Cover

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,, Du musst nicht jedes Monster, das uns über den Weg läuft, den Kopf abschlagen!'', meinte ich zu Lambert, als dieser einem Werwolf den Kopf abschnitt, um diesen dem Dorfältesten zu präsentieren. Ich fand dies mehr als nur widerwärtig, was ich auch offen zugab. Der Hexer und ich waren seit Tagen unterwegs, aber mich für fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Jede freie Minute stritten wir uns, weil ich andere Ansichten hatte. Während er alles, was nur ein Geräusch von sich gab, niedermetzeln wollte, freunde ich mich mit jeden Wesen an. ,, Deine naive Art nervt.'' ,, Ich bin nicht naiv, Lambert! Ich will halt gleich nicht alles umbringen, nicht wie Du. Du als Hexer kannst das nicht verstehen!'' ,, Wie hält es Eskel nur mit Dir aus?'' ,, Diese Frage müsste ich ihn bei Dir ebenfalls stellen!'', zischte ich und gab im nächsten Moment ein Würgegeräusch von mir. Der Braunhaarige hielt den Kopf des Werwolfes hoch, aus welchen Blut tropfte. Das war zu viel für mich und keinen Augenblick später übergab ich mich im nächsten Gebüsch. Perplex sah ich den Hexer an, als dieser mir einen Beutel mit Wasser hinhielt. ,, Spül den Mund aus, danach reiten wir weiter.'' ,, Danke und wenn es mein Magen es zulässt.'', murmelte ich, nahm etwas Wasser in den Mund und spuckte dieses wieder aus. Danach erhob ich mich, atmete einmal tief ein und aus, bevor ich zu Star lief. Diese fraß mit aller Seelenruhe Gras und hob den Kopf, als sie meine Anwesenheit spürte. ,, Na meine Schönheit, schmeckt es?'' ,, Das Vieh kann nicht sprechen.'' ,, Verdammt nochmal, Lambert! Das weiß ich auch selbst, aber wenn ich mit meinem Pferd rede, ist das meine Sache. Geralt macht das bei Plötze auch. Zudem ist Star kein Vieh, sie ist das einzige, was mich noch an Vesemir erinnert.'', erklärte ich dem Älteren, stieg auf mein Pferd und ritt zurück zum Trampelpfad. Hinter mir konnte ich den Braunhaarigen murmeln hören, leider verstand ich nicht was.

Summend rührte ich das Essen um, welches ich zubereitete und war froh meine Ruhe für die nächste Zeit zu haben. Lambert war zu einer jungen Frau gegangen, nachdem diese ihm schöne Augen gemacht hatte. Mir war bewusst, was die Beiden im Moment trieben und mir war es gleichgültig. Wir waren kein Paar und er durfte tun und lassen, was er wollte. Dies galt genauso für mich, aber ich las lieber ein Buch, als mich auf einen Mann einzulassen. Ein Miauen ertönte, weshalb ich in meine Bewegung innehielt und mich in der Hütte umsah. Diese hatten wir bis zum nächsten Tag zur Verfügung gestellt bekommen, da die Dorfbewohner uns nicht richtig vergüten konnten. Abermals ertönte das Miauen, sodass ich den Kochlöffel zur Seite legte und die Hütte absuchte. Als das Miauen zum dritten Mal ertönte, sah ich aus dem Fenster und entdeckte ein schwarzes Kätzchen. Sie wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Geruch des Fisches angelockt, den ich angebraten hatte. ,, Na Du, hast Du hunger?'', stellte ich Ihr die Frage, bekam als Antwort nur ein Miauen. Flink nahm ich ein wenig Fisch, begab mich nach draußen und gab das Stück der Katze. Diese verschlang es zügig, bevor sie sich an mich schmuste. ,, Du bist so cute! Und wie weich Dein Fell ist. Gehörst wohl jemanden, nicht wahr? Dann ab nach Dir nach Hause, es sieht nämlich nach regen aus.'' ,, Jetzt redest Du bereits mit Katzen.'', ertönte die Stimme von Lambert hinter mir, weshalb die Samtpfote die Flucht ergriff. Kopfschüttelnd erhob ich mich und klopfte mir den nicht vorhandenen Staub von der Kleidung. ,, Du hättest ruhig länger bei Ihr bleiben können, von mir aus auch die ganze Nacht.'' ,, Wäre ich, wenn ich nicht aufpassen müsste, dass Du nicht unser Proviant an Tiere verfütterst!'' ,, Wow, hast Du eine miese Laune. Keinen hochbekommen oder was?'', stellte ich die Fragen und kehrte in die Hütte zurück. Dort angekommen stellte ich das Essen zurück auf den Herd und rührte weiter um. Zwar bemerkte ich wie der Andere eintrat, ignorierte ihn aber vollkommen. ,, Sag mal spinnst Du!?'', schrie ich Lambert an, als dieser mich packte. ,, Ich bin nicht Eskel, wenn Du das vergessen hast, Kleine. Er lässt Dir alles durchgehen, ich nicht.'', sprach der Hexer, drehte mich zu sich um und legte seine Lippen auf meine. Wie versteinert stand ich da, konnte und wollte nicht glauben, dass der Ältere mich küsste. Sein Körper war meinen so nah, dass ich jede Unebenheit seiner Rüstung durch meine Kleidung spüren konnte. Panik stieg in mir auf, als seine Hände begannen meinen Körper zu erkunden. Ich fing an zu kichern, nachdem eine seiner Hände sich unter mein Oberteil geschoben und über meinen Bauch gestrichen hatte. Der Hexer nutzte das Kichern aus, um mit seiner Zunge in meinen Mundraum einzudringen. Dass ich damit total überfordert war, schien ihn nicht zu stören. Er stupste mit seiner Zunge meine an, wollte damit erreichen, dass ich den Kuss erwiderte. Doch diesen Gefallen machte ich ihm nicht, stattdessen biss ich ihm auf die Zunge, sodass er den Kuss löste musste. ,, Eindeutig noch Jungfrau.'', kaum hatte er dies ausgesprochen, holte ich aus. Nur dank seiner Hexerreflexe, fing er meine Faust ab, die ihn sonst ins Gesicht getroffen hätte. ,, Du Bastard! Das war mein erste Kuss gewesen!'' ,, Habe ich bemerkt, so schlecht hat mich noch keine geküsst.'' ,, Das werde ich Eskel erzählen und dann kannst Du was erleben!'' ,, Versuchst Du gerade mir zu drohen?'' ,, Nein, das ist Versprechen und eins solltest Du wissen, ich halte meine Versprechen immer!'', erklärte ich meinem Gegenüber, bevor ich diesen dem Rücken zudrehte. Wirklich wahrhaben wollte ich das nicht, dass ich ausgerechnet mit Lambert meinen ersten Kuss gehabt hatte. Ändern konnte ich daran leider nichts mehr, weshalb ich beschloss den Kuss so schnell wie möglich zu vergessen. Einfach würde dies nicht werden, da wir gemeinsam unterwegs waren. ,, Suche Dir eine Hure und lass mich in Frieden.'', sprach ich zum Hexer, welcher sich in der Hütte umsah. Es verwunderte mich, das Lambert auf diesen Satz nichts erwiderte, sondern still blieb. Verwundert blickte ich zu dem Braunhaarigen und hoffte allerdings, das er bald verschwinden würde.

Als die Nacht anbrach, würde mir bewusst, das es ein Problem gab. Es gab nur ein Bett. Mir war bewusst, das Lambert dieses für sich beanspruchen würde, sodass mir keine Wahl blieb, als auf dem harten Boden zu schlafen. Das Glück stand auf meiner Seite, denn noch einer kurzen Suche fand ich einige Fälle, die ausbreiten konnte. ,, Was hast Du vor?'' ,, Nach was sieht es wohl aus? Ich werde auf dem Boden schlafen. Auf keinen Fall werde ich mit Dir das Bett teilen.'', klärte ich Lambert auf, der auf der Bettkante saß und zu mir spähte. ,, Mit Eskel konntest Du es.'' ,, Genau, Du sagst es. Bei Eskel! Du bist nicht er, also teile ich mir auch kein Bett mit Dir. Gute Nacht!''

Murrend kuschelte ich mich an meine Wärmequelle, als ich den Gesang der Vögel vernahm und spürte wie eine Hand aus meinen Haaren verschwand. Verschlafen richtete ich mich auf, rieb mir die Augen und sah mich verwundert um. Hände legten sich auf meine Hüfte und sorgten dafür, dass ich das Gleichgewicht behielt. Es dauerte einen Moment, bis mir bewusst wurde, das ich auf dem Hexer saß. ,, Lass mich los, Lambert!'' ,, Gerade eben hat es Dir noch gefallen, Kleines.'' ,, Du Perversling!'', zischte ich, bevor ich flink das Bett verließ. Auch ohne in einen Spiegel zu schauen, war mir bewusst, dass meine Wangen einen rötlichen Schimmer bekommen hatten. Deshalb beschloss ich die Flucht anzutreten und verließ die Hütte. Kühler Wind schlug mir entgegen, nachdem ich einen Schritt nach draußen getan hatte. Obwohl es früh am Morgen war, war das Dorf sehr belebt, was mich wiederum wunderte. Um dem Grund dafür herauszufinden, beschloss ich den Dorfältesten aufzusuchen. Als ich vor dessen Hütte stand, klopfte ich gegen die Holztür und ging danach einen Schritt zurück. Sekunden später wurde die Tür von einem jungen Mann geöffnet, der mich verwundert anstarrte. ,, Verzeiht, ich suche den Dorfältesten.'' ,, Mein Vater ist auf dem Marktplatz. Wer bist Du und was willst Du vom ihm?'' ,, Ich bin die Begleitung vom Hexer und wollte nur fragen, ob ein Fest ansteht.'' ,, Du bist die Hure des Hexers?'' ,, Hure des Hexers?'' ,, Du bist mit dem Hexer unterwegs, daher-'' ,, Daher was? Dürfen etwa Männer und Frauen nicht mir gemeinsam unterwegs sein, ohne miteinander zu schlafen!'', stellte ich aufgebracht die Frage, bevor ich ein wenig zu laufen, um mich abzureagieren. Während ich durch das Dorf lief, überlegte ich, wie ich den unschönen Beinamen Hure des Hexers loswerden könnte. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Der Tag fing schon schlecht an und mein Gefühl sagte mir, dass er in einer Katastrophe enden würde. Um mich abzulenken, suchte ich die Pferde auf, die in einer abgelegenen Scheune untergebracht worden waren. ,, Na Ihr zwei, schmeckt das Heu Euch?'', fragte ich, strich dabei Star über die Mähne, sodass die Stute Ihren Kopf hob. Danach wand ich mich Lamberts Pferd zu, welchen keinen Namen trug. Der Hexer hatte es nicht als nötig befunden, der Falbestute einen Namen zugeben. Ich dagegen nannte sie inoffiziell Isa, wenn der Ältere sich nicht in der Nähe befand. Lambert würde sich darüber nur lustig machen und darauf konnte ich getrotzt verzichten. ,, Lass mich mal Deine Hufen sehen, Isa.'', sprach ich zu der Stute, damit sie sich nicht erschrak, wenn ich sie am Bein berührte. Nachdem ich mich versichert hatte, das alles in Ordnung war, tat ich das Gleiche bei Star. Diese kannte dies schon, daher ließ sie mich lassen und fraß ruhig weiter. ,, Wusste ich es doch, dass ich Dich hier finden würde.'' ,, Erschrecke mich doch nicht so, Lambert.'' ,, Warum unterhältst Du Dich mit Tieren? Sie können Dir nicht antworten.'' ,, Es beruhigt mich einfach, zudem mochte ich Tiere schon immer mehr als Menschen. Aber ein anderes Thema warum lag ich bei Dir im Bett? Ich weiß ganz genau, dass ich auf dem Boden eingeschlafen war.'' ,, Du kamst in der Nacht zu mir.'' ,, Niemals, aber auch niemals würde ich zu Dir freiwillig ins Bett steigen, davor lasse ich mich lieber köpfen! Können wir weiter reiten?'' ,, Wir bleiben, bis das Fest beendet ist.'' ,, Damit Du Dir die nächste Frau zum ficken suchen kannst? Auf keinen Fall, ich will hier so schnell wie möglich weg!'' ,, Aus welchen Grund?'' ,, Willst Du mir gerade weiß machen, Du hast es noch nicht mitbekommen, das ich die Hure des Hexers genannte werde?'' ,, Es ist nur ein Name.'' ,, In meiner Welt ist Hure ein schlimmes Schimpfwort, Lambert! Ich habe keine Lust, das Leute denken, dass ich mich von Dir ficken lasse und Dich deshalb begleite! Weißt Du was? Ich habe kein Bock mehr, daher reite ich jetzt weiter!'', meinte ich und fing an Star zu satteln, würde aber dabei vom Älteren aufgehalten. ,, Ich habe Eskel mein Wort gegeben, dass Du bei mir bleibst, also wirst Du es auch.'' ,, Mir egal und jetzt lass mich gefälligst los!'' ,, Du bleibst hier, bis das Fest beendet ist.'' ,, Dann musst Du mich wohl dazu zwingen!''

Mit verschränkten Armen saß ich auf einen Stuhl und ließ Blumen mir von zwei Frauen Blumen ins Haar flechten. Mein Blick wanderte zu meinem linken Handgelenk, welches leicht geschwollen war. Lamberts Griff war zu fest gewesen und das ich ein dünnes Handgelenk besaß, machte es nicht besser. Der Hexer hatte mich zurück zur Hütte geschleift, obwohl ich mich mit aller Kraft dagegen gewehrt hatte. Zu meinem Nachteil waren Hexer ziemlich stark. Das mussten sie auch sein, da sie sonst keine Chance gegen Monster hätten. Genervt vom allem, erhob ich mich aus dem Stuhl, nachdem meine Haare fertig gestylt waren und sag zum Älteren. Der Braunhaarige musterte mich, bevor er sich von der Wand abstieß und auf mich zukam. ,, Wehe Du sagst ein Wort! Deinetwegen muss ich jetzt ein Kleid tragen, ein Kleid! Kannst Du Dir überhaupt vorstellen, wie schlimm das für mich ist? Und dann haben sie mir auch noch Blumen ins Haar geflochten und mich geschminkt. Ich muss schrecklich aussehen!'' ,, Du siehst aus, wie eine Frau.'' ,, Auch wenn Du es nicht glauben kannst, ich bin eine junge Frau, Lambert!'' ,, Hätte mich nicht überrascht, wenn Du einen Schwanz hättest.'' ,, Fick Dich! Ein Wort noch und ich stecke Dich in ein Kleid!'' ,, Das will ich sehen.'' ,, Punkt für Dich. Also, wie machen wir es jetzt? Du betrinkst Dich, suchst danach jemand zum ficken, während ich versuche nicht aufzufallen? Ich finde, das klingt nach einem guten Plan.'' ,, Du bleibst in meiner Nähe und wirst nicht abhauen.'' ,, Das werden wir noch sehen. Ich kann nämlich auf betrunkene Dorfbewohner, die mich als Hure ansehen, verzichten. Wollen wir wetten, dass sie versuchen werden, mir unter das Kleid zu fassen.'' ,, Deshalb bleibst Du in meiner Nähe.'' ,, Das werden wir noch sehen.'', gab ich von mir, während ich die Hütte verließ. ,, Ich hasse Kleider. Wie können andere Frauen sowas lieben? Es ist so unpraktisch und ich fühle mich so nackt an den Beinen.'', murmelte ich vor mich hin und erkannte im Augenwinkel, wie Lambert neben mich trat. Ich verstand nicht, warum der Hexer so sehr darauf bestand, das wir beim Fest teilnahmen. Meines Wissens gab dort nichts besonders, es wurde nur getrunken und getanzt. Mein Gefühl sagte mir, das etwas hier nicht stimmte.

-2-

 

 Angewidert beobachtete ich eine Gruppe junger Männer, die sich volllaufen ließen und Frauen auf ihren Schoß zogen. Kopfschüttelnd wand ich meinen Blick ab, bevor ich mir einen Apfel aus der Schale nahm, welche sich in der Mitte des Tisches befand. ,, Wie kann man sich nur so betrinken? Ich verstehe das nicht. Du solltest auch weniger Trinken, Lambert.'' ,, Warum sollte ich?'' ,, Weil deine Leber dir dafür dankbar wäre.'', erklärte ich dem Älteren, biss vom Obst ab und sah mich weiter in der Taverne um. Im hinteren Bereich wurde Musik gespielt, zu welcher die Dorfbewohner tanzten. Ich liebe es zu tanzen, weshalb ich zügig den Apfel aß und mich erhob. Sekunden später spürte ich den Blick vom Hexer auf mir, was nicht verwunderlich war. Lambert hatte mir verboten von seiner Seite zu weichen, da ich das Unglück magisch anzog. ,, Ich will nur tanzen, mehr nicht. Du kannst dir ja in der Zwischenzeit jemand zum ficken suchen.'', erklärte ich dem Älteren, während ich mein Kleid glatt strich. Danach begab ich mich zum hintersten Bereich und sah mich nach einem geeigneten Tanzpartner um. Meine Aufmerksamkeit bekam ein junger Mann, der auf mich zukam. ,, Lust zu tanzen?'' ,, Sonst würde ich nicht hier stehen, als ja.'' ,, Gut. Du bist nicht hier aus dem Dorf oder?'' ,, Genau, ich bin mit dem Hexer hier.'', beantwortete ich seine Frage und tanzte im Takt der Musik. Ich ließ es zu, dass der Unbekannte seine Hände an meine Seiten legte, um mich so zu führen. Wir tanzten einige Minuten lang, bis einer seiner Hände weiter nach unten wanderte. Mit Absicht trat ich ihm auf den Fuß und lächelte dabei sanft. ,, Wenn deine Hand noch weiter nach unten wandernd, bist Du sie gleich los.'' ,, Die Hure des Hexers droht mir?'' ,, Nein, das ich ein Versprechen.'', erklärte ich und wollte auf Abstand gehen, was mir aber nicht gelang. Der Unbekannte hielt mich weiterhin fest, während er mich angrinste. Panik stieg in mir auf, als der Typ sich zu mir hinunterbeugte, um mich zu küssen. Bevor er dies tun konnte, wurde er herumgerissen und lag Sekunden später auf den Boden. Perplex stand ich da, bis ich Lambert erblickte. Dieser packte mich am Handgelenk, zog mich aus der Taverne und drückte mich an die nächst beste Wand. ,, Ich habe Dir gesagt, Du sollst an meiner Seite bleiben! Warum kannst Du nicht hören?'' ,, Und ich habe Dir gesagt, dass ich tanzen wollte! Kannst Du mich jetzt bitte loslassen? Du tust mir nämlich weh!'' ,, Du musst lernen, auf das zu hören, was andere Dir befehlen.'' ,, Ich bin ein freier Mensch, ich kann tun und lassen was ich will! Un-'', weiter kam ich nicht, da Lambert seine Lippen auf meine legte. Während der Ältere mich mit seinem Körper gegen die Wand presste, wanderten seine Hände unter mein Kleid. ,, L-Lambert.'', stotterte ich, nachdem wir uns wegen Sauerstoffmangel lösen mussten. Statt aber aufzuhören, begann der Braunhaarige meinen Hals zu liebkosen. Ich biss mir mit aller Kraft auf die Lippe, versuchte somit kein Laut über diese kommen zu lassen. ,, Lambert hör auf!'', schrie ich, als dessen Hände meine Oberschenkel hinauf fuhren. Mein ganzer Körper versteifte sich, zeigte damit deutlich, dass es mir nicht gefiel, was er tat. ,, Zieh dich um, wir reiten weiter.'', und mit diesem Satz, ließ Lambert von mir ab und verschwand. Einen Wimpernschlag später glitt ich an der Hauswand hinunter und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. ,, Fuck.'', murmelte ich, bevor ich mich erhob und wie versteinert da stand. Was war mit dem Braunhaarigen los? Zum zweiten Mal hatte er mich geküsst, nachdem wir uns gestritten hatten. In Kaer Morhen waren regelmäßig die Fetzen zwischen uns geflogen und manchmal sogar mehrmals am selben Tag. Was hatte sich verändert, das er mich nun küsste? Wäre Eskel hier, würde ich diesen um Rat fragen, was ich tun sollte. Während ich zur Scheune lief, zupfte ich mir die störenden Blumen aus dem Haar. Das Glück stand auf meiner Seite, denn als ich beim Stall ankam, war vom Lambert weit und breit nichts zu sehen. Aus einer von Stars Satteltaschen holte ich meine Ersatzkleidung heraus, legte diese auf einen Heuballen ab und streifte mir das Kleid vom Leib. Erleichtert endlich es los geworden zu sein, streckte mich zu kurz. Gerade als ich nach meiner Kleidung greifen wollte, ertönte ein Pfeifen. ,, Wer hätte gedacht, dass Du so einen Körper besitzt, Kleine.'' ,, Du verdammter Perversling!'' ,, Reg dich nicht so auf, sondern dreh dich zu mir um.'' ,, Damit Du mir auf die Brüste klotzen kannst! Auf keinen Fall!'' ,, Eskel hat recht, Du bist prüde.'' ,, Bin ich nicht! Außerdem hat das nichts mit prüde sein zu tun, wenn ich Dir meinen Körper nicht zeigen will!'', zischte ich und zog mich so schnell wie möglich an. Erst als ich angezogen war, drehte ich mich zu dem Anderen um. Lambert lehnte gegen einen der Pfosten und hatte die Arme verschränkt, während er mich angrinste. ,, Können wir jetzt bitte aus diesem verdammten Dorf reiten? Ich habe nämlich keinen Bock mehr und wenn meine Laune noch mehr sinkt, wird es Töte geben.'' ,, Du und jemanden töten?'' ,, Es gibt viele Wege, jemanden aus dem Weg zu räumen. Aber können wir endlich von hier weg?'', stellte ich die Frage, während ich die Pferde sattelte. Kaum war ich damit fertig, stieg ich auf Star und strich ihr über die Mähne. Im Augenwinkel nahm ich wahr, wie der Hexer sich auf Isa schwang, die auf einem Bündel Heu herumkaute. Im Trab ritten wir aus dem Dorf, ohne das jemand es mitbekam, was ich sehr begrüßte. ,, Lambert, das was ich Dir jetzt sage, meine ich ernst. Wenn Du nochmals versuchst, mich zu einem Dorffest zu schleifen, bringe ich dich um. Nie wieder wirst Du mich in einem Kleid sehen, zudem fasse mich noch einmal an und Du warst mal ein Mann gewesen!''

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Still schweigend ritten der Hexer und ich nebeneinander her, während er auf unser Umfeld achtete, hing ich meinen Gedanken nach. Verzweifelt versuchte ich den Grund herauszufinden, warum der Ältere mich geküsst hatte. Lambert war für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln, da ich ihn nur schlecht einschätzen konnte. ,, Katharina!'', wurde mein Name geschrien, weshalb ich aufschreckte. Mehrmals blinzelte ich, bevor ich feststellte, dass Star stehen geblieben war. ,, Entschuldige, ich war in Gedanken gewesen.'', erklärte ich unverzüglich und tritt der Schimmelstute leicht in die Flanken, damit sie sich in Bewegung setzte. ,, Über was denkst Du nach, Kleine?'' ,, Über dies und das. Mmm, es sieht stark nach Regen aus, wir sollten uns am besten einen Unterschlupf suchen.'' ,, Wir werden weiter reiten.'' ,, Aber dann werde ich krank und glaube mir, Du willst mich nicht krank erleben. Ich meckere dann die ganze Zeit nur rum.'' ,, Das ist nichts Neues, das machst Du andauernd.'' ,, Gar nicht wahr! Okay, ich beschwere mich oft, aber ich komme halt mit dem Hexerleben nicht so ganz klar. Wenn wundert es, ich komme nicht aus dieser Welt. Du würdest Dich auch nur beschweren, wenn Du in meiner Welt landen würdest.'', erklärte ich dem Anderen und spürte Sekunden später wie ein Regentropfen auf meinem Gesicht landete. Auf der Stelle fing es an wie aus Eimern zu schütten, sodass ich in wenigen Sekunden von Kopf und Fuß durchnässt war. Lambert schien der Regen nichts auszumachen, denn er ritt weiter. ,, Fuck, warum passiert mir immer sowas?'' ,, Beschwere Dich nicht und sei leise. Dein Gejammer nervt.'' ,, Ich darf so viel jammern, wie ich viel, das nennt man Meinungsfreiheit. Können wir uns wirklich keine Höhle oder so suchen? Wie gesagt, ich werde sehr schnell krank und auf eine Erkältung kann ich verzichten.'', stellte ich die Frage, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Wie erwartet bekam ich keine Erwiderung, weshalb mir ein Seufzen über die Lippen kam. Leicht klopfte ich der Schimmelstute auf den Hals, um Ihr zu danken, das sie mich durch den Regen trug. Ich war dankbar dafür, so ein braves Pferd an meiner Seite zu haben. Bestimmt hatte Vesemir deshalb ausgesucht, da sei ein friedliches Gemüt besaß. Genervt strich ich mir einige nasse Haarsträhnen hinters Ohr, damit ich sie mir nicht mehr im Gesicht klebten. ,, Lambert, können wir uns bitte eine Höhle suchen? Ich bin völlig durchnässt und Star rutscht bei dem Matsch andauernd aus, nicht das Sie sich noch etwas bricht.'', erklärte ich dem Älteren, der abermals mich ignorierte mich.

 

 

  ,, Kalt.'', murmelt ich und band meinen Umhang enger um mich. Tage waren vergangen, seit wir durch den Regen geritten sind und wie erwartet, ging es mir nicht gut. Mir war kalt, obwohl die Sonne schien und ich fühlte mich elend. Der Hexer schien dies gekonnt zu ignorieren, denn er nahm keine Rücksicht auf mich. Mein Blick wanderte zum Braunhaarigen, auf einen Baumstumpf saß und seine Schwerter pflegte. ,, Hör auf zu zittern.'' ,, Das würde ich, wenn es mir nicht so schlecht gehen würde! Ich habe Dir doch gesagt, das ich leicht Krank werde.'' ,, Stell Dich nicht so an.'' ,, Verdammt, Lambert! Mein Immunsystem ist kaum vorhanden, sodass ich leicht anfällig für Krankheiten bin. Hast Du Dich nie gefragt, warum Eskel immer dafür gesorgt hat, das mir an nichts fehlt? Er wollte nicht, dass ich mir etwas einfange. Ich kann immer noch nicht fassen, das ich er mich bei Dir gelassen hat. Hoffentlich ist sein Auftrag bald vorbei.'', gab ich von mir, während ich versuchte weniger zu zittern. Minuten vergingen, in denen es mir immer schlechter ging, was der Andere nicht wahrnahm. ,, Wir reiten weiter.'', sprach Lambert, steckte seine Schwerter zurück auf den Rücken und erhob sich. Dies schaffte ich selbst erst nach mehreren versuchen und schloss die Augen, da mir schwindlig geworden war. Mehrmals blinzelte ich, als mir schwarz vor den Augen wurde. ,, Katharina, komm.'', vernahm ich die Stimme des Hexers und blickte auf. Der Ältere war auf mich zugekommen und stand direkt vor mir. Gerade als ich etwas erwidern wollte, spürte ich wie meine Beine nachgeben und somit zusammen sackte. Zu meiner Verwunderung landete ich nicht wie erwartet auf den Waldboden, sondern wurde von Lambert aufgefangen. Seine Hexerreflexe waren doch für etwas gut.

 

 

 

 

Schützend hielt ich mir die Hand vor den Augen, nachdem ich diese geöffnet hatte, da ich direkt in ein Lagerfeuer blickte. Verwirrt sah ich mich um, stellte dabei fest, dass ich mich in einer Höhle befand. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie ich in diese gekommen war. An das letzte, was ich mich erinnern konnte war, wie Lambert mich aufgefangen hatte. ,, Star.'', sprach ich mit kratziger Stimme, als die Stute auf mich zukam und richtete mich auf. Dabei fiel mir ein nasser Stofffetzen von der Stirn. Perplex starrte ich diesen an, bis mir bewusst wurde, dass der Braunhaarige sich um mich gekümmert haben musste. ,, Lambert!'', rief ich und keinen Augenblick später, betrat dieser die Höhle. ,, Du bist wach.'' ,, Das bin ich. Was ist genau passiert? Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie Du mich aufgefangen hast.'' ,, Nachdem Du das Bewusstsein verloren hast, habe ich uns eine Höhle gesucht. Du hast Fieber und bleibst liegen. Wir werden weiter reiten, wenn es Dir besser geht. Ich habe keine Lust auf Eskels Predigt, wenn er mich ohne Dich entdeckt.'' ,, Freundlich wie immer.'', gab ich von mir, bevor ich mich hinlegte und mich in die Decke einrollte. Der Ältere drehte mir den Rücken zu und begab sich zum Höhleneingang. ,, Lambert.'' ,, Was denn noch?'' ,, Danke.''

 

 

Verschlafen richtete ich mich auf, rieb mir die Augen und sah mich um. ,, Lambert.'', rief ich, da vom Hexer jeder Spur fehlte. Da sich Isa nun in der Höhle befand, konnte der Ältere nicht weit entfernt haben, weshalb ich beschloss mich auf die Suche nach ihm zu begeben. Mein Rücken knackste, als ich mich erhob und schmerzte eine wenig, doch es war auszuhalten. Das Fieber musste gesunken sein, denn ich fühlte mich eindeutig wenige schlapp. Ob Lambert mir etwas verabreicht hatte, während ich nicht beim Bewusstsein gewesen war? Es war gut möglich, denn mir kam es so vor, als wollte er sich schnell wie möglich den nächsten Auftrag annehmen. ,, Ich bin bald wieder da.'', informierte ich Star, strich dieser kurz durchs Fell, bevor ich die Höhle verließ. Sofort kniff ich meine Augen zusammen, bis sich diese ans Tageslicht gewöhnt hatten. Eine Weile irrte ich durch den Wald, bis ich Lamberts Schwerter und Rüstung an einen Baum entdeckte. Verwirrt darüber, warum der Hexer seine Kleidung abgelegt hatte, untersuchte ich diese nach Blutspuren, konnte aber keine entdecken. Ich kam zum Entschluss, dass der Ältere sie selbst abgelegt hatte, doch weshalb? Um dies herauszufinden, erhob ich mich und sah mich suchend um. ,, Lambert!'', rief ich zum zweiten Mal an diesen Tag, doch bekam wie zuvor keine Rückmeldung. Der Hexer musste mich gehört haben, da war ich mir sicher. Bevor ich mich weiter auf die Suche machte, versteckte ich die Sachen unter einen Blätterhaufen, damit niemand sie so leicht entdecken könnte. Nach einigen Schritten erreichte ich einen See und blieb ruckartig stehen, nachdem ich Lambert entdeckt hatte. Dieser stand bis zur Hüfte im Wasser und hatte mir den Rücken zugewandt. Meinen Wangen bekamen einen rötlichen Schimmer, während sich meine Pupillen vergrößerten. Ich konnte nicht anders, als den Älteren anzustarren, da ich mit vielen, aber nicht mit sowas gerechnet hatte. Um nicht gleich entdeckt zu werden, versteckte ich mich hinter einen Baum, während ich mich gedanklich als Spannerin bezeichnete. Als hätte der Hexer meinen Blick gespürt, drehte er sich in meine Richtung um, bevor er seine nassen Haare nach hinten strich. ,, Oh fuck.'', murmelte ich und schlug mir meine Hände vors Gesicht. Mein Herz hatte begonnen schneller zu schlagen, sodass ich angst hatte, das es jemand Moment aus meiner Brust springen würde. ,, Ich kann dein Herz schlagen hören, komm heraus.'', hörte ich den Braunhaarigen rufen und verfluchte seine Hexersinne. Zögerlich setzte ich mich in Bewegung, hielt mir dabei die Augen zu. Nachdem ich hinter dem Baum hervorgekommen war, schluckte ich nervös. Gefühlte Stunden vergingen, bevor Hände mich zwangen, meine sinken zu lassen. ,, Du solltest dich auch waschen, Du riechst nach Schweiß.'', vernahm ich Lamberts Stimme dicht an meinem Ohr. Sie klang tiefer als sonst, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. ,, So schweigsam plötzlich?'' ,, H-Halt doch die Klappe! Ich gehe baden, wenn ich es für nötig halte und vor allem, wenn Du nicht in der Nähe bist.'', meinte ich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Der Fakt das Lambert nackt vor mir stand, ließ mich erneut erröten. Hände wanderten zu meinen Rücken, begannen die schwarze Corsage aufzuschnüren, welche ich trug. Mein Körper versteifte sich, was meinem Gegenüber nicht unbemerkt blieb. ,, Zieh dich aus, ich warte im Wasser auf dich.'' ,, W-Was?'' ,, Eskel meinte, Du könntest nicht schwimmen. Lag er falsch?'' ,, N-Nein, ich kann nicht schwimmen.'', stotterte ich und öffnete meine Augen wieder, nachdem ich mir sicher, das der Ältere im See stand. Mir war bewusst, das der Hexer mich holen würde, wenn ich nicht von selbst ins Wasser gehen würde. Ich faltete meine Kleidung ordentlich zusammen, legte sich auf den Boden ab, nachdem ich sie ausgezogen hatte. Nur meine Unterwäsche hatte ich anbehalten. ,, Kalt.'', murmelte ich, als meine Zehen das kalte Wasser des Sees berührten. Doch ich versuchte die Kälte zu ignorieren und lief auf den Anderen zu. Lambert drehte sich zu mir um, weshalb ich mich zwang ihm ins Gesicht zu sehen. Sein Blick wanderte zu meinen Brüsten, was mir mehr als nur unangenehm war. ,, Wo geht er auf?'' ,, Das werde ich dir bestimmt nicht verraten. Können wir uns bitte einfach nur schnell waschen und dann zurück zur Höhle gehen? Star und Isa müssen noch gestriegelt werden, bevor wir weiter reiten.'', sprach ich und nieste im nächsten Moment. Ganz gesund war ich nicht, aber bis zum nächsten Dorf könnte ich es aushalten. ,, Hast dich erkältet, Kleine.'' ,, Ich habe doch gesagt, das sowas schnell passiert und das ich gerade im Wasser stehe, macht es nicht besser.'', erklärte ich ihm und begann mich zu waschen. Ich zuckte zusammen, als der Hexer mich am Handgelenk packte und mich an seinen Körper zog. Meine Wangen glühten förmlich, während mein Hirn streikte und keine Informationen mehr verarbeitete. Wie ein Fisch auf dem Trockenen starrte ich Lambert an, spürte keinen Augenblick später seine Lippen auf meinen. Obwohl ich wusste, dass ich es bereuen würde, erwiderte ich den Kuss. Dies schien den Braunhaarigen zu überraschen, aber nur für einen kurzen Moment, den seine Hände legten sich auf meinen Hintern. Als seine Zunge um einlass bat, löste ich den Kuss. Schwer atmend stand ich da und musste erst verarbeiten, was geschehen war. ,, Das erklärt, warum Du noch Jungfrau bist.'' ,, Was?'' ,, Selbst ein Kuss bringt dich aus der Fassung.'' ,, Weißt Du was, ich hoffe das Du Dich bei mir Angstecken wirst!'' ,, Wir Hexer können nicht krank werden.''

 

 

 

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als der Ältere neben mir genossen hatte. Nach der Sache im See, waren wir sofort aufgebrochen, um das nächste Dorf zu erreichen. Dort sollte ich richtig gesund werden, während der Hexer Aufträge erledigte. ,, Grins nicht so.'' ,, Ich hatte recht. Du hast dich bei mir angesteckt.'' ,, Habe ich nicht, Hexer werden nicht krank.'' ,, Scheinbar schon, nämlich wenn sie sich bei mir anstecken. Rache Gottes sage ich nur.'' ,, Ich hätte dich liegen lassen sollen.'' ,, Dann hättest du aber Ärger von Eskel bekommen. Was er wohl gerade macht?'' ,, Monster töten.'' ,, Oder welche verschonen.'' ,, Wir Hexer verschonen keine Monster.'' ,, Geralt aber schon und das oft.'' ,, Und das weißt Du woher?'' ,, Vergessen das ich nicht aus dieser Welt komme und so einiges weiß? Da deine Frage jetzt beantwortet ist, hätte ich eine an dich.'' ,, Was willst Du wissen?'' ,, Warum küsst du mich immer wieder?''

 

 

Wie ich es bereits geahnt hatte, bekam ich keine Antwort auf meine Frage. So gesehen musste Lambert sie auch nicht beantworten, da wir eher unfreiwillig gemeinsam umherreisten. Auch wenn es den Anschein machte, das der Hexer ein Herz aus Eis besaß, sah die Wirklichkeit anders aus. Er hätte mich nicht gesund pflegen müssen. Mittlerweile hatte sich mein Gesundheitsstatus gebessert, sodass war weiter reiten konnten. ,, Haltet ein Fremde!'', ertönte eine männliche Stimme, die mich aus den Gedanken riss. Vor uns stand ein Händler, dessen Gewand mit Blut befleckt war. ,, Hexer, edle Dame. Mein Ross wurde von einem Monster geschnappt.'', sprach der Mann mittleres Alters und wirkte panisch. Mit einem Nicken signalisierte der Braunhaarige, das der Mann uns den Ort das Geschehen zeigen sollte. Der Kaufmann schien nicht zu verstehen, weshalb ich eingriff. ,, Könntet Ihr mir dies zur Demanstatio führen?'' ,, Gewiss!'', damit lief der Händler los. ,, Was hast Du ihn gefragt?'' ,, Ob er mir das zeigen könnte. Dich scheint es zu überraschen, dass ich die mittelalterliche Redekunst beherrsche.'', sprach ich, bevor ich dem Älteren ein Lächeln schenkte. Nach einer kurzen Streckte, erreichten wir den Ort, wo sich das Monster das Pferd des Mannes geschnappt hatte. Ich tat dem Braunhaarigen gleich und stieg vom Pferd hinunter, um die Umgebung zu untersuchen. Es musste ein gezielter, angesetzter Angriff aus der Luft gewesen sein, da kaum Blutspritzer zu entdecken waren. ,, Verzeihet, könnt Ihr Euch an die Gestalt des Monsters gedenken, welches Euch angegriffen hat?'', stellte ich dem Kaufmann die Frage, woraufhin dieser verneinte. Mein Blick wanderte zu Lambert, welcher mit seinen Hexersinnen Spuren entdecken konnte, die für mich immer verborgen bleiben würden. ,, Was denkst Du? Ein Greif oder doch was anderes? Vor allem, kam es aus der Luft.'' ,, Du bleibst bei den Pferden, Kleine.'' ,, Nein, ich werde Dich begleiten. Ich will nämlich wissen, welches Monster es war. Zudem wo sollte ich sicherer sein, als bei einem Hexer? Außerdem habe ich einen Gabelschwanzangriff überlebt.'' ,, Bleib hinter mir und steh nicht im Weg rum.'' ,, Werde es versuchen.'', und mit diesem Satz folgte ich dem Älteren. Einige Male blieb dieser stehen, sah sich um und wechselte die Richtung, bis wir an eine Höhle ankamen. Während wir diese betraten, hielt ich mich an der Rüstung des Anderen fest, da ich Schwierigkeiten hatte, etwas zu erkennen. ,, Ein Silberbasilisk.'', hauchte ich, als der Draconid erschien. Ich griff nach der Hand vom Hexer, als dieser sein Silberschwert ziehen wollte. ,, Nicht. Diese Art ist beinah ausgestorben, es könnte das letzte seiner Art sein.'', erklärte ich, in der Hoffnung, Lambert würde den Basilisken verschonen. Doch ich hoffte vergebens, denn ich musste mit ansehen, wie der Braunhaarige Draconidenöl auf sein Schwert tropfen ließ. Es würde zu einem Kampf kommen, woraus der Hexer als Sieger hervorgehen würde. Lambert war nun mal nicht Geralt und verschonte keine Monster. Ich wand meinen Blick ab, als der Kampf begann. Mein Herz zog sich zusammen, als der Silberbasilisk ein letztes Mal kreischte. ,, Das hätte nicht sein müssen.'' ,, Es hätte weitere Händler angegriffen.'' ,, Ja, um Nahrung zu finden! Wir jagen doch auch, um an Fleisch zukommen. Und… Da ist ein Nest.'', sprach ich, als ich die Eier entdeckte. Der Basilisk war ein Weibchen gewesen und hatte gebrütet. Der Hexer folgte meinen Blick, setzte sich in Bewegung und warf, bevor ich auch nur reagieren konnte, eine Kartätsche ins Nest. Mit einem lauten Knall explodierte dieses, weshalb ich zusammen zuckte. ,, Stell Dich nicht so an, es war nur ein Monster.'', vernahm ich die Stimme vom Braunhaarigen sagen, während ich zum zerstörten Nest lief. Auch ohne hinter mich zu sehen, wusste ich, dass Lambert begann den Silberbasilisk auszunehmen. Mir war durchaus bewusst, das Mitleid zeigen in dieser Welt den Tod bedeuten könnte, dennoch konnte ich dies nicht einfach abschalten. Gerade als ich mich vom Nest abwenden wollte, machte ich eine Entdeckung. Unter den verstörten Eiern befand sich ein unzerstörtes. Schnell blickte ich hinter mich, um mich zu versichern, das der Ältere beschäftigt war. Ich ging in die Hocke, befreite das Ei von den Resten von den Anderen und hob ganz vorsichtig hoch, so als würde es aus Glas bestehen. Es strahlte noch Wärme aus, zeigte mir somit, dass das Leben im inneren, noch nicht erloschen war. Nun stand ich vor einer schweren Entscheidung, zurücklegen oder mitnehmen. Nach kurzen Überlegen beschloss ich es mitzunehmen. Ohne das der Braunhaarige es mitbekam, legte ich das Basiliskenei in meine Tasche, die ich stets bei mir trug. ,, Bist Du fertig mit heulen?'' ,, Ich habe nicht geheult. Es ist einfach nur traurig, dass Du sie getötet hast.'' ,, Es sind nur Monster, niemand wird sie vermissen.'' ,, Euch Hexer nennt man auch so. Sag mir, warum vermisse ich dann Vesemir?'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, sah mir Lambert direkt in die Augen. ,, Eskel hat recht, Du bist zu freundlich für diese Welt.'' ,, Ich weiß, aber so bin ich nun mal. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Was wäre sie ohne Menschen wie mich? Auch Menschen können Monster sein, das darf man niemals vergessen.'' ,, Klingt, als hättest Du schlechte Erfahrungen gemacht, Kleine.'' ,, Natürlich, genauso wie Du auch. Lass uns zurück zu den Pferden gehen, sie vermissen uns bestimmt schon.'', sprach ich, während ich mich erhob. Bedacht darauf, das der Hexer nicht das Ei entdeckte, versteckte ich die Tasche unter meinen Umhang. ,, Komm endlich.'' ,, Ich komme ja schon.'', meinte ich Lambert und kniff im nächsten Moment die Augen zusammen, nachdem wir die Höhle verlassen hatten. Wir begaben uns zurück zu den Pferden, nur um festzustellen, dass der Kaufmann verschwunden war. Sofort nahm ich an, dass der Mann uns nicht für unsere Dienste bezahlen wollte. ,, Was machen wir jetzt? Wollen wir ihn suchen gehen? Weit kann er noch nicht sein.'' ,, Wir werden weiter reiten.'' ,, Einfach so? Meinetwegen. Kann es sein, das der Typ versucht hat auf Star zu steigen? Ihre Satteldecke ist nämlich verrutscht.'', gab ich von mir und richtete die Satteldecke von der Schimmelstute. Gedanklich riss ich den Kaufmann den Kopf ab, da er versucht hatte mein Pferd zu stehlen. Plötzlich ertönten Schreie, weshalb ich mich panisch umsah. ,, HILFE!'', schrie eine männliche Stimme, die ich dem Kaufmann zuordnen konnte. Mein Blick wanderte zu Lambert, welcher den Kopf schüttelte und auf Isa stieg. Nochmals drehte ich meinen Kopf in die Richtung, woher die Schreie kamen, bevor ich dem Hexer gleich tat und auf mein Pferd stieg.

-4-

 

 

 ,, Lambert, warum stehen wir vor einem Bordell? Ich bin das erste Mal in Novigrad und statt mir die Stadt zu zeigen, schleppst Du mich hier her. Du hättest mir sagen können, dass Du eine Hure zum ficken suchst und mich in einer Tarne oder so absetzten können. Da ich auf keinen Fall dort hereingehen werde, kannst Du mir ja Geld geben, damit ich mir ein Buch kaufen kann.'' ,, Warum sollte ich das? Bücher sind nutzlos.'' ,, Bücher sind nicht nutzlos! Ich selbst habe in meiner Welt welche geschrieben und außerdem entspannt lesen mich.'', erklärte ich und versuchte an den Geldbeutel des Hexers zu kommen, doch scheiterte. Schmollend verschränkte ich meine Arme, sah zum Älteren hinauf und bekam wenige Augenblicke später einige Kronen entgegengehalten. ,, Danke und Dir wünsche ich noch viel Spaß. Fang Dir keine Geschlechtskrankheiten ein!'', und damit machte ich mich auf den Weg. Planlos lief ich durch die verschmutzten Straßen, vernahm hier und da Lieder, die von betrunkenen Männer gesungen wurden. Meine Tasche hielt ich vor mir, damit niemand auf die Idee kam, mir heimlich etwas zu klauen. Zudem befand sich das Basiliskenei in ihr und dies brauchte wärme, meine Körperwärme. Lambert hatte vom dem Ei keine Notiz genommen, was ich sehr begrüßte. Er würde es zerstören und dies konnte ich auf keinen Fall zulassen. Sobald das kleine Wesen auf der Welt wäre, müsste ich mir was einfallen lassen. Basilisken gehörten zu den gefährlichsten Monstern und Silberbasilisken erst recht. ,, Keine Sorge, ich werde Dich beschützen, Kleines'', meinte ich zu dem Ei, während ich die Tasche an mich drückte. Mein Blick wanderte von einem Haus zum nächsten, bis ich das Gasthaus Chamäleon erblickte, welches, soweit ich wusste, Zoltan und Rittersporn gehörte. Ohne groß darüber nachzudenken, betrat ich das Gasthaus. Kaum schloss sich die Tür hinter mir, kam der Barde angelaufen. ,, Gegrüßt sei die edle Dame, was kann ich-'' ,, Geh zur Seite Rittersporn. Was sehen meine Augen denn da, das Mädchen aus einer anderen Welt.'' ,, Guten Tag, Zoltan. Wir haben uns seit der Schlacht nicht mehr gesehen, wie es Dir?'' ,, Gut. Was triebt Dich nach Novigrad, Mädchen?'' ,, Ich bin mit Lambert unterwegs.'' ,, Und wo treibt dieser sich rum?'' ,, Nun ja, sagen wir es so, er ist beschäftigt. Ich möchte das nicht weiter erläutern.'', erklärte ich ihnen und wand mich dann dem Poeten zu. ,, Guten Tag Julian, es ist schön Dich kennenzulernen. Geralt hat mir von dir erzählt. Ich heiße Katharina und wie Zoltan es schon erwähnt hat, stamme ich nicht aus dieser Welt.'' ,, Katharina, was für ein bezaubernder Namen, für eine Dame. Möchtest Du was trinken?'' ,, Gerne, Wasser oder Tee.'' ,, Setz Dich, Mädchen.'', sprach der Zwerg, signalisierte mir mit einer Handbewegung, das ich mich setzen sollte. Nachdem ich dies getan hatte, legte ich meine Tasche auf meinen Schoß ab. ,, Hier, Dein Tee.'' ,, Danke Julian.'' ,, Nenne mich bitte Rittersporn.'' ,, Julian ist aber Dein richtiger Name, daher nenne ich Dich auch so. Aber wechseln wie das Thema, wisst Ihr, wo ich ein gutes Buch kaufen kann? Lambert hat mir einige Kronen gegeben.'' ,, Die Straße weiter unten, gibt es einen guten Händler.'', erklärte Rittersporn mir, weshalb ich ihm dankbar zu nickte. Wir unterhielten uns eine Weile, bis das Chamäleon anfing sich zu füllen. Ich entschied das Buch später einzukaufen, als es draußen begann zu regnen. Julian hatte sich auf den Tisch gesetzte und spielte auf seiner Laute. Der Poet sang Balladen und auch einige über Geralt, was mich schmunzeln ließ. Als Julian seine Laute zur Seite legte, klatschte ich und schenkte ihm ein Lächeln. ,, Du kannst wirklich gut singen. Balladen sind zwar nicht so meins, aber jeder hat einen anderen Geschmack.'' ,, Du singst auch?'' ,, Nur noch selten.'' ,, Würde die edle Dame für mich singen?'' ,, Für den ganzen Leuten? Ich weiß nicht.'' ,, Ich bin mir sicher, das Du eine wunderschöne Singstimme besitzt.'' ,, Nagut, aber ich mache das nur für Dich.'', meinte ich zu dem Älteren, erhob mich und stellte mich gerade hin. ,, Ich wusste sofort, als ich Dich das erste Mal sah, dass Du etwas Besonderes bist. Ich konnte es in Deinen Augen sehen. Ich konnte fühlen, wie mein Herz fiel. Fliege wie die Schmetterlinge. Na nan a Navillera. Lass den Wind wehen. Weg fliegen, weit weg, sodass mein Herz Dich erreichen kann. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde Dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich kann nicht länger warten. Zurück, wo wir angefangen haben. Lass uns die Dinge bisschen beschleunigen. Ich muss mich nur zusammenreißen, damit ich vorankomme. Blühe, wie die Blumen. Na nan a Navillera. Ich bin immer noch nur ein schüchternes Mädchen. Ich bin auch nervös. Unsere Stimmen, voll von Aufregung. Vom Grunde unserer Herzen. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde Dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich werde nicht länger warten. Ich habe auf diesen Moment gewartet. Und ich bin bei Dir, dem Menschen, der immer an meiner Seite war. Ich werde es wahr werden lassen, wie ich es immer tue. Wach auf, na nan a Navillera. Eines Tages, Du und ich. Ich hoffe, dass wir uns zusammen eine Zukunft aufbauen können. Du bist mehr, als ich je brauchen werde. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde Dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich werde nicht länger warten.'', sang ich mit meiner schönsten Stimme und spürte wie trocken mein Hals geworden war. Die Menge applaudierte, weshalb ich mich kurz verbeugte, bevor ich nach meinem Tee griff. Diesen trank ich leer und rieb mir kurz den Hals. ,, Katharina, das war großartig!'' ,, Naja, ich habe lange nicht mehr gesungen. Mir tut der Hals weh.'' ,, Was hältst Du davon, jeden Tag eine Vorstellung zu geben?'' ,, Danke für das Angebot Julian, aber ich muss es ablehnen. Ich werde Novigrad bald wieder verlassen, da Lambert und ich weiter reiten werden, zudem bin ich mir sicher, dass er dies nicht gutheißen würde. '', erklärte ich dem Barden und beschloss das Chamäleon zu verlassen. Mein Gefühl sagte mir, dass der Hexer mich bereits suchte und es täuschte mich nie. Während ich zum Ausgang lief, strich ich mir einige Strähnen hinter das Ohr, die mir ins Gesicht gefallen waren. ,, Verzeihung.'', murmelte ich, als ich in jemanden hinein gelaufen war. Dieser jemand stellte sich Sekunden später als Lambert heraus, welcher mich am Handgelenk packte. Sein Griff schmerzte, weshalb ich versuchte mich zu befreien, doch es war zwecklos. Der Hexer schien wütend auf mich zu sein, doch weshalb? So schnell konnte ich nicht reagieren, wurde ich aus dem Gasthaus gezerrt und stand somit im Regen. ,, Lambert, Du tust mir weh!'' ,, Was hast Du Dir dabei gedacht!?'' ,, Mir was dabei gedacht?'' ,, Zu singen!'' ,, Warum bist Du so wütend? Ich habe doch nur gesungen, mehr nicht! Du tust ja gerade so, als hätte ich mich vor der Menge ausgezogen!'', zischte ich den Hexer an, während ich weiterhin versuchte, seinen Griff zu entkommen. Mein Handgelenk schmerzte fürchterlich, als mich der Ältere losließ. ,, Du wirst nicht mehr singen, Kleine.'' ,, Hör endlich auf mich Kleine zu nennen, ich heiße Katharina. Zudem warum sollte ich aufhören zu singen? Was ist schon dabei? Es ist ja nicht so, als würde ich damit Monster damit herbeirufen!'' ,, Eskel hätte Dich mitnehmen sollen. Wie konnte er es mit Dir nur aushalten? Du kannst nichts, außer Dich in Schwierigkeiten zu bringen.'', kaum hatte der Ältere dies ausgesprochen, senkte ich den Kopf. ,, Das stimmt, ich kann nichts und bringe mich nur in Schwierigkeiten. Aber dafür besitze ich Mitgefühl, was Du niemals haben wirst. Hättest Du mich damals nicht gesund gepflegt, wäre ich gestorben, vielleicht wäre dies besser gewesen.'', sprach ich mit fester Stimme und ließ den Braunhaarigen stehen. Mir war bewusst, dass er früher oder später mich aufsuchen würden, weshalb ich mich auf die Suche nach einer Herberge machte.

 

 

 

 

Es hatte eine Weile gedauert, bis ich ein Zimmer gefunden hatte, welches ich mit den Kronen bezahlt hatte, die eigentlich für ein Buch bestimmt waren. Mit einem Seufzen ließ ich mich auf dem Bett nieder, nachdem ich das Zimmer betreten hatte und fuhr mir durch die Haare. Innerlich wusste ich, das Lambert es nicht so gemeint hatte. Der Hexer hatten Schwierigkeiten Gefühle zu zeigen, daran konnte niemand etwas ändern. Ich verstand nicht, warum der Braunhaarige sich so sehr darüber aufregte, dass ich gesungen hatte. Niemand war dadurch verletzt worden und auch niemand hatte sich Beschwert. ,, Warum immer ich?'', murmelte ich vor mich hin und ließ mich nach hinten fallen. Meine Augen waren geschlossen, während ich den Tag gedanklich nochmals durch ging. Bevor der Ältere ins Bordell gegangen war, war seine Laune noch normal gewesen. Es musste etwas in der Zeit passiert sein, während wir Stunden lang getrennt waren. Doch was genau? Der Hexer regte sich schnell über etwas auf, vor allem, wenn es mit mir zu tun hatte. Am liebsten würde ich mit Eskel darüber reden, denn dieser könnte mir bestimmt weiter helfen. Wo dieser sich zurzeit befand, war mir unbekannt und es würde noch eine lange Zeit so bleiben. Der einzige, der darüber etwas wissen könnte, war niemand anderes als Lambert. Doch der Ältere würde es mir nicht verraten, egal wie sehr ich betteln würde. Da ich von dem ganzen Nachdenken Kopfschmerzen bekam, beschloss ich mich schlafen zu legen. Ich richtete mich auf, zog meine Kleidung aus und holte das Ei aus der Tasche. Ganz vorsichtig legte ich dieses neben mich hin und nahm es in den Arm, nachdem ich mich wieder hingelegt hatte. Wenn ich genau hinhörte, konnte ich den Herzschlag des Silberbasilisken vernehmen. ,, Hoffen wir mal, das Lambert Dich nicht umbringt, sobald Du geschlüpft bist. Gute Nacht, Kleines.''  

 

 

 

 

    Das erste, was meine Sinne wahrnahmen war, das etwas auf mir lag. Vorsichtig richtete ich mich auf, sodass das Wesen gezwungen war, von mir herunterzugehen. Ein leises Fiepen ertönte, weshalb ich innehielt. Geschockt blickte ich den kleinen Basilisken an, der mit seinen großen Kulleraugen zu mir hinauf blickte. ,, Fuck.'', fluchte ich, als ich die Reste der Schale neben mir entdeckte. Das kleine Wesen musste in der Nacht geschlüpft sein, ohne das ich es mitbekommen hatte. Dabei hatte ich einen sehr leichten Schlaf und bekam mit, wenn etwas sich auf mich bewegte. ,, Na Du, keine Angst. Ich tu Dir nichts, siehst Du.'', meinte ich und fuhr dem Silberbasilisken über den Kopf. Seine Haut fühlte sich weich an, aber ich wusste, das sich dies mit der Zeit sich ändern würde. ,, Wie klein Du doch bist, Du passt ja auf meine Hand. Aber keine Sorge, Du wirst noch groß und stark werden, das verspreche ich Dir. Mhm, bist Du ein Mädchen oder ein Junge? Naja, dann muss ich Dir wohl einen neutralen Namen geben. Ich werde Dich Robin nennen. Na, gefällt Dir der Name?'', stellte ich die Frage und hörte Robin nur fiepen. Ganz vorsichtig setzte ich den Basilisken auf den Boden ab, bevor ich mich erhob und streckte. Einige meine Knochen knacksten, weshalb ich annahm, dass ich in der Nacht unbequem gelegen haben musste. ,, So, wollen wir mal schauen, was Du fressen kannst. Du hast doch bestimmt Hunger.'', sprach ich, bevor ich meine Tasche durchwühlte. Ich hielt inne, als ich Schritte vernahm, die direkt vor meiner Tür stoppten. Sekunden später trat Lambert ein und blieb stehen, als er Robin erblickte. ,, Nicht!'' ,, Geh zur Seite.'' ,, Nein, Du wirst Robin nichts antun. Bitte Lambert, es ist ein Baby.'' ,, Es ist ein Monster, mehr nicht.'', meinte der Hexer, zog sein Silberschwert und holte aus. Ohne darüber nachzudenken, beugte ich mich über den kleinen Silberbasilisken und drückte ihn fest an mich. Ein starker Schmerz durchfuhr mein Körper, zudem spürte ich, wie mein warmes Blut meinen Rücken hinter floss. Robin fiepte, weshalb ich den Basilisken mehrmals über das Köpfchen strich. ,, Alles gut, ich bin da.'', flüsterte ich ruhig und blendete aus, das mein Blut auf den Boden tropfte. Nur am Rande nahm ich wahr, wie sich der Hexer zu mir hinunterbeugte. ,, Lass das Vieh los, die Wunde muss verbunden werden.'' ,, Damit Du Robin töten kannst? Auf keinen Fall!'' ,, Hör auf so stur zu sein. Rück es heraus oder ich werde es mir mit Gewalt holen.'' ,, Nein, das werde ich nicht.'', erklärte ich mit fester Stimme und zischte schmerzvoll auf. Der Ältere ließ etwas auf die blutende Schnittwunde tröpfeln, was ziemlich brannte. Warum er dies tat, wollte ich nicht hinterfragen. Für mich zählte in diesen Moment nur Robin vor dem Braunhaarigen zu beschützen. ,, Jetzt gibt das Monster her, es ist zu gefährlich.'' ,, Auch wenn es gefährlich ist, rücke ich es nicht heraus. Eskel hätte mir erlaubt Robin zu behalten.'', kaum war dies über meine Lippen gekommen, ballte der Ältere seine Hände zu Fäusten. Sekunden später erhob sich Lambert, sah auf mich hinab. ,, Dann behalte doch das Vieh! Hoffentlich bringt es Dich um!'', vernahm ich seine Stimme, die wütend klang. Einen Augenblick später zuckte ich zusammen, als die Tür geräuschvoll zugeschmissen wurde. Perplex starrte ich auf die Eichentür, konnte nicht verstehen, warum der Hexer zu ausgerastet war. Doch dann kam in mir ein Verdacht auf, konnte es sein, das Lambert eifersüchtig auf Eskel war? Über Eskel sprach ich nur gutes, immerhin war er mein bester Freund in dieser Welt. Wir verstanden uns auch ohne Worte und ich vertraute ihm vollkommen. Bei Lambert sah das ganz anders aus. Wir stritten die meiste Zeit nur, da wir andere Ansichten hatten und bei den Anderen beschwerte ich mich nur über ihn. Doch wenn dies wirklich der Grund war, müsste dies heißen, das der Hexer mich mochte. Ich musste mit dem Älteren reden, um Gewissheit zu bekommen. Unter starken Schmerzen richtete ich mich auf, zog mir etwas über und verließ mit Robin danach das gemietete Zimmer. Selbst wenn ich ganz Novigrad durchsuchen müssten, um Lambert zu finden, würde ich es tun. Aber das Glück befand sich auf meiner Seite, denn der Braunhaarige hatte sich nicht weit entfernt. Mit schnellen Schritten lief ich zum Älteren und vergrub meine Finger in seine Rüstung. Das mein Blut weiterhin meinen Rücken hinunterfloss, versuchte ich zu ignorieren. ,, Wage es nicht nochmals abzuhauen, Lambert! Ich stelle Dir jetzt eine einzige Frage und ich will eine Antwort von Dir haben. Bist Du eifersüchtig auf Eskel?'' ,, Warum sollte ich?'' ,, Du bist eifersüchtig, weil ich nur gut über Ihn rede. Natürlich mache ich das, Eskel ist mein bester Freund und über Freunde redet man nicht schlecht. Aber auch wenn Du, das nicht wahrhaben willst, Du hast auch eine gute Seite. Sie ist zwar klein, ist aber vorhanden.'', erklärte ich Lambert, während ich ihm in seine gelben Augen sah. Ich wusste selbst nicht, was mich dazu verleitete, aber ich streckte mich zum Hexer hoch und legte meine Lippen auf seine. Keinen Wimpernschlag später, erwiderte der Braunhaarige den Kuss und zog mich zu sich. Ein Zischen entkam mir, als seine Hand meinen Rücken berührte, weshalb wir uns wieder lösten. Blut klebte an seiner Hand, mein Blut. ,, Du hast die Wunde nicht verbunden?'' ,, Ich musste Dir doch hinterher.'' ,, Dafür hattest Du keine Zeit, aber um Dein Vieh mitzunehmen.'' ,,Robin ist kein Vieh.'', meinte ich und ließ mich von Lambert zurück in die Herberge schleifen. Im Zimmer angekommen, zwang mich der Ältere mich auf einen Hocker zu setzen, was ich nur zögerlich nachkam. ,, Zieh Dich obenrum aus.'' ,, Ganz?'' ,, Nein, gar nicht.'' ,, Spare Dir Deinen Sarkasmus! Nur ich darf das.'', sprach ich, setzte Robin auf meinen Schoß ab und zog mir obenrum komplett aus. Meine Wagen bekamen einen rötlichen Schimmer, obwohl ich mit dem Rücken zum Hexer saß. ,, Wird es eine Narbe geben?'' ,, Woher soll ich das wissen?'' ,, Du wurdest bereits öfters verletzt, nicht so wie ich. Daher nahm ich an, Du weißt sowas.'', versuchte ich ihm zu erklären und erschrak mich im nächsten Moment, als eine kalte Flüssigkeit meinen Rücken hinunterfloss. ,, Du hättest mich vorwarnen können.'' ,, Stell Dich nicht so an und kümmere Dich um Dein Vieh. Es will Aufmerksamkeit.'' ,, Robin ist kein Vieh, wie oft denn noch? Mal was anderes, woran erkenne ich, ob Robin männlich oder weiblich ist?'' ,, An der Farbe, die Weibchen sind dunkler.'' ,, Aww, dann bist Du ja ein Mädchen, Robin! Wenn Du mal größer bist, wirst Du ein wunderschöner Silberbasilisk sein.'', sprach ich, während ich auf den Basilisken sah, der es sich auf meinen Schoß bequem gemacht hat. Ich zuckte kaum merklich zusammen, als Finger begannen über meine Narben zu streichen, die ich vom Gabelschwanz Angriff bekommen hatte. Obwohl die Narben ziemlich verblasst waren, hatte der Hexer sie auf meiner blassen Haut entdecken können. ,, Woher stammen sie?'' ,, Ich war doch mit Eskel auf Gabelschwanz Jagd gewesen, sagen wir es so, es lief nicht alles nach Plan.'', erklärte ich dem Anderen. Dessen Hände fuhren zu meinen Brüsten, weshalb ich mir auf die Unterlippe biss. Zudem bedeckte er meinen Hals mit küssen, was mir eine Gänsehaut bescherte. Seine Lippen wanderten über meine Haut, bis er sich an einer Stelle festsaugte. ,, L-Lambert, nicht.'', stotterte ich, bevor ich mir fester auf die Lippe biss. ,, Deine Brüste sind ziemlich klein.'' ,, Ach halt doch die Klappe. Hast wohl noch nie etwas von klein aber fein gehört.'' ,, Immer noch so vorlaut?'' ,, Bei dir immer.'' ,, Merke ich.'', hauchte mir der Ältere mit tiefer Stimme ins Ohr, bevor er von mir ruckartig abließ. Verwirrt darüber saß ich nur da und ließ mir den Verband anlegen.

 

 

 

  ,, Für das Vieh gebe ich keine Kronen aus.'' ,, Aber Robin hat hunger und Sie braucht Fleisch.'' ,, Ich werde kein Fleisch kaufen.'' ,, Wie Du willst, dann gehe ich zu Julian, vielleicht hat er welches.'', und mit diesem Satz wollte ich loslaufen, würde aber am Handgelenk gepackt. ,, Wer ist Julian?'' ,, Geralt hat doch schon von Ihm erzählt. Ich meine Rittersporn natürlich. Er will zwar so genannt werden, aber ich nenne ihn Julian.'' ,, Weil?'' ,, Weil das sein Name ist und jetzt komm. Das Gasthaus ist nicht weit entfernt. Wir müssten in etwa fünf Minuten dort sein.'', erklärte ich und lief mit Robin im Arm durch die Straßen. Dass dabei alle Blicke auf mir lagen, blendete ich einfach aus. Solang es nur bei den Blicken blieb, war alles in Ordnung.

-5-

 

 

 ,, JULIAN!'', rief ich und betrat gleichzeitig das Gasthaus Chamäleon. Sogleich kam der Barde angelaufen, blieb aber stehen, als sein Blick auf Robin fiel. ,, Was ist das!?'' ,, Ein Silberbasilisk, Ihr Name ist Robin. Ihretwegen bin ich auch hier, hast Du Fleisch für Sie da?'' ,, W-Wir müssten noch einige Reste haben.'' ,, Das ist gut, er hier will nämlich keine Kronen für Sie ausgeben.'' ,, Es ist ein Monster.'' ,, Zum letzten Mal, nenne Sie nicht so, Lambert. Sie hat nämlich auch Gefühle, auch wenn Du das anders siehst. Also Julian, könntest Du bitte die Reste holen?'' ,, I-Ich werde sie sogleich holen.'' ,, Dankeschön.'', bedankte ich mich bei den Poeten, der daraufhin verschwand. Zu meiner Verwunderung konnte ich Zoltan nirgends entdecken, weshalb ich annahm, dass dieser anderswo beschäftigt war. ,, Könntest Du versuchen, Julian nicht mit Deinen Blicken töten zu wollen? Du schüchterst ihn, nämlich ganz schön ein. Zudem was würde Geralt dazu sagen, immerhin sind er und Julian Freunde. Hast Du etwa angst, ich könnte sein Angebot doch noch annehmen?'' ,, Hexer haben keine Angst.'' ,, Woher willst Du das genau wissen? Geralt hatte Angst Ciri für immer zu verlieren. Die größte Angst ist nämlich die Menschen zu verlieren, die man liebt. Auch wenn es sehr kitschig klingen mag, ich habe angst Euch Hexer zu verlieren. Vesemir ist schon von uns gegangen, wer von Euch wird dann der nächste sein? Dabei lebt Ihr länger, als die meisten Menschen, doch Eurer Beruf ist sehr gefährlich.'', erklärte ich ruhig und strich währenddessen Robin über den Kopf. Das Basiliskenweibchen war in meinen Armen eingeschlafen, doch dies war nicht verwunderlich, immerhin sah sie mich als ihre Mutter an. Jedes Wesen fühlte sich in der Gegenwart seiner Mutter geborgen. Mir war dennoch bewusst, dass sie nicht ewig bei mir bleiben würde. Früher oder später würde sie Eier legen und mich verlassen. Lächelnd strich ich Robin über den Kopf, was zur Folge hatte, das sie sich näher an mich schmiegte. ,,....rina! Katharina!'', riss mich die Stimme von Lambert aus den Gedanken, weshalb ich aufschreckte. Der Ältere war an mich herangetreten und hörte auf mich zu schütteln. Konnte ich tatsächlich Besorgnis in seinen Augen lesen? Doch weshalb sollte sich der Hexer Sorgen machen? Ich war nur für einen kurzen Augenblick in Gedanken gewesen oder waren es sogar Minuten gewesen? So recht wusste ich es selbst nicht, weshalb ich schüchtern den Älteren anlächelte. ,, Hier sind die Reste.'', vernahm ich Julians Stimme, weshalb ich aufblickte. ,, Danke für das Fleisch, Robin hat nämlich, seit sie geschlüpft ist, nichts gefressen.'', sprach ich und lächelte den Poeten an. Vorsichtig setzte ich Robin auf einen der vielen Tische ab, riss das Fleisch in kleinere Stücke und hielt es Ihr hin. Sie muss schrecklichen Hunger gehabt haben, da sie ein Stück nach dem Anderen verschlang. Nochmals bedankte ich mich bei Julian, bevor ich mit Lambert an meiner Seite das Gasthaus wieder verließ. Ich sah zum Hexer auf, als dieser einen Arm um mich legte und wollte bereits fragen, warum er dies tat, als ich den Grund für sein Handeln bemerkte. Hinter uns befanden sich mehrere Soldaten. Sollten sie Robin entdecken, hätten wir ein Problem. ,, Toll, jetzt denken sie bestimmt, ich sei eine Hure. Dabei wollte ich den Spitznamen Hure des Hexers loswerden.'', murmelte ich vor mich hin, bevor ich mich an den Anderen anschmiegte. Leise summte ich vor mich hin, bis wir bei Isa und Star angekommen war, die in einer Scheune außerhalb von Novigrad untergekommen waren. ,, Bin ich froh, dass wir die Stadt verlassen, dort war alles viel zu hektisch.'' ,, Dafür dass Du unbedingt nach Novigrad wolltest, beschwerst Du Dich nur.'' ,, Wir haben uns einfach zu lange dort aufgehalten, ich bin eher der Landmensch. Immerhin habe ich die meiste Zeit meines Lebens in Dörfer gewohnt.'' ,, Wer hätte das gedacht.'', hörte ich den Älteren sagen, während ich versuchte auf meine Schimmelstute zu steigen. Die Rückenverletzung machte mir zu schaffen, was dem Braunhaarigen auffiel. Ohne das ich ihn um Hilfe bat, half er mir aufs Pferd. ,, Ähm..danke.'', nuschelte ich und lächelte für einen Moment. Das sich der Hexer anders benahm, fiel mir zwar auf, aber darauf ansprechen wollte ich ihn nicht. ,, Also was ist unser nächstes Ziel? Oxenfurt oder wollen wir nach Toussaint reiten? Oh warte, was wäre mit Skellige?'' ,, Damit Du mehr Aufmerksamkeit auf Dich und Dein Monster lenken kannst.'' ,, Warum sollte ich das tun? Zudem, so interessant bin ich jetzt für andere auch nicht. Was ist so besonders daran, dass ich mit einem Hexer unterwegs bin?'' ,, Hat Dir Vesemir nichts über Hexer beigebracht?'' ,, Alles was er wusste, manchmal wäre ich beinah eingeschlafen, während er mir etwas erklärt hat, aber nur beinah.'' ,, Kannst Du auch still sein? Dein Gerede nervt.'' ,, Nicht bei Dir, Lambert, nicht bei Dir. Außerdem, schläft Robin scheinbar so besser an, wenn sie meine Stimme hört.'' ,, Das ist ein Basilisk, kein Kind.'' ,, Erstens, sie ist ein Silberbasilisk, zweitens, sie ist noch ein Baby. Du bist doch nur eifersüchtig, dass ich Ihr mehr Aufmerksamkeit schenkt, als Dir. Das hat man doch deutlich bei Julian gesehen.'' ,, Ich bin nicht eifersüchtig, weder auf diesen Rittersporn, noch auf das Monster!'' ,, Ich sehe das anders.'' ,, Ich hätte Dich bei Eskel lassen sollen.'' ,, Ich hätte das Angebot von Julian annehmen sollen.'', sprach ich, bevor ich anfing zu kichern. ,, Sing etwas, Kleines.'' ,, Hä? Warum soll ich denn jetzt für Dich was singen? Hast du nicht gesagt, ich soll das sein lassen?'' ,, Denk nicht nach und sing.'' ,, Okay, willst Du etwas Bestimmtes hören? Nein? Dann lass mich kurz überlegen.'', sprach ich und ging in meinen Kopf verschiedene Lieder durch. Ein Grinsen schlich auf meinem Gesicht, als mir ein Song einfiel. ,, Ich bin nirgendwo die Unbekannte. Ja sie alle wanna touch me. Look ich hat schon immer Swag. Ich gestalte die Regeln neu und zieh sie in den Dreck. Ja, exakt, genau richtig. Ich bin anders, you can't touch this. Sieh genau hin, es brennt! Meine Freunde sie beneiden mich, I know, deshalb bleib ich doch allein, bin halt immerzu das Hauptgericht, I know. Ja, der Sieg ist immer mein. I don’t care wirklich nicht, mir egal. I’m OK bin begehrt, jedes Mal. Sehr gefährlich, schlimmer geht es nicht, I know, doch mir ist das ganz egal. Du bist Du, ich bin ich, hey! Es ist so, dann mal so, jetzt bin ich dran! Du bist du, ich bin ich! Es ist so, dann mal so, es ist so, dann mal so. Jeder weiß, dass ich immer noch die beste bin. Mit mir kann man eben nur gewinn, weil ich die Allerschönste bin. Baby, I’m bad all day~. Weil ich immer noch die beste bin. Mit mir kann man eben nur gewinn, weil ich die Allerschönste bin. Sorry, I’m a dope girl! Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me, don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me, don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me don’t touch me-'' ,, Hör auf zu singen!'' ,, Du wolltest doch, dass ich singe! Warum soll ich jetzt aufhören?!'' ,, Wegen Deiner Stimme.'', hörte ich Lambert sagen, weshalb ich zu diesen sah. Ich sollte wegen meiner Stimme aufhören zu singen? ,,Oh.'', gab ich von mir, als mir bewusst wurde, auf was der Hexer anspielte. Ich hätte vielleicht das Lied nicht so sehr betonen sollen. Nach kurzen überlegen nahm ich mir vor, in der Nähe des Hexers nicht mehr zu singen.

 

 

 

 

,, Eskel? ESKEL!'', schrie ich, als ich den Hexer erblickte und rannte auf diesen zu. Stürmisch umarmte ich den Braunhaarigen, der ziemlich überrascht schien, mich zu sehen. Ein Zischen verließ meine Lippen, nachdem der Ältere die Umarmung erwidert hatte. ,, Du hast Schmerzen.'' ,, Nein.'' ,, Wo bist Du verletzt?'' ,, Nirgendwo.'', log ich Eskel an und wusste, das er mir nicht glaube. Für ihn war ich wie ein offenes Buch. Bevor ich reagieren konnte, wurde ich umgedreht und mein Oberteil hochgeschoben. ,, Lambert! Du solltest auf sie aufpassen!'' ,, Reg Dich ab. Sie lebt noch.'' ,, Sie hat eine Rückenverletzung und trotzdem lässt Du sie reiten.'', sprach Eskel wütend, weshalb ich versuchte ihn zu beruhigen. ,, Eskel, mir geht es gut.'' ,, Woher hast Du die Wunde?'' ,, Ähm... also.... wie soll ich das sagen.'' ,, Katharina.'' ,, Lambert und ich hatten eine Meinungsverschiedenheit.'' ,, Du hast Dein Schwert gegen sie erhoben?'' ,, Ich wollte das Vieh töten! Es ist nicht meine Schuld, das die Kleine sich dazwischen gestellt hat.'' ,, Welches Vieh?'' ,, Lambert meint Robin. Das ist sie.'', erklärte ich dem Älteren und hielt ihm dem Silberbasilisk entgegen. Wäre Eskel kein Hexer, hätte er sich einen Facepalm verpasst, darüber war ich mir sicher. ,, Ist sie nicht niedlich?'' ,, Katharina, wie bist Du an einen Silberbasilisk gekommen?'' ,, Lambert hat ihre Mutter getötet und das Nest zerstört, aber ihr Ei war heil geblieben. Ich konnte es nicht zurücklassen! Zudem kann Sie die letzte ihrer Art sein, schon mal was von Artenschutz gehört?'', stellte ich die Frage, während ich mit Robin schmuste. Auch ohne hinter mich zu blicken, wusste ich, das Lambert mit dem Kopf schüttelte. ,, Sie könnte Dich töten und-'', unterbrach der ältere Hexer seinen Satz und strich meine Haare zur Seite. Dabei berührten seine Finger meinen Hals leicht, was mir nicht unangenehm war. Eskels Blick wanderte von meinem Hals zu Lambert, welcher weiterhin sich hinter mir befand. ,, Katharina. Lass uns alleine.'' ,, Warum?'' ,, Ich will mit Lambert alleine reden.'' ,,Okay.'', gab ich verwirrt von mir und lief zu den Pferden, wo ich Robin auf Stars Sattel absetzte. Minuten verstrichen, bis die Hexer Ihr Gespräch unter vier Augen beendet hatten und sich zu mir gesellten. Ich brauchte einige Sekunden, um zu bemerken, das Lamberts Laune ihren Tiefpunkt erreicht hatte. ,, Über was habt Ihr beiden geredet?'' ,, Das ist nicht wichtig.'' ,, Doch das ist es, Eskel. Ich bin lang genug mit Lambert unterwegs gewesen, um zu erkennen, das er schlechte Laune hat. Also, was ist los?'' ,, Mein Auftrag ist noch nicht beendet, deshalb-'' ,, Ich könnte dabei helfen.'' ,, Nein!'', sprachen die Hexer gleichzeitig, weshalb ich anfing zu schmollen. Ich hätte so einige Monster überlebt und wusste was ich im Notfall tun müsste. Zudem würde der Auftrag somit schneller erledigt sein und Eskel könnte wieder mit uns unterwegs sein. ,, Ach kommt schon! Was soll mir passieren? Ihr seid Hexer und es ist ja nicht so, als würden wir gegen einen höheren Vampir kämpfen oder so.'' ,, Es wäre zu gefährlich.'' ,, Das sagtest Du bereits, aber ich will mit.''

 

 

 

 

Wenn ich eins gut konnte, dann Hexer solange zu nerven, bis ich das bekam, was ich wollte. ,, Habt Ihr eine Spur mit Euren Hexersinnen gefunden?'' ,, Ja, sie führt nach Süden.'' ,, Dann mal los.'' ,, Katharina, warte.'' ,, Was ist den Eskel?'' ,, Du bleibst hinter uns.'' ,, Warum?'' ,, Kleine, mach es.'' ,, Ihr seit Euch schon wieder einig, das ist creepy. Das findet selbst Robin.'' ,, Du solltest Sie bei den Pferden lassen.'' ,, Aber Sie ist doch noch so klein und wird bestimmt nach mir rufen.'' ,, Sie kann gefressen werden.'' ,, Okay, hast mich überredet, Eskel.'', meinte ich und steckte den kleinen Basilisken in einer der Satteltaschen ab. ,, Du musst mir verraten, wie Du sie so unter Kontrolle hast.'' ,, Das kann ich Dir auch selbst sagen, Lambert. Er hat nämlich nicht versucht Robin umzubringen!'', erkläre ich dem Braunhaarigen, bevor ich meine Haare zusammenband. Danach brachen wir auf und machten uns auf die Suche nach dem Monster. Dieses fanden wir auch und es stellte sich als Schleimling heraus. ,, Und was machen wir jetzt? Warte, was macht es da?'' ,, Es ist in der Brunftzeit.'' ,, Das heißt nichts gutes oder?'' ,, Das Vieh ist verdammt gefährlich.'', hörte ich Lambert sagen, welcher sein Silberschwert zog. Eskel tat dies ebenfalls, bevor er mir befiel in Deckung zu bleiben, egal was passieren sollte. Schleimlinge sind sehr aggressive Kreaturen und greifen sowohl am Boden, als auch aus der Luft an. Sie streben an, ihrem Gegner nahe genug zu kommen, um ihn mit ihrem Feueratem versengen und ich hatte nicht vor als Grillhähnchen enden. Ich hielt mir die Augen zu, als die Beiden begangen mit dem Monster zu kämpfen. Minuten vergingen, die sich für mich wie Stunden anfühlten, bis ich Eskels Stimme vernahm. Zu meinen Schrecken war ein zweiter, kleinerer Schleimling erschienen und mischte sich in den Kampf ein. Mir stockte der Atem, als Lambert zu Boden gestoßen wurde und dabei sein Schwert verlor. ,, LAMBERT!''

-6-

 

 

Eins sprach meine Mutter, ich sollte jeden Tag so leben, als sei es mein letzter. Damit hatte sie bestimmt nicht gemeint, das ich Risikofreudig durch die the Witcher Welt spazieren sollte. Doch um Lamberts Leben zu retten, müsste ich ein weiteres Risiko eingehen. Daher verließ ich meine Deckung und pfiff, somit lenkte ich die Aufmerksamkeit des kleineren Schleimling auf mich. ,, Hey! Lass Lambert in Ruhe!'', rief ich der Kreatur zu und unterschrieb wahrscheinlich damit mein Todesurteil. Äußerlich ließ ich mir nicht anmerken, wie panisch ich war, als der Schleimling auf mich zuschritt. Sein Kreischen hallte in meinen Ohren wieder. ,, Fuck! Kleine, renn!'', schrie Lambert mich an, doch ich blieb ruhig auf der Stelle stehen. Die Kreatur folgte nur ihren Instinkt und wollte ihr Revier verteidigen. Kein Wesen kommt mit bösen Absichten auf die Welt, sondern sein Umfeld beeinflusste dies. Ich nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich meine Hand ausstreckte. Für einen kurzen Moment zuckte ich zusammen, als diese angestupst wurde und konnte meine Augen nicht glauben. Der Drakonid verhielt sich ruhig, statt mich zu zerfleischen. Vorsichtig strich ich über die schuppige Haut, während ich nicht glauben konnte, was ich tat. ,, Na Du.'', flüsterte ich zu der Flugschlange, die sich gegen meine Hand leicht lehnte. Der Schleimling schien meine Berührungen zu genießen, was mich lächeln ließ. Dafür das seine Art so aggressiv sein soll, verhielt er sich ziemlich friedlich mir gegenüber. ,, Die Hexer sind meine Freunde, bitte greife sie nicht an.'', sprach ich und vernahm Sekunden später ein Kreischen, als der Drakonid mit den Flügeln schlug. Schnell duckte ich mich, als die Kreatur abhob und damit das weite suchte. Kopfschüttelnd sah ich der Flugschlange nach, bevor mein Blick zu den Hexern wanderte, die auf mich zukamen. Eskel musste wohl den anderen Schleimling besiegt haben, denn Blut klebte an der Klinge seines Schwertes. Geschockt taumelte ich einige Schritte zurück und hielt mir dabei meine brennende Wange. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis ich verstand, das Lambert mich geschlagen hatte. ,, Lambert!'', schrie Eskel diesen, während ich weiterhin diesen geschockt anstarrte. Ohne ein Wort zu sagen, drehte ich mich um und lief zurück zu den Pferden. Ich wollte und konnte es nicht wahrhaben, das der Hexer mich tatsächlich geschlagen hatte. Um in Ruhe darüber nachzudenken, stieg ich auf Star und ritt voraus. Abermals hielt ich mir meine schmerzende Wange und hoffte, dass der Schmerz bald verschwinden würde. Lambert konnte ziemlich fest zuschlagen, was mich nicht sonderlich wunderte. Er war ein Hexer und die kämpften nicht nur mit Schwerter, sondern auch mit den Fäusten. Robin erschrak sich, als ich plötzlich niesen musste. Scheinbar dachte jemand an mich, doch wer? ,, Sorry, Robin. Ich wollte Dich nicht erschrecken.'', meinte ich zu dieser, strich Ihr über den Kopf und konzentrierte mich danach auf den Waldpfad. Mit einer Bewegung am Zügel befiel ich der Schimmelstute stehenzubleiben, als ich Eskels Stimme vernahm. Der Ältere hatte meinen Namen gerufen, zudem das ich stehen bleiben sollte. ,, Du sollst nicht voraus reiten.'' ,, Mir ist nichts passiert, Eskel. Wie man sehr gut erkennen kann, lebe ich noch. Also können wir bitte einfach nur Deine Belohnung holen und weiter reiten?'' ,, Katharina-'' ,, Nein, lasst mich einfach in Ruhe.'', unterbrach ich den älteren Hexer, da ich nicht über das Geschehende reden wollte. Ich wollte nur meine Ruhe haben, weshalb ich der Stute in die Flanken tritt, damit sie sich wieder in Bewegung setzte. Nur langsam wurde mir bewusst, weshalb Lambert so reagiert hatte. Nicht nur, das ich mich unbewaffnet mich einen Schleimling gegenüber gestellt haben, ich hatte diesem den Befehl gegeben meine Freunde in Frieden zu lassen. Besaß ich die Gabe mit Monster zu reden? Sahen sie mich als einer von ihnen an? Es würde erklären, warum der Gabelschwanz mich damals nicht gefressen, sondern mich in sein Nest gebracht hatte. Auch würde es erklären, warum Robin bei mir so friedlich ist, obwohl sie ein Basilisk ist. Sie benahm sie wie ein Hund und hörte auf mich. Dies könnte aber daran liegen, das sie mich als ihre Mutter ansah. Ein Fiepen ertönte, weshalb ich hinab zu Robin blickte, welche sich an mich schmiegte. Hatte sie gespürt, das mich dieses Thema beschäftigte? ,, Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, Robin. Es ist alles gut.''

 

 

 

 

Tage waren seit dem Vorfall vergangen und bislang hatte ich kein Wort mit Lambert gesprochen. Dieser unternahm auch keinen Versuch mit mir ein Gespräch anzufangen, was mir recht war. Nur eine Sache störte mich, nämlich das wir uns mit Eskel ein Zimmer teilten. Wir hatten uns in einem Gasthaus niedergelassen, nachdem wir ein etwas größeres Dorf erreicht hatten, vom welchen ich nicht einmal den Namen aussprechen konnte. Obwohl ich bereits einige Zeit in dieser Welt lebte, hatte ich mit der Sprache noch einige Probleme. ,, Ich werde das nie können.'', meinte ich zu Eskel und klappte das Buch zu, welches ich gelesen hatte. Dadurch bekam ich nicht nur vom Älteren die Aufmerksamkeit, sondern auch von Lambert, der für wenige Sekunden zu mir blickte. ,, Du musst es weiter versuchen, Katharina.'' ,, Nicht mal bei koreanisch hatte ich solche Probleme zu lernen.'' ,, Mache Dir keine Sorgen darüber, Du wirst es noch lernen. Dreh Dich um, damit ich mir Deine Wunde anschauen kann.'', änderte der Andere bewusst das Thema, was mir recht war. Der Hexer setzte sich neben mich aufs Bett, bevor ich ihm den Rücken zudrehte und mein Oberteil auszog. Sekunden später spürte ich seine Hände auf meinen Körper und wie er den Verband löste. ,, Wird eine Narbe zurückbleiben?'' ,, Die Wunde ist zwar nicht tief, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eine zurückbleiben. Ich nehme an, sie wird wie der Rest auf Deiner Haut kaum zu sehen sein. Woher stammte die an Deinen linken Fußgelenk?'' ,, Die hast Du gesehen? Sie ist schon Jahre alt, ich müsste damals so acht oder neun Jahre alt gewesen sein. Auf jeden fall, hatte mein Kater mich gekratzt und daher habe ich sie. Ich sehe sie auch nur, weil ich weiß, wo sich damals die Wunde befand. Au!'', gab ich am Ende von mir, nachdem der Ältere meine Rückenverletzung berührt hatte. Es brannte ein wenig, als ich eingecremt wurde, aber es war auszuhalten. Mir waren Eskels Berührungen nicht unangenehm, vor allem, weil ich wusste das er mich als seine kleine Schwester ansah. Auch als seine Hände knapp unter meinen Brüsten lagen, blieb ich ruhig sitzen. Ich zuckte zusammen, als ich die Tür zuknallen höre und bemerkte das Lambert aus dem Zimmer verschwunden war. ,, Was war das denn jetzt?'', stellte ich verwirrt die Frage, während Eskel mir den Verband umlegte. ,, Sollten wir ihm nicht nach?'' ,, Lambert kann auf sich selbst aufpassen.'' ,, Das bezweifle ich nicht, aber er könnte etwas anstellen.'' ,, Ihr müsst Euch aussprechen.'' ,, Da habe ich andere Ansichten.''

 

 

 

,, Mir reicht es mit Euch beiden, Ihr verhaltet Euch wie Kinder.'', hörte ich Eskel sprechen, weshalb ich zu diesem blickte. Zudem hörte ich auf Robin zu streicheln, die es sich auf meinem Schoß bequem gemacht hatte. ,, Was meinst Du?'' ,, Du weißt, wovon ich spreche und Ihr beiden werdet Euch jetzt aussprechen!'' ,, Eskel, Du übertreibst.'' ,, Ihr beide redet seit Wochen nicht mit miteinander.'', mit diesem Satz erhob sich der Braunhaarige und ließ uns zurück am Lagerfeuer. Mit einem Seufzen sah ich zu Lambert hinüber. Dieser hatte nicht einmal aufgesehen, sondern polierte weiter sein Silberschwert. ,, Lambert. Ich denke Eskel hat recht, wir sollten reden.'', sprach ich zum Anderen, welcher mich ignorierte. ,, Gut, Du musst auch nicht reden, wenn Du nicht willst. Aber ich werde es, ob es Dir passt oder nicht. Warum hast Du mich geschlagen? Ich verhindert, dass Dir etwas passiert und Du ohrfeigst mich einfach danach. Ja, meine Aktion war mehr als nur dumm und ich hätte dabei sterben können. Das war mir mehr als bewusst, als ich meine Deckung verließ, aber ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen, wie Du vielleicht gegrillt wirst.'' ,, Warum?'' ,, Warum was?'' ,, Warum hättest Du nicht zusehen können?'' ,, Dein Ernst, Lambert? Ich habe Dir doch schon mal gesagt, dass Ihr Hexer mir wichtig seid. Ihr seid meine Freunde und außer Euch habe ich hier niemand in dieser Welt. Ähm Lambert, was soll das werden?'', fragte ich den Älteren, als er sich erhob und auf mich zuschritt. Verwirrt legte ich meinen Kopf schief und blickte den Hexer treudoof an. Sekunden später lag ein fremdes Lippenpaar auf meinen und ich spürte wie eine Hand zu meinen Nacken wanderte. 

 

 

 

,, Ihr habt Euch ausgesprochen?'', stellte mir Eskel die Frage, während ich an einen Fluss meinen Umhang wusch. Lambert war einen Auftrag nach gegangen und würde erst in Stunden zurückkehren. ,, Naja, ausgesprochen haben wir uns nicht wirklich. Ich habe geredet und er nicht. Auf jeden Fall habe ich so lange geredet, bis er mich einfach geküsst hat.'' ,, Er hat es Dir nicht gesagt.'' ,, Wer hat mir was nicht gesagt?'' ,, Lambert.'' ,, Ich verstehe nicht, Eskel. Was willst Du damit andeuten?'' ,, Wir werden ohne ihn weiter reiten.'', kaum hatte der Hexer dies ausgesprochen, dachte ich mich verhört zu haben. ,, Warte, was? Wieso?'' ,, Es war seine Idee.'' ,, Er hätte mir auch einfach sagen können, das er mich loswerden möchte.'' ,, Du bist wütend.'' ,, Nein, ich tu nur so! Natürlich bin ich wütend. Am liebsten würde ich Robin ihn auf den Hals hetzen! Leider ist sie noch zu klein dafür.'', erklärte ich dem Braunhaarigen und blickte zum Silberbasilisken, welche dabei war Mäuse im Gras zu jagen. Bald würde ich sie fort schicken müssen, damit sie lernte, in der Wildnis zu überleben. Alleine dieser Gedanke stimmte mich traurig. ,, Wann reiten wir weiter?'' ,, Morgen früh.'' ,, Verstehe.'' ,, Katharina, willst Du darüber sprechen?'' ,, Darüber sprechen? Worüber sollte ich denn sprechen?'' ,, Über Dich und Lambert.'' ,, Da gibt nicht viel zu sagen, Eskel. Wir hassen uns so gesehen. Hättest uns mal erleben müssen, als wir alleine unterwegs waren. Wir haben über alles Mögliche gestritten. Sogar das Singen vor Anderen hat er mir verboten. Schwachsinnig, wenn Du mich fragst.'' ,, Du hasst ihn nicht, Katharina. Wenn Du Lambert hassen würdest, hättest Du mich längst um Hilfe gebeten, damit er Dich nicht mehr küsst.'', hörte ich den Älteren sprechen, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Ich hatte durchaus verstanden, auf was der Braunhaarige andeuten wollten, weshalb mir die Röte ins Gesicht schoss. Scheinbar stimmte der Spruch, was sich liebt das neckt sich. ,, So offensichtlich?'' ,, Nein, aber ich kenne Dich. Wirst Du es ihm sagen?'' ,, Nur über meine Leiche, werde ich ihm sagen, das ich ihn mag! Zudem, hat Lambert doch höchstens an meine Jungfräulichkeit Interesse. Meintest Du eben nicht, dass es seine Idee war, sich von uns zu trenne? Bestimmt freut er sich bereits darauf mich nicht mehr ertragen zu müssen.'', meinte ich zu meinen besten Freund, während ich meinen Umhang zum Trocknen aufhing. Ein Seufzen entkam mir, als ich zu Eskel sah, welcher die Arme verschränkt hatte. Dies konnte nur eins bedeuten, er wollte, das ich mich nochmals mit Lambert aussprach. Mit einem Pfeifen rief ich Robin zurück, die eine Maus verspeiste. ,, Ich werde jetzt erstmal Robin baden, was Du, solang machst, ist mir egal.'' ,, Katharina, rede mit ihm.'' ,, Was sollte das bringen? Ich bin nicht dumm Eskel, ich weiß das Hexer nicht treu sind. Bei Geralt bin ich mir nicht wirklich sicher, genauso wie bei dir, aber Du glaubst doch nicht selbst, dass Lambert treu bleiben kann. Er sieht doch jeder Hure hinterher. Selbst als wir unterwegs waren, hat er sich Frauen zum ficken gesucht.'', und damit ließ ich den Älteren stehen.    

 

 

 

 

Summend fuhr ich über Robins Haut, während ich selbst nackt im Fluss saß. Diesen war ich einige Meter entlang gelaufen, bis Eskel außer Sichtweite gewesen war. ,, Du musst still halten, sonst kann ich Dich nicht richtig waschen. Wie bist Du eigentlich so dreckig geworden? Das musst Du mir wirklich mal erklären, Robin.'' ,,Dir ist bewusst , das dir das Vieh nicht antworten kann?'', vernahm ich Lamberts Stimme, weshalb ich schnell bestimmte Körperstellen mit meinen Händen bedeckte. Der Hexer lehnte an einen gegen überliegenden Baum und hatte die Arme überkreuzt. Seit wann stand er dort und hatte mich beobachtet? ,, Was willst Du?'' ,, Du hast mit Eskel geredet.'' ,, Nein, weißt Du, wir haben gechattet.'' ,, Er hat es Dir erzählt.'' ,, Hat er. Kannst Du jetzt bitte abhauen? Ich will mich nämlich noch waschen.'' ,, Warum sollte ich?'' ,, Lambert, bitte. Ich habe dafür jetzt wirklich keine Nerven. Wenn Du mit jemanden diskutieren willst, suche Eskel auf.'', erklärte ich und sah wie der Ältere auf mich zukam. ,, Lambert, was tust Du da?'', stellte ich diesem panisch die Frage, als der Braunhaarige zu mir ins Wasser stieg und seine Hände meine Oberschenkel hinauf wanderten ließ. Überrascht sah ich zu Robin, als sie nach der Hand des Anderen schnappte. Sie spürte also, dass mir die Situation mehr als nur unangenehm war. Der Hexer schien den mini Basilisk nicht als Gefahr anzusehen, sondern machte in seinen tun weiter. ,, L-Lambert, hör auf.'', hauchte ich ihm entgegen und spürte förmlich, wie ich errötete, als eine Hand zwischen meinen Beinen verschwand. Mein Herz schlug so schnell, sodass ich Angst hatte, es würde jede Sekunde aus meiner Brust springen. Der Ältere lehnte sich nach vorne und versiegelte unsere Lippen miteinander. Ein Schauer lief über meine Rücken, als der Hexer versuchte mit seiner Zunge in meinen Mundraum einzudringen. Ein Keuchen entkam mir, als ein Finger in mir eindrang und vergrub meine Finger in seiner Rüstung. Erneut keuchte ich auf und keinen Augenblick später drang seine Zunge in meinen Mund ein. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte, vor allem, als seine meine anstupste. Meine Finger krallte sich fester in den Stoff fest, als mir langsam die Luft ausging, was der Hexer aus spürte. Er löste unseren Kuss und ich konnte für wenige Sekunden erkennen, wie ein Speichelfaden uns verband. ,, Lambert.'', stöhnte ich, als dieser den zweiten Finger in mich einführte und begann mich zu spreizen. Ein Rascheln ertönte, sodass der Hexer innehielt. Sekunden später ertönte eine Stimme, die war beide sofort erkannten. ,, Ich hoffe, ich störe Euch nicht.'' ,, Geralt!''

-7-

 

 

 

Wie versteinert saß ich da und blickte den weißen Wolf geschockt an. Kurz zuckte ich zusammen, als die Finger aus mir verschwanden und war dankbar das Lamberts Körper meinen verdeckte. ,, G-Geralt, was suchst Du hier?'' ,, Eskel hat mir geschrieben.'', und mit diesem Satz hielt der Hexer einen Brief hoch, während er mit der anderen Hand weiterhin die Zügel von Plötze festhielt. ,, Geschrieben? Warum?'' ,, Du solltest Dich erst anziehen, bevor wir dies besprechen.'' ,, Okay.'', sprach ich und erhob mich erst, als die Hexer außer Sichtweite waren. Nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte, kehrte ich zu den Anderen zurück. Nur langsam wurde mir bewusst, das ich beinah mein erstes Mal mit Lambert gehabt hätte. Ich war dankbar darüber, dass niemand mich darauf ansprach und das Geralt auch keine Andeutungen dazu machte. ,,Wird das hier ein Kaffeekränzchen?'', stellte ich die Frage, während ich mich zu ihnen ins Gras setzte. Robin gab einen Laut von sich, lief danach auf Geralt zu und schnupperte an diesen. ,, Das ist der Silberbasilisk, Robin?'' ,, Ja, das ist Robin. Keine Sorge Geralt, sie ist friedlich.'' ,, Ein Weibchen.'', sprach der Hexer, packte den Basilisken, was mich nervös werden ließ. Dies blieb nicht unbemerkt, da Geralt Robin nach einem kurzen Moment hinunter ließ. Sogleich nahm ich sie in den Arm und drückte sie fest an mich, bemerkte dabei, wie der Silberbasilisk sich in meine Kleidung vergrub. ,, Aber mal ein anderes Thema, warum bist Du hier?'' ,, Eskel hat mir vom Vorfall geschrieben.'' ,, Vorfall? Oh, die Sache mit dem Schleimling.'' ,, Das war gefährlich, Katharina. Du hättest dabei sterben können.'' ,, Jetzt halte mir nicht bitte auch noch einen Vortrag.'', meinte ich zu dem Weißhaarigen und verdrehte dabei die Augen. Warum reiten die Hexer darauf herum? Ich habe überlebt, genauso wie Lambert, das war das Einzige was zählte. Für mich war es keine große Sache, dass ich einen lebendigen Schleimling berührt hatte. Während sich die Älteren unterhielten, beschloss ich ein wenig zu lesen. Deshalb kramte ich mein Buch hervor, welches ziemlich mitgenommen war. Aber in dieser Welt war es nicht gerade einfach, Bücher in einen guten Zustand zu bekommen. Meistens waren sie leicht vergilbt, was dadurch kam, das sie meisten in der prallen Sonne liegen gelassen werden. Daher musste ich mich mit dem zufriedengeben, was ich in die Hände bekam. Gerade als ich eine Seite umblättern wollte, hörte ich jemanden Hilfe rufen. Im ersten Moment dachte ich mich verhört zu haben, da die Hexer keine Anstalten machten, sich zu erheben. Mit dem Glauben mir es eingebildet zu haben, wollte ich weiterlesen, als ich es erneut vernahm. Da ich mir schlecht zweimal dasselbe einbilden konnte, klappte ich das Buch zusammen und erhob mich. ,, Wo gehst Du hin?'' ,, Ich will nur etwas nachschauen. Keine Sorge, ich bleibe in der Nähe und rufe Euch, wenn etwas sein sollte.'', erklärte ich ihnen und ließ Robin bei den Hexern. Ohne ein wirkliches Ziel zu haben, irrte ich Minuten lang umher, bis ich den Hilfeschrei abermals hörte. Vorsichtig kämpfte ich mich durch das Dickicht und zischte mehrmals auf, als ich mir dadurch kleinere Schnitte im Gesicht zuzog. Verwundert blieb ich stehen, nachdem ich eine Endriaga-Kriegerin entdeckt hatte, welcher in eine Bärenfalle getappt war. Die Hilfeschreie kamen eindeutig von dieser Kreatur, doch wie konnte das sein? Für mich klangen die Schreie menschlich. ,, Hast Du Schmerzen? Soll ich Dir helfen?'', fragte ich das Monster mit sanfter Stimme. Einen Wimpernschlag später beruhigte sich die Endriaga-Kriegerin, sodass ich auf sie zutreten konnte. Ich kniete mich zu der Falle hinab und begutachte sie. Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich die Bärenfalle ohne Hilfe aufbekommen würde, zog ich mein Jagdmesser. Dieses trug ich zum Schutz bei mir, was aber niemand wusste. ,, So halt still, gleich bist Du wieder frei.'', meinte ich zu der Kreatur, die sich weiterhin ruhig und friedlich verhielt. Nach einigen Minuten hatte ich es endlich geschafft und konnte die Falle ganz öffnen, sodass die Endriaga-Kriegerin aus dieser treten konnte. Angst hatte ich keine, als sie sich zu mir umdrehte, sondern war erleichtert, dass es Ihr gut ging. ,, Es ist schön, dass es Dir gut geht. Aber verspreche mir aufzupassen, dass Du mehr auf Deine Umgebung acht gibst und nicht wieder in Bärenfalle trittst. Das könnte unschön für Dich enden.'', erklärte ich Ihr und war mehr als nur überrascht, als sie ganz schnell das Weite suchte. Den Grund dafür fand ich einige Sekunden später heraus, nachdem ich mich umgedreht hatte. Hinter mir standen die Hexer, was mich verwunderte. ,, Seit wann steht Ihr da?'' ,, Lange genug, um zu sehen, wie Du eine Endriaga-Kriegerin befreist.'' ,, Ich konnte sie doch nicht einfach in der Falle lassen.'', versuchte ich zu erklären, wusste aber, dass ich tief in der Tinte saß. ,, Es ist wahr, Du sprichst mit Monster.'' ,, Der Begriff Monster kann auch Menschen meinen, aber scheinbar ja. Ich weiß doch selbst nicht, warum ich das kann. Es ist einfach so.''

 

 

 

 

  Vorsichtig hielt ich den Fisch über das Feuer, nachdem ich diesen aufgespießt hatte. Geralt war so lieb gewesen und hatte ihn extra für mich gefangen und ausgenommen. Seine Begründung war, dass ich zu dünn wäre. Dies lag wahrscheinlich daran, dass ich an das Essen in dieser Welt nicht gewohnt war. Zudem war die Hygiene der Köche in den meisten Fällen nicht die Beste. ,, Soll ich etwas singen, bis der Fisch fertig ist?'' ,, Nein!'', gab Lambert von sich, der mir gegenüber saß. ,, Du kannst ruhig singen, Katharina.'' ,, Sie wird nicht singen.'' ,, Katharina?'' ,, Lambert hat mir das Singen verboten, was Schwachsinnig ist. Ich kann gut singen, soll ich es beweisen?'' ,, Nein.'' ,, Warum?'' ,, Du wirst nicht singen.'' ,, Ich kann tun und lassen, was ich will!'' ,, Genug Ihr beide!'', mischte sich Geralt ein, weshalb wir still blieben. Mit dem weißhaarigen Hexer sollte man sich lieber nicht anlegen, vor allem, weil Yennefer sich früher oder später mit einmischen würde. Statt weiter mit dem Braunhaarigen zu streiten, begann ich den fertigen Fisch zu essen. Zwar würde dieser mit Gewürzen besser schmecken, aber was zählte war, dass er meinen Hunger stillte. Je später es wurde, desto müder wurde ich, bis ich mich schlafen legte.

 

 

 

 

Ein Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meinem Schlaf und als ich meine Augen öffnete, erkannte ich Eskel, der vor mir in die Hocke gegangen war. ,, Steh auf, Katharina.'' ,, Mhm?'' ,, Wir reiten weiter.'' ,, Achso.'', brachte ich verschlafen heraus, richtete mich auf und streckte mich. Dass meine Knochen dabei knacksten, ignorierte ich gekonnt. ,,Morgen.'', meinte ich zu Geralt und Lambert, nachdem ich mich erhoben und den Dreck von der Kleidung geklopft hatte. In wenigen Minuten würden sich unsere Wege trennen, für eine sehr lange Zeit. Deutlich spürte ich den Blick des jüngsten Hexers auf mir, während ich auf meine Schimmelstute stieg. ,, Habt Ihr Robin gesehen?'' ,, Wahrscheinlich ist sie jagen.'' ,, Kaum zu glauben, wie schnell sie erwachsen wird.'', sprach ich und hielt weiterhin Ausschau, nach dem Silberbasilisken. Leicht trat ich Star in die Flanken, signalisierte Ihr somit, dass sie loslaufen könnte, nachdem Eskel auf seinen Rappen gesessen hatte. Mein Blick war stur nach vorne gerichtet, auch als Eskel mir kurz auf die Schulter klopfte. ,, Wohin reiten wir hin?'' ,, Zurück nach Kaer Morhen.'' ,, Was? Warum?'' ,, Dort bist Du in Sicherheit.'' ,, Vor was muss ich beschützt werden?'' ,, Sollte jemand von der Fähigkeiten erfahren, wirst Du gejagt werden.'' ,, Aber ich spreche doch nur mit Monster. Was soll daran schlimm sein?'' ,, Katharina, Du könntest ihnen befehle geben.'' ,, Und? Ich meine höhere Vampire können niedrige Vampire Befehle geben.'' ,, Wir reden später darüber.'' ,, Meinetwegen.'' ,, Wie geht es Dir?'' ,, Was meinst Du?'' ,, Ich meine das mit Lambert.'' ,,Oh, das meinst Du. Ich werde darüber hinwegkommen, es ist nur Lambert. Über ihn kann man sich schnell aufregen. Weiß er, dass wir nach Kaer Morhen reiten?'' ,, Nein, Geralt und ich hielten es für besser, ihm davon nicht zu erzählen.'' ,, Darf ich den Grund wissen, warum?'' ,, Es ist besser so.'' ,, Ich hätte damit rechnen müssen, dass Du das sagst. Aber jetzt mal wirklich, was wäre daran so schlimm, wenn ich den Grund wissen würde?'' ,, Katharina.'' ,, Habe verstanden, ich werde nicht mehr danach fragen. Du Eskel, kann ich Dir etwas vorsingen?''

 

 

,, Du Eskel, ich hätte da eine Frage an Dich. Warum hat Dein Auftrag so lange gedauert?'' ,, Der Schleimling ist auf der Suche nach einem Weibchen an verschiedene Orte geflogen.'' ,, Das erklärt so einiges. Irgendwie sind Schleimlinge auf ihre Weise ganz süß.'' ,, Du bist wohl möglich die Einzige, die Schleimlinge süß findet, Katharina.'' ,, Gut möglich. Aber Du musst schon zugeben, das Robin süß ist.'' ,, Erzähl das dem Schwein, das sie in zwei Hälften gerissen hat.'' ,, Das war keine Absicht von Ihr gewesen! Es war halt am falschen Ort zu falschen Zeit. Robin kann wirklich nichts dafür, sie ist in den Wochen seit wir unterwegs sind gewachsen und von Mäusen kann sie nicht satt werden.'' ,, Sie ist Basilisk, Katharina. Eure Wege müssen sich bald trennen.'' ,, Das ist mir bewusst.'', meinte ich zum Hexer, bevor mein Blick zu Robin wanderte, welche über unsere Köpfer hinweg flog. Wie ich vom Älteren erfahren hatte, wachsen Basilisken im ersten Jahr zügig heran. Dies konnte ich nur bestätigen, denn Robin besaß mittlerweile die Größe von einem Pony. Trotzdem kam sie jeden Abend zu mir, um zu kuscheln. In ihre Augen war ich ihre Mutter und beschützte sie. ,, Werden wir uns eine Höhle für die Nacht suchen?'' ,, Es befindet sich hier in der Nähe ein Dorf. Wir werden dort ein Gasthof finden.'' ,, Wie viele Dörfer gibt es eigentlich hier in der Nähe? Es kommt mir so vor, als würden sie wie die Pilze aus dem Boden schießen.'' ,, Viele Menschen mussten während den Krieg ihre Dörfer verlassen und haben neue erbaut.'' ,, Das ergibt Sinn. Es würde auch erklären, warum es so viele kleine Dörfer sind. Zum Glück besitzen viele davon Gasthäuser oder Tavernen. Ich habe wirklich keine Lust mehr darauf, so oft draußen zu schlafen.'', erklärte ich und spürte keinen Augenblick später den Blick vom Braunhaarigen auf mir. Verwirrt sah ich zu meinen besten Freund und legte dabei meinen Kopf etwas schief. ,, Du warst erkältet gewesen.'' ,, Ja, das war ich. Hat er es Dir erzählt? Das verwundert mich.'' ,, Er hat mir erzählt, das Du zusammen gesackt bist. Du musst mehr auf Deine Gesundheit achten, Katharina.'' ,, Ja, Eskel.''

 

 

Mit großen Augen sah ich den Hexer an, als dieser mir ein Kleid hinhielt. Nicht nur, das dieses einen viel zu großen Ausschnitt besaß, es war auch noch Rosa. Meine Hassfarbe. ,, Das werde ich auf keinen Fall tragen!'' ,, Katharina, der Baron besteht darauf.'' ,, Dann soll er das hässliche Teil doch anziehen. Ich werde kein zweites Mal ein Kleid anziehen.'' ,, Wann hast Du eins getragen?'' ,, Auf so ein blödes Dorffest. Lambert hatte mich dazu gezwungen.'', erzählte ich dem Älteren und verfluchte innerlich den Baron. Wir befanden uns seit Tagen bei diesem, nachdem Eskel eine große Menge Kronen angeboten wurden, wenn er das Biest erledigt, das die Bauern umbrachte. Wir hatten bislang keine Spuren entdeckt, was bedeutete es Bescheid wusste, das wir den Auftrag angenommen hatten. ,, Katharina, zieh das Kleid an.'' ,, Nein, nur über meine Leiche! Ich bin flach wie ein Brett, wozu brauche ich so einen großen Ausschnitt und dann ist es noch Rosa. Rosa, Eskel! Das ist meine absolute Hassfarbe, gleich nach Neonfarben. Kann ich nicht stattdessen einen Anzug oder so tragen? Warum darfst Du eigentlich Deine Rüstung anbehalten?'' ,, Weil ich ein Hexer bin und mein Auftrag ist das Monster zu töten.'' ,, Das ist unfair!'' ,, Katharina.'', sprach Eskel meinen Namen, sodass mir bewusst wurde, das seine Geduld langsam ein Ende fand. Ein Seufzen kam mir über die Lippen, als ich dem Anderen meinen Rücken zudrehte und begann mich auszuziehen. Ich würde nur mit Eskels Hilfe in das Kleid kommen, da dieses von hinten zugeschnürt und zugeknöpft werden musste. ,, Wie zum Henker bekommen da Frauen Luft darin? Nicht so fest, ich bekomme kaum noch Luft.'' ,, Deine Taille ist ziemlich schmal. Ich muss das Kleid enger schnüren.'' ,, Du bringst mich damit noch um. Zum Glück sieht mich Lambert nicht darin, der würde mich bis an mein Lebensende damit aufziehen.'' ,, Oder Dir es vom Leib reißen.'' ,, Eskel!'', meinte ich aufgebracht und drehte mich zu meinen besten Freund um, während ich meine Arme verschränkte. Seit ich dem Braunhaarige erzählt hatte, was alles zwischen mir und Lambert passiert war, zog er mich mit diesem auf. Das Eskel dies nur tat, um mich aufzuheitern, war mir bewusst und ich war ihm sehr dankbar dafür. ,, Du siehst wunderschön aus, Katharina.'' ,, Ich fühle mich eher unwohl darin. Mir wäre eine Corsage und eine Hose lieber oder ein Hemd mit kurzer Hose. Nun denn, auf in den Kampf.''

 

-8-

 

 

Mit Eskel an meiner Seite betrat ich den Saal, indem das Fest stattfinden sollte. Die Tische waren reichlich gedeckt und auch für Wein war gesorgt. Angewidert verzog ich mein Gesicht, als ich an die letzte Feier zurückdenken konnte, der ich beigewohnt hatte. ,, Du wirst Dich aber nicht betrinken oder?'' ,, Wir Hexer vertragen einiges, Katharina.'' ,, Das ist mir bewusst, dennoch tu mir den Gefallen und rühre den Wein nicht an.'' ,, Meinetwegen, ich werde keinen Schluck trinken.'' ,, Danke Eskel. Ich möchte ungern noch mehr über den Sexleben erfahren.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, spürte ich den Blick des Älteren auf mir. Grinsend ließ ich den Hexer stehen und sah mir den Saal genauer an. ,, Weib, komm her.'', vernahm ich die Stimme des Barons und sah, wie diese mich zu sich winkte. Bei dem Baron handelte es sich um einen Mann mittleren Alters, was deutlich zu sehen war. Die Narben in seinem Gesicht verriet, das er so einige Schlachten miterlebt hatte. Sein Name lautete Bartholomeus, wie ich von Eskel erfahren hatte. Dennoch sprachen die Menschen nie seinen Namen aus, sondern nannten ihn vor Angst nur Baron. Dies konnte ich nicht verstehen, es war nur ein Name. ,, Wie kann ich ihnen helfen, Bartholomeus?'', stellte ich die Frage, nachdem ich vor dem Mann zum Stehen gekommen war und konnte die Blicke der Bediensteten auf mich spüren. Zu meiner Verwunderung lachte der Baron, bevor er auf den Tisch schlug, an dem er saß. ,, Du traust Dich was, Weib. Seit Jahren hat niemand meinen Namen ausgesprochen.'' ,, Weshalb sollte ich Angst haben? Ich bin mit einem Hexer unterwegs und sehe jeden Tag schreckliches. Blut, Gedärme und Monster. Es gibt keinen Grund für mich, vor einem Namen Angst zu haben.'' ,, Gute Argumente, Weib. Setz Dich zu mir und trink! Wo bleibt der Wein?'', schrie der Baron einer Magd zu, die sich erschrak und hastig davon lief. Mir war bewusst, das sie aus dem Weinkeller den besten Wein holen würde, nur um nicht ausgepeitscht zu werden. Ich verdrehe die Augen, zog einen Stuhl herbei und setzte mich zum Älteren an den Tisch, wobei ich Eskels Blick für einen kurzen Moment auf mir spürte. Ich war ihm dankbar dafür, das er mir so sehr vertraute, sodass er meine Entscheidungen nicht hinterfragte. ,, Hast Du Dich über das Kleid gefreut, Weib?'' ,, Erstens, mein Name lautet Katharina und nicht Weib. Zweitens hasse ich es. Es ist Rosa, zudem kann ich Kleider nicht ausstehen.'' ,, Du kriecht mir nicht in den Arsch wie die anderen Weiber.'' ,, Ich bin nicht die Anderen. Hexer ziehen von einem Dorf zum Anderen, töten für Kronen. Sie haben keinen Ort, den sie ein Zuhause nennen können und für mich gilt das Gleiche. Ich will keinen teuren Schmuck oder edle Kleider haben. Will auf keine Bälle gehen oder bedient werden.'' ,, Wäre ich nicht bereits mit meinem alten Weib verheiratet, würde ich Dich zu meinen machen.'' ,, Mein Herz gehört bereits jemanden.'' ,, Dem Hexer?'' ,, Einen anderen Hexer.'', sprach ich und dachte an Lambert. Der Baron wollte darauf etwas erwidern, als der Wein gebracht wurde. Mit einer Handbewegung schob ich den Krug weg, welcher vor mir abgestellt wurde und lehnte mich zurück. ,, Drink.'' ,, Ich trinke keinen Wein, zudem bin ich nicht hier um mich zu betrinken. Ein Monster treibt hier sein Unwesen und es muss gefunden werden.'', und damit erhob ich mich.

 

 

 

,, Und bereits etwas herausgefunden?'', fragte ich Eskel, während ich mich neben ihn stellte. Seit Stunden war das Fest im Gange und es war nichts Merkwürdiges geschehen. ,, Nein, alles scheint normal.'' ,, Betrunkene sind normal? Ich vergaß, in dieser Welt ist sowas normal. Wa-'', ich brach ab, als ich für wenige Sekunden etwas wahrnahm. ,, Katharina?'' ,, Es ist hier. Das Monster.'' ,, Wo?'' ,, Ich weiß es nicht genau.'' ,, Konzentriere Dich.'', meinte der Braunhaarige, weshalb ich meine Augen schloss. Ich blendete alles um mich herum aus und konzentrierte mich auf das Monster, bis ich seinen Standpunkt ausfindig machen konnte. ,, Der Weinkeller!'', kaum hatte ich dies von mir gegeben, rannten der Hexer und ich los. Mehrmals fluchte ich, als ich dank des Kleides stolperte und schwor mir niemals mehr so ein langes Kleid zu tragen. Ruckartig blieb ich stehen, nachdem der Braunhaarige die Tür zum Weinkeller ausgestoßen hatte. Mitten in dem lag eine Leiche einer Magd und neben Ihr stand eine Bruxa. Ohne zu zögern, zog Eskel sein Silberschwert, zeigte somit das er kampfbereit war. Mit einem Kreischen stürzte sich die Bruxa auf meinen besten Freund, versuchte ihn mit seinen Krallen zu treffen, bis Ihr Blick meinen traf. Sie starrte mich an, achtete somit nicht mehr auf den Älteren, der zum Angriff überging. Schmerz durchfuhr mich, als die Klinge den Körper der Bruxa durchbohrt. Ich sank auf meine Knie, als der Schmerz starker wurde und sah auf, als ich eine Hand auf meinen Rücken spürte. ,, Katharina, was ist los?'' ,, I-Ich habe Schmerzen.'', gab ich von mir und biss mir auf die Lippe, als der Schmerz unerträglich wurde. Nur am Rande nahm ich wahr, wie der Hexer sich erhob und Sekunden später verschwand der Schmerz. Erleichtert atmete ich auf, versuchte mich zu erheben, doch scheiterte daran. Es dauerte einige Momente, bis mir bewusst wurde, was geschehen war. Geschockt blickte ich auf den Leichnam der Bruxa, die sich zurückverwandelt hatte. Ich hatte ihren Schmerz gespürt.

 

 

 

,, Eine was?'' ,, Eine Bruxa, ein weiblicher Vampir. Sie sehen aus wie normale Frauen und sind sehr gefährlich. Also wo bleibt unsere Belohnung?'' ,, Hier, Weib. Ihr beide habt Euch die Kronen zu Recht verdient. Das Kleid kannst Du behalten, sehe es als Bonus an, Weib.'' ,, Wie freundlich von Dir.'', meinte ich zum Baron, welcher daraufhin laut lachte. Kopfschüttelnd drehte ich mich um und drückte Eskel die Kronen in die Hand, da er so gesehen die ganze Arbeit getan hatte. Ich hatte ihm nur verraten, wo sich das Monster aufgehalten hatte und dieses abgelenkt. Während ich zum Stall lief, wo die Pferde untergebracht waren, ignorierte ich den besorgten Blick vom Hexer. ,, Na meine Hübsche. Schmeckt Dir das Heu?'', stellte ich Star die Frage, nachdem ich ihre Stallbox erreicht hatte und strich Ihr über die Mähne. Die Stute wippte mit ihrem Kopf, bevor sie weiter brav Ihr Heu fraß. ,, Katharina, wir sollten darüber reden.'' ,, Können wir das bitte später, ich will einfach nur noch von hier verschwinden. Hilfst Du mir aus dem Kleid raus? Ich kann schlecht damit reiten.'' ,, Meinetwegen.'', sprach der Ältere, schritt zu mir und half mir aus dem Kleid heraus. Für einen Moment zuckte ich zusammen, als der Braunhaarige die Narbe nachfuhr, die sich auf meinen Rücken befand. ,, Sie beginnt zu verblassen.'' ,, Das beruhigt mich. Denkst Du, ich werde noch weitere erhalten?'' ,, Sehr wahrscheinlich, aber keine von Lambert mehr.'' ,, Es war nicht seine Absicht gewesen, er wollte Robin treffen und nicht mich.'' ,, Du liebst Lambert, sonst würdest Du ihn nicht in Schutz nehmen.'' ,, Ja, ich denke ich liebe ihn wirklich. Ausgerechnet ihn. Gott muss mich hassen. Können wir bitte das Thema wechseln?'' ,, Du solltest Dich anziehen, sonst erkältest Du Dich.'' ,, Ja, Eksel.'', gab ich von mir und zog meine gewohnte Kleidung an. Danach stieg ich auf mein Pferd, welches bereits gesattelt war. Eskel tat mir gleich und stieg auf seinen Rappen, der den Anderen freudig begrüßt hatte. Nebeneinander ritten wir aus dem Stall und verließen das Anwesen des Barons. ,, Wir nehmen aber keine weiteren Aufträge mehr an oder? Immerhin wollten wir eigentlich ohne Zwischenstopp nach Kaer Morhen.'' ,, Ich werde keine weitere annehmen, darüber brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.'' ,, Gut. Wirst Du Geralt schreiben, das ich Schmerzen hatte, nachdem Du die Bruxa mit Deinem Schwert durchbohrt hast?'' ,, Das werde ich, Katharina. Er muss erfahren, dass Du den Schmerz der Monster spüren kannst.'' ,, Aber warum gerade jetzt? Früher war nichts gewesen. Lambert hat etliche Monster umgebracht und dabei habe ich nichts gefühlt.'' ,, Überlege, war bei der Bruxa etwas anders?'' ,, Ja, sie hat mir direkt in die Augen geschaut, bevor Du sie getroffen hast. Denkst Du Triss könnte uns weiter helfen?'' ,, Es könnte sein, dafür müssten wir sie aufsuchen.'' ,, Es macht keinen Unterschied mehr, wenn wir einige Wochen früher oder später in Kaer Morhen auftauchen. Außerdem habe ich Triss lange nicht mehr gesehen. Du weißt nicht zufällig, wo sie sich aufhält?'' ,, Zurzeit befindet sie sich in Nilfgaard.'' ,, In Nilfgaad, was hat sie denn da zu suchen?'' ,, Dort befindet sich die Universität für Magier. Wie gut ist Dein Nilfgaarder Dialekt?'' ,, Es geht, da es schwer zu lernen ist. Wie gesagt, ich habe mit Euren Sprachen so meine Probleme.'', erklärte ich dem Älteren und blickte in den Himmel, als ich Robin Kreischen vernahm. Das Basiliskenweibchen flog in Kreisen, sodass mir bewusst wurde, das sie auf der Jagt war. Hoffentlich nicht auf Menschen, denn die waren leichte Beute. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich daran denken musste, wie klein sie mal gewesen war. ,, Ist sie nicht süß?'' ,, Sie ist ein Silberbasilisk. Die sind nicht süß.'' ,, Wenn Du meinst. Was machen wir eigentlich mit Ihr, wenn wir in Nilfgaard sind? Die Soldaten werden sie umbringen, wenn diese sie entdecken.'' ,, Es wäre am besten, wenn sie in den Wäldern bleibt. Dort ist sie am sichersten.'' ,, Auch wenn Du damit recht hast, fühle ich mich bei den Gedanken unwohl sie alleine zu lassen.'' ,, Sie ist nicht Dein Kind, Katharina.'' ,, Ich weiß, aber es fühlt sich so an.''

 

 

 

 

Mit einem mulmigen ritt ich den Nilfgaardischen Soldaten vorbei, spürte dabei ihren Blick auf mir. Es war durchaus ungewöhnlich eine junge Frau in der Begleitung eines Hexers zu sehen. ,, Katharina, Du musst Dich beruhigen.'', vernahm ich die Stimme meines besten Freundes und blickte zu diesem hinüber. Eskels Blick war nach vorne gerichtet, trotzdem erkannte ich auf der Stelle, dass er unsere Umgebung beobachtete. In Nilfgaard waren Hexer nicht gerne gesehen, was zum größten Teil an Geralt lag. Ich selbst konnte dies wiederum nicht verstehen, denn der weiße Wolf tat das, was er für richtig hielt. ,, Schau nach vorne, das erregt weniger Aufmerksamkeit.'' ,, Ja, Eskel. Natürlich bin ich nervös, ich war vorher noch nie hier gewesen. Außerdem spürte ich die Blicke der Soldaten auf uns, das kann nichts Gutes bedeuten.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, stellten sich Soldaten uns in den Weg. Wir hielten mit den Pferden an, bevor ich der Schimmelstute über den Hals strich, um sie zu beruhigen. Star mochte keine bewaffnete Männer, wie ich bemerkt hatte. Nur bei den Hexern machte sie eine Ausnahme. Einer der Männer trat vor, sodass ich annahm, das er der General sein musste. ,, Der Kaiser Emhyr var Emreis möchte Euch und Eure Begleitung sehen, Hexer. Folgt uns.'', sprach der Mann, weshalb ich zum Braunhaarigen blickte. Eskel nickte mir zu, signalisierte mir somit, dass wir den Befehl nachkommen würden. Eine andere Wahl blieb uns nicht, sie waren in der Überzahl. Leicht trat ich Star in die Flanken, damit sie den Soldaten folgte, die vor uns liefen, wobei mein Blick auf die Flaggen wanderte, die sie trugen. Eine goldene Sonne auf einem schwarzen Hintergrund, das Wappen vom Nilfgaard. Sofort wanderte meine Gedanken zu dessen Herrscher. Was Wollte der Kaiser von uns und wie konnte er so schnell unsere Anwesenheit herausgefunden? Emhyr var Emreis, Deithwen Addan yn Carn aep Morvudd, lautete der volle Name des Kaisers und soweit ich wusste, bedeutete dies die weiße Flamme, die auf den Grabhügeln der Feinde tanzt. Der Name passte zu einem Mann, der keine Gnade und Mitleid kannte. Ich kannte die Geschichte auswendig, wie Emhyr var Emreis zum Kaiser geworden ist. In meiner Welt hatte ich mehrmals die Bücher zu The Witcher gelesen. Zum Glück würde Ciri niemals wie Ihr Vater werden und hatte sich in den Kopf gesetzt Hexerin zu werden. Dann würde es mir bewusst, der Kaiser wollte uns nach dem Standort von Ciri ausfragen. Weder ich noch Eskel wussten, wo sich die Aschblondhaarige aufhielt, denn dies allein wussten nur Geralt und Yennifer.

 

 

 

Zögernd stieg ich von der Schimmelstute hinunter, die daraufhin von einem Stallburschen an den Zügeln gepackt und weggebracht wurde. Das Gleiche geschah auch mit Scorpion, weshalb ich mich neben den Hexer stellte. Dieser legte mir eine Hand auf den Rücken, worüber ich ihm sehr dankbar war, denn ich fühlte mich unwohl. Deutlich spürte ich die Blicke der Adligen und Bediensteten auf uns und konnte Ihr Tuschel vernehmen. ,, Verzeiht General, Sie haben uns ihren Namen nicht genannt.'' ,, Morvran Voorhis, mein Name. Hexer, legen sie ihre Waffen ab, genauso wie ihre Begleitung.'', befahl der General, weshalb wir dies nachkamen. Mir war bewusst, sollten wir nur eine falsche Bewegung machen, würden wir nicht mehr lebend hier herauskommen. Nachdem wir unsere Waffen abgelegt hatten, wurden wir zum Kämmerer geführt, welcher bereits uns erwartete. ,, Das junge Fräulein bitte in diese Kammer.'' ,, Sie bleibt bei mir.'', widersprach Eskel dem Mann, der nicht erfreut darüber war. Ich legte eine Hand auf dem Arm des Älteren, sodass ich seine Aufmerksamkeit bekam. ,, Es ist in Ordnung, Eskel. Es schickt sich hier nicht, das Frauen und Männer sich im selben Raum umziehen.'', sprach ich und begab mich danach in die Kammer, die für mich bestimmt war. Sogleich war ich umzingelt von Kammerzofen, die mich aus meiner Kleidung befreiten und in einer Wanne steckten. Es war mehr sehr unangenehm, das ich mich nicht selbst waschen durfte, nahm es aber hin. Weniger wenigen später saß ich mit einem Handtuch umwickelt auf einen Hocker und ließ mir die Haare flechten. Ein Seufzen entkam mir, als einer der Kammerzofen mir ein dunkelgrünes Kleid hinhielt. Dieses bestand aus Seide und besaß zu meiner Missgunst ein Korsett. ,, Möchten sie ein anderes Kleid tragen?'', wurde ich gefragt und verneinte. Ich hielt die Luft an, während eine der Zofen das Korsett enger schnürte und wünschte mir an einen ganz anderen Ort zu sein. Zum zweiten Mal musste ich in kürzerer Zeit ein Kleid tragen und das gegen meinen Willen. Innerlich war ich froh darüber, das Lambert sich nicht in der Nähe befand. Wie er wohl reagieren würde? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür aufgerissen wurde in Eskel hineinkam. Schnell biss ich mir auf die Lippe, um nicht aufzulachen. ,, Gut siehst Du aus, Eskel.'', meinte ich und lachte im nächsten Moment los. Die Kammerzofen suchten das Weite, was mir recht war. ,, Dir steht die Hexerrüstung eindeutig besser. Keine Sorge, wir müssen nicht lange so herumlaufen.'', erklärte ich, während ich seine Kleidung richtete, die stark dieser ähnelte, die Geralt angehabt hatte, als er ebenfalls beim Kaiser eine Audienz hatte. ,, Du weißt wie man sich vor einem Kaiser verbeugt?'' ,, Ich nehme an, Du weißt es.'' ,, Ja, ich weiß es. Linkes Bein nach vorne, rechte Hand auf die Brust. So müssen wir uns verneigen. Stellst Du Dir auch die Frage, warum wir hier sind?'' ,, Wir werden es bald erfahren, Katharina.''

-9-

Nervös griff ich nach Eskels Hand, nachdem der Kämmerer uns beim Kaiser angekündigt hatte. Emhyr var Emreis saß wie erwartet auf seinen Thron, als wir den Raum betraten. Kurz sah ich zum Hexer, bevor ich dessen Hand losließ, um mich zu verbeugen. Mit einer Handbewegung schickte der Kaiser seine Bediensteten hinfort, erst danach erhob er sich. Allein sein Erscheinungsbild verriet, das jede falsche Bewegung einen den Kopf kosten konnte. ,, Hexer, sie kennen Geralt, nicht wahr? Ihr tragt das gleiche Medaillon.'', sprach der Kaiser, während sein Blick zu mir wanderte. Mir wurde auf der Stelle bewusst, dass er damit versuchte mich einzuschüchtern. Da ich ihm das Spiel nicht so leicht machen würde, erwiderte ich seinen Blick und sah ihm somit direkt in die Augen. ,, Eskel sowie auch Geralt sind von der Wolfsschule, mein Kaiser. Dürfte ich die Frage stellen, warum Sie uns zu sich gerufen haben? Wenn es um ihrer Tochter geht, müssen wir Sie leider enttäuschen, wir kennen ihren derzeitigen Aufenthalt nicht. Wir haben keine Informationen von Geralt darüber erhalten. Sie müssen den weißen Wolf dazu befragen.'', sprach ich mit fester Stimme und wusste, das ich im schlimmsten Fall gerade unser Todesurteil unterschrieben hatte. ,, Nach meinen Informationen, besitzen Sie einen Basilisken. Haben sich meine Informanten geirrt?'', stellte Emhyr mir die Frage, woraufhin ich erstarrte. Niemand konnte wissen, das Robin zu mir gehörte. Jemand musste ich seit längerer Zeit beobachtet haben und wusste von meinen Fähigkeiten. Der Kaiser hatte uns nicht zu sich rufen lassen, weil er etwas über Ciri herausfinden wollte, es ging ihm allein um mich. Hilfesuchend sah ich zu Eskel, welcher genauso geschockt war wie ich. Wir hatten mit allem gerechnet, nur damit nicht. Schlagartig wurde mir bewusst, das nicht meins, sondern der Leben vom Hexer auf dem Spiel stand. Sollte ich Emhyr belügen, würde Eskel die Strafe dafür bekommen. ,, Nein, ihre Informanten haben sich nicht geirrt. Ich besitze einen Silberbasilisken, ihr Name lautet Robin. Sie sieht mich als ihre Mutter an, da sie mich als Erstes sah, nachdem sie geschlüpft ist.'', erklärte ich und war meinen besten Freund dankbar dafür, das er kein Wort sprach. ,, Ihr könnt gehen, Hexer.'' ,, Ich werde bleiben.'' ,, Ihr wollt meinen Befehl missachten?'' ,, Eskel, es ist in Ordnung. Bitte geh.'', flehte ich den Braunhaarigen an, damit er aus der Schusslinie kam. Der Hexer blickte mir für einen Moment direkt in die Augen, bevor er meiner Bitte nachkam. Erst nachdem die Tür hinter Eskel zugefallen war, wanderte mein Blick zum Kaiser von Nilfgaard. ,, Was wollen sie von mir?'' ,, Ihre Macht.'' ,, Meine Macht? Ich muss sie enttäuschen, ich besitze keine Macht.'' ,, Sie reisen mit einem Hexer und besitzen einen Basilisken. Laut meinen Informanten, können sie Monster kontrollieren.'' ,, Ihr Informant könnte sich irren. Selbst wenn ich solch eine Macht besitzen würde, würde ich sie niemals für einen Krieg missbrauchen. Ich kenne ihre Geschichte und ich weiß, dass sie auf Rache aus sind. Doch diese kann ich ihnen nicht geben. Wenn sie mir verzeihen, ich werde bereits erwartet.'', damit drehte ich mich um und ging. Draußen erwartete mich bereits Eskel und zusammen verließen wir den schrecklichen Ort. Ich nahm mir nicht einmal die Zeit fürs umziehen, da ich nur noch verschwinden wollte. ,, Was wollte der Kaiser von Dir?'' ,, Meine Macht. Ich sollte die Monster benutzen, um seine Feinde niederzumetzeln.'' ,, Was hast Du ihm geantwortet?'' ,, Das ich dies nicht tun werde und dann bin ich einfach gegangen. Sag nichts, ich weiß selbst, dass dies reiner Selbstmord gewesen war.'' ,, Du hast wohl dem mächtigsten Mann dieser Welt den Befehl verweigert.'', meinte der Ältere zu mir, weshalb ich nur mit dem Schultern zuckte. Äußerlich ließ ich mir nicht anmerken, wie nervös ich in Wirklichkeit war. Ich rechnete jeden Moment damit, das Soldaten uns angriffen. ,, Lass uns einfach Triss aufsuchen und danach so schnell wie möglich von hier verschwinden.''

 

 

 

 

 

Stürmisch umarmte ich die rothaarige Zauberin, nachdem wir diese in der Nähe der Universität gefunden hatten. ,, Katharina?'', stellte Triss die Frage, weshalb ich nickte und spürte wie seinen keinen Augenblick später meine Umarmung erwiderte. ,, Wie hübsch Du geworden bist und wie ich sehe, bist Du mit Eskel unterwegs. Es ist schön Dich wiederzusehen, Eskel.'' ,, Dich auch, Triss.'' ,, Was führt Euch beide zu mir?'' ,, Nun, war haben da ein Problem und es betrifft mich.'', erklärte ich der Älteren, während ich einen Schritt zurückging. Die Rothaarige sah von mir zum Hexer und dann wieder zurück. ,, Ich kann mit Monster reden und sie kontrollieren, zudem spürte ich ihren Schmerz.'' ,, Erläutere dies bitte.'' ,, Was Katharina damit sagen will ist, das sie den Schmerz von Monster spürt, den sie verspüren. Ich habe vor kurzen eine Bruxa mit meinem Schwert durchbohrt und Katharina hat ihren Schmerz gespürt. Als Lambert durch einen Schleimling im Gefahr war, hat sie diesen dazu gebracht Lambert zu verschonen. Katharina besitzt außerdem einen Silberbasilisken.'', kaum hatte mein beste Freund dies ausgesprochen, blickte mich Triss geschockt an. ,, Ich war einige Zeit mit Lambert unterwegs gewesen, da Eskel einen Auftrag gehabt hatte. In der Zeit hat Lambert ein Silberbasiliskenweibchen getötet und Ihr Nest zerstört, nur ein Ei blieb unversehrt. Ich nahm es an mich und nach einige Zeit ist Robin geschlüpft. Sie sieht mich als ihre Mutter an. Zeit verging und wir stießen auf Eskel und beschlossen ihm bei seinem Auftrag zu helfen. Dabei handelte es sich um Schleimlinge, die in ihrer Paarungszeit gewesen waren. Lambert hatte sein Schwert verloren und da ich ihn nicht sterben lassen wollte, habe ich die Aufmerksamkeit vom Schleimling auf mich gelenkt. Er hat mir kein Leid zugefügt und ist davongeflogen, nachdem ich ihn bat meinen Freunden nichts zu tun. Es gibt noch einige Beispiele, die ich aufzählen könnte, aber dann würden wir bis morgen noch hier stehen.'' ,, Wer weiß von Deiner Fähigkeit?'' ,, Lambert, Geralt, Eskel natürlich und Du. Bei Yennefer bin ich mir nicht, ob Geralt sie bereits darüber Informiert hat.'', beantwortete ich ihre Frage und spürte Sekunden später Eskels Blick auf mir. Ich hatte bewusst eine bestimmte Person ausgelassen, da ich die Zauberin nicht unter Druck setzten wollte. Die Rothaarige blickte mir direkt in die Augen, als wollte sie herausfinden, ob ich auch wirklich alle Personen erwähnt habe. ,, Bitte schaue mich nicht so an. Gut, es gibt noch eine Person.'' ,, Die wäre?'' ,, Der Kaiser.'', sprach ich, sodass sich die Pupillen der Älteren sich weiteten. Sprachlos sah sie mich an, bevor Ihr Blick zum Hexer wanderte, welcher darauhin nickte. Verzweifelt sah uns die Zauberin an und mir wurde bewusst, dass sie mir nicht weiter helfen konnte. Weder mit meiner Fähigkeit, noch mit dem Kaiser. ,, Katharina, wenn Du es mir erlaubst, würde ich gerne die Logo der Zauberinnen zusammen rufen.'' ,, Du hast meine Erlaubnis, Triss. Es wird sich herumsprechen, früher oder später.'' ,, Darf ich Euch noch eine Frage stellen? Seid Ihr ein Paar?'', kaum hatte die Rothaarige dies Ausgesprochen, sah ich sie perplex an. Wie kam sie auf den Gedanken, dass ich und Eskel zusammen waren? ,, Katharina und ich sind kein Paar. Sie hat Ihr Herz bereits an Lambert verschenkt.'', klärte der Braunhaarige die Andere auf und legte dabei seine Hand auf meinen Rücken. Ich verstand auf der Stelle, dass er mich damit aufmuntern wollte. Auch Triss schenkte mir zur Aufmunterung ein Lächeln. ,, Danke für Eure Aufmunterung. Mir ist bewusst, dass aus mir und Lambert nichts werden kann. Ich werde darüber hinwegkommen.'', sprach ich zu den Beiden, um das Thema Lambert zu beenden. Triss nickte mir zu, bevor sie sich an Eskel wand. ,, Werdet Ihr nach Kaer Morhen reiten?'' ,, Das werden wir. Geralt ist darüber bereits informiert. Solltest Du Lambert antreffen, beantworte seine Fragen nicht.'' ,, Ich verstehe.''

 

 

 

,, Eskel, darf ich dir eine Frage stellen?'' ,, Welche?'' ,, Warum nahm Triss an, das wir ein Paar sind?'' ,, Ich habe damals Interesse an dir gezeigt.'', sprach der Hexer, weshalb ich perplex zu diesem sah. Es dauerte einen Moment, bis ich Verstand, was er damit sagen wollte. ,, Du hattest einen crush auf mich? Ich meine wie? Ich bin nicht gerade sehr weiblich, wenn man davon absieht, das ich eine junge Frau bin.'' ,, Durch Vesemir befandest Du Dich in meine Nähe, zudem war ich für dein Wohlergehen verantwortlich.'' ,, Wer wusste alles davon, also das Du einen crush auf mich hattest?'' ,, Das konnte ich dir verraten, wenn Du mir erklären würdest, was crush bedeutet.'' ,, Crush bedeutet in jemanden verliebt zu sein.'' ,, Um deine Frage zu beantworten, alle die sich damals auf Kaer Morhen befunden hatten.'' ,, Oh, sie viele. Warte mal einen Moment, mir wird gerade etwas klar. Darum hatte Lambert angenommen, das ich dich meine!'' ,, Katharina, erläutere dies.'' ,, Ich habe mal für Julian gesungen, also für Rittersporn und wie es scheint, dachte Lambert, ich würde über dich singen. Er war ziemlich wütend auf mich gewesen, das war in der Nacht gewesen, in der Robin geschlüpft ist. Ähm, Du hast aber keinen crush mehr auf mich oder?'' ,, Darüber brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.'' ,, Gut, denn Du bist für mich wie ein großer Bruder, obwohl Du Dich eher wie mein Vater aufführst.'' ,, Du bringst Dich andauernd in Schwierigkeiten.'' ,, Gar nicht wahr!'' ,, Dann erkläre mir, wie Du es geschafft hast in einen Bach zu fallen?'' ,, Das war nur einmal und der Boden war rutschig!'', erkläre ich und verschränkte meine Arme. Dadurch blieb Star auf dem Waldpfad stehen und wieherte auf. Keinen Augenblick später blieb auch Scorpion stehen, was ungewöhnlich war. Den Grund dafür war Robin, welche auf dem Pfad landete. Mit einem Lächeln im Gesicht stieg ich von der Schimmelstute und lief zum Basilisken. Sogleich rieb Robin ihren Kopf gegen meinen Körper, als wollte sie mich damit begrüßen. ,, Na Du? Bist wieder gewachsen wie ich sehe.'' ,, Katharina, wir müssen weiter.'' ,, Einen Moment noch Eskel.'', meinte ich zum Älteren, während ich Robin über den Kopf strich. ,, So meine Kleine, wir werden nach Kaer Morhen reiten. Ich bin mir sicher, dir wird es sehr gefallen. Es gibt dort einen See in der Nähe und Du kannst dort viele Rehe jagen, wie Du möchtest.'' ,, Katharina.'', hörte ich den Hexer meinen Namen sagen, was nur eins bedeuten konnte, nämlich das sich seine Geduld zum Ende neigte. Zügig begab ich mich zurück zu Star, schwang mich auf ihren Rücken und trat ihr leicht in die Flanken, damit sie sich in Bewegung setzte. Robin erhob sich in die Lüfte und verschwand kurz darauf aus unserem Sichtfeld. Ich blickte zum Braunhaarigen, als ich dessen Blick auf mich spürte. Fragend sah ich ihn an, forderte ihn somit auf zu sprechen. ,, Du solltest dich von ihr fernhalten.'' ,, Warum sollte ich das?'' ,, Durch ihr kann jeder unseren Standort herausfinden.'' ,, Jetzt wo Du es erwähnst. Ja, es ist vielleicht besser so.''

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 Mit einem leichten ziehen an den Zügeln, signalisierte ich Star, dass sie stehen blieben konnte. Mit einem gemischten Gefühl blickte ich auf Kaer Morhen, welches in der Ferne zu erkennen war. Ich konnte mich sehr gut daran erinnern, wie ich zum erstem Mal mit Geralt den Weg zur Hexerfestung geritten war. Kurz darauf hatte ich Vesemir kennengelernt, der am Eingangstor bereits auf uns gewartet hatte, doch dieses Mal würde uns niemand in Empfang nehmen. Vesemir war gestorben, um Ciri zu retten, somit würde Kaer Morhen mit der Zeit in Vergessenheit geraten und zerfallen. ,, Alles in Ordnung?'', vernahm ich Eskels Stimme neben mir, weshalb ich zu diesem blickte. Besorgt sah mich der Ältere an, als würde er den Grund kennen, warum ich nicht weiter ritt. ,, Es geht. Das letzte Mal bin ich mit Geralt diesen Weg entlang geritten. Das war kurz nachdem er mich vor den Ertrunkenen gerettet hatte. Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht. Für Euch Hexer wahrscheinlich langsamer als für mich.'', sprach ich und ließ mein Blick wieder zur Festung wandern. Ich nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich weiter sprach. ,, Im Gegensatz zum letzten Mal, wird Vesemir mich nicht auf Kaer Morhen willkommen heißen. Ich frage mich, was er zu dem ganzen gesagt hätte.'' ,, Wahrscheinlich das Du Dir Lambert aus dem Kopf schlagen sollst.'' ,, Wahrscheinlich oder er hätte mich als verrückt abgestempelt. Beides wäre möglich gewesen. Denkst Du, Vesemir hätte mir eine Beziehung mit Lambert erlaubt?'' ,, Dafür das Du Lambert vergessen willst, erwähnst Du ihn oft.'' ,, Es ist nicht einfach, die Person zu vergessen, die man liebt.'' ,, Um Deine Frage zu beantworten, Vesemir hätte Dir alles erlaubt. Nun komm, wir müssen vor Sonnenuntergang Kaer Morhen erreicht haben.'', erklärte mir der Braunhaarige und ritt weiter. Schmunzelnd trat ich meinem Pferd in die Flanken und ritt an meinen besten Freund vorbei. ,, Wer zuerst da!'' ,, Katharina!'', hörte ich Eskel rufen, was mich zum Lachen brachte. Bereits damals hatte ich Eskel und Geralt bei einem Rennen mit Leichtigkeit besiegt. Niemand hatte auch nur eine Chance gegen Star, sie war das schnellste Pferd, das ich kannte. ,, Eskel, Du lahme Ente. Wo bleibst Du denn?'', rief ich und ritt in den Innenhof, wo Star zum Stehen kam. Ich stieg von der Stute hinab und blickte mich um. Bis auf das die Mauern mehrere Risse bekommen hatten, hatte sich nichts verändert. Nachdem ich mich umgesehen hatte, beschloss ich mich nach drinnen zu begeben. Um Eskel machte ich mir keine Sorgen, ihm würde klar sein, wohin ich gegangen war. Staub wirbelte auf, als ich die Tür öffnete und hinter mir schloss. Seit Vesemirs Ableben war Kaer Morhen unbewohnt und das Monate lang. Es würden einige Tage vergehen, bis ich den ganzen Staub entfernt und alles sauber gemacht habe. ,, Hast Du auch das Gefühl, das Vesemir jeden Moment um die Ecke kommt?'', stellte ich dem Hexer die Frage, als ich seine Anwesenheit spürte. ,, Du solltest Dir keine Gedanken darüber machen.'' ,, Das ist einfacher gesagt als getan. Hast Du nicht das Gefühl?'' ,, Nicht direkt.'', bekam ich die Antwort und spürte, dass der Braunhaarige nicht weiter über dieses Thema sprechen würde.

 

 

Erschöpft ließ ich mich mit dem Gesicht voran ins Bett fallen. Ich hatte den ganzen Tag mit putzen verbracht, während Eskel sich um die anderen Sachen gekümmert hat, wie zum Beispiel sich um die Pferde kümmern. Ein Seufzen verließ meine Lippen, als ich bemerkte, das ich nicht einschlafen konnte, weshalb ich beschloss den Hexer aufzusuchen, weshalb ich meine Decke nahm und den Raum verließ. Zu meinem Glück befand sich das Zimmer des Älteren nicht weit entfernt, sodass ich recht zügig vor seiner Tür stand. Ohne vorher anzuklopfen, betrat ich den Raum. ,, Eskel?'' ,, Katharina, stimmt etwas nicht?'' ,, Ich kann nicht schlafen, kann ich mich zu Dir legen?'' ,, Komm her.'', meinte der Hexer, welcher bereits im Bett lag und winkte mich zu sich. Ich zögerte keine Sekunde und legte mich neben dem Braunhaarigen hin. ,, Danke, Eskel.'' ,, Habt Ihr Euch ebenfalls ein Bett geteilt?'' ,, Meinst Lambert und mich? Wenn ja, nein. Wir haben uns niemals ein Bett geteilt. Obwohl, einmal meinte er, ich wäre zu ihm ins Bett gekommen.'' ,, Bist Du es?'' ,, Nein, auf keinen Fall. Ich hatte auf dem Boden gelegen, keine Ahnung, wie ich zu ihm ins Bett gekommen war.'' ,, Vielleicht bist Du unbewusst zu Ihm ins Bett. Das wäre eine Möglichkeit.'' ,, Glaube ich nicht, immerhin ist es nur einmal passiert. Ich habe schon überlegt, ob Lambert es getan hat, damit er mich aufziehen kann.'' ,, Du vermisst ihn, Katharina.'' ,, Wenn ich die Wahl hätte, Lambert zu erwürgen oder ewig zu Leben, würde ich das erste Wählen.'' ,, Ihr Beiden passt wirklich zusammen.'' ,, Tun wir nicht. Er zeigt kein Mitleid, so wie Du und Geralt. Hätte ich mich ihm nicht in den Weg gestellt, hätte er Robin getötet.'' ,, Denke nicht mehr darüber nach und schlaf endlich.'' ,, Na gut, gute Nacht.''

 

 

,, Guten Morgen, Eskel.'', sprach ich verschlafen zum Hexer, nachdem dieser mich geweckt hatte. Nachdem ich mich aus dem Bett erhoben hatte, streckte ich mich ausgiebig, wobei meine Knochen knacksten. Danach begab ich mich zum Fenster und öffnete dies. Die Sonne schien, zudem war keine Wolke am Himmel zu sehen. Es würde ein schöner, sonniger Tag werden. Ich wusste selbst nicht einmal warum, aber in mir kam der Drang auf zu singen. ,, Wenn du sagst, dass du mich liebst. Fühlt es sich an, als würde ich über den Himmel gehen. Erzähl mir von für immer, nur noch einmal mehr, wenn du sagst, dass du mich liebst. Ich brauche nur diese Worte, dass du dich nie verändern wirst, nur noch einmal mehr. In dieser Welt bist du alles für mich. Heftiger, sodass es schmerzt, halt mich fest. Wir haben etwas geteilt und du kannst es nicht kleinmachen. Ich hoffe, dass du nicht vergisst. Du bist mein, Tag für Tag, Sommer, Winter, selbst wenn du es nicht weißt. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir.'' ,, Du hast eine wunderschöne Stimme beim Singen, Katharina.'' ,, Danke Eskel.'' ,, Es klang, als würdest Du über Lambert singen.'' ,, Vielleicht. Mir kam der Song gerade nur in den Sinn, als ich die Landschaft bewundert habe.'' ,, Verstehe. Singst Du weiter?'' ,, Wenn Du das möchtest, kann ich das machen.'', sprach ich und schloss meine Augen. ,, Ich habe mein Ende so oder so noch nicht gesehen, aber wenn es so etwas gibt, wärst du es dann nicht? Ich wollte eine warme Welle sein, doch warum wusste ich, nicht dass du der Ozean bist? Was mache ich? Ich spreche deine Sprache. Ich atme deinen Atmen. Ich werde du sein, du hältst mich. Ich küsse dein Schwert, also nimm jetzt meine Hand. Ich kann mir selbst nicht glauben. Worte, die ich tausende Male nur zu mir selbst sagte. Verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Es ist nicht wichtig, ob das hier Traum oder Realität ist, nur die Tatsache, dass du an meiner Seite bist. Danke. Tag für Tag, Sommer, Winter, selbst wenn du es nicht weißt. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir.Du bist meine Rettung, du bist mein Schild. Ich brauche nur dich. Du hast das Beste von mir. Ich brauche dich, also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Es regnete, es schneite, aber all die Traurigkeit hörte auf. Du hast den Himmel zu mir gebracht. Du bist das Beste von mir. Gib mir nur ein Versprechen, das ist alles, was ich will. Selbst, wenn es keine Regeln gibt. Die Gesetze der Liebe existieren. Wer hat das Beste von mir? Wer hat das Beste von mir? Niemand weiß es aber ich kenne mich. Du bist mein größter Meister. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Du bist meine Rettung, du bist mein Schild. Ich brauche nur dich. Du hast das Beste von mir. Ich brauche dich. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Wenn du sagst, dass du mich liebst, fühlt es sich an, als würde ich über den Himmel gehen. Erzähl mir von für immer, nur noch einmal mehr, wenn du sagst, dass du mich liebst.Ich brauche nur diese Worte. Dass du dich nie verändern wirst, nur noch einmal mehr.'', sang ich das Lied zu Ende, wobei ich den Blick meines besten Freundes auf mich spürte. Lächelnd sah ich den Braunhaarigen an, entfernte mich vom Fenster und lief auf diesen zu. ,, Deine Rüstung sitzt nicht richtig. Warte, ich mach das.'', erklärte ich dem Anderen, während ich seine Rüstung zurechtrückte. ,, Wir sollten uns in der Festung nochmals genauer umsehen. Denkst Du es waren Plündere hier, als wir weg waren?'' ,, Unwahrscheinlich. Es war im Dorf bekannt, das Vesemir hier lebte. Niemand hat von seinem Ableben erfahren.'' ,, Ich vermisse ihn.'' ,, Verständlich. Ihr habt wochenlang zusammen hier gelebt.'' ,, Wollen wir später zu seinem Grab?'' ,, Das können wir machen. Genug geredet. Du solltest frühstücken.''

 

Unsicher trat ich an Vesemirs Grab heran, bevor ich in die Hocke ging und entfernte das Unkraut. Ich blickte hinauf zu Eskel, als dieser neben mich trat. ,, Es ist das erste Grab für einen Hexer oder?'' ,, Gut möglich.'' ,, Warum ist das so? Jeder hat ein Grab verdient, auch Hexer.'' ,, Du hast eine andere Sichtweise, Katharina. Für Andere sind wir Mutanten. Wir gehören ausgerottet, genauso wie Monster. Es gibt nur noch wenige von uns.'' ,, Das ist mir bewusst. Wie viele gibt es noch von den anderen Schulen?'' ,, Nach Vesemirs Erzählungen höchstens Zehn insgesamt.'' ,, Zehn nur noch. Das ist wirklich sehr wenig. Ich kann nicht verstehen, warum so viele Euch Tod sehen wollen. Es ist ja nicht so, als hättet Ihr freiwillig beschlossen Hexer zu werden.'' ,, Du bist zu gut für diese Welt, Katharina.'' ,, Ich weiß und eines Tages wird es mich mein Leben kosten, das ist mir durchaus bewusst.'' ,, Hast Du Angst vor dem Tod?'' ,, Nein, nicht mehr. Ich habe fest damit gerechnet, dass ich in dieser Welt nicht lange überleben werde. Jeder Tag könnte mein letzter sein, weshalb ich versuche nichts zu bereuen.'', erklärte ich dem Älteren, während mein Blick zum Grab gerichtet war. Ich würde alles dafür geben, um zu Erfahren, was Vesemir in dieser Situation raten würde. Ein Seufzen entkam mir, weshalb ich Sekunden später den Blick meines besten Freundes auf mir spüren konnte. ,, Wir sollten zurück. Es ist zu Gefährlich für Dich hier draußen, Katharina.'' ,, Jetzt schon? Kann ich bitte nicht noch ein wenig hier bleiben? Ich möchte noch nicht gehen.'' ,, Meinetwegen. Du musst mir versprechen am hier zu bleiben und zum Mittag zurück zu sein.'' ,, Das werde ich und danke.'', bedankte ich mich bei Eskel, welche mir zunickte und danach zurück zur Festung lief. Ich dagegen setzte mich im Schneidersitz ins Gras. ,, Hallo Vesemir, verzeih mir, dass ich so lange nicht mehr da gewesen war. Ich war zuerst mit Eskel und Lambert unterwegs gewesen. Durch einen Auftrag musste Eskel mich bei Lambert lassen. Wie Du Dir vorstellen kannst, war dieser nicht begeistert davon. Wir haben uns nur gestritten. Nach einiger Zeit kamen wir in einem Dorf an, wo ein Fest stattfand und Du wirst es mir nicht glauben, aber Lambert hat mich geküsst. Mittlerweile haben wir uns sogar schon öfters geküsst. Es ist einfach nur verrückt. Lambert ist sogar eifersüchtig auf Eskel, dabei sind wir kein Paar oder so. Um ehrlich zu sein, habe ich mich in Lambert verliebt, ausgerechnet in ihn. Warum muss immer alles so kompliziert sein?'', stellte ich die Frage und machte eine kurze Pause, bevor ich weiter sprach. ,, Wie es sich herausgestellt hat, besitze ich die Gabe mit Monster zu sprechen und diese Befehle zu geben. Das erste Mal habe ich sie benutzt, um Lambert zu retten, als er von einem Schleimling angegriffen wurde. Mir hätte es früher auffallen müssen, immerhin besitze ich nun einen Silberbasilisken. Ihr Name ist Robin. Ich bin mir sicher, Du hättest sie auf einer Weise gemocht. Ach Vesemir, was soll ich bloß tun? Auf einer Seite liebe ich Lambert, doch mir ist bewusst, dass aus uns nie etwas werden kann. Er ein Hexer und tötet Monster. Ich habe erst vor kurzen bemerkt, dass ich den Schmerz der Monster fühlen kann. Wie soll das weiter gehen? Dann hat der Kaiser auch noch von mir erfahren und will, dass ich meine Gabe missbrauche. Zwar versucht Eskel es sich nicht anmerken zu lassen, doch selbst er weiß nicht weiter. Ich kann mich doch nicht ewig verstecken. D-'', ich brach ab, da ich nicht mehr konnte und angefangen hatte zu weinen. Weinend saß ich da und ließ meinen Gefühlen freien lauf, die ich so lange versteckt hatte. Ich wollte stark sein, vor allem für meine Freunde. Sie sollten sich keine Sorgen um mich machen. Plötzlich wurde ich gepackt und einen Körper gedrückt. Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, das Eskel mich in den Arm genommen hatte. ,, Es ist in Ordnung, Katharina.'', vernahm ich seine Stimme, während sich meine Finger in seiner Rüstung vergruben. Fest biss ich mir auf die Lippe, bis diese blutete, damit kein Laut über sie kam. So saßen wir da, keiner von uns sagte ein Wort.

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 Tage waren ins Land gezogen, seit unserer Ankunft auf Kaer Morhen. Genervt stellte ich meinen Krug zurück auf den Tisch und verschränkte meine Arme. „ Findest Du nicht, das dies langsam lächerlich ist? Ich weiß, Du meinst es nur gut, aber das ist übertrieben.“ „ Katharina, Du bist außerhalb Kaer Morhen nicht sicher.“ „ Ich möchte doch nur Früchte sammeln, mehr nicht. Was sollte mir dabei passieren?“ „ Jemand könnte Dich dabei entdecken und entführen.“ „ Eskel, jetzt übertreibst Du aber wirklich. Mir ist durchaus bewusst, in welcher Gefahr ich mich befinde! Soll ich mich jetzt für den Rest meines Lebens in dieser Festung verstecken? Ja, ich zieh verdammt nochmal Probleme magisch an, doch ich habe niemals darum gebeten!'', sprach ich, erhob mich und begab mich danach in den Innenhof. Mehrmals atmete ich tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Es war nicht so, als konnte ich meinen besten Freund nicht verstehen, aber ich hasste es, wenn Leute über mich bestimmen wollten. Nur bei meinen Freunden sah ich meistens darüber hinweg, doch irgendwann ist das Maß voll. Mit einem Schnauben schritt ich durch das Tor und verließ somit Kaer Morhen.

 

 

 

Warum musste Eskel immer wieder recht behalten? Ich hatte Waldbeeren gesammelt, um mich abzulenken, als ich auf Banditen gestoßen war, die mich als Ihr nächstes Opfer ausgewählt hatten. Nie blieb ich von sowas verschont. ,, Fuck.“, fluchte ich, nachdem ich über eine Wurzel gestolpert und somit auf den harten Waldboden gelandet war. Sekunden später wurde ich gepackt und auf den Rücken gedreht. ,, Schaut Männer! Wenn das nicht die Hure des Hexers ist.“ ,, Lass mich los, Du elender Bastard!“, schrie ich, versuchte mich gegen den Griff des Banditenanführers zu wehren. Zu meinem Bedauern war dieser stärker als ich, sodass ich keine Chance zum Entkommen hatte. ,, Lass uns Spaß haben, Hure.“, und damit verschwand eine Hand unter meine Kleidung. Ich fing an mich stärker zu wehren, woraufhin ich mit einer Hand gewürgt wurde. Für einen kurzen Moment überlegte ich aufzugeben und alles einfach hinzunehmen, doch der Gedanke schwand so schnell wie er gekommen war. Niemals, aber auch niemals würde ich mich kampflos einen Typen hingeben! Dies hatte sogar Lambert an eigenen Leib erfahren müssen. ,, FASS MICH NICHT AN!'', schrie ich den Anführer an, gerade als der Bandit darauf etwas erwidern wollte, ertönte ein lautes Brüllen. Dieses musste selbst Eskel gehört haben, da war ich mir sicher. Der Boden unter mir begann zu vibrieren, etwas Großes war auf den Weg zu uns. Ein weiteres Brüllen ertönte, keinen Augenblick später erschien ein Brüllaffe. ,, Töte sie!'', befahl ich dem Monster, welches sich auf die Banditen stürzte. Schreie, angst erfüllte Schreie waren zu hören, doch sie konnte mich nicht weniger interessieren. Sie hatten den Tod verdient. Sofort schnappte ich nach Luft, als die Hand an meinem Hals verschwand. Sekunden später vernahm ich einen starken Schmerz.

 

 

 

Unter Schmerzen erhob ich mich und sah ich mich um. Ein Zischen entkam mir, nachdem ich mir an die Schläfe gefasst hatte. Der Anführer der Banditen muss mich Bewusstlos geschlagen haben, anders konnte ich es mir nicht erklären. Wie gerne hätte ich dabei zugesehen, wie er in Stücke gerissen wurde. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig lag, hatte mich der Brüllaffe in seine Höhle gebracht. Ein Geräusch ertönte hinter mir, weshalb ich mich in diese Richtung umdrehte. Angst verspürte ich keine, als ich das Monster erblickte, sondern lief auf dieses zu. ,, Du hast mich gerettet, richtig? Dafür möchte ich Dir danken. Aber nun muss ich mich verabschieden, da bestimmt jemand sich schreckliche Sorgen um mich macht.“, erklärte ich der Kreatur, streichelte sie und verließ die Höhle. Geschockt stellte ich fest, das meine Kleidung in Blut getränkt war. So konnte ich beim Braunhaarige nicht auftauchen. Wahrscheinlich würde ich Hausarrest für den Rest meines Lebens bekommen, worauf ich verzichten konnte. Ein Seufzen entkam mir, bevor ich mich in Bewegung setzte. Ich lief keine hundert Meter, als ich Eskel begegnete. Alleine sein Blick verriet mehr, dass er wütend war. ,, Wie oft habe ich Dir gesagt, dass Du Dich nicht in Schwierigkeiten bringen sollst?“ ,, Es war nicht meine Schuld! Woher sollte ich wissen, dass sich Banditen hier aufhalten? Ich kann nicht hellsehen.“ ,, Dein Kleidung ist Blut getränkt, Katharina. Was ist geschehen und woher kommen die Würge Male?“ ,, Vom Anführer der Banditen, er hat mich gewürgt. Keine Sorge, das Blut ist nicht von mir, sondern von denen. Der Brüllaffe muss sie zerfetzt haben, das war nach oder bevor ich bewusstlos geschlagen wurde.“ „Ein Brüllaffe? Solche gibt es in dieser Umgebung nicht.“ „ Dann ist er wohl der Erste. Auf jeden Fall hat er mich gerettet.“ „ Du hast ihn gerufen.“ „ Sehr wahrscheinlich ja.“

 

 

Augen verdrehend stand ich da, während Eskel mir eine Predigt hielt. „ Ich habe es mittlerweile verstanden. Kann ich mich jetzt bitte umziehen? Danke.'', meinte ich und lief danach in mein Zimmer, um meine Kleidung zu wechseln. Verwirrt sah ich in die Schublade hinein, als ich ein schwarzes Kleid entdeckte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, eins gekauft zu haben. Vorsichtig holte ich es heraus und begutachtete es. Gehörte es Triss, Keira oder sogar Yennefer? „ Ich nahm an, Du magst keine Kleider.“, ertönte die Stimme von meinem besten Freund, weshalb ich zur Tür blickte. Der Braunhaarige stand im Türrahmen und hatte die Arme verschränkt. „ Ich mag sie auch nicht. Keine Ahnung, wie das Kleid in mein Zimmer kam.“ „ Zieh es an.“ „ Warum sollte ich? Ich hasse Kleider.“ „ Es würde Dir stehen.“ „ Kleider stehen mir nicht, Eskel. Das hast Du bereits gesehen.“ „ Es ist Deine Entscheidung.“ „ Vielleicht ziehe ich es später mal an. Warum hast Du mich eigentlich aufgesucht?'', fragte ich den Älteren, woraufhin dieser einen Brief hochhielt. „ Lambert weiß über unseren Aufenthaltsort Bescheid.“ „ Woher? Außer Geralt und Triss weiß doch niemand, wo wir uns aufhalten.“, meinte ich und zog mich währenddessen um. Es war mir nicht unangenehm in Unterwäsche vor dem Hexer stand, da ich mittlerweile weniger Prüde war. „ Das kann Lambert uns erklären, sobald er hier aufgetaucht ist.“ „ Wie lange wird es noch dauern, bis er hier ist?“ „ Mehr als eine Woche.“, bekam ich die Antwort, worüber ich nicht erfreut war. Ich hatte gehofft erst viel später auf Lambert zu treffen, denn ich wusste nicht, wie ich diesem gegenüber treten sollte. Eins wusste ich aber, ihm um den Hals fallen würde ich auf jeden Fall nicht. Die Wahrscheinlichkeit war höher, das ich ihm Monster auf den Hals hetzte, sobald ich ihn erblickte. „ Katharina, ich ahne was Du denkst. Monster sind keine Lösung.“ „ Ich kann nichts versprechen, zudem kam mir gerade eine andere Idee.“ „ In welcher Du mich einweihst.“ „ Du meintest doch das Kleid würde mir stehen, nicht wahr? Dann werden wir ja bald sehen, ob das stimmt.“, meine ich grinsend, wusste das der Andere verstanden hatte.

 

 

 ,, Lambert wird es Dir vom Leib reißen, sobald er Dich erblickt hat.“ „ Wenn Du meinst. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, Du hattest recht, das Kleid steht mir. Jetzt höre ich mich selbstverliebt an.“, gab ich von mir, während ich das Kleid glatt strich, welches sich wie eine zweite Haut an mich schmiegte. Es bestand aus feinster Seite, wie ich verwundert festgestellt hatte. Jemand musste es für mich angefertigt haben, da war ich mir mittlerweile sicher. Das Kleid entsprach zu sehr nach meinen Wünschen und besaß nicht nur länger Ärmel, sondern auch einen Rückenausschnitt. „ Denkst Du Triss hat etwas damit zu tun? Sie erwähnte mal, dass Sie mich in einem Kleid sehen möchte.“ „ Möglich wäre es.“ „ Ich werde Sie das nächste Mal fragen, wenn wir Sie antreffen. Genug geredet. Ich sollte langsam das Essen machen. Hast Du wünsche?“ „ Koche was Du möchtest.“ „ In Ordnung.“ „ Katharina.“ „ Ja?“ „ Für Dich auch.“, sprach der Hexer, sah mich dabei ernst an. Es war bereits öfters vorgekommen, das ich nur für den Älteren gekocht hatte. Mir machte das Kochen Spaß und war Eskel auch bekannt. „ Aber-“ „ Kein aber, Katharina. Du wirst mitessen.“ „ Wie der Herr wünscht. Erwarte aber nicht, dass ich viel essen werde.“, gab ich meinen Kommentar ab, bevor ich mich zur Küche begab. In dieser Welt hielt ich mich an einfacher Rezepte, sodass es meistens Suppe gab. Suppen waren nahrhaft und einfach in der Zubereitung.

 

 

 

Ich setzte mich zu meinen besten Freund an den Tisch, nachdem ich die Pilzsuppe auf diesem abgestellt hatte. „ Heute gibt es Pilzsuppe und Brot. Ich hoffe, sie schmeckt Dir. Wir müssen unbedingt bald in ein Dorf reiten und Vorräte holen. Viel ist nicht mehr da.“ „ Dies können wir, sobald Lambert eingetroffen ist.“ „ Denkst Du, er weiß Bescheid? Also das der Kaiser es auf mich abgesehen hat?“, fragte ich, während ich mir ein wenig von der Suppe nahm. Statt sie aus einer Schüssel zu essen, trank ich sie aus einem Krug. Diese Angewohnheit, hatte ich bereits in meiner Welt gehabt. „ Das werden wir erfahren, sobald er hier eingetroffen ist. Wie schnell ist Lamberts Pferd?“ „ Isa ist etwa so schnell wie Plötze. Lambert hatte immer Schwierigkeiten mir hinterher zu reiten.“ „ Mir ist bereits aufgefallen, das Star schnell ist. Du hast damals mich und Geralt beim Rennen besiegt, dabei hatten wir einen Vorsprung.“ „ Star ist halt ein besonders Pferd. Ich kann mir nicht vorstellen, ein anderes Pferd als sie zu haben. Ich glaube nicht einmal Geralt und Plötze haben so eine Verbindung zueinander.“, meinte ich und trank einen Schluck, wobei ich mir die Zunge verbrannte. Der Braunhaarige schien weniger Probleme mit der heißen Suppe zu haben, da er sich eine zweite Portion nahm.

 

 

 

Nachdenklich sah ich den Regentropfen dabei zu, wie sie langsam am Fensterglas hinunterflossen. Seit Stunden regnete es und die dunklen Wolken verrieten, das der Regen noch lange nicht aufhören würde. Ich war von Eskel auf mein Zimmer geschickt worden, nachdem er bemerkt hatte, dass kaum noch meine Augen aufhalten konnte. Zuerst war ich ins Bett gegangen, hatte aber schnell bemerkt, dass meine Gedanken mich wach hielten. Wie konnte ich den Kaiser davon abhalten mich, als eine Waffe zu benutzen? Einem Kaiser zu widersprechen glich einem Selbstmord. Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als die Türe meines Zimmers geöffnet und Eskel hineinkam. „ Woher wusstest du, das ich noch wach bin?“ „ Deine Atmung verriet dich.“ „ Hexersinne.“, meinte ich nur, schüttelte dabei leicht den Kopf. Mein Blick wanderte wieder zum Fenster heraus, als ich Donner vernahm. „ Du solltest dich schlafen legen, Katharina.“ „ Ich lag bereits im Bett, doch meine Gedanken halten mich wach.“ „ Machst du dir Gedanken über Lambert?“ „ Nein, diesmal nicht. Die Sache mit dem Kaiser bereitet mir Sorgen. Ich weiß, du sagtest mir, ich sollte mir erstmal darüber keine Gedanken mehr machen, aber das ist nicht so einfach. Was wenn sie einem von euch etwas antun, nur damit ich mich füge?“ „ Dies wird nicht geschehen, Katharina.“ „Kannst du mir dies versprechen?“, fragte ich den Älteren, der daraufhin schwieg. Es überraschte mich nicht, das der Hexer es mir nicht versprechen konnte. Schritte ertönten und Sekunden später spürte ich eine Hand auf meine Schulter, weshalb ich zum Hexer blickte. Ich war Eskel sehr dankbar dafür, das er für mich da war. Mittlerweile war der Ältere wie ein Bruder für mich geworden und ich wusste, das ich ihm alles anvertrauen konnte. Wir selbst konnten es uns nicht erklären, warum wir uns so gut verstanden. Vielleicht lag es daran, das ich Hexer wie normale Menschen behandelte oder einfach an meiner Art. Dankbar lächelt ich ihn an, bevor ich beschloss nochmals zu versuchen zu schlafen.

 

 

 

Ein Murren entkam mir, als jemand versuchte mir die Decke wegzuziehen. „ Was soll das?“, nuschelte ich verschlafen, nachdem ich mir die Decke endgültig entrissen wurde. „ Es ist bereits Mittag, Katharina. Du solltest aufstehen und etwas essen.“ „ Was? Schon so spät? Warum hast du mich nicht früher geweckt?“, stellte ich die Frage, sprang regelrecht aus dem Bett und zog das Kleid an. „ Du hattest den Schlaf nötig. Nachdem du gegessen hast, reiten wir in den Wald. Wir brauchen neue Kräuter.“ „ Schon wieder?“ „ Du verbrauchst viele Salben.“ „ Gar nicht wahr.“, meinte ich schmollend, bevor ich mich nach unten begab, um mir ein Brot zu schmieren. Bereits in Gedanken konnte ich Eskel sagen hören, das eine einzelne Brotscheibe niemand satt machen könnte. An meinen Essen knabbert, begab ich mich nach draußen, wo Eksel bereits unsere Pferde aus dem Stall führte. Mein beste Freund blickte mich an und schüttelte mit dem Kopf, bevor er auf sein Pferd stieg. Schnell stopfte ich mir das letzte Scheibenstück in den Mund, stieg auf Star und richtete mein Kleid. Für mich war es weiterhin ungewohnt ein Kleid zu tragen, sodass ich Schwierigkeiten beim Reiten hatte. „ Wie halten das Frauen bloß aus? Verdammtes Kleid.“, schimpfte ich, nachdem wir unser Ziel erreicht hatten und anfingen Kräuter zu sammeln. „ Meckere nicht und sammel weiter.“, wurde mir befohlen, worüber ich nur den Kopf schütteln konnte. Leise summte ich vor mich her, während ich verschiedene Kräuter einsammelte. Es beruhigte mich auf eine gewisse Weise und mit jeder Minute die verging, fühlte ich mich besser. Vielleicht lag es an der frischen Luft oder daran das ich die Natur liebte. Eins wusste ich genau, der Hexer hatte dies geplant. Ich sah zu Star, als diese unruhig wurde. Mein Blick wanderte zum Braunhaarigen, doch dieser machte einen ruhigen Andruck. Würde sich jemand uns nähern, würde Eskel mir Bescheid geben, daher sammelte ich schulterzuckend weiter. „ Star, was ist denn los?“, fragte ich die Schimmelstute, da sie sich nicht beruhigen wollte. Sanft strich ich ihr durch die Mähne, hoffte sie somit zu beruhigen. Ich sah zu Eskel, als dieser zu mir schritt. Fragend sah ich den Älteren an, der mich plötzlich am Handgelenk packte und mich zu sich zog. „ Eskel, was-'', weiter kam ich nicht, da ich von einem fremden Lippenpaar unterbrochen wurde.

 

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 Vorwort:
Nach einer sehr langen Pause geht es nun endlich weiter, viel Spaß beim Lesen!

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Fassungslos starrte ich Eskel an und fasste mir an die Lippe, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Sofort stellte ich mir die eine Frage, warum hatte er mich geküsst? Hatte er doch zu mir gemeint, dass er kein Interesse mehr an mir hätte. Es dauerte einen Moment, bis mir auffiel, dass der Braunhaarige an mir vorbeisah. Ich folgte seinen Blick und erstarrte, als ich Lambert entdeckte. Dieser stand ein wenig von uns entfernt und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Nun ergab es Sinn, warum Star so unruhig gewesen war. Sie hatte seine Anwesenheit gespürt. „ Katharina, gehe zurück. Wir werden nachkommen.“ „ Aber Eskel-“ „ Stelle keine Fragen und gehe zurück.“, hörte ich den Älteren sagen und griff nach Stars Zügel. Die Kräuter, die ich gesammelt hatte, ließ ich zurück, wusste ich doch, dass die Hexer sie mitbringen würden. Ich schwang mich auf mein Pferd und ritt auf den Pfad nach Kaer Morhen. Meine Gedanken wanderten sogleich zu Lambert. Mir wurde bewusst, dass er den Kuss zwischen mir und Eskel gesehen haben musste. „ Eskel, du Idiot.“,murmelte ich, nachdem mir klar wurde, dass dieser mich aus einem bestimmten Grund geküsst hatte. Der Braunhaarige musste Lambert sogar früher als Star bemerkt haben und wollte ihn nur ärgern. „ Was denkst du, Star? Werden sie sich die Köpfe einschlagen? Obwohl, Eskel ist vernünftig. Übrigens danke, dass du mich vorwarnen wolltest.“, meinte ich, während ich der Stute durch die Mähne fuhr. Star wieherte auf, als Robin über unseren Köpfen hinweg flog. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Für andere war sie ein Monster, doch für mich war sie einfach nur Robin.



Verwirrt sah ich zu der Fuchsstute, die in aller Ruhe im Innenhof stand und Heu fraß. Schnell sprang ich von Star hinunter und lief auf Isa zu. Diese hob ihren Kopf, nachdem ich bei ihr angekommen war. „ Isa meine Schöne, es ist so schön dich wiederzusehen. Ich hoffe doch das Lambert dich gut behandelt. Wie ich sehe hat er dich nicht einmal abgesattelt.“, meinte ich zu der Stute und strich ihr übers Fell. Ich wartete einen Moment, bevor ich Isa an den Zügeln packte und in den Stall führte. Kurz pfiff ich, damit Star uns folgte. Nachdem wir den Stall erreicht hatten, sattelte ich die Pferde ab, gab ihnen frisches Heu und begann sie zu striegeln. Leise summte ich eine Melodie, während ich meine Schimmelstute versorgte. Ungewollt wanderten meine Gedanken zu Lambert. Innerlich hoffte ich, dass er ausgerastet war, obwohl die Chancen dafür sehr hoch waren. Auf der anderen Seite, warum sollte er es? Wir waren kein Paar und so gesehen durfte jeder mich küssen. Ich schreckte aus meinen Gedanken, als Eskel mit Scorpion hineinkam. „ Musste das sein, Eskel? Du hättest mich auch vorwarnen können.“ „ Er hätte es mitbekommen, zudem hat dein Pferd dich vorgewarnt.“ „ Aber musstest du mich gleich küssen oder besser gesagt, musst du Lambert so provozieren? Er denkt jetzt bestimmt, dass wir beide etwas miteinander hätten.“, sagte ich zu meinem besten Freund und schlug ihm gegen die Schulter. Der Hexer schüttelte darüber nur den Kopf, bevor er sein Pferd versorgte. „Übrigens, wo ist eigentlich Lambert?“ „ Drinnen, du solltest ihn erstmal meiden.“ „ Das ist mir bewusst, doch ich denke, dass ich mich mit ihm aussprechen soll. Du kennst mich, Eskel. Irgendwann würde ich ihm über den Weg laufen und am Ende hetze ich Monster auf ihn.“ „ Seit wann bist du so vernünftig geworden?“ „ Wenn ich das wüsste, könnte ich es dir verraten. Eine Frage hätte ich noch an dich, Eskel. Worüber habt ihr gesprochen?“ „ Lambert wollte von mir wissen, ob ich mit dir geschlafen habe.“ „ Was hast du ihm geantwortet.“ „ Das habe ich nicht.“ „ Verstehe. Dann auf in den Kampf.“, sprach ich und verließ mit einem mulmigen Gefühl den Stall. Mir war bewusst, dass das Gespräch mit dem Hexer nicht einfach werden wurde und das ich ruhig bleiben musste. Tief atmete ein und aus, bevor ich die Tür aufdrückte und mich nach drinnen begab. „ Lambert?“, rief ich, während ich nach dem Älteren Ausschau hielt. Es dauerte einen Moment, bis ich etwas im Augenwinkel wahrnahm. „ Schrei hier nicht so herum.“ „ Ich habe nicht geschrien, sondern dich gerufen. Wir sollten reden.“ „ Denke nicht, dass wir das müssen!“ „ Du bist jetzt nur so, weil Eskel mich geküsst hat. Streite dies jetzt nicht ab, es ist nämlich so.“ „ Fickt ihr beide?“, wurde mir die Frage gestellt, mit der ich gerechnet hatte. Es störte ihn, dass Eskel und ich uns so nahestanden. „ Nein, wir schlafen nicht miteinander, wir sind nur Freunde.“ „ Freunde küssen sich nicht.“ „ Weißt du eigentlich, wie sehr ich mich gerade zusammen reißen muss, um dir keine Monsterherde auf den Hals hetzen?“ „ Rufe doch deine Biester!“, zischte der Braunhaarige mich an, worüber ich innerlich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Ich musste mein Gegenüber beruhigen, doch wie? Es vergingen einige Sekunden, bis mir eine Idee kam. Schnell überbrückte ich den Abstand zwischen uns und legte meine Lippen auf seine. Sogleich erwiderte der Hexer den Kuss, packte mich an der Hüfte und zog mich näher an sich heran. Als ich bemerkte, dass er den Kuss vertiefen wollte, löste ich diesen. „ Hast du dich nun beruhigt? Wenn ja, hätte ich eine Frage an dich. Woher wusstet du, dass wir hier sind?“ „ Durch Merigold.“ „ Du warst bei Triss? Warte, das müsste heißen, du weißt, was passiert ist.“



Mein Blick schweifte zu den Hexern, die mit mir zu Abend aßen. Stille herrschte, was mich beunruhigte. Nachdem ich Lambert geküsst hatte, hatte diese sich zügig so weit beruhigt, wie es ging, sodass dies auch sein konnte. Etwas zu laut stellte ich meine Tasse zurück auf den Tisch, weshalb ich die Aufmerksamkeit der Beiden bekam. „ Ich werde nach Robin und den Pferden sehen.“, damit erhob ich mich und begab mich nach draußen. Kaum hatte ich einen Fuß nach draußen gesetzt, vernahm ich Robin, was mich lächeln ließ. Der Silverbasilisk wartete bereits im Innenhof auf mich. „ Na Robin, hast du dich schon eingelebt. Kaer Morhen ist ab heute auch dein Zuhause.“, erklärte ich ihr mit sanfter Stimme und strich ihr währenddessen über die Schuppen. Robin schmiegte ihren Kopf gegen meinen Körper, zeigte mir somit, dass sie schmusen wollte. Nur vergaß sie dabei, dass sie nicht mehr so klein ist wie früher. Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, Eskel hatte recht. Robins uns meine Wege müssten sich trennen, sobald sie erwachsen war. Zudem machte ich mir Sorgen, dass sie meinetwegen gejagt werden konnte. „ Ach Robin, warum muss alles so kompliziert sein?“ „ Das Vieh kann nicht reden.“, vernahm ich Lamberts Stimme und drehte mich zu dem Älteren um. Ich war keineswegs überrascht darüber ihn und Eskel zu sehen. Mir war sofort bewusst, dass sie mich beobachteten, damit nichts geschah. „ Du verstehst sie vielleicht nicht, aber ich. Außerdem müsst ihr mich nicht verfolgen, es wird schon nichts passieren.“ „ Darum sind wir nicht hier. Kaiser Emhyr lässt nach dir suchen, Katharina. Du bist hier auf Kaer Morhen erstmal sicher, doch wir können nicht sagen für wie lange.“ „ Woher willst du wissen, dass er mich suchen lässt.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, hielt mein bester Freund einen Zettel hoch. Auf diesem befand sich eine grobe Zeichnung von mir, was mich schlucken ließ. Ich wusste was dies bedeutete und dies bereitete mir große Sorgen. „ Verstehe. Was werden wir unternehmen, damit er aufhört nach mir zu suchen?“ „ Dies bereden wir, sobald Geralt mit Yennifer und Triss eintrifft.“ „ Wann wird das etwa sein?“ „ In ein paar Tagen.“ „ Das hast du bei Lambert auch gesagt und trotzdem kam er früher als erwartet.“

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Tag der Veröffentlichung: 27.10.2020

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