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Es war dunkel als Marlene durch eine einsame Gasse nach Hause eilte. Ihr war unheimlich zumute und sie fühlte sich beobachtet. Eine Katze miaute und ein Hund antwortete mit lautem Gebell. Ihr war es als würde die Katze sagen:" du fängst mich nie!" Die aufgebrachte Antwort des Hundes hörte sich nach:" Na warte, dir beweis ich’s" an. Marlene wurde unruhig. Sie eilte nicht mehr, sie rannte. Plötzlich stolperte sie, sie fiel auf den harten, leicht feuchten Boden. Als sie aufstehen wollte hörte sie einen grellen hysterischen Schrei. Marlene erstarte. Es war kein Schrei von betrunkene Jugendlichen die man in dieser Gegend so oft hörte, es war ein Schrei der Verzweiflung, der Angst und des Schreckens vielleicht auch Schmerz. Sie überlegte während sie in die Richtung aus der der Schrei gekommen war lief. Sie hatte einen Kurs in Selbstverteidigung und in Erster Hilfe abgeschlossen. Sie tastete ihre Tasche ab, ihr Pfefferspray, das sie wegen der ständigen Angst ihrer Adoptivmutter immer bei sich trug, war auch da.
Hier irgendwo musste die jenige die geschrieen hatte sein, sie sah sich um. Sie stolperte, ein Schatten flog über sie und sie wurde zu Boden gedrückt und eine tiefe ruhige Stimme sagte:" Gut dass du da bist, es wurde Zeit."

Marlene erwachte, schlug die Augen aber nicht auf. Sie war froh nur geträumt zu haben. Sie öffnete die Augen und erschrak. Das war nicht ihr Zimmer, ihr Zimmer hatte Hellblaue Wände, hier war alles braun und erdig. Sie sah sich um. Neben dem Bett lag auf einem kleinen Sessel ein Kleid, ein hübsches altmodisches Kleid. Unter dem Sessel standen ein Paar zierliche weiße Schühchen. Sie zog sich an und betrachtete sich in dem großen geschwungen Spiegel der neben der Tür hing. Ihr gefiel das Kleid. Es war weiß und schlicht aber elegant.
Die Tür ging auf. Ein kleiner Braunbär stand da auf zwei Pfoten in den andern beiden hielt er ein Tablett auf dem er wie es schien ein Frühstück für sie bereitet hatte. Mit unsicherer Stimme und ehrfürchtigen Augen sprach er zu ihr: "Ich wollte nicht stören. Ich sollte sie wecken und ihnen ihr Frühstück bringen. Ich wusste nicht dass sie schon wach sind." Marlene stand mit weit geöffnetem Mund und großen Augen da:" D...D...Du k...kannst sp...sprechen!" Stammelte sie und lies sich wieder aufs Bett fallen.
"Peter?" Ein rötlicher Fuchs trat durch die Tür. Er erblickte Marlene und verbeugte sich so tief dass seine Nase den erdigen Boden fast streifte "Erwürdige Gebieterin der..." "Halt“, unterbrach Marlene den Fuchs. "Solltest du mit mir reden und es scheint so dann bin ich keine Gebieterin. Ich bin Marlene, Marlene Tiger. Ich weis nicht was das hier soll aber ich bin sicher das hier eine Verwechslung vorliegen muss oder nein, gleich werde ich aufwachen, merken dass ich nur geträumt habe, lachen, mich anziehen, Frühstücken und dabei diese Geschichte meiner Stiefmutter erzählen."
Der Fuchs sah sie traurig an kehrte Ihr den Rücken zu, winkte Peter er solle ihm folgen und trat aus dem Zimmer. Peter senkte den Kopf, eine Träne fiel auf den Boden dann folgte er dem Fuchs.
Einige Sekunden Hörte Marlene die gedämpfte Stimme des Fuchses die verkündete: "Es tut mir leid. Sie ist nicht bereit uns zu helfen. Unsere Hoffnung das Land unserer Träume jemals zu erreichen ist soeben vernichtet worden." Ein tiefes betrübtes Raunen drang an Marlenes Ohr.
Sie schämte sich, weshalb wusste sie nicht.


Als Marlene die kleine Stiege die in das große Wohnzimmer führte herab stieg wurde ihr mit jedem Schritt mulmiger zumute. Als sie unten ankam verstummte jedes Gespräch. Traurige, wütende und enttäuschte Blicke folgten Ihr als sie zu dem rötlichen Fuchs ging. "Ich habe mitbekommen was du gesagt hast. Was ist das für ein Land von dem du gesprochen hast?" Als Marlene diese Frage gestellt hatte erschien ein breites Lächeln auf dem Gesicht des Fuchses und er erklärte: "Nenne mir deinen Namen"
"Marlene" antwortete Marlene.
" und dein Nachname?"
"Tiger"
"deine Eltern sind gestorben, bei einem Autounfall richtig?
Marlene nickte nur. Es tat ihr weh, auch wenn sie ihre Eltern nicht wirklich kannte und ihr Adoptivmutter liebte. Sie war damals knapp zwei Jahre alt gewesen als ihre Eltern auf dem Weg zur Sonntagsmesse in einen LKW, der ihnen den Vorrang genommen hatte, krachten.
Der Fuchs hatte gewartet bis Marlene sich wieder gefasst hatte dann erzählte er weiter: "Ihre Leichen wurden nie gefunden. Die Feuerwehr nahm an dass die Körper deiner Eltern als das Auto Explodierte verbrannten. Wie du da raus kamst war allen ein Rätsel."
Marlene nickte abermals. Ihre Stiefmutter hatte ihr die Geschichte erzählt als sie 7 Jahre alt gewesen war. Sie hatte nie aufgehört zu Rätseln wie sie aus dem brennenden Auto gekommen war.
Der Fuchs schaute Marlene an und erzählte weiter: "Einer meiner Vorfahren war ein Seher, nicht so einer zu dem ihr Menschen an Jahrmärkten ins Zelt kriecht und der euch dann sagt dass eure Schularbeit positiv ausgefallen ist, er hat nur wichtige Dinge gesehen und eigentlich hat er sie gar nicht gesehen sondern gespürt. Er hat seinem Sohn einmal beschrieben wie es ist. Er sagte es wäre ein Gefühl er sagt etwas und wisse einfach das es stimmt. Es wäre so als ob jemand anderer sprechen würde. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls sagte er an seinem Sterbebett: "Rettet das Tigerjunge es wird euch helfen in das Land unserer Träume zu kommen." Es waren die letzten Worte die er sagte." Der Fuchs schien eine weile in Erinnerungen zu schwelgen. Plötzlich ruckte er mit seinem Kopf und erzählte weiter: "Ach... Ah ja. Seine Nachfahren und die Vorfahren aller hier stehenden, suchten von diesem Tag an nach einem Tigerjunge in Not. Eines Tages kam mein Vater in diesen Bau gestürzt und erzählte eine Familie namens Tiger, die ein Junges hätten, hätte einen Unfall gehabt und die Eltern wären schwer verletzt. Sie holten deine Eltern heraus und legten dich auf die Straße als wärst du herausgeflogen. Deine Eltern haben uns zugesehen. Deine Mutter flüsterte noch danke dann starben beide mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Deine Stiefmutter hat dir doch verboten ein Tier zu besitzen oder?"
"Ja sie sagte sie sei dagegen erlärgisch." Marlene antwortete dem Fuchs leicht verwirrt über diesen apruppten Themenwechsel.
"Deine Stiefmutter ist alles andere als erlärgisch gegen Tiere, wir wollten bloß dass du erst erfährst, dass du mit Tieren sprechen kannst wenn du reif genug bist.
Marlene war verblüfft ihre Adoptivmutter hatte ihr also jahrelang vorgespielt dass sie gegen alle Tiere, die Marlene als Haustiere vorgeschlagen hatte, erlärgisch sei. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie plötzlich die Stimme ihrer Stiefmutter hörte: "Es tut mir leid. Aber wir alle hielten das für das beste. Du warst immer so klein und verspielt. Fast so, wie ein Tigerjunge."
Marlene blickte auf. Ihre Stiefmutter war aus dem Schatten einer Ecke getreten. Marlene war nun verwirrt. Ihre Stiefmutter hatte die Lösung des Rätsels weswegen Marlene Jahrelang nachts wenn sie nicht schlafen konnte gegrübelt, und verrückte Theorien aufgestellt hatte schon immer gewusst? Sie hatte gewusst was mit den Leichen ihrer Eltern passiert war und wie sie aus dem Auto hatte kommen können bevor es explodiert war? Sie wusste auch warum sie in ihrem 5 Lebensjahr Stimmen aus allen Ecken gehört hatte und sich selbst für verrückt gehalten hatte? Aber wie konnte sie sich mit all diesen Tieren verständigen wenn sie allein es war die mit Tieren sprechen kann und die sie in irgendein geheimnisvolles Land bringen sollte.
Marlene hatte das Gefühl als ob alle sorgen und Gedanken plötzlich von ihr abfallen würden. Sie schlug ihre Augen auf und blickte in das vertraute Gesicht ihrer Adoptivmutter, die ihr mit einem feuchten Tuch die Stirn abtupfte. "W...Was ist passiert?" Marlenes Stimme war unsicher und brüchig als sie diese wenigen Worte flüsterte. "Du bist in Ohnmacht gefallen." Die Antwort ihrer Adoptivmutter klang traurig. Marlene versank wieder in tiefen Schlaf.
Als Marlene wieder aufwachte war es dunkel und ruhig um sie her.
Marlene dachte über das erlebte nach und beschloss am nächsten Morgen mit ihrer Stiefmutter und dem Fuchs zu sprechen. Die Worte des Fuchses ließen sie in einen unruhigen Schlaf gleiten. Am nächsten morgen beschloss sie nach einem langen Gespräch mit ihrer Stiefmutter und dem Fuchs, den Tieren in ihr ersehntes Land zu helfen. Der Fuchs hatte ihr erzählt dass es eine Tafel gab auf der der genaue Weg zum verheißenem Land beschrieb. Nur sie konnte diese Tafeln finden, musste aber auf diesem langen Weg viele Prüfungen und Aufgaben meistern. Auch nachdem sie diese Tafel gefunden hätte müsse sie noch viele Hindernisse überwinden um schließlich im "Land der Tiere" anzukommen. Der einzige Hinweis den Sie bekäme wäre: „Suche die Hexen der Kodrasberge auf. Sie wird dir weiter helfen.“ Das hatte der Vorfahre des Fuchses gesagt.


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Tag der Veröffentlichung: 25.02.2010

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