich zum Job.

 

Am Ende der ersten Woche passierte es dann endlich. Während ich mit Frau Wild hinterm Schalter herumsaß kam Mattis mit seinem Gepäck die Treppe herunter.

Wortlos kam er zu uns und stellte seine Sachen ab.

Frau Wild sprang auf und ging zu ihm, ich trat unauffällig hinter sie.

„Guten Morgen Herr Koll“ begrüßte sie ihn strahlend. „Morgen“, war seine einzige Antwort, und ich hatte das Gefühl, dass der Gruß an mich gerichtet war. „Guten Morgen“ sagte ich deswegen und er schmunzelte.

„Sie möchten auschecken?“ Frau Wild lächelte immer noch so übertrieben.

„Natürlich will ich auschecken, was soll ich denn sonst mit dem ganzen Zeug hier machen.“

Der Hüne klang gereizt und die junge Frau begann ohne weiteren Kommentar etwas in ihren Computer zu tippen. Ich schaute ihr neugierig über die Schulter.

Da stand: „Eingecheckt am 27.02.“

Heute war der 28, er hatte also nur einmal übernachtet. Was aber viel interessanter war…

Da stand seine Adresse. Und ich kannte die Stadt sogar. Sie war ein ganzes Stück von hier weg, aber nicht weit weg vom Haus meiner Eltern. Ich hätte ihm theoretisch schon einmal in einem Club oder einer Bar begegnen können.

„Dann bis zum nächsten Mal Herr Koll“ zirpte Frau Wild in diesem Moment und ich blickte auf und sah meiner Fleisch gewordenen Sexfantasie hinterher, wie er seinen Koffer aufnahm und das Hotel verließ.

 

Die nächsten Tage gehörten nicht zu den erfolgreichsten meiner Karriere. Ich war ständig neben der Spur, weil mir Mattis dauernd im Kopf herum spukte.

Ich war inzwischen soweit, dass ich ernsthaft plante, ihn nach einem Date zu fragen oder zumindest mit ihm zu flirten. Aber wie?

Ich saß immer noch hinter der Rezeption fest, von dort aus konnte ich nichts machen.

Eine Telefonnummer hatte ich nicht, nur den Namen und die Adresse.

Ich suchte im Telefonbuch nach ihm, aber weil es einfach zu viele Kolls gab, musste ich schnell aufgeben.

 

Wochenlang sah ich ihn nicht. Entweder er war einfach nicht da, oder ich verpasste ihn immer. Schließlich stand ich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag unten in der Eingangshalle herum.

 

Trotzdem wurde meine Sehnsucht nach ihm immer stärker. Ich fantasierte davon, wie ich ihn einfach küsste und er mich an seinen großen Körper zog und festhielt …

 

Frau Wild ging mir inzwischen ziemlich auf die Nerven mit ihrer Tratscherei, aber es würde noch bis Ostern dauern, bis ich wieder versetzt wurde.

Zu meinem Glück - nicht zu ihrem - wurde sie Ende März krank und ich war nun mit Herr Braun, einem älteren Herrn an der Rezeption.

Bei ihm war es zwar um einiges weniger entspannt, aber dafür auch nicht so langweilig. Ständig ließ er mich Kunden das Gepäck aufs Zimmer bringen oder sie zur Tür geleiten.

Einmal kam es dabei zu einer peinlichen Situation. Ich sollte einem jungen Mädchen das Gepäck aufs Zimmer bringen, was ich auch tat. Auf dem Weg nach oben plapperte sie ununterbrochen auf mich ein und in ihrem Zimmer angekommen packte sie mich und drückte ihre Lippen kurzerhand auf meine. Ich erstarrte, schob sie dann behutsam von mir weg.

„Ich bin im Dienst“, entschuldigte ich mich, sie schmollte. „Ein paar Minuten hast du doch oder?“ Sie klimperte mit ihren Wimpern.

Ich zögerte. „Schon, aber ich kann dich trotzdem nicht küssen.“ Die Arme verschränkt schaute sie mich beleidigt an. „Hast du 'ne Freundin oder wie?“ Ich seufzte. „Nein, ich bin schwul.“

Beinahe hätte ich mir die Hand vor den Mund geschlagen. Warum hatte ich das nur gesagt?

Das ging niemanden etwas an!

Aber es schien das Mädchen tatsächlich zu beschwichtigen. „Ach so“, seufzte jetzt sie, „dann geht’s wohl wirklich nicht.“ Entschuldigend zuckte ich die Schultern, verließ beinahe fluchtartig das Zimmer.

 

Innerlich rasten meine Gedanken. Konnte es so einfach sein? Wurde Schwulsein inzwischen so einfach akzeptiert?

Mein Herz klopfte immer noch wild. Wieso hatte ich ihr das überhaupt gesagt?

Würden alle Menschen so locker auf diese Eröffnung reagieren? Nahm sie es nur so locker, weil sie so jung war?

 

Den Rest des Tages über versuchte ich die Reaktionen meiner Freunde und Bekannten abzuschätzen, wenn ich mich vor ihnen outen würde.

 

Meine Eltern wären sicherlich geschockt, meine Freunde wären wohl teilweise angeekelt.

Aber zum Beispiel das Mädchen aus dem Urlaub, Katie? Und was würde Nadja wohl dazu sagen?

5. Kapitel

Abends fuhr ich nach Hause, am nächsten Tag hatte ich frei und ich wollte mir einen entspannten Tag machen. Als ich aufwachte fühlte ich mich ziemlich gut, ausgeruht und gut gelaunt. Ich ging hinunter in die Küche. Meine Eltern waren beide schon arbeiten, also machte ich mir selbst Frühstück, setzte mich dann an den Laptop. Meine Freunde waren teilweise gerade im Ausland, einige studierten schon, andere machten wie ich eine Ausbildung. Ich klickte mich durch meine Nachrichten und stieß dabei auf ein Foto, das ich eigentlich gar nicht sehen wollte.

 

Ein guter Freund von mir war darauf zusehen, an einem Strand, zusammen mit Nadja, Arm in Arm, Mund an Mund.

 

Na super, dachte ich, dann hatte sich diese Sache auch erledigt. Nadja hatte einen neuen Freund und ich hatte niemanden.

Ein Wunsch kam in mir hoch, den ich in letzter Zeit beharrlich ignoriert hatte. Ich wollte auch einen Freund und zwar einen festen. Jemanden, mit dem ich Zeit verbringen konnte und der mich so wollte wie ich war. Einen anderen Mann, mit dem ich versuchen konnte, mit meiner neuen Neigung klar zu kommen.

 

Sofort erstellte mein Gehirn mir eine Reihe von Bilder von mir und Mattis Koll, wie wir Arm und Arm an diesem Strand standen, uns ebenfalls küssend.

 

Ich öffnete das nächste Foto. Es waren Bilder von meiner ehemaligen Jahrgangsstufe, offenbar gab es noch regen Kontakt unter meinen alten Klassenkameraden.

Da waren Jannis und Ralf, zwei meiner besten Freunde, die beide an derselben Uni studierten.

 

Lili und Sandra, zwei gute Freundinnen von Nadja. Selbst einige der Nerds hatten Bilder gepostet und langsam beschleunigte sich mein Puls, denn da mussten dann doch eigentlich auch Bilder sein von…

 

Und da war es schon, das Foto auf das ich gewartet und vor dem ich mich gleichzeitig gefürchtet hatte.

Jonas. Er stand zusammen mit diesem Niklas und seinen beiden anderen Freunden auf einem großen Platz - vielleicht in Italien?

Eng standen die Vier zusammen und hatten die Arme umeinander gelegt. Drei Männer, eine Frau - zwei Pärchen.

Warum war es für diese beiden nur so einfach? Niklas und Jonas waren nie gemobbt oder beschimpft worden - soweit ich wusste- also, warum hatte ich solche Angst davor mich zu outen?

Und warum stand ich nicht da mit Jonas?

Der alte Frust kam wieder hoch. Warum hatte ich damals nicht mutiger sein können?

 

 

Damit war der Tag für mich gelaufen. Ich ging frustriert eine Runde joggen und dröhnte mich mit Musik zu.

Ich bestellte mir im Internet neue Klamotten und half meiner Mutter nachmittags beim Aufräumen und Kochen. Sie bemerkte natürlich, dass es mir nicht gut ging und fragte nach, aber ich wich ihr aus. Was sollte ich denn auch sagen?

6. Kapitel

Der nächste Tag im Hotel begann wieder wie immer. Ich zog mir in den Personalräumen meine Uniform an und gesellte mich dann zu Herr Braun hinter die Rezeption.

Ich hatte Spätschicht, es war also schon Nachmittag und dementsprechend viel los. Ich schleifte Koffer um Koffer herum, trug Gäste in den Computer ein und checkte Gäste aus.

Herr Braun war zufrieden mit mir, lobte mich mehrmals für meine guten Umgangsformen.

 

Dann stand er da. Groß und unglaublich anziehend - Mattis Koll. Wieder trug er ein Hemd, wieder blitzte das Tattoo an seinem Unterarm auf. Wieder sah er mich aus diesen tiefblauen Augen an und wieder verschlug es mir die Sprache.

 

„Guten Tag Herr Koll, wieder einmal herzlich willkommen bei uns“, sagte Herr Braun, während ich immer noch wie angewurzelt da stand.

„Mark?“ Ich fuhr zu meinem Ausbilder herum und bemerkte, dass Herr Braun wollte, dass ich die Registrierung machte.

Ich gab mit zitternden Händen Datum und Uhrzeit ein, dann den Namen und einiges weiteres. Der Computer antwortete mit einer Zimmernummer und ich suchte den passenden Schlüssel heraus. „Gut Mark. Bitte hilf Herr Koll mit seinem Gepäck.“

Der Hüne runzelte die Stirn. „Das werde ich ja wohl selbst noch hinbekommen.“

Herr Braun lächelte. „Das bezweifle ich nicht, aber Mark ist in der Ausbildung und soll so oft wie möglich solche Aufgaben übernehmen. Wenn es ihnen nichts ausmacht, lassen sie ihn einfach etwas hinauf tragen.“

Jetzt schmunzelte Mattis ganz eindeutig. „Na gut, dann komm mal her, Mark.“ Er sprach meinen Namen langsam und beinahe schon ein wenig ironisch aus.

Ich ging um die Rezeption herum. Mein Herz klopfte, als Mattis mir seine braune Ledertasche hinhielt. Ich nahm sie und ging ihm voran die Treppe hoch.

 

Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, seine Blicke im Nacken zu spüren, aber ich zwang mich, mich nicht zu ihm umzudrehen.

 

Vor seinem Zimmer blieb ich stehen. „Das ist ihr Zimmer Herr Koll.“ Ich schaute ihn an und bemerkte, dass er grinste. „Das weiß ich, die Nummer steht auf dem Schlüssel.“ Ich wurde rot. Er schloss auf und winkte mich hinein. Ich versuchte ruhig zu atmen, aber als ich an ihm vorbei ging, schnappte ich wieder seinen Geruch auf, was meine Beherrschung ganz schön ins Wanken brachte.

Zögernd stellte ich seine Tasche auf einen Stuhl, mir sehr wohl bewusst, dass wir jetzt ganz alleine waren und das vermutlich nie wieder sein würden.

„Seit wann arbeitest du hier, Mark?“

Diese Frage aus seinem Mund kam völlig überraschend für mich und ich fuhr zu ihm herum. „Seit letztem September, ist mein erstes Jahr.“

Er nickte. „Und, macht es Spaß?“ Ich zögerte, wusste nicht genau was ich sagen sollte, denn mein Kopf war mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Er hatte mich etwas Persönliches gefragt! Ich musste noch nicht wieder gehen, ich unterhielt mich mit ihm!

„Ja schon“, druckste ich herum, „manche Bereiche machen mehr Spaß als andere, aber im Großen und Ganzen…“ Er unterbrach mich. „Was gefällt dir am Besten?“

Wieder musste ich mich konzentrieren, versuchte nicht die ganze Zeit auf seinen Körper zu starren.

„Die Bar… und das hier eigentlich auch.“ Mattis schmunzelte. „Du arbeitest also gern mit den Gästen?“ Ich nickte schnell, fügte hinzu: „Ich mag die Uniformen.“

 

Verdammt. Hatte ich gerade gesagt, dass ich die Uniformen mochte…?

Mattis grinste, schaute mir dabei in die Augen. „Du stehst auf Uniformen?“

Was? Ich verschluckte mich, hustete und mein Gesicht glühte. „Steht dir aber auch gut“ bemerkte Mattis noch, bevor ich antworten konnte. Oh Gott. Hatte er gerade gesagt…

 

„Ich meinte nur…“ fing ich an, aber er unterbrach mich schon wieder. „Mir ist schon klar was du gemeint hast.“ Er zwinkerte. „Ich mag es nur, wenn du rot wirst.“ Wieder konnte ich nicht gleich glauben, was er da gesagt hatte. „Du magst es wenn ich…“ „Stört es dich, wenn ich das sage?“

Ich schüttelte heftig den Kopf, dann wurde mir klar, was er daraus schließen könnte.

Ich hatte gerade zugegeben, dass es mich nicht störte, wenn er etwas an mir mochte. Er. Ein Mann. Mattis Koll.

 

Er lächelte mich an. „Jetzt sollte ich dich wohl nicht länger von deiner Arbeit abhalten.“

Ich musste mich zusammenreißen, nicht enttäuscht auszusehen. Ich musste wieder gehen.

Hin und her gerissen stand ich da, wollte nicht weg von ihm, hatte aber auch keinen Grund zu bleiben.

 

Ich schaute ihn an, seine Lippen, seinen Oberkörper, den ich so gerne küssen würde.

Langsam wanderte mein Blick an seinem Arm entlang und blieb am Unterarm hängen. Meine nächste Frage rutschte mir heraus, bevor ich über sie nachdachte. „Was ist das für ein Tattoo?“

 

Mattis schaute mich mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen gerade heraus an. Irrte ich mich, oder war er näher gekommen?

„Kannst es dir ja anschauen.“

Seine Stimme hatte einen leisen und raunenden Ton angenommen. Ich biss mir auf die Unterlippe. Gott, war dieser Mann heiß.

Bevor mich der Mut verließ, trat ich näher an ihn heran und er hielt mir seine linke Hand hin. Vorsichtig griff ich danach und drehte seinen Arm um, so dass ich das Tattoo wieder aus seinem Hemd herausschauen sah.

Es waren schwarze, ineinander verschlungene Linien. Ich schob den Hemdsärmel behutsam ein Stück nach oben, sah, dass es sich über seinen Ellenbogen noch weiter nach oben wand. Ich schluckte. Als ich zu ihm aufsah, war sein Gesicht auf einmal ganz nah an meinem. Ein leises Stöhnen kam aus meinem Mund, ich war absolut gefangen von diesen tiefblauen Augen. „Möchtest du wissen, wie es weitergeht?“ Mattis Stimme war die pure Verlockung. Oh Gott.

 

Ich musste hier raus. Ich konnte nicht… ich durfte nicht…ich musste weg von diesem Mann. Er würde sonst mein Untergang sein.

 

Schnell ließ ich seinen Arm los und trat einen Schritt zurück. Mein Körper und ein großer Teil meiner Gedanken verfluchten mich dafür, aber das hier durfte nicht sein. Mattis schaute mich fragend an, den Arm immer noch leicht angewinkelt, den Ärmel immer noch hoch geschoben.

 

Fuck, fuck, fuck. Mit aller Kraft zwang ich mich, mich umzudrehen und stürmte fluchtartig aus dem Zimmer.

7. Kapitel

Als ich wieder unten in der Lobby ankam, fragte mich Herr Braun, wo ich so lange gewesen sei.

„Herr Koll hat mich nach meiner Ausbildung gefragt“, sagte ich - das entsprach sogar der Wahrheit. Mein Herz klopfte immer noch heftig gegen meine Brust. Was war wirklich passiert?

Hatte Mattis gerade gefragt, ob ich ihn ausziehen wolle? Was hätte er getan, wenn ich geblieben wäre?

 

Herr Braun hakte nicht weiter nach, die nächsten Gäste trafen ein und wir hatten mehr als genug zu tun.

Ich fragte mich, ob Mattis schon in der Bar saß und seinen Kaffee serviert bekam.

 

Am nächsten Tag hatte ich Frühschicht, also übernachtete ich mal wieder im Hotel.

Es war unerträglich dieses Mal, denn ich wusste genau wo Mattis war.

Die Treppe hinunter, einen Gang durch gehen, um die Ecke biegen und die erste Tür rechts öffnen, schon wäre ich bei ihm. Ich versuchte an etwas anderes zu denken, aber es klappte nicht.

Mattis. Mattis Koll. Ich wusste inzwischen wo er wohnte, dass er gern Irish Coffee trank und als Journalist arbeitete. Ich wusste, dass er oft hier im Hotel übernachtete und dass er ein Tattoo hatte, das mindestens bis zur Schulter reichte. Und… das wichtigste: Er war der Ansicht, dass mir die Uniform gut stand und er mochte es, wenn ich rot wurde.

Er mochte es, wenn ich rot wurde. Gott… Ich wälzte mich im Bett herum, sollte schon längst schlafen, konnte aber nicht. Warum war ich heute schon wieder davon gelaufen?

 

Was sollte ich tun, wenn sich doch noch einmal eine solche Gelegenheit ergeben würde…?

Sollte ich es geschehen lassen? Und dann?

Mein Kopf hatte wie immer einige Vorschläge parat, was dann passieren könnte.

 

Mattis, der stöhnend auf dem Bett lag, während ich seinen Schwanz leckte.

Mattis, der mich heftig küsste und sich an mir rieb.

Mattis, der mich auf seinen Schoß nahm und immer wieder in mich eindrang…

 

Ich stöhnte frustriert auf, als mein Schwanz langsam hart wurde und auf einmal bereute ich es heftig, dass ich vorhin gegangen war.

 

Das nächste Mal würde ich bleiben, egal was danach passierte. Ich wollte Mattis.

 

Morgens kam ich nur schwer aus dem Bett, um sechs musste ich schon an der Rezeption stehen und Herr Braun schonte mich kein bisschen.

Ich überlegte die ganze Zeit, ob Mattis wohl auftauchen würde, um auszuchecken. Ich musste bis zwölf arbeiten, normalerweise müsste er bis dahin kommen.

Aber wollte ich ihn überhaupt sehen?

 

 Auf diese Frage hatte ich eine Antwort. Ja. Ich wollte.

 

 

Und tatsächlich. Um Punkt zehn Uhr kam er mit Koffer und Tasche die Treppe herunter.

Ich hätte beinahe aufgestöhnt, er hatte sich offensichtlich nicht rasiert und auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichter Bartschatten, der ihm unglaublich gut stand. Er stellte den Koffer ab und trat an die Rezeption. „Guten Morgen Herr Koll“, begrüßte ihn mein Ausbilder und ich schaute Mattis vorsichtig an. Er lächelte mir zu. „Guten Morgen.“

Mir wurde leicht schwindlig und ich lächelte zurück. Herr Braun nahm den Zimmerschlüssel entgegen und gab alles Nötige in den Computer ein, während ich Mattis immer noch anschaute.

„Das war's dann auch schon, einen schönen Tag noch“ wünschte Herr Braun und beinahe verzweifelt biss ich mir auf die Lippe. Jetzt würde Mattis wieder gehen und ich würde ihn vermutlich wochenlang nicht sehen.

 

Auf einmal griff der Hüne in seine Ledertasche und zog einen Umschlag heraus. „Das ist für dich“, sagte er schlicht und hielt ihn mir hin.

 

Meine Hände zitterten, als ich den Umschlag entgegen nahm. „Danke“, antwortete ich reflexartig und er grinste.

Dann nahm er seinen Koffer und verließ das Hotel, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ich starrte ihm nach.

 

Als er draußen war bemerkte ich, dass Herr Braun mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.

„Was ist das?“ wollte er wissen und ich zuckte die Schultern.

Ich steckte den Umschlag ein, obwohl ich ihn am liebsten sofort aufgerissen hätte.

Herr Braun lächelte mich nachsichtig an. „Na komm, mach ihn auf. Kannst fünf Minuten Pause haben.“

Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln und eilte nach hinten ins Büro. Eilig ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und schnappte mir den Brieföffner. Vorsichtig wurde der Umschlag aufgeschlitzt und ich sah hinein. Er enthielt einen Bogen Papier.

Ich atmete tief durch, zog ihn aus dem Umschlag und faltete ihn auf.

 

Mit einer eleganten und geraden Handschrift, die ich diesem großen Mann nie zugeordnet hätte, standen zwei Wörter in der Mitte des Blattes.

 

Trau dich.

 

Darunter stand eine Telefonnummer.

 

Oh Gott. Mattis hatte mein Problem eindeutig klar erkannt und er wollte, dass ich ihn anrief.

 

Trau dich. Nur zwei Wörter, aber sie trafen mich direkt ins Herz. Mattis wollte, dass ich mich traute. Dass ich ihn anrief und… ja, was dann eigentlich? Wollte er eine schnelle Nummer? Oder ... ein Date?

 

Mit Herzklopfen steckte ich den Umschlag wieder ein und ging zurück an die Rezeption.

Herr Braun schaute mich neugierig an, sagte aber nichts. Wahrscheinlich verrieten meine roten Wangen genug.

8. Kapitel

Sobald ich meine Schicht beendet hatte, eilte ich hoch in mein Zimmer, ließ mich aufs Bett fallen und holte den Brief wieder heraus.

 

Trau dich.

 

Ich speicherte die Telefonnummer in mein Handy ein, damit sie ja nicht verloren ging. Mein Handy teilte mir mit: Der Kontakt „Mattis Koll“ wurde erstellt. Ich lächelte verträumt. Ich hatte seine Nummer.

 

Ich packte meine Sachen, heute fuhr ich heim, weil ich erst morgen Abend wieder Schicht hatte.

 

Als ich noch einmal in das aufgeräumte Zimmer schaute, spürte ich mein Handy überdeutlich in meiner Hosentasche. Sollte ich Mattis etwa gleich anrufen? Oder.. sollte ich lieber schreiben? Er hatte nicht gesagt, ob ich anrufen oder schreiben sollte.

Ich zog das Handy heraus und sendete - nach ungefähr hundert anderen Entwürfen - folgende Sms.

 

„Hallo, danke für den Brief und die Nummer. Ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll, aber ich wollte mich auf jeden Fall melden.

Liebe Grüße, Mark.“

 

Ich wusste nicht, ob ich ihn duzen oder siezen sollte, also hatte ich jede Anrede vermieden.

Jetzt hatte er jedenfalls auch meine Nummer.

 

Ich schnappte mir meine Sachen und ging hinunter um auszuchecken.                      

 

Im Zug nach Hause behielt ich mein Handy die ganze Zeit über in der Hand, falls Mattis sich meldete.

Allerdings wartete ich umsonst. Bis ich zuhause war, kam keine Nachricht von meinem Angebeteten.

Erst als ich geduscht hatte, gegessen und in Jogginghose und T-Shirt auf meinem Bett lag und fernsah, piepste mein Handy endlich. Ich riss es an mich und mein Herz machte einen Hüpfer, als ich sah, dass die Nachricht wirklich von Mattis war.

 

Er schrieb: Hallo Mark. Schön dass du dich gemeldet hast. Hättest du Lust, mich mal während deiner Freizeit zu treffen? Ach so und: Du darfst mich Mattis nennen.

 

Mein Lächeln reichte gerade wohl von einem Ohr zum anderen.

Er wollte sich mit mir treffen. Ich durfte ihn duzen. Was gab es Schöneres auf der Welt?

 

Meine Finger trafen kaum die richtigen Buchstaben, während ich die Antwort tippte.

 

„Ich würde mich gern mit dir treffen. Ich wohne nicht weit weg von dir, was möchtest du denn machen?“

 

Das klang zwar, als hätte ich ihn gestalkt, aber diese Info musste ich einfach loswerden. Genau genommen fuhr man etwa eine halbe Stunde mit dem Auto von mir zu ihm, aber das würde ich für ihn jederzeit in Kauf nehmen.

Aber halt. Was, wenn er sich an einem öffentlichen Ort mit mir treffen wollte?

Dann würde uns ja jeder sehen und ich kannte hier eine Menge Leute.

Ich zerbiss mir die Unterlippe, während ich auf seine Antwort wartete.

 

Aber statt eines erneuten Piepsens fing mein Handy auf einmal an meinen Telefonklingelton zu spielen. Oh Gott, rief er mich etwa an? Ich sah nervös aufs Display- Ja, er rief mich an.

 

Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte nahm ich ab und hob das Handy ans Ohr.

„Hallo?“

Sofort antwortete die mir inzwischen allzu bekannte, tiefe, ruhige Stimme.

„Hallo Mark.“ Ich ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen, brachte kein Wort heraus. Er redete weiter.

„Wann hast du denn in den nächsten Tagen Zeit? Ich bin in der Gegend.“

Mark, jetzt musst du etwas sagen, erinnerte ich mich selbst und riss mich zusammen. Ich überlegte. Heute war Mittwoch. Wie arbeitete ich noch einmal diese Woche?

„Ich habe morgen Vormittag frei, Freitag habe ich Berufsschule bis vier. Am Samstag habe ich den ganzen Tag frei und Sonntag arbeite ich nachmittags.“

Ich zerquetschte beinahe meinen eigenen Daumen in meiner Faust, so aufgeregt war ich.

 

„Was hälst du dann von Freitagabend?“ Ich nickte heftig, brachte dann ein „Ja, gern“ heraus.

Ich konnte sein Grinsen hören, als er sagte: „Mache ich dich nervös?“ Ein leises Aufstöhnen entwich mir. „Etwas“, gab ich zu.

„Mark…“ Seine Stimme war immer noch völlig ruhig. „Warum bist du am Montag gegangen?“ Ich wurde rot. Gut, dass er nicht da war und das sehen konnte. Obwohl…er mochte das ja.

„Du bist nicht geoutet, hab ich recht?“ Ich zögerte. Er kam mir wieder zuvor.

„Wir müssen nirgends hingehen, wenn es dir unangenehm ist.“

Meine Gedanken überschlugen sich. Argumente und Gegenargumente lieferten sich einen heftigen Kampf.

 

Ich wollte unbedingt mit Mattis Koll ein Date haben. - Aber ich war nicht geoutet.

 

Ich wollte es langsam angehen lassen und nicht gleich in seinem Bett landen. - Aber anderseits wollte ich schnellstmöglich in seinem Bett landen.

 

Man würde ja nicht sofort erkennen, dass wir ein Date hatten. - Aber ich würde sicher jemanden treffen, den ich kannte.

 

Und wenn mir das egal war?

 

„Wir können gern irgendwo hingehen“ platzte ich heraus, bevor ich es mir doch noch anders überlegte.

 

Er schwieg einen Moment lang, dann schlug er vor, dass wir uns zum Essen bei einem der Italiener in der Gegend treffen könnten. Ich lächelte. Wie klischeehaft. Trotzdem sagte ich zu, lächelte dabei und wartete, dass er noch etwas erwiderte.  

„Dann bis Freitag Mark.“ Seine Stimme ging mir immer noch durch und durch.

„Bis Freitag“ gab ich zurück, wollte das Gespräch aber noch nicht beenden. „Ich freue mich“, fügte ich deswegen hinzu.

 

„Ich freue mich auch“ antwortete er und sein Grinsen war deutlich zu hören- dann legte er auf.

Ich lag mit klopfendem Herzen im Bett und strahlte. 

9. Kapitel

Am Donnerstag im Hotel fing ich mir ein paar neugierige Blicke von Herr Braun ein, weil ich so gut gelaunt und hibbelig war. Frau Wild hingegen war immer noch krank geschrieben.

 

Die Berufsschule war in der Nähe des Hotels, deswegen stand wieder eine Übernachtung an.

Ich konnte kaum schlafen, weil ich so aufgeregt war. Mein ganzer Schlafrhythmus war durcheinander, seit ich Mattis kannte, weil ich vor lauter Verliebtheit ständig nicht einschlafen konnte.

 

Moment. Verliebtheit? Da ging jetzt aber meine Fantasie mit mir durch, oder? War das etwa schon Verliebtheit?

 

Ich schüttelte den Kopf über meine eigenen Gedanken. Egal was es war - es fühlte sich toll an.

 

Am Freitagmorgen ging es direkt in die Berufschule. Die üblichen Fächer gingen einfach an mir vorbei, mein Kopf war mit anderen Dingen beschäftigt. Natürlich versuchte ich mich zusammenzureißen, aber mein Date mit Mattis ging mir nicht aus dem Kopf.

 

Als wir endlich gehen durften schnappte ich mir meine Sachen und erwischte sogar einen früheren Zug nach Hause. Ich war hochgradig nervös.

 

 

 

Dann endlich wurden meine Fantasien Realität. Ich stand schon zehn Minuten vor acht vor dem Italiener und trat die ganze Zeit von einem Fuß auf den Anderen.

Pünktlich mit dem Glockenschlag einer nahe gelegenen Kirche, stieg Mattis direkt neben mir aus einem Taxi. Ich riss mich zusammen, um ihm nicht um den Hals zu fallen, strahlte dafür übers ganze Gesicht.

 

„Hallo Mark“ begrüßte er mich, ebenfalls lächelnd. „Hallo Mattis.“ Es fühlte sich gut an, ihn zu duzen und seinen Namen auszusprechen. Wir gingen hinein, Mattis hatte einen Tisch reserviert, so dass wir in einem etwas abgelegenen Winkel des Restaurants saßen.

 

Ich ließ mich ihm gegenüber auf einen Stuhl sinken und schaute ihn dabei verstohlen an. Der Bartschatten war verschwunden, die Wangen sorgfältig glatt rasiert. Sein Hemd war dieses Mal olivfarben, was perfekt zu seiner gebräunten Haut passte. Und dann waren da natürlich… Seine Augen. In dem Moment, als ich in das strahlende Blau schaute, trafen sich unsere Blicke und ich wurde rot - mal wieder in seiner Anwesenheit.

 

 

 

„Wie war dein Tag?“ wollte er wissen und ich fasste stockend zusammen wie die Schule gewesen war, wie ich hierher gefahren war, was ich dazwischen gemacht hatte.

Am Ende fügte ich ehrlicherweise hinzu: „Ich war den ganzen Tag total nervös.“

Sein Schmunzeln machte mir weiche Knie, gut dass ich saß und nicht stand.

„Und bei dir?“ Mattis zuckte die Achseln. „Das Übliche. Ich hab einen Artikel fertig geschrieben und eingereicht, dann war ich bei der Eröffnung von dem neuen Kaffee in der Einkaufsstraße und hab dort Fotos gemacht und dann bin ich hierher gefahren. Du bist mein erster richtig schöner Termin heute.“

Eine Kellnerin trat zu uns an den Tisch. „Was möchten die Herren trinken?“

Die Situation erinnerte mich ziemlich stark daran, wie ich Mattis das erste Mal gesehen hatte.

„Eine große Cola, bitte“, bestellte ich, schaute dann gespannt zu Mattis. „Für mich auch“ sagte er und ich schaute ihn verwirrt an. „Keinen Irish Coffee?“ fragte ich, kaum dass die Kellnerin weg war.

 

Mattis lachte laut und herzhaft auf. „Heute habe ich etwas besseres“ erklärte er dann schlicht und mir wurde ganz warm. Meinte er etwa mich?

 

 

Danach wurde unser Gespräch wieder belangloser, wir bestellten Essen und redeten über das Hotel, über Mattis Arbeit als Journalist. Mich interessierte alles, was er von sich gab, von seinen Erzählungen über seinen Chef bis zur Beschreibung seiner Wohnung. Das meiste erfuhr ich nur durch nachfragen, er war tatsächlich ein eher einsilbiger Typ.

 

Ich brachte auch in Erfahrung, dass er eine kleine Schwester hatte, sowie einen älteren Bruder.

Beide wohnten offenbar in der Nähe, die Schwester ging noch zur Schule, der Bruder arbeitete in einer Bank. Ich fragte mich, ob Mattis Bruder wohl die gleiche hünenhafte Statur hatte.

 

Während wir aßen redeten wir nicht, dafür war es viel zu lecker und ich wusste auch nicht was ich noch fragen oder sagen sollte. Es war sehr angenehm so mit Mattis hier zu sitzen und einfach zu essen. Hin und wieder schauten wir uns an und lächelten.

Ob ein Außenstehender wohl bemerken würde, dass wir hier ein Date hatten?

Als wir fertig waren fing Mattis wieder ein Gespräch an, das dieses Mal in eine etwas unangenehme Richtung steuerte.

Er fragte wie das Abitur für mich gewesen war und ob ich noch Kontakt zu meinen damaligen Freunden hätte.

Das alles erinnerte mich schmerzhaft an die ganze Geschichte mit Jonas und Nadja.

Ich wich den Fragen aus und lenkte das Gespräch wieder auf das Hotel. Wie nebenbei ließ ich einfließen, dass Frau Wild ein Auge auf Mattis geworfen hatte.

Als ich das erwähnte, lachte er. „Und?“, wollte er wissen, „was hast du gesagt?“

Ich zucke die Schultern. „Nichts, sie hat sowieso gemeint, dass sie bei dir keine Chance hätte, weil du… na ja. Nicht an ihrem Ufer fischst.“ Wieder lachte Mattis auf, fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Da hat sie wohl Recht. Und du, wie sieht's bei dir aus? Fischt du an beiden Ufern?“ Wie bitte? Mit dieser Frage war ich etwas überfordert. „Ich bin mir nicht sicher“, gab ich zu, „ich würde nicht behaupten, dass mich Frauen überhaupt nicht interessieren.“

 

Mattis beugte sich ein wenig vor, stellte leise fest: „Dann habe ich ja die doppelte Konkurrenz.“ Die Härchen an meinem Nacken machten sich selbstständig und standen stramm. Konkurrenz? Um mich?

„Du hast keine Konkurrenz.“

 

Moment. Hatte ich das gerade gesagt? Ich spürte wie mir wieder einmal das Blut die Wangen wärmte, nervös schaute ich auf zu Mattis.

Sein Blick war auf mich geheftet, sein Mund zeigte ein äußerst zufriedenes Lächeln.

 

„Danke Mark.“

 

10. Kapitel

Wir gönnten uns noch einen Nachtisch, dann ließ sich Mattis die Rechnung bringen. Obwohl ich protestierte, bestand er darauf mich einzuladen, schließlich sei das eine Art Date und er derjenige mit dem Job.

 

Na gut, wenn er meinte. Nachdem dann auch noch bezahlt und abgeräumt war, wurde ich etwas nervös. Jetzt würden wir bald gehen. Und dann? Wohin? Jeder zu sich nach Hause, oder sollte ich ihn fragen ob er …

 

Mattis unterbrach meine Gedanken. „Du hast morgen frei oder?“

Ich nickte, mein Herz klopfte. Hoffentlich mussten wir uns noch nicht trennen…

„Willst du noch auf einen Drink mit zu mir kommen?“ Seine Stimme blieb ganz ruhig, während er das sagte, in mir hingegen sah es ganz anders aus.

 

„Gern!“ Zu einem längeren Satz war ich gerade nicht imstande, aber Mattis schien das nicht zu stören. Er nickte, dann stand er auf. Wir verließen das Restaurant, Mattis rief uns ein Taxi.

In weniger als zehn Minuten war es da und wir stiegen ein.

Während der Fahrt sah ich Mattis immer wieder von der Seite an. Heute trug er einen schlichten schwarzen Tunnel in seinem Ohr, ich war aber sicher, dass ich auch schon einen silbernen an ihm gesehen hatte.

 

Fieberhaft überlegte ich, wie es wohl weitergehen würde und welche dieser Varianten mich glücklich machen wollte. Tatsache war: Ich wollte so lang wie möglich bei Mattis bleiben und ihn irgendwann auch küssen, vielleicht auch mehr mit ihm anstellen. Was davon wohl war werden würde?

 

Das Taxi hielt vor einem großen Mehrfamilienhaus und ich stieg mit Mattis hoch in den obersten Stock. Als er seine Tür öffnete blieb mir erst mal der Mund offen stehen.

Die Wohnung war ziemlich groß für nur eine Person und absolut schick. Die Möbel passten perfekt zueinander und alles war hell und freundlich. Das war total nach meinem Geschmack, genau so sahen meine Zimmer bei mir zuhause nämlich auch aus.

 

Während er in die Küche verschwand blieb ich ziemlich nervös im Wohnzimmer stehen. Schnell war er wieder da und bedeutete mir, mich aufs Sofa zu setzen. „Was willst du trinken? Bier? Kaffee? Was härteres?“ „Ähm…“, ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte. „ Einfach das gleiche wie du.“ Mattis grinste und verschwand wieder.

Auf der Couch sitzend schaute ich mich weiter um. So lebte also ein Mattis Koll. Irgendwie passte die Wohnung nicht zu seinem Tattoo und seinem Tunnel.

 

Ich rieb nervös meine Finger aneinander. Das hier war ein echtes Date, mit Mattis Koll.

 

Nach ein paar Minuten tauchte er mit zwei Flaschen Bier wieder auf und stellte sie vor uns auf den Tisch. Er ließ sich in einen Sessel neben der Couch fallen und prostete mir zu. Ich nippte nur, zu nervös um viel zu trinken.

 

„Schöne Wohnung“, brachte ich nervös heraus, Mattis zuckte mit den Schultern. „Ich wohne hier schon eine Weile.“

 

Wieder trat Schweigen ein. Ich fragte mich, warum Mattis mich nicht küsste, oder zumindest berührte, so wie beim letzten Mal in seinem Hotelzimmer. Wobei, da hatte ich ja ihn berührt, nicht umgekehrt. Wollte er etwa, dass ich den ersten Schritt machte …?

Ich nahm noch einen Schluck aus meiner Flasche, warm kribbelte es in meinem Hals.

 

Wir genossen schweigend, aber irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. „Mattis…“, fing ich an, er brummte. Sollte wohl eine Aufforderung zum Weiterreden sein. Ich schaute ihn an, er hatte die Augen geschlossen und schien völlig entspannt zu sein.

„Mattis, darf ich dich küssen?“ Seine Augenlieder klappten auf, sein Blick traf mich und wieder faszinierte es mich, wie dunkelblau seine Iris war.

„Natürlich darfst du.“ Seine Stimme war leise, rau, aber deutlich. Seine Lider schlossen sich erneut, er blieb ganz ruhig sitzen, sein Bier stand inzwischen auf dem Tisch.

Ich nahm all meinen Mut zusammen, stellte auch meine Flasche ab und stand auf.

 

Was sollte ich jetzt machen? Zögernd trat ich zu Mattis, der eine Hand nach mir ausstreckte. Als er mich berührte, kribbelte mein ganzer Körper und er zog mich sanft auf seinen Schoß.

 

Vorsichtig setzte ich mich auf sein Bein, legte einen Arm um seinen Hals. So nah war ich ihm noch nie gewesen, aber ich wollte mehr. Ich beugte mich vor, bis ich seinen Atem an meinem Gesicht spürte, dann schloss ich die Augen und berührte seinen Lippen mit meinen.

 

Ein tiefes Stöhnen kam aus Mattis leicht geöffneten Lippen, seine Arme zogen mich näher an sich heran und seine Zunge stieß gegen meine.

Ich vergrub meine Hand in seinen Haaren, schmiegte mich an ihn und küsste ihn immer heftiger und leidenschaftlicher.

So lange träumte ich jetzt schon von ihm und jetzt wurde es wahr.

Mattis Körper fühlte sich sehr gut an, fest und groß, aber überhaupt nicht grob oder ungeschickt.

Seine Hände fuhren an meinen Konturen entlang, entlockten mir leise Seufzer.

 

 

Ich knabberte an seinen Lippen, leckte über seine Zunge, seinen Hals. Sanft streifte er mir mein Shirt über den Kopf, ließ es neben uns auf den Boden fallen. Meine Nippel stellten sich auf, als er sie mit den Fingern streifte, ich bekam Gänsehaut an den Armen, gab mich ihm ganz hin.

 

Dann öffnete ich mit zitternden Fingen sein Hemd, schob es ihm über die Schulten und stöhnte leise auf, als ich sein Tattoo endlich ganz sah. Die schwarzen Linen verliefen nicht nur über seinen Arm und seine Schulter, sondern erstreckten sich nach hinten bis über seinen Rücken und über einen Teil seiner Brust. Ich folgte den schwarzen Windungen mit dem Finger, so dass es jetzt Mattis war, dessen Härchen sich aufstellten.

 

Er legte die Arme um mich und stand auf, hob mich einfach hoch und legte mich aufs Sofa.

Meine Hose wurde eng - verdammt eng - und ich zog ihn zu mir, auf mich, über mich.

 

Unsere Knutscherei ging weiter, jetzt in der Horizontalen und das turnte mich unglaublicherweise noch mehr an. Ich stöhnte gequält auf, meine Hose spannte und klemmte mir da unten 'was Wichtiges ab. Ich warf einen Blick zwischen uns und stellte erleichtert fest, dass Mattis offensichtlich das gleiche Problem hatte.

 

„Kannst du… ich meine“, ich lief schon wieder rot an, verdammt. Mattis grinste breit an meinem Hals und fasste nach unten, öffnete zuerst meine Hose, dann seine eigene. Dann küsste er mich, biss mir sanft in die Lippe. „Du musst nur etwas sagen, Mark. Ich will dich nur nicht…“ Er seufzte, ich stutzte. „Was?“

Mattis schaute mir in die Augen. „Ich will das hier nicht übereilen. Wir machen das in deinem Tempo, ja?“ Ich lächelte. „Bei dir kann's mir nicht schnell genug gehen, Mattis. Ich will dich schon viel zu lange.“ Wow, wo kam denn dieser Mut auf einmal her?

Das Lächeln glitt von Mattis Gesicht, er stöhnte und presste seine Lippen wieder auf meine.

 

Schnell entledigten wir uns unserer Hosen, so dass wir endlich nur in Pants wieder aufeinander lagen. Jetzt spürte ich durch den dünnen verbliebenen Stoff seine erregte Härte. Wir keuchten und stöhnten, dann wurde Mattis noch einmal langsamer.

„Mark“, stieß er zwischen zwei Küssen aus, „hast du das schon mal gemacht? Ich meine, mit einem Mann?“

Ich nickte nur, wollte seine Lippen nicht entbehren. Ihm gingen aber anscheinend noch mehr Sorgen durch den Kopf. „Welche Rolle … ich meine, warst du dabei oben oder …“

„Mattis“, murmelte ich. „Das ist doch egal … wenn du es unbedingt wissen willst … ich hatte beides schon mal und mit dir würde ich alles machen.“ Ich spürte, dass er überrascht war, aber jetzt wollte ich echt nicht weiter reden.

 

Ich wollte Mattis.

 

Meine Finger wanderten an seinem Rücken hinunter an seine Hüfte und dann um ihn herum, bis sie seine Erregung berührten, griffen dann fester zu und fingen an ihn zu reiben und zu massieren.

 

Er ließ wieder dieses geile tiefe Stöhnen hören und brachte damit alles in mir zum Klingen.

Immer schneller ließ ich meine Hand an ihm auf und ab gleiten und schließlich lagen wir nackt nebeneinander und massierten uns gegenseitig, während wir uns die ganze Zeit küssten.

Mein Körper bebte immer heftiger und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr.

„Gott…“ keuchte ich und kam in Mattis Hand. Er stöhnte leise, legte seine Hand auf meine, die immer noch seinen Schwanz bearbeitete und stieß ein paar mal hinein. Dann stöhnte auch er laut auf und ergoss sich über unsere Finger.

 

Ich schnappte mir wieder seine Lippen und küsste ihn, kuschelte mich an ihn, das Sperma an unseren Händen störte mich nicht im Geringsten - ihn anscheinend auch nicht.

 

Wir blieben eine ganze Weile so liegen, dann huschten wir ins Bad und duschten uns ab, nicht ohne einiges Herumgealbere und Geknutsche. Jetzt, wo ich einmal damit angefangen hatte, konnte ich gar nicht mehr aufhören Mattis zu küssen.

 

Danach schlüpften wir in Jogginghosen - Mattis Hosen waren mir eigentlich viel zu groß, aber dadurch umso bequemer - und kuschelten uns wieder auf den Sessel.

 

Ich saß natürlich auf Mattis Schoß - inzwischen kam mir diese Position tatsächlich natürlich vor -, obwohl ich sonst ja eher Leute auf MEINEM Schoß sitzen hatte.

Hin und wieder küssten wir uns, dann unterbrach Mattis irgendwann die Stille.

„Als du vorhin sagtest, du hättest … beide Seiten ausprobiert …“ Seine Stimme klang ein wenig nervös, ich ahnte was dahinter steckte.

Ich schmiegte mich an ihn. „Mattis, keine Angst, ich bin keines von diesen… Flittchen. Ich habe beide Seiten genau einmal ausprobiert und das eine Mal war ich betrunken.“

 

Sofort konnte ich spüren, wie sich Mattis Körper entspannte. Er seufzte, küsste mich dann.

„Tut mir leid, Mark, ich … hatte nur Angst, dass du …“

Nanu? So verletzlich und gefühlvoll kannte ich meinen Hünen ja noch gar nicht.

„Schon gut“, hauchte ich, fügte dann ebenso leise hinzu: „Ich bin nicht nur auf Sex aus.“

 

Mattis Lächeln erzeugte ein warmes Gefühl in meinem Bauch, schließlich hatte ja auch ich diese Befürchtung von ihm gehabt.

 

Ein Blick auf eine Uhr an der Wand sagte mir, dass es schon fast zwölf Uhr war, eine weitere Entscheidung stand an.

 

„Mattis…“ Ein Brummen - ich liebte dieses Geräusch jetzt schon. „Kann ich … kann ich bei dir übernachten? Sonst müsste ich langsam nach Hause.“

Mattis schloss mich fest in seine Arme. „Klar kannst du, ruf aber bitte daheim an, nicht dass sich da jemand Sorgen macht.“ Ich lachte. „Benimm dich mal nicht wie mein Aufpasser, das hier ist ein Date.“ Er schmunzelte. „Trotzdem bin ich der Ältere und passe auf dich auf.“

Diese Worte fühlten sich einerseits gut an, hinterließen aber andererseits einen komischen Beigeschmack.

Ich hatte Mattis noch gar nicht nach seinem Alter gefragt, war mir aber immer noch sicher, dass er wesentlich älter war als ich. Ich war immerhin erst neunzehn, würde zwar bald zwanzig werden, aber er war sicher schon sechs- oder siebenundzwanzig oder noch älter.

„Du, wie alt bist du eigentlich?“, fragte ich leicht nervös und er grinste. „Macht dir das Sorgen, Kleiner?“ Ich zuckte nur mit den Schultern, wollte eine Antwort.

„Ich bin achtundzwanzig. Ist dir das zu alt?“ Er zögerte, hörte jetzt auch Sorge in deiner Stimme.

„Wie alt du bist, ist mir eigentlich egal, solange ich dir nicht zu jung bin?“

Als Antwort küsste er mich, lange und innig, danach flüsterte er mir ins Ohr: „Das hier fühlt sich eindeutig nicht verkehrt an und ich will dich nicht wegen ein paar Jahren Altersunterschied aufgeben. Du hast mir schon von Anfang an gefallen und jetzt, wo ich dich besser kenne, mag ich dich ziemlich gern.“

 

Das klang doch mal richtig gut. Ich strahlte ihn an, wusste nicht was ich sagen sollte, aber er schien mich auch so zu verstehen.

 

Einige Minuten später rief ich zuhause an und sagte Bescheid, dass ich bei einem Freund übernachten würde. Meine Mutter war ziemlich überrascht, aber offensichtlich auch erfreut, schließlich hatte ich eigentlich keine Freunde mehr seit unserem Schulabschluss.

Mattis Bett war groß und bequem, genau richtig zum ausgedehnten Kuscheln vor dem Einschlafen. Nie hätte ich gedacht, dass dieser große Mann so ein Kuschelbär war.

 

Ich schwebe auf Wolke sieben, ich lag bei Mattis Koll im Bett und er hatte mir gesagt, dass er mich sehr mochte und mich begehrte. Außerdem hatten wir so etwas wie Sex gehabt und weiteres war ganz und gar nicht ausgeschlossen. Ich war so glücklich, ich hätte Schnurren können. Tat ich aber nicht, küsste stattdessen lieber Mattis, der wieder mein heiß geliebtes Brummen hören ließ.

Mit dem Finger ertastete ich seinen Tunnel, es fühlte sich merkwürdig an, beinahe durch sein Ohr durchfassen zu können, aber auch irgendwie witzig.

Im Halbdunkeln war sein Tattoo kaum zu erkennen, aber ich wusste, dass es da war und beim Gedanken daran und mit Mattis halbnacktem Körper an meinem wurde mir schon wieder ganz warm und kribblig.

Eine ganze Weile noch genoss ich dieses Gefühl, bevor ich dann schließlich einschlief. 

11. Kapitel

 

Ich erwachte völlig zufrieden und glücklich, wusste zunächst allerdings nicht warum.

Es dauerte aber nicht lange, bis ich feststellte, dass ich weder zuhause, noch im Hotel war und dass neben mir jemand lag und das, obwohl ich keinerlei Anzeichen eines Katers spürte.

 

Ich schaute neben mich und sah Mattis, groß und mit seinem unglaublich geilen Tattoo neben mir liegen - schlafend. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Ich hatte nicht geträumt, ich war hier, bei Mattis, meine Wünsche hatten sich erfüllt.

Ich schaute ihm eine Weile beim Schlafen zu, dann fing ich an seinen Körper zu berühren und zu streicheln, sanfte Küsse auf seiner Haut zu verteilen.

Mattis brummelte ein wenig herum, dann spürte ich plötzlich seine Hand in meinem Haar.

„Morgen“, hörte ich seine tiefe Stimme und schaute grinsend auf. Er lächelte zurück, zog mich für einen Kuss in seine Arme. Meine Morgenlatte stieß gegen seine und ich holte scharf Luft. „Ups“, hauchte ich und brachte ihn damit zum Lachen.

Eine sanfte Bewegung seines Beckens ließ mein Herz schneller schlagen, bekam ich etwa schon eine Runde vor dem Frühstück?

Ich küsste ihn heftiger, worauf er offenbar nur zu gerne einging.

„Bist ja schon ganz schön wach“, grinste er, als ich mich kurzerhand auf ihn legte und meinen Unterleib an seinem rieb.

 

 

Als Antwort küsste ich ihn weiter und ließ mich dabei an Mattis Körper nach unten gleiten.

Ich spürte wie sein Brustkorb vibrierte, als er leise lachte.

„Du gehst ja vielleicht ran“, hörte ich noch, dann war ich an seinem Bauchnabel vorbei und völlig abgelenkt von seinen Kronjuwelen.

Vorsichtig leckte ich über seine geöffneten Schenkel und grinste, als seine Hoden von der Berührung zuckten.

 

Ich arbeitete mich wieder weiter hoch, über seinen Schaft bis zu seiner Eichel und entlockte Mattis immer wieder eines meiner geliebten Brummgeräusche.

Sein Brustkorb hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus, als ich seinen Schwanz in meinen Mund gleiten ließ.

 

Ich verwöhnte Mattis mit all meiner Leidenschaft und Hingabe für ihn, bis er lautes Stöhnen und Keuchen nicht mehr unterdrücken konnte.

Mit einem lauten Aufstöhnen ergoss er sich in meinen Mund und ich schluckte ohne zu zögern.

 

 

Wenig später saßen wir zusammen am Frühstückstisch, die Stimmung war durchweg entspannt, wir unterhielten uns locker und küssten uns immer wieder ausgiebig.

 

Ich konnte immer noch nicht glauben, wie perfekt mein Leben gerade lief.

 

Zum Glück hatte ich heute frei und nach dem Frühstück half ich Mattis noch beim Abwasch und beim Aufräumen.

 

Dabei spürte ich immer mehr dieses Kribbeln zwischen uns, bis Mattis mich irgendwann packte und kurzerhand auf seine Hüfte hob. Ich schlang meine Beine um ihn und wir küssten uns heftig und leidenschaftlich, bis Mattis mich auf seinem Bett ablegte.

 

 

Ich blieb den ganzen Tag bei Mattis. Die meiste Zeit verbrachten wir im Bett.

Auch während ich mit dem Zug nach Hause fuhr, wurde mir immer noch ganz warm bei den Erinnerungen.

 

Mattis war - entgegen seines groben und selbstbewussten Auftretens - sehr zärtlich liebevoll gewesen, ich hatte selbst alles getan, um ihm das alles auch zurückzugeben und daraus resultiert waren einige Stunden voller Leidenschaft und … Ja, Liebe.

 

Ich war mir inzwischen sicher, dass ich mich tatsächlich voll und ganz in ihn verliebt hatte und ein wenig optimistisch betrachtet hatte ich durchaus das Gefühl, dass er diese Zuneigung auch erwiderte. Außerdem hatte er selbst gesagt, dass er mich sehr mochte und mir auch immer wieder versichert, dass ihn der Altersunterschied nicht störte.

 

Wir hatten uns für den folgenden Mittwochnachmittag wieder verabredet und mir war dabei ein Stein vom Herzen gefallen. Ich wollte ihn so gern so schnell wie möglich wieder sehen.

 

 

Der Sonntag verging schleppend, es war sehr viel los im Hotel und ich war ständig beschäftigt. Frau Wild war zwar inzwischen wieder gesund, aber da ich mittlerweile alles erklärt bekommen hatte, ließ sie mich den Großteil der Arbeit machen.

 

Sonntag auf Montag übernachtete ich im Hotel. Als ich abends im Bett lag war ich todmüde und doch auch wach, weil ich die ganze Zeit nur an Mattis dachte.

 

Plötzlich piepte mein Handy und ich sah, dass es tatsächliche eine SMS von Mattis Koll war.

 

Aufgeregt ließ ich die Nachricht öffnen und las.

 

„Hallo Mark, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt, aber ich musste dir einfach schreiben. Ich freue mich schon auf Mittwoch und denke gerne an Samstag zurück.

Du bist es wirklich wert, dass man dich näher kennen lernt.

Mattis.“

 

Bei diesen Worten wurde mir ganz warm und ich strahlte mal wieder übers ganze Gesicht. In meinem Bauch drehten hundert Schmetterlinge Loopings und meine Wangen waren sicher rot.

 

Eilig schrieb ich zurück.

 

„Hallo Mattis, keine Angst - ich war sowieso noch wach.

Ich denke auch ständig an dich und freue mich auf Mittwoch.

Ich wäre jetzt sehr gern bei dir. Mark.“

 

Ich musste nicht lange auf die Antwort warten. Mattis wünschte mir noch eine gute Nacht und ich rollte mich zufrieden unter der Decke zusammen. Das Leben war so schön.

Impressum

Texte: Der Text ist natürlich von mir ;-)
Bildmaterialien: Das Cover ist auch von mir .. :P
Tag der Veröffentlichung: 27.05.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle meine Kommentarschreiber, danke für das lange warten :)

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