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Die Gräuelmärchen eilten der roten Armee voraus.
Ströme von Flüchtlinge gingen gen westen.
Ein sehr große teil über Sopron.
Die Grenze ist ja grade um die Ecke.
Großmutter war mit meine Tante und ihre Schwiegertochter alleine.

Werner Dettmar aus Magdeburg, und Walther Schulefeld aus Hamburg verabschiedeten sich, und warnten die Frauen.
Es waren deutsche Offiziere, die bei Großmutter zwangseinquartiert wurden.
Sie waren während der Russland Feldzug in Karelien, und waren jetzt auf der weg, *Heim ins Reich*, wobei es mehr ein Rückzug war.
Großmutter bereitete schon die Umzug in sogenannte *Sommerhaus* vor an Berghang, wohin die Familie im Sommer vor der schwülen Hitze unten in Stadt floh.

Die Deutschen verließen am 29.3.1945 Sopron, gingen beim Fertörákos über die Grenze.
Man hörte schon ein wenig die dumpfe Schüsse, wie Großmutter es sagte: der Ivan nähert sich.
Ihre Söhne (mein Vater und seine Brüder)und ihr Mann waren in Krieg.
Nur ihre Schwiegertochter und die Schwester meines Vaters hielten die Stellung bei ihr.

Katalin, ihre Schwiegertochter.....kurz vor der Geburt ihres Kindes, ein wunderschöne, junge Frau, voll leben, Esprit und Charme.

Am 1.4.1945 marschierte die rote Armee in Sopron ein.
Großmutter hatte nichts eiligeres zu tun, wie das gesamte Familiensilber und Schmuck in Esszimmer zu drapieren.
Ihre Begründung: wenn die russen es sehen, lassen die uns in Ruhe.
Katalin hatte ihre Sinne soweit beinander, das sie die ganze Pracht schnell in Garten vergrub.

Katalin....ohne jede Angst, stolz auf ihre Bauch.
Sie wähnte es, als ihren Schutzschild.
Abends kamen Frauen vorbei, in desolate zustand, geschunden, vergewaltigt, nicht wissend wohin.
Und warnten die beiden jungen Frauen.
Meine Tante maskierte sich in abenteuerliche weise, beschmierte sich mit Asche, zog irgend gammelige Kleidung an, und ging wie so viele junge Frauen aus der Stadt, in nahegelegenen Steinbruch.
Dort waren/sind tausend Gänge, Kammer, wenn man sich nicht auskannte, war es der reinste Irrgarten.

Katalin blieb bei Großmutter.
Sie saßen in große Küche, Großmutter hatte alle ihre Bedienstete nach Hause geschickt, das sie sich um ihre eigene Familien kümmern können.

Es war ein sonnige Tag, diese 4.4.1945
Sie hörten, wie die russen von Haus zu Haus gingen.
Großmutter bedrängte Katalin immer wieder, sie soll schnell aus der Haus, und in nahegelegene Friedhof sich verstecken.
Sie zögerte immer noch.
Als sie dann die schreie von draußen hörte, entschied sie sich, doch wegzulaufen.

Sie ging aus der haus, vorsichtig, auf ihr bauch achtend, und lief los.
Zu spät, eine russe hat sie bemerkt.
Sie wurde von ein Soldaten erschossen, von hinten.
Großmutter erzählte, der Russe hat das ganze Magazin leer geschossen.
Sie starb mit ihrem Kind an 4.4. 1945 und war 26 Jahre alt.

Mein Großvater (väterliche Seite) und Katalins Mann kamen nicht aus dem Krieg zurück.
Mien Großvater und Katalins Mann kamen nie zurück.


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Tag der Veröffentlichung: 17.04.2012

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