25. November 1998
Hallo Tagebuch!
Meinen letzten Eintrag musste ich so abrupt unterbrechen, daher mache ich da weiter, wo ich aufgehört hatte. Ich versuche es, denn es ist einiges passiert. Ich befürchte mein Leben gleicht derzeit einer Serpentinstraße in den Alpen, irgendwann bekomm ich davon ein Schleudertrauma.
Wie schon letztens erwähnt, war meine attraktive und unwiderstehliche Wenigkeit mit Schweinchen „Blaise“ Babe in einem Muggelsexshop - wobei ich immer noch sagen muss, dass Rosa nicht Blaise’ Farbe ist … unterstreicht keinesfalls seinen Teint – und seitdem bin ich stolzer Besitzer eines Schwulenpornos. Er trägt, wie ich ebenfalls erwähnt hatte, den geistreichen Titel „S.O.S.“ und glaub’ mir, wenn ich dir sage, das Meer, peitschende Wellen und Hilfeschreie haben meine schönen Augen dabei nicht gesehen. Dafür gab es jede Menge Wald und Gestrüpp, Peitschen schwingende muskulöse Männer und aus den Hilferufen wurde ganz schnell Lustgestöhne. Mir war gar nicht bewusst, dass auch Männer so schön stöhnen können.
Tja, was soll ich sagen … Blaise ist schon nach der dritten „Drauf-und-Drüber-Szene“ so kochend heiß gewesen, dass nur noch eine kalte Dusche half. Zum Glück steht an meinem Bett immer eine Tempobox … ich hätte ja schlecht zu meiner Mum sage können: „Das ist Blaise’ Schweinerei, ich hab damit nichts zu tun!“ … oder aber… „Hey Mum, es ist nicht so wie es aussieht!“. Diese Ausrede würde mir nicht mal Potter glauben und das soll schon was heißen. Außerdem hätte ich Mum schlecht auf die Nase binden können …
„Hör mal zu, dein Sohn ist ein Muggelfreak, ich habe ein großes Geheimverstreck mit unzähligen Muggelsachen, mein bester ‚schwuler’ Freund Blaise hat mir den Rat gegeben ebenfalls schwul zu werden, denn ich stehe speziell und auch normalerweise nicht auf ‚Essensverwerterrinnen’ und ‚Ganzkörperzahnspangen’, die sich zusätzlich wie eine zu fett geratene Barbiepuppe schminken und anziehen namens Gayle ‚Vogelscheuche’ Merriweather, zu dem finde ich Potters derzeitigen Modegeschmack ganz okay und in den engen Jeans kommt sein knackiger Hintern so richtig gut zur Geltung, allerdings wurmt es mich wie ein Regenwurm bei Sonnenschein, dass Potter von seinem Möchtegern-Zungenfressen abgeschleckt wird … UND … weil Blaise und Pansy nie die Klappe halten können trat somit Blaise’ Plan B in Kraft, daher war er mit mir in einem Londoner Sexshop und ich fand die Schwulenpornos-sind-interessanter-als-zwei-nackte-Titten-Abteilung einfach genial und aus diesem Grund bin ich jetzt Besitzer solch eines schlüpfrigen Filmchens, was natürlich gleich angeschaut werden musste, und weil Blaise bei den ganzen nackten Kerlen einen Ständer bekam und er es fast zu spät ins Bad geschafft hat … tja, SOMIT stammt dieser Fleck nicht von mir! Bahhhh … das glaubt mir nicht mal Blaise und der war schließlich Schuld und hautnah dabei!
Nun ja, wie drücke ich mich am Besten aus … sagen wir mal so … Blaise war also im Badezimmer verschwunden und ich mutterseelenallein mit dem Film in meinen verriegelten Vier-Wänden. Die Bilder wechselten von einer Stellung zur nächsten und dann passierte plötzlich etwas … denn diese Typen in der Flimmerkiste machten mich von jetzt auf gleich richtig an. Nein … es war nicht so eine billige Anmache, wobei nur Klein-Draco nach Aufmerksamkeit verlangte … es war … tja, es war, als spielte sich in meinem Kopf plötzlich ein ganz anderer Film ab. Ich war mit einem Mal der blonde Typ auf der Rückbank des Jeeps und … keine Ahnung ob das eine Bedeutung hat … aber der schwarzhaarige Typ auf dem Blonden sah Potter verdammt und zugenäht sehr, sehr, sehr, sehr ähnlich. Ich frage mich seitdem immer wieder, hatte ich an diesem Abend vielleicht Hallows oder aber … ach, ich weiß auch nicht so recht *seufz*
Dieser Abend hat irgendwie alles verändert und mich gleich mit. Ich habe das untrügliche Gefühl ich bin nicht mehr ich selbst.
Lieber mal zum Thema zurück … ich dachte also, ich läge nackt, mit gespreizten Beinen und so geil wie Nachbars Lumpi in diesem Auto und der andere Kerl spielte mit seiner Zunge an mir herum, wobei mir schon beim Zuschauen heiß und kalt wurde. In meiner Hose wurde es Klein-Draco ganz plötzlich ganz schön eng, so gab ich dem Drang nach und schwebte binnen kürzester Zeit im Himmel. Eine andere Beschreibung für … „Man, ich will dich in mir spüren!“ … und … „Potter, warst du schon immer so heiß?“ … oder aber … „Hier bin ich, nimm mich!“ … fällt mir gerade nicht ein.
Moment mal … habe ich gerade „Potter, warst du schon immer so heiß?“ geschrieben?
Ahhhhh … ich hab es schon wieder getan! Mit mir stimmt wirklich ganz eindeutig etwas nicht und Schuld hat der Film (der übrigens als Anschauungsmaterial verboten gehört … oder aber die Warnung tragen sollte … ACHTUNG WARNUNG! Anschauen nur, wenn die kalte Dusche sich in unmittelbarer Reichweite befindet! … oder … ACHTUNG WARNUNG! Nicht anschauen, wenn der beste schwule Freund im Zimmer ist, denn es können (un)angenehme Nebenwirkungen auftreten … in diesem Fall fragen Sie den nächsten Urologen oder halten Sie sich ein Glas Eiswürfel bereit!)
Augenblick, nicht der Film hat Schuld, was schreibe ich da, Blaise hat natürlich Schuld, wer sonst! Genau, das ist es! Wieso bin ich nicht schon früher darauf gekommen? Mal überlegen … womöglich, weil ich in Blaise’ unmittelbarer Gegenwart ständig denke er sieht mich an wie ein Stück Frischfleisch?! Natürlich bin ich stolz auf einen verdammt gut aussehenden, sexy Adoniskörper, aber ich bin doch deswegen kein feiner Rehrücken, wo einem schon beim Gedanken das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber genau so sah mich Blaise an diesem Abend an, als er nach seiner Abkühlung zurück ins Zimmer kam und ich gerade gebannt gleich vier Jungs bei ihrem akrobatischen Stöhnübungen beobachtete und Klein-Draco die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die er dringend benötigte.
Denk jetzt nichts Falsches von mir, ich bin auch nur ein Mann mit den männlichsten aller männlichen Bedürfnissen, obwohl ich inzwischen zugeben muss, die Vorstellung von einem Mann geküsst, berührt und gestreichelt zu werden ist gar nicht ekelhaft, nein, ganz im Gegenteil ist es sogar ein ziemlich schöner Gedanke. Und wenn ich mal ganz ehrlich bin und tief in mich gehe, dann macht mich das … wie soll ich es ausdrücken … nun ja, es macht mich ganz wuschig! Und in Küssen habe ich an diesem Abend auch noch meine Erfahrungen gesammelt.
Ohhh heilige Mutter Gottes, Allah sei mit dir, denn ich bin nicht dein Prophet und Buddha nicht dein Sohn … ich schwöre bei Merlins gescheckter Feinrippunterhose und bei Morganas Mieder … ich habe Blaise geküsst! Moment, ich muss mich korrigieren … Blaise hat mich geküsst! So war es, denn der steife Jesus hängt immer noch an dem ollen, schimmeligen Kreuz herum (er hat übrigens auf meine Idee, sich nach einem guten Chiropraktiker umzusehen, nicht geantwortet, aber habe ich etwas anderes erwartet?)
Zu meiner Verteidigung muss ich gestehen, ich habe keine Ahnung wie mich an diesem Abend die geistige Umnachtung traf (ich verwette darauf meinen letzten Vorrat an Chips mit Cheese and Onion), aber irgendwie muss mich Blaise ganz bestimmt mit so einem Wischi-Waschi-Liebeszauber getroffen haben. Wir zwei haben immerhin geknutscht wie zwei notgeile Aliens auf Antimaterieentzug. Es könnte allerdings auch sein, dass Blaise mir etwas von so einem Liebestrankszeug in meinen gekühlten Wodka-RedBull geschüttet hat. Aber wie auch immer, es war einfach nur geil!
Von diesem Zeitpunkt an muss ich gestehen, habe ich so etwas wie ein Filmriss, ich weiß nur noch, ich bin irgendwann eingepennt, aber diese heißen Bilder hatten mich einfach nicht losgelassen … sie waren plötzlich wie eine Art Sucht. Deswegen beschloss ich den Film noch mal alleine anzuschauen. Das tat ich auch, aber nicht ohne die notwendigen Sicherheitsmaßen. Zuerst prüfte ich Blaise’ Dornröschenschlaf, dann zauberte ich mir eine neue Tempobox her, legte mich mit dem Rücken zu Blaise und ließ den Film laufen. Beim zweiten Mal war er komischerweise anders. Ich kann dir nicht sagen wieso und warum, er war schlichtweg intensiver. Dann ist es mir wieder passiert … das wird so allmählich unheimlich … denn etwas stimmt mit mir nicht.
Du willst wissen was? Man, bist du neugierig *teuflisch grins* und ich will mal nicht so sein. Bin ich froh, dass du keinem davon erzählen kannst und vor Blaise’ kleptomanischem Interesse bist du gut geschützt. Falls er jemals seine Patschehändchen an dich legt und er kurz darauf ganz überraschend mit giftgrünen Fingerchen in den Unterricht kommen sollte, weiß ich auch wieso. Und das Schöne daran ist, die Farbe hält bis zu acht Wochen! So etwas bekommt man nur, wenn der beste Sandkastenfreund seine Fühlerchen zu weit ausstreckt.
*Memo an mich*
- vielleicht noch quitschgelbe Sprenkel unter das Giftgrün mischen
Ich schweife mal wieder ab und wenn ich so in den Augenwinkeln auf die Uhr schiele, sollte ich mich beeilen. Gleich ist Zaubertrankunterricht und für mich zurzeit die beste Möglichkeit Potter heimlich zu beobachten.
Ja, du hast richtig gelesen!
Also es war so … ich sehe mir den Film gerade alleine an und schaue mir den Typen genauer an, er streichelt sich selbst (der Kerl war übrigens blond, ist das wichtig?) und da kommt aus dem Gebüsch so ein schwarzhaariger Potterverschnitt mit sehr gutem, durchtrainiertem Oberkörper. Mit langen Reden hatten sie nichts am Hut und schon lagen sie nackt auf de Waldboden. Dabei sah ich mich selbst dort liegen (ist kein Witz! Darüber macht man keine Witze!) und Potter mochte meinen kleinen Draco sehr. Meine Hand mochte ihn in diesem Moment ebenso sehr und schenkte ihm die gewünschte Zuwendung. Wenig später geschah es dann, als sich ein brodelnder Vulkan in meiner Körpermitte sammelte und als er ausbrach … ich schwöre … ich dachte dabei an Potter! Verflucht! Ich dachte wirklich an Potter!
Ich glaube allmählich macht die Schule mich ganz fertig!
Für heute bin ich auch schon am Ende angekommen. Wie es nach dem Unterricht aussieht weiß ich noch nicht, am Besten lasse ich mich überraschen …
In diesem Sinne,
Draco Malfoy
~~~ Fortsetzung folgt ~~~
Tag der Veröffentlichung: 01.06.2010
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