Verführung


Dieser verdammte Job! So anstrengend! Nicht mal fünf Minuten Pause sind drin! Ständig das Kindermädchen spielen. Keine verfluchte Verschnaufpause ist erlaubt. Aber warum muss ich eigentlich pausenlos im Einsatz sein?
"Ha, Ha.... Du hast den Punkt getroffen!", hörte ich eine zynisch lachende Stimme.
Für einen kurzen Augenblick fror das Blut in meinen Adern.
"Gönne Dir eine Pause! Keiner wird es merken, dass du deinen Posten verlassen hast. Glaube mir.", drangen die verführerischen Worte in meine Ohren, benebelten meine Sinne und das Gehirn gab mir das Kommando aufzustehen. Ich verließ meinen Posten.
„Oh,.... Schutzengel, wieso hast du mein Kind sterben lassen!“




Der Glaube


Die Diagnose war einfach vernichtend.
Merkwürdig, denn ich fühle mich gut. "Sie sterben qualvoll", sagt der Arzt.
Ich darf mit niemand darüber sprechen. Es wäre eine zu große Last für meine Angehörigen.
Oh, Allmächtiger Vater, ich will nicht sterben.
Was wird aus meiner Frau.... den Kindern..? Sie sind verloren. Kein Essen mehr, kein Dach überm Kopf.
"Halte dich an den Plan! Ich sorge für deine Familie“, sagt, mein Freund, Ali überzeugend.
Ich nicke.

"Doc, er hat uns geglaubt. Heute Abend wird einer, für Allah sterben und noch Tausende mit in den Tod nehmen“, erzählt Ali erfreut.
Eine Detonation. Danach Stille.




Die Hoffnung


Gelaufen bin und hab die Erde unter meinen Füßen ganz weich gespürt...
Das Gras liebkoste meine Haut und Wasser küsste mir die Füße.
Ich hab gespielt, zusammen mit den Kindern –
Ich war so froh....es war so wunderbar!!!
Ich bin so weit, so weit gelaufen...Immer weiter wollte ich laufen.
Da kam der graue Morgen, riss mich aus dem Traum, und brachte mir die Realität!
Die Tränen füllen meine Augen – ich weine um den Traum,
Denn er endet - jeden Morgen hier.
Es schmerzte....., schmerzt gewaltig , aber... die Hoffnung, die gebe ich nicht auf:
Ich werde - eines Tages... laufen, laufen, ....können!

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Texte: Alle Rechte liegen by C. E. Stolz
Tag der Veröffentlichung: 08.02.2010

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