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Es gibt doch keine schönere und farbenfrohere Jahreszeit, als den Herbst. Wenn die Natur alles buntgefärbt eingetaucht, nochmals zeigen muss, dass sie was ganz besonders Schönes sein kann.
Wer geht nicht gern zu dieser Zeit spazieren in freier Natur, im Wald? Vor allem die Ahornbäume und Buchen strahlen gelbrot, rostrot leuchtend.
Was ist das doch für eine wahre Seelenfreude! Vor allem noch, falls die Sonne dazu scheint. Alles ist wie erleuchtet! Manchmal fühlt man sich auch wie ein kleines Kind, wenn lustig unter jedem Fußtritt, das Laub raschelt und knistert.

Am Schönsten jedoch ist er Ende September bis Ende Oktober. Wer viel Zeit übrig hat, sollte dann auf der Schwäbischen Alb sein, vielleicht ein paar Stunden wandern und seinen Gedanken freien Lauf lassen. Das hält (bei mir zumindest), ein paar Wochen an, auch wenn wieder gearbeitet werden muss und immer demselben Alltagsstress  ausgesetzt ist.
Schön stelle ich mir auch vor, mit einem Segelflieger über dieser Farbenpracht hinweg zu fliegen. Und die Kalkfelsen zu umkreisen. Und die Burgen Teck oder Neuffen von oben zu bewundern. Wie muss dass herrlich sein, gleich einem Bussard mit dem rauschenden Wind!

Am liebsten würde doch manch einer insgeheim, einen groß aufgetürmten Laubhaufen am Wegesrand, mit beiden Händen packen und in die Luft werfen. (Oder sich gar selbst reinwerfen?) Na, jedenfalls in meiner Vorstellungskraft, habe ich das schon öfters getan. Aber wer weiß, was andere Leute darüber denken, wenns mal einer wirklich macht? Genau genommen sind wir nur auf die kleinen Kinder oder gar Hunde neidisch, die dürfen doch machen was sie wollen, auch in   die größten Pfützen   springen!
Vielleicht mache ich das "Eine oder Andere" noch, mit meiner kleinen Nichte, wenn sie etwas älter ist. Jetzt mit (damals) einem Jahr ist sie noch zu klein dazu. Auf diese Späße und Neuentdeckungen freue ich mich jetzt schon!

Manchmal setz ich mich, bei warmen sonnigen Wetter, auf mein heimliches Lieblingsbänkle weit im Wald drinnen, bei einer kleinen Lichtung. Dort bleib ich dann ein Weilchen sitzen und lausche der Natur. Dem Vogelgezwittscher, dem raunen des Windes, dem rascheln der Blätter. Erfreue mich an dem Farbenspiel.  Der Freiheit!  Wenn ich Glück habe, huscht auch hektisch ein geschäftiges braunes Eichhörnchen, nicht unweit von mir herum, um seine gefundenen Nüsschen einzugraben. Ich wundere mich jedesmal darüber, wie es die alle im Winter wieder findet. Es muss wohl auch ein fotografisches Gedächtnis besitzen oder sowas in der Art!  Und später atme ich ein paarmal tief durch und dann geht es mir richtig gut, wenn ich wieder heimgehe.

Früher traf man im Wald ständig irgendwelche Radfahrer, die hatten immer Vorfahrt, egal ob sie beinahe einige Spaziergänger um den Haufen geradelt hätten oder nicht! Heutzutage sinds diese Stöckelnde, ihr wisst schon welche! Gleich Gruppenweise beherrschen sie alle Wege und rennen alles nieder, was sie gerade so zufällig kreuzt. Also aufgepaßt!

Ab und an sieht man noch einen einsamen, fast hilflos wirkenden pilzsuchenden Menschen im Wald, was immer seltener wird im Herbst. Beinahe liegt einem doch auf der Zunge zu fragen, ob er sich nicht verlaufen hätte und nicht mehr den richtigen Weg weiß?

Natürlich regnet oder stürmt es ab und zu Mal im Herbst und der Nebel wabert hie und da überm Boden oder unten im Neckartal, wenn man frühmorgens mit dem Bus oder Auto runterfährt, Richtung Stadt nach Plochingen. Es gehört doch auch dazu, und manchmal finde ich den Nebel richtig unheimlich, gespenstisch, wie er so auf einmal auftaucht und um sich greift. Alle Häuser, Bäume, die nahe Alb, praktisch alles verschluckt. Nur bis ca. 20 Meter Entfernung noch was zu erkennen ist. Oder nur schemenhaft. Aber eine gute Stunde später ist der Nebel vielleicht urplötzlich wieder verschwunden und die Sonne zeigt sich strahlend vom Himmel.

Im November schließlich, dem schmuddeligen, nassen und stets dicknebligen Monat überhaupt, ist deutlich der Wandel des Jahres zum Winter hin zu spüren.
Bald schon steht er vor der Türe!   So ist der Lauf des Herbstes, des Jahres... Dann könnte ich mich wirklich tagelang zuhause verkriechen, aber ändert den Monat leider auch nicht!  Wie so manches andere...

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Texte: Alle Rechte vorbehalten! Rechte liegen beim Verfasser. Keine unerlaubten Kopien und so weiter... März 2009
Bildmaterialien: Titelbild ist von mir fotografiert.
Tag der Veröffentlichung: 28.02.2009

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