Kriegsheld
Weiß nicht was ich tun kann
Will doch nur helfen jedermann
Will etwas tun gegen Ungerechtigkeit
Will Gewalt verhindern und Streit
Die Schwachen schützen
Armut bekämpfen, den Menschen nützen
Mich spricht jemand an
Sagt, dass ich das alles kann
Und bekomme sogar Geld dafür
Er wird mir eröffnen diese Tür
Wenig später war es soweit
Ich war zu gehen bereit
Das Unbekannte erwartet mich
Voll Unbehagen winde ich mich
Doch Eingewöhnen das geht schnell
Leg mir zu ein dickes Fell
Viel Unrecht ist hier zu sehen
Viel Gewalt ist auch geschehen
Anfangs war es schwer
danach leichter und zwar sehr
Bekämpfe das Unrecht
Beschütze die Schwachen
Helfe den Armen
Bestrafe die Bösen, die unrechtes machen
Richtig so und auch Gerecht
Niemals ist unser Handeln schlecht
Finde Freund und Feind
Werden getrennt und vereint
Werden gelobt und gescholten
Für das was wir taten und tun sollten
Eine Bombe beendet den Spaß
Hinzu kommt eine Ladung Gas
Schmerz und Leid erwarten mich
Obwohl der Angriff traf mich nicht
Wut kocht über
Schwöre Rache
Kämpfe nun in eig'ner Sache
Pack die Sachen ziehe los
Wage einen Regelverstoß
Andere ziehen mit mir
Gemeinsam sinnen wir auf Rache
Sind unterwegs in Guter Sache
Der Feind er ist zu weit gegangen
Nun hat der Krieg erst angefangen
Zweifel kommen unterwegs
Gehen mir mächtig auf den Keks
Wer doch nicht mit uns gehen will
Kehrt alleine um ganz still
Sie schaukelt sich hoch die Brutalität
Je näher man ans Ziel gerät
Das Ziel ist erreicht; Gewalt bricht los
Das Blutvergießen ist sehr groß
Siegreich gehen wir hervor
Genauso stell'n wir uns das vor
Um ein Exempel zu statuieren
Werden wir das ganze Dorf Planieren
Später kommen die Gedanken
Bringen den ein oder andern ins wanken
Doch wir haben das Richtige getan
Werden bald nach Hause fahren
Doch ich hab 'nen anderen Plan
Meine Rache ist noch nicht beendet
Sind doch noch zu viele Feinde da
Hab einen Brief nach Hause gesendet
Dass ich brauche noch ein Jahr
Doch das Jahr wird nicht erlaubt
Hab ich doch eigenmächtig geglaubt
Rache üben zu müssen
Unehrenhaft werd' ich entlassen
Kann es erstmal gar nicht fassen
Habe doch immer Gutes getan
Muss nun aber trotzdem fahr'n
Habe gefoltert
Informationen erfahren
Habe getötet
Bin Panzer gefahren
Habe Freunde gerettet
Feinde vernichtet
Habe Angst geschürt
Befehle verrichtet
Habe nie hinterfragt
Brav JA gesagt
Nun Steh ich hier und weiß nicht weiter
Doch das Leben es geht weiter
Weiß weder ein, noch weiß ich aus
Weiß nur ich will wieder hier raus
Verlernt habe ich normal zu leben
Das passiert im Krieg mal eben
Unsicher und ängstlich wie nie zuvor
Panik und Wut bricht oft hervor
Nein Normal bin ich noch lange nicht
Noch nicht einmal aus meiner Sicht
Als Held kam ich heim; wurde gefeiert
Am liebsten hätte ich gereiert
Keiner weiß was wirklich war
Keiner von ihnen war mit da
Keiner hat das dort gesehen
Keiner wird mich je verstehen.
War verblendet und naiv
Dafür fiel ich ziemlich tief
Wollte helfen, Gutes tun
Wollte vorher niemals ruh'n
Wollte schützen und aufbauen
Wollte in 'ne bessre Zukunft schauen
Hab es leider nicht geschafft
Hab es viel zu spät gerafft
Zwar wollen das nicht viele hören
Gewalt kann nicht heilen nur zerstören
Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin
Tag der Veröffentlichung: 04.11.2011
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