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Kapitel Eins


Verstand


Erschöpf viel sie rückwärts in das Bett des Mannes, den sie heute in dieser Bar getroffen hatte. Sie kannte seinen Namen nicht. Er hatte ihn ihr genannt, aber sie konnte, und wollte sich seinen Namen nicht merken. Zu viele Namen wurden ihr genannt, um sich jeden, noch so unwichtigen zu merken. Und doch ging es für jeden dieser Männer gleich aus. Das Mann, der neben ihr lag, und sie liebevoll an der Wange streichelte sprach leise.
>>Du bist unglaublich. Ich verstehe nicht was an dir ist, aber du bist so... anders. Anders als alle Frauen, die ich kenne.<<
Leicht schmunzelte sie. Schon wieder hatte sich eines ihrer Opfer in sie verliebt. Ein bisschen Leid taten ihr die Männer schon, doch die Gier war einfach zu groß, um jetzt aufzuhören.
>>Ich bin besonders, ich weiß. Aber du auch! Ich glaube... Ich habe mich in dich verliebt.<<, sagte sie ohne mit der Wimper zu zucken. Nach der Zeit konnte sie ihr Gesicht vor jeder Regung schützen, die auf eine Lüge hinwies. Ein schüchterner Blick in seine Augen, und schon war er wie Wachs in ihren Händen.
Jetzt war der Moment gekommen ihre Maske abzulegen. Sie verwandelte sich.
Nun sah er, was sie wirklich war. Ein abscheuliches bleiches Wesen mit roten Augen sowie Lippen. Ihre Haare verlängerten sich, genauso wie ihre Zähne.
>>Was zur - <<, presste er heraus, bevor er durch ihre langen Zähne in seinem Hals zum schweigen gebracht wurde.
Ihr Gift benebelte seine Gedanken, genauso, wie sein süßes Blut ihre. Das Blut eines Liebenden schmeckte immer am besten. Sie saugte, und saugte, solange, bis sie spürte, wie sein Körper schlaff auf sein eigenes Bett glitt.
Langsam zog sie ihre Zähne aus seinem Fleisch zurück.
Sie seufzte genüsslich auf und wischte sich den letzten Rest seines Blutes mithilfe seiner Bettdecke aus dem Gesicht.
Wie eine Fee stieg sie geschmeidig von ihm und seinem Bett herunter. Nachdem ihr Durst gesättigt war spürte sie auch schon, wie sich in ihre eigentliche Gestallt zurückverwandelte.
Da sie schon so alt war, hatte sie einige Tricks herausgefunden, zum Beispiel, das ein Vampir der über 1000 Jahre alt war seine Vampir gestallt verbergen konnte. Aber aus eitel taten das die wenigen, die so alt wurden nicht, und wurden bereits nach dem ersten Tag ermordet. Aira hingegen war schlau. Sie zog ihr Vampir aussehen in sich hinein, verschlang es regelrecht, und was über blieb, war eine etwa zwanzig Jahre alte hübsche Frau, die aussah, als könnte sie keiner Fliege etwas tun. Nun Ja vom Blick her betrachtet. Denn in ihrem inneren, war sie eine regelrechte Tötungsmaschine.

Mit gleichgültigen Blick sammelte sie ihre Anziehsachen vom Boden und streifte sie sich über. Vorsichtig verlies sie die Wohnung des Mannes. Obwohl sie wohl damit fertig werden würde einen Zeugen zu töten, legte sich keinen Wert darauf. Sie war anders. Sie verabscheute die Menschen nicht, wie die meisten Vampire es taten, sie hielt die Menschen für rein. Naja nicht rein, aber reiner, als sie es war auf jeden Fall.
Da sie ein Vampir war, musste sie aber, um selbst am Leben zu bleiben, Menschen töten. Obwohl sie wie alle anderen Vampire nur einen oder zwei schlücke nehmen konnte, und dann das Gedächtnis des Menschen löschen, tötete sie lieber. Sie konnte alte Gewohnheiten nicht einfach abschalten.

Sie kannte den Ablauf dessen , was unvermeintlich ein oder zwei mal in der Woche passieren musste.
Erst suchte sie sich ein Opfer, das ihr zusagte, dann sorgte sie aus Spaß und wahrscheinlich aus Jagdinstinkt dafür, dass sich ihr Opfer in sie verliebte. Als nächstes schlief sie mit ihren Imbiss und als letztes, und der Teil war ihr Lieblingsteil, tötete sie ihn, indem sie ihre Zähne in sein Fleisch rammte und sein Blut bis zum letzen tropfen in ihren Hals fließen ließ.
Das war der normale Ablauf.

Zulange lebte sie auf dieser Welt. Um genau zu sein 1083 Jahre. Sie kann sich kaum noch an ihr Menschliches leben erinnern. Zu verschwommen sind die Bilder, die ihr in den Kopf steigen , wenn sie an ihre Menschlichkeit denkt.

Zulange lebte sie auf dieser Welt. Um genau zu sein 1083 Jahre. Sie kann sich kaum noch an ihr Menschliches leben erinnern. Zu verschwommen sind die Bilder, die ihr in den Kopf steigen , wenn sie an ihre Menschlichkeit denkt.

Aber an eins kann sie sich noch besonders gut erinnern.
An ihre Verwandlung. Sie wurde mit 19 Jahren zu einem Vampir. Ihr Vater hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt allein aufgezogen, da ihre Mutter bei Airas Geburt gestorben war. Sie kann sich noch gut daran erinnern. Als sie 16 war, lernte ihr Vater eine neue Frau kennen. Sie war ein Vampir. Ein sogenannter Abgewandter. Die Abgewandten Vampire sind eigentlich normale Vampire, denen das Gen, das die Menschen hasst entzogen wurde. Diese Vampire konnten sich sogar in Menschen verlieben, was grausam war, da darauf die Todesstrafe stand. Jeder Vampir der es wagt sich in einen Menschen zu verlieben, wird getötet, aber erst nachdem er dabei zugesehen hatte, wie sein Geliebter ermordet wurde. Aira befand es als grausame Tat, aber leider könnte sie nichts mehr daran ändern.
Aira selbst, war sich noch nicht sicher, ob sie selbst ein Abgewandter war. Natürlich, sprach die Tatsache, das sie die Menschen nicht hasste, sondern als Rein sah, dafür. So sprach die Tatsache, das sie keine Reue beim ermorden von Menschen hatte dagegen.

Ihr Vater liebte diesen Vampir abgöttisch, genauso wie sie ihn liebte. So kahm es dann, dass sie ihren Vater in einen Vampir verwandelte. Ihr geliebter Vater liebte aber auch Aira. Darum kahm er zum Entschluss, dass er nicht dabei zusehen wollte, wie Aira mit den Jahren älter wurde, und dann irgendwann vor seinen Augen starb. Er machte Aira zu einem der ihren. Mit 19 Jahren dann geschah es. Aira erinnerte sich noch genau an die Schmerzen ihrer Verwandlung. Sie waren unerträglich gewesen. Sie hatte das Gefühl zu erfrieren, aber gleichzeitig zu verbrennen, wenn der Virus, sich um ihre Muskeln sowie Knochen legte. Von außen sah es aus, als würde sie ruhig schlafen, so wie es sein sollte. Aber bei ihr war es anders. Sie war wach gewesen. Normalerweise spürt ein Vampir seine Verwandlung nicht. Er liegt in einem scheintotartigen Zustand. Wenn er dann nach zwei bis drei Wochen wieder aufwacht, hat das Vampirvirus den Körper schon eingenommen. Niemand spürt etwas bei der Verwandlung. Nur Aira war da anders. Sie spürte alles. Sie hatte das Gefühl zu sterben, doch das Virus hinderte sie dabei. Aira dachte sich, das sie nicht normal war, darum sagte sie ihrem Vater, sowie seiner geliebten nichts. Bis ihr Vater zusammen mit seiner Geliebten Clodette ermordet wurde. Aira weiß bis heute nicht, wer es getan hatte.

Diese nicht normale Verwandlung war der Grund dafür, das es sie nicht weiter wunderte, das sie nach selbst 1083 Jahren nicht alle Vampir tricks raus hatte. Sie hatte jetzt schon gelernt Menschen zu manipulieren, hatte gelernt ihren Durst in der Öffentlichkeit unter Kontrolle zu bringen, hatte gelernt schneller zu sein, als jedes Tier, ja wahrscheinlich auch schneller als die meisten Vampire zu sein. Sie hatte auch gelernt die besonders guten Sinne zu benutzen, sie hatte sogar schon gelernt, ihr Vampir aussehen zu tarnen. Aber eines hatte sie noch nicht gelernt.
Jeder Vampir konnte sich in eine Tiergestallt verwandeln. Die meisten Vampire sind schwach, sie waren oft Vögel, Mäuse oder Fische. Ja einmal hatte sie sogar einen Schmetterling gesehen. Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Es gab nur selten Vampire, die ein anderes Tier hatten. Nur einmal hatte sie bis jetzt eine Katze gesehen. Das war ihr Vater gewesen. Er war sehr stark. Wege n seiner Tiergestallt war es beim Rat der Vampire auch sehr beliebt. Der Vampirrat besteht aus drei Vampiren. Erstens Niklaus, er war alt. Aber Aira war um einiges älter als er, sie war schon älter als der ganze Rat zusammen.
Der Rat denkt, dass sie mit ihrem Vater zusammen umgekommen wäre. Ihr war egal, was der Rat von ihr dachte.
Der zweite im Rat war Steward. Er war ein guter Freund von ihr gewesen, als ihr Vater noch lebte. Er hatte als Tier einen Fuchs. Van alle nim Rat war er der stärkste gewesen. Die dritte im Rat war Julia. Sie war eingebildet, obwohl sie erst 292 Jahre alt war. Und wenn sie nicht älter gewesen wäre als Steward und Niklaus, hätten die beiden sie schon längst aus dem Rat geschmissen. So aber nicht.
Aira war Julia schon immer ein Dorn im Auge gewesen, jedenfalls als sie noch dachte, das Aira noch leben würde.
Aira war der dritt älteste Vampir der Welt. Der älteste Vampir war Julius. Er war vor langer Zeit in die Unterwelt geflüchtet. Keiner wusste noch genau, ob er noch lebte. Der zweitälteste Vampir war 1102 Jahre alt. Er konnte sich in einen Wolf verwandeln. Das war beeindruckend. Selbst für Aira. Er war nicht im Rat, nein. Er war der Vampirkönig. Nur er wusste noch, das Aira lebte. Aber hielt es Geheim, da Airas Vater sein bester Freund gewesen war.

Aira war schon so alt. Trotzdem kannte sie ihr Tier noch nicht. Normalerweise findet man sein Tier mit 50 bis 200 Jahren, heraus. Ihr Vater hatte früher immer gesagt, dass das schon wird, aber nach 700 Jahren hatte sie schlichtweg aufgegeben. 

 

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Texte: Alle Rechte liegen bei mir.
Bildmaterialien: Bilder aus Google...
Tag der Veröffentlichung: 10.04.2012

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