Cover

Kapitel 1: Ankunft im Dorf der Zoras

„ Sidon!“, rief ich den Namen meines Freundes, sodass dieser auf mich aufmerksam wurde. Keinen Moment später lief der Prinz der Zoras auf mich zu und nahm mich in den Arm, nachdem er vor mir zum Stehen gekommen war. „ Es ist schön, dich zu sehen, Katharina.“ „ Ich freue mich auch dich wiederzusehen, Sidon.“ „ Darf ich dir die Frage stellen, weshalb du uns besuchst? Ich nahm an, du bist mit Prinzessin Zelda und Link unterwegs, um das Hyrule zu erkunden“ „ Ich habe von deiner baldigen Hochzeit gehört und wollte deine Zukünftige kennenlernen. Immerhin möchte ich gerne wissen, welche Zoradame dein Herz gestohlen hat.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, veränderte sich Sidons Körperhaltung, was mich wiederum stark verwunderte. „ Verzeih, falls ich etwas Falsches gesagt habe.“ „ Das hast du nicht, Katharina. Mein Vater verschweigt mir, welche Zoradame meine zukünftige Gemahlin wird. So oft ich ihn auch diese Frage stelle, er verschweigt mir ihren Namen.“ „ Verstehe, das verändert so einiges. Es muss schwer für dich sein, nicht zu wissen, welche Zora du heiraten wirst. Ich kann dir anbieten, dass wir am östlichen Stausee darüber sprechen. Vielleicht können wir gemeinsam etwas über deine Zukünftige herausfinden. Also, wenn dir dies Recht ist.“ „ Ist es. Ich werde meinen Vater über deine Ankunft informieren. Warte bitte so lang, Katharina.“, sprach Sidon zu mir, bevor dieser sich auf den Weg zu seinem Vater machte. Ich dagegen machte mir Gedanken darüber, wieso König Dorephan so handelte. Es ergab keinen Sinn, weshalb er den Namen der Zoradame für sich behielt. Selbst ein Blinder würde erkennen, das der Prinz der Zoras darunter litt. Ungewollt entkam mir ein Seufzen über die Lippen, nachdem mir bewusst wurde, dass es nicht so einfach sein würde, etwas über die geheimnisvolle Zoradame herauszufinden. „ Alles in Ordnung?“, vernahm ich die Stimme von Bazz hinter mir, sodass ich mich zu diesem umdrehte. Der Zora sah mich besorgt an, weshalb ich ihm zügig ein Lächeln schenkte. „ Es ist alles in Ordnung, Bazz. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Wie ich sehe, sind nicht viele Zoras unterwegs.“, gab ich von mir, während ich meinen Blick umherschweigen ließ. „ Der König hat die Vorbereitungen für die Hochzeit veranlasst.“ „ Und seit wann sind diese Vorbereitung, wenn ich die Frage stellen darf?“ „ König Dorephan veranlasste dies kurz vor eurer Ankunft.“ „ Verstehe und danke für die Auskunft, Bazz.“, meinte ich, nachdem ich erkannt hatte, dass Sidon auf uns zu lief. Keinen Moment später verbeugte sich Bazz und ließ mich danach mit den Prinzen alleine, welche nicht wie üblich ein Grinsen in Gesicht hatte. „ Bazz hat mich bereits darüber informiert, dass die Vorbereitung für die Hochzeit bereits angefangen haben. Sei unbesorgt, auch wenn uns nicht viel Zeit bliebt, wir werden schon eine Lösung finden, Sidon. Komm, lass uns zum Stausee gehen, bevor es noch dunkel wird.“

 

 

Gemeinsam mit Sidon saß ich am Ende des Stets und ließ meine Beine hin und her baumeln. Seit mehreren Minuten saßen wir schweigsam da, bis ich beschloss dies zu ändern. „ Darf ich ehrlich zu dir sein, Sidon? Ich finde, du solltest nochmals mit deinem Vater über deine kommende Hochzeit sprechen und versuchen ihm zu erklären, dass du eine Zora, die du nicht liebst, nicht heiraten möchtest.“ „ Du verstehst das nicht, Katharina. Als Prinz habe ich gewisse Pflichten gegenüber meinem Volk zu erfüllen.“ „ Indem du dein persönliches Glück übergehst? Das ist nicht richtig, Sidon. Ich bin voller Zuversicht, dass dein Volk es verstehen wird, wenn du dieser Hochzeit nicht zustimmst. Niemand, nicht einmal dein Vater, wird enttäuscht von dir sein. Es stimmt, ich kann mich derzeit nicht in dich hineinversetzen, da ich weder eine Zora noch eine Prinzessin bin, die gewisse Pflichten hat, aber ich als deine beste Freundin kann dir einen Rat geben. Sprich nochmals mit deinem Vater und erkläre ihm, dass du diese Hochzeit nicht gutheißt. Ich bin gewiss, dein Vater wird dies verstehen, Sidon.“, erklärte ich dem Prinzen und legte dabei Hand auf seinen rechten Unterarm, sodass er zu mir hinab sah. Ich schenkte ihm ein Lächeln, bevor ich weiter sprach. „ Natürlich ist es deine Pflicht als Prinz der Zoras eines Tages zu heiraten, dennoch finde ich, dass du selbst entscheiden sollst, wann und wenn. Wir alle wünschen uns, dass du glücklich wirst, Sidon. Vor allem, nachdem, was wir alle ertragen mussten.“ „ Bist du glücklich?“, wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich einen Moment lang nachdenken musste, bevor ich eine Antwort geben konnte. „ Ich bin ehrlich, ich kann dir diese Frage nicht wirklich beantworten. Natürlich liebe ich es, mit Link und Prinzessin Zelda durch ganz Hyrule zu reisen und es zu erkunden, doch manchmal wünsche ich mir, ich hätte ein Zuhause, wo ich zurückkehren könnte. Ich besitze nichts mehr, Sidon. Weder ein Zuhause noch eine Familie, ihr, meine Freunde, seid das einzige, was mir geblieben ist.“ „ Verzeih, dass ich dir solch eine Frage gestellt habe, mir war dies nicht bewusst.“ „ Du musst dich nicht entschuldigen, Sidon. Wie du eben bereits erwähnt hast, dir war dies nicht bewusst. Trotz allen bin ich aber voller Zuversicht, dass sich meine Situation eines Tages ändern wird. Wer weiß, vielleicht heirate ich sogar eines Tages und bekomme Kinder. Niemand kann wissen, was in der Zukunft geschehen wird.“, antwortete ich auf die gestellte Frage, woraufhin ich deutlich den Blick von Sidon auf mir spüren konnte. Fragend sah ich den Prinzen an, wobei ich meinen Kopf leicht schief legte. Einen Moment lang sahen wir uns in die Augen, bis Sidon ruckartig den Blickkontakt abbrach. Sein Verhalten verwirrte mich, dennoch beschloss ich mir dies nicht anmerken zu lassen und ließ meinen Blick wieder über das Wasser schweifen. Meine Aufmerksamkeit bekam Bazz, welcher wie aus dem Nichts auftauchte und auf uns zu schwamm. „ Ist etwas geschehen?“, stellte der Prinz der Zoras sogleich die Frage, woraufhin er ein Kopf schütteln als Antwort bekam. Bazz Blick wanderte zu mir, weshalb ich den Krieger ein kurzes Lächeln schenkte. „ Der König möchte euch sehen, Lady Katharina. Ihr sollt alleine erschienen.“, erwähnte Bazz, nachdem Sidon Anzeichen machte sich erheben zu wollen. „ Ist dies so? Nun denn, ich werde mich auf den Weg machen. Bitte denke über meine Worte nach, Sidon.“, und damit erhob ich mich.

 

 

 

 

„ Nicht so stürmisch.“, meinte ich lachend zu den Zorakindern, welche auf mich zugerannt waren, nachdem sie mich erblickt hatten. Es war deutlich zu erkennen, dass sie mich vermisst hatten, auch wenn mein letzter Besuch noch nicht so lange her war. „ Spielst du mit uns?“ „ Das würde ich sehr gerne, doch der König möchte mich sehen. Doch seit nicht traurig darüber, denn ich habe eine wichtige Aufgabe für euch. Sollte Prinz Sidon versuchen, in den Thronsaal zu gelangen, haltet ihn auf. Könnt ihr dies für mich tun?“ „ Ja!“, riefen die Kinder, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Die Kleinen waren Feuer und Flamme für ihre Aufgabe und hielten bereits Ausschau nach dem Prinzen, als ich die Treppen zum Thronsaal hinauf stieg. Mit einem Nicken begrüßte ich die Zorakrieger, welche Wache hielten, bevor ich hinauf zum König blickte. „ Es erfreut uns, dich wiederzusehen, Katharina.“ „ Ich bin euch erfreut, euch wiederzusehen, König Dorephan. Bazz teilte mir mit, ihr wolltet mit mir sprechen.“ „ Dies ist korrekt, bestimmt hast du bereits von der anstehenden Hochzeit von meinem Sohn gehört.“ „ Durchaus habe ich dies, ich wollte euch meine Hilfe für die Vorbereitung anbieten, zudem darüber informieren, dass Prinzessin Zelda und Link ebenfalls zur Hochzeit kommen werde.“ „ Das erfreut uns zu hören.“ „ Verzeiht, dass ich so direkt bin, doch ich würde gerne erfahren, weshalb ihr mich rufen haben lasst.“ „ Auf dem Donnerhorn wurde ein Leune gesichtet.“ „ Ich verstehe. Er stellt eine Gefahr dar, nicht nur für euer Volk. Seid unbesorgt, ich werde mich heute noch darum kümmern.“ „ Wir stehen in deiner Schuld, Katharina.“ „ Für mich ist dies selbstverständlich. Wenn ihr mich entschuldigt, ich würde mich gerne auf den kommenden Kampf vorbereiten.“, damit verneigte ich mich vor dem König, bevor ich mich umdrehte und den Thronsaal verließ. Nun war mir der Grund bekannt, weshalb der König der Zoras mich alleine sprechen wollte. Sollte Sidon von meiner Mission erfahren, würde er sich nur unnötige Sorgen um mich machen und dies mussten wir verhindern. Es bereitete mir keine Freude Sidon anlügen zu müssen, doch eine andere Option gab es derzeit nicht. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich die Stimmen der Zorakinder vernahm und musste schmunzeln, als ich den Zoraprinzen erblickte, welche von den Kleinen umgeben war. „ Wie ich sehe, habt ihr eure Aufgabe erfüllt. Ich stehe in eure Schuld.“ „ Du hast sie auf mich angesetzt?“ „ Mir war bewusst, dass du das Gespräch zwischen deinen Vater und mir belauschen wirst.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, sah Sidon verlegen zur Seite. Es war offensichtlich, dass es ihm unangenehm war, weshalb ich beschloss, mit ihm darüber zu sprechen. „ Würdet ihr uns bitte für einen kurzen Moment alleine lassen? Ich verspreche ich, dass ich, sobald ich Zeit habe, mit euch Verstecken spielen werde.“, erklärte ich den Kindern, woraufhin sich mit den Prinzen alleine ließen. Einen Moment lang sah ich den Zorakinder nach, bis ich im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Sidon war auf mich zu geschritten und blickte zu mir hinab. „ Du möchtest wissen, worüber dein Vater und ich gesprochen haben, nicht wahr? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, er bat mich bei einer Vorbereitung zu helfen. Verzeih mir, dass ich dir nicht genauer erklären kann, worüber es ging.“ „ Ich muss dich um Verzeihung bitten, Katharina. Ich hätte nicht versuchen sollen, euch zu belauschen.“ „ Es ist in Ordnung, Sidon. Du warst neugierig, dies sind wir alle mal. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich möchte mich von der Reise ein wenig erholen.“, log ich bewusst den Zoraprinzen an, auch wenn mir dies nicht leicht fiel. Um meine Aussage glaubwürdiger zu machen, schenkte ich mein Gegenüber ein Lächeln. Sidon erwiderte dies sogleich und versicherte mir somit, dass er meine Lüge nicht durchschaut hatte. „ Soll ich dich noch in den Gemach bringen?“ „ Dies ist nicht nötig, Sidon. Ich möchte dich nicht von deinen Pflichten als Prinz abhalten. Ich werde den Weg in mein Gemach selbst finden. Wir sehen uns später.“

Kapitel 2: Die Pflicht einer Heldin

 

Vorwort:

Ich kann einfach keine Kämpfe schreiben xD 

+++++++++++++++++++++++++

 

   Der schwierigste Teil meiner Mission war keineswegs den Leune zu besiegen, sondern ungesehen aus dem Dorf der Zoras zu gelangen, ohne Spuren zu hinterlassen. Sollte nur ein einzelner Zora mich erblicken, wie ich den Weg zum Donnerhorn einschlug, hätte ich sogleich einen besorgten Prinzen an meiner Seite. Gewiss war Sidon ein erfahrener Kämpfer, dies stritt ich nicht ab, dennoch waren Leune eine Nummer zu groß für ihn, vor allem, wenn diese Elektropfeile bei sich trugen. Trotz allem waren Leunen auch ohne diese Pfeile gefährliche Gegner, ein falscher Schritt meinerseits könnte mein Ende bedeuten. Ich wollte mir nicht ausmalen, in welcher Trauer die Zoras verfallen würden, sollten sie deswegen auch noch ihren Prinzen verlieren. Auch weit nach hundert Jahren trauern sie weiterhin über den Verlust ihre Prinzessin. Noch gut konnte ich mich an Miphas geisterliche Gestalt erinnern, welche Link und mir zulächelte, nachdem wir Vah Ruta von Ganons Wasserfluch befreit hatten. Wie ihr Blick zu mir gewandert war, bevor sie meinte, dass ich ihr Bruder glücklich machen soll. Bis zum heutigen Tag war mir unklar, ob diese Worte auch an Link gerichtet waren. Doch seit diesem Tag hatte ich mir geschworen Sidon glücklich zu machen, selbst wenn ich mein Leben dafür lassen müsste. Etwas Nasses traf meine Wange und holte mich somit unfreiwillig aus meinen Gedanken. Mein Blick wanderte zum Himmelszelt hinauf, wo dunkle Wolken aufzogen und den kommenden Regenschauer mit vereinzelnde Regentropfen ankündigten. Ungewollt verließ ein Seufzen meine Lippen, da der Regen meinen Aufstieg zum Donnerhorn deutlich erschweren würde. Rutschige Felswände konnten einem den letzten Nerv rauben. Zügig zog ich die Kapuze meines Umhangs über meinen Kopf und ließ meinen Blick unauffällig umherschweifen. Keiner der Anwesenden sah in meine Richtung, sodass für mich der perfekte Zeitpunkt gekommen war, Königs Dorephans Bitte nachzukommen. Der kommende Regenschauer war Fluch und Segen zugleich, half er mir doch ungesehen aus dem Zora Dorf zu gelangen. Sollte er allerdings andauern, würde er mir den kommenden Kampf deutlich erschweren. Für einen kurzen Augenblick sah ich hinab zum Dorf und strich mir einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor ich meinen Weg zum östlichen Stausee fortsetzte. Nördlich davon befand sich das Donnerhorn, welches das Ziel meiner Mission war.

 

 Voller Ehrfurcht blickte ich hinter einem Baumstamm hervor und beobachtete den weißen Leunen dabei, wie er sein Territorium durchquerte. Seine chimären Waffen, welche er an seinen Körper trug, waren deutlich zuerkennen und verdeutlichen mir, dass ich handeln musste. Dieser weiße Leune war eine Gefahr für alle Wesen, die um das Donnerhorn lebten. Da der Kopf eines Leunen seine Schwachstelle war, beschloss ich den Erstangriff aus der Ferne zu starten. Bedacht trat ich hinter den Baumstamm hervor, nahm den antiken Bogen, sowie einen Pfeil in die Hand und schlich auf das Monster zu, welches mich noch nicht wahrgenommen hatte. Tief atmete ich ein und aus, bevor ich den Bogen hoch und den Pfeil auf mein Ziel richtete. Dem Leune blieb keine Zeit zu reagieren und war meinen Angriff schutzlos ausgeliefert. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte, für mich war dies das Zeichen meinen Bogen gegen ein Zoraschwert zu tauschen, welches Sidon mir eins schenkte. Es hatte mir stehts im Kampf Glück gebracht. Noch rechtzeitig konnte ich einem Angriff des Leunen ausweichen, indem ich zur Seite sprang. Das Biest brüllte erneut, bevor es sein chimären Schwert in meine Richtung schwang. Wie Link es mir einst beigebracht hatte, sprang ich zurück, bevor ich einen Gegenangriff startete. Dickflüssiges Blut floss am Zoraschwert hinab und versicherte mir somit, dass mein Angriff nicht gescheitert war. Zischend kam ich auf dem harten Erdboden auf, nachdem der Leune eine weitere Attacke abgewehrt hatte. Schnell rollte ich mich zur Seite, entkam somit nur knapp dem chimären Schwert, welches sich mit der Spitze voran in den Boden bohrte und richtete mich auf. Erneut holte der Leune mit seiner Waffe aus, bevor er auf mich zustürmte. Geschickt sprang ich nach hinten, nur um im nächsten Moment anzugreifen. Erneut waren die Beine mein Angriffsziel, da der Kopf das Biest sich nicht in meine Reichweite befand. Mehrmals sprang ich nach hinten, entkam somit weitere Angriffe meines Feindes, bevor ich meinen Bogen zog und auf den Kopf zielte. Der Leune brüllte, öffnete sein Maul und schoss im nächsten Moment Feuerbälle auf mich. Zügig sprang ich hinten den nächst besten Felsen, brachte mich somit für einen kurzen Augenblick in Sicherheit. Mein Blick wanderte zum brennendes Gras, welches mir zeigte, was mir mit geschehen würde, sollte meine Aufmerksamkeit etwas anderem als dem Leunen gelten. Tief atmete ich ein und aus, bevor ich hinter dem Stein wieder hervortrat. Keinen Moment später spürte einen starken Schmerz in meiner linken Schulter. Geschockt sah ich auf den Pfeil, welcher nicht nur meine Rüstung, sondern auch meine Haut durchbohrt hätte. Mein Feind nutzte meine Unaufmerksamkeit, stürmte auf mich zu und brachte mich zum Boden. Ein Keuchen verließ meine Lippen, als ich zügig aufrichtete und mein Schwert zog. Auch wenn ich verletzt war, durfte ich keine Schwäche zeigen, da diese mein Schicksal besiegeln würde. Mein Blick lag auf meinen Feind, welcher abermals auf mich zustürmte, während ich beschloss dem Ganzen ein Ende zu setzten. Schnell trat ich zur Seite und rammte mein Schwert in den Oberkörper des Leunen, nachdem dieser mich erreicht hatte. Sogleich sank diese auf die Knie und gab letzte Geräusche von sich, bevor er für immer verstummte. Mit einem dumpfen Geräusch kippte das Biest zur Seite und krönte mich somit zur Siegerin des Kampfes. Außer Atem stand ich da, blickte auf den lieblosen Leune hinab und spürte wie das Adrenalin aus meinem Körper verschwand. Starke Schmerz durchfuhr meinen Leib, erinnerte mich an meine Verletzung, welche behandelt werden musste. Dies allerdings würde ich erst im Dorf der Zoras nachkommen, würde ich sonst zu viel Blut verlieren. Es gab keinen größeren Fehler als Fremdkörper aus Wunden zu ziehen, solang sich kein Arzt in der Nähe befand. Mein Blick wanderte von meiner Verletzung zum Zoraschwert, welches mir erneut im Kampf Glück beschert hatte. Ohne dieses hätte ich wahrscheinlich mehr einstecken müssen, als nur eine Schulterverletzung. Einen Moment lang blieb ich auf der Stelle stehen und ließ meinen Körper zur Ruhe kommen, bevor ich mich zurück auf den Weg zum Dorf der Zoras machte. 

 

 Bereits von weitem sah ich Sidon, welcher hektisch umherlief und mit den Wachen sprach. Auf einmal zeigte einer der Zorakrieger in meine Richtung, sodass ich in meiner Bewegung innehielt. Keinen Moment später drehte sich der Prinz der Zoras um und ich erkannte, wie sein Blick zu meiner Verletzung wanderte. Verständlich, steckte der Pfeil weiterhin in meiner linken Schulter und verursachte mir starke Schmerzen. Ich zwang mich zu einem Lächeln, als Sidon auf mich zugerannt kam, da ich ihm signalisieren wollte, dass es mir soweit gut ging. „ Sid-“ „ Wir brauchen einen Heiler!“, rief er, sodass plötzlich alle Blicke auf uns lagen. „ Sid-“ „ Was ist geschehen?! Wer hat dir das angetan!? Du-“ „ SIDON!“, schrie ich, woraufhin mein Gegenüber verstummte. Tief atmete ich ein und aus, bevor ich anfing, zu sprechen. „ Ja, ich bin verletzt, dennoch werde ich nicht daran sterben. Es ist nicht das erste Mal, dass ich von einem Pfeil getroffen wurde. Wenn du mich nun entschuldigst, ich würde mich gerne in mein Gemach begeben, um meine Wunde zu reinigen.“, damit lief ich an Sidon vorbei und konnte dabei deutlich die Blicke der anderen Zoras auf mich spüren. Verständlich, es war keineswegs normal, mit einem Pfeil in der Schulter herumzulaufen. Erschöpft lief ich die letzten Meter zu meinen Gemach, welches einst von mir eingerichtet worden war. Verwundert blieb ich stehen, nachdem ich die Tür geöffnet hatte und blickte auf die Scherben hinab, welche vor meine Füße lagen. Ich beschloss mir später Gedanken über ihre Herkunft zu machen und begab mich zum Bett, auf welches ich mich setzte. Vorsichtig legte ich meine Waffen ab, bevor ich nach dem Pfeil griff und ihn bei der Hälfte abbrach, um besser aus meiner Rüstung zu kommen. Vor Schmerzen verzog ich mein Gesicht, als der Pfeil sich dabei ein wenig mehr in die Wunde bohrte und hielt kurz darauf das Ende in den Händen. „ Katharina.“, vernahm ich Sidons Stimme und sah, dass dieser mit einem Krug und Verbänden in mein Gemach gekommen war. Besorgt sah mich der Prinz der Zoras an, weshalb ich ihm ein Lächeln schenkte, bevor ich vorsichtig meine Rüstung auszog. „ Danke.“, sprach ich, nachdem ich dankbar den Wasserkrug und die Verbände angenommen und vor mir abgelegt hatte. Deutlich fühlte ich, wie die Matratze sank, als Sidon sich zu mir gesellte. „ Sidon, schau mich bitte nicht so an. Es ist nur eine kleine Wunde, sie wird zügig verheilen. Wenn du möchtest, kannst du mir helfen, sie zu verbinden. Sie wird nämlich bluten, sobald ich den Rest herausgezogen habe und ich möchte ungern das Bett beschmutzen.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, rückte Sidon näher an mich heran, sodass wir uns an den Knien berührten. Zögernd streckte mein Gegenüber seine Hände nach dem Stück Pfeil aus und griff danach, nachdem ich ihm mit einem Nicken signalisiert hatte, dass dies in Ordnung war. „ Ich werde vorsichtig sein.“ „ Zieh ihn mit einem Ruck hinaus und höre nicht auf, auch wenn es für dich den Anschein macht, dass ich starke Schmerzen habe.“ „ I-Ich will dir keine Schmerzen zufügen, Katharina.“ „ Das ist mir bewusst, doch es gibt keine andere Option. Sei unbesorgt, ich werde durchstehen.“, erklärte ich ruhig, während ich nach einem der Verbände griff und diesen bereits ein wenig aufrollte. Erneut nickte ich dem Prinzen zu, gab ihm somit das Zeichen, anzufangen. Ein Keuchen verließ meine Lippen, als der Zora mit einem Ruck den restlichen Pfeil aus der Wunde entfernte. Fest drückte ich einen Teil des Verbandes auf die blutende Verletzung und zuckte zusammen, als ich auf einmal Sidons Hände auf meinen Oberkörper fühlen konnte. Verwundert sah ich zum Prinzen, welcher sich nicht traute mir in die Augen zu blicken und stattdessen einen weiteren Verband vorsichtig um meinen Brustkorb und Schulter wickelte. Langsam ließ ich meine Hände sinken und ließ Sidon die Wunde verbinden. „ Hast du Schmerzen?“, wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich zu ihm hinauf blickte. „ Sei unbesorgt, sie werden vergehen.“, beantworte ich seine Frage, woraufhin der Prinz der Zoras seine Hände auf meine legte. Es war rührend, wie besorgt er um mich war, auch wenn er es nicht sein müsste. Immerhin war dies nicht die erste Wunde, die mir von einem Monster zugefügt wurde. „ Du willst wissen, woher sie stammt, nicht wahr? Nun, ich will ehrlich mit dir sein, dein Vater bat mich darum, mich um den Leunen zu kümmern. Wie man sieht, war ich leider für einen kurzen Moment unaufmerksam gewesen. Bevor du was sagst, wir wissen alle, dass du mich begleitest hättest, selbst wenn dein Vater dir dies verboten hätte.“ „ Leune sind gefährlich, Katharina!“ „ Und genau deshalb musste ich ihn besiegen. Es ist meine Pflicht als Heldin von Hyrule euch zu beschützen, Sidon.“

 

Kapitel 3: Es wird kompliziert

 

 

Deutlich fühlte ich, wie Sidons Hände meinen Brustkorb hinunterwanderten, bis sie kurz unterhalb meiner Brüste zum Stillstand kamen. Sanft strich er mit seinen Daumen über meine beinah schneeweiße Haut, doch hielt in seiner Bewegung inne, als Blut über seinen Handrücken lief. Zügig fand ich den Grund dafür, da mein Verband zu locker saß und somit die Blutung nicht wirklich stoppte. „ Ich bestehe nicht aus Glas, Sidon. Du hättest den Verband ruhig fester anlegen können.“ „ Verzeih mir, ich wollte dir keine weiteren Schmerzen zufügen, Katharina.“ „ Darfür brauchst du dich nicht zu entschuldigen, denn diese Schmerzen vergehen wieder. Siehst du die feinen Narben auf meinen Körper? Jede einzelne ist der Beweis dafür, dass ich gekämpft und überlebt habe.“ „ Es sind so viele.“ „ Nun, ich muss gestehen, dass ich keine Kampferfahrungen besaß, als ich meine Reise mit Link antrat. Du hättest mich sehen müssen, als ich zum ersten Mal in meinen Leben ein Schwert gehalten habe. Ich konnte es kaum halten, geschweige damit kämpfen und war somit ein leichtes Ziel für Monster.“, erklärte ich, während ich meinen Verband neu anlegte, wobei ich vom Prinzen beobachtet wurde. Mir war nicht entgangen, welche Sorgen er sich weiterhin um mich machte, obwohl er dies nicht müsste. Auch wenn es nicht den Anschein machte, ging es mir körperlich soweit gut. „ Du machst dir zu viele Sorgen um mich, Sidon. Wie bereits erwähnt, ist es meine Pflicht als Heldin euch zu beschützen. Dieser Leune hätte Elektropfeile haben können und diese hätten für jeden Zora den Tod bedeuten. Eine falsche Entscheidung kostet einem das Leben.“ „ Ich werde meinem Vater darum bitte, dich nicht mehr solche Gefahren auszusetzen.“ „ Dies musst du nicht, es erfüllt mich mit Stolz das Zora Reich beschützen zu dürfen.“, erklärte ich Sidon, bevor ich mich erhob, um die restlichen Verbände in einer Kiste abzulegen. Doch kaum hatte ich dem Prinzen der Zoras den Rücken zugedreht, griff dieser nach meinem linken Oberarm. Fragend sah ich Sidon an, verstand ich den Grund für sein Handeln nicht, doch dann wurde es mir bewusst. Auf meinem Rücken befand sich eine große, senkrechte Narbe, welche er bislang nie erblickt hatte. Ein Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich anfing, zu sprechen. „ Um deine unausgesprochene Frage zu beantworten, sie stammt von Ganons Wasserfluch.“ „ Du hast damals nicht den Anschein gemacht, als seist du verletzt gewesen.“ „ Mein Umhang hatte die Wunde verdeckt, sodass du sie nicht sehen konntest, zudem wollte ich euch keine Sorgen bereiten. Ihr habe euch alle so sehr darüber gefreut, dass Vah Ruta vom Fluch befreit worden war, dass Mipha befreit worden war. Da konnte ich euch nicht gestehen, dass ich verletzt war. Link half mir später, die Wunde zu versorgen, nachdem wir unsere Reise fortgesetzt hatten.“, erklärte ich, bevor ich Sidons Hand sanft von meinem Oberarm löste.

 

 

Minuten später saß ich erneut mit dem Prinzen auf dem Bett und flickte meine Rüstung, welche im Kampf leicht beschädigt worden war. Erneut lag Sidons Blick auf mir, während ich einen Stich nach dem Anderen setzte. „ Hat deine Mutter dir das Nähen beigebracht?“, hörte ich meinem Gegenüber fragen und hielt in meiner Bewegung inne. „ Meine Mutter konnte nicht Nähen, ich habe es mir selbst beigebracht. Am Anfang stach ich mir oft in die Finger oder vernähte mit, doch mit den Jahren wurde traute ich mir mehr zu, sodass ich mich auch an Links Rüstungen heran traute. Nun, da deine Frage beantwortet ist, möchte ich gerne das Thema wechseln. Mir ist bewusst, dass du über deine anstehende Hochzeit lieber schweigen möchtest, doch ich denke, wir sollten erneut darüber sprechen. Hast du über meinen Ratschlag nachgedacht?“ „ Dies habe ich, aber es ist nicht so einfach, wie du annimmst. Ich habe dieser Hochzeit bereits zugestimmt.“ „ Ich nehme an, dies war vor meiner Ankunft. Nun, dies erschwert alles natürlich, dennoch bin ich voller Zuversicht, dass wir das hinbekommen.“ „ Wir?“ „ Natürlich, wir. Ich werde dich unterstützen, so gut wie ich kann, dafür sind Freunde da.“ „ Freunde.“, murmelte der Prinz der Zoras, wobei sich seine Haltung veränderte. Diese Tatsache verwunderte mich, ließ mir dies allerdings nicht anmerken. „ Wir sollten als erstes Informationen über deine Verlobte herausfinden. Es ist unmöglich, dass wirklich niemand außer deinem Vater ihren Namen kennt. Jemand muss etwas wissen.“ „ Mein Vater könnte mit Muzu darüber gesprochen haben.“ „ Verzeih mir, dass ich dies so sage, aber Muzu verabscheut mich.“ „ Dies ist nicht wahr, Katharina.“ „ Er hegt einen Groll gegen Hylianer, dies kannst selbst du nicht abstreiten. Wenn er könnte, würde er mich aus dem Dorf verbannen, sobald er die Chance dazu hätte. Von ihm können wir keine Hilfe erwarten. Gibt es einen anderen Zora, mit dem dein Vater gesprochen haben könnte?“ „ Verzeih mir, aber mir fällt niemand anderes ein.“ „ Und somit stehen wir wieder am Anfang, obwohl eine Möglichkeit hätten wir. Ich nehme allerdings an, dass du dies nicht möchtest.“ „ Die wäre?“ „ Ich würde mit deinem Vater darüber sprechen. Du kannst bis morgen über meinen Vorschlag nachdenken, denn diesmal würde ich mich wirklich sehr gerne ausruhen, zudem ist es bereits sehr spät.“ „ Ich wollte dich nicht um deinen Schlaf bringen.“ „ Das hast du nicht.“, meinte ich und tat Sidon gleich, welcher sich erhoben hatte. Gemeinsam liefen wir zur Tür meines Gemachs, wo ich feststellte, dass diese einen Spalt geöffnet war. Wie es schien, hatte der Prinz der Zoras in seiner Sorge um mich vergessen, die Tür zu schließen. „ Gute Nacht, Katharina.“ „ Gute Nacht.“

 

Kühler Wind steifte meine Haut und ließ mein dünnes, schwarzes Leinenhemd, welches ich am Leib trug, leicht hin und her wehen. Gespannt sah ich den Wölkchen zu, die davon wehten, sobald ich ausatmete und stellte mir gleichzeitig die Frage, ob es falsch gewesen war, Sidon solch ein Angebot gemacht zu haben. Der Prinz müsste selbst mit seinem Vater über die kommende Hochzeit sprechen und seine Meinung dazu äußern. „ Guten Morgen, Lady Katharina.“, riss mich die Stimme von Bazz aus den Gedanken. Keine zwei Meter von mir entfernt stand der Zora-Krieger und hielt wie so oft eine Zoralanze in der Hand. „ Guten Morgen, Bazz. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nachtruhe gehabt.“ „ Dies hatte ich, Lady Katharina. Die Monsterangriffe verringern sich.“ „ Das erfreut mich, zu hören. Ich nehme an, dies spielt euch sehr in die Karten, da ihr somit mehr Zeit für die Vorbereitung habt.“, sprach ich zu dem Zora, welcher sich nervös umsah, bevor er näher trat. „ Lady Katharina, ich müsste mit ihnen über etwas sprechen, doch ihr müsst mir schwören, dass Prinz Sidon davon nichts erfährt.“ „ Sei unbesorgt, Bazz. Ich werde schweigen.“ „ Viele im Dorf sorgen sich um ihn. Uns ist nicht entgangen, dass unser Prinz schweigsamer geworden ist, sei dem der König die Vorbereitung verkündet hat.“ „ Ich habe bereits mit Sidon über dieses Thema gesprochen, dennoch konnte ich ihm nicht mehr als einen Rat geben und einen Vorschlag machen. Ob er diesen annehmen wird, ist ungewiss. Ist dir bekannt, welche Zoradame auserwählt wurde?“ „ Verzeiht, mir ist es nicht bekannt.“ „ Das habe ich bereits geahnt.“, gab ich von mir und beschloss keinen weiteren Zora diese Frage zu stellen, da niemand mir sie beantworten konnte. „ Dennoch bitte ich dich, sobald du etwas herausfindest solltest, mich aufzusuchen. Jeder Information, so klein sie auch sein sollte, ist wichtig.“ „ Jawohl, Lady Katharina.“, damit salutierte der Zorakrieger, was mich schmunzeln ließ. Kopfschüttelnd sah ich Bazz nach, welcher wieder seine Pflichten nachging und dachte über seine Worte nach. Mir war keineswegs aufgefallen, dass Sidon schweigsamer geworden war, da er sich normal mit mir unterhalten hatte. „ Wenn man vom Teufel spricht.“, murmelte ich, als ich erkannte, dass der Prinz der Zoras auf mich zukam. Keinen Moment später blieb Sidon vor mir stehen und blickte zu mir hinab. Es überraschte mich immer wieder aufs Neue, wie groß er war. „ Guten Morgen, Sidon.“ „ Worüber hast du mit Bazz gesprochen?“, stellte er mir die Frage, weshalb ich perplex zu ihm sah. Leicht legte ich meinen Kopf schief und blickte ihn fragend an, da ich nicht wirklich verstand, warum er dies wissen möchte. „ Wie bitte?“ „ Verzeih, das war unhöflich von mir gewesen.“ „ Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es ist in Ordnung. Bazz und ich haben uns über die Vorbereitungen unterhalten. Wenn wir bereits bei dem Thema sind, hast du über meinem Vorschlag nachgedacht?“

Kapitel 4: Es ist schwer dich nicht zu lieben

 

„ Dies habe ich.“ „Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?“ „ Ich würde dein Angebot gerne annehmen.“ „ Es erfreut mich sehr, dass du mir solch ein Vertrauen schenkst, Sidon. Gut, ich werde, sobald ich mich umgezogen habe, mit deinem Vater sprechen.“, sprach ich, woraufhin der Prinz sich verlegen am Hals kratzte. Mit verschränkten Armen stand ich vor dem Zora und blickte zu diesem hinauf, bis er anfing zu sprechen. „ Ich habe befohlen, deine Kleidung reinigen zu lassen.“ „ Dürfte ich den Grund dafür erfahren?“ „ Sie war mit Blut und Dreck verschmiert.“ „ War mir bewusst, doch ich verstehe nicht, weshalb ich sie nicht selbst reinigen darf.“ „ Du bist verletzt und solltest dich schonen, Katharina.“ „ Nun, verletzt bin ich, dennoch kann ich einfache Aufgaben nachgehen. Wie es mir scheint, hast dennoch unüberlegt gehandelt, denn ich besitze keine Wechselkleidung und ich kann unmöglich mit diesem Leinenhemd vor deinem Vater treten.“ „ Verzeih mir, das war mir nicht bewusst gewesen. Ich lasse dir sogleich etwas anfertigen.“ „ Das ist nicht nötig, Sidon. Dein Volk hat derzeit genügend mit den Vorbereitungen zu tun.“, erklärte ich ruhig und blickte keinen Moment später an meinem linken Bein hinab, nachdem ich eine Berührung verspürt hatte. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, nachdem ich eines der Zorakinder erblickt hatte, welches zu mir hinauf sah. „ Guten Morgen Eton.“, begrüßte ich diesen, während ich ihm sanft über den Kopf strich. Der kleine Zora schenkte mir ein Lächeln und ließ sich ohne Gegenwehr von mir hochnehmen, wobei ich deutlich den Blick des Prinzen auf uns spüren konnte. Verständlich, sollte ich doch meine linke Schulter nicht belasten. „ Eton, was hältst du davon, wenn wir die Anderen suchen und ich euch dann eine Geschichte erzähle?“ „ Ja!“, rief der Kleine vor voller Freude, was mich erneut Lächeln ließ. Mein Blick wanderte von Eton zu Sidon, welcher uns weiterhin beobachtete. „ Möchtest du uns begleiten?“ „ Dies würde ich sehr gerne.“ „ Das freut mich sehr. Nun denn, wir sollten losgehen.“, damit setzte ich mich in Bewegung und spürte keinen Moment später, wie Eton seine Hände um meinen Hals schlang, um besseren Halt zu finden. Erneut schenkte ich den Kleinen ein Lächeln und musste an den Tag zurückdenken, an wir uns kennengelernt hatten. Eton war gemeinsam mit Tempo im Dorf unterwegs gewesen, bis sie auf Link und mich zugekommen waren. Lächelnd hatte ich auf die Zorakinder hinabgeblickt, welche darauf uns Fragen gestellt hatten, die ich alle wahrheitsgemäß beantwortet hatte. „ Katharina!“, hörte ich verschiedene Stimmen meinen Namen rufen und wurde somit aus meinen Gedanken geholt. Sogleich hielt ich in meiner Bewegung inne und erkannte, wie die restlichen Kinder auf uns zukamen. Keinen Moment später klebten die Kleinen regelrecht an mir, was mich wiederum zum Lächeln brachte. „ Spielst du mit uns?“ „ Dies würde ich sehr gerne, doch zu meinem Leidwesen wurde ich im Kampf gegen den Leunen verwundert. Doch seid nicht traurig darüber, denn dafür kann ich euch Geschichten erzählen. Falls ihr dies möchtet.“ „ Ja!“; riefen die Kleinen voller Freunde, bevor sie darauf warteten, dass ich mich auf einer der Stufen setzten. „ Soll ich dir helfen?“, wurde mir die Frage von Sidon gestellt, als ich Anzeichen machte mich hinsetzen zu wollen. Es war rührend, dass er sich weiterhin Sorgen um mich machte, obwohl dies nicht nötig war. „ Vielen Dank für dein Angebot, doch ich werde dies schon alleine schaffen.“, antwortete ich ihm und setzte mich keinen Moment später auf die Stufe. Mit Eton auf dem Schoß saß ich da, wartete darauf, dass die Zorakinder sich um mich herum versammelt haben, bevor ich anfing zu sprechen. „ Welche Geschichte möchtet ihr hören?“ „ Kannst du uns erzählen, wie ihr Vah Ruta befreit habt?“ „ Dies kann ich. Es begann damit, dass Link und ich gemeinsam mit Sidons Hilfe Vah Ruta beruhigen konnten.“ „ War es gefährlich gewesen?“ „ Dies war es durchaus, denn Vah Ruta setzte seine antike Technologie ein. Diese besteht darin Eisblöcke zu erzeugen, doch uns gelang es diese abzuwehren. Nachdem sich Vah Ruta beruhigt hatte, gelangten Link und ich ins Innere, wo wir Miphas Stimme vernahmen. Doch um ihre Seele und Vah Ruta zu befreien, mussten Link und ich uns einige Gefahren stellen. Nano-Wächter hielten sich um inneren des Titanen auf und griffen uns an. Wir besiegten sie und gelangten schlussendlich an die Karte von Vah Ruta. So erfuhren wir, dass wir alle Kontrollsiegel lösen mussten, um Kontrolle über den Titanen zu erlangen. Gemeinsam schafften wir dies, doch dann erschien jenes Monster, welches Vah Ruta heimsuchte, Ganons Wasserfluch.“ „ Hattest ihr Angst?“ „ Dies hatten wir keineswegs, da unsere Freunde fest an uns glaubten und deshalb gelang es uns auch unseren Feind zu besiegen. Nachdem uns dies gelungen war, kam Vah Ruta seiner Pflicht nach und unterstützte uns im Kampf gegen die Verheerung Ganons.“, und damit beendete ich meine Erzählung.


Lächelnd sah ich den Zorakinder nach, als diese lachend verschwanden und fühlte deutlich den Blick von Sidon auf mir. „ Die Kinder lieben dich, Katharina.“, hörte ich den Prinzen der Zoras sagen, weshalb ich für einen kurzen Moment zu ihm hinauf sah, bevor mein Blick wieder zu den Kindern in der Ferne wanderte. „ Es stimmt mich traurig zu wissen, dass sie niemals dieses Dorf verlassen können, um Hyrule zu bereisen. Sie werden verschiedene Pflanzen und Tiere nur aus Büchern kennen, anstatt sie mit eigenen Augen gesehen zu haben. Verzeih mir, Sidon. Ich sollte nicht über ein Thema sprechen, was euch alle betrifft.“ „ Es ist in Ordnung, Katharina. Uns allen ist bewusst, dass wir nicht jede Region bereisen können. Dafür erfreuen wir uns über die Geschichten, die du mit uns teilst.“ „ Es klingt beinah so, als würdet ihr nur meine Geschichten lieben.“ „ Nein! Was ich damit sagen woll-“ „ Du brauchst es nicht auszusprechen, mir ist bewusst, was du damit sagen wolltest. Es verwundert mich stets aus Neue, wie sehr ihr euch über meine Anwesenheit freut, obwohl einige von euch weiterhin Groll gegen mich hegen. Du kannst es nicht abstreiten, Muzu ist weiterhin nicht erfreut mich zu sehen. Er hat den Tod deiner Schwester, auch weit über hundert Jahren, noch nicht verkraftet. Wir können nur hoffen, dass sich dies eines Tages ändern wird.“ „ Sprach meine Schwester wirklich zu euch?“ „ Das tat sie. Ich muss gestehen, ich war schockiert gewesen, als ihre Stimme ertönte. Als dann noch ihr Geist vor uns erschien und sie sich bei uns bedankte, dass wir ihre Seele befreit hatten, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ganons Wasserfluch hatte ihr stets Leid zugefügt, dennoch hat sie niemals die Hoffnung verloren.“, sprach ich, während mein Blick zu Miphas Statue wanderte. Verwundert sah ich zu Sidon hinauf, nachdem dieser seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte und erkannte, dass sein Blick auf der Statue seiner Schwester lag. „ Es bedeutet mir viel, dass sie dank euch ihren Frieden gefunden hat.“ „ Solang Mipha nicht vergessen wird, wird sie in unseren Herzen weiter leben, Sidon. Glaubst du, sie hätte mich gemocht?“ „ Das hätte sie. Es ist schwer dich nicht zu lieben, Katharina.“, sprach der Prinz der Zoras und setzte sich zu meiner Verwunderung neben mich auf die Stufe. Dass er selbst im Sitzen mich einige Köpfe überragte, schien ihn nicht sonderlich zu stören. Seine Hand war mittlerweile von meiner Schulter verschwunden und verweilte stattdessen auf meinem linken Oberschenkel. Sanft strich Sidon mit seinen Daumen über meine helle Haut, während sein Blick weiterhin auf der Statue seiner Schwester lag. Es war deutlich, dass er in Gedanken versunken war, sodass ich beschloss ihn nicht dabei zu stören. Stille kehrte ein und abgesehen von dem Plätschern des Wassers war nichts zu vernehmen. Selbst die Gespräche der anderen Zoras waren verstummt, genauso wie das Lachen der Kinder. Dies war sehr ungewöhnlich, dennoch beschloss ich die Stille zu genießen. Vorsichtig rückte ich an den Prinzen näher heran, bevor ich mich gegen diesen lehnte und meine Augen schloss.

Kapitel 5: Das Gemach eines Prinzen

 

Vorwort: Ältere Zoras benutzen oft Z anstelle von S!


Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, fand ich mich in einem mir unbekannten Raum wieder. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, dass ich auf der Treppe eingeschlafen war und Sidon mich an einen anderen Ort gebracht haben musste. Vorsichtig richtete ich mich auf und ließ meinen Blick umherschweifen. Nicht weit entfernt vom Bett befand sich ein größeres Wasserbecken, welches meine ganze Aufmerksamkeit bekam. Für mich war es das erste Mal, dass ich solch ein Becken in einem Gemach eines Zoras erblickte. Neugier stieg in mir auf, sodass ich schlussendlich das Bett verließ und auf das Wasserbecken zulief. Vor dem Beckenrand ging ich in die Hocke und ließ meine linke Hand ins Wasser gleiten. Zu meiner Verwunderung war es keineswegs eiskalt, wie zuvor angekommen, sondern besaß eine angenehme Wärme. Die Temperatur war perfekt zum Baden, weshalb ich mich erhob und mich meiner Kleidung entledigte. In alle Ruhe faltete ich das Leinenhemd zusammen und legte es gemeinsam mit meiner Unterwäsche etwas entfernt auf den Boden, um es vor der Nässe zu schützen. Vorsichtig setzte ich mich auf den Beckenrand und hielt mich an diesem fest, bevor ich mich langsam ins Wasser gleiten ließ. Zu meiner Verwunderung erreichten meine Füße den Beckenboden, sodass das Wasser mir bis oberhalb meiner Brüste reichte. Leicht drehte ich meinen Kopf und blickte auf den Verband, welche weiterhin um meine linke Schulter gebunden war. An einer Stelle konnte ich einen großen dunkelroten Fleck erkennen, der mir verdeutlichte, dass die Wunde nach geblutet hatte. Ganz vorsichtig begann ich den durchnässten Verband zu lösen und war bedacht darauf, die Verletzung so wenig wie möglich zu berühren. Nachdem ich den durchtränkten Verband auf den Beckenrand abgelegt hatte, sah ich mir die Wunde zum ersten Mal richtig an. Wie ich erkennen konnte, begann sich Wundschorf zu bilden, was ein gutes Zeichen war. Bis sie allerdings richtig verheilt war, würde es noch einige Wochen dauern. Ich wandte meinen Blick ab und schloss stattdessen meine Augen, bevor ich für einen Moment unter Wasser tauchte. Sogleich strich ich mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, nachdem ich an die wieder an die Oberfläche gelangt war. Auf einmal kam das Gefühl beobachtet zu werden in mir aus, weshalb ich mich umdrehte und erstarrte, denn wenige Meter vom Wasserbecken entfernt stand Sidon. Zügig schenkte ich dem Prinzen der Zoras ein Lächeln, um meine Verlegenheit zu überspielen. Sekunden verstrichen, bis Sidon ruckartig den Blickkontakt abbrach und stattdessen zur Seite sah. Ihm war die Situation genauso unangenehm wie mir. Verständlich, waren wir doch Freunde. „ Sidon, wärst du bitte so lieb und könntest mir meine Kleidung bringen. Ich komme leider von hier aus nicht an sie heran.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, setzte sich der Prinz in Bewegung und brachte mir meine Kleidung, welche er am Beckenrand umdrehte. Ohne dass ich ihn darum bitten musste, drehte sich Sidon um, sodass ich meine Hände auf den Rand stemmte und mich aus dem Wasser hievte. Mein Blick wanderte zu meinem Gegenüber, welcher weiterhin mit dem Rücken zu mir stand, bevor ich anfing mich anzuziehen. Nachdem ich dies erledigt hatte, tippte ich Sidon leicht gegen den Rücken und gab ihm somit das Zeichen, dass er sich zu mir umdrehen konnte. Keinen Moment später fühlte ich erneut seinen Blick auf mir, da das Leinenhemd durch meinen nassen Körper wie eine zweite Haut an mir klebte. Leicht legte ich meinen Kopf schief, nachdem mir aufgefallen war, dass sein Blick sich verändert hatte. Niemals zuvor hatte der Prinz der Zoras mich so angesehen, sodass ich es keiner Gefühlslage zuordnen konnte. „ Sidon, geht es dir gut?“, stellte ich ihm die Frage, woraufhin sich erneut veränderte. „ Sei unbesorgt, mir geht es gut. Wie geht es dir? Schmerzt die Wunde noch?“ „ Ein wenig noch, doch ich voller Zuversicht, dass der Schmerz bald vollständig verschwinden wird. Ich hätte eine Frage an dich, wo befinden wir uns?“ „ In meinem Gemach.“ „ Dann verzeih mir, dass ich dein Wasserbecken benutzt habe, ohne dich vorher um Erlaubnis gebeten zu haben.“ „ Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, für mich ist es selbstverständlich, dass du es mitbenutzen darf.“ „ Dies sollte es nicht, immerhin ist dies dein Gemach. Ich sollte mich hier nicht aufhalten.“, erklärte ich dem Prinzen der Zoras und nahm seine Hände in meine, bevor ich hinauf zu ihm blickte. „ Das schickt sich nicht, dass eine junge unverheiratete Frau nackt im Wasserbecken des Prinzen schwimmt, während dieser mit einer anderen verlobt ist. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich die Heldin von Hyrule oder eine Fremde bin. Dies kannst du nicht abstreiten.“ „ Sei unbesorgt, Katharina. Niemand würde dich dafür verurteilen, dass du dich in meinem Gemach aufhältst.“, sprach Sidon und ließ im selben Augenblick meine Hände los. Verwirrt sah ich, wie der Prinz zum Bett lief und nach der Decke griff, bevor er zu mir zurückkehrte. Sanft schmiegte sich der weiche Stoff an meine Haut, nachdem er um meine Schultern gelegt wurde. „ Damit du dich nicht erkältest.“, hörte ich den Prinzen der Zoras sagen, woraufhin ich ihm signalisierte, dass er sich zu mir hinunterbeugen sollte. Sogleich kam Sidon dies nach und befand sich Sekunden später in Augenhöhe. Lächelnd blickte ich den Zora an, bevor ich mich nach vorne beugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. „ Danke.“, sprach ich zu dem Prinzen, welcher daraufhin wie versteinert wirkte. Stille kehrte ein, die allerdings ein wenig später von meinem Magengrummeln durchbrochen wurde. Verlegen lächelte ich Sidon an, bevor ich die Decke enger um mich schlang. „ Wenn du mich entschuldigst, ich würde mir gerne etwas zum Essen kochen.“ „ Warte hier, ich werde dir etwas bringen!“, und damit flüchtete der Zora regelrecht aus seinem Gemach.


Wartend saß ich auf dem Bett des Prinzen und flochte meine nassen Haare zu einem Seitenzopf, während mein Blick abermals zur Tür wanderte. Sidon war vor einigen Minuten aufgebrochen, um mir Nahrung zu besorgen und war bislang noch nicht zurückgekehrt. Diese Tatsache verwunderte mich, da die meisten Gerichte schnell zubereitet waren. Ich hielt in meiner Bewegung inne, als sich die Tür öffnete und Amol in meinem Blickfeld erschien, welche ein Tablett mit verschiedenen Gerichten trug. „ Verzeiht für die Störung, Lady Kartharina. Ich soll euch von Prinz Sidon ausrichten, dass er später zu euch gesellen wird.“, erklärte mir die Zoradame, bevor sie das Tablett vor mir auf dem Bett abstellte. „ Solltet ihr noch etwas brauchen, wendet euch bitte sogleich an einer der Wachen.“ „ Das werde ich und vielen Dank, Amol.“, sprach ich und sah auf das Tablett hinab, auf welchen sich einige meine Lieblingsspeisen befanden. Verwundert sah ich zu Amol, als diese sich leicht verbeugte, bevor sie das Gemach verließ. Ich beschloss mir später Gedanken zu ihren Verhalten zu machen und griff stattdessen zu dem Löffel, welcher neben einer Schüssel mit gebratenen Reis lag. Es verwunderte mich stets auf Neue, dass die Zoras sich an meine Lieblingsspeisen erinnern konnten, obwohl ich diese nur ein einziges Mal erwähnt hatte. Langsam ließ ich den Löffel sinken, nachdem mir bewusst wurde, dass ich kaum Wissen über die Zoras besaß. Nicht einmal ihre Bräuche waren mir bekannt, da ich keines ihrer Fester jemals beigewohnt hatte. Mit dem Entschluss dies zu ändern, aß ich zügig die verschieden Speisen auf, bevor ich aus dem Bett kletterte. Dass dabei das schwarze Leinenhemd weiterhin an meiner Haut schmiegte, blendete ich aus. „ Beinah vergessen.“, murmelte ich vor mich hin, faltete die teilweise durchnässte Decke zusammen und legte diese aufs Bett. Zufrieden begab ich mich zur Türe des Gemach, öffnete diese und erblickte keinen Moment später einer Wache, welche sich zu mir umgedreht hatte. „ Es erfreut mich, dich wiederzusehen, Tacca.“, sprach ich, nachdem ich den Zorakrieger wiedererkannt hatte. „ Lady Katharina.“ „ Wärst du bitte so lieb und könntest zur Seite treten. Ich müsste nämlich etwas Wichtiges erledigen.“ „ Verzeiht, aber ich habe den Befehl erhalten, dafür zu sorgen, dass sie sich ausruhen.“ „ Und von wem hast du diesen Befehl erhalten, wenn ich fragen darf?“ „ Von Prinz Sidon.“ „ Ich hoffe doch anständig, er hat dir auch erklärt, dass ich durchaus meinen Willen durchsetzten kann, wenn ich dies möchte. Daher bitte ich dich erneut zur Seite zu gehen.“ „ Verzeiht Lady Katha-“, weiter ließ ich Tacca nicht kommen, da ich nach seiner Lanze griff und diese ihn abnahm. Geschockt sah der Zora mich an, was mich wiederum zum Grinsen brachte. „ Wie du sehen kannst, kann ich mich selbst im verletzten Zustand verteidigen. Ich habe mich genügend ausgeruht.“, erklärte ich, bevor ich Tacca seine Waffe hinhielt. Sogleich nahm der Zorakrieger diese an und trat zur Seite, sodass ich die Tür von Sidons Gemach hinter mir schließen konnte. „ Bitte richte Sidon aus, dass ich mich im Dorf aufhalte, sollte er mich suchen.“ „ Jawohl, Lady Katharina!“


Mein Weg führte mich zum Marot-Mark, wo ich sogleich begrüßt wurde. „ Herzlich willkommen, Lady Katharina. Es erfreut uns sehr, dass sie uns wieder besuchen. Oh, das habe ich ganz vergessen. Mein Großvater erwartet dich bereits in der Schmiede.“ „ Vielen Dank für die Information, ich werde ihn sogleich aufsuchen.“, sprach ich und schenkte der roten Zoradame ein Lächeln. Die Schmiede Hammerhai war einer der wenigen Orte im Dorf, wo ich mich oft aufgehalten hatte, da ich mich für Handwerkskunst begeisterte. Bis auf Prinzessin Zelda und Link wusste niemand darüber Bescheid. „ Guten Tag Dento, wie ich hörte, sollte ich euch aufsuchen.“, sprach ich, nachdem ich die Schmiede betreten hatte und sah wie der Zora in seiner Arbeit innehielt, bevor er sich zu mir umdrehte. „ Daz habe ich. Ich soll diez euch in meinem von Prinz Sidon überreichen.“, damit legte der ältere Zora seine Werkzeuge zur Seite und erhob sich. Verwundert darüber sah ich, wie Dento zu den verschiedene Waffen lief, die er im Sortiment hatte und nach einer bestimmten griff. Geschockt blickte ich auf das Katana, welches im Style der Zorawaffen gehalten war. „ D-Dies kann ich nicht annehmen.“ „ Prinz Sidon hat es zpecial für euch anfertigen lassen.. Ez gehört euch.“, erklärte der Ältere und überreichte mir das Katana. Voller Ehrfurcht blickte ich auf die Waffe hinab, welche nun in meinem Besitz war.

Kapitel 6: Ich bin für dich da

 

 

 

„ Verzeiht mir, dass ich euch diese Frage stelle, doch meine Neugier zwingt mich dazu. Wisst ihr den Grund, weshalb Sidon euch diesen Auftrag erteilt hat?“, stellte ich dem Zora die Frage, während mein Blick weiterhin auf die Waffe in meinen Händen lag. „ Der Prinz gab mir lediglich eine Zeichnung und bat mich um die Herstellung dieser Waffe, Lady Katharina.“ „ Wäre es möglich, dass ich diese Zeichnungen sehen darf?“ „ Gewiss.“, damit drehte sich Dento um, lief zurück zu seiner Arbeitsplatte und griff nach einem Papier, mit welchen er zu mir zurückkehrte. Mit einem Nicken bedankte ich mich beim Älteren und nahm das gefaltete Papierstück entgegen. „ Ich danke euch, Dento.“, sprach ich, woraufhin dieser mich mit einer Handbewegung fort schickte, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Einen Moment lang sah ich auf das Katana und dem Zettel in meinen Händen hinab, bevor mich umdrehte und die Schmiede verließ. „Beehren sie uns bald wieder, Lady Katharina!“ „ Das werde ich, Marot.“, rief ich dieser zu, nachdem ich den Markt verlassen hatte und sah mich nach einem Ort um, wo ich ungestört die Zeichnung begutachten könnte. Mit dem Katana in der linken Hand, blickte ich umher, bis ich beschloss den Neji-Yoma-Schrein aufzusuchen, welcher sich direkt hinter Miphas Statue befand. Nur selten verirrte sich ein Zora sich in die Nähe des Schreins, was mich stets verwunderte, da dieser keine Bedrohung für das Dorf darstellte. Ein Plätschern ertönte, als ich den ersten Schritt ins niedrige Wasser wagte und fühlte die Kälter an meinen nackten Fußsohlen. Mit wenigen Schritten war ich beim Schrein angelangt und ließ mich an diesen nieder. Vorsichtig legte ich meine neue Waffe neben mich auf den Boden ab, bevor ich die Zeichnung entfaltete. Geschockt sah ich auf die Katanazeichnung, die ich ernst selbst angefertigt hatte. Noch gut konnte ich mich an den Tag zurückerinnern, an dem ich auf dem Steg vom östlichen See gesessen hatte, während der Prinz der Zoras in diesem geschwommen war. Voller Stolz hatte ich Sidon die Zeichnung präsentiert und diese im schlussendlich ausgehändigt, da ich keine Verwendung für sie gehabt hatte. Langsam ließ ich die Zeichnung sinken und ließ meinen Blick zum Katana wandern, während in mir die Frage aufkam, weshalb ich solch eine Waffe verdient hatte. Im Gegensatz zu Link, war ich keineswegs heldenheft, auch wenn dies stets angenommen wurde. Ich log, ohne Gewissensbisse zu haben und tragische Schicksale von Anderen, berührten mich selten. Dies wären keine guten Voraussetzungen für eine Heldin. „ Katharina?“, hörte ich die Stimme von Sidon rufen und wurde aus meinen Gedanken gerissen. Zügig griff ich nach dem Katana, erhob mich und strich mein Leinenhemd glatt. „ Katharina?“ „ Ich bin hier, Sidon!“, rief ich und erblickte kurz darauf den Prinzen der Zoras. „ Wie ich sehe, warst du bereits bei Dento gewesen.“ „ Das war ich.“ „ Gefällt sie dir? Ich habe Dento angewiesen, wertvoller Materialien zu verarbeiten.“ „ Sei unbesorgt, sie ist wunderschön, doch ich verstehe nicht, weshalb ich sie verdient habe.“ „ Ist dies nicht offensichtlich? Du bist mir, ich meine uns sehr wichtig, Katharina! Für Dento war es eine Ehre, solch eine Waffe für dich anfertigen zu dürfen.“, erklärte mir Sidon, wobei mir nicht entgangen war, dass er sich selbst korrigiert hatte. Anstatt ihn darauf anzusprechen, schenkte ich ihm ein sanftes Lächeln. Dieses verschwand allerdings, als der Prinz sich zu mir hinunterbeugte, bis er in seiner Bewegung innehielt. „ Darf ich?“, stellte er mir die Frage und erst da bemerkte ich, dass er Anstalten machte, mich hochheben zu wollen. Mit einem Nicken signalisierte ich, dass ich damit einverstanden wäre und spürte keinen Augenblick später seine Hände an meinem Körper. Vorsichtig, so als würde ich aus Glas bestehen, hob Sidon mich hoch, sodass ich auf seinen linken Unterarm saß. „ Sei unbesorgt, ich werde dich nicht fallen lassen, Katharina.“ „ Ich hatte auch niemals die Annehme, dass du dies zulassen würdest. Bitte sage es mir, falls ich dir zu schwer sein sollte.“, sprach ich, woraufhin der Prinz der Zoras mich verwundert ansah. „ Schwer? Du bist keinesfalls schwer, Katharina.“

 

 

„ Sidon.“, sprach ich aus, nachdem mir bewusst geworden war, wohin er mich bringen würde. Sogleich hielt der Prinz in seiner Bewegung inne und blickte zu mir. „ Habe ich Recht mit der Annahme, dass du mich erneut in dein Gemach bringen möchtest?“ „ Würde es dich stören, wenn es so wäre?“ „ Es ist dein Gemach, Sidon. Wie bereits erwähnt, schickt es sich nicht, dass ich mich dort aufhalte. Außerdem verstehe ich nicht, weshalb du mich dorthin bringst, obwohl ich ein eigenes besitze.“ „ Ich mache mir Sorgen um dich, Katharina. Du bist meinetwegen verletzt worden. Wäre ich meiner Pflicht als Prinz nachgekommen, hättest du nicht gegen den Leunen kämpfen müssen.“ „ Du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich machen, mir geht es gut und du bist deiner Pflicht als Prinz nachgekommen, indem du für mich da bist. Seien wir ehrlich, du müsstest nicht deine Zeit damit verbringen nach mir zu sehen oder mich durch das halbe Dorf zu tragen.“ „ Ich werde immer Zeit für dich haben, Katharina.“ „ Und dafür bin ich dir sehr dankbar.“, damit lehnte ich mich nach vorne und hauchte dem Prinzen einen Kuss auf die Wange. Keinen Moment später landete ich unsanft auf den Boden und hörte wie das Katana klappernd neben mir landete. „ V-Verzeih! Ich wollte nicht-“ „ Ist schon in Ordnung.“, unterbrach ich Sidon und nahm dankbar die Hand an, welche mir angeboten wurde. Mit einem Ruck, zog der Prinz mich auf meine Beine und wagte es nicht, mir in die Augen zu blicken. „ Sidon, schau mich an. Ich weiß, dass du mich nicht absichtlich fallen gelassen hast. Es ist nun mal geschehen und bin voller Zuversicht, dass dies kein zweites Mal geschehen wird. Nun denn, nimmst du mich jetzt hoch und trägst mich in dein Gemach oder muss ich hier Wurzeln schlagen?“, kaum hatte ich dies aus gesprochen, hob mich der Prinz der Zoras hoch, sodass ich erneut auf seinen Unterarm saß. Ohne dass ich es aussprechen musste, beugte sich Sidon mit mir ein wenig hinab, um das Katana aufheben zu können, wobei ich meine Arme um seinen Hals legte. Keinen Moment später setzte sich der Prinz in Bewegung.

 


Nach wenigen Minuten erreichten wir das Gemach, wo Sidon mich vorsichtig auf dem Bett absetzte. Leicht ließ ich meine Beine hin und her baumeln, während der Prinz mein Katana an der gegenüberliegenden Wand anlehnte. Mein Blick wanderte von der Waffe zu Sidon, welcher von einem Moment zum nächsten erschöpft wirkte. „ Mir scheint es, als würde dir etwas auf dem Herzen liegen, Sidon. Wenn du möchtest, kannst du mit mir darüber sprechen.“, sprach ich und klopfte neben mich. Keinen Augenblick später nahm der Prinz der Zoras links von mir platzt. Aufmunternd schenkte ich ihm ein Lächeln, bevor ich meine linke Hand auf seinen rechten Unterarm legte. „ Es geht um deine anstehende Hochzeit, nicht wahr? Verständlich, immerhin konnten wir bislang keine Informationen über deine Zukünftige herausfinden. Selbst die Wachen, die den Thronsaal bewachen, besitzen kein Wissen über sie.“ „ Es liegt nicht an meiner Zukünftigen.“ „ Nicht? Woran dann?“ „ I-Ich liebe bereits jemanden.“

Kapitel 7: Selbst ein Prinz braucht ab und zu mal eine Pause

 

 

Erstaunt über solch eine Offenbarung, sah ich den Prinzen der Zoras an, welche verlegen zur Seite blickte. „ Oh, darf ich erfahren, welche Zoradame dein Herz gestohlen hat?“ „ Dies ist nicht wichtig, denn sie erwidert meine Gefühle nicht.“ „ Und dies weißt du woher? Hast du ihr deine Gefühle gestanden?“, stellte ich die Frage, woraufhin Sidon mit dem Kopf schüttelte. Keinen Moment später wurde mir bewusst, wie sehr er unter seiner derzeitigen Situation leiden musste. Er konnte aufgrund der anstehenden Hochzeit seiner Angebenden nicht seine Liebe gestehen und würde stattdessen eine, ihm fremde, Zoradame heiraten. „ Weshalb hast du die Annahme, dass sie deine Gefühle nicht erwidern wird? Verzeih mir, du möchtest nicht darüber sprechen, nicht wahr? Verständlich, dann lass uns darüber sprechen, wie lange es noch dauern wird, bis ich meine Rüstung zurückbekomme. Ich glaube, wir sind uns einig, wenn ich sage, dass dieses Leinenhemd für Abenteuer nicht geeignet ist.“ „ Selbst in diesem, würde es dir gelingen, unser Dorf zu beschützen.“, sprach der Prinz, was mich wiederum zum Schmunzeln brachte. „ Es erstaunt mich stets aus Neue, wie sehr du an mich glaubst, Sidon.“ „ Du bist eine starke Kriegerin, Katharina! Du hast gemeinsam mit Link unser Dorf und ganz Hyrule gerettet!“ „ Dies habe ich durchaus und ich würde erneut jederzeit in den Kampf ziehen, um euch zu beschützen, obwohl Link dies wohl nicht gut heißen würde. Du hättest ihn damals sehen müssen, als ich das erste Mal von einem Goblin verletzt wurde. Er war so besorgt um mich gewesen, dass es auf einer Seite wieder niedlich war. Du wirst es nicht glauben, aber er wischt eine ganze Woche nicht von meiner Seite, nicht einmal, als ich mich umzog.“, erzählte ich und musste an die Zeit zurückdenken, wo Link und ich gemeinsam durch Hyrule gereist waren. Es war eine schöne, wenn auch gefährliche Zeit gewesen. „ Hat dir Link erzählt, wie wir uns kennengelernt haben?“ „ Er hat dies nie erwähnt, ich nehme an, ihr seid euch in einem Stall begegnet.“ „ Keineswegs. Ich war ungeschickt gewesen und hatte unbewusst die Aufmerksamkeit eines Wächters auf mich gezogen. Link besiegte diesen und rettete mir somit das Leben. Am Anfang begleitete ich ihn aus Dank, doch mit der Zeit wurde mir bewusst, wie viel er mir bedeutet.“ „ Liebst du ihn?“, wurde mir die Frage von Sidon gestellt, mit welcher ich keineswegs gerechnet hatte. Verwirrt sah ich den Prinzen der Zoras an, verstand ich doch nicht, weshalb er mir solch eine Frage stellte. Link und ich waren Freunde, dies war offensichtlich. „ V-Verzeih, ich hätte dir solch eine Frage nicht stellen dürfe.“, sprach Sidon und erhob sich im selben Augenblick. Reflexartig griff ich nach seinem rechten Unterarm, als er einen Schritt nach vorne setzte. „ Um deine Frage zu beantworten, ich liebe Link wie einen Bruder und er mich wie eine Schwester. Mir ist bewusst, dass die meisten nicht verstehen werden, welche enge Verbindung ich zu Link habe und du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen, dass du mir solch eine Frage gestellt hast. Dir wächst dies alles über den Kopf, nicht wahr? Verständlich, sind es doch zu viele Ereignisse in kurzer Zeit. Sag mir, wann hast du das letzte Mal Ruhe gegönnt?“, stellte ich Sidon die Frage, welcher daraufhin schwieg. „ Komm.“, sprach ich, während ich leicht an dem Arm des Prinzen zog. Sogleich kam dieser meiner Aufforderung nach und gesellte sich erneut zu mir. Lächelnd sah ich Sidon an, bevor ich meine Hände auf seinen Brustkorb legte und ihn mit sanftem Druck nach hinten drückte. „ Katharina?“ „ Wenn Link und ich uns ausgeruht haben, lag ich meistens auf ihn. Ihn hat dies stets beruhigt. Ich würde gerne bei dir diese Methode ausprobieren.“, erklärte ich dem Prinzen der Zoras und ließ mich langsam auf ihn sinken, nachdem sein Rücken die Matratze berührt hatte. Deutlich konnte ich den beschleunigten Herzschlag von Sidon hören, nachdem ich meinen Kopf auf seinen Brustkorb abgelegt hatte. Es dauerte einen Moment, bis seine Herzfrequenz sich normalisiert hatte und mir damit unbewusst signalisierte, dass Sidon diese Situation keineswegs als unangenehm empfand. Sanft fuhr ich mit meinem Fingerspitzen über die leicht kühle Haut des Prinzen, welcher sich langsam entspannte. Er müsste einsehen, dass es wichtig war, seinen Körper nach einer gewissen Zeit Ruhe zu gönnen. Ich selbst hatte dies am einigen Leib erfahren müssen. Mit aller Kraft unterdrückte ich den Drang zu Sidon aufzusehen, als dieser seine Hände auf meinem Rücken legte und begann Geschichten aus seiner Kindheit zu erzählen.


„ Ich musste mir stets eine Predigt von Muzu anhören, dass ein Prinz gewisse Pflichten gegenüber seines Volkes hätte.“ „ Dies ist nicht verwunderlich, laut deinen Erzählungen, warst du ein ziemlich kleiner Frechdachs als Kind gewesen. Du hattest mehr Glück als Verstand, obwohl sich dies keineswegs geändert hat.“ „ Denkst du so über mich?“ „ Ich denke, du wirst eines Tages ein großartiger König werden, Sidon. Wie bereits jetzt, wirst du voller Eifer deinen Pflichten nachgehen.“, erklärte ich dem Prinzen der Zoras, bevor ich mich aufrichtete und somit auf ihm saß. Sogleich wanderten seine Hände von meinem Rücken zu meiner Hüfte, sodass ich nicht hinab fiel, sollte ich das Gleichgewicht verlieren. „ Genug Geschichten erzählt. Wir sollten ein wenig essen, immerhin musste es mittlerweile weit nach Mittag sein.“, sprach ich und kletterte vom Sidon hinunter, wobei ich dessen Blick auf mir spüren konnte. Zügig strich ich mein Leinenhemd glatt, nachdem meine nackten Füße den Boden erreichten hatten und sah danach zum Prinzen. Diesem schenkte ich ein aufrichtiges Lächeln, bevor ich sein Gemach verließ. Vor mich her summend, begab ich mich nach draußen, wo reges Treiben herrschte. Lächelnd ließ ich meinen Blick umherschweifen, bis ich meinen Namen vernahm. Keinen Moment später erschien Amol, welche zu meiner Verwunderung meine Rüstung in den Händen trug. „ Endlich treffe ich sie an, Lady Katharina.“, sprach die rote Zoradame, nachdem sie vor mir zum Stehen gekommen war. Dankbar nahm ich meine Kleidung an, welche Amol mir entgegenhielt, wobei mir sogleich auffiel, dass diese aus einem anderen Stoff bestand, als zuvor. Ich ließ mir meine Verwunderung nicht anmerken und lächelte stattdessen die Zoradame an. „ Ich danke dir. Amol, bitte warte einen Moment noch. Wäre es möglich, dass ich mit dem König sprechen kann? Es wäre sehr wichtig.“ „ Sie können jederzeit König Dorephan sprechen, Lady Katharina.“, antwortete mir Amol, bevor sie sich leicht verbeugte und wieder ihrer Arbeit nachging. Über ihr Verhalten konnte ich nur den Kopf schütteln, denn auch wenn ich die Heldin von Hyrule war, wollte ich nicht, dass jemand sich vor mir verbeugte. Ich beschloss mir darüber keine Gedanken mehr zu machen und begab mich stattdessen hinter einer der vielen Säulen, wo ich mir meine Rüstung genauer ansah. „ Was zum?“, murmelte ich, nachdem ich das Zorasymbol entdeckt hatte, welches auf der Rückseite meines hellblauen Hemds genäht worden war. Fassungslos strich ich nicht nur über das Symbol, sondern auch über den Stoff, welcher sich weicher als zuvor anfühlte. Kopfschüttelnd zog ich die Rüstung an, da ich keine Zeit verlieren wollte, immerhin wollte ich mit dem König der Zoras sprechen und dann mit seinem Sohn. Und mit diesem Entschluss machte ich mich auf den Weg zum Thronsaal.

Kapitel 8: Komplizierter als angenommen

 

Zügig stieg ich die Treppen hinauf zum Thronsaal und spürte dabei die Blicke der Wachen auf mir. Verständlich, war es offensichtlich, dass ich mit ihrem König sprechen wollte. „ König Dorephan, bitte verzeiht die Störung, ich müsste mit euch sprechen.“ „ Wir haben dich bereits erwartet, Katharina.“, sprach der König der Zoras, während ich vor diesem zum Stehen kam. „ Und wie wir sehen, hast du bereits deine neue Rüstung erhalten.“ „ Dies habe durchaus. König Dorephan, ich nehme an, ihnen ist bekannt, weshalb ich sie aufsuche, da sie mich bereits erwartet haben.“ „ Dir ist das Glück unseres Sohnes wichtig und dies schätzen wir sehr.“ „ Dann werden sie verstehen, weshalb ich ihnen diese Frage stelle. Weshalb zwingt ihr euren Sohn zu einer Heirat mit einer ihm unbekannten Zoradame? Gewiss, mir sind die Bräuche eures Volkes fremd, dennoch habe ich die Annahme, dass dies unüblich ist. Ihr müsst doch sehen, wie sehr eurer Sohn darunter leidet.“ „ Als zukünftiger König der Zoras, braucht unser Sohn eine Königin an seiner Seite.“ „ Dies streite ich keineswegs ab, doch muss dies bedeuten, doch ich kann nicht mit ansehen, wie euer Sohn sich in sein Unglück stützt. Deshalb habe ich die Bitte an euch, Sidon aus Liebe heiraten zu lassen und nicht, weil es seine Pflicht als Prinz der Zoras ist.“, sprach ich zum König, welcher sich an die Rückenlehne seines Thors lehnte und auf mich hinab blickte. „ Wie weit würdest du für das Glück unseres Sohnes gehen?“ „ Ich würde dafür mein Leben lassen.“ „ Wir werden über deine Worte nachdenken, Katharina.“ „ Dies weiß ich sehr zu schätzen und ich danke euch, dass mein Anliegen vortragen durfte.“, damit bedankte ich mich, bevor ich mich verbeugte und den Thronsaal verließ. Keinen Moment später erblickte ich Sidon am Ende der Stufen, welcher auf mich zu warten schien. Zügig lief ich die restlichen Stufen hinab, bis ich vor dem Prinzen zum Stehen kam. „ Nun, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist, dass ich den Namen der Zukünftigen nicht herausfinden konnte. Die gute ist, dass dein Vater über meine Bitte nachdenken wird. Unsere einzige Hoffnung ist, dass er dieser nachkommen wird.“ „ Um welchen Gefallen hast du meinen Vater gebeten?“ „ Das er dich aus Liebe heiraten lässt. Mir ist bewusst, dass du deine Pflicht aus Prinz sehr ernst nimmst, dennoch solltest auch du Glück erfahren dürfen.“ „ Dies bin ich, solang ich dich an meiner Seite habe, Katharina.“, hörte ich den Prinzen die Wörter sagen, welche Herzklopfen bei mir verursachten. Deutlich fühlte ich, wie meine Wangen warm wurden, weshalb ich verlegen lächelte. „ E-Es stimmt mich glücklich, dies zu hören. Da wäre noch etwas, worüber ich mit dir sprechen wollte. Darf ich den Grund erfahren, weshalb das Zorasymbol auf meinem Hemd gestickt wurde?“ „ Gefällt es dir nicht?“ „ Dies ist es nicht, ich stelle mir die Frage, weshalb ich es tragen darf. Ich gehöre nicht zu deinem Volk, Sidon.“, erklärte ich meinem Gegenüber und sah wie er darauf etwas erwidern wollte, als wir die Stimme von Bazz vernahmen. Keinen Moment später, sah ich diesen auf uns zukommen und beschloss mich zurückzuziehen, da Sidon mit hoher Wahrscheinlichkeit seiner Pflicht als Prinz nachgehen würde.

 

Abermals spürte ich die Blicke der Ältesten auf mir, als ich durch das Dorf lief und war keineswegs verwundert darüber, trug ich doch das Zorasymbol auf meinem Hemd. Ein Ziehen an genau diesem ließ mich in meiner Bewegung innehalten. „ Fine.“, sprach ich den Namen des Zoramädchens aus, welches sich weiterhin am hellblauen Stoff festhielt. Lächelnd begab ich mich in die Hocke, sodass wir uns auf Augenhöhe befanden. „ Mama hat mir erzählt, dass Hylianer bei Hochzeiten besondere Kleider tragen. Ist das wahr?“ „ Es stimmt, wir tragen ein besonderes Kleid. Meistens ist es weiß, da es die Reinheit und die Unschuld symbolisieren soll. Wenn du möchtest, kann ich dir gerne in ein paar Tagen ein Hochzeitskleid zeigen.“, sprach ich zu Fine, die keinen Moment später vor Freude strahlte. Sanft strich ich ihr über den Kopf, bevor ich mich erhob und sah, wie sie zurück zum Gasthaus lief. Keinen Moment später machte ich mich selbst auf dem Weg zum Krämerladen Korallenriff. „ Lady Katharina.“ „ Es ist schön, dich zu sehen. Cleff.“ „ Wie kann ich ihnen helfen?“ „ Ich möchte gerne ein Kleid nähen und bräuchte dafür weißen Stoff und Spitze, zudem eine Schneiderpuppe“ „ Ich werde sogleich ihre Bestellung aufgeben. Das macht dann vierhundert Rubine.“ „ Vielen Dank.“, bedankte ich mich bei Cleff, bevor ich ihm die Rubine überreichte. Zufrieden verließ ich den Krämerladen und stellte fest, dass es angefangen hatte zu regnen. Ich blickte hinauf zum Himmel, schloss meine Augen und genoss das Gefühl der kühlen Regentropfen auf meiner Haut. So kam es, dass ich jegliches Zeitgefühl verlor, bis ich Schritte vernahm, welche vor mir verstummten. „ Lady Katharina?“ „ Einen Moment noch, Bazz.“, sprach ich zu diesem und hielt meine Augen noch einen Moment lang geschlossen, bis ich sie schlussendlich öffnete. In aller Seelenruhe strich ich mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht, bevor ich mich zu Bazz umdrehte und ihm mit einem Nicken signalisierte, dass er sprechen konnte. „ Prinz Sidon gab mir den Befehl, ihnen bis zu seiner Rückkehr Gesellschaft zu leisten.“ „ Wenn dies so ist, dann lass uns ein wenig außerhalb des Dorfes spazieren gehen. Sei unbesorgt wegen den Monstern, sollten sie angreifen, werde ich dich mit meinem Leben beschützen.“, meinte ich und schmunzelnde, bevor ich mich in Bewegung setzte. „ Lady Katharina, warten sie!“

 

„ Bazz, mir ist bewusst, dass du der Hauptmann der Wache bist, dennoch kannst du deine Waffe sinken lassen. Es befindet sich kein einziges Monster in unsere Nähe.“, erklärte ich, während ich meine rechte Hand auf die Lanze legte und sie leicht hinunterdrückte. „ Dies kann nicht nachkommen, ich habe Prinz Sidon geschworen euch zu beschützen, Lady Katharina.“ „ Und dies schätze ich wirklich sehr, dennoch darfst du nicht vergessen, dass ich die Heldin von Hyrule bin.“ „ Ihr seid verletzt und müsst euch ausruhen.“, hörte ich Bazz sagen, während ich meinen Blick über den östlichen Stausee schweigen ließ. Er war einer der wenigen Orte in Hyrule, wo ich mich heimisch fühlte. „ Dies bin ich durchaus, dennoch ist dies kein Grund, mich wie ein Kind zu behandeln. Sag, weshalb behandelt ihr Link anders als mich?“ „ Auch wenn ihr keine Zora seid, gehört ihr zu unserem Volk, Lady Katharina. Wir alle erfreuen uns über eure Anwesenheit im Dorf und schätzen es sehr, dass sie versuchen unsere Bräuche zu erlernen.“ „ Verzeih mir, aber dies klingt nicht plausibel. Selbst Prinzessin Zelda behandelt ihr anders und das, obwohl sie eines Tages die Königin von Hyrule sein wird.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, sah Bazz sich nervös um, bevor er erneut anfing zu sprechen. „ Wir sehen, wie viel ihr Prinz Sidon bedeutet. Ihr seid derzeit die einzige, die ihn zum Lächeln bringt könnt.“ „ Bazz, dies kann nicht stimmen. Gewiss, Sidon hat derzeit mehr Sorgen als üblich, doch ich sehe ihn niemals niedergeschlagen.“ „ In eurer Anwesenheit nicht, doch sobald Prinz Sidon seiner Pflicht nachgeht, verschwindet sein Lächeln. Ihr müsst ihm helfen, Lady Katharina.“ „ Das versuche ich bereits, doch es ist komplizierter als vorerst angenommen. Ich habe bereits mehrfach das Gespräch mit Sidon gesucht und auch war ich bei König Dorephan gewesen, doch ohne wirklichen Erfolg. Am Ende liegt es nicht in meiner Hand, wie Sidons Schicksal ausgehen wird.“

Kapitel 9: Unwetter und Erkenntnis

 

Schweigend standen Bazz und ich nebeneinander, während der Regen auf uns hinab prasselte. Das Plätschern des Wassers verschluckte jegliches Geräusch und verursachte eine angenehme Stille. „ Wir sollten zurückkehren, Lady Katharina.“ „ Sollten wir, doch ich möchte noch einen Moment lang diese freundliche Ruhe genießen.“ „ Prinz Sidon wartet bereits auf eure Rückkehr.“ „ Wenn du möchtest, kannst du dich bereits auf den Rückweg machen und ihm ausrichten, dass er mich am Stausee antreffen kann.“ „ Prinz Sidon gab mir den Befehl, für eure Sicherheit zu sorgen, Lady Katharina.“ „ Wie bereits erwähnt, befindet sich kein einziges Monster in der Nähe. Kehre ins Dorf zurück und sei unbesorgt, mir wird nichts geschehen. Dies verspreche ich dir.“, sprach ich und schenkte dem Zora ein Lächeln, um ihn zu versichern, dass es in Ordnung wäre, wenn er sich auf den Weg mache. Es dauerte einen Moment, bis Bazz sich vor mir leicht verbeugte und danach den Rückweg zum Dorf einschlug. Ich dagegen ließ meinen Blick erneut über den östlichen Stausee wandern, bevor ich mich am Rand des Stegs setzte und mich langsam ins Wasser gleiten ließ. Zu meiner Verwunderung saugte sich meine Rüstung keineswegs mit voll, wie ich es sonst gewohnt war, sodass ich annahm, dass es am neuen Stoff lag, welchen die Zoras zum Nähen benutzt hatten. Lächelnd schwamm ich ein wenig hinaus, bis ich beschloss mich im Wasser treiben zu lassen. Mein Blick wanderte zum Himmelszelt hinauf, wo ich dunkle Wolken erkennen konnten und wusste, dass es auch in den nächsten Stunden nicht aufhören würde zu regnen. Schmunzelnd dachte ich an den Tag zurück, wo Link zum ersten Mal an einer glitschigen Felswand hinuntergerutscht war, während für mich dies kein Hindernis dargestellt hatte. Leichte Wellen rissen mich aus den Gedanken und signalisierten mir unbewusst, dass jemand oder etwas in meine Richtung schwamm. Kaum hatte ich meinen Blick vom Himmel abgewandt, entdeckte ich einen gewissen Zora Prinzen. „ Du solltest nicht schwimmen, das Wasser ist viel zu kalt, Katharina.“ „ Sei unbesorgt, es ist nicht zu kalt. Ich hätte eine Frage an dich. Wie konntest du so zügig hier sein? Bazz ist erst vor wenigen Augenblicken losgelaufen.“ „ Ich wusste, dass ihr hier sein würdet und hatte mich bereits auf den Weg gemacht.“ „ Verstehe und dann bist du Bazz begegnet, welcher dir mitteilte, dass du mich hier antreffen kannst.“ „ Auch ohne seiner Bestätigung, hätte ich gewusst, dass ich dich hier antreffe. Du suchst oft diesen Ort auf.“ „ Er ist einer der wenigen Orte in Hyrule, wo ich mich ein wenig heimisch fühle. Es muss für dich merkwürdig klingen, doch obwohl ich die Heldin von Hyrule bin, fühlt es sich für mich an, als gehörte ich keinem Volk an.“ „ Dies ist nicht wahr, Katharina! Du gehörst zu uns, zum Volk der Zoras. Ich woll-“ „ Wir müssen aus dem Wasser.“, unterbrach ich ihn, als ich Donner in der Ferne vernahm. Einen Moment lang starrte Sidon mich verwundert an, bis er zu verstehen schien und mit mir zügig in die Richtung Ufer schwamm. Dort angekommen half mir der Prinz der Zoras aus dem Wasser hinaus, weshalb ich ihm als Dank ein Lächeln schenkte, bevor ich mich nach einem Unterschlupf umsah. Diesen fand ich zügig, da sich ein Felsvorsprung in unserer Nähe befand. Erneut ertönte Donner über unsere Köpfe, sodass wir uns mit schnellen Schritten in Sicherheit brachten. „ Wie es aussieht, wird das Gewitter noch eine Weile andauern. Hoffentlich ist Bazz rechtzeitig im Dorf angekommen.“ „ Ihr scheint euch gut zu verstehen.“, hörte ich den Prinzen sagen, sodass ich mich zu diesem umdrehte. „ Wir haben oft gemeinsame Gesprächsthemen, zudem würde ich sagen, dass wir Freunde sind.“, erklärte ich sachlich, während ich das Wasser aus meinen Haaren wrang. Verwundert sah ich, wie Sidon sich hinsetzte und gegen die Steinwand lehnte, bevor er seine Hände nach mir ausstreckte. „ Komm her, Katharina.“, sprach mein Gegenüber, obwohl es sich für mich eher wie ein Befehl anhörte. Ich zögerte einen Moment, was nicht unbemerkt blieb, da Sidon seine Hände sinken ließ. Um ihn das Gefühl zu geben, dass er nichts Falsches getan hatte, begab ich mich zu ihm und setzte mich auf seinen Schoß. Sogleich schlang Sidon seine Arme um meinen Körper, sodass ich gezwungen war, mich gegen seinen Brustkorb zu lehnen. „ Du riechst nach Regen.“, vernahm ich seine Stimme, nachdem er seinen Kopf in meine Halsbeuge abgelegt hatte. Bevor ich eine Chance hatte darauf etwas zu erwidern, hob der Prinz seinen Kopf wieder, drehte mich leicht in seiner Richtung und zog mir mein Hemd über den Kopf. „ Sidon?“ „ Deine Wunde, sie blutet.“, kaum hatte der Prinz der Zoras dies ausgesprochen, wanderte mein Blick zu meiner linken Schulter. Der Verband, welcher einst weiß war, war mittlerweile in Blut getränkt und hatte sich rötlich gefärbt. „ Oh.“, entkam es mir, da ich keine Schmerzen verspürte. „ Ich werde dich zurück zum Dorf tragen.“ „ Damit würdest du uns nur in unnötige Gefahr bringen, Sidon. Es einzelner Blitz würde mit höher Wahrscheinlichkeit dein Leben beenden und mich schwer verletzten. Verzeih mir, dass ich dies ausspreche, aber Zoras sind nicht gerade bekannt dafür immun gegen Blitze zu sein. Begib dich meinetwegen nicht in Gefahr.“ „ Wenn es nötig wäre, würde ich mein Leben für dich lassen, Katharina.“ „ Das ist mir bewusst und deshalb muss ich dich davon abbringen, dich in Gefahren zu bringen. Also sei unbesorgt, denn ich werde an dem Blutverlust nicht sterben und erzähle bitte Bazz hervor nichts. Er wird sich die Schuld dafür geben, immerhin hattest du ihm den Befehl gegeben, für mein Wohlergehen zu sorgen.“ „ Du weißt darüber Bescheid?“ „ Gewiss, denn seien wir ehrlich, Bazz würde niemals freiwillig versuchen mich zu überreden im Dorf zu bleiben.“, erklärte ich, bevor ich begann den durchnässten Verband zu lösen und ihn fest auf die Wunde zu drücken. Es schmerzte, doch ich würde es für einige Zeit aushalten. „ Zudem ist mir bewusst, dass du dich um mich sorgst und deshalb solch einen Befehl ausgesprochen hast.“ „ Ich möchte nicht, dass du dich übernimmst, Katharina.“ „ Sei unbesorgt, dies werde ich nicht, versprochen.“

 

Langsam ließ ich den durchtränkten Verband sinken, nachdem die Verletzung aufgehört hatte zu bluten und spürte dennoch weiterhin den Blick des Zora Prinzen auf mir. Anstatt ich darauf anzusprechen, drehte ich mich vorsichtig um und blickte hinaus ins Freie, wo das Wetter sich keineswegs verbessert hatte. „ Wie es aussieht, sitzen wir hier erstmal für eine unbestimmte Zeit fest, Sidon.“ „ Mein Angebot, dich ins Dorf zu tragen, steht weiterhin.“ „ Dies weiß ich wirklich sehr zu schätzen, dennoch sollten wir lieber abwarten, bis sich das Wetter verbessert hat.“, erklärte ich dem Prinzen und fühlte keinen Moment später erneut seine Hände auf meiner Hüfte. Sanft drückte Sidon mich erneut an seinen Brustkorb, bevor er seine Arme um meinen zierlichen Körper schlang. „ Der Regen, er erinnert mich an den Tag, als wir uns das erste Mal trafen. Wie Link und du zu uns ins Dorf gekommen seid und wie du Muzu angeschrien hast, als er unseren gemeinsamen Freund für den Tod meiner Schwester verantwortlich machen wollte. Ich bewundere dich bis heute dafür, wie du dich für Link eingesetzt hast.“ „ Es gleicht an einem Wunder, dass dein Vater mich damals nicht aus dem Dorf verbannt hat.“ „ Mein Vater könnte dich niemals verbannen, niemand von uns könnte dies, selbst Muzu nicht, auch wenn er es niemals zugeben würde. Du scheinst es nicht bemerkt zu haben, aber sein Groll gegen euch Hylianer ist verschwunden.“ „ Und dennoch scheint es mir so, als könnte er mich nicht ausstehen.“ „ Das ist nicht wahr, Muzu zeigt es zwar nicht, doch er hat dich im Dorf akzeptiert. Alle haben dies. Das wäre etwas, was ich dich fragen wollte, wozu hast du Stoff bestellt?“ „ Woher weißt du dies?“, stellte ich die Gegenfrage und war sehr auf die Antwort des Prinzen gespannt, da ich erst vor wenigen Stunden die Bestellung aufgegeben hatte. „ Cleff bat mich um Erlaubnis, dein Gemach betreten zu dürfen, sobald die Bestellung eingetroffen ist.“ „ Verstehe und nun möchtest du wissen, woher ich die Schneiderpuppe und die Stoffe benötige.“ „ Unter anderem, aber vor allem stelle ich mir die Frage, weshalb du mich nicht darum gebeten hast.“ „ Weshalb sollte ich dich deswegen aufsuchen? Es ist eine belanglose Bestellung, zudem ist dir doch bekannt, dass ich gerne nähe.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, wurde mir eines bewusst. Sidon entscheidet über meinen Kopf hinweg.

Kapitel 10: Direkte Worte

 

Obwohl ich es selbst besser wusste, entschied ich mich dagegen Sidon darauf anzusprechen und wechselte stattdessen das Thema. „ Ist dir bekannt, wann Prinzessin Zelda und Link im Dorf eintreffen werden?“ „ Laut meinem Vater, sollten sie in wenigen Tagen eintreffen.“ „ Verstehe, dann muss ich hoffen, dass bis zu jenem Tag, an den sie eintreffen, meine Verletzung verheilt ist. Ich möchte nur ungern, dass sie sich Sorgen um mich machen.“, erklärte ich und spürte im nächsten Augenblick, wie ein kühler Windhauch meine Haut streifte. Dies war dem Prinzen der Zoras keineswegs entgangen, da er vorsichtig seine Arme enger um meinem Körper schlang. „ Sei unbesorgt, ich werde dich wärmen.“ „ Es ist in Ordnung, ich mag die Kälte. Sie erinnert mich an den Tag zurück, als Link und ich gemeinsam das erste Mal durch eine Schneelandschaft gewandert sind. Wie rot unsere Nasen von der Kälter waren und wie ich mich in den Schnee fallen ließ, um einen Schneeengel zu machen.“ „ Du strahlst, wenn du von deinen Abenteuer erzählst, Katharina.“, vernahm ich Sidons Stimme dicht an meinem Ohr und spürte kurz darauf, wie er seinen Kopf erneut in meine Halsbeuge ablegte. „ Es ist so unwirklich, nicht wahr? Dass Link und ich alles überlebt haben, obwohl unser Leben mehr als einmal auf Messers Schneide stand. Manchmal fühlt es sich für mich so an, als hätte ich dies alles geträumt, bis ich die Narben auf meiner Haut erblicke. Mir ist bewusst, dass in den nächsten Jahren weitere dazukommen werden.“ „ Du musst nicht mehr kämpfen, die Verherrung Ganons ist besiegt. Du und Link, ihr habt Frieden nach Hyrule gebracht.“ „ Dies entspricht nicht der Wahrheit, Hyrule befindet sich keineswegs in Sicherheit. Es ist schwer zu erklären, doch mich verlässt das Gefühl nicht, dass Ganon zurückkehren wird und das in naher Zukunft.“ „ Du musst dich irren, Katharina.“ „ Wann habe ich mich jemals geirrt?“, stellte ich die Frage, woraufhin Stille einkehrte, welche ich kurz darauf wieder unterbrach. „ Es scheint, als würde das Gewitter weiter ziehen, wenn es dir beliebt, können wir uns Dorf zurückkehren.“ „ Lass uns noch einen Moment so verweilen.“ „ Wie sie wünschen, Prinz Sidon.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, biss mir Sidon leicht in die Schulter, was mich kichern ließ. Der Prinz der Zoras mochte es keineswegs, wenn ich ihn sieze, was verständlich war, waren wir doch Freunde. Kichernd befreite ich mich aus Sidons Griff, bevor ich mich erhob und mich streckte, wobei mein Hemd ein wenig hochrutschte. Keinen Moment später spürte ich die Hände des Prinzen teilweise auf meiner Haut, als er mein Oberteil hinunterzog. „ Danke.“ „ Du brauchst dich dafür nicht zu bedanken, Katharina. Komm, lass mich dich zurück ins Dorf tragen.“ „ Ich schätze dein Angebot wirklich sehr, doch ich muss es ablehnen. Meine Verletzung ist keineswegs so schwer, dass ich den kurzen Weg zum Dorf nicht selbst laufen kann. Wärst du bitte so freundlich und würdest mich hinunter lassen.“, sprach ich, nachdem der Prinz der Zoras mich hochgenommen hatte. Zu meiner Verwunderung schwieg Sidon und schlug den Weg zum Zoradorf ein.

 

 

„ Lady Katharina! Prinz Sidon!“, vernahm ich Bazz Stimme, nachdem wir das Dorf erreicht hatten und erkannte wie der Hauptmann auf uns zukam. Es war offensichtlich, dass er erleichtert war uns zu sehen. „ Göttin sei Dank, ihr seid unverletzt. Wir alle haben uns schrecklichen Sorgen gemacht, als das Gewitter aufzog und ihr nicht zurückgekehrt seid.“ „ Verzeih, wir wollten euch keine Sorgen bereiten.“, sprach ich und schenkte Bazz ein Lächeln, bevor ich Sidon mit einer Handbewegung signalisierte, dass er mich hinunter lassen sollte. Ein Moment verging, bis der Prinz der Zoras dies nach kam und mich vorsichtig hinab ließ. Verwundert sah ich, wie Bazz Blick ruckartig von Sidon zu mir wanderte, weshalb ich fragend ansah. „ Stimmt etwas nicht, Bazz?“ „ Er riecht das Blut an dir, Katharina.“, informierte mich der Prinz, nachdem er sich zu mir hinab gebeugt hatte. Erneut schenkte ich dem Hauptmann ein Lächeln, bevor ich anfing, sprechen. „ Sei unbesorgt, es hat nur wenig nach geblutet, dies kann durchaus vorkommen. Du trägst keine Schuld, Bazz.“ „ Wenn ich bei ihnen geblieben wäre, dann-“ „ Es hätte nichts daran geändert, daher gebe dir bitte nicht die Schuld daran.“, meinte ich zu Bazz und legte ihm dabei eine Hand auf die Schulter. Sogleich schien der Zora entspannte zu sein, was mich wiederum lächeln ließ. Ich wollte keineswegs, dass er sich um mich sorgte. Auf einmal verbeugte sich Bazz, bevor er zügig davon lief. Verwundert über sein Verhalten, drehte ich mich zu Sidon um, welcher dem Hauptmann nachblickte. Der Körper des Prinzen war angespannt, sodass ich die Muskeln deutlich erkennen konnte. „ Sidon? Alles in Ordnung?“ „ Wie bitte?“ „ Ich stellte dir die Frage, ob alles in Ordnung wäre. Du wirkst sehr angespannt.“ „ Verzeih, ich war in Gedanken gewesen. Komm, lass uns ein wenig essen. Du musst zu kräftigen kommen.“, und damit fühlte ich seine Hand auf meinen Rücken, welche mich sachte in Richtung meines Gemachs schob, wobei ich die Blicke der Dorfbewohner auf uns spüren konnte. Verständlich, befand sich ihr Prinz, so oft wie in letzter Zeit, in meiner Nähe. Sollten Bazz Worte der Wahrheit entsprechen, war ich derzeit die einzige, die den Zoraprinzen zum Lächeln bringen konnte. Dies würde durchaus erklären, weshalb alle zu uns sahen, sobald wir in ihr Blickfeld kamen. „ Sidon, einen Moment bitte.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, blieb der Prinz der Zoras stehen und blickte zu mir hinab. „ Wenn es in Ordnung wäre, würde ich gerne vor dem Essen ein Bad nehmen und meine Verletzung behandeln. Ich möchte ungern, dass die Anderen sich um mich sorgen, sobald sie den Blutgeruch an mir wahrnehmen.“ „ Lass mich dich in mein Gemach bringen, dort bist du ungestört.“, und alleine am Klang seiner Stimme, erkannte ich, dass er keine Widerworte zulassen würde. Dies wiederum zeigte mir erneut deutlich, wie sehr Sidon über mich bestimmen wollte. Der Grund dafür war mir zwar fremd, doch ich war voller Zuversicht ihn in naher Zukunft herauszufinden, zudem würde ich mit Prinzessin Zelda und Link darüber sprechen, sobald diese im Dorf angekommen waren. Mit einem Nicken signalisierte ich dem Prinzen, dass ich verstanden hatte, sodass wir uns auf dem Weg zu seinem Gemach machten.

 

Leicht wippte das Wasserbett hin und her, nachdem ich auf diesem Platz genommen hatte und sah zu Sidon, welcher in einer Truhe nach Verbänden suchte. Es dauerte einen Moment, bis der Prinz sich erhob und mit zwei Verbänden auf mich zukam. „ Ich hoffe, sie genügen.“ „ Das werden sie, sei unbesorgt. Nun denn, ich sollte vorerst ein Bad nehmen, bevor ich einen neuen Verband anlege.“, erkläre ich, bevor ich begann meine Rüstung abzulegen, weshalb meine Gegenüber mir zügig den Rücken zudrehte. Nackt wie Gott mich schuf, stieg ich aus dem Bett und begab mich zum Becken, wo ich mich vorsichtig ins Wasser gleiten ließ. Einen Moment lang schloss ich meine Augen, genoss die Wärme des Wassers, bevor ich begann meine Wunde zu reinigen. Sogleich färbte sich das Wasser um mich herum rötlich und zeigte mir somit, dass ich mehr Blut verloren hatte, als angenommen. „ Hast du Schmerzen?“, hörte ich den Prinzen sagen, weshalb ich meine langen, dunkelbraune Haare über meine Brüste legte, bevor ich mich zu ihm umdrehte. „ Sei unbesorgt, die Wunde schmerzt nicht. Doch ich muss gestehen, dass ich womöglich mehr Blut verloren habe, als vorerst angenommen. Daher bliebt mir keine Option, als sie nähen, sollte sie erneut anfangen zu bluten.“ „ Dies ist alleine meine Schuld, wäre-“ „ Wir wissen beide, dass dies nicht der Wahrheit entspricht und dies weißt du bereits. Wie oft muss ich mich noch wiederholen, bis du dir eingestehst, dass du keine Schuld trägst? Ich ganz alleine bin dafür verantwortlich, denn es war meine Entscheidung gegen den Leunen anzutreten. Komm her, Sidon.“, sprach ich und sah, wie der Zoraprinz zögerlich auf mich zukam. Wie erwartet ging dieser vor mir auf die Knie, sodass ich nach seinen Händen greifen konnte. „ Du bist ein großartiger Prinz, Sidon! Dies sehe nicht nur ich, sondern auch dein Volk. Daher höre auf an dir selbst zu zweifeln!“, kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, verspürte ich einen starken Schmerz in meinem linken Unterarm.

Kapitel 11: Rennen gegen die Zeit

 

Fassungslos sah ich zum Prinzen der Zoras, nachdem dieser von meinem Unterarm abließ und einen blutenden Bissabdruck in diesem hinterließ. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, dass von Sidon worden war. „ K-Katharina, verzeih mir! I-Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist!“, hörte ich den Zoraprinzen panisch sagen, während mein Blick weiterhin auf dem blutenden Bissabdruck lag. Kein Wort verließ meine Lippen, als ich meine Hände auf den Beckenrand abstütze und mich aus dem Wasser hievte. Nackt wie Gott mich schuf, stand ich vor dem Prinzen, welcher ruckartig seinen Blick abwandte und begab mich zum Bett, wo ich einen der Verbände in die Hand nahm. Zügig band ich diesen um meinen Unterarm und stoppte somit teilweise die Blutungen, obwohl ich dabei starke Schmerzen hatte. Nachdem ich meine Schulter ebenfalls verbunden hatte, griff ich nach der Bettdecke und wickelte mich in diese hinein. Schweigend lief ich zurück zum Prinzen, welcher den Kopf gesenkt hatte und legte meine Hand auf seine Schulter. Dies wiederum hatte die Folge, dass er zögerlich zu mir blickte. Verwundert sah Sidon mich an, nachdem ich ihm ein Lächeln geschenkt hatte, was verständlich war, denn dies war keineswegs eine normale Reaktion auf das Geschehene. „ Sei unbesorgt, ich bin keineswegs wütend auf dich, Sidon. Mir ist bewusst, dass du mich nicht absichtlich beißen und verletzen wolltest. Ich nehme an, mein Blut hat unabsichtlich deine Instinkte geweckt. Verständlich, hälst du dich doch fast durchgehend in meiner Nähe auf.“ „ Dennoch hätte ich mich unter Kontrolle halten müssen, stattdessen habe ich dich verletzt. Bitte verzeih mir, Katharina.“ „ Es gibt nichts zu verzeihen, Sidon. Komm, lass uns etwas speisen, es war ein langer Tag gewesen.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, erhob sich der Prinz der Zoras mit mir und trug mich Bett, worauf er mich hinunter ließ. Verwundert sah ich, wie Sidon vor mir in die Hocke ging und meine Hände in seine nahm. „ Hiermit verspreche ich, Sidon Prinz der Zoras, die Heldin von Hyrule mit meinem Leben zu beschützen und niemals zu verletzen.“ „ Sidon.“, sprach ich den Namen meines Gegenübers aus und spürte wie meine Wangen warm wurden, als der Zoraprinz einen Kuss auf meinem linken Handrücken hauchte. Deutlich spürte ich wie mein Herz schneller begann zu schlagen, weshalb ich meine Hände vorsichtig zurückzog und verlegen lächelte. „ Bitte warte hier, während ich uns etwas zum Essen hole.“, damit erhob sich der Prinz der Zoras und verließ sein Gemach. Einen Moment lang blickte ich zur geschlossenen Tür, bevor ich mich erhob und die Decke zur Seite legte. Ungewollt verließ ein Seufzen meine Lippen, nachdem ich den teilweise blutigen Verband an meinem Unterarm erblickt hatte. Der Bisswunde schmerzte und es würde einige Zeit vergehen, bis sie vollständig verheilt war, dies war mir bewusst. Mit dem Entschluss Sidon dies zu verschweigen, erhob ich mich und suchte meine Kleidung zusammen. Sanft strich ich mit meinem Fingerspitzen über das Zorysymbol meines Hemdes, während in mir die Frage aufkam, ob es das richtig war, sich in die Angelegenheiten der Königsfamilie einzumischen. Gewiss, brauchte Sidon meine Unterstützung, doch nahm ich mir Rechte raus, die ich nicht besaß. Ich war keine Zora, gehörte nicht zu ihrem Volk, auch wenn der Prinz dies anders sah. Wie so häufig in letzter Zeit verließ ein Seufzen meine Lippen, bevor ich das hellblaue Hemd und die restliche Kleidung anzog. Keinen Moment später öffnete sich die Tür und Sidon kam mit einem befüllten Tablett, welches er in den Händen hielt, in den Raum hinein. „ Mein Vater möchte dich sprechen, ich sagte ihm, dass du ihn nach dem Essen aufsuchen wirst.“ „ Verstehe, hat dein Vater dir mitgeteilt, worüber er mit mir sprechen möchte?“, stelle ich die Frage und begab mich währenddessen zurück zum Bett. Leicht wippte dieses Auf und Ab, nachdem ich in der Mitte Platz genommen und nach einem Teller mit gebratenen Reis gegriffen hatte, wobei ich mir die starken Schmerzen im Unterarm nicht anmerken ließ. „ Leider nicht, aber ich habe gesehen, wie Vater mit Muzu vorher gesprochen hat.“ „ Dann nehme ich an, dass dein Vater mir seine Entscheidung mitteilen möchte.“ „ Dich beunruhigt dies, nicht wahr?“ „ Ein wenig, doch wir sollten uns nach dem Essen weitere Gedanken darüber machen. Du solltest auch ein wenig zu dir nehmen, Sidon.“, sprach ich, als der Prinz der Zoras keine Anzeichen machte, sich zu mir setzten zu wollen.


„ Soll ich dich zu meinem Vater führen?“ „ Dies ist nicht nötig, Sidon. Bitte verzeih es mir, dass ich dies so direkt sage, doch du siehst erschöpft aus und solltest dich ausruhen. Ich werde, nachdem ich dein Vater aufgesucht habe, werde ich mich ebenfalls ein wenig ausruhen.“, erklärte ich dem Prinzen der Zoras, schenkte ihm ein Lächeln und verließ sein Gemach. So leise wie möglich schloss ich die Tür hinter mir, bevor ich mich auf den Weg zum Thronsaal machte. Leise vor mich her summend, stieg ich die Stufen hinauf zum Saal, bis ich König Dorephan erblickte, welcher mich bereits erwartete. „ Katharina, wir haben dich bereits erwartet. Sag, wie geht es dir?“, stellte der König die Frage, wobei sein Blick zu meinem linken Unterarm wanderte. Verwundert folgte ich seinen Blick und bemerkte, der Verband vollständig zu sehen war. Zu meinem Leidwesen hatte die Wunden nach geblutet, sodass jeder erkennen konnte, dass es sich um einen Bissabdruck handelte. Mir blieb somit keine andere Wahl, als dem König der Zoras reinen Wein einzuschenken. „ Soweit so gut, danke der Nachfrage. Wie ihr sehen könnt, kam eine weitere Wunde dazu. Eurer Sohn hat mich unabsichtlich gebissen.“, kaum hatte ich diese Wörter ausgesprochen, beugte sich Dorephan ruckartig zu mir hinunter. „ Unser Sohn hat euch gebissen? Sag Katharina, kam dies vorher bereits vor?“ „ Das hat er und ich muss gestehen, dass er mich bereits öfters gebissen hat, vor allem, nachdem ich ihn gesiezt habe. Doch dieses Mal war es allerdings schmerzhafte und blutiger. Ich habe eine Bitte an euch, erzählt dies nicht euren Sohn, er macht sich bereits Vorwürfe deshalb.“ „ Ihr habt unser Wort, Katharina.“ „ Ich danke euch, König Dorephan. Nun dann, dürfte ich den Grund erfahren, weshalb ich zu euch kommen sollte?“ „ Wir haben über deine Bitte nachgedacht und schätzen es sehr, dass du dich für unseren Sohn einsetzt, dennoch haben wir beschlossen, dass Sidon selbst mit dieser Bitte zu uns kommen soll. Er wird eines Tages sein Erbe antreten und Entscheidungen treffen müssen.“ „ Verstehe, ich werde es euren Sohn ausrichten und bin dankbar dafür, dass ihr über meine Bitte nachgedacht habt.“, sprach ich und verbeugte mich leicht vor König Dorephan, bevor ich mich umdrehte. Zwar war ich mit seiner Antwort nicht wirklich zufrieden, doch sie hätte auch schlimmer ausfallen können. Auch war mir bewusst, dass Sidon sich niemals mit dieser Bitte an seinen Vater wenden würde, dafür hatte er nicht genügend Mut. Verständlich, war ihm doch von klein auf beigebracht worden, seine Pflichten als Prinz ohne Wenn und Aber nachzukommen. „ Lady Katharina?“, vernahm ich Bazz Stimme und wurde somit aus meinen Gedanken geholt. Ruckartig blieb ich stehen, nachdem den Hauptmann erblickt hatte, welche vor mir stand. „ Verzeih mir, ich war in Gedanken gewesen. Wie kann ich dir helfen, Bazz?“ „ Ihr habt mit König Dorephan gesprochen, nicht wahr?“ „ Dies habe ich durchaus. Wir können nichts mehr machen, Bazz. Sidon muss von sich aus mit seinem Vater sprechen und bitten, aus Liebe heiraten zu dürfen. So schwer es auch klingen mag, er wird dies nicht nachkommen. Wenn ich wusste, ihn wen er sich verliebt hat, wäre es nicht so kompliziert.“ „ P-Prinz Sidon ist verliebt?“ „ Oh, das dürftest du eigentlich nicht wissen. Bitte erzähl niemanden davon.“ „ Keine Sorge Lady Katharina, ihr habt mein Wort, das ich schweigen werde.“ „ Und dies schätze ich sehr, Bazz. Wenn du mich entschuldigen würdest, ich würde mich gern ein wenig ausruhen.“


Ruckartig blieb ich stehen, nachdem ich mein Gemach betreten hatte und glaubte mich versehen zu haben, da niemand anders als Sidon in meinem Bett lag. Der Prinz der Zoras hatte die Beine angezogen und hatte die Augen geschlossen, zudem hob und senkte sich sein Brustkorb regelmäßig. Es war mehr als nur offensichtlich, dass er mein Gemach aufgesucht hatte, um zu schlafen. „ Ach Sidon.“, murmelte ich vor mich hin, trat auf den Zoraprinzen zu und legte vorsichtig eine Decke über seinen Körper. Eines würde mir erneut bewusst, mir lief die Zeit davon. Die Hochzeit rückte mit jeder Sekunde die verging näher und bislang hatten wir nicht wirklich eine Lösung dafür gefunden. Mein Blick wanderte vom Prinzen zum Verband am Unterarm, welcher König Dorephan sehr interessant gefunden hatte. Innerlich hoffte ich, dass Sidon meinetwegen keine Schwierigkeiten bekam, immerhin war der Bissabdruck auch durch den Verband zu sehen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis andere Zoras mich darauf ansprechen würden.

Kapitel 12: Pflichten als Ausrede

 

Der Mond leuchtete in seiner vollen Schönheit am Himmelszelt, als ich hinaus ins Freie trat und spürte sogleich einen kalten Windhauch an meiner Wange. „ Kalt.“, murmelte ich, rieb mir die Hände und ließ meinem Blick vor einen kurzen Moment umherschweifen. Es war still um Dorf geworden, verständlich, schliefen die meisten Zoras bereits und würden erst in den frühen Morgenstunden erwachen. Für mich war dies allerdings der perfekte Zeitpunkt, konnte ich doch ungestört umherwandern, ohne dabei einen gewissen Prinzen an meiner Seite zu haben. Ungewollt entkam mir ein Seufzen über die Lippen, als meine Gedanken, wie so oft in der letzten Zeit, zu Sidon wandern. Der Prinz der Zoras schlief friedlich vor sich her und ahnte nicht, dass er, sobald er erwacht war, eine Standpauke von mir hören würde. Wahrscheinlich war ihm nicht bewusst gewesen, dass er durch deine Aktion unsere Situation keineswegs verbesserte, sondern verschlimmerte. Mir war nicht entgangen, dass das Volk der Zoras bereits hinter unseren Rücken über uns tuschelte. War es doch mehr als Offensichtlich, dass ihr Prinz zu sehr genoss an meine Seite zu sein und mich förmlich mit Geschenken übergoss. Meine neue Rüstung und vor allem das Zorasymbol auf meinem Hemd, zeigten dies deutlich. Unwillkürlich wanderte mein Blick zu meinem bandagierten, linken Unterarm, wo der blutige Bissabdruck weiterhin zu erkennen war. Sidons Zähne hatten sich Zentimeter tief in mein Fleisch gebohrt, sodass die vielen, kleinen Wunden einige Zeit benötigen um zu heilen. Nur dank eines Tranks, welchen ich eingenommen hatte, waren die fürchterlichen Schmerzen, welche die beiden Wunden verursachten, auszuhalten. Von all dies wusste Sidons nichts, verschwieg ich es ihm doch bewusst. Der Prinz würde sonst von Schuldgefühlen zerfressen werden und dies wiederum könnte ich nicht ertragen. Schritte ertönten und holten mich aus meinen Gedanken. Im ersten Moment nahm ich an, dass Sidon oder Bazz mich aufsuchen würden, desto wundert war ich, als ich Amol auf mich zukommen sah. „ Lady Katharina, sie sollten zu solch später Stunde nicht draußen sein. Euch könnte etwas geschehen.“, sprach die rote Zoradame, bevor sie vor mir zum Stehen kam. „ Es rührt mich, dass du dich um mich sorgst, dennoch ist dies nicht nötig.“ „ Ihr habt zwei Verletzungen und müsst euch schonen, Lady Katharina.“, kaum hatte Amol dies ausgesprochen, wurde mir bewusst, dass sie womöglich über alles informiert war. Verständlich, war sie doch die Sekretärin der königlichen Familie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war ihr auch bekannt, von wem die Bisswunde am Unterarm stammt. „ Dies werde ich, wenn die Zeit dafür gekommen ist, Amol. Mir ist bewusst, dass ihr alle euch um mich sorgt, doch dies ist nicht notwendig. Diese Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich und werden in naher Zukunft verheilt sein. Gewiss, werden Narben zurückbleiben, doch diese werde ich mit Stolz tragen, genauso wie die, die in den nächsten Jahren zugekommen werden.“, erklärte ich sachlich, obwohl ich es langsam Leid war, mich für meine Lebensweise verteidigen zu müssen. In ganz Hyrule war ich als Heldin bekannt und dennoch verstanden viele nicht, weshalb ich das Kämpfen nicht aufgab. Es gehörte für mich zum Alltag dazu, genauso wie durch die Gegend zu wandern. „ Ich verstehe. Bitte verzeiht die Frage, doch habt ihr Prinz Sidon gesehen?“ „ Er befindet sich schlafend in meinem Gemach und bevor ihr alle etwas Falsches von mir denkt, ich habe ihn dort aufgefunden.“ „ Wir würden niemals schlecht von euch denken, Lady Katharina. Ihr seid der ganze Stolz des Zoras Reiches.“ sprach die Zoradame, bevor sie sich leicht vor mir verbeugte und ihres Weges ging.


Nachdenklich saß ich auf einer der vielen Stufen, die hinauf zum Thronsaal führten und ließ meinen Blick über das Dorf und die Landschaft gleiten. Amols Worte hatte so aufrichtig geklungen, so als wäre ich wirklich der ganze Stolz des Zorareiches, was mich wiederum verwirrte. Sollte dies nicht eigentlich ihr Prinz sein? Denn Sidon gehörte zu der Königsfamilie und war vor allem, im Gegensatz zu mir, ein Zora. Er hatte ein Anrecht darauf, als Stolz seines Volkes betitelt zu werden, nicht ich. Einen Moment lang blieb ich noch an Ort und Stelle sitzen, bevor ich mich erhob und hinunter zur Göttin Statue lief. Dort angekommen, faltete ich meine Hände zusammen, schloss meine Augen und fing an zu beten und obwohl ich mich darauf konzentrierte, spürte ich wie jemand neben mich trat. „ Wie ich sehe, bist du erwacht.“, meinte ich zu Sidon, nachdem ich meine Augen geöffnet und mich zum Prinzen umgedreht hatte. „ Verzeih, ich wollte dich nicht beim Beten stören.“ „ Dies hast du nicht.“ „ Ich habe dich bislang nie beten sehen, Katharina.“ „ Es kommt nicht oft vor, dass ich die Göttinnen um Hilfe bitte. Doch sprechen wir nicht darüber, sondern, dass du in meinem Gemach geschlafen hast. Darf ich erfahren, weshalb du dort warst?“ „ Bist du wühtend auf mich?“ „ Um ehrlich zu sein, ein wenig, denn es schickt sich nicht, dass du in meinem Gemach und vor allem in meinem Bett schläfst, Sidon.“ „ Ich verstehe nicht, warum du dies als schlimm empfindest, Katharina. Wie ich gesehen habe, schläft Link auch bei dir.“ „ Link ist aber kein Prinz, der bald heiraten wird. Da wir bereits bei diesem Thema sind, dein Vater wird meiner Bitte nachkommen, allerdings unter einer Voraussetzung. Du musst ihn darum bitten.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, herrschte Stille, da Sidon schwieg. Still schweigend standen wir nebeneinander, bis mein Körper mir signalisierte, dass er sich nach Ruhe sehnte. Dies wiederum war für mich das Zeichen, das Schweigen zu durchbrechen. „ Wenn du mich entschuldigst, ich würde mich gerne hinlegen.“ „ Katharina, bitte einen Moment. Mich verlässt das Gefühl nicht, dass du weiterhin wütend auf mich bist.“ „ Sag mir, weshalb möchtest du deinen Vater nicht darum bitten?“ „ Als Prinz habe ich gewisse Pflichten, wie mein Volk zu beschützen, wie dich zu beschützen, Katharina. Ich habe bereits einmal versagt, ein zweites Mal soll dies nicht geschehen.“ „ Du vergleichst Äpfel mit Birnen, Sidon! Niemand, wirklich niemand spricht davon, dass du deiner Pflicht als Prinz nicht nachgehst. Das, was ich jetzt sage, mag hart für dich klingen, doch Mipha hätte jede Chance ergriffen aus Liebe heiraten zu dürfen.“, und damit drehte ich mich um und ließ den Prinzen alleine bei der Göttinnen Statue zurück.


Tage vergingen, in denen ich Sidon nicht zu Gesicht bekam und dennoch machte ich mir keine Sorge um ihn. Wahrscheinlich dachte er über mein Gesagtes nach und war unschlüssig, wie er sich entscheiden sollte. Ich dagegen nutze die Zeit und verbrachte viel Zeit mit den Kindern, welche mich regelrecht vergötterten. „ So meine Kleinen, genug für heute. Die Sonne geht bereits unter, zudem ist bald Schlafenszeit für euch.“, sprach ich zu den Zorakindern, welche sich daraufhin bei mir verabschiedeten und zurück zu ihren Müttern gingen. Lächelnd blickte ich ihnen nach, bevor ich meinen Namen vernahm und keinen Moment später Cleff auf mich zukommen sah. „ Lady Katharina, ich wollte euch mitteilen, dass eure Bestellung eingetroffen ist. Ich habe sie in eurer Gemach bringen lassen.“ „ Ich danke dir vielmals dafür, Cleff.“ „ Ihr braucht euch dafür nicht zu bedanken, Lady Katharina. Solltet ihr noch etwas brauchen, könnt ihr mich jederzeit aufsuchen.“ „ Das werde ich und nochmals danke.“, bedankte ich mich nochmals bei Cleff, bevor ich mit zügigen Schritten in die Richtung meines Gemachs lief. Alleine der Gedanke daran, endlich wieder selbst nähen zu dürfen, erfüllte mich mit Freude. Am liebsten hätte ich vor Freude aufgeschrien, nachdem ich mein Schlafgemach betreten und meine Bestellung erblickt hatte, doch mir war bewusst, dass ich damit nur unnötige Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Zügig und dennoch leise, schloss ich die Tür hinter mir, bevor ich zu den Stoffen lief, die ordentlich nebeneinander auf dem Bett lagen. Neben diesem stand eine schneeweiße Schneiderpuppe, welche nur darauf wartete, dass ich anfing zu schneidern. Endlich war es so weit, endlich konnte ich ein Hochzeitskleid nähen.

Kapitel 13: Selbst dann, Katharina

 

Voller Stolz blickte ich auf bald fertige Hochzeitskleid hinab, an dem ich bereits seit Tagen saß und konnte es kaum erwarten, das Endergebnis zu sehen. Leise summte ich eine Melodie, während ich einen Nadelstich nach dem anderen setzte, als mich ein Klopfen unterbrach. „ Lady Katharina, ich bringe eurer Essen.“, vernahm ich Bazz Stimme und erkannte keinen Moment später, wie dieser mein Gemach betrat. Bazz war derzeit der einzige Zora, der die Erlaubnis von mir hatte, den Raum zu betreten. „ Ihr solltet eine Pause einlegen und ein wenig essen, Lady Katharina.“ „ Dies werde ich, sei unbesorgt, denn ich benötige nur noch wenige Stiche. Wärst du bitte so freundlich und würdest den Anderen mitteilen, dass ich am Nachmittag ihnen das Kleid zeigen möchte.“ „ Ich werde es den Anderen mitteilen.“ „ Vielen Dank, Bazz.“, sprach ich und schenkte ihm Lächeln, bevor ich einen der letzten Stiche setzte. Währenddessen hatte der Hauptmann das Tablett mit dem Essen auf dem Nachttischschränkchen abgestellt und das Gemach verlassen. Langsam ließ ich den Stoff sinken, nachdem ich den letzten Stich gesetzt hatte und griff zur Schere, welche neben mir lag. Gekonnt schnitt ich den weißen Faden durch, bevor ich die Nadel in ein Nadelkissen steckte und in einer kleinen Kiste verstaute. Das Knacksten meiner Knochen war zu hören, als ich mich erhob, um mich ein wenig zu strecken. Hatte ich doch die letzten Stunden sitzend auf dem Boden verbracht. „ Nun denn, ich sollte mich frisch machen und mich dann umziehen.“, sprach ich zu mir selbst, bevor ich das Kleid vorsichtig auf dem Bett ablegte und begann meine Kleidung von meinem Leib zu streifen. Ein Kleidungsstück nach dem Anderen fiel auf dem Boden, bevor ich zu der kleinen Holzwanne lief, welche stets gefüllt war und ließ meine Finger durch das warme Wasser gleiten. Es war einige Grade wärmer, als das Wasser im Becken des Prinzen, fühlte dieser doch weniger die Kälte als ich. Langsam stieg ich in die Wanne hinein und ließ mich ins Wasser gleiten, bevor ich auch mit dem Kopf untertauchte. Zügig strich ich meine Haare nach hinten, nachdem ich wieder aufgetaucht war und begann mich zu waschen. Jeglichen Schmutz entfernte ich von meiner Haut, bevor ich mich erhob, aus der Wanne stieg und mich in ein schwarzes Handtuch wickelte. Zügig begab ich mich zum Schminktisch, welchen ich seit meiner Ankunft im Dorf nicht benutzt hatte und setzte mich auf den weißen Schemel. Eine junge Frau, mit langen, dunkelbraunen Haaren und graublauen Augen blickte mich an, es handelte sich dabei um mein Spiegelbild. Ungewollt verließ ein Seufzen meine Lippen, als ich an mein altes Aussehen dachte, das ich vor der Reise mit Link gehabt hatte. Damals hatte ich ein wenig mehr auf den Rippen gehabt und hatte meine Haare viel kurzer getragen. Ich hatte sie nicht mehr schneiden lassen, nachdem Sidon eines Tages in einem Nebensatz erwähnt hatte, dass er meine langen Haare lieben würde. Mein Blick wanderte von meinem Gesicht zu meiner Schulter, wo weiterhin deutlich die Pfeilwunde zu erkennen war. Vor Tagen hatte ich den Verband abgelegt, da die Verletzung Wundschorf gebildet hatte und an der frischen Luft weiter verheilen sollte. Die Wunde am linken Unterarm allerdings hatte Schwierigkeiten zu verheilen, befand sie sich doch an einer ungünstigen Stelle. Leicht schüttelte ich den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen, bevor ich anfing meine Haare zu trocknen. Nachdem ich dies erledigt hatte, erhob ich mich und begab mich zum Bett. Dort angekommen, trocknete ich mich mit dem Handtuch ab und zog meine Unterwäsche an, bevor ich nach dem Hochzeitskleid griff. Da es im Meerjungsfraustyle gehalten war, stellte das Anziehen eine kleine Herausforderung heraus, welche ich mit viel Geduld meisterte. Mit dem Kleid an meinem Leib, begab ich mich zurück zum Schminktisch, wo ich mich erneut hinsetzte. Erneut blickte ich mich im Spiegel an, richtete den Kragen des Kleides, bevor ich begann meine Haare zu einer kunstvollen Hochsteckfriseur zustecken, in der ich einige Perlen verarbeitete. Nachdem ich dies getan hatte, lackierte ich meine Fingernägel in einen pastellrosenen Ton, bevor ich mich dezent schminkte. Auch ohne erneut in den Spiegel zu blicken, war mir bewusst, dass mein Aussehen sich so stark verändert hatte, dass niemand annehmen würde, dass ich die Heldin von Hyrule war. Lächelnd erhob ich mich, strich das Kleid mehrmals glatt und begab mich nach draußen.

 

 

Sogleich vernahm ich das Lachen der Zorakinder, als ich hinaus ins Freie schritt und hob mein Kleid etwas an, um besser laufen zu können. Schleichend begab ich mich zu Miphas Statue, wo ich nicht nur die Kinder erblickte, sondern auch Sidon, welcher sich mit Bazz unterhielt. Dieser hielt im Sprechen inne, nachdem er bemerkt hatte und sah mich aus großen Augen an, was mich wiederum zum Schmunzeln brachte. Sidon, welcher dem Blick des Hauptmanns folgte, starrte mich ebenfalls an, nachdem ich vor ihnen zum Stehen gekommen war. Lächelnd blickte ich die zwei Zoras an, bevor meine Aufmerksamkeit die Kinder bekamen, die auf uns zu rannten. Aus funkelnden Augen sahen sie mich und zeigten mir somit, dass ich das Richtige getan hatte. „ Du siehst aus wie eine Prinzessin!“, meinte Fine, was mich in Verlegenheit brachte. „ Ich danke dir, Fine, doch eine Prinzessin bin ich noch lange nicht.“. Sanft lächelte ich das Zoramädchen an, bevor mich einmal kurz im Kreis dreht, um ihnen das makellose Hochzeitskleid zu präsentieren. „ Wenn ihr möchtet, könnt ihr das Kleid gerne anfassen.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, standen die Kinder um mich herum und griffen nach dem weißen Stoff des Kleides. Ohne dass ich es ihnen erklären musste, achteten sie darauf, das Hochzeitskleid nicht zu verschmutzen, schienen sie doch zu wissen, dass ich die Flecken nicht mehr herausbekommen würde. „ Warum ist es weiß, Tante?“, vernahm ich die Stimme von Tembo und blickte für einen kurzen Augenblick zu diesem. „ Das Weiß steht für die Reinheit der Braut.“, erklärte ich und strich mir danach einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, die sich dank einer kühlen Windböe dorthin verirrt hatten. Ein Räuspern ertönte und ließen mich zu Sidon blicken, welcher näher zu uns getreten war. „ K-Könnte ich für einen Moment mit dir alleine sprechen, Katharina?“, stellte mir der Zoraprinz zögerlich die Frage, woraufhin ich ihm mit einem Nicken signalisierte, dass dies für mich in Ordnung war. Mit einem Lächeln entschuldigte ich mich bei den Kindern, bevor ich mit Sidon an meiner Seite in Richtung der Brücke lief. „ Fine sprach die Wahrheit, du gleicht einer Prinzessin, Katharina.“ „ Du schmeichelst mir, dennoch gleiche ich keiner Prinzessin.“ „ Wieso denkst du so über dich?“ „ Weil ich lieber die Heldin von Hyrule bin, als eine Prinzessin, die förmlich bleiben muss. Es geschieht zwar selten, doch auch ich kann aus meiner Haut fahren. Glaube mir, wenn ich sage, dass du dann lieber nicht in meiner Nähe sein möchtest.“ „ Selbst wenn dies geschehen sollte, gleichst du einer Prinzessin, Katharina.“, hörte ich den Prinzen der Zoras sagen und spürte wie warm meine Wangen wurden. „ Du solltest dies nicht zu sagen.“ „ Weshalb? Weil ich bald heiraten werde? Dies ändert nichts an deiner Schönheit, Katharina.“ „ Dies solltest du Link erzählen, sobald er gemeinsam mit Prinzessin Zelda eintrifft.“, sprach ich, während ich das Kleid ein wenig anhob, um die wenigen Stufen hinabsteigen zu können. „ Wie darf ich das verstehen?“ „ Er beschrieb mir mein Verhalten und das Wort Schönheit kam nicht darin vor.“ „ Link spricht mit dir?“ „ Gewiss, wenn auch selten. Ich nehme an, du hast ihn noch nicht sprechen gehört.“ „ Bislang nicht, hast du uns doch alles erklärt. Es stimmt mich traurig, dass Link mir nicht vertraut.“ „ Es ist nicht so, dass Link dir nicht vertraut, Sidon, sondern-“, unterbrach ich mich selbst, um für einen Moment zu überlegen, wie ich es dem Prinzen erklären konnte. „ Link hatte sein Gedächtnis verloren und musste einige Male Ablehnung erfahren und dies nicht nur von deinem Volk. Es ist nicht einfach zu erfahren, dass man der legendäre Held ist und für hundert Jahren geschlafen hat, während viele ihr Leben dafür lassen mussten. Dies ist einer der Gründe, weshalb Link mir das Sprechen überlässt, sobald wir gemeinsam unterwegs sind.“ „ Dies war mir nicht bekannt.“ „ Das wissen auch nur du, Prinzessin Zelda und ich. Deshalb bitte ich dich, dies für dich zu behalten.“ „ Sei unbesorgt, dies werde ich.“ „ Das schätze ich wirklich sehr und LINK!“, rief ich zum Schluss, als ich auf einmal meinen besten Freund in der Ferne erblickte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.05.2023

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /