Cover

Prolog

Wie wunderschön doch alles war. In seinen Träumen war es nicht mal annähernd so schön gewesen. Der Wind in den Haaren, die Sonne auf der Haut, dieser Frühlingsduft in der Nase... Einfach herrlich!

Und das würde sein Geschenk sein. Es würde ihn unsterblich machen. Seltsam. Wie kann man denn etwas verschenken, dass einem gar nicht gehört? Egal. Noch nie war er sich einer Sache sicherer.

Die Zukunft würde großartig werden. Einfach wundervoll! Wenn nur nicht das ganze Blut wäre. Es war überall und er wusste das es gleich vorbei sein würde. Viel zu wenig Zeit und seine großzügige Güte mit der Menschheit zu teilen. Als das Leben ihn verließ war er seltsam ruhig und gelassen. Und sein letzter Gedanke war einfach nur: SCHADE!

 

Reyam

Der Kopf dröhnte ihm mal wieder als ob eine Eisenbahn durch seinen Kopf rauschte. Natürlich konnte das mit seinem Schlafplatz zusammen hängen. Der konstante Lärm in diesem Quartier, direkt unter den Maschinendecks, war ohrenbetäubend. Selbst für Reymars ohnehin schlechte Ohren. Viel wahrscheinlicher war es aber, dass das an dem billigen Fusel von "Hydrolics" lag. Die Spielunke war früher mal die Schaltzentrale für die Steueranlage gewesen. Aber seit man die Umlaufbahn der Station stabilisiert hatte, wurde diese nicht mehr verwendet. Angeblich wurde die gesamte Anlage sowieso von einer anderen Station aus gelenkt. Reyam fand das irgendwie passend. Während man alle mit Alkohol betäubte wurde man sowieso von anderen gesteuert. Aber warum musste das denn so ein übles Gesöff sein. Gerüchten zufolge wurde der Alkohol im "Hyrdolics" aus alter Schmierflüssigkeit hergestellt. Reyam war überzeugt, dass an diesem Gerücht mehr als ein Stückchen Wahrheit dran war. Aber deswegen ein paar kostenlose Drinks ausschlagen? Das wäre ja wohl totaler Quatsch. Das er mal wieder mehr als vereinbart getrunken hatte störte ihn in keinster Weise. "Selber Schuld wenn die eine Party für mich ausrichten." Schliesslich gehören immer zwei dazu.

Irgendwie freute sich Reyam sogar auf die nächste Zeit. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und in den 17 Jahren hatte er genug Zeit gehabt sich an den Ort zu gewöhnen. Der Unterschied war diesmal nur, dass er sich freiwillig dort hin begab. Das war damals ganz anders gewesen. Und die Kameras waren, im Gegensatz zu heute, nicht für die Fernsehübertragung da gewesen sondern um die Gefangenen besser kontrollieren zu können.

Nox

Alles war sorgfälltig vorbereitet worden und nun war die lange Zeit des Wartens endlich vorbei. Eigentlich hätte er damals schon die Zeichen richtig deuten müssen. Aber diesen Fehler würde er kein zweites Mal mehr machen. Die Last des Versagens hing schwer auf ihm und ein zweites Mal würde er sicher nicht verkraften. Diesmal wird alles gut! Es stand einfach zu viel auf dem Spiel.

Mira

 "...ähnlich tragische Umstände wie sein Bruder. Um die Leistung seines Gleiters zu optimieren, hatte unser geliebter Kaiser die Abgasanlage des PF-TX 27 modifiziert. Erste Ermittlungen ergaben, dass aufgrund eines Flüchtigkeitsfehlers Abgase in das innere des Cockpits gelangten. Zuvor hatte der Kaiser noch den, zum Gedenken an seinen verstorbenen Bruder stattfindenden, "Edmund van Shipmaster Cup" gewonnen. Dieser war vor 20 Jahren bei seinem Hobby, dem Weltraumgolfen, verunglückt. Nach dem Rennen...".

Genervt schaltete Mira den Bildschirm ab. Seit 3 Tagen gab es kein anderes Thema mehr. Auch wenn Mira nur diesen Kaiser als das Regierungsoberhaupt kannte, war ihr die Sache ziemlich egal. Natürlich war die ganze Sache dumm gelaufen aber sie konnte ja nix dafür und die zahllosen Berichte würden die Sache ja auch nicht ändern.

Schlimm genug, dass die Show aufgrund der Staatstrauer um zwei Wochen vorschoben wurde. Richtig Lust hatte Mira auf die Show sowieso nicht. Aber ihr Management hatte nicht locker gelassen. Ihre Rolle in der Daily Soap war zwar eine sichere Sache und hatte ihr einen gewissen Ruhm verschafft, aber um groß raus zu kommen wäre "Time's Up!" laut ihrem Management genau das Richtige. Mira hoffte nur, dass sie sich vor dem Millionenpublikum nicht allzu sehr blamieren würde.

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Tag der Veröffentlichung: 12.08.2013

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