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Vorspiel

Im Auto

 

Auto, Er fährt

 

Er: Das sind deine Eltern, mich haben die nicht eingeladen.

 

Sie: Die wollen dich auch sehen. Die mögen dich. Da bin ich sicher.

 

Er: Mir egal. Ich hab keine Lust.

 

Sie: Das sagst du immer. Du hast nie Lust auf irgendwas, was mit mir zu tun hat.

 

Er: Schwachsinn.

 

Sie: Hast du das Geschenk?

 

Er: Ja. Geldverschwendung. Für den undankbaren Haufen.

 

Sie: Du nervst.

 

Er: Oh, nerven werden die. Das kannst du mir glauben. Hoffentlich gibt es Punsch.

 

Sie: Meine Mutter macht den Besten.

 

Er: Besaufen wir uns?

 

Sie: Eigentlich hätte ich schon Lust. Aber ich lasse es lieber.

 

Er: Wieso?

 

Sie: Ach, egal. Im Moment ist Trinken keine so gute Idee.

 

Er: Du bist komisch.

 

Sie: Sagt der Richtige.

 

Er: Ich hab keine Lust auf die komische Sippschaft. Wahrscheinlich hat sich im letzten Jahr auch noch eines

von den Weibern ein Balg andrehen lassen und wir müssen so tun, als würden wir uns freuen.

 

Sie: Ist doch süß.

 

Er: Ist es nicht. Ich hasse Kinder. Dann lieber der Opa mit seinem pausenlosen Gelaber über den Führer.

 

Sie: Ich sag ja, du bist bekloppt. Reiß dich wenigstens heute mal zusammen.

 

Er: Hauptsache, es gibt Punsch. Ich arbeite hart. Ich muss mich auch mal entspannen.

 

Sie: Den gibt es. Manchmal bekommt man aber auch, was man nicht bestellt hat.

 

Er: Mmh.

 

Sie: Manche Dinge kann man nicht planen. Die passieren einfach. Und dann kann man sie nicht mehr

rückgängig machen.

 

Er: Wie Suff vom Punsch?

 

Sie: Genau. Wie Suff vom Punsch. Das muss man aussitzen.

 

Er: Wenn es nur schon so weit wäre.

 

Sie: Es wird schneller so weit sein, als du denkst...

 

Er: Mmh.

1. Szene: Die Begrüßung

Figuren:

 

ER

SIE

Ralf

Constanze

Doris

Emily

Jessica

Nazi-Opa

Witwen-Oma

Anni

Nachbar

 

Flur

 

Sie: Hallo Mama.

 

Constanze: Ihr Süßen! Kommt rein!Wir trinken erstmal einen zusammen.

 

Sie: Ich heute nicht.

 

Constanze: Aber du doch?

 

Er: Gerne.

 

Constanze: Nicht, dass ihr mir noch zu Spießern werdet, was? (lacht) Ihr doch nicht auch noch.

 

Er: Niemals.

 

Constanze: Aber, psst. Die Susi hat sich getrennt. Die ist ganz neben der Spur.

 

Susi (mit Punsch in der Hand): Noch so n scheiß Pärchen. Naja, Prost, ihr Pisser. Und: Frohes Fest!

 

Jessica: Reiß dich mal zusammen – am Tag des Herren.
   

Susi (zischt ihr ins Ohr): Boah, lass dich endlich mal poppen, Betschwester.

 

 

Jessica: Du bist ekelhaft. Schau doch, was dir dein ruchloses Verhalten gebracht hat.

Ich sag ja immer,  wahre Liebe wartet, sonst ist es keine wahre Liebe.

 

Er: Ich bin beim Punsch.

 

Jessica: Ihr trinkt alle zu viel. Vergesst den wahren Sinn von Weihnachten.

 

Susi: Dir den Mund zuzukleben? Willst du nicht in die Messe?

 

Jessica: Will ich auch. Ich werde für dich beten.

 

Susi: Bete lieber mal für dich. Und: Besorge dir ein richtiges Leben.

 

Nazi-Opa: Ach, Kind. Die Jessica wieder mit ihrer jüdischen Entartung.
   

Constanze: Vati! Das muss nun auch nicht sein. So etwas wollen wir hier heute nicht haben.

 

Nazi-Opa: (grummelt) Verräter, alles Verräter.

 

Ralf: Die Jessy ist doch noch jung. Was wir damals alles gemacht haben, um uns selbst zu finden,
     was, Schnecke? (haut Constanze auf den Hintern)

 

Constanze: Mit

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 16.12.2015
ISBN: 978-3-7396-2844-8

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meinem geliebten Freund Michael, der sich eine Weihnachtskomödie gewünscht hat, obwohl er Weihnachten und Komödien hasst und, so hoffe ich, mit diesem Machwerk bestens bedient sein wird.

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