Cover




Kurzgeschichte
“Wunschträume”


Ellas-Welt




www.ellas-welt.de

© Alle Rechte für die Texte und Bilder liegen einzig bei der Autorin selbst und dem Verlag. Vervielfältigungen und Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung
der Autorin “Ellas-Welt”!

Erscheinungsdatum: August.2010
Cover & Illustrationen: gezeichnet von Ellas-Welt
Bilder: gezeichnet von Ellas-Welt
Einleitung: Weltenbrand “Dina”
Texte: by © Ellas-Welt
Lektorat: Michael Sonntag, Viola B.,
Ellas-Welt
Klappentext: Weltenbrand, Ellas-Welt


Gedankenverloren stand sie vor ihrem Fenster und schaute in die sternenklare Nacht. Ihr Blick schweifte weit hinauf in den majestätisch, unendlich weiten Himmel während ein Glänzen in ihre betrübten grünen Augen trat und sie schwer seufzte. Sehnsüchtig suchte sie minutenlang ziellos den Himmel ab, ohne sich zu rühren, bis sie schließlich beim uralten Mond hängen blieb, der matt und in voller Schönheit sein weiches blaues Licht über das Firmament warf und die Welt in Ruhe und Geborgenheit hüllte.

Seine Weisheit ließ Fragen in ihr aufsteigen, die sich fest in ihren Gedanken verankerten und sie leise und sanft ihre Worte an ihn richtete, mit einer Bitte der Hoffnung in ihr.

… ,,Ach guter alter Mond, nie vorher hatte ich ein Wort an euch gerichtet, das etwas von euch verlangte, doch dieses eine Mal möchte ich euch um etwas bitten. Dieses eine Mal hoffe ich so sehr, das ihr sie mir gewähren werdet…"

Kurz brach sie ab, schloss ihre Augen, seufzte abermals schwer und legte sanft ihre rechte Hand auf ihre linke Schulter. Ein warmes Gefühl stieg in ihr auf, immer noch fühlte sie seine sanfte Berührung, seine Hand wie er sie behutsam auf ihrer Schulter ablegte, sich geborgen hinter ihr ans Fenster stellte und gemeinsam mit ihr in der Schönheit der Nacht versank.
Doch waren diese Zeiten längst Vergangenheit, so war sie wieder allein in ihrem Gemach, allein auf jenem Teil der Erde.
Nicht mal ein Schatten blieb von ihm zurück, wenn sie sehnsüchtig eine kleine Kerze entzündete und ihren flackernden Schatten verfolgte, der einsam über die Wände ihres Zimmers glitt und sie die Kälte spüren ließ.
Abermals hob sie ihren Kopf gen Himmel und blickte direkt in den vollendet strahlenden Mond.
Mit flehendem und sorgeerfülltem Blick fuhr sie mir sanfter Stimme fort.

...,, Ihr guter alter Mond, der ihr die ganze Welt in euren Händen halten könntet, der ihr alles seht auf dieser Erde und überall hingelangt mit eurem strahlend edlem Antlitz, bitte ich, dass ihr meinem Liebsten, wo er auch sein mag, heute Nacht schützend zur Seite stehen möget und ihn in Wärme hüllt, da ich es leider nicht vermag von dieser Seite des Planeten aus, da es die größte Last meines so leicht zerbrechlichen menschlichen Herzens ist..."

Langsam nahm sie ihre Hand von der Schulter und faltete bittend gen Nachthimmel ihre Hände zusammen als spreche sie ein Gebet. Erwürdig kniete sie vor ihrem Fenster nieder, blickte in das volle Angesicht des Mondes, als plötzlich kleine eisblaue Tränen aus ihren trüben Augen ihre Wangen hinunter rannen...

Einige Minuten saß sie dort noch schweigend in der Dunkelheit am Fenster, ehe sie sich erhob und langsam zu ihrem Bett hinüber lief. Mit gesenktem Kopf setzte sie sich auf die Kante ihres Bettes, kroch schließlich unter ihre Decke und legte sich schweren Gemüts darauf nieder. Traurig schloss sie ihre Augen und abermals flossen kleine salzige Tränen über ihr Gesicht, während sie die Decke schweigend noch ein Stück höher zog. Kalt und leer fühlte sie sich nun in ihrem Gemach, seitdem er ging. Erinnerungen, geborgene Momente schwebten vor ihren verschlossenen Augen an ihr vorbei, in Nebelschwaden verhüllten Bildern.

Momente des Glücks in denen sie stundenlang in seinen Armen lag, in seinen glänzenden braunen Augen versank, seine Berührungen genoss, seine Nähe und seine Wärme in sich aufnahm, die ihr wohlige Schauer über ihren Körper jagten und sie sich ihnen hingab...

...Während sie sich in ihrem Kopf an diese Erinnerungen klammerte, schlief sie ruhig ein und ihre Tränen versiegten.

Ihre Gedanken schwanden und plötzlich befand sie sich sitzend in einem Boot, das auf die weite See hinaus trieb.
In einer wundersamen goldenen Gondel glitt sie hinaus aufs ewige Meer, sanftes Rauschen des Windes der mit den Wellen spielte war zu vernehmen, aber Millionen kleine azurblaue Wassertropfen wogen sich in der seichten Brise und schimmerten in den schönsten Farben, wenn das Licht des Mondes und der Sterne sie berührte.

Der Nachthimmel war sternenklar und nicht ein Wölkchen ließ sich blicken. Fasziniert schaute sie sich um und blickte schließlich an sich hinab. Sie trug ein seiden gewobenes weißes Kleid mit Schleppe und wunderschöne weiße Schuhe dazu. Ihre gold schimmernden langen Haare waren zu leichten Locken gedreht und ein glänzendes silbernes Geschmeide mit eisblauem Stein in Form einer Träne zierte ihren Hals.

Gerade wandte sie ihren Blick mit glänzenden Augen von sich ab und schaute abermals hinauf in das Firmament als plötzlich ein dunkler Schatten die vollendende Schönheit der Nacht durchbrach der über den Himmel glitt und riesige Flügel sinnlich und kraftvoll zugleich schlagend die Makellosigkeit der seichten Brise durchschnitten...

Ein eisigkalter Hauch umwehte ihre bloßen Schultern und hinterließ ein kaltes Schaudern an der Stelle, wo er sie berührte.

Mit hoher Geschwindigkeit sank der dunkle Schatten immer tiefer, dem schillernden Meer entgegen auf die Gondel zu.

Mit starrem Blick und regungslos schaute sie hinauf zu dem wundersamen Wesen, das nun sacht in der Gondel vor ihr kniend landete. Ehrfürchtig neigte es seinen Kopf während sie erstarrt vor ihm saß und seine makellose Schönheit in sich aufsog. Nun konnte sie das Wesen endlich sehen, doch kein Wort verließ ihre Lippen, lediglich einige schwere Atemzüge entwichen ihr mit leisem Seufzen der Verzückung und des Erstaunens.
Das Geschöpf ließ anmutig und sanft seine riesigen schwarzen Schwingen sinken und blickte ihr durchdringend in ihre glänzenden grünen Augen! Seine tiefe männliche Stimme erklang und er sprach mit gutmütigem und sanftem Tonfall zu ihr...

„Habt keine Angst edle Dame, ich bin in friedlicher Absicht zu euch geeilt, als ich eure Gondel von dort oben aus der Ferne vernahm und eure unglaublich stark glänzende Aura spürte, die mich in ihren Bann zog. Ohnmächtig dessen gegenüber trugen mich meine Flügel zu euch.“

Fasziniert von ihrer Schönheit blieb er mit seinem schweifenden Blick an ihren wundersam funkelnden Augen hängen und lächelte sie freundlich an!

Verlegen fuhr sie sich mit ihrer rechten Hand durchs lange Haar und begann nervös mit einer Locke vom selbigen zu spielen, während ihr eine zarte Röte unaufhaltsam ins Gesicht stieg. Als sie gerade ansetzen wollte, dem Fremden in schwarzen Gewändern bekleideten, geflügeltem Wesen vor ihr etwas zu erwidern, das auch noch sinnvoll klang, versank sie beim Anblick seiner tiefdunkel braunen Augen in eine Art Trancezustand und seufzte nur einige Male leicht.

Langsam erhob er sich von seinen Knien und lief auf sie zu, hockte sich schließlich direkt vor sie nieder und legte behutsam seine starken männlichen Hände auf ihren zarten von seidenem Stoff verhüllten Knien nieder und schaute ihr abermals wortlos in die Augen, während er erneut seine Stimme erklingen ließ, die sich wie eine betörende Melodie fest in ihren Gedanken einnisteten.

„ Ich spüre eure tiefe Einsamkeit und Trauer, die über eurem Herzen einen dunklen Schatten wirft und ich würde gern versuchen euch zu helfen, dass ihr wenigstens für heute Nacht euren Kummer vergessen könnt, ihr müsst mir nur sagen wie und ich werde da sein!“

Als seine Stimme ein weiteres Mal erklang, fuhr ein wohliger Schauer durch ihren Körper und entriss sie ihrer Trance, sanftmütig lächelnd blickte sie in sein Angesicht, ließ ihre Hand von der Strähne ab und strich ihm sacht damit über sein schulterlanges schwarzes Haar. Lächelnd schloss er seine Augen und lehnte seinen Kopf gegen ihre Hand, während er ihre zärtlichen Berührungen genoss und wärmend wallende Schauer seinen Körper durchfluteten…

Vorsichtig zog sie ihre Hand von seinem glänzenden ebenholzfarbenen Haar zurück, fuhr mit ihr behutsam über seine Wange zu seinem Kinn und hob es zärtlich ein wenig. Leicht verträumt öffnete er seine Augen, während sie mit ihren Fingern sanft über seine sinnlich weichen Lippen fuhr und jeden Millimeter aufzusaugen schien, von ihm den sie berührte.

Ein warmes kribbelndes Gefühl erfüllte seine rosigen Lippen unter ihren zärtlichen Berührungen und Geborgenheit stieg in ihm auf! Getaucht im Nebel der sinnlichen Begierde und Liebkosung bemerkten sie erst gar nicht wie hoch über ihnen sich abrupt der Himmel verfinsterte und düstre graue Wolken aufzogen, die wie ein dunkler Schleier sich über die Sternenpracht des Firmaments legten und das Lichtermeer unter ihrer schweren Last begruben!

Die einst so leichte Brise, die sie umwehte, wurde immer stärker in ihrer Kraft und erfüllte die Lüfte bald mit eiskalten Sturmgewalten, die über das Meer hinwegfegten und die Wellen mit tosendem Rauschen hoch peitschen ließen auf ihren Wegen.

Die kleine Gondel geriet immer mehr ins Wanken und riss die beiden schließlich aus ihrer zärtlich verträumten Umklammerung ihrer Berührungen. Erschrocken und angsterfüllt schauten sie sich Hilfe suchend um, doch immer noch war kein Land in Sicht gewesen, ringsumher nichts außer den peitschenden schaumbedeckten Kronen der Wellen und erdrückende Dunkelheit. Ruckartig erhob sich der schwarze Engel von seinen Knien, breitete kraftvoll seine schwarzen Schwingen aus, hielt ihr seine Hände hin und schaute ihr zuversichtlich in ihre von Furcht erfüllten Augen.

Vorsichtig erhob sie sich, während der Wind mit ihrer seidenen Schleppe spielte und ihre gold schimmernden langen Haare wild tanzen ließ. Wackelig auf ihren zarten Beinen stehend und zitternd am ganzen Körper, ergriff sie seine Hände, zog ihn zu sich und lehnte schließlich ihren Kopf an seine Schulter.

Ohne auch nur einen Moment zu zögern schlug er seine starken Arme schützend um sie, gab ihr einen zärtlichen Kuss auf ihren Kopf, wanderte schließlich behutsam mit einer Hand ihren Rücken hinauf zu ihrem Nacken und hielt nun sanft streichelnd ihren Hinterkopf, der an seiner Schulter lehnte, fest.

Als plötzlich kleine weiße schimmernde Kristalle aus der dicht verhangenen Wolkendecke dem Meer entgegen vielen die wenige Momente später spurlos zwischen den Wellen in den Fluten verschwanden und wenige Augenblicke später die Umgebung in einen weißen Schleier aus funkelnden Fragmenten hüllten.

Zahlreiche Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf und hinterließen nichts weiter als zahllose Fragen die sich quälend im Kreis drehend in ihrem Kopf verankerten, als sie plötzlich aufschrak durch ein gewaltiges Schaudern, das sie erfüllte, kalte Windstöße sie umwehten und ihr schließlich den Boden unter ihren zarten Füssen entrissen, weil er sich plötzlich mit einigen kraftvollen Flügelschlägen und einem gewaltigen Satz mit ihr hoch in die Lüfte erhob, über die Gondel.

Fest umschlungen in seiner Umarmung stiegen sie immer höher und zitternd klammerte sie sich mit ihren inzwischen blau gefrorenen zierlichen Armen an seinem leicht muskulösen, von tiefschwarzem Stoff verhüllten, warmen Oberkörper.

Mit wehmütigen Gedanken schaute sie nach unten und versuchte verzweifelt etwas auszumachen, doch gelang es ihr nicht durch den dichten kalten weißen Schleier aus winzig kleinen Eiskristallen und schließlich schloss sie bedächtig seufzend ihre müden Augen für wenige Momente um das tiefe Unbehagen, die große Unruhe und Angst, die sie spürte zu unterdrücken.

Doch so hoch oben, inmitten des immer dichter werdenden Schneegestöbers bekamen sie nicht mit, wie die kleine Gondel indessen mit den Sturmgewalten des Meeres kämpfe und schließlich von einer hoch peitschenden eisigen Welle erfasst, auf die Seite kippte und spurlos in den Fluten versank.

Mühevoll öffnete sie zaghaft ihre Augen, um sich umzusehen, doch die immer dichter werdende Wand aus funkelnden Schneekristallen, die alles um sie herum verschleiernd barg, machte es ihr unmöglich, etwas um sie herum auszumachen, an das sie sich hätte halten können mit ihrem Blick, um wenigstens einen kleinen Anhalt zu finden, wo sie sich befinden könnte und wie hoch sie inzwischen über dem tosenden Meer waren!

Ihre gold schimmernden Haare gaben sich indessen der gewaltigen Kraft des eisigkalten Windes hin, der sie erfasste und ließen sich spielerisch wild durcheinander wirbeln, während eine kraftvolle Böe, die mit gewaltiger Wucht die Wand aus Schnee durchschnitt, auf die beiden zusteuerte und sie erfasste. Umschlossen vom eisigkalten Windstoß flogen sie weit hinauf in den Nachthimmel, durchbrachen die dichte grau in grau getauchte Wolkendecke und glitten nun weiter hinauf in den sternenklaren Himmel.

Während die Decke aus Wolken weit unter ihnen, wie eine von grauem Schleier verhüllte, verschleierte Landschaft schien. Wie Berge erhoben sich die großen Türmungen der einzelnen Wolkenfassetten und luden verführerisch ein, auf ihnen mit bloßen Füßen zu tanzen, im Rausch der unendlich währenden Nacht!

Doch sei`s drum, es war ihnen vergönnt diese Schönheit zu genießen, die sie umgab und so flogen die beiden machtlos gegen die Sturmgewalten etwas unternehmen zu können, höher hinauf ins trügerisch dunkle Blau des Sternenmeeres. Getragen vom kalten Wind, der sie ihrer Besinnung raubte und schließlich beide leicht seufzend ihre Augen schlossen, trieben sie hinfort als würden sie in wohligen Schlaf verfallen und in wundersame Traumwelten ihres Geistes, ihre Seele treiben lassen!

Doch desto höher sie stiegen, desto mehr verlor die Windböe an ihrer Kraft und die einst eisige Kälte wandelte sich nun im Laufe der Zeit in eine wärmende Brise, die sie noch weiter fort trug! Langsam wieder aus ihrer Besinnungslosigkeit erwachend, öffneten sie zaghaft ihre Augen und ließen verwirrt ihre Blicke schweifen, während sie immer noch umarmend sich aneinander schmiegten und aus der ängstlichen Umklammerung ihrerseits nun zärtliche Begierde und vertraute Hingabe wuchs.

Leicht verträumt ließ sie ihre inzwischen blau gefrorenen Finger mit zärtlich leichtem Druck über seinen Rücken, seinen Nacken hinauf gleiten und hob ihren Kopf ein Stück weit ab von seiner starken, beschützenden Schulter. Leicht verträumt blickte sie in seine wunderschön glänzenden dunklen Augen und sah zu wie zahllose kleine schimmernde Eiskristalle seine ebenholzschwarzen Haare zierten und funkelten unter dem sanftem Licht der Sterne das sie berührte. Wortlos genoss sie den Moment und sog seine Schönheit abermals förmlich in sich auf.

Doch ahnungslos, was um ihn herum geschah und tief versunken in Gedanken, nahm er seine Umgebung wahr und spürte doch in der Ferne seiner Gedankenwelt, in der er sich befand, wie warme kribbelnde Wallungen seinen Rücken hinaufstiegen und eine angenehme Gänsehaut sich gleichermaßen auf seinem Körper ausbreitete. Die es ihm nach einer Weile schwer machte, sich an seine Gedanken zu halten und ihn mit sanfter Leichtigkeit schließlich daraus entriss. Lächelnd blickte er ihr nun in ihre funkelnden Augen, zog sie zärtlich ein wenig zu sich hinauf und mit zuversichtlichem Ausdruck in seinen Augen ließ er eine Hand von ihrem Rücken ab, legte sie behutsam unter ihr Kinn und hob es sacht ein wenig, während er seine rosigen warmen Lippen sanft auf ihre legte und die Augen abermals schloss.

Eine leicht rosefarbene Röte stieg ihr unaufhaltsam ins Gesicht und verlegen schloss sie langsam ihre Augen, während sie seine warmen weichen Lippen, die ihre nun zärtlich berührten genoss und sie zaghaft seine behutsame Nähe erwiderte.

Wie im taumelnden Rausche der Berührungen und der Geborgenheit glitten sie sacht durch die Nacht und bemerkten erst gar nicht, dass die wärmende Brise sie auf einer großen ebenen Wolkenfläche absetzte und ihre Füße sich, als würden sie wohlig auf Watte gebettet stehend, den Untergrund spüren!

Langsam ließ er seine Hand von ihrem Kinn ab und legte sie behutsam wenige Momente später auf ihrem Rücken umarmend wieder nieder. Einen kurzen Moment lang öffnete er seine Augen und vernahm ein weiches, wärmendes Gefühl unter seinen Füßen, während er leicht irritiert die Umgebung zu mustern begann und nur widerwillig den zärtlichen Kuss beendete, um nachzusehen, was geschehen war um sie herum.

Skeptisch ließ er seinen Blick schweifen, während sie verträumt ihre Augen öffnete und ein leichtes leises Seufzen der Geborgenheit ihr über die Lippen glitt. Irritiert nahm auch sie wenige Momente später ihre Umgebung war und blicke sich wortlos in der prächtigen grauen Wolkenlandschaft um, in welcher sie sich zweifellos nun auf ihren bloßen Füßen stehend befanden.

Anmutig ließ er seine riesigen schwarzen Schwingen sinken, atmete tief die frische Nachtluft ein und schloss sie schließlich beschützend fest in seine Arme. Er blickte ihr sanft lächelnd ins Gesicht und sprach zu ihr mit beruhigendem Unterton seiner tiefen männlichen Stimme.

"Habt keine Angst, es wird euch nichts Schlimmes passieren, glaubt mir! Ich bin bei euch und werde mein Bestes tun, falls es notwendig sein sollte, euch schützend zur Seite zu stehen..."

Einen Augenblick hielt er inne und betrachtete sie noch einmal in all ihrer atemberaubenden Schönheit, die ihn für einen Moment sinnieren ließ! Ein weiteres Mal nun erklang seine tiefe Stimme voller Zuversicht und Behutsamkeit im Ausdruck und sowie auch im Wort.

"Scheut euch nicht davor, auf dem Wolkenteppich zu tanzen, mit all eurem edlem Glanz und eurer Anmutigkeit. Sie werden euch tragen, selbst wenn eure Tränen ertränkend durch die Wolkendecke unter uns fließen, werdet ihr nicht den Boden unter euren Füßen verlieren und in den Abgrund fallen. Ich weiß eure Tränen sind voller Sehnsucht und Melancholie, zweifellos, doch lasst sie euch nicht beherrschen..."

Lächelnd hielt er einen Moment inne, betrachtete sie wortlos einen Moment und fuhr schließlich mit nun glänzenden Augen fort. Aus seiner Stimme erklang sowohl Ernsthaftigkeit wie auch Bestimmtheit!

"Scheut euch nicht auf den Wolken zu tanzen, scheut euch nicht davor diese Nacht mit eurem edlen Glanz zu bereichern...habt keine Angst...!"

Stumm blickte sie nun in sein strahlend düstres Angesicht und nickte nur kurz ihm zustimmend zu, während ein bedrücktes Seufzen über ihre Lippen glitt und sie ihren Kopf wieder einwenig senkte.
Leise murmelte sie seine letzten Worte vor sich hin, die ihr wieder hallend im Kopf erklangen.

"Scheut euch nicht auf den Wolken zu tanzen?!"...

Irritiert kreisten ihre Gedanken in ihrem Kopf umher und verwirrt krauste sie nun ihre Stirn ein wenig, während sie tief versunken in seinen wieder hallenden Worten dort in der Dunkelheit mit ihm stand.

Währenddessen ließ er eine Hand von ihrem Rücken ab, glitt mit ihr zu ihrem wallend glänzenden Haar, das von aber tausend kleinen Eiskristallen durchzogen, ihre Schönheit nur noch mehr hervorhob und strich ihr schließlich behutsam darüber. Anschließend schloss er für einen Moment seine Augen, um ihr einen sachten Kuss auf ihre Stirn zu hauchen und blickte sie schließlich wieder mit fasziniertem Ausdruck in seinen Augen an.

Einige Minuten standen sie regungslos inmitten des atemberaubenden Spiels der Nacht, den Wolkentürmungen und ließen den Moment der Stille schweigend auf sich wirken.

Bis sie sich zu ihm hoch streckte, auf ihre Zehnspitzen stellte, ihm einen zärtlichen Kuss auf seine warmen rosigen Lippen gab, ihre Augen schloss und ihn fest in ihre Arme nahm! Langsam neigte sie ihren Kopf ein Stück zur Seite, um ihm sanft einige Worte ins Ohr zu hauchen!

„Scheut euch nicht vor mir, ich gebe euch meine Zärtlichkeit, meine Sinnlichkeit. Ich vertraue euch und seht hin in wenigen Momenten was ich tue!“

Mit einem zustimmenden Nicken erwiderte er ihre Worte, schloss für einen Moment seine Augen und nahm sie behutsam in seine Arme!

Sanft ließ sie ihre Hände von ihm ab, lief wenige Schritte von ihm fort, blieb auf Zehenspitzen stehen und begann zu tanzen. Auf ihren zarten Beinen stehend, tanzte sie über das Feld der Wolken und drehte sich einige Male um ihre eigene Achse. Sinnlich und anmutig schienen ihre Bewegungen ihn zu fesseln. Wie im betörenden Rausch stand er wortlos einige Meter von ihr entfernt und blickte sie an. Er traute sich fast nicht zu atmen, so fesselnd war dieser Moment gewesen!

Ihr seidenes Gewand wirbelte um sie herum, wenn sie sich drehte und schien ihre Schwingenhaften Bewegungen zu untermalen. Ihre gewobene Schleppe wehte in der seichten Brise unter ihrem feenhaften, engelsgleichen tanzenden Bewegungen, während sie mit geschlossenen Augen den Moment in sich aufsog und genoss.

Einige Zeit verstrich so, bis er sich plötzlich aus seiner taumelnden Trance losriss und wenige Meter vom Wolkenteppich mit seinen bloßen Füssen erhob. Langsam schwebte er auf sie zu und begann erwidernd auf ihre Bewegungen mit ihr zu tanzen.

Erschrocken unterbrach sie einen Moment und schaute ihn lächelnd mit stutzendem Ausdruck in den Augen an, doch dann nahm sie seine kalte männlich, kraftvolle Hand und zog ihn ein Stück zu sich hinunter. Bestimmend ergriff sie, sie fest und begann um ihn herum zu tänzeln.

Mit engelsgleicher Zierlichkeit wirkten nun ihre Bewegungen und er erwiderte ihr abermals.
In sinnlichen Schleier aus Nebelschwaden verhüllten Traumbildern tanzten sie über die Wolkentürmungen in jener Nacht und ließen den Moment der Sinnlichkeit auf sich wirken!

Bis plötzlich, wie aus dem Nichts aber Millionen Funken aus dem Nachthimmel auf sie zu schwebten und sie einige Momente später von ihnen eingehüllt, dort inmitten des mystischen Treibens mit ihm stand. Lächelnd und schweigend zugleich ließ er ihre Hand los, flog einige Meter von ihr fort und schaute sie zuversichtlich an.

Verwirrt und ängstlich betrachtete sie ihren kreisenden Käfig aus funkelnden Kristallen um sich herum und versuchte verzweifelt sich daraus zu befreien, doch gelang es ihr nicht. So wirbelten mit immer größerer Kraft die kleinen sternengleichen Funken um sie herum und hüllten sie weiterhin in ihren Glanz.

Ängstlich schloss sie ihre Augen und kniff sie schließlich fest zusammen. Zusammengesunken in sich krümmte sie ihren Rücken, der sich mit der Zeit leicht verformte!
Die wirbelnden Funken gaben sie schließlich wieder frei und umschlossen ihren Rücken mit behutsamer Sanftheit ihrerseits! Einen Moment später waren fast schattenhaft Umrisse auf ihrem Rücken zu erkennen, die sich aus dem Meer der Funken hervorhoben und schemenhaft den Blick auf zwei riesige weiße Schwingen freigaben, die sich auf ihrem Rücken hervorformten.

Wieder einige Momente später, verschwanden die Funken in der Sternenpracht des Himmels und gaben nun die Sicht auf zwei riesige majestätische Schwingen auf ihrem Rücken frei.

Mit kindergleicher Neugierde schaute sie sich um und konnte ihren Augen kaum trauen. Die Wolkenfelder wirkten wie ein Schauspiel, das eine Geschichte erzählt und turmhohe Figuren erhoben sich aus den Wolkentürmungen, die auf sie zu schwebten. Wie Fabelwesen sahen sie aus. Einhörner schwebten an ihr vorbei, Trolle, Wichte, Gnome, Elfenwesen und vieles mehr. Fasziniert blieb sie mit ihrem Blick an ihnen hängen und schaute ihrem Schauspiel zu als plötzlich eine kleine elfenhafte Gestalt sich von den anderen abseilte und auf sie zu schwebte.

Ebenmäßig schimmert ihr Gesicht und ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihren Mundwinkeln aus, als sie auf sie zusteuerte. Wohlig weiß war sie gewesen, geformt aus einer schimmernden Wolke und flog an ihre Seite. Mit leicht geöffneten Mund sprach das Elfenmädchen zu dem engelsgleichen Geschöpf vor ihr.

"Habt keine Angst vor uns, wir sind die Wesen dieser Zeit und ich bin zu dir gekommen um dir zu sagen, dass viel von dir abhängt. Bedenke gut was du tust, wir haben ein Auge auf dich!"

Langsam flog sie zu den anderen zurück und bald darauf verschwanden die Gestalten wieder in der Weite einer großen Wolke.

Mit offenem Mund blieb das engelsgleiche Geschöpf wie erstarrt stehen und konnte ihren Augen nicht trauen. Was sich vor ihr abspielte entzog sich allem was sie kannte und so stand sie fassungslos dort inmitten der Wolkentürmungen und ließ den Moment auf sich wirken.

Einen Augenblick später, lief der schwarze Engel auf sie zu und fragte sie was geschehen war, in diesem Moment seiner Unachtsamkeit und was die Wesen von ihr wollten.

Doch kein Wort kam von ihr, stattdessen breitete sie ihre Flügel aus und schloss ihn wortlos in ihre Arme. Er schaute ihr lieb in die Augen und schließlich gab sie ihm einen zärtlichen Kuss. Er griff ihre Hand, breitete seine Flügel aus und flog ein Stück weit in die Höhe. Sie tat es ihm gleich und eine Zeit später nach einem sanften Kuss, den sie sich gaben, flogen sie in die Weite dieser Zeit durch den Himmel... „ENDE“

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Tag der Veröffentlichung: 24.11.2010

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