Cover

-1-

 

 

,, SIDON!'', rief ich und winkte dem Prinzen der Zoras zu, damit dieser auf mich aufmerksam wurde. Sekunden später kam mein beste Freund auf mich zu und beugte sich zu mir hinunter, um mich zu umarmen. ,, Katharina, es ist schön dich zu sehen!'' ,, Ich freue mich auch dich wiederzusehen, Sidon.'' ,, Darf ich fragen, warum du das Dorf der Zoras aufsuchst? Ich nahm an, du seist mit der Prinzessin und Link unterwegs.'' ,, Das war ich auch, bis sie beschlossen in die Wüste zu gehen. Ich vertrage die Hitze nicht so gut und bekomme auch schnell Sonnenbrand. Zelda meinte dann, ich soll hier auf sie warten. Aber reden wir nicht länger nicht über mich. Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!'' ,, Du hast davon gehört?'' ,, Natürlich! Es spricht sich doch herum, wenn der Prinz von den Zoras sich verlobt. Ich freue mich für dich, dass du jemanden gefunden hast, den du liebst. Was ist denn los?'', stellte ich Sidon die Frage, als sein Lächeln verschwand. Keinen Augenblick später machte ich mir Sorgen um den Anderen, ließ mir dies aber nicht anmerken. ,, Es ist alles in Ordnung, Katharina.'' ,, Nehme es mir nicht übel, aber das glaube ich dir nicht. Ist die Hochzeit der Grund? Machst du dir Sorgen, das etwas schiefgehen könnte? Keine Sorge, ich bin ja jetzt da, wenn etwas sein sollte. Also was soll da noch schiefgehen?'' ,, Ich kenne die Zora nicht, die ich heiraten soll.'' ,, Oh.'', gab ich von mir, da ich damit nicht gerechnet hatte. Mein beste Freund sollte eine Zora heiraten, die er nicht liebte. Nun verstand ich auch, warum seine Laune so weit gesunken war, nachdem ich die Verlobung angesprochen hatte. ,, Wollen wir beim östlichen Stausee darüber reden? Also damit es dir wenige unangenehm ist oder willst du gar nicht darüber reden? Wir können das Thema auch totschweigen, wenn dir das lieber ist.'' ,, Nein, deine Idee hört sich gut an. Ich werde nur schnell meinem Vater Bescheid geben.'', und damit ließ mich der Prinz stehen. Ich verstand nicht, wie Dorephan seinen Sohn mit einer Zora verloben konnte, die Sidon fremd war. War dies bei den Zoras normal? Obwohl ich mir dies nicht vorstellen konnte. Aber es musste doch eine Erklärung geben, warum der König so eine Entscheidung traf. ,, Katharina?'', vernahm ich meinen Namen und wurde somit aus meinen Gedanken gerissen. Vor mir stand Sidon und blickte auf mich hinab. Ich hatte nicht bemerkt, dass er zurückgekommen war. ,, Sorry, ich war in Gedanken gewesen. Können wir?'' ,, Ja.''

 

 

 

Zusammen mit dem Prinzen der Zoras saß ich auf einen Felsen und blickte auf das glasklare Wasser. ,, So, du kennst deine Verlobte also nicht?'' ,, Nein. Vater meint zwar, ich wäre ihr bereits begegnet, doch ich kann mich nicht daran erinnern.'' ,, Mhm.'' ,, Mir ist bewusst, das ich als Prinz meine Pflicht erfüllen muss und das ich mein Volk nicht enttäuschen darf.'' ,, Du musst aber auch an dich denken, Sidon. Willst du dein ganzes Leben mit einer Zora verbringen, die du nicht liebst? Okay, es gibt zwar die Möglichkeit, das du dich in sie verliebt, aber wenn nicht? Willst du das Glück deines Volkes über dein Glück stellen? Ich bin mir sicher, jeder würde verstehen, wenn du die Verlobung auflöst.'' ,, Wenn es so einfach wäre.'' ,, Wenn es so einfach wäre, würden wir beide nicht hier sitzen.'', gab ich meinen Kommentar ab und spürte dabei Sidons Blick auf mir. Ich sah zu meinen besten Freund hinauf, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und blickte danach wieder in Richtung Wasser. Innerlich hoffte ich, das der Andere bald seine übliche Laune hatte und vor sich hergrinste. ,, Wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Bestimmt hast du viele Abenteuer erlebt.'' ,, Mir geht es ganz gut, wie immer. Habe nur Probleme mit dem Schlafen, aber ich denke es wird bald verschwinden. Und wie viele ich mit Link und Zelda erlebt habe. Eins kann ich dir sagen, Link bringt sich so oft unnötig in Gefahren. Und dann Zelda, sie lässt keinen Stein auf den Anderen. Alles, was wir neu entdecken, muss sie untersuchen und das dauert immer ewig. Mittlerweile bin ich aber daran gewohnt und ich muss sagen, es macht Spaß. Auf der anderen Seite hätte ich gerne einen Ort, den ich mein Zuhause nennen kann.'', erklärte ich Sidon, nachdem er bewusst das Thema gewechselt hatte. Für mich war dies in Ordnung, da es seine Entscheidung war. Innerlich konnte ich darüber nur mit dem Kopf schütteln, da dies sein Problem nicht lösen würde. ,, K-Katharina?'' ,,Mhm?'' ,, D-Du und Link, seit ihr zusammen?'' ,, Wie kommst du denn da drauf!?'',, Ihr schlaft im gleichen Bett und man sieht euch selten alleine.'' ,, Deshalb ist man doch nicht gleich zusammen, Sidon. Nein, wir sind nicht zusammen, sondern nur sehr gute Freunde. Wie du und ich. Link hat mir das Leben gerettet und war haben gemeinsam sehr viel erlebt, das schweißt einen zusammen. Zudem haben wir meistens draußen geschlafen und da schläft man halt nebeneinander, damit es nicht so kalt ist. Wir haben das halt dann immer so übernommen. Aber mal wirklich, wie kommst du auf sowas? Ich und Link, also bitte.'', meinte ich, erhob mich und ließ den Prinzen alleine auf den Felsen zurück. Sollte er ruhig merken, dass diese Frage unnötig gewesen war.

-2-

 

 

 Ich blickte hinauf zum Mond, der in seiner vollen Schönheit am Himmelszelt zu sehen war. Ein kühler Hauch streifte mein Gesicht, als ich hinaus ins Freie trat. Meine Gedanken wanderten zu Sidon, den ich seit Tagen nicht mehr gesehen hatte. Der Prinz der Zoras mied mich, was ich durchaus verdient hatte. Ich hatte mich in Sachen eingemischt, die mich nichts angingen. Hatte ich dadurch sogar meine Freundschaft mit Sidon zerstört, ohne es zu bemerken? Mich stimmte dieser Gedanke traurig, den ich mochte Sidon. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich kennengelernt hatte. Wie er mir und Link ein Lächeln schenkte, nachdem ich ihm bestätigt hatte, das der Blonde ein Hylianer ist. Wie er mich stürmisch umarmt hatte, als ich mit Link zusammen aus dem Titan Vah Ruta kamen. Der Zora hatte mir einige nasse Strähnen aus dem Gesicht gestrichen und gefragt, ob ich Verletzungen hatte. Nachdem ich verneint hatte, umarmte er Link und danke uns für alles. ,, Es ist spät, sie sollten im Bett sein.'', vernahm ich die Stimme einer Wache und drehte mich zu dieser um. Sie hatten den Befehl von Sidon bekommen, das sie mich bewachen sollten. Aber ich brauchte niemanden, der mich beschützte. Ich hatte zusammen mit Link Ganon besiegt, gegen etliche Monster und Flüche gekämpft. Habe Narben davon getragen, die auf meiner blassen Haut kaum erkennbar sind. Keine einzelne davon hatte der Prinz der Zoras gesehen und dies würde er auch nicht. ,, Sollte ich, bin ich aber nicht. Ihr braucht auch nicht auf mich aufzupassen, das kann selbst.'', mit diesen Worten verließ ich das Dorf der Zoras, um alleine zu sein. Seit meiner Ankunft ging das Gerücht um, das ein weiterer Leune auf Donnerhorn gesichtet wurde. Ein Leune mit Elektropfeilen ist eine große Gefahr für die Zoras. Eine Gefahr die beseitigt werden musste. Ich hatte bereits gegen Leune gekämpft, sie waren gefährliche Gegner. Eine falsche Bewegung oder angriff und man verlor den Kampf. Aber wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Zudem war es meine Aufgabe die Zoras und alle andere Geschöpfe in Hyrule zu beschützen. An den Weg zum Donnerhorn konnte ich mich nur zu gut erinnern, obwohl Link und ich uns das erste Mal mehr als nur einmal verlaufen hatte. Ein Schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als mir die Erinnerung kam, wie der Blonde ausgerutscht und in eine Pfütze gefallen war. Obwohl ich den Weg kannte, sah ich mehrmals auf die Wegweiser, um sicherzugehen, dass ich nicht in die falsche Richtung lief.

 

 

Es dauerte einige Weile, bis ich mein Ziel erreicht hatte und versteckte mich sogleich hinter einen der Bäume. Die Gerüchte waren wahr, auf dem Donnerhorn befand sich ein neuer Leune. Genau genommen ein silberner Leune. Die waren gefährlicher als die Normalen und vor allem tödlicher. Zum Glück gehörte ich zu der Sorte, die immer einen Plan B hatten. ,, Dann auf in den Kampf.'', und damit verließ ich meine Versteck, nachdem ich meinen Lichtbogen gezogen und schoss einen Eispfeil auf den Leunen ab. Dieser fror ein, weshalb ich mein Chimärenschwert zog und angriff. Ich hatte nur einige kurze Momente, bis der richtige Kampf losgehen würde und dann dürfte ich mir keine Fehler erlauben. ,, Hast du nicht mehr drauf!'', meinte ich zum Leunen, welcher daraufhin brüllte. Doch dies schüchterte mich keineswegs ein und würde es auch nie. Sollte ich den Kampf verlieren, könnten Unschuldige sterben und dies konnte ich auf keinen Fall zulassen. Unsanft landete ich auf den Boden, als ich einen Angriff abwehren. Schnell rollte ich mich zur Seite, erhob mich und zog schnell meinen Bogen. Schoss einen weiteren Eispfeil ab und zog danach wieder mein Schwert.

 

 

 

 

 

Erst als der silberne Leune zu Boden sank, verließ mich ebenfalls die Kraft. Keuchend ließ ich mich auf die Knie sinken, während mein Schwert mit einem Klirren nur mir landete. Der Monster hatte mich doch mehr Kraft gekostet, als gedacht. Dennoch hatte ich es besiegt und somit Leben gerettet. ,, Elektropfeile.'', murmelte ich, als ich diese bei den Leunen entdeckte. Zum Glück war keiner der Zoras so dumm gewesen, sich dem Monster im Kampf zu stellen. Dies wäre sonst nicht gut ausgegangen. Erschöpft ließ ich mich ins Gras fallen und blickte zum Himmel. Der Tag brach an und langsam wurde es hell. Meine Hand wanderte zu den Stellen, wo meine Rüstung zerrissen war und fühlte Blut, wenn auch wenig. Ich sollte meine Wunden reinigen, bevor ich zurück ins Dorf zurückkehrte. Andererseits könnte ich Link und Zelda aufsuchen, die bestimmt bereits auf den Weg ins Dorf der Zoras waren. Zelda wollte unbedingt bei der Hochzeit von Sidon dabei sein, was ich verstehen konnte, da es ihre Pflicht war. Unter Schmerzen richtete ich mich auf, ließ mich aber wieder nach hinten fallen, als bemerkte, dass ich noch nicht so weit war. Deshalb schloss ich die Augen und verlangsamte meine Atmung.

 

 

 

 

 ,, ….rina! Katharina!'', schrie jemand meinen Namen und rüttelte mich heftig durch. Ich öffnete die Augen und erkannte Sidon, der mich besorgt ansah. ,, Sidon? Was suchst du denn hier?'', stellte ich dem Prinzen die Frage, während ich mich aufrichtete. Bevor ich reagieren konnte, drückte mich der Zora fest an sich, sodass ich kaum noch Luft bekam. ,, Luft!'' ,, Tut mir leid! Ich dachte, du seist tot!'' ,, Sorry, ich muss wohl vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Zurück zu meiner Frage, was suchst du hier?'' ,, Eine Wache kam zu mir, da du noch nicht zurückgekommen warst, obwohl die Sonne bereits aufging. Als ich dann noch erfahren habe, in welche Richtung du gelaufen bist, wurde mir klar, wo du sein würdest. Du hättest sterben können, Katharina! Leune sind gefährlich!'' ,, Ich bin kein Kind mehr und kann auf mich selbst aufpassen! Es war nur ein Leune, mehr nicht. Mir geht es gut und leben tu ich ja auch noch.'' ,, Dir geht es gut? Du bist verletzt!'' ,, Das sind nur ein paar Kratzer.'', sprach ich, erhob mich und sah mich nach meinem Schwert um. Es dauerte kurz, bis ich neben mir im Gras fand. Gerade als ich es aufheben wollte, packte der Prinz der Zoras meinen Arm. ,, Kratzer? Das sind mehr als nur ein paar Kratzer. Deine Wunden bluten!'', kaum hatte Sidon dies ausgesprochen, blickte ich an mir hinunter. Tatsächlich hatte der Größere teilweise recht. Einige Wunden bluteten immer noch, wenn auch nur leicht. Daran sterben würde ich aber nicht, außer sie würden sich vielleicht entzünden. ,, Bitte bringe dich nicht mehr in Gefahr.'' ,, Sidon.... Jemand musste den Leunen besiegen, er war eine zu große Gefahr für euch. Wer außer mir hätte ihn besiegen sollen? Du etwa? Bitte nehme es mir nicht übel, aber das war ein silberner Leune und er hatte sogar noch Elektropfeile. Zudem kann ich kämpfen und bin geübt darin. Du musst dir also keine Sorgen machen.'', erklärte ich dem Prinzen, riss mich aus seinem Griff los und hob mein Schwert auf. Ein Schrei verließ meine Kehle, als Sidon mich ohne Vorwarnung einfach hochhob und trug. Erst mied er mich und nun suchte er meine Nähe. Versteht einer Mal Sidon.

 

 

-3-

,, Sidon, denkst du nicht, dass du langsam übertreibst?“, stellte ich dem Prinzen der Zoras die Frage, als dieser mich zurück ins Kissen drückt. Seit Tagen musste ich das Bett hüten, damit meine Wunden gut verheilen konnten. Leider war ich nicht mehr daran gewöhnt nichts zu tun, sodass mir schnell langweilig geworden war. Doch sobald ich nur Anstalten machte, das Bett verlassen zu wollen, hinderte mich Sidon daran. ,, Du musst dich schonen, damit deine Wunden heilen.“ ,, Die sind bereits geheilt. Mir geht es gut. Also kannst du bitte damit aufhöre mich zu zwingen im Bett zu bleiben, ich wäre dir sehr dankbar darüber.“,, Ich mache mir Sorgen um dich.“ ,, Das kann ich durchaus verstehen, Sidon. Aber du darfst nicht vergessen, das ich mit Link zusammen Ganon besiegt habe. Ich weiß, was ich mir zumuten kann und was nicht.“, erklärte ich dem Anderen, der daraufhin den Kopf senkte. Ein Seufzen entkam mir und ich strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht, nachdem ich mich aufgerichtet hatte. ,, Sidon, das war nicht böse gemeint, dennoch musst du mich auch verstehen. Wie würdest du es finden, wenn dein Vater dir verbieten würde, das nicht mehr zu verlassen.“ ,, Bitte verspreche mir vorsichtiger zu sein, Katharina.“ ,, Gut, ich verspreche es. Darf ich nun aufstehen?“, fragte ich den Zora und bekam als Antwort ein Nicken. Zügig drehte sich der Andere um, da ich außer Bandagen nichts an meinen Körper trug. Suchend sah ich mich nach meiner Kleidung um und konnte diese auf einer Truhe entdecken. Ich griff nach den Klamotten und hielt inne, als mir auffiel, dass sie neu war. Jemand musste sie nachgeschneidert haben. Doch weshalb? Meine alte Kleidung war zwar öfters geflickt worden, aber hatten ihren Zweck erfüllt. Kopfschüttelnd zog ich mir an mich, wobei ich bemerkte, dass ein weicherer Stoff benutzt worden ist. ,, Sidon.“, sprach ich, sodass dieser sich zu mir umdrehte. Lächelnd sah mich der Prinz an und musterte mich. ,, Die neue Kleidung hätte nicht sein müssen, trotzdem danke.“ ,, Deine alte Kleidung war zerrissen, zudem war sie Blut befleckt. Gefällt dir deine neue?“ ,, Nun, bequem ist sie. Die Farben stimmen auch. Du hast dir also gemerkt, dass ich eher dunkle Farben bevorzuge. Ich muss nur noch testen, ob ich mich im Kampf gut mit ihr bewegen kann.“ ,, Du möchtest weiterhin kämpfen?“ ,, Natürlich. Warum sollte ich damit aufhören? Ich und Link müssen Prinzessin Zelda beschützen.“ „ Bitte höre mit dem Kämpfen auf.“, meinte der Prinz der Zoras, weshalb ich ihn perplex ansah. Ich verstand nicht, warum er plötzlich von mir verlangte mit dem Kämpfen aufzuhören. Dies hatte der Größere noch nie von mir verlangt, seit wir uns kannten. Was hatte sich verändert, das er mich um dies bat? „ Nein.“, sprach ich, schüttelte dabei den Kopf. „ Ich werde mit dem Kämpfen nicht aufhören. Wieso verlangst du sowas von mir?“ „ Du sollst dich nicht mehr in Gefahren begeben, die dich dein Leben kosten können!“ „ Warum geht es nicht in deinen Kopf hinein? Ich bin kein Kind mehr, Sidon! Ich weiß, wie man kämpft! Du warst beim Endkampf nicht dabei gewesen, genauso wie bei den anderen Kämpfen. Sag mir, was ist jetzt anders als damals? Ich kann es dir sagen, nichts! Die Welt lauert weiterhin vor Gefahren und so wird es auch immer bleiben. Es tut mir leid, aber ich kann hier nicht mehr länger bleiben!“, damit verließ ich fluchtartig den Raum. Draußen schien die Sonne, sodass viele der Dorfbewohner unterwegs waren. Kinder spielten fangen, lachten dabei oder hörten den Älteren beim Geschichten erzählen zu. „Katharina!“, hörte ich den Prinzen rufen, doch blieb nicht stehen. Das einzige, was ich brauche, war Ruhe und das vor allem, von einem bestimmten Zora.

 

 

 

Auch wenn sich Sidon besser auskannte, da es sich um sein Heimatdorf handelte, konnte ich mich erfolgreich verstecken. Niemand würde mich so schnell entdecken, worüber ich sehr froh war. Der Prinz der Zoras würde niemals auf die Idee kommen, das ich mich in einer leeren Kiste verstecken würde, die sich in der Waffenkammer befand. Mit geschlossenen Augen saß ich da und fragte mich, was mit dem Prinzen los war. Benahm er sich zu merkwürdig, weil seine Hochzeit bevorstand? Ein Seufzen entkam mir und ich wünschte mir, an einen ganz anderen Ort zu sein. Ganz weit weg von Sidon, der mir Kopfschmerzen bereitete. Plötzlich ertönten Schritte, kurz darauf vernahm ich die Stimmen von den Wachen. „ Prinz Sidon scheint in der letzten Zeit sehr niedergeschlagen zu sein. Es geht das Gerücht um, das die Heldin damit zu tun haben soll.“ „ Unser armer Prinz.“, hörte ich die Wache sprechen, was mir einen Stich ins Herz versetzte. Meinetwegen war Sidon niedergeschlagen, obwohl ich ihn wegen seiner bevorstehenden Hochzeit aufmuntern wollte. Ich sollte abwarten, bis mein bester Freund mich nicht suchte und danach das Dorf zügig verlassen. Erneut ertönten Schritte, die genau vor der Kiste stoppten. ,, Prinz Sidon.“ „ Habt ihr Katharina gesehen?“ „ Nein, Prinz Sidon. Wir haben die Heldin nicht gesehen.“ „  Wenn ihr sie seht, bringt sie bitte zu mir.“ „ Jawohl, Prinz Sidon!“, gaben die Wachen von sich, danach ertönten erneut Schritte. Vorsichtig hob ich den Deckel der Kiste an, nachdem ich mir sicher war, dass ich mich alleine in der Kammer befand. Mehrmals blickte ich mich um, bevor ich mein Versteck verließ. Schleichend und auf meine Umgebung achtend lief ich durch das Dorf, ohne dabei entdeckt zu werden. Dies hatte ich von Link gelernt, als wir durch die verschiedene Monsterverstecke gelaufen sind. Traurig blickte ich auf das Zoradorf hinab, wusste das mein beste Freund verzweifelt nach mir suchte. „ Verzeih mir, Sidon, doch mir bleibt keine andere Wahl.“, flüsterte ich, blickte das letzte Mal auf das Dorf, bevor ich diesem dem Rücken kehrte. Mein nächstes Ziel wäre der Stall des Waldes, wo ich mein Pferd Star untergebracht hatte. Die Schimmelstute glich vom Wesen her Epona, war mutig aber auch sanft. Sobald ich Star abgeholt hätte, würde ich mich auf dem Weg zum Dorf der Orni machen. Dort würde mich kein Zora so schnell finden.


Lachend strich ich Star durch die Mähne, nachdem die Stute stürmisch auf mich zugerannt gekommen war. „ Ich habe dich auch vermisst, meine Süße. Na, wollen wir ein wenig durch die Gegend reiten?“, fragte ich mein Pferd, während ich auf dieses stieg. Die Schimmelstute wieherte auf, bevor sie los trappte. Lächelnd klopfte ich Star gegen den Hals, ließ dabei unsere Umgebung nicht aus den Augen. Hinter jeden Baum oder Stein konnte ein Monster auf uns lauern. Ich hatte gelernt jederzeit kampfbereit zu sein, was in dieser Welt erforderlich war. Zwar sind die Monsterzahlen in den letzten Wochen gesunken, trotzdem sollte man weiterhin vorsichtig bleiben. Plötzlich wieherte Star auf, sodass sie meine Aufmerksamkeit bekam. „ Es ist alles gut, Star. Weit und breit ist kein Monster in Sicht.“, sprach ich sanft und war überrascht, mein Pferd im nächsten Moment unruhig stehen blieb. Verwundert sah ich mich um, bis ich den Grund fand. Wenige Meter von uns entfernt stand Link, der genauso wie Zelda verwundert in meine Richtung blickte. Ich hatte nicht damit gerechnet, auf die Beiden zu treffen und vor allem so früh. Leicht trat ich Star in die Flanken, damit sie wieder in Bewegung setzte. ,, Link. Prinzessin Zelda. Ich habe nicht damit gerechnet, euch so früh anzutreffen.“ „ Hallo Katharina. Wir sind gerade auf dem Weg zum Dorf der Zoras. Wir haben damit gerechnet, dich dort anzutreffen.“ „ Verstehe.“ „ Da wir dich nun angetroffen haben, können wir weiter.“ „ Ich werde nicht mitkommen.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, hielten meine Freunde inne. „ Wie bitte?“ „ Ich werde nicht mit ins Zora Dorf kommen. Um ehrlich zu sein, habe ich es erst verlassen und möchte dort erstmal nicht mehr hin.“, antwortete ich und verwirrt damit nicht nur die Prinzessin, sondern auch Link. Die Blondhaarigen schienen auf eine Erklärung von mir zu warten, welche ihnen auch zustand. „ Sidon und ich hatten so etwas wie einen Streit. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Auf jeden Fall bin ich abgehauen und habe keine wirkliche Lust darauf Sidon in der nächsten Zeit zu begegnen.“ „ Katharina, bitte erläutere dies genauer. Link und ich möchten verstehen, warum du den Prinzen der Zoras meiden möchtest.“ „ Sidon und ich haben uns über seine bevorstehende Hochzeit unterhalten, wo er mir erklärt hat, das er die Zora nicht einmal kennt, die er heiraten muss. Ich meinte daraufhin, dass er einmal an sich denken soll. Was er natürlich nicht tut. Ich habe ihn dann einfach stehen lassen, da ich wütend war. Kurz danach habe ich von einem Leunen erfahren, weshalb ich mich auf den Weg machte, um diesen zu besiegen. Ich besiegte den Leunen, blieb aber dabei nicht unverletzt. Sidon war davon ganz und gar nicht begeistert. Er zwang mich tagelang im Bett zu bleiben, es war schrecklich einfach nur dazu liegen. Auf jeden Fall wollte er mir verbieten zu Kämpfen! Könnt ihr euch das vorstellen? Sidon verbot mir zu Kämpfen. Ich sollte es sein lassen, da ich mich zu sehr in Gefahr bringen würde. Der tickt doch nicht mehr ganz richtig!“, meinte ich aufgebracht. Meine Freunde sahen sich als, so als wüssten sie etwas, was ich noch nicht wusste. „ Du möchtest nicht zurück ins Dorf der Zoras?“ „ Nein und ich war gerade auf dem Weg zum Dorf der Orni.“ „ Verstehe. Würdest du mit Link hier auf mich warten?“, wurde ich gefragt und verstand sofort, das die Prinzessin alleine ins Zoradorf wollte. Dies kam mir sehr merkwürdig rüber, trotzdem nickte ich. 

 

 

 

„ Du verstehst das nicht, Link. Sidon benimmt sich in letzter Zeit so merkwürdig. Er macht sich andauernd Sorgen um mich, dabei muss er dies nicht. Du und ich haben gemeinsam die Verheerung Ganon besiegt, genauso wie vier Flüche. Selbst einen silbernen Leunen habe ich ganz alleine besiegt. Trotzdem behandelt Sidon mich, als würde ich aus Glas bestehen. Du müsstest ihn mal sehen, seine sonst fröhliche Art ist verschwunden, dauernd ist er niedergeschlagen. Alleine ich bin daran schuld.“, sprach ich zu Link und sah wie dieser den Kopf schüttelte. Wir hatten eine Höhle aufgesucht, nachdem es angefangen hatte zu regnen. Der Blonde hatte ein Lagerfeuer angezündet, an welchen wir nun saßen und uns aufwärmten. „ Danke das du mich aufmuntern willst, trotzdem habe ich das Gefühl, das ich ganz alleine daran Schuld bin. Erst habe ich angenommen, dass es an der kommenden Hochzeit ist. Kannst du das glauben, Sidon hat seine zukünftige Frau noch nicht einmal gesehen. Wie kann er sie heiraten, wenn er sie nicht liebt? Ich versteh ihn einfach nicht.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, legte mir der Blondhaarige eine Hand auf die Schulter. Ich war Link sehr dankbar darüber, das er versuchte mich aufzumuntern. Es fühlte sich gut an den Jüngeren wieder an meiner Seite zu haben. Ihn vertraute ich blind und ich wusste, dass es auch umgekehrt so war. Die Reise und die Schlacht hatte uns zusammen geschweißt. Mittlerweile konnte ich gut verstehen, warum Sidon angenommen hatten, das Link und ich ein Paar seien. Mein Blick wanderte zum Jüngeren, als dieser mir einen Apfel hinhielt. Lächelnd nahm ich diesen an, kramte ein kleines Messer aus meiner Tasche heraus und fing an den Apfel in Stücke zu schneiden. Dies machte ich automatisch, weil ich mein Essen meistens teilte. Ohne zu zögern, aß der Blondhaarige das Apfelstück auf, welches ich ihm hingehalten hatte. Mein Blick wanderte zum Eingang der Höhle, als ich Schritte vernahm. Sofort griffen wir nach unseren Waffen und machten uns Kampfbereit. Ich ließ mein Schwert sinken, als ich erkannte, dass es sich um einen Zorakrieger handelte. „ Prinzessin Zelda schickte mich, um euch zum Zoradorf zu begleiten.“ „ Ich komme nach. Ich muss Star erst zu einem Stall bringen.“ „ Die Prinzessin bestand darauf, das ich sie überallhin begleite.“ „ Meinetwegen.“, meinte ich genervt und überlegte, wie ich aus der Sache wieder herauskam. Mein Plan war es gewesen ins Dorf der Ornis zu reisen und nun stellte mir Zelda Steine in den Weg. Ihr war bewusst, das ich Sidon nicht unter die Augen treten wollte. Deutlich spürte ich den Blick von Link auf mir, als ich Star aus der Höhle führte. Am liebsten wäre ich auf mein Pferd gestiegen und davon geritten. Bringen würde mir diese Aktion nichts, außer Ärger. Zudem hatte ich geschworen Prinzessin Zelda zu beschützen und ich hielt mein Wort. „ Prinz Sidon erwartet sie bereits sehnsüchtig, Katharina.“ „ Mhm.“ „ Sie haben uns einen Schrecken eingejagt, als sie nicht mehr auffindbar waren.“ „ Ist das so? Nun, dass wir keine Absicht von mir gewesen.“, erklärte ich dem Zora, der daraufhin nickte.

 

 


Ein Schnauben entkam mir, als wir das Dorf der Zoras betraten. Alleine mein Gesichtsausdruck verriet jedem, das ich lieber an einen ganze anderen Ort sein würde. Link, welcher neben mir getreten war, blickte besorgt zu mir. „ Von mir aus, würde ich jetzt lieber gegen Monster kämpfen, als hier zu stehen. Ich geh ein wenig schwimmen, falls ihr mich suchend solltet.“, damit ließ ich den Jüngeren stehen. Uns beide war bewusst, dass ich nur eine Ausrede suchte, um Sidon nicht treffen zu müssen. Eine gute Schwimmerin war ich nicht, vor allem, weil ich erst durch den Prinzen der Zoras das Schwimmen gelernt hatte. Unten beim Wasser angekommen zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus, bevor ich mich ins kalte Wasser gleiten ließ. Ein wenig schwamm ich umher, bedacht darauf nicht zu weit weg vom Ufer zu sein. Plötzlich packte mich etwas und bevor ich reagieren konnte, fand ich mich in einer Umarmung wieder. Perplex blinzelte ich die Person an, bis ich realisierte, das es sich um Sidon handelte. „ Du erdrückst mich!“ „ Verzeih, ich bin nur so glücklich, dass du wieder da bist.“ „ Das ist kein Grund dafür mir die Luft aus den Lungen zu drücken, außerdem hättest du warten können, bis ich aus dem Wasser heraus bin.“, meinte ich zum Prinzen, während ich mich an diesem festkrallte. Für ihn als Zora war es kein Problem auf der Stelle zu schwimmen, für mich dagegen schon, sodass ich angst hatte unterzugehen. „ Keine Angst, ich habe dich.“ „ Sidon.“, sprach ich und blickte zu diesem hinauf. Etwas war anders, das spürte ich. Der Prinz der Zoras schenkte mir ein Lächeln und schwamm mit mir zurück zum Ufer. Deutlich spürte ich Sidons Blick auf mir, weshalb ich mich zu diesem umdrehte. Mit besorgten Blick wurde ich angesehen, bis ich verstand, warum. Er hatte sie gesehen, meine Narben. „ Sie gehören zu mir, Sidon. Sie erzählen meine Geschichte, jeden einzelnen Kampf. Ich schäme mich nicht für sie. Viele von uns tragen Narben, sie zeigen wie stark wir sind.“ „ Woher stammt die?“, wurde ich gefragt und spürte wie mein bester Freund eine bestimmte Narbe berührte. Es wunderte mich nicht, das er ausgerechnet sie ausgewählt hatte. Sie ging quer über meinen Rücken und somit die größte von allen. „ Sie vom stammt Ganons Wasserfluch. Ich war damals noch ziemlich unerfahren im Kampf, sodass ich so einiges einstecken musste.“ „ Aber damals-“ „ Ich war schon immer darin gut Schmerzen zu verstecken. Du hast die Wunde damals nicht bemerkt, da ich dir meinen Rücken nicht zugewandt hatte. Ihr habt euch alle so sehr gefreut, da wollte ich euch nicht die Stimmung vermiesen.“, erklärte ich dem Anderen und zuckte zusammen, als ich erneut in den Arm genommen wurde. Ich wusste nicht einmal selbst, warum ich es tat, doch ich erwiderte die Umarmung. „ Ich hätte mit euch kämpfen sollen.“ „ Dein Volk hat dich in diesen Moment am meisten gebraucht, Sidon. Link und ich hatten alles unter Kontrolle. Du kannst mich jetzt übrigens auch loslassen, mir wird kalt.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, wurde ich losgelassen. Mir war bewusst, wenn ich dem Prinzen die kalte Schulter zeigen würde, das sein Verhalten sich verschlimmert. Deshalb hatte ich beschlossen zwar normal mit ihm zu sprechen, doch so wenig Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Zügig zog ich meine Kleidung an, damit wir zurück zu den Anderen kehren konnte. Ich müsste mich noch mit Prinzessin Zelda unterhalten. Mein Gefühl sagte mir, das sie mir etwas verheimlichte. Es wäre nicht das erste Mal.

-4-

 

 

 Zelda lächelte mir aufmunternd zu, nachdem sie mich und Sidon erblickt hatte. Ich stattdessen stellte mich mit verschränkten Armen neben Link hin, der mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Dankbar lächelte ich den Blonden an, spürte dabei deutlich Sidons Blick auf uns. Fragend sah ich den Prinzen der Zoras an, welcher daraufhin zügig zur Seite blickte. „Wollen wir etwas essen?“, stellte ich Link die Frage und bekam ein Nicken als Antwort. Für einen Moment zuckte ich zusammen, als Zelda klatschte. „ Essen klingt gut. Sidon, möchtest du uns dabei Gesellschaft leisten?“ „ Vielen Dank für das Angebot, Prinzessin. Vater hat mich zu sich rufen lassen, ich werde später zu euch stoßen.“, erklärte mein bester Freund, bevor er uns Stehen ließ. Die Blondhaarige wand sich zu uns um, schenkte uns ein Lächeln. „ Nun denn. Wir sollten etwas zu uns nehmen.“ „ Dies sollten wir, Prinzessin. Mein Gefühl sagt mir, das es Fisch geben wird. Ihr wisst ja, mein Gefühl täuscht mich nie.“, gab ich von mir. Zu dritt begaben wir uns ins Innere, wo uns einige Gerichte serviert wurden. Wie ich es bereits geahnt hatte, gab es hauptsächlich Fischgerichte. Kaum saßen wir, griff Link nach einen gegrillten Fisch, worüber Zelda und ich nur den Kopf schütteln konnten. Einige Zeit saßen wir da, aßen und tranken, bis mir ein Apfel hingehalten wurde. „ Du bist wirklich verfressen, Link.“, meinte ich lachend und schnitt den Apfel in Mund gerechte Stücke. Mit einem Zischen ließ ich das Messer fallen, nachdem ich an der Schulter berührt wurde. Ich hatte mich vor Schreck am Finger geschnitten. Schnell wand ich mich zu der Person hinter mir um und erkannte Sidon. „ Verzeih Katharina! Es war nicht meine Absicht gewesen!“ „ Ich weiß.“, meinte ich, leckte das Blut vom Finger ab, damit es nicht auf meine Kleidung tropfen konnte. Der Prinz der Zoras senkte den Kopf, sodass dies nur eines bedeuten konnte. Er gab sich die Schuld dafür, dabei konnte er nicht wissen, dass ich mich erschrecken und schneiden würde. Ich hatte mit dem Rücken zu ihm gesessen, somit hätte er nicht wissen können, dass ich einen Apfel klein schnitt. „ Warte, ich helfe dir.“ „ Ist schon gut, ich kann das alleine.“, sprach ich und zog einen Verband aus meiner Tasche heraus. Bevor ich meinen Finger damit umwickelte, schmierte ich eine Wundsalbe auf die Wunde. Dies brannte zwar ziemlich, aber es würde die Heilung unterstützen.

 

 

 

 

Erschöpft ließ ich mich mit dem Gesicht voran ins Bett fallen, nachdem die Nacht angebrochen war. Die letzten Stunden hatte ich damit verbracht dem Prinzen so wenig wie möglich unter die Augen zu treten. Einfach war dies nicht gewesen, da Zelda mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Plötzlich ertönte ein Klopfen, weshalb ich mich aufrichtete und zur Tür blickte. „ Herein!“, rief ich und hätte im nächsten Moment am liebsten geschrien, da Sidon den Raum betrat. Sofort fiel mir sein nervöses Verhalten auf. „ Was führt dich zu mir?“ „ Ich wollte nach dir sehen und mich nochmals bei dir entschuldigen.“ „ Sidon, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du konntest nicht wissen, immerhin saß ich mit dem Rücken zu dir. Vergessen wir das ganz einfach, ja? Ich bin müde und will nur noch schlafen.“ „ Du bist nicht wütend auf mich?“ „ „ Warum sollte ich wütend auf dich sein? Vergess die Frage. Nein, ich bin es nicht, aber ich werde es gleich, wenn du mich nicht endlich schlafen lässt. Also gute Nacht.“, damit schmiss ich den Prinzen aus dem Zimmer.

 

 

 

Stunden waren vergangen, in denen ich die Decke anstarrte und versuchte einzuschlafen. Irgendwann gab ich es auf und zog mir einen Mantel über, bevor ich mich nach draußen begab. Der Mond stand mit seiner vollen Schönheit am Himmelszelt, zudem leuchteten die Sterne. Es war eine Kühle, doch dennoch wunderschöne Nacht. Selten hatte ich solch eine erlebt, vor allem in einer Welt, wo überall Gefahr lauert. Ich wanderte eine weile durch das weniger belebte Dorf, bis ich den Prinzen der Zoras an Miphas Statue erblickte. Es muss schwer sein, die Statue seine Schwester zu sehen und zu wissen, wie sie gestorben ist. Ich trat hinter meinen besten Freund, ohne das dieser es mitbekam. „ Was soll ich tun, Schwester? Ich traue mich nicht, ihr meine Liebe zu gestehen.“, hörte ich ihn sagen und stand wie versteinert da. Sidon war in jemanden verliebt. Doch in wen? Vor allem, warum hatte er mir dies nicht anvertraut? Es hinterließ einen bitteren Nachgeschmack zu wissen, das der Prinz der Zoras mir so wenig vertraute. Ich kehrte Sidon den Rücken zu und beschloss meine Wanderung durchs Dorf fortzusetzen. Einige Wachen nickten mir zu, als ich an ihnen vorbeilief, was ich erwiderte. Sie respektierten mich und sahen mich als ihre Heldin an. Als Heldin würde ich mich selbst nicht bezeichnen, eher als jemand, der zur richtigen Zeit, am richtigen Ort gewesen war. Unfreiwillig war ich zur Kämpferin geworden, um zu überleben. Link hatte in der schweren Zeit meine Unterstützung gebraucht. Es war ein halbes Jahr vergangen, seit wir die Verheerung Ganons besiegt hatten, trotzdem ließ mich diese Sache nicht los. Ruckartig drehte ich mich um, als jemand mich an der Schulter berührte. Verwundert blicke ich Link an, der mich mit einem besorgten Blick musterte. Gerade als ich ihn ansprechen wollte, bemerkte ich, das wir uns nicht mehr im Dorf der Zoras befanden. Nun verstand ich, warum der Blonde so besorgt war. „ Tut mir leid, Link. Ich war zu sehr in Gedanken gewesen und habe nicht bemerkt, dass ich das Dorf verlassen habe. Du kennst mich, wenn ich in Gedanken bin, blende ich meistens alles aus.“, meinte ich verlegen, da es mir mehr als nur peinlich war. Link nickte nur, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Dorf machten. „ Ich weiß nun, warum Sidon sich in letzter Zeit so merkwürdig verhält. Um eins gleich zu sagen, ich wollte ihn nicht belauschen, es war reiner Zufall, das ich es gehört habe. Sidon ist verliebt.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, blieb der Andere stehen. Perplex starrte mich der Blondhaarige an, weshalb ich meinen Kopf leicht schief legte. „ Auf jeden Fall weiß ich nicht in wen, er verliebt ich. Es geht mich auch nichts an und wie gesagt, ich habe es unfreiwillig mit angehört. Ich werde Sidon nicht darauf ansprechen und ich habe es auch nicht vor. Wir sollten wirklich zurück, bevor sie unser Verschwunden bemerken.''

 

 

 

„ Du siehst nicht gut aus, Katharina.“, meinte Prinzessin Zelda, als diese mich am nächsten Morgen erblickte. „ War eine lange Nacht gewesen.“ „ Möchtest du darüber reden?“ „ Das ist nicht nötig, trotzdem danke für das Angebot. Was steht heute an?“ „ Wir können die Dorfbewohner bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen.“ „ Einen Moment mal, das würde heißen, das Sidon bald heiraten wird.“ „ Die Hochzeit soll in einer Woche stattfinden.“, erzählte Zelda uns, weshalb ich und Link gleichzeitig nickten. Eine Woche noch und dann könnte ich meinen Plan weiter verfolgen und ins Dorf der Ornis reisen. „ Katharina, du könntest den Näherinnen mit dem Hochzeitgewand helfen, wenn du möchtest.“ „ Bin schon auf den Weg dorthin.“, sprach ich und freute mich bereits aufs Nähen. Wenn ich eins gut konnte, dann war es nähen. Oft genug hatte ich meine oder Links Kleidung flicken müssen, wenn sie durch einen Kampf zerrissen worden sind. Summend machte ich mich auf den Weg zu den Näherinnen, wo ich zu meiner Verwunderung erwartet wurde. ,, Guten Morgen. Prinzessin Zelda hat uns bereits mitgeteilt, das du kommen würdest.“ „ Verstehe. Nun denn, da bin ich. Wobei soll ich euch helfen?“, fragte ich die Zoras und bekam daraufhin eine Schärpe in die Hand gedrückt. Sogleich fuhr ich über den Stoff und fand somit heraus, das es sich um Seide handelte. Sie ähnelte der des Prinzen, nur das sie noch nicht bestickt war. „ Soll ich bestimmte Symbole sticken?“ „ In der Mitte gehört das Symbol der Zoras. Dies ist dir bekannt?“ „ Ja, das ist mir bekannt. Gut, ich mache mich ans Werk.“, damit schnappte ich mir Nadel und Faden. Ich hatte beschlossen zudem Zora Symbol auch Vah Ruta zu sticken. Dies würde zwar Zeit beanspruchen, doch es würde es Wert sein, zudem wollte ich niemanden enttäuschen. „ Wisst ihr, wer die Glückliche sein wird?“ „ König Dorephan schweigt dazu, aber es geht das Gerücht um, das selbst die Braut von ihrem Glück nichts ahnt. Sie wird es wie jeder von uns erst am Tag der Hochzeit erfahren.“ „ Habt ihr keine Angst, das sie der Hochzeit nicht zustimmen wird?“ „ Prinz Sidon ist gut aussehend und ein Prinz. Keiner von uns würde eine Hochzeit mit ihm verweigern.“, kicherte eine der Zoras, woraufhin ich schmunzelnd den Kopf schüttelte. Es war ein offenes Geheimnis, das alle noch nicht vergebene Zoradamen für den Prinzen schwärmten. „ Wie ist es bei ihnen? Gibt es jemanden, den sie anziehend finden?“ „ Es gibt niemanden, für den ich schwärme.“, antworte ich und wurde überrascht angesehen. Sie schienen mit einer anderen Antwort gerechnet zu haben. Ich ließ mich davon nicht irritieren, sondern stickte ruhig weiter.

 

 

Bis in die Nacht hinein stickte ich an der Schärpe, sodass ich am Ende alleine war. Leise summe ich eine Melodie vor mich hin und betrachtete mein Werk. Schritte ertönten, weshalb ich aufsah und erkannte im nächsten Augenblick Link. Dieser kam zügig auf mich zu und hielt mir einen Brief entgegen. Ohne zu zögern, nahm ich diesen an und las mir ihn durch. Die Ornis steckten in Schwierigkeiten, sie brauchten sofort unsere Hilfe. „ Es muss dringend sein, die Tinte ist teilweise verschmiert. Gut, machen wir uns auf den Weg.“, meinte ich, woraufhin der Blondhaarige nickte. Vorsichtig legte ich die Schärpe zur Seite, damit sie keine Flecken bekam und begab mich gemeinsam mit Link nach draußen. Dort erwartete uns Zelda und Sidon bereits. „ Prinzessin, ich habe den Brief gelesen. Es scheint dringend zu sein. Ich halte es am besten, wenn Link und ich alleine aufbrechen würden. Wir benutzen den Shiekah-Stein und teleportieren uns zum Tabanta-Turm. Von da aus ist es nicht mehr weit zum Dorf der Ornis. Wir würden mit Pausen dann etwa in zwei Tagen zurück sein.“, erklärte ich meinen Plan, mit dem nicht jeder einverstanden war. Erst nach Minuten langen überlegen, überreichte Zelda uns den Shiekah-Stein. „ Bitte seit vorsichtig und kommt Gesund zurück.“ „ Das werden wir.“, sprach ich und wurde im nächsten Moment von Sidon umarmt. Ich überlegte kurz, was ich tun sollte, bevor ich die Umarmung erwiderte. „ Versprech mir, das du zurückkommst.“ „ Das werden wir, keine Sorge. Link, wir können.'', sprach ich, löste die Umarmung und hielt mich danach am Blondhaarigen fest.

 

 

„ An das Gefühl werde ich mich wohl nie gewöhnen.“, meinte ich, nachdem wir uns auf den Turm teleportiert hatten. Sekunden später fing ich vor kälter an zu zittern, genauso wie der Andere. Wir hatten in der Eile vergessen uns Wärme anzuziehen, was auf unserer Reise mehr als nur einmal passiert war. „ Link, schau! Da liegt die Tasche, die ich damals hier verstaut habe. Vielleicht liegen da noch unsere ersatz Orni-Rüstungen drin.“, sprach ich, während ich mich hinkniete und die Tasche öffnete. Wir hatten Glück, denn ihr befand sich tatsächlich noch unsere Ersatzrüstungen. Jeweils zwei Anti-Schnee-Federn, Orni-Gewänder und Orni-Hosen. Selbst unsere Schneestiefel waren noch da. Sogleich zogen wir uns um, damit wir vor der Kälte schützen konnten. Auf der Plattform vom Tabanta-Turm waren die Temperaturen so niedrig, dass ich meinen Amten sehen konnte. „ Dann wollen wir mal los.“, damit holten wir unsere Parasegel heraus und sprangen vom Turm hinunter. Ich liebte dieses Gefühl durch die Luft zu schweben, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war. So elegant wie es nur ging, landete ich auf meinen Füßen und steckte das Parasegel wieder weg. Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel. Wie immer liefen wir schweigend nebeneinander her, da wir auf unsere Umgebung fixiert waren. Bei uns Beiden hatte der Kampf gegen die Vereehrung Spüren hinterlassen. Es würde Jahre brauchen, bis ein Teil davon verschwunden sein würde. Plötzlich tippte mich Link an, weshalb ich zu ihm sah. „ Hast du etwas entdeckt? Nein? Was ist dann los?“, stellte ich ihm die Frage. Es brauchte einen Moment, dann verstand ich, was er wollte. „ Können wir das Thema Sidon bitte einfach vergessen. Ich habe keine Ahnung, warum ihr dauernd mit mir darüber reden wollt! Es nervt und ich will darüber auch nicht reden. Können wir uns jetzt bitte auf Weg konzentrieren, danke.“, gab ich genervt von mir und blickte stur nach vorne. Link sollte merken, das ich über das Thema nicht mehr reden würde. Seit Wochen ging es nur noch um Sidon und um dessen Hochzeit. In einer Woche würde alles vorbei sein und jeder würde mich mit diesem Thema in Ruhe lassen. Mir war bewusst, dass sie es nur taten, weil sie nicht möchten, dass die Freundschaft zwischen mir und dem Prinzen der Zoras zerbrach. Mittlerweile konnte ich diesen verstehen, warum er so durch den Wind war. In jemanden verliebt zu sein und trotzdem eine Fremde heiraten zu müssen, war bestimmt nicht einfach zu verarbeiten.

 


Kaum hatten wir das Dorf der Ornis erreicht, stolperte ich einige Schritte zurück, nachdem sich etwas an meinem Bein festgehalten hatte. Mein Blick wanderte nach unten und ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich Tulin erblickte. „ Link, Katharina! Es ist schön, das ihr uns besucht.“ „ Hallo Tulin. Wo ist dein Vater? Wir müssen mit ihm sprechen.“, erklärte ich und erkannte keinen Augenblick später, wie Teba auf uns zukam. Mit einem Nicken begrüßten Link und ich diesem, forderten ihn somit auch auf, zu sprechen. „ Link, Katharina. Ich bin erfreut, dass ihr uns so schnell zu Hilfe eilen konntet.“ „ Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht, nachdem uns der Brief erreicht hatte. Wobei können wir auch helfen?“ „ Es wurde eine Horde Monster gesichtet, die sich auf den Weg ins Dorf machen. Darunter sind sollen sich zahlreiche Feuer-Pyromagusse befinden.“ „ Feuer-Pyromagusse? Oh je, das hört sich nicht gut an. Da kommt mir die Frage auf, woher überhaupt die ganzen Monster kommen. Doch darum sollten wir uns später kümmern, erst sollten wir die Monster besiegen. Aus welcher Richtung kommen die?“ „ Sie kommen aus dem Nordosten. „ Dann sollten wir uns sofort auf den Weg dorthin machen.“

 

 

Teba hatte nicht untertrieben, denn es waren so einige Feuer-Pyromagusse unter den Monstern dabei. ,, Verdammt, das werden ja immer mehr!'', schrie ich Link zu, während ich einen Bombenpfeil in die Monstermenge schoss. Gerade noch rechtzeitig konnte ich zur Seite springen, bevor ein Angriff eines Pyromagus mich treffen konnte. Dieser hatte mich als sein Ziel auserkoren, sodass ich schnell einen weiteren Bombenpfeil abschoss. Leider verfehlte dieser meinen Angreifer, erwischte aber dafür einige Boklings und Eis-Schleime. Teba, sowie einige Orni-Krieger halfen uns aus der Luft aus, doch auch dies brachte nicht viel. Schnell wechselte ich vom Bogen zum Schwert und wollte zum Angriff ansetzten, als ich ein Knacksen hinter mir vernahm. Sekunden später war alles schwarz.

-5-

 

 

Das erste, was ich wahrnahm waren Stimmen, das zweite, dass ich auf einen weichen Untergrund lag. Ich öffnete meine Augen und blinzelte mehrmals, bis ich mich ans Lichtverhältnisse gewöhnte hatte. Einen Moment später erkannte ich Teba und Saki, die sich unterhielten, zudem das ich in einen der Daunenbetten vom Gasthaus Schwalbennest lag. Ein Zischen entkam mir, als ich versuchte mich aufzurichten. „ Du musst liegen bleiben, Katharina.“, sprach Saki, die zu mir geeilt war und mich zwang mich wieder hinzulegen. „ Was ist passiert?“ „ Ein Baum ist auf dich gefallen.“, erklärte Teba mir, weshalb ich diesen perplex ansah. Der Orni gab ein Seufzen von sich, bevor er weiter sprach. „ Einer der Feuer-Pyromagusse hatte den Baum erwischt, dieser ist umgefallen und hat dich erwischt.“ „ Wo ist Link?“, stellte ich die Frage, da ich den Blondhaarigen nicht entdecken konnte. „ Link begab sich zurück zu Prinzessin Zelda.“ „ Verstehe.“ „ Katharina!“, rief Tulin, der wie aus dem Nichts erschien und auf das Bett sprang. Lachend zog ich den Kleinen in eine Umarmung und knuddelte ihn durch. Saki lächelte uns zu, winkte ihren Sohn zu sich und verließ mit diesem das Schwalbennest. Zurück blieben Taba, ich und Celili, die Leiterin des Gasthauses. „ Teba, wie lange war ich nicht bei Bewusstsein?“ „ Zwei Tage.“ „ Ich weiß das klingt jetzt ein wenig undankbar, aber wann kann ich wieder gehen? Ich muss zurück zu Link und Prinzessin Zelda.“ „ Es wird noch eine Weile dauern, bis deine Kopfverletzung verheilt ist. Solang solltest du nicht reisen.“, erklärte mir der Orni Krieger und ließ mich danach alleine. Ich fuhr mir über das Gesicht, da ich mir etwas bewusst wurde. Ich würde noch eine lange Zeit im Dorf der Ornis bleiben müssen. Mit Kopfverletzungen war nicht zu spaßen. Innerlich hoffte ich, das Sidon es verstand, dass ich deshalb seine Hochzeit verpassen würde. Wie ich den Prinzen der Zoras kannte, versuchte er Link jede Information über meinen Zustand herauszulocken. „ Möchstest du ein wenig Essen, Katharina?“, hörte ich Cecili fragen, weshalb ich zu ihr sah. Die Ornidame war zu mir ans Bett getreten und lächelte mir zu. „ Das würde ich gerne, Celili. Hat Misa wieder ihren berühmten Nusskuchen gebacken?“ „ Das hat sie. Möchtest du ein oder zwei Stücke?“ „ Bitte zwei Stücke.“ „ Bringe ich dir sofort.“ „ Danke.“, bedankte ich mich bei ihr und machte es mir gemütlich im Bett. Es hatte einen bestimmten Grund gegeben, warum ich unbedingt ins Dorf der Ornis reisen wollte. Ich fühlte mich dort wohl. Vielleicht lag es an der frischen, kühlen Luft oder an das Schneegeländer, das sich in der Nähe befand. Ich liebte den Schnee, vor allem, wenn er im Sonnenlicht glitzerte. Obwohl das Dorf viele positive Eigenschaften besaß, konnte ich mir nicht vorstellen dort zu leben. Etwas fehlte, doch was genau, konnte ich selbst nicht sagen. „ Hier, zwei Stück Nusskuchen.“ „ Vielen Dank Celili.“

 

 

 

Tage später saß ich auf Revalis-Platz und ließ meine Beine über die Kante baumeln. Es war noch sehr früh am Morgen und die Sonne war erst vor wenigen Minuten aufgegangen. Ich genoss das Gefühl des Windes, welcher durch mein Haar wehte, während ich auf die Landschaft hinab sah. Alles schien so friedlich, doch dieser Eindruck konnte täuschen, wie ich selbst oft erfahren musste. „ Worüber denkst du nach?“, ertönte die Stimme von Tulin, weshalb ich hinter mich blickte. „ Guten Morgen Tulin. So früh schon wach? Worüber ich nachdenke? Über dies und das. Es ist für mich ungewohnt nichts zu tun.“ „ Mama sagt, ich soll dir dies geben. Es sei in einer deiner Taschen gewesen.“, damit überreichte mit der Orni-Junge mir eine Kette. Überrascht nahm ich diese an und sah mir das Schmuckstück an. Es handelte sich um das Zora Symbol, welches an einer silbernen Kette hing. Ich konnte mich nicht daran erinnern, solch eine Kette zu besitzen oder eingepackt zu haben. Einen Moment, hatte Sidon mir sie vielleicht heimlich in einer meiner Tasche gesteckt, als er mich umarmt hatte? Konnte dies wirklich die Antwort auf die Frage sein? Auf jeden Fall wäre es eine logische Erklärung. Meine Pupillen weiteren sich, als mir ein schlimmer Verdacht kam. Konnte ich diejenige sein, die Sidon liebte? Alles deutete ich mich hin. Seine Angst um mich, wenn ich in die nächste Schlacht zog oder mich verletze. Nun erklärte es sich auch, warum er mir nicht erzählt hatte, dass er verliebt sei. Er hatte vor meiner Reaktion angst. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich nicht zurückkonnte. Sidon würde heiraten und musste mich vergessen. Es war das Beste für ihn und seiner Zukünftigen. Ruckartig erhob ich mich und bereute es im Nächsten Moment bereits. Meine Kopfwunde war noch nicht verheilt und bereitete öfters Kopfschmerzen. „ Katharina?“ „ Alles in Ordnung, Tulin. Ich muss nur jemanden einen Brief schreiben. Kannst du bitte deinen Vater und deiner Mutter sagen, dass ich dringend mit ihnen reden muss? Das wäre sehr lieb von dir.“ „ Das werde ich.“ „ Danke.“, sprach ich und machte mich auf den Weg zum Gasthaus. Celili begrüßte mich und schenkte mir ein Lächeln. „ Celili, kannst du mir einen Gefallen tun. Ich möchte einen Brief schreiben und dieser müsste ins Zora Dorf, besser gesagt zu deren Prinzen. Könntest du den Brief bitte an jemanden weiter reichen, der ihn dort hinbringen kann?“ „ Das kann ich machen.“ „ Danke dir. Bitte warte einen Moment, ich werde den Brief schnell schreiben.“, meinte ich und holte aus einer meine Taschen Stift und Papier heraus. Schnell schrieb ich eine Nachricht an Sidon, bevor ich die Kette dazulegte. Gerade als ich den Brief der Inhaberin vom Schwalbennest zuschob, vernahm ich Schritte hinter mir. Teba und seine Frau betraten das Gasthaus. „ Du wolltest uns sprechen, Katharina?“ „ Das ist richtig, Teba. Ich werde das Dorf heute noch verlassen. Mir ist bewusst, dass ich mit meinen Verletzungen nicht reisen sollte, doch mir bleibt keine Wahl. Prinzessin Zelda und Link werden bestimmt in den nächsten Tagen hier auftauchen und nach mir suchen. Bitte sagt ihnen, dass sie sich keine Sorgen um mich machen müssen.“, erklärte ich ihnen, woraufhin sich die beiden Ornis ansahen. Sie machten sich Sorgen um mich, was verständlich war. Ich war noch nicht bei Kräften und wollte alleine in die Wildnis aufbrechen. „ Dürfen wir dein Anlass für solch eine Entscheidung erfahren?“, doch auf diese Frage schenkte ich ihnen nur ein Lächeln.

 

 

Nachdenklich blickte ich ins Lagerfeuer, nachdem die Nacht angebrochen war. Mehrere Stunden waren vergangen, seit ich das Dorf der Ornis verlassen hatte. Meine einzige Waffe war ein Bogen, den mir Teba gab. Diese Fernkampfwaffe würde mir fürs erste einige Gegner vom Hals halten, bevor ich mir ein Schwert besorgen konnte, doch auch dies würde eine Herausforderung sein. Mir war bewusst, das Prinzessin Zelda, Link und Sidon nach mir suchen und herumfragen würden. Jeder Hinweis, so klein er auch sein sollte, könnte sie zu mir führen. Auch wenn es mein Herz brach, musste ich mein geliebtes Pferd Star zurücklassen. Seit langer Zeit war ich auf mich alleine gestellt. Es würde ungewohnt und schwer sein, doch ich würde es schaffen. Die Wildnis mit all ihren Gefahren war nun mein Zuhause, wenn auch für unbestimmt. Meine Gedanken wanderten zum Prinzen der Zoras und wie er sich fühlen muss. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Ich bereute mein Verhalten ihm gegenüber, sehr sogar.

 

 

 

 

Erneut spannte ich den Bogen und schoss einen Elektropfeil in die Monstermenge. Zu meinen Entsetzten kam ein Iwarok dazu, der sogleich einen Felsbrocken in meine Richtung schmiss. Gekonnt wich ich aus, spannte den Bogen und stellte fest, dass ich nur noch einen Pfeil übrig hatte. Lange würde ich den anstrengen Kampf nicht mehr durchhalten, ich musste mir etwas einfallen lassen. Ich schoss meinen letzten Pfeil auf den Iwarok, bevor ich Bomben einsetzte. Minutenlang warf ich Bomben und wich den Felsen aus, bis mein Gegner besiegt war. Erschöpft sank ich auf die Knie, während ich hastig ein und aus atmete. Seit Wochen streifte ich durch die Wildnis und mit jeden Tag der verging, bekam ich immer mehr das Gefühl, das es mehr Monster wurden. Dies hatte zu Folge, das alle Waffen, die ich fand, schneller zerbrachen, als mir lieb war. Die einzige Waffe, die ich nun besaß, war der Bogen, den ich von Teba erhalten hatte. Leider besaß ich keine Pfeile, was ein Problem darstellte. Ohne Waffe würde ich bei dieser Menge Monster nicht lange überleben. Obwohl meine Glieder stark schmerzten, erhob mich, wollte nur noch weg vom Schlachtfeld. Suchend sah ich mich nach einer Höhle um, fand stattdessen ich einen Felsvorsprung, unter den ich mein Lager aufschlug. Dort zündete ich als aller erstens ein Feuer an, nachdem ich Holz dafür gesammelt hatte. Danach begann ich meine Wunde zu säubern und zu verbinden. Ich wusste das ich nicht mehr konnte, trotzdem hielt ich die Tränen zurück, da ich keine Schwäche zeigen wollte. Die Kämpfe, das Wandern durch die Wildnis und das alleine sein, zerrten an meine Kräfte. Ein Wimmern entkam mir, weshalb ich mir meine Hände vor den Mund schlug. Ich versuchte mich zu beruhigen, legte mich hin und starrte ins Feuer. Langer dauerte es nicht, bis ich einschlief.

Ich erwachte aus einem traumlosen Schlaf, als ich das Plätschern von Wasser vernahm. Verschlafen richtete ich mich und stellte fest, das es regnete. Zu meinem Glück war das Feuer noch nicht erloschen, denn die Temperatur war gesunken. Jedes Mal, wenn ich Regen sah, erinnerte ich mich an den Tag zurück, an dem ich Sidon getroffen hatte. Wie er erst mich und dann Link angelächelte hatte und wie er uns um Hilfe bat. Immer noch stellte ich mir die Frage, mit wem der Prinz der Zoras verheiratet war. Ich hatte mich umgehört, so gut es ging und hatte zu meiner Verwunderung nichts herausgefunden. Leicht schüttelte ich den Kopf, um mich auf andere Gedanken zu bringen, als es aufhörte zu regnen. Erleichtert darüber das ich weiter ziehen konnte, löschte ich das Feuer mit Regenwasser. Damit niemand mich finden konnte, blieb ich nicht länger als einen Tag an einen Ort und mied Hauptwege. „ Dann mal los.“, meinte ich zu mir selbst, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich hatte beschlossen den Stall des Waldes aufzusuchen, auch wenn dies Riskant war. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort besser Waffen bekam, war höher als in der Natur. Wie heißt es so schon, einmal ist kein Mal. Der Stall lag am Ostufer des Hylia-Flusses, südöstlich des Waldes von Hyrule und südwestlich des Todesbergs. Gegenüber des Stalls lag der Minsh-See. Es handelt sich um einen relativ kleinen See mit mehreren Felsbrocken im Wasser sowie an dessen Ufern, dennoch fand ich ihn wunderschön.

 

Nach einem halben Tagesmarsch erreichte ich endlich den Stall des Waldes, der zu meinem Pech gut besucht war, sodass ich vorsichtig sein musste. Deshalb zog ich meine Kapuze tiefer ins Gesicht, in der Hoffnung das niemand mich erkennen würde. Suchend sah ich mich um, bis ich vier Händler entdeckte, die sich unterhielten. Diese sahen zu mir, als ich zu ihnen trat. „ Verzeihung, das ich sie störe. Verkauft einer von ihnen Waffen?“, stellte ich die Frage, woraufhin einer der Händler nickte und mir verschiedene Waffen zeigte. Sogar einige Schilder besaß er, was mich erfreute. Ein Schild zu besitzen war genauso wichtig, wie eine Waffe im Besitz zu haben. Ich kaufte mir ein Schwert, ein Schild, viele Pfeile und einige Bomben. Damit würde ich eine Zeit lang auskommen, wenn die Monster Angriffe sich nicht verstärken würden. Nachdem ich alles verstaut hatte, begab ich mich zum Minsh-See, wo ich mich ans Ufer setzte. Leise summte ich ein Lied vor mich her, während ich die Ruhe genoss. In der letzten Zeit kam dies selten vor, weshalb so ein Moment kostbar war. Lange hatte der meine Aufmerksam nicht, da ich im Augenwinkel etwas wahrnahm. Dieses etwas stellte sich als Krog heraus, der auf mich zulief. Mit einem Lächeln begrüßte ich das kleine Wesen, nahm es hoch und setzte es auf meinem Schoß ab. Bereits als ich mit Link unterwegs gewesen war, hatten wir so einige der Kerlchen gefunden. Ich schätzte die Gesellschaft der Krogs sehr, da ihre aus Natur fröhliche Art mich aufheiterte. Der Krog wippte leicht im Takt der Melodie, die ich summte. So saßen wir da, bis ich beschloss mich zurück zum Stall zu begeben, da die Sonne unterging. Nur einmal wollte ich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen. Zu meiner Verwunderung folgte mir der Krog, so als wollte er sicher gehen, dass mir nichts geschah. „ Möchtest du für die Nacht bei mir bleiben? Ich würde mich über deine Gesellschaft sehr freuen.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, hüpfte der Kleine auf und ab. Nachdem ich für die Nacht bezahlt hatte, legte ich meine Waffen ab, bevor ich mich ins Bett legte. Wie erwartet hüpfte der Krog zu mir, gab einen Ton von sich und lehnte sich gegen mich. Leise begann ich ein Lied zu singen und wusste, das das kleine Wesen meiner Stimme lauschte. Kurz darauf schlief ich ein.

 


Mitten in der Nacht erwachte ich, richtete mich auf und sah mich um. Das kleine Wesen lag neben mir und schien zu schlafen. Mein Körper zitterte, was an den Alptraum lag, den ich gehabt hatte. Um mich zu beruhigen, atmete ich tief ein und aus, bevor ich mich wieder hinlegte, wodurch der Krog erwachte. „ Alles in Ordnung, ich hatte nur einen Alptraum. Was hältst du davon, wenn ich dich zurück in den Wald der Krogs bringe?“, fragte ich und lächelte, als das Kerlchen sich auf mich warf. Das war eindeutig ein Ja.

 


Ausgiebig streckte ich mich, nachdem ich mich erhoben hatte. Zwar war die Nacht relativ kurz gewesen, trotzdem fühlte ich mich ausgeschlafen und erholt. Nachdem ich gefrühstückt hatte, hob ich den Krog auf meine Schulter und verließ den Stall des Waldes. Der Wald der Krogs war nicht weit entfernt, sodass wir diesen in den nächsten Tagen erreichen würden. Bevor wir diesen aber erreichten, müssten wir durch die verlorenen Wäldern. Noch gut konnte ich mich daran erinnern, das Link und ich verzweifelt den richtigen Weg gesucht hatten. Nahm man nicht den richtigen Weg, konnte man von vorne beginnen. Den genauen Weg wusste ich leider nicht mehr, aber ich war mir sicher, dass mein kleiner Gefährte mir helfen würde. „ Du brauchst keine Angst haben, mein kleiner Freund. Ich bin stark genug um uns zu beschützen. Bringen wir dich mal zurück zu deiner Familie.“, sprach ich und spürte wie der Krog seinen Kopf gegen meinen Rieb. Diese kleinen Wesen waren einfach zu niedlich, auch wenn ich ihren Anführer Maronus nicht wirklich leiden konnte. Nach meinem Geschmack war dieser zu gut gelaunt.

 


Kaum hatten wir die verlorenen Wälder erreicht, erblickten wir einen Zora-Krieger, der in Not war. Sogleich zog ich mein Schwert und eilte zu Hilfe. Bei den Monstern handelte es sich um ein silberner Bokblin und um normale. Für mich waren sie kein wirkliche Gegner, sodass ich sie schnell besiegt hatte. Ich steckte gerade mein Schwert weg, als der Zora-Krieger zügig auf mich zu kam. ,, Vielen Dank, für ihre Hilfe. Endlich habe ich sie gefunden. König Dorephan wünscht ihre sofortige Rückkehr.“ „ Darf ich den Grund dafür wissen?“ „ Es geht um Prinz Sidon. Mehr darf ich ihnen nicht erzählen.“ „ Tut mir leid, aber nein. Ich werde weder sie begleiten, noch zurückkehren.“ meinte ich zum Krieger und wollte weiter laufen, als erneut seine Stimme ertönte. „ Prinz Sidon geht es schlecht. Der König macht sich große Sorgen um seinen Sohn.“ „ Erläutere dies.“ „ Seit ihrem Verschwinden ist Prinz Sidon niedergeschlagen, mehr als zuvor.“ „ Kann ihn seine Frau nicht aufheitern?“ „ Es gab keine Hochzeit.“, kaum hatte der Zora dies ausgesprochen, drehte ich mich zu ihm um. Es gab keine Hochzeit? Wie konnte das sein? „ Wie es gab keine Hochzeit?“ „ Prinz Sidon weigerte sich zu heiraten.“ „ Wir sprechen gerade vom selben Sidon oder? Den Sidon, den ich kenne, hätte sich nämlich nie geweigert.“ „ Wie gesagt, Prinz Sidon ist wie ausgewechselt. Wir alle machen uns Sorgen um ihm.“ „ Das kann ich verstehen, aber was habe ich mit dem Ganzen zu tun? Kann Prinzessin Zelda oder Link nicht helfen?“ „ Der König verlangte ausschließend, das wir nach euch suchen.“ „ Wir?“ „ Zahlreiche Zora-Krieger suchen im ganzen Land nach euch.“ „ Dafür bin ich aber keinen begegnet.“ „ Werdet ihr uns helfen?“ „ Habe ich eine Wahl? Wie ich sehe nicht.“, gab ich von mir, als mir bewusst wurde, das König Dorephan nicht aufgeben würde. Verwunderlich war es nicht, das er Sidon glücklich sehen wollte, trotzdem ergab dies für mich alles keinen Sinn. Wenn er ihn Glücklich sehen wollte, warum wollte er ihn mit jemanden fremdes verheiraten? Diese Frage konnte ich dem König nur persönlich stellen, sodass ich eine Entscheidung fiel. „ Gut, ich werde sie begleiten. Ich muss mich nur noch kurz verabschieden.“, meinte ich und ging in die Hocke. Sogleich kam der Krog auf uns zu, weshalb der Zora zur Seite sprang. „ Beruhigen sie sich, er ist ungefährlich. Na mein Kleiner, hier werden sich wohl unsere Wege trenne. Ich nehme an, du findest alleine zurück. Keine Sorge, ich werde euch bald besuchen kommen.“, damit erhob ich mich und verließ mit dem Zora die verlorenen Wälder.

 

Wir waren eine Weile unterwegs, bis wir schließlich das Dorf der Zoras erreichten. Sogleich bekam ich ein mulmiges Gefühl und wäre am liebsten umgekehrt. Wie konnte es sein, das das Schicksal mich immer wieder zurück zu den Zoras führte? Nur zögernd folgte ich dem Krieger, der den direkten Weg zum König einschlug. Von Sidon fehlte jeder Spur, wie ich feststellte. Zwar konnte ich mir vorstellen, dass der Prinz niedergeschlagen, nachdem ich ihm das Herz gebrochen hatte, aber so schlimm konnte es nicht sein. „ König Dorephan, ich bringe ihnen die Heldin.“ „ Ah, Katharina. Komm näher.“, vernahm ich Dorephans Stimme, bevor er alle anderen Anwesenden wegschickte. „ König Dorephan. Wie ich gehört habe, haben sie nach mir suchen lassen. Es geht um Sidon, richtig?“ „ Wir wissen, das unser Sohn Gefühle für dich hat.“, dieser Satz ließ mich erröten und verlegen Lächeln. „ Wir ließen dich suchen, damit du Sidon von seiner Trauer befreist. Nur du kannst dies allein.“ „ König Dorephan ich weiß nicht, ob ich das kann. Mir ist bewusst, das ich Sidon das Herz gebrochen habe, als ich ihn so gesehen zurückwies. Auch ist es meine Schuld, das er sich weigerte zu heiraten. Ich möchte ihnen eine Frage stellen, wenn sie Sidon glücklich sehen wollen, warum wollten sie ihn mit einer fremden verheiraten?“, kaum hatte ich diese Frage gestellt, beugte sich der König ein wenig zu mir hinunter. „ Wir hatten dich auserwählt, Katharina.“

-6-

Wie versteinert stand ich da, starrte den König der Zoras an und glaubte mich verhört zu haben. Nur langsam wurde mir bewusst, dass ich diejenige gewesen wäre, die Sidon geheiratet hätte. „ K-König Dorephan, ich verstehe nicht.“ „ Wir haben dich erwählt, Katharina. Du sollst die Gemahlin von unserem Sohn werden und die künftige Königin der Zoras.“ „ Das kann ich nicht.“ „ Weshalb?“ „ I-Ich-“ „ Liebst du unseren Sohn?“, wurde mir die Frage gestellt, die ich nicht beantworten konnte. Stumm stand ich da und hatte den Blick gesenkt. Liebte ich Sidon? Eins wusste ich, ich wollte das er Glücklich ist. Doch bedeutete das gleich jemanden zu lieben? Nie zuvor war ich in jemanden verliebt gewesen oder hatte sogenannte Schmetterlinge im Bauch. Ich drehte mich um, als ich Schritte vernahm und erkannte keinen Moment später den Prinzen der Zoras. Sidon blieb ruckartig stehen, nachdem er mich erblickt hatte. Seine Atmung ging stockweise, so als wäre er den Weg zum Palastsaal gerannt. Nur zu gerne würde ich gerne wissen, was Sidon im Moment dachte. Freute er mich zu sehen? Ich wand meinen Blick von ihm ab, sah stattdessen den König an. Dieser blickte, wie ich erkannte, zu seinem Sohn. „ Du hast mich rufen lassen, Vater?“ „ Die Hochzeit wird morgen stattfinden.“, kaum hatte Dorephan dies ausgesprochen, weiteten sich meine Augen. Sekunden später drehte ich mich zum Prinzen um, der geschockt seinen Vater ansah. Ich selbst brauchte einen Moment, bis ich verstand, das der König der Zoras wollte, das ich seinen Sohn am morgigen Tag heiratete. „ Aber Vater-“ „ Unsere Entscheidung steht fest.“, dieser Satz ließ keine Widerworte zu. Sidon sah mir in die Augen, bevor er sich umdrehte und ging. Sofort wollte ich ihm hinterher, blieb es aber sein, als ich den Blick von Dorephan auf mich spürte. „ Warum lassen sie ihn im Glauben, das er eine Fremde heiraten muss?“, stellte ich die Frage, nachdem ich mich zum König der Zoras umgedreht hatte. „ Es ist noch nicht die Zeit gekommen, das unser Sohn die Wahrheit erfährt.“ „ Ihr habt mich rufen lassen, König Dorephan?“, vernahm ich die Stimme von Amol, die mich genauso überrascht ansah, wie ich sie. Bereits als ich durchs Dorf gelaufen bin, habe ich bemerkt, wie alle Überrascht gewesen waren mich zu sehen. „ Amol, bringe bitte Katharina in ihren Raum.“ „ Jawohl, mein König.“, damit nahm mich die Zoradame an die Hand und führte mich aus dem Palastsaal. „ Wir sind erleichtert, das sie zurück sind, Katharina. Wir hoffen alle, das sie Prinz Sidon wieder zum Lächeln bringen können.“ „ Ich habe bereits gehört, das ich vermisst wurde.“ „ Auch wenn sie es nicht glauben wollen, viele sehen sie als einen von uns an. Sie haben gemeinsam mit Link uns den Frieden gebracht.“ „ Eine von euch? Ich bin keine Zora und kann nicht einmal gut schwimmen.“, erklärte ich ihr, woraufhin sie mich sanft anlächelte. Wir blieben vor einer Tür stehen, die Amol öffnete und mir mit einem Nicken signalisierte, das ich den Raum betreten sollte. Dies tat ich und blieb ruckartig stehen. Sekunden später drehte ich mich zur Zoradame um, die die Tür hinter sich schloss. „ Ich kann das nicht, Amol.“ „ Du bist eine von uns, selbst wenn du keine Zora bist. König Dorephan hat tagelang mit dem Rat diskutierte, bis sie schließlich eingewilligt haben.“ „ Ich kann nicht eines Tages die Königin der Zoras werden! Meine Pflicht ist es zusammen mit Link die Prinzessin zu beschützen. Auch wenn ich diese Pflicht derzeit nicht nachgehe, werde ich es wieder.“, versuchte ich ihr zu erklären, während mein Blick in die Mitte des Raumes wanderte. Dort stand mein Hochzeitsgewand.

 

 

 Nun verstand ich, warum die Näherinnen damals so verwundert gewesen waren, als ich meinte, dass ich in niemanden verleibt sei. Sie wussten es, sie wussten, dass ich Sidon heiraten würde. Meine Maße hatten sie bereits, wobei ihnen ein Zufall dabei geholfen hatte. Sie hatten damals mein Hochzeitsgewand genäht, während ich ahnungslos daneben saß. „ Sag Amol, warum habt ihr euch nicht für ein normales Kleid entschieden?“ „ Gefällt euch es nicht?“ „ Ich finde es wunderschön. Es ist nur so, man wird meine Narben sehen. Am Rücken besitze ich eine sehr große, die vom Wasserfluch stammte. Nicht das ich sie nicht Stolz trage, aber ich möchte nicht, das ihr Mitleid mit mir deswegen habt.“ „ Das werden wir nicht, Katharina. Viele von uns tragen Narben.“ „ Gut, ich wollte mich nur vergewissern.“ „ Ich werde sie nun alleine lassen, Katharina. Sollten sie etwas brauchen, informieren sie eine Wache darüber.“, damit ließ mich die Zora alleine. Ein Seufzen entkam mir, bevor ich beschloss das Gewand näher zu begutachten. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich über die verschiedenen Stoffen und konnte nicht wirklich glauben, dass ich bald heiraten würde. Warum ich mich nicht einfach weigerte, wusste ich selbst nicht einmal. Lag es daran, das ich wollte das dies alles endlich ein Ende hatte? „ Ach Sidon, warum musstest du unser beider Schicksal besiegeln.“, murmelte ich vor mich hin, bevor ich beschloss ein Bad zu nehmen. Dafür begab ich mich in ein Nebenzimmer, wo ein Becken im Boden verarbeitet war. Mit dem linken Zeigefinger überprüfte ich die Wassertemperatur, bevor ich mich auszog und hineinstieg. Deutlich spürte ich, wie meine Muskeln sich durch das warme Wasser entspannten und schloss die Augen. Am morgigen Tag würde sich mein Leben erneut verändern, ob positiv oder negativ, würde nur die Zeit wissen. 

 

 Verschlafen richtete ich mich auf, streckte mich und verließ das Bett. Recht schnell stellte ich fest, das es noch recht früh am Morgen war, sodass mir noch ein paar Stunden bis zur Hochzeit blieben. Mein Herz pochte wie wild, als mir bewusst wurde, das ich ab den heutigen Tag Sidons Frau sein würde. Eins hatte ich mir vorgenommen, ich wollte eine hinreißende Braut sein. So begann ich mich zu schminken, was ich seit langen nicht mehr getan hatte. Auch meine Haare begann ich zu flechten und arbeitete den Haarschmuck ein. Nachdem dies erledigt war, zog ich mein Hochzeitsgewand an. Es erstaunte mich, wie es meiner Figur schmeichelte. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Bazz kam herein. Sogleich wusste ich, das etwas nicht stimmte. Bazz suchte mich nur auf, wenn sie ganz tief in der Tinte saßen. Der Zora blieb stehen, als er mich erblickte und starrte mich an. „ Bazz!“, schrie ich deswegen, worauf der Andere aus seine Starre erwachte. „ Weshalb suchst du mich auf?“ „ Prinz Sidon, er ist verschwunden!“ 

-7-

 

„ Wie er ist verschwunden?“ „ Prinz Sidon ist verschwunden, wir können ihn nicht auffinden.“ „ Seit wann?“, stellte ich die Frage, doch der Zora vor mir schwieg. Ich schritt zu Bazz und sah ihn fest in die Augen. „ Seit wann?“, zischte ich nochmals die Frage, woraufhin der Andere sich versteifte. „ Bazz!“ „ Seit gestern Abend.“ „ Seit gestern!? Sidon ist seit gestern verschwunden und ihr informiert mich erst jetzt darüber!“ „ Wir hatten den Befehl-“ „ Mir egal welchen Befehl ihr hattet! Ihr hättet mich sofort darüber informieren müssen! Habt ihr eine Idee, wo er sein könnte?“, doch alleine Bazz Gesichtsausdruck verriet mir, das sie keine Ahnung hatten. Ich überlegte an welchen Ort der Prinz der Zoras hingegangen sein könnte, um alleine zu sein. Es beunruhigte mich das niemand mitbekommen hatte, wie Sidon das Dorf verlassen hatte. Plötzlich kam mir ein Schlimmer verdacht, wo der Prinz sein könnte. „ Bazz, wurde in der letzten Zeit ein Leune gesichtet?“ „ Ja, wurde....Sie denken doch nicht etwa?“ „ Doch, das denke ich.“, meinte ich, schnappte mir meine Waffen und verließ zügig das Zimmer, dicht gefolgt von Zora. „ Bazz, du bleibst hier, ich werde alleine gehen!“ „ Aber-“ „ Kein aber! Wir wissen nicht, wie gefährlich der Leune ist. Mir reicht am Ende schon ein verletzter Zora.“, erklärte ich und schlug den Weg zum Donnerhorn ein, während ich noch hoffte, dass ich nicht zu spät kam. Warum musste dieser dumme Idiot auch das Dorf verlassen, nur um sich abzulenken? Wenn ich dies tat, war ich höchstens nicht so dumm und lege mich mit einem Leunen an. Ein wenig außer Atmen kam ich beim Donnerhorn an, sah mich suchend um und bekam Panik, als ich Sidon im Gras liegen sah. Das Brüllen des Leunen ertönte, sodass ich diesem meine Aufmerksamkeit schenkte. Erleichtert stellte ich fest, dass es sich nur um einen normalen Leunen handelte, der für mich keine wirkliche Bedrohung da stellte. Viel zu oft hatte ich gegen sie gekämpft, wusste genau wo ihre Schwachstellen waren. Reflexartig zog ich meinen Bogen, schoss auf das Monster einen Eispfeil ab, um ihn vom Prinzen abzulenken. „ Lass ihn in Ruhe, du verdammtes Vieh!“, schrie ich, woraufhin der Leune erneut brüllte. Schnell wechselte ich den Bogen gegen ein Schwert und stellte mich kampfbereit hin. Ein lautes Brüllen ertönte, bevor der Leune auf mich zu rannte und sich ein Grinsen auf meinem Gesicht schlich. 

 

 Der Kampf war nach wenigen Minuten vorbei und das Monster lag besiegt um Gras. Achtlos ließ ich das Schwert fallen, nachdem ich bemerkt hatte, das Sidon versuchte sich aufzurichten. Schnell eilte ich zu ihm, nachdem er auf die Knie gesunken war. Ich stellte mich genau vor ihm ihn und erkannte so die zahlreichen, kleinen Wunden die er am ganzen Körper hatte. Mit geweiteten Augen starrte der Prinz der Zoras mich an und wollte zum Sprechen ansetzten. Weiter ließ ich ihn nicht kommen, da ich schelle verpasste. „ Bist du von allen guten Geistern verlassen!? Wie kannst du nur gegen einen Leunen antreten! Wäre ich nicht gekommen, wärst du jetzt Tod, du verdammte Depp!“, schrie ich ihn an, sodass er zusammen zuckte. Er sollte ruhig spüren, wie wütend ich auf ihn war. „ Wie kamst du überhaupt auf diese dumme Idee gegen einen Leunen zu kämpfen? Du weißt doch, wie gefährlich sie sein können! Wir können von Glück sprechen, das dieser keine Elektrowaffen hatte. Du hast wirklich mehr Glück als Verstand.“, sprach ich zum Schluss und beruhigte mich langsam. Ich unterdrückte das Verlangen mir durchs Haar zu fahren, da ich meine Frisur nicht ruinieren wollte. Ein Seufzen entkam mir, worauf Sidon den Kopf senkte. „ Um auf andere Gedanken zu kommen, muss man nicht gleich das Dorf verlassen, Sidon. Alle machen sich große Sorgen um dich.“ „ Ich kann es nicht!“ „ Was?“ „ Ich kann die Zora nicht heiraten, weil ich dich liebe, Katharina!“, hörte ich Sidon verzweifelt sagen und sah wie er seine Finger in den Boden grub. „ Sidon.“, flüsterte ich, ging in die Hocke und nahm sein Gesicht in meine Hände. Geschockt stellte ich fest, das er angefangen hat aus Verzweiflung zu weinen. Sanft strich ich über seine Haut und lächelte ihn an. „ Das weiß ich und zwar schon lange. Mir ist es bewusst geworden, als ich die Kette in meinen Händen hielt. Verzeih mir, dass ich es nicht früher erkannt habe. Du musst schrecklich darunter gelitten haben. Beantworte mir eine Frage, seit wann?“ „ Seit dem Moment, als du mich angelächelt hast, nachdem ihr Vah Ruta verlassen habt.“, bekam ich die Antwort, die mich schockierte. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass er mich so lang schon liebte. „ Und ich habe nichts bemerkt. Weißt du, warum ich gegangen bin? Ich wollte, das du mich vergisst.“ „ Das könnte ich niemals!“ „ Das ist mir auch bewusst geworden. Genug geredet, wir sollten zurück. Die Anderen machen sich wirklich Sorgen um dich. Unsere Hochzeit steht heute noch an.“ „Unsere?“, fragte der Zora und sah mir in die Augen. Erneut lächelte ich ihn an und nickte. „ Warum denkst du trage ich dies?“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, zog mich der Prinz an sich. 

 

 Wir blieben einige Zeit auf dem Donnerhorn, bis ich beschloss, dass wir zurück ins Dorf gehen sollten. Dort wurden wir bereits erwartet und deutlich spürte ich die Blicke der Bewohner auf mir. Jung sowie auch Alt fingen an zu tuscheln, während Bazz auf uns zu rannte. „ Seit ihr unverletzt?“ „ Ich bin unverletzt. Sidon dagegen nicht, seine Wunden müssen verbunden werden.“, erklärte ich, danach entschied ich mich meinen Raum aufzusuchen. Etwas Ruhe würde mir gut tun, zudem müsste ich meine Waffen kontrollieren. In meinen Raum angekommen setzte ich mich aufs Bett und schloss für einen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete, erblickte ich Sidon, welcher vor mir kniete. Ich war nicht aufgefallen, dass er mir gefolgt war. „ Solltest du nicht deine Wunden verbinden lassen? Nicht das sie sich entzünden.“ „ Dies kann warten. Ich muss dir eine Frage stellen, Katharina.“ „ Welche?“ „ Liebst du mich?“ 

 

 

Das Sidon mir diese Frage stellen würde, hatte ich nicht gerechnet. Eins wusste ich, ich müsste sie wahrheitsgemäß beantworten. Ich spürte wie der Prinz meine Hände in seine nahm und sie leicht drückte. „ Sidon...ich-“, brach ich ab, wusste nicht, wie ich es ihm erklären sollte. „ I-Ich möchte ehrlich mit dir sein, ich weiß nicht, ob ich dich liebe. Nie zuvor war ich verliebt gewesen oder habe mich einer Person hingezogen gefühlt. Eins weiß ich aber, ich möchte dich Glücklich sehen. Nun, da ich dir deine Frage beantwortet habe, beantworte meine. Warum hast du dich nicht getraut mir deine Liebe zu gestehen?“ „ Erst hatte ich angenommen, du und Link ein Paar seid. Ich muss gestehen, ich habe ihn beneidet, dass er dir so nah sein durfte. Dann meintest du, dass ihr nur Freunde seid und ich wollte dir zeigen, das ich dich beschützen kann. Ich hatte damals mir vorgenommen den Leunen zu besiegen.“ „ Aber ich war schneller gewesen.“ „ Und hast Verletzungen davon getragen und ich gab mir die Schuld daran. Wäre ich stärker, müsstest du nicht kämpfen und dein Leben riskieren.“ „ Sidon, rede nicht so einen Schwachsinn. Du bist stark! Natürlich bin ich stärker als du, das liegt aber alleine daran, das ich mit Link unterwegs gewesen war. Wir mussten kämpfen um zu überleben. Wir konnten es uns nicht erlauben zu versagen. Verstehst du? Deshalb stehen Link und ich uns so nah. Ich weiß, dass du dir Vorwürfe wegen damals machst, aber du hast uns so gut geholfen, wie es ging.“, erklärte ich ihm und gerade als er etwas erwidern wollte, klopfte es an der Tür. Keinen Augenblick später erschien Amol, die uns erleichtert ansah. „ Ihr wisst nicht, wie erleichtert ich bin euch zu sehen. Wir alle haben bereits mit dem Schlimmsten gerechnet. Hier sind Verbände für eure Wunden, Prinz Sidon. Der König möchte euch Beiden sehen, sobald ihr Zeit habt. Ich werde euch wieder alleine lassen.“, meinte sie zu uns und verließ den Raum wieder, nachdem sie die Verbände auf das Bett abgelegt hatte. Sofort griff ich nach einen und begann Sidons linker Unterarm zu verbinden. „ Das war wirklich eine dumme Idee gegen einen Leunen anzutreten und nicht vorbereitet zu sein. Wenn das nächste Mal ein Leune auf den Donnerhorn auftaucht überlasse mir das ganz alleine. Ich weiß, wo seine Schwachstellen sind und wie ich ihn bekämpfen muss. Auch, wenn es deinen Stolz als Zora Prinzen verletzten mag.“ „ Es verletzt meinen Stolz nicht. Ich bin beeindruckt wie stark du bist, Katharina.“, gestand er mir, während ich mich weiter um seine Wunden kümmerte. Der Prinz der Zoras erhob sich, nachdem ich fertig war. Ich tat ihm gleich, richtete mein Hochzeitsgewand und spürte dabei deutlich den Blick von Sidon auf mir. „ Mhm?“ „ E-Es steht dir.“ „ Danke. Nur damit du es weißt, deine Scharpe habe ich bestickt.“ „ Das warst du?“ „ Natürlich war ich das. Warum bist du so überrascht?“ „ ich wusste nicht, das du sticken kannst.“, sprach er und sah verlegen weg. Statt etwas zu sagen, griff ich nach seine Hand und zog ihn hinter mir her. Mein Ziel war der Palastsaal, wo sich der König aufhielt. Dass dieser uns sehen wollte beunruhigte mich keineswegs. 

 

 

 Bestimmt betrat ich den Palastsaal und ließ dabei Sidons Hand los. „ Wir haben euch bereits erwartet.“, ertönte die Stimme von Dorephan, sodass ich zu diesem aufsah. „ Wie wir sehen, hast du Sidon gefunden, Katharina.“ „ Das habe ich. Er hat mehr Glück als Verstand.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, lachte der König. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln, bevor ich wahrnahm, das der Prinz der Zoras sich neben mich gestellt hat. Er sah ebenfalls zu seinem Vater hinauf, der sich zu uns ein wenig hinunterbeugte. „ Wie wir sehen, habt ihr zueinander gefunden.“ „ Mehr oder weniger. Dürfen wir den Grund erfahren, warum wir kommen sollten?“ „ Möchtet ihr die Hochzeit heute noch durchführen?“, wurde uns die Frage gestellt, weshalb ich mich zu Sidon wand. Zu meiner Verwunderung blickte er verlegen zur Seite. Er sollte mich ansehen, weshalb ich ihm gegen den Arm tippte. „ Was denkst du darüber, Sidon?“ „ Möchtest du mich heiraten?“ „ Sonst würde ich nicht hier stehen, sondern in der Wildnis weiter Monster töten.“ „ Eure Entscheidung steht also fest.“, meinte der König der Zoras und ich nickte als Bestätigung. „ Eine Frage habe ich aber noch. Wie läuft so eine Zorahochzeit ab?“ „ I-Ich werde doch markieren müssen.“ „ Markieren? Erläutere dies, Sidon.“ „ Ich werde dich am Hals beißen müssen.“ „ Nur beißen?“ „ Eigentlich müssen wir auch gemeinsam schwimmen, w-“ „ Wäre nicht das Problem, das ich nicht richtig schwimmen kann. Habe schon verstanden. Das Unterscheidet sich wirklich sehr von einer normalen Hochzeit.“ „ Normaler Hochzeit?“ „ Bei uns Menschen verläuft eine Hochzeit anders ab. Wir heiraten vor einen Altar, tauschen Ringe aus und besiegeln das Ehegelübde mit einem Kuss.“ „ Ihr tauscht Ringe aus? Wozu?“ „ Neugierig wie immer. Nun diese Ringe nennt man auch Eheringe. Sie zeigt jeden deutlich, das man vergeben ist. Wo willst du hin!?“, rief ich dem Prinzen nach, als dieser zügig den Saal verließ. Erneut vernahm ich das Lachen des Königs, bevor ich den Palastsaal ebenfalls verließ. Sekunden später war ich von Dorfbewohner umgeben, was mich sehr verwunderte. Sie musterten mich von oben bis unten, vor allem die Zoradamen taten dies. Mir war dies unangenehm und ich war mehr als nur erleichtert, als ich erkannte das Amol auf mich zukam. „ Da sind sie ja, Katharina.“ „ Du weißt gar nicht, wie erleichtert ich bin, dich zu sehen, Amol.“, damit nahm ich die Zora an den Arm und zog sie mit mir. Deutlich spürte ich die Blicke der Anderen weiterhin auf mir und am liebsten hätte ich geschrien. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen, doch an dies müsste ich mich wohl gewöhnen. „ Sag mal, Amol. Müssen die mich alle zu anstarren?“ „ Sie werden den Prinzen heiraten, Katharina.“ „ Das erklärt noch lange nicht, warum sie mich so anstarren.“ „ Es liegt an ihrem Gewand. Kommen sie, bald beginnt die Hochzeit.“ 

-8-

 

 

Die Zoradame brachte mich zurück auf mein Zimmer, wo ich mich rücklings aufs Bett fallen ließ. Meine Augen hatte ich geschlossen und spürte wie ich müder wurde. Wann immer es möglich war, holte sich mein Körper die Erholung, die er brauchte. Am meisten machte sich der Schlafmangel bei mir bemerkbar, meine allgemeine helle Haut wurde noch weißer und ich vertrug die Kälte nicht so gut. Trotzdem liebte ich es durch Schneelandschaften zu wandern, was Link nur teilweise verstehen konnte. Ein Lächeln huschte über meinem Gesicht, als mir die Erinnerung in den Sinn kam, wo Link zitternd neben mir stand und sich über den Schnee beschwert hatte. Schritte ertönten und rissen mich aus der Erinnerung heraus. Langsam öffnete ich meine Augen und sah zur Türe, wo ich Bazz erblickte. Der Zora schloss die Türe hinter sich, bevor er auf mich zukam. „ Bazz, was ist denn nun schon wieder?“ „ Ich bekam den Befehl auf sie aufzupassen.“ „ Lass mich raten, der Befehl stammt von Sidon.“ „ Das ist korrekt.“ „ Du weißt nicht zufälligerweise, wo er hin wollte?“ „ Leider nicht. Prinz Sidon rannte an mir vorbei, während er mir befahl auf sie aufzupassen.“ „ Verstehe.“, sprach ich und richtete mich auf. Mein Blick blieb auf dem Zorakrieger, bis mir etwas auffiel. Bazz stand versteift da, was zuvor noch nie vorkommen war. Hier stimmte etwas nicht. „ Wenn du möchtest, kannst du dich hinsetzen, Bazz. Mir wird geschehen und wir wissen beide, dass ich mich selbst verteidigen kann.“ „ Ich steh lieber.“ „ Warum bist du so angespannt? Warte einen Moment. Liegt es daran, das ich Sidon heiraten werde?“ „ Sie sind unsere zukünftige Königin.“ „ Trotzdem bin ich immer noch derselbe Mensch. Verstehst du? Ich werde mich nicht ändern, selbst wenn ich Königin werden sollte.“, versuchte ich dem Anderen zu erklären. Ich erhob mich, richtete mein Gewand und trat auf den Zora zu. „ Verstehst du, was ich damit meine? Ich möchte wie jeder andere behandelt werden, deshalb werde mich nach draußen begeben und ein wenig herumlaufen.“ „ Prinz Sidon-“ „ Mir ist egal, was er darüber denkt und das weiß er genau.“, damit schob ich den Zorakrieger zur Seite und begebe mich nach draußen. Natürlich störten mich die Blicke der Dorfbewohner, weshalb ich hoffte, dass sie dies in naher Zukunft sein lassen würden. Nachdem ich ein wenig durch das Dorf gelaufen war, blieb ich vor Miphas Statue stehen. Zu gerne würde ich wissen, was sie von dem ganzen hält. Sicher würde sie sich für mich und Sidon freuen. „ Katharina!“, vernahm ich eine kindliche Stimme und spüre keinen Augenblick später, wie sich jemand an meinem linken Bein festklammerte. Ich blickte hinab und erblickte eines der Zorakinder. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, bevor ich mich zu ihm hinunter kniete. „ Yume, was möchtest du?“ „ Spielst du mit uns fangen und erzählst uns Geschichten? Bitte, bitte!“ „ Gerne möchte ich mit euch fangen spielen, aber seit gewarnt, so schnell lasse ich mich nicht fangen.“, meinte ich zu der Kleinen, hob sie hoch und trug sie zurück zu den anderen Kindern.

 

 

 

Lachend ließ ich mich von den Kindern fangen, die ebenfalls lachten. Es gab nichts Schöneres, als das Lachen von Kindern zu hören, vor allem nachdem, was ich alles erlebt hatte. „ Ihr habt gewonnen, ich gebe auf.“ „ Wir haben gewonnen!“ „ Erzählst du uns eine Geschichte?“, stellte Eton die Frage, während Tembo neben ihm aufgeregt nickte. Ich schnappe mir Yume, bevor ich mich auf das Geländer hinter mir setzte. „ Welche Geschichte möchtet ihr hören?“ „ Wie ihr die Welt gerettet habt!“ „ Ihr wollt also hören, wie ich gemeinsam mit Link die Verheerung Ganons besiegt habe?“ „ Ja!“, riefen die Zorakinder, was mich schmunzeln ließ. „ Dann setzt euch mal hin und hört genau zu. Link und ich begaben uns, nachdem wir die vier Titanen befreit haben, ins Schloss Hyrule. Wir mussten viele Wächter und Monster bekämpfen, um ins Innere des Schlosses zu gelangen. Im Thronsaal angekommen kämpften wir gegen die Verheerung, die in den hundert Jahren an Macht dazu gewonnen hatte. Doch wir fürchteten uns nicht, denn die vier Titanen standen auf unserer Seite. Vah Ruta, Vah Rudania, Vah Medoh und Vah Naboris. Sie halfen uns im Kampf und schwächten die Verheerung. Ich lenkte diese ab, während Link sie mit seinem Masterschwert angriff. Wir hatten ihn beinah besiegt, als die Verheerung seine wahre Gestalt zeigte. Doch mithilfe von Prinzessin Zelda und ihre Macht des Lichtes, konnten wir Verheerung für immer versiegeln.“ „ Wurdet ihr verletzt?“ „ Das wurden wir, doch wir tragen unsere Narben mit Stolz. Es zeigt uns, das es sich lohnt für das zu kämpfen, was man liebt.“ „ Erzählst du uns, wie ihr die Wächter befreit habt?“, fragte Somi mich und gerade als ich ihm eine Antwort schenkten wollte, erschien Sidon. „ Denkt ihr nicht, das ihr für heute genug Geschichten gehört habt? Obwohl es mich sehr interessieren würde, wie die Titanen befreit wurden.“ „ Dies wirst du wohl, genauso wie die Kinder ein anderes Mal erfahren, Sidon. Genug erzählt für heute. Spielt noch ein wenig, bevor ihr ins Bett müsst.“, damit setzte ich Yume auf dem Boden ab, damit sie mit den Anderen weiter fangen spielen konnte. Deutlich spürte ich den Blick des Prinzen auf mir, weshalb ich zu diesem hinauf sah. „ Die Kinder lieben dich, Katharina.“ „ Sie lieben die Geschichten, die ich erzähle, Sidon. Nur sehr wenige von ihnen werden je das Dorf verlassen und die restliche Welt erblicken. Nie werden sie die verschiedene Landschaften und Dörfer erkunden können. Daher wundert es mich nicht, das sie meine Geschichten lauschen und fasziniert davon sind. Auf einer Seite bin ich aber froh, das sie es nie erleben werden, zu große Gefahren gibt es da draußen.“ „ Klingt als würdest du es vermissen. Katharina, eine Heirat zwischen uns wird dich an dieses Dorf binden. Wenn-“ „ Dies ist mir durchaus bewusst, dennoch werde ich nicht gehen. Sidon, du kennst mich. Niemand kann mich einsperren. Ich werde immer einen Weg finden meinen Willen durchzusetzen. Mir ist klar, dass ich hier nicht nur Freunde habe. Für einige bin ich eine Gefahr für das Dorf, dem will ich nicht widersprechen. Ich habe schon immer das Unglück angezogen, wie das Licht die Motten. Anderes Thema, warum suchst du mich auf?“ „ Mein Vater möchte uns sehen.“ „ Du meinst, unsere Hochzeit beginnt. Du bist nervös.“ „ So offensichtlich?“ „ Nicht wirklich. Ich sehe es dir an.“ „ Bist du nicht nervös?“ „ Gerade nicht. Vielleicht liegt es daran, das ich eben gerade noch daran gedacht habe, wie ich gemeinsam mit Link die Verheerung besiegt habe. Nun denn, wir sollten deinen Vater nicht warten lassen. Am Ende nimmt er noch an, das du erneut verschwunden bist.“, erklärte ich und sprang vom Geländer hinunter. Wir liefen los und je näher wir dem Thronsaal kamen, desto nervöser wurde der Prinz der Zoras. Verwundert blieb ich im Saal stehen, als ich nur den König und Muzu erblickte. Letzterer mochte mich nicht und gab es offen zu. Wir gingen uns die meiste Zeit aus dem Weg, was auch gut so war. „ Da ihr erschienen seid, wird es Zeit für die Hochzeit.“, sprach Dorephan, wobei er zu seinem Sohn sah. Muzu schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas vor sich hin. Ich schenkte dem älteren Zora keine Beachtung mehr, sondern wand mich zu Sidon. Dieser stand versteift da, blickte zu mir, nachdem ich ihn am Arm berührt habe. „ Du musst mich jetzt beißen, richtig? Dann sag an welcher Stelle.“ „ Am Genick, ich muss dich am Genick beißen.“ „ Bist du deshalb so versteift? Soll ich eine Zielscheibe auf mein Genick malen, damit du es nicht verfehlst?“ „ Katharina, du verstehst nicht. Sollte ich zu fest zubeißen, dann könnte ich-“ „ Mein Genick brechen? Das ist mir bewusst, aber ich vertraue dir, Sidon.“, damit öffnete ich mein Gewand, um mein Genick freizulegen. Ich drehte dem Prinzen den Rücken zu und wartete auf den kommenden Schmerz. Leicht sank ich meinen Kopf und schloss meine Augen. Sekunden verstrichen, bis ich spürte das der Zoraprinz hinter mir stand und dann gruben sich seine Zähne in meine Haut. Blut floss meinen Rücken und teilweise meiner Brust hinunter. Kein Laut verließ meine Lippen, auch als Sidons Zähne sich ein wenig tiefer bohrten. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sich der Prinz zurückzog. Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich, das der Bissabdruck groß sein musste. Ohne ein Wort zu sagen, schloss ich mein Gewand wieder, welches mittlerweile Blut befleckt war. „ Katharina, geht es dir gut? Habe ich dir starke Schmerzen bereitet?“, vernahm ich die Stimme meines Ehepartners und drehte mich zu diesem um. Sidons Mund war Blut verschmiert und seine Augen leuchteten. „ Ich habe schon schlimmere Schmerzen erlebt, mache dir keine Sorgen.“, versuche ich ihn zu beruhigen. Kurz schenkte ich ihm ein Lächeln, bevor ich zum König der Zoras sah. Dorephan nickte mir zu, gab mir somit sein Einverständnis meine Wunde zu behandeln. „ Sidon, wir möchten noch kurz mit dir sprechen.“ „ Ja, Vater.“, gab Sidon von sich, schenkte seinen Vater seine ganze Aufmerksamkeit, sodass ich unbemerkt verschwinden konnte. Mein Ziel war mein Zimmer, wo ich Salben und Verbandszeug vorfand. Ohne zu zögern, zog ich mein Hochzeitsgewand aus, legte es auf dem Bett ab und begann den Bissabdruck mit den Salben zu behandeln. Ein Zischen entkam mir, als die Salbe auf die frische Wunde traf. Eins war mir bewusst, ich würde Narben davon tragen. Mein Blick fiel zur Tür, als diese geöffnet wurde. Amol trat hinein und trat zu mir. „ Soll ich ihnen helfen?“ „ Danke, das wäre nett von dir. Hast du Sidon auf den Weg hierher gesehen?“ „ Euer Gemahl wird bald bei ihnen sein, Katharina.“, sprach die Zoradame, während sie mir half meinen Nacken zu verbinden. Mein Gemahl, wie das klang. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich und Sidon waren verheiratet. Hätte mir jemand dies vor einiger Zeit erzählt, hätte ich ihn für verrückt gehalten. „ Amol, darf ich dir eine Frage stellen?“ „ Natürlich.“ „ Beißen Zoras bei einer Hochzeit immer in den Nacken? Wenn ja, bleiben Narben zurück?“ „ Nicht immer wird in den Nacken gebissen, einige Zoras bevorzugen den Hals. Bei uns Zoras bleiben keine Narben zurück. Unsere Haut ist dicker, Wunden verheilen schneller.“ „ Verstehe. Eine Frage hätte ich noch, was kommt nun auf mich zu?“ „ Sie sind die Gemahlin von Prinz Sidon, somit eine Prinzessin, bis sie einiges Tages zur Königin gekrönt werden.“ „ Und wenn ich keine Prinzessin sein will? Wenn ich lieber durch die Landschaft wandern und Monster besiegen möchte?“ „ Sie sind eine Prinzessin, Katharina. Ihre Pflicht wird es sein das Reich der Zoras zu regieren, wenn die Zeit dafür kommt. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wir werden hinter ihnen stehen und ihnen helfen.“ „ Vielen Dank, Amol.“, meinte ich zu dieser, fuhr mit meinen Fingern den Verband nach. Mein Blick wanderte zu der Zoradame, die mir ein Lächeln schenkte. Sagte sie die Wahrheit? Würden die Zoras hinter mir stehen, wenn ich eines Tages ihr Reich regieren würde? Sidon vergötterten sie, doch wie würde es bei mir sein? Ich war nicht dafür gemacht eine Prinzessin oder sogar Königin zu sein. „ Sie sollten sich ausruhen, Katharina. Sie haben Blut verloren und müssen sehr erschöpft sein.“ „ Nein, ich brauche nichts mehr. Danke der Nachfrage. Ich werde mich hinlegen.“, sprach ich zu ihr und sah wie Amol den Raum verließ. Ein Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich beschloss ihren Rat nachzukommen und mich hinzulegen.




Verschlafen richtete ich mich auf, als ich ein Geräusch vernahm und erkannte wie Sidon versuchte die Tür leise zu schließen. Der Prinz drehte sich zu mir um und zuckte zusammen, als er mich erblickte. „ Habe ich dich geweckt?“, wurde ich gefragt und nickte als Antwort. „ Verzeih mir, ich hatte nicht die Absicht dich zu wecken.“ „ Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Sidon. Ich habe einen leichten Schlaf.“, meinte ich zum Prinzen, welcher auf mich zukam. Sidon setzte sich auf den Bettrand, danach nahm er meine Hände in seine. „ Ich liebe dich, Katharina. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich in diesem Moment bin.“ „ Ich kann es mir ein wenig vorstellen.“ „ War Amol bei dir?“ „ Ja, sie hat mir beim Verbinden geholfen.“ „ Schmerzt es noch?“ „ Ein wenig. Keine Sorge, ich hatte schon schlimmere Schmerzen gehabt.“ „ Es kommt mir so unwirklich vor, das wir nun verheiratet sind.“ „ Sind wir aber, ich kann es dir gerne schriftlich geben, wenn du möcht-“, ich brach ab, als ich spürte wie Sidon mir etwas an den linken Ringfinger steckte. Dieses Etwas stellte sich als ein Ring heraus. Ein silberner Ring mit einer Perle. Mein Blick wanderte zu meinem Gemahl, welcher mich anlächelte. „ S-Sidon, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ „ Du brauchst nichts zu sagen, meine Geliebte. Jeder in Hyrule soll sehen, das du vergeben bist. Dass du mir gehörst.“, hörte ich den Zora sagen. Nun erklärte sich, wo Sidon gewesen war. Er hatte einen Ring für mich besorgt. Ich streckte mich zum Prinzen hinauf und küsste ihm auf die Lippen. Keinen Augenblick später wich Sidon zurück, sah mich überrascht an. „ Das wird ein Kuss, Sidon. Stimmt, ihr Zoras küsst euch nicht.“ „ Nein, wir küssen uns nicht. Was bedeutet ein Kuss bei euch?“ „ Ein Kuss zeigt das man einen Liebt. Normalweise küsst man nur die Person, die man liebt.“ „ Wir Zoras beißen uns, um dies zu zeigen.“ „ Vergiss es, Sidon. Ich werde dich nicht beißen.“, meinte ich grinsend und war überrascht, als ich auf einmal geküsst wurde. Ich erwiderte den Kuss, spürte wie der Zora seine Arme um meinen zierlichen Körper legte. Sekunden vergehen, bis wir den Kuss lösten. „ Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Darf ich mich zu dir legen?“ „Schaffst du das denn?“, fragte ich ihn lachend und legte mich bequem hin. Der Prinz der Zoras tat mir gleich, legte sich neben mich hin und nahm mich in den Arm. Deutlich vernahm ich den regelmäßigen Herzschlag von Sidon, welcher leise vor sich hersprach, wie sehr er mich liebte. Ich schloss meine Augen und lauschte seine Worte.



Ich sah in das besorgte Gesicht von Sidon, an welchen ich mich festkrallte. Meine Fingernägel bohrten sich in seine Haut am  Arm, hinterließen dennoch keine Spuren. Nur langsam beruhigte sich meine Atmung und mir wurde bewusst was geschehen war. Der Prinz befand sich über mich gebeugt, sah mich weiterhin besorgt an. „ Shhh, alles ist gut. Es war nur ein Traum, Katharina.“, vernahm ich seine Stimme, spürte wie er mir über die Wange strich, die mit Tränen benetzt waren. Kein Wort verließ meine Lippen, stattdessen sah ich den Zora nur an. Minuten verstrichen, bis ich den Mut fand doch zu sprechen. „ Es tut mir leid.“ „ Es ist schon in Ordnung, Katharina. Hast du öfters solche Alpträume?“ „Regelmäßig.“ „ Weiß jemand davon?“ „ Link weiß es und nun jetzt du.“ „ Warum hast du es mir nicht erzählt?“ „ Ich hielt es für unnötig. Es sind nur Alpträume.“ „ Nur Alpträume? Du hast dich gewunden und geweint. Bitte erzähl mir, wovon du träumst.“ „ Von allem. Die Kämpfe gegen die Flüche. Wie Link und ich um unser Leben gekämpft haben und wie wir gegen die Verheerung angetreten sind. Sowas hinterlässt Narben, nicht nur körperlich.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, wurde ich in eine Umarmung gezogen. Sanft strich mir Sidon über den Rücken, drückte mich fest an sich. „ Erneut bereue ich nicht mit euch gekommen zu sein. Ihr hättet nicht alleine kämpfen dürfen.“ „ Es musste so sein, Sidon. Niemand kann daran mehr etwas ändern. Zudem hättest du oft unser Blut riechen müssen. Ob dies gut für dich gewesen wäre, bezweifle ich stark. Mir ist es nicht entgangen, das mein Blut eine Wirkung auf dich hat.“ „ Ich muss gestehen, dein Blut weckt in mir die Bestie. Es schmeckte so köstlich.“ „ Solche Worte aus deinem Mund.“, meinte ich überrascht, fühlte wie die Hand zu meinen Nacken wanderte. „ Wie schmeckt mein Blut denn?“ „ Süßlich.“ „ Verstehe. Du kannst es übrigens jederzeit erneut kosten, wenn du möchtest.“ „ Katharina!“, sprach mein Gemahl und drückte mich von sich. Ein Lachen entkam mir, als ich seinen Gesichtsausdruck sah. „ Bitte mache mir nicht solch ein Angebot.“ „Warum? Wirst du mich dann wie ein Vampir blutleer trinken?“ „ Ich meine es ernst.“ „ Ach komm schon, du weiß, dass ich es liebe, fies zu sein.“, damit küsste ich den Prinzen kurz. Danach legten wir uns erneut schlafen und ich hoffte, das ich noch ein paar Stunden schlaf finden würde.



 Stimmen, das war das Erste, was ich vernahm. Sidon hielt mich in seinen Armen, sodass ich mich nicht aufrichten konnte, um nachzusehen, mit wem er sich unterhielt. „ Prins Sidon, es ist bereits Mittag. Der König ist besorgt.“ „ Nicht so laut, Bazz. Katharina schläft noch. Kannst du bitte jemanden ausrichten, das wir neue Verbände brauchen?“, flüsterte der Prinz der Zoras, während seine eine Hand zu meinen Nacken wanderte. Erst in diesen Moment spürte ich, das dieser feucht war. Die Wunden mussten erneut aufgefangen haben zu bluten und das nicht zu wenig. Ich vernahm wie die Tür ins Schloss fiel und keinen Augenblick drückte Sidon mich fester an sich. „ Guten Mittag.“, murmelte ich, woraufhin der Zora zusammen zuckte. Vorsichtig befreite ich mich aus seiner Umarmung, bevor ich mich aufrichtete. Mein Gemahl tat mir gleich und strich mir sanft über den Rücken. „ Konntest du noch ein wenig schlaf finden?“ „ Das konnte ich. Wir sollten deinen Vater aufsuchen, nachdem wir den Verband gewechselt haben. Hilfst du mir dabei?“ „ Natürlich! Sag mir Bescheid, wenn du schmerzen dabei hast.“, damit begann Sidon den Verband zu lösen, nachdem ich mich mit dem Rücken zu ihm gesetzt habe. Der Verband klebte teilweise an meiner Haut, durch das getrocknete Blut und es schmerzte beim Abziehen. Sidon zog hinter mir scharf die Luft ein, was mich dazu brachte zu ihm zu sehen. Entsetzen spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. „Sidon?“, fragte ich, doch bekam keine Antwort. Mir war bewusst, das ihm der Anblick des Bissabdrucks entsetzt haben musste. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, erhob ich mich vom Bett, lief hinüber zum Spiegel. Sachte schob ich mein Haar zur Seite, um meinen Nacken betrachten zu können. Entsetzte starrte ich mein Spiegelbild an. Der Bissabdruck bestand aus vielen kleinen, tiefen Fleischwunden, von denen zahlreiche bluteten. „ Verzeih mir, Katharina.“, vernahm ich die Stimme vom Prinzen, drehte mich zu diesem um. Erneut blickte ich in den Spiegel, verdeckte die Wunden mit meinen Haaren und kehrte zu Sidon zurück. „ Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben, Sidon. Ich war damit einverstanden, dass du mich beißt.“ „ Aber-“ „ Kein aber! Es ist alles gut. Sie werden verheilen und fertig.“, erklärte ich ihm und gerade als er zum Sprechen ansetzen wollte, kam eine Zoradame hinein. „ Prinz Sidon, Prinzessin Katharina. Ich bringe euch die Verbände.“, sprach sie und dachte mich verhört zu haben. Mit einem Lächeln bedankte ich mich, nahm die Verbände entgegen und war dankbar als sie den Raum wieder verließ. „ Ich und Prinzessin, das ich nicht lache.“, meinte ich kopfschüttelnd, bevor ich die Verbände auf dem Bett ablegte. „ Jetzt sag doch auch mal etwas, Sidon.“ „ Du bist mein Weibchen.“ „Weibchen? Du meinst wohl eher Frau. Trotzdem will ich nicht Prinzessin genannt werden, das habe ich Amol gestern auch schon erklärt. Genug geredet, wir sollten etwas essen.“

 

 

 

Nachdem Sidon meinen Nacken verbunden hatte, zog ich mich um. Ein schlichtes, schwarzes Kleid schmiegte sich wie eine zweite Haut an meinen Körper und ließ diese noch weißer erscheinen. „ Es ist ungewohnt dich in einem Kleid zu sehen.“ „ Ich muss gestehen es fühlt sich nicht schlecht an eins zu tragen, trotzdem gewöhne dich noch an solch ein Anblick. In einem Kleid kann man schlecht kämpfen.“ „ Ich habe bereits geahnt, das du weiter kämpfen wirst.“, gestand Sidon mir und nahm meine Hand in seine. Händchenhaltend liefen wir zum Thronsaal, wo König Dorephan uns bereits erwartete. „ Wie geht es dir, Katharina?“  „ Mir geht es soweit gut, danke der Nachfrage.“ „ Amol hat uns bereits erzählt, das Narben zurückbleiben werden, zudem möchtest du nicht Prinzessin genannt werden.“ „ Dies ist korrekt. Auch wenn Sidon und ich jetzt verheiratet sind, sehe ich mich eher als Beschützerin des Zoras Reich an.“, erklärte ich, woraufhin der König anfing zu lachen. „ Wir haben bereits gerechnet, das du keine gewöhnliche Prinzessin sein wirst, Katharina.“ „ Vater, ich möchte das Gespräch nur ungern unterbrechen, aber Katharina sollte etwas essen.“, sprach Sidon, woraufhin sein Vater nickte. Wir verließen den Saal, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte. Sofort sah ich in die Richtung woher die Stimme kam und erkannte Prinzessin Zelda, die mir zuwinkte. Neben ihr stand Link, welcher mir kurz ein Lächeln schenkte. Mein Hunger war vergessen, stattdessen lief zu den Beiden. „ Herzlichen Glückwunsch euch beiden!“ „ Vielen Dank, Prinzessin Zelda.“, meinte Sidon und unterhielt sich mit der Blondhaarigen. Ich stattdessen stellte mich neben Link, schenkte ihm ein Lächeln. „ Du wusstest davon oder? Ich meine das Sidon Gefühle für mich hat und auch das ich ihn heiraten sollte.“, und bekam als Antwort ein Nicken. „ Es kommt mir alles wie ein Traum vor. Ich bin mit Sidon verheiratet. Versprich mir, dass du mir nichts mehr verheimlichst, okay?“, stellte ich ihm die Frage, bekam erneut ein Nicken als Antwort. Ich zog Link in eine Umarmung, spürte dabei deutlich den Blick des Prinzen auf uns. Sehe an, Sidon war eifersüchtig, obwohl er wusste, das Link und ich nur Freunde waren.  „ Lasst uns was essen. Ich habe heute noch nichts zu mir genommen.“

 

 

 

Beim Essen saß ich neben Link, erzählte diesem, was ich alles erlebt hatte und wurde von meinem Gemahl dabei beobachtet. Sidon ließ uns zwei nicht aus den Augen, was ich langsam lächerlich fand. „ Prinzessin Zelda, Link, könnt ihr beide mich und Sidon mal kurz alleine lassen?“ „ Natürlich.“, sprach Zelda, bevor sie meinte, das sie durch das Dorf laufen würden. Ich wartete bis meine Freunde weit entfernt waren, bevor ich zum Prinzen der Zoras sah. „ Was soll das Sidon? Link und ich sind nur Freunde, das weißt du ganz genau. Darum verstehe ich nicht, warum du so eifersüchtig bist.“ „ Du und Link, ihr vertraut euch vollkommen. Ich wünsche mir, bei uns wäre dies genauso.“ „ Sidon, ich habe es dir doch schon mal erklärt. Link und ich haben Hyrule gerettet. Wir haben beinah 24/7 zusammen geklebt.“, versuchte ich ihm zu erklären, erhob mich und ging auf ihn zu. Bevor Sidon reagieren konnte, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

 

Als die Nacht anbrach zog ich mich in unseren Raum zurück. Mir schmerzte alles, was alleine an der Nackenverletzung lag. Ich beschloss ein Bad zu nehmen, um zu entspannen. Nachdem ich das schwarze Kleid ausgezogen hatte, faltete ich dies zusammen und legte es auf dem Bett ab. Meine Unterwäsche warf ich in einen Korb, welcher neben dem großen Wasserbecken stand. Kurz überprüfte ich die Wassertemperatur, bevor ich mich ins Becken gleiten ließ. Ein Seuftzen entkam mir, als ich spürte wie meine Muskeln sich entspannten. Es waren Wochen her, seitdem ich das letzte Mal ein heißes Bad genommen hatte. Ich löste den Verband, legte diesen auf dem Rand ab und tauchte für einen Moment unter Wasser. Als ich wieder auftauchte, strich ich meine Haare nach hinten, bevor ich mich gegen den Beckenrand lehnte. Minuten lang herrschte Stille, bis ich Schritte vernahm. Sekunden später hörte ich wie die Tür geöffnet wurde und drehte mich um. Niemand anderes als Sidon betrat den Raum, welcher Ruckartig stehen blieb, nachdem er mich erblickt hatte. „ Schließt du bitte die Türe oder willst du für ewig dort stehen bleiben?“, stellte ich ihm belustigt die Frage. Der Prinz schloss die Türe und sah verlegen zur Seite, was mich zum Kichern brachte. „ Möchtest du dich zu mir gesellen?“ „ Katharina, ich weiß. Ich meine, wir-“ „ Wir sind verheiratet, Sidon. Es ist also nichts Schlimmes, wenn du zu mir ins Wasser kommst. Es ist wirklich in Ordnung.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, kam der Zora auf mich zu. Der Prinz ließ sich zu mir ins Wasser gleiten, wagte es nicht mich anzusehen. Dieses Verhalten von ihm war niedlich und brachte mich erneut zum Kichern. Ich atmete einmal tief ein und aus, nahm meinen ganzen Mut zusammen und schwamm zu Sidon. Dieser sah zu mir hinunter und errötete, als ich mich auf seinen Schoß niederließ. „ Warum bist du so schüchtern?“ „ Du bist mein erstes Weibchen.“, gestand er mir, womit ich nicht gerechnet hatte. Oft habe ich gehört wie Zoradamen ihn angehimmelt haben und sich wünschten seine Gemahlin zu werden. Wie konnte es also sein, das ich sein erstes Weibchen, beziehungsweise seine erste Frau war? „ Das überrascht mich jetzt, dabei bist du mehr als hundert Jahre alt. In Wahrheit bist du genauso unerfahren wie ich.“ „ Du hattest-“ „ Nein, hatte ich nicht.“, erklärte ich ihm, legte meine nassen Haare über meine Brüste. Erst danach, traute sich Sidon mich anzusehen. Seine Hände legten sich auf meine Seiten, bevor er mit seinen Daumen über meinen Bauch fuhr. „ Es sind weitere dazugekommen.“ „ Mhm? Oh, du meinst Narben. Ja, es sind einige dazugekommen, wenn auch kleine.“ „ Woher hast du sie?“, wurde mir die Frage gestellt, während der Prinz über eine feine, blasse Narbe strich. „ Lass mich überlegen, die müsste ich aus einem Kampf gegen einen Iwarok haben.“ „ Und die?“ „ Von einem Wächter, ich war damals unvorsichtig gewesen. Link und ich waren da noch nicht lange unterwegs gewesen.“, erzählte ich ihm, spürte wie seine Hände kurz vor meinen Brüsten stehen blieben. Sidon beugte sich langsam zu mir hinab, versiegelte unsere Lippen miteinander. Ich spürte wie unsicher er war, weshalb ich den Kuss erwiderte und meine Arme um seinen Hals schlang. Der Prinz der Zoras löste sich von mir und sah mir fest in die Augen. „ Darf ich?“, wurde ich gefragt und wusste, was er damit meinte. Nach einem kurzen Moment nickte ich und spürte wie seine Hände meine Haare zur Seite strichen. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als er begann über meine Brüste zu streicheln. Sidon schluckte, während sein Blick auf mir lag. „ Sie sind so weich.“, flüsterte er, beugte sich zu mir hinunter, sodass ich mich nach hinten lehnen musste. Ein Stöhnen entkam mir, als der Zora begann mit seiner Zunge über meine Haut zu lecken. „ Selbst deine Haut schmeckt süß.“, vernahm ich seine Stimme, die um einiges tiefer klang als sonst. Plötzlich fühlte ich etwas Warmes und Feuchtes an meinen Bauch, weshalb ich meinen Blick senkte. Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, was da gegen meinen Bauch drückte. „ Oh.“, entkam es mir. Sekunden später entfernte sich mein Gemahl ruckartig von mir. Unsere Blicke trafen sich kurz, bevor wir zu seinen zwei Gliedern sahen, die sich weiterhin gegen meinen Bauch drückten. „ Stimmt, ihr Haie habt zwei davon.“, konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen. Bevor Sidon mich aufhalten konnte, griff ich nach einem der Glieder und fuhr mit meinen Händen auf und ab. Der Prinz knurrte, legte seinen Kopf in den Nacken. „ Katharina.“, knurrte er meinen Namen, versuchte mich von sich hinunter zu schieben. Ein erneutes Knurren ertönte, als ich über seine Länge leckte. Es machte mir Spaß ihn zu ärgern, sodass ich einen Kuss auf die Spitze hauchte. Deutlich spürte ich wie sein Griff fester wurde, weshalb ich zu ihm hinauf sah. Seine Augen leuchteten wie flüssiges Gold. Sehe an, ich hatte die Bestie in ihm geweckt. Ohne zu zögern, machte ich in meinen tun weiter, hörte wie ihm abermals ein Knurren entkam. Reflexartig sah ich zu nach oben, als er kam und fühlte wie sein Sperma auf meinen Körper landete. Sidon ließ sich nach hinten fallen und atmete schwer. Ich wusch mich schnell, bevor ich mich auf seine Brust setzte. „ Sidon?“ „ Du machst mich fertig, Katharina.“  „ Ach ist das so?“, fragte ich ihn und grinste. Mit meinen Fingern fuhr ich den Zoraschmuck nach, den Hals trug und bekam somit seine Aufmerksamkeit. Leicht richtete sich der Prinz auf, sodass ich zurück auf seinen Schoß rutschte. „ Sidon, ich will meine ersten Erfahrungen mit dir haben. Verstehst du was ich meine?“ „ Leider nicht.“ „ Würdest du...“ „ Würde ich?“ „ Würdest du mich lecken?“ „ Lecken?“ „ Hier unten.“, erklärte ich ihm, zeigte dabei auf meine Mitte. Ich wusste nicht einmal selbst, woher ich plötzlich diesen Mut hernahm. Sidon Augen weiteten sich, nachdem sein Blick zu meiner Mitte gewandert war, zudem konnte ich ihn Schlucken sehen. Doch dann packte mich der Prinz an der Hüfte und zog mich nach oben, bis ich über seinen Mund war. „ Sidon!“, entkam es mir mit zittriger Stimme, als seine warme, feuchte Zunge spürte. Nie zuvor in meinen Leben hatte ich sowas wie Erregung gespürt. Ein Keuchen entkam meine Lippen, nachdem seine Zunge leicht in mir eingedrungen war. Ich konnte nicht glauben, das der Prinz der Zoras dies zum ersten Mal machte. „ Ah! Sidon!“, keuchte ich, während ich meinen Kopf in den Nacken legte. Auf einmal hörte Sidon auf, schob mich von sich hinunter und richtete sich auf. „ Sidon, was-“ „ Es tut mir leid, aber wenn ich jetzt nicht aufgehört hätte, hätte ich mich nicht mehr kontrollieren können. Dein Geschmack macht mich wahnsinnig.“, erklärte er mir und sah mir dabei in die Augen.

 

 

 

 

Nachdem ich mich nochmals gewaschen hatte, wobei mich Sidon beobachtete, zog ich mich an. Meine nassen Haare flechte ich mir zu einem Seitenzopf, bevor ich mich ins Bett legte. Der Gemahl legte sich zu mir, nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken. „ Ich liebe dich.“, konnte ich Sidon flüstern hören und wurde von diesem geküsst. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, bevor ich mich an ihn kuschelte. Ich schloss meine Augen und vernahm den regelmäßigen Herzschlag vom Prinzen. Obwohl ich es versuchte, konnte ich nicht einschlafen, sodass ich nach einiger Zeit mich vorsichtig aus Sidons Umarmung befreite. Auf Zehenspitzen schlich ich mich aus dem Zimmer und begab mich nach draußen. Es nieselte leicht, zudem war die Temperatur um einige Grad gesunken. Trotzdem beschloss ich spazieren zu gehen und traf kurz darauf auf Link, welcher vor Miphas Statue stand. Mein bester Freund zog sogleich seinen Umhang aus, nachdem er mich erblickte hatte und legte diesen mir um. „ Danke, Link. Du kannst auch nicht schlafen, richtig? Wir wollen wir gemeinsam ein wenig herumlaufen?“, stellte ich dem Blonden die Frage, woraufhin dieser nickte. Ich schenkte ihm kurz ein Lächeln, bevor ich loslief. „ Ich kann es immer noch nicht glauben, das ich mit Sidon verheiratet bin. Hätte mir das jemand vor Monaten erzählt, hätte ich diesen für verrückt erklärt. Sie nennen mich jetzt eine Prinzessin und das nur, weil ich einen Prinzen geheiratet habe. Kannst du das glauben? Ich und eine Prinzessin. Ich bin vieles, aber keine Prinzessin. Irgendwann werde ich die Königin der Zoras werden, dass kann ich mir nicht vorstellen. Amol meinte das alle hinter mich stehen würden, auch dies kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Alles in mir schreit danach das Dorf zu verlassen, doch das kann ich Sidon nicht antun. Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn liebe. Warum muss immer alles so kompliziert sein?“, erzählte ich und spürte wie Link mir eine Hand auf die Schulter legte. Ich könnte mir keinen besseren Freund als ihn vorstellen. Auf einmal zeigte der Blonde auf meinen Nacken und ich brauchte einen Moment, bis ich verstand. Meine Hand wanderte zum Bissabdruck, Sekunden später fuhr ein kurzer Schmerz durch meinen Körper. „ Auch wenn Sidon sich bemüht hat sanft zuzubeißen, werden Narben zurückbleiben. Ich bin ehrlich, es sieht schlimm aus. Auf einer anderen Seite trage ich es mit Stolz. Es zeigt jeden, das ich dem Prinzen der Zoras gehöre. Ich werde die Narben mit demselben Stolz tragen, wie meine anderen.“, erklärte ich, bevor ich stehen blieb. Mein Blick wanderte zu Bazz, welcher mich anstarrte und verlegen zur Seite sah, nachdem er bemerkt hatte, dass ich ihn ansah. Für einen Augenblick stellte ich mir die Frage, warum er dies getan hatte, bis es mir bewusst wurde. Bazz konnte es riechen, was Sidon und ich getrieben hatten. Deutlich fühlte ich, wie meine Wangen warm wurden und rieb mir diese. Dies hatte zur Folge, dass Link mich fragend ansah, doch ich winkte schnell ab. „ Lass uns einfach weiter laufen.“, sprach ich, nahm den Blonden an die Hand und zog ihn hinter mich her. Doch wir kamen keine fünf Meter weit, bis ich meinen Namen vernahm. Keinen Moment später sah ich den Prinzen der Zoras auf uns zukommen. „ Da bist du! Ich hatte schon die Sorge, du seist verschwunden!“ „ Warum sollte ich verschwinden? Es gibt doch keinen Grund dafür. Link und ich wollten dich nur ein wenig spazieren gehen.“ „ Bitte gebe mir das nächste Mal Bescheid, wenn du spazieren gehen möchtest. Ich mache mir sonst Sorgen um dich.“ „ Ach Sidon. Was soll schon passieren? Du weißt doch, das Link und ich stark sind. Wir haben gemeinsam die Verheerung besiegt. Wenn das für dich in Ordnung ist Link, würde ich gerne den Spaziergang auf später verschieben.“, meinte ich zu meinen besten Freund und sah ihn nicken. Erst als der Blonde aus meinem Blickfeld verschwunden war, sah ich hinauf zu meinem Gemahl. Innerlich konnte ich über sein Verhalten nur den Kopf schütteln. Ich hatte gehofft er würde sich ändern, sobald wir verheiratet wären, aber scheinbar hatte ich mich getäuscht. Noch immer machte er sich zu viele Sorgen um mich. „ Darf ich fragen, warum du nicht schläfst? Als ich das Zimmer verlassen habe, hast du tief und fest geschlafen.“ „ Ich habe gespürt, das du nicht mehr da bist und habe mir Sorgen gemacht.“ „ Es tut mir leid, das du meinetwegen nicht schlafen konntest. Nun, ich selbst konnte nicht einschlafen.“, sprach ich zu dem Zora, welcher mich in den Arm nahm. „ Was hältst du davon, wenn wir uns wieder hinlegen, ich bin ein wenig müde.“

 

 

-9-

 Schritte waren das Erste, was ich wahrnahm, nachdem ich aus einem traumlosen Schlaf erwacht war. Langsam richtete ich mich auf, rieb mir die Augen und gähnte. „ Guten Morgen, Prinzessin.“ „ Guten Morgen, Amol.“, sprach ich und sah, wie die Zora Dame lächelnd vor dem Bett stand. Mein Blick wanderte zu der leeren Bettseite, bevor ich fragend zu Amol sah. „ Prinz Sidon muss seine Pflichten nachgehen, er wird später zu euch stoßen. Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Nachtruhe gehabt.“ „ Das kann man so sagen. Ich nehme an, du bist aus einem bestimmten Grund hier.“ „ Ihr seid eine Prinzessin, ihr habt nun ebenfalls Pflichten, die ihr erledigen müsst.“ „ Meine einzige Pflicht ist es derzeit das Zorareich zu beschützen, Amol.“, erklärte ich ihr, während ich aus dem Bett stieg und mich ein wenig streckte, wobei meine Knochen knacksten. Meine Hand wanderte zu den Wunden an meinen Hals und Nacken, nachdem ich den Verband gelöst hatte. Leicht schmerzte es, als ich mit meinen Fingerspitzen darüber fuhr, doch es war erträglich. „ Amol, kannst du mir bitte einen neuen Verband bringe und vielleicht auch Salben, wenn dies möglich wäre?“ „ Bitte wartet einen Moment.“, damit verließ die Zora den Raum und ließ mich alleine zurück. Suchend sah ich mich um, bis ich meine Rüstung erblickte, welche etwas entfernt von mir auf dem Boden lag. Wie sie dort hinkam, war mir ein Rätsel, dennoch beschloss ich niemand darauf anzusprechen. Stattdessen zog ich sie mir an, nachdem ich den Dreck abgeklopft hatte. Es fühlte gut an, sie wieder an meiner Haut zu spüren. Mir war bewusst, dass meine Zeit als Heldin von Hyrule bald ein Ende finden würde. Erfreut darüber war ich keinesfalls, doch das war der Preis, den ich bezahlen musste, dafür dass ich Sidons Gemahlin war. Mein Blick wanderte zu Amol, als diese den Raum betrat. Ruckartig blieb sie stehen, nachdem sie mich gesehen hatte. „Prinzessin, sie sollten ihre Rüstung nicht tragen.“ „ Mich interessiert es nicht, ob ich sie tragen darf oder nicht.“, erklärte ich, während ich ihr den Verband und eine Salbe abnahm. Beides legte ich auf dem Bett ab, bevor ich die Tube öffnete und ein wenig Salbe auf die Wunden verteilte. Leicht brannte es, doch der Schmerz war erträglich. Nachdem sie gleichmäßig verteilt war, half Amol mir beim Verbinden. „ Vielen Dank, Amol.“ „ Ihr müsst euch nicht bedanken.“, sprach sie, worüber ich am liebsten den Kopf geschüttelt hätte. Bevor sie erneut anfangen konnte zu sprechen, verließ ich zügig das Zimmer und begab mich nach draußen. Sogleich fühlte ich die Blicke der Dorfbewohner auf mir, was ganz alleine an meiner Rüstung lag. Ungewollt entkam mir ein Seufzen, als ich Amol nach mir rufen hörte. Mir war bewusst, dass sie mich nicht in Ruhe lassen würden, bis ich meine Pflichten als ''Prinzessin'' erfüllt hatte, weshalb ich beschloss den Stausee aufzusuchen. Nur dort bestand die Möglichkeit in Ruhe gelassen zu werden.

 

 

Leise knarzte das Holz unter mir, während ich den Steg entlang lief und mich schlussendlich am Ende von diesem niederließ. Ich ließ meinen Blick über den See schweigen, während ich mit den Beinen hin und her schwang. Ein Seufzen verließ meine Lippen, nachdem ich ein Plätschern vernommen hatte und erblickte keinen Moment später Sidon, welcher auf mich zu schwamm. Wahrscheinlich hatte jemand ihn darüber informiert, dass ich das Dorf verlassen hatte. „ Darf ich etwa nicht mehr das Dorf verlassen?“, stellte ich die Frage und blickte auf den Zora Prinzen herab, welcher sich weiterhin im Wasser befand. Sidon starrte mich an, sodass ich begann mich unwohl zu fühlen. „ Bekomme ich noch eine Antwort? Und könntest du bitte aufhören mich anzustarren, das ist mir unangenehm.“ „ Verzeih, das wollte ich nicht. Natürlich kannst du das Dorf verlassen, doch nehme bitte eine Wache mit.“ „ Weshalb sollte ich das? Ich kann kämpfen, Sidon.“ „ Du bist derzeit verletzt, Katharina. Ich mache mir Sorgen um dich.“ „ Das brauchst du nicht, mir geht es gut. Die Wunden beginnen bereits zu verheilen. Natürlich werden Narben zurückbleiben, doch sie werden nur wenige von vielen sein und es werden weitere dazukommen.“ „ Aber du musst nicht mehr kämpfen, sond-“ „ Sondern eine Prinzessin spielen? Das bin nicht ich und das werde ich auch niemals sein. Ihr könnt mich nicht in eine Rolle drängen, die ich nicht sein möchte. Mir ist bewusst, dass es eigentlich deine Pflicht ist, das Zorareich zu beschützen, doch ich kann dies ebenfalls.“ „ Ich will dich nicht verlieren, Katharina.“, meinte Sidon, bevor er das Wasser verließ und sich neben mich setzte. Mir war bewusst, dass ich meine nächsten Worte mit bedacht wählen musste. Immerhin sollten sie meinem Gemahl die Angst nehmen, mich zu verlieren. „ Sidon, du wirst mich nicht verlieren. Mir ist bewusst, dass es für dich nicht einfach sein wird, zu akzeptieren, dass ich weiterhin kämpfen werde. Ich hoffe, du kannst dies eines Tages verstehen.“, erklärte ich meinem Gemahl, während ich meine Hand auf seinen Unterarm legte.

Sidons Sicht Special:

 

„ Sidon, du als unser Sohn wirst eines Tages das Zora Reich regieren. Du wirst eine Gemahlin brauchen und deshalb haben wir beschlossen dich zu vermählen.“, vernahm ich die Stimme meines Vaters und spürte wie jede Faser meines Körpers erstarrte. Mein Vater beugte sich leicht zu mir hinunter, bevor er weiter sprach. „ Wir haben bereits deine Gemahlin ausgesucht. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wirst du sie heiraten.“ „ Jawohl, Vater.“, sprach ich, obwohl alles sich in mir sträubte. Wie könnte ich eine Fremde Zora heiraten, wenn mein Herz bereits jemanden gehört? Ich schritt an Muzu vorbei, als ich dem Thronsaal verließ und stellte mir die Frage, ob er Vater auf die Idee gebracht hatte. Mein Weg führte mich zu der Statue meiner Schwester, wo ich mich oft aufhielt, wenn ich nachdachte. Oh geliebte Schwester, wie sehr wünsche ich mir, dass du noch ein meiner Seite wärst. Wie gerne würde ich dich um Rat fragen. Wie würdest du reagieren, wenn du wüsstest, das ich mein Herz an keiner Zora Dame verschenkt hatte? Ich führte meine rechte Hand zu meinen Herzen, spürte wie es schneller schlug, alleine der Gedanke an meiner heimlichen Liebe brachte mich aus der Fassung. Doch sie würde mich nie so lieben, wie ich sie, dafür waren wir zu unterschiedlich. Ich, der Prinz der Zoras und sie, die Heldin von Hyrule. Noch gut konnte ich mich an den Tag zurückerinnern, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Ihre zierliche Gestalt war vom starken Regen durchnässt gewesen, zudem hatte sie leicht gezittert. Wie ihre klaren, blauen Augen mich neugierig gemustert haben, nachdem ich mich vorgestellt hatte. Link und sie hielten sich an der Hand, während sie meine Fragen beantwortete, wobei sie immer wieder Strähnen aus ihrem Gesicht strich. Ich bat die Beiden um Hilfe mit Vah Ruta und freute mich, als sie einwilligten. Noch heute bereue ich es ihnen nicht geholfen zu haben. „ Prinz Sidon, denken sie an Link und Katharina?“, vernahm ich die Stimme von Amol und wurde aus meinen Gedanken gerissen. Ich drehte mich zu der Zora Dame um, welche wie so oft ein Klemmbrett hielt. „ Woher?“ „ Sie haben ihren Namen gesagt.“ „ Habe ich das?“, stellte ich mir die Frage eher selbst und drehte mich wieder zu der Statue meiner Schwester um.

 

 

 

Wie ein Lauffeuer hatte es sich verbreitet, das ich verlobt war. Ich spürte die Blicke der Zoradamen auf mir, die noch nicht vergeben waren. Wenn sie wüssten, das ich bereits mein Herz verschenkt hatte. Ein Seufzen entkam mir, bevor ich mir übers Gesicht fuhr. Die Nächte wurden für mich immer langer, ich fand kaum noch schlaf. Der Gedanke eine fremde Zora heiraten zu müssen raubte mir den Schlaf. Ich als der Prinz der Zoras konnte meinen Vater nicht widersprechen, auch konnte ich mein Volk nicht enttäuschen. Gedanken verloren lief ich durch das Dorf, blieb aber ruckartig stehen, als ich meinen Namen vernahm. „ SIDON!“, rief eine Stimme, die ich zuletzt vor langer Zeit gehört hatte. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, nachdem ich Katharina erblickt hatte, welche auf mich zukam. Ihr dunkelbraunes Haar war langer geworden, reichte ihr nun bis zur Taille. Auch ihr Körper hatte sich in den letzten Monaten verändert, dies erkannte ich sogleich. Katharina war dünner geworden. Die Jüngere winkte mir zu, sodass ich nicht anders konnte als zu ihr zu laufen und sie in den Arm zu nehmen. ,, Katharina, es ist schön dich zu sehen!'' ,, Ich freue mich auch dich wiederzusehen, Sidon.'' ,, Darf ich fragen, warum du das Dorf der Zoras aufsuchst? Ich nahm an, du seist mit der Prinzessin und Link unterwegs.'' ,, Das war ich auch, bis sie beschlossen in die Wüste zu gehen. Ich vertrage die Hitze nicht so gut und bekomme auch schnell Sonnenbrand. Zelda meinte dann, ich soll hier auf sie warten. Aber reden wir nicht länger nicht über mich. Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!'' ,, Du hast davon gehört?'', fragte ich entsetzt, da ich nicht gerechnet hatte, dass sie bereits Bescheid wusste. ,, Natürlich! Es spricht sich doch herum, wenn der Prinz von den Zoras sich verlobt. Ich freue mich für dich, dass du jemanden gefunden hast, den du liebst. Was ist denn los?'' „ Es ist alles in Ordnung, Katharina.“, log ich sie bewusst an, ich wollte nicht, das sie sich Sorgen um mich machte. Alleine an ihrem Blick erkannte ich, dass sie mir nicht glaubte. ,, Nehme es mir nicht übel, aber das glaube ich dir nicht. Ist die Hochzeit der Grund? Machst du dir Sorgen, das etwas schiefgehen könnte? Keine Sorge, ich bin ja jetzt da, wenn etwas sein sollte. Also was soll da noch schiefgehen?'' ,, Ich kenne die Zora nicht, die ich heiraten soll.'' ,, Oh.''

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.11.2020

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /