Mit einem Seufzen fuhr sich Marik durchs Haar und ließ sich auf seinem Bett nieder. Seine dunkle Seite, die den Namen Mariku erhalten hatte, machte sein Leben zur Hölle. Aber nicht nur seins, sondern auch das von Ishizu und Odion. Der Sandblondhaarige fragte sich immer noch, wie es möglich war, das Mariku einen eigenen Körper erhalten hatte. Seitdem gab es keine ruhige Minute mehr und nachdem sie Domino verlassen hatten, war es schlimmer geworden. ,, Was hat er diesmal angestellt?'', stellte Marik seine Schwester die Frage, nachdem diese in sein Zimmer gekommen war. ,, Mariku war in eine Schlägerei verwickelt, es gibt zwar Verletze, aber keine Todesopfer.'', erzählte die Schwarzhaarige, bevor sie sich neben ihren Bruder setzte. Ihr war bewusst, das sie Mariks dunkle Seite nicht mehr lange kontrollieren könnten und somit die Menschheit in Gefahr bringen würden. Mariku war wie ein Pulverfass, welches jeder Sekunde hochgehen könnte. Nur eine falsche Bewegung und der ältere Sandblondhaarige rastete komplett aus. ,, Ich verstehe das nicht. In Domino war sein Verhalten friedlicher als jetzt.'', kaum hatte Marik dies ausgesprochen, klingelte sein Handy. Verwirrt blickte der Grabwächter auf das Display, welches eine unbekannte Nummer anzeigte. ,, Ishtar.'' ,, Hallo Marik, ich hoffe, ich störe dich nicht. Ich bin es Katharina. Vielleicht kannst du dich noch an mich erinnern.'', hörte der Jüngere eine weibliche Stimme sagen, der er selbst nur einige Male vernommen hatte. Der Name Katharina sagte ihm etwas und nach einigen Sekunden fiel ihm auch ein woher. Katharina gehörte zu den Freunden von Yugi und dem Pharao. Sofort fragte sich der Grabwächter, weshalb die Schwarzhaarige ausgerechnet ihn anrief. ,, Ja, ich erinnere mich an dich.'' ,, Gut. Weshalb ich eigentlich anrufe ist, morgen fliege ich nach Ägypten und wollte deshalb fragen, ob ihr mich vielleicht ein wenig herumführen könntet.'' ,, Natürlich können wir das machen.'' ,, Wirklich? Vielen Dank! Ich werde mich melden, sobald ich angekommen bin. Bye!'', und damit legte die Ältere auf, ohne auf eine Antwort vom Anderen zu warten. ,, Marik, wer war das?'' ,, Kannst du dich noch an eine Katharina erinnern?'' ,, Kann ich. Sie hat sich mehrmals mit Mariku angelegt, als dieser deinen Körper kontrolliert hatte. Eine tapfere junge Frau.'' ,, Nun, sie kommt nach Ägypten und hat gefragt, ob wir sie herumführen können. Sie meinte, sie würde sich melden, sobald sie angekommen sei.'',, Gut, ich werde Odion Bescheid geben. Er sorgt gerade dafür, das Mariku in seinem Zimmer bleibt.'' ,, Warte mal Ishizu.'', meinte Marik, nachdem seine Schwester sich erhoben hatte. ,, Du meintest doch, das diese Katharina gegen Mariku gekämpft hat. Warum war sie nicht im Reich der Schatten?'' ,, Weil sie sich mit ihm geprügelt hat.'' ,, Wie konnte sie überleben?'' ,, Das musst du sie fragen, Marik.''
,, Vielen Dank, das du mich vom Flughafen abgeholt hast, Marik.'', bedankte sich Katharina und stieg vom Motorrad hinunter, auf welchem der Sandblondhaarige noch saß. Mit einem Schmunzeln beobachtete die Ältere dabei, wie sie sich begeistert umblickte. ,, Un du warst noch nie in Ägypten gewesen?'' ,, Nein, nur in den Amerika und natürlich Deutschland.'' ,, Deutschland?'' ,, Dort wurde ich geboren und auch aufgewachsen.'' ,, Dann kannst du uns mal dort herumführen, wenn wir dort sein sollten.'' ,, Gerne. Du musst nur sagen wann. Wo ist eigentlich Mariku?'', stellte Katharina und brachte Marik damit aus dem Konzept. Warum fragte die Schwarzhaarige, wo seine dunkle Seite sei? ,, Er müsste in seinem Zimmer sein. Warum fragst du?'' ,, Damit ich ihm nicht unerwartet über den Weg laufe.'' ,, Verstehe. Ich werde Ishizu und Odion Bescheid geben, das du da bist. Bis gleich.'', und damit verschwand Marik. Katharina wartete einen Moment, bevor sie in eine bestimmte Richtung lief. Marikus Fluchen war nicht zu überhören, sodass die Schwarzhaarige leicht dessen Zimmer ausfindig machen konnte. Ohne das der Yami es mitbekam, betrat Katharina den Raum. Der Sandblondehaarige fluchte vor sich hin, was die Jüngere zum Grinsen brachte. ,, Heute schon Kinder gefressen, Mariku?'', fragte die Schwarzhaarige diesen lehnte sich dabei gegen den Türrahmen. Mariku hörte augenblicklich mit dem Fluchen auf, als er eine Stimme vernahm, die er seit Monaten nicht mehr vernommen hatte. Ruckartig drehte er sich zu der jungen Frau um, die ihn weiterhin angrinste. ,, Sprache verloren? Obwohl, so wie du eben geflucht hast, kann das nicht sein.'' ,, Was suchst du hier!?'' ,, Ja, was wohl? Ich wollte mal Ägypten sehen und mich vergewissern, das mein Lieblings Yami jeden in den Warnsinn treibt.'', meinte Katharina, während sie auf den Älteren zutrat. Der griff nach ihrem linken Handgelenk und zog sie zu sich. Drückte seine Lippen auf ihre und legte seine andere Hand auf ihren Rücken. ,, N-Nicht.'', brachte die Jüngere hervor, als Mariku ihr über die Lippen leckte. ,, Halt die Klappe, Babe.'' ,, Fick dich! Obwohl so gesehen kannst du es auch. Aber wirklich, lass das. Die Anderen könnten jemand Moment hier reinschneien und ich habe keinen Bock darauf, das sie uns erwischen.... Einen Moment, du reichst nach Rauch! Rauchst du etwa!?'' ,, Selbst wenn, kann es dir egal sein. Du hast mir nichts zu befehlen!'' ,, Igitt! Das widert mich an! Wie kannst du nur rauchen!?'', stellte Katharina entsetzte die Frage, woraufhin der Sandblondhaarige die Augen verdrehte. Da hatte er nun endlich die junge Frau wieder und konnte dies nicht einmal ausnutzten. ,, Klappe und jetzt lass uns Sex haben.'' ,, Nope. Vergiss es.'' ,, Ich hätte dich ins Reich der Schatten schicken sollen!'', zischte der Mariks dunkle Seite, versuchte damit Katharina einzuschüchtern, doch dies hatte keinen Erfolg. ,, Jetzt habe ich aber Angst. Mal was anderes, was hast du diesmal angestellt?'' ,, So ein Typ die Fresse poliert und dann kamen die Bullen.'' ,, Du hast also eine Schlägerei eingefangen und die Polizei ist auf dich aufmerksam geworden. Ihn einfach ins Reich der Schatten zu schicken ging nicht. Egal, ich gehe jetzt wieder. Viel Spaß beim weiter fluchen.'', sprach die Schwarzhaarige, drehte dem Älteren die Rücken zu und lief zur Tür. Weiter kam sie nicht einmal, da sie gepackt und aufs Bett geworfen wurde. ,, Sag mal spinnst du!'' ,, Lass uns Spaß haben, Babe.''
,, Ich hasse dich!'' ,, Hat sich eben nicht so angehört.'' ,, Ach fick dich doch.'', sprach Katharina und schenkte Mariku einen ihrer Killerblicke. Könnten Blicke töten, wäre der Yami sehr wahrscheinlich Tod umgefallen. Dieser strich das Haar der Jüngeren zur Seite, sodass er einen perfekten Blick auf die Bisswunde am Hals hatte. ,, Steht dir, Babe.'' ,, Halt doch die Fresse. Deinetwegen kommt noch alles heraus!'' ,, Angst das deine kleinen Freunde doch verstoßen, sollten sie erfahren, dass du mir verfallen bist?'' ,, Dir verfallen!? Dass ich nicht lache!'' ,, Bist du dir sicher, Babe?'' ,, Sicher und jetzt lass uns die Anderen suchen. Marik meinte nämlich, das wir heute noch auf einen Basar gehen und also hopp.'' ,, Du willst mir etwas befehlen, Kleine?'' ,, Eines Tages bringe ich dich noch um.'' ,, Das will ich sehen.'', damit küsste Mariku die Jüngere und sammelte danach seine Kleidung vom Boden auf. Zwar verspürte er einen Schmerz am Rücken, als er sein Oberteil anzog, wusste aber woher er stammte. ,, Deine scheiß Fingernägel haben mir den Rücken zerkratzt!'' ,, Oh, das tut mir aber leid. Das nächste Mal zerkratze ich dir ihn blutig. Zudem stehst du doch auf Schmerzen, also heul nicht so rum.''
Marik konnte seine Augen nicht trauen, als er seine dunkle Seite und Katharina erblickte, die sich unterhalten. Am als der Schwarzhaarigen waren deutlich Knutschflecke und ein Bissabdruck zu erkennen. Bei Ra! Konnte es etwa sein!? Schnell blickte der jüngere Sandblondhaarige zu seinen Geschwistern, die ebenfalls genauso geschockt schienen. ,, Sie starren, Kleines.'' ,, Nenn mich nicht so, du weißt, ich hasse das!'' ,, Sie bewundern mein Werk.'' ,, Ich hätte dich damals wirklich vom Zeppelin herunterwerfen sollen.'' ,, Komm Babe, lass sie uns noch mehr schockieren.'' ,, Deine verdammte sadistische Ader.'', flüsterte Katharina, bevor sie von Mariku geküsst wurde.
Kopfschüttelnd sah Crow nach vorne und setzte sich dann auf einen der Kisten hin. Jack, der ebenfalls saß, führte die Teetasse an seinen Mund und trank einen Schluck. Bruno dagegen stand wie verloren da und war verwirrt. ,, Stimmt etwas nicht?'', stellte der Blauhaarige die Frage, bevor er wie seine Freunde zu Katharina und Yusei blickte, die sich unterhielten. Es dauerte einige Augenblicke, bis Bruno verstand. ,, Oh. Glaubt ihr, er wird es ihr sagen?'' ,, Nein, wird er nicht.'', gab der Blonde von sich, nachdem er die Tasse zur Seite gestellt hatte. Über seinen Kindheitsfreund konnte Jack ebenfalls nur den Kopf schütteln, genauso wie über Katharina. Die junge Frau schien die zarte Röte aus Yuseis Wangen nicht zu bemerken, wenn sie ihm ein Lächeln schenkte. Eher die Schwarzhaarige war zu Dumm um zu bemerkten, das jemand in sie verliebt war oder sie ignorierte es gekonnt. Das Erste schloss Atlas aus, die junge Frau konnte fließend fünf Fremdsprachen sprechen. Dumm war Katharina also keinesfalls, also musste sie es ignorieren. Eine andere Erklärung fand Jack nicht. ,, Sollen wir den Beiden mal auf die Sprünge helfen?'' ,, Vergiss es Crow, das wird Yusei uns nicht verzeihen, sollte er unsertwegen einen Korb bekommen.'' ,, Hast auch wieder recht. Aber mal ehrlich, wie lange sollen wir das noch mitansehen?!'', meinte der Orangehaarige leicht aufgebracht. ,, Was ist denn jetzt schon wieder los?'', stellte Katharina die Frage, nachdem Crow etwas lauter geworden war. ,, Nichts!'' ,, Das nichts kenne ich nur zu gut, Crow. Nun dann, ich wollte noch für heute Abend einkaufen gehen.'' ,, Ich kann dich fahren, Katharina.'' ,, Das ist nicht nötig, Yusei. Ich habe zwei gesunde Beine und kann laufen.'' ,, Sollte etwas sein, ruf an.'' ,, Werde ich und ich werde auch nicht mit Fremden mitgehen oder in schwarze Vans steigen. Bis später.'' ,, Pass auf dich auf.'', rief Yusei seiner heimliche Liebe hinterher, da er wusste, wie schnell sie sich in Schwierigkeiten brachte. Mit einem Seufzen fuhr sich der Verliebte durchs Haar, bevor er zu seinen D-Wheel lief, um an diesem weiter herumzuschrauben. ,, Crow, du hast recht. So kann es wirklich nicht weiter gehen!''
Kalin war mehr als nur überrascht gewesen, als Jack und Crow ihn um Hilfe baten. Wobei er ihnen helfen sollte, war ihm ungewiss. ,, Also warum sollte ich so schnell vorbeikommen?'' ,, Es geht um Yusei.'' ,, Geht es ihm gut?'' ,, Kann man so sagen, er hat ein Problem. Nach dem Abendessen erklären wir dir mehr darüber.'', sprach Jack und verwirrte somit dem Silberhaarigen. Kalin folgte seine Freunde in die kleine Küche, wo ein runter Tisch stand, an dem bereits Bruno saß. ,, Ihr hättet mir ruhig sagen können, das wir Besuch bekommen! Dann hätte ich ein wenig mehr gemacht. Da wir uns nicht kennen, stelle ich mich mal vor, ich heiße Katharina.'' ,, Kalin.'', meinte dieser und musterte die junge Frau. Blaue klare Augen und schwarze lange Haare, die leicht an den Spitzen gelockt waren. ,, Setz dich Kalin, das Essen ist gleich fertig. Bruno, holst du bitte Yusei?'' ,, Kann ich machen.'' ,, Danke.'', bedankte sich Katharina und wand sich dem Essen auf dem Herd wieder zu. Der Silberhaarige blickte zu Jack und Crow, die ebenfalls bereits saßen. Warum saßen sie so ruhig da, obwohl Yusei ein Problem hat. ,, Kalin, was suchst du hier?'' ,, Hallo Yusei. Crow und Jack haben mich eingeladen.'' ,, Und mir davon nichts erzählte.'', gab die Schwarzhaarige von sich, während sie den Topf mit dem Essen auf den Tisch abstellte. ,, Rege dich bitte nicht darüber auf, Katharina. Ich bin mir sicher, niemand wollte dich verärgern.'', sprach Yusei und berührte die junge Frau dabei kurz am Arm. Dem Silberhaarigen blinzelte mehrmals und sah danach Jack, welcher nickte. So war das also, sein Kindheitsfreund war in diese Katharina verliebt. Die junge Frau war aber auch ziemlich hübsch. ,, Das weiß ich doch, aber trotzdem hättet ihr es sagen müssen. Ich hätte dann nämlich ein wenig mehr eingekauft.'' ,, Warum? Du isst doch kaum etwas.'', sagte der Orangehaarige nur und nahm sich währenddessen etwas vom Essen. ,, ich bin halt nicht so verfressen wie du.'' ,, Da hat sich recht.'' ,, Hey!'', beschwerte sich Crow, wober er zum Blondhaarigen sah. Dieser trank einen Schluck seines Tees, welchen Katharina für ihn zubereitet hatte. Die Frau wusste einfach, wie man Tee richtig zubereitete. Gerade als die Schwarzhaarige sich setzten wollte, klingelte ihr Handy. ,, Entschuldigt mich kurz.'', damit griff sie nach ihrem Smartphone und verschwand. Sogleich blickte Yusei ihr nach, was Kalin den Kopf schütteln ließ. Den Anderen hat es wirklich erwischt. ,, So, bin wieder da.'' ,, Wer war das?'' ,, Nicht so neugierig sein, mein lieber Yusei.'', und damit stupste Katharina ihn kurz an, bevor sie ihm ein Lächeln schenkte.
,, Sie schlafen im gleichen Bett?!'' ,, Nicht so laut, Kalin. Katharina hat einen leichten Schlaf.'' ,, Yusei schläft mit einer Frau in einem Bett und findet das nicht merkwürdig?'' ,, Katharina schläft auch manchmal bei Bruno, für sie ist das scheinbar normal bei einem von uns zu schlafen.'', erzählte Crow, der nebenbei sein Deck sortierte. Jack lehnte sich gegen eine Wand und hatte die Arme verschränkt. Bruno, Katharina und Yusei schliefen seit Stunden schon. Der Silberhaarige saß auf einer Kiste, die einer Ecke stand. ,, Also wenn ich das richtig verstanden habe, soll ich Yusei dazu überreden Katharina seine Liebe zu gestehen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns da einmischen sollen. Yusei soll von sich aus ihr sage, das er sie liebt.'' ,, Wen liebt Yusei?'', ertönte plötzlich eine Stimme, die nur zu einer Person gehören konnte. Geschockt starrte die drei Männer die Schwarzhaarige an. Wie immer trug die junge Frau nur ein langes, weißes Hemd, das knapp über ihren Hintern ging. ,, Bekomme ich auch noch eine Antwort?'' ,, Du hast dich verhört!'' ,, Nein, habe ich mich nicht, Crow. Ich habe klar und deutlich gehört, das Kalin gesagt hat, das Yusei jemanden liebt. Also, wer ist es?'' ,, Das ist nicht wichtig.'' ,, Scheinbar schon, wenn ihr darüber redet. Wisst ihr was, ich frage ihn selbst.'' ,, Nein, das wirst du auf keinen Fall.'', damit packte Jack die Ältere am Arm. Den Kindheitsfreunden war bewusst, dass Katharina erst Ruhe geben würde, wenn sie eine Antwort bekommen würde. Doch sie konnten ihr nicht einfach so die Wahrheit sagen, denn dies würde Yusei ihnen nicht verzeihen. ,, Bitte frage ihn nicht, Katharina.'' ,, Werde ich auch nicht, versprochen. Mir ist nämlich bereits selbst aufgefallen, das Yusei in letzter Zeit öfters in Gedanken versunken ist.'' ,, Gut.'' ,, Deshalb bist du hier oder liege ich da falsch, Kalin?'' ,, Nein, liegst du nicht. Sie haben mich um Hilfe dabei gebeten, weil-'' ,, Weil er es ihr niemals von sich aus sagen würde.'' ,, Woher weißt du das?'' ,, War nicht schwer zu erraten. Ich kenne Yusei mittlerweile sehr gut, deshalb sollte ich auch zurück ins Bett. Wir wollen ja nicht, das er von euren Gespräch noch etwas mitbekommen. Gute Nacht und wehe ihr bleibt noch lange auf.''
,, Yusei, wir müssen reden. Es kann nicht mehr so weiter gehen.'' ,, Was meinst du?'', fragte Yusei seinen besten Freund aus Kindheitstagen und legte den Schraubschlüssel zur Seite. Kalin, welcher seit Tagen bei seinen Freunden übernachtete, schüttelte mit dem Kopf. ,, Das du in Katharina verliebt bist.'' ,, I-Ich bin nicht in sie verliebt.'' ,, Natürlich nicht.'', sprach der Silberhaarige sarkastisch und schüttelte innerlich nur mit dem Kopf. Es war nicht zu übersehen, das der Turbo-Dullant in die junge Frau verliebt war. ,, So offensichtlich?'' ,, Und wie. Es überrascht uns selbst, das Katharina es noch nicht herausgefunden hat. Obwohl, sie weiß, dass du in jemanden verliebt bist.'' ,, Es wäre besser, wenn ich es ihr sagen würde oder?'' ,, Ja und so schnell wie möglich, mein Freund.'' ,, Deshalb haben Jack und Crow darauf bestanden, das du noch einige Tage bleibst.'' ,, Sie wussten sich nicht weiter zu helfen.'', erklärte Kalin. Gerade als Yusei zum Sprechen ansetzte, klingelte es an der Tür. ,, Ich gehe schon.'', sprach Bruno, welcher aus der Küche kam. Perplex starrten die drei Männer die fremde Person an, nachdem der Blauhaarige die Eingangstür geöffnet hatte. Ein junger Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen stand da. ,, Verzeihung, ist Katharina da?'' ,, Nein, sie ist nicht da. Darf ich fragen, wer sie sind?'' ,, Oh, verzeiht. Mein Name ist Jungkook. Katharina und ich sind Freunde. Wissen sie, wann sie zurückkommt?'' ,, Sie müsste gleich wieder da sein. Komm rein.'' ,, Vielen Dank.'', bedankte sich Jungkook und begrüßte mit einem Nicken Yusei und Kalin. Erstere wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Dieser Jungkook war gutaussehend, sehr gutaussehend. ,, Woher kennst du, Katharina?'' ,, Sie hat mir japanisch beigebracht.'', meinte dieser Jungkook verlegen und kratzte sich dabei am Hinterkopf.
,, KOOKIE!'', und damit sprang Katharina diesem in die Arme. Der Schwarzhaarige drückte die Ältere an sich, war nicht gewillt die Umarmung zu lösen. Besorgt sahen die Anderen zu Yusei, welcher seine Eifersucht unter Kontrolle zu halten. Normalerweise begrüßte die junge Frau nämlich nur ihn so. ,, Was suchst du denn hier?'' ,, Ich wollte dich überraschen.'' ,, Hat super geklappt. Leute, das ist Jungkook. Jungkook, das sind meinem Freund Jack, Crow, Bruno, Kalin und zuletzt Yusei.'' ,, Woher kennt ihr euch?'', stellte Jack die Frage, während er überlegte, wie sie Jungkook so schnell wie möglich wieder loswerden konnten. Dieser ruinierte nämlich gerade ihren Plan. ,, Als ich in Korea war, habe ich Jungkook japanisch beigebracht.'' ,, Du warst in Korea? Warum wissen wir nichts davon?'' ,, Ihr habt halt nie gefragt, Crow. Komm Kookie, ich mache dir einen Kakao.'', meinte Katharina und schleifte den Jüngeren in die Küche. Keinen Augenblick später sahen alle zu Yusei, der die Blicke seiner Freunde spürte. ,, Alles in Ordnung?'' ,, Natürlich.'', gab der Turbo-Dullant, bevor er wieder an seinen D-Wheel heraufschraubte.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht nahm Jungkook den warmen Kakao entgegen und nahm sogleich einen Schluck davon. ,, Du Katharina?'' ,, Ja?'' ,, Bist du mit diesem Yusei zusammen?'' ,, Nein, wie kommst du denn darauf? Yusei und ich sind Freunde.'' ,, Freunde? Warum sieht er dich dann so verliebt an? Zudem kam es mir eben so vor, als sei er eifersüchtig.'' ,, Er sieht mich verliebt an? Oh Gott.'', meinte die junge Frau, als es ihr klar wurde. Mit geröteten Gesicht stand die Schwarzhaarige da, bis Jungkook anfing zu lachen. ,, Hör auf zu lachen!'', rief Katharina auf Koreanisch, damit die Anderen nichts verstehen konnten. Der Jüngere verstand und beschloss nur noch auf seine Muttersprache zu sprechen. ,, Und bist du in ihn verliebt?'' ,, Natürlich nicht!'' ,, Sicher?'' ,, Ja!'' ,, Ganz sicher?'' ,, Jungkook!'', schrie die Schwarzhaarige aufgebracht, sodass dieser aufstand und lachend davon rannte. Perplex sahen Katharinas Freunde das Szenario vor ihnen an. Sie verstanden kein Wort, verständlich da auf Koreanisch gesprochen wurde. ,, Komm schon, du liebst ihn doch, gebe es zu!'' ,, Halt doch die Klappe!'' ,, Oh, wirst du etwa rot? Es ist doch niedlich, wie eifersüchtig er gerade ist und das nur, weil du mir gerade hinterherrennst. Auf jeden Fall gehe ich jetzt. Schreibe mir, wenn ihr euch geküsst habt!'' ,, JUNGKOOK!'', schrie die junge Frau und errötete stärker. Lachend verabschiedete sich der Schwarzhaarige und ließ fünf verwirrte Personen zurück. ,, Dieser Depp, kann nie die Klappe halten.'' ,, Ihr scheint euch aber sehr gut zu vertragen.'' ,, Ja, weil er ein Depp ist.''
Vorsichtig drehte Yusei sich zu seiner heimlichen Liebe um, die friedlich schlief. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als die Ältere sich an ihn kuschelte. Draußen regnete es in Strömen, sodass die Temperatur um einige Grad gesunken war. ,, Yusei, warum bist du noch auf?'', ertönte verschlafende Stimme von Katharina. ,, Habe ich dich geweckt?'' ,, Nein, hast du nicht. Also?'' ,, Ich kann nicht schlafen.'' ,, Weshalb? Liegt es am Regen?'' ,, Nein, das ist es nicht. Mache dir keine Sorgen, schlaf wieder.'' ,, Es liegt an Jungkook nicht wahr? Keine Sorge, er ist bereits vergeben. Du brauchst also nicht mehr eifersüchtig auf ihn zu sein. Gute Nacht.'', und damit küsste Katharina den Anderen einfach.
Gelangweilt knabberte Yami auf seinen Bleistift herum und hoffte, dass die Stunde Mathematik so schnell wie möglich zu Ende ging. Der ehemalige Phararo stellte sich immer noch die Frage, wie Yugi es geschafft hatte, ihn zu überreden, die Schule zu besuchen. Schon damals, als er noch ein Geist gewesen war, langweilte ihn der Unterrichtstoff. ,, Yami, konzentriere dich auf den Unterricht.'', flüsterte Yugi, welcher neben ihm saß, zu. ,, Aber Mathe ist so langweilig.'', meinte der Bunthaarige und sah dabei auf die Uhr. Nur noch wenige Minuten, dann würde seine Folter beendet sein. ,, Bevor ich es vergesse. Morgen kommt eine Austauschschülerin aus Deutschland. Die übrigen Lehrer wissen Bescheid und seid nett zu ihr!'', erklärte die Lehrerin, während sie die Hausaufgaben auf die Tafel schrieb. Nun wurde Yami hellhörig. Eine Austauschschülerin, das könnte Interessant werden. Bislang hatte er noch niemanden kennengelernt, der aus Deutschland stammte. Als es zum Schulschluss klingelte, öffnete Yamis eine Tasche und schmiss dort alle seine Schulsachen hinein. ,, Yami?'' ,, Ja, Yugi?'' ,, Die Anderen wollen noch in die Stadt gehen und Burger essen gehen. Kommst du mit?'' ,, Klar.'' ,, JOEY!'', schrie Tristan und weckte somit dem Blondhaarigen auf. Sekunden später fingen seine Freunde an zu lachen, weshalb sich Joey verlegen am Hinterkopf kratzte. ,, Du solltest lieber dem Unterricht folgen, statt zu schlafen!'', meinte Tea zu ihm, die nach ihrer Tasche griff. ,, Aber Mathe ist so langweilig.'' ,, Dasselbe hat Yami für wenigen Minuten auch gesagt.''
Genüsslich aßen die Freunde ihre Hamburger und Pommes auf, während sie über belanglose Sachen redeten. ,, Ob die Austauschschülerin genauso wie Joey im Unterricht einschläft?'' ,, Hey, so oft passiert das nicht!'' ,, Du schläfst jede Mathestunde.'', kaum hatte Yugi dies ausgesprochen, fingen die Anderen zu lachen. ,, Wir werden es morgen sehen. Ich bin froh, das wir endlich ein weiteres Mädchen in die Klasse bekommen. Wir sind so wenige.'', beschwerte sich die Braunhaarige, bevor sie an ihrem Getränk nippte. Jeder konnte verstehen, warum sich Tea so auf weibliche Verstärkung freute, da sich nur 3 Mädchen in der ihrer Klassen befanden. ,, Ob sie japanisch spricht?'' ,, Kann sein. Soweit ich weiß, muss man für ein Auslandsjahr fließend Englisch sprechen.'' ,, Woher weißt du das Tea?'', stellte Ryou die Frage, der bislang schweigend am Tisch gesessen hatte. ,, Nun, ich habe mich einmal darüber informiert, weil ich daran Interesse hatte. Aber die kosten sind ziemlich hoch, denn jeder Austauschschüler muss für seine Unterkunft aufkommen.'' ,, Echt? Krass.'', meinte Tristan und biss danach von seinen Burger ab. Yami, der am Fenster saß, blickte hinaus, wobei ihm ein Mädchen auffiel. Dieses hatte eine schwarze Kappe tief ins Gesicht gezogen und zog an einem ihm unbekannten Getränk. Der ehemalige Pharao wusste selbst nicht warum, doch dieses Mädchen hatte sein Interesse geweckt. Würde er nicht mit seinen Freunden in diesem Fast Food Laden sitzen, hätte er die Unbekannte angesprochen.
,, Yami! Steh auf!'', vernahm dieser die Stimme von Yugi und öffnete die Augen. ,, Morgen Yugi.'' ,, Morgen und nun steh auf. Großvater hat bereits das Frühstück gemacht.'' ,, Gibt es Pfannkuchen?'', fragte der ehemalige Pharao und brachte somit den Kleineren zum Lachen. ,, Ja, auch Pfannkuchen. Vergiss nicht, es soll heute regnen. Also packe einen Schirm in deine Tasche. Ich bin dann schon mal unten.'' ,, Lass mir Pfannkuchen übrig!'', rief der Bunthaarige noch, bevor er aus dem Bett stieg und begab sich zum Kleiderschrank, wo er die Schuluniform herausnahm. Während Yami sich anzog, blickte er aus dem Fenster. Es sah stark nach Regen aus, wie Yugi es gesagt hatte. Er sollte wirklich einen Regenschirm mitnehmen. Nachdem der Bunthaarige sich seine Tasche geschnappt hatte, begab er sich in die Küche. Dort saßen bereits Yugi am Esstisch, während Herr Muto am Herd stand. ,, Guten Morgen.'' ,, Morgen Yami. Hier sind deine Pfannkuchen.'' ,, Danke.'' ,, Nichts zu danken.''
Yami und Yugi hatten das Glück auf ihrer Seite, denn kaum befanden sie sich in ihrem Klassenzimmer, schüttete es wie aus Eimern. ,, Ach verdammt.'', damit betrat Joey den Raum und strich sich einige nasse Strähnen aus dem Gesicht. ,, Hast du keinen Regenschirm dabei? Es wurde doch gesagt, das es heute regnen soll.'' ,, Doch, aber ich habe vergessen ihn zu öffnen.'' ,, Ach Kumpel.'', gab Tristan von sich, bevor sich dieser auf seinen Platz setzte. Yami beachtete seine Freunde nicht mehr, sondern die Schüler, die nach und nach in den Klassenraum kamen. Es saßen bereits alle auf ihre Plätze, als ein fremdes Mädchen hereinkam. Der ältere Bunthaarige konnte seine Augen nicht trauen, als er die Fremde vom Vortag erkannte. Yami schluckte, als er in klare, smaragdgrüne Augen blickte. Wie am Vortag nippte das Mädchen an einem Getränk. Ohne etwas zu sagen, setze sich die Schwarzhaarige an einen Tisch an der Fensterfront und sah hinaus. ,, Wow, ist die hübsch.'' ,, Tristan!'' ,, Was denn? Ist doch wahr.'', gab der Braunhaarige von sich. Yami konnte seinen Freund nur in Gedanken zustimmten. Das Mädchen war ziemlich hübsch. Mit ihrer schneeweißen Haut und ihrem pechschwarzen Haar glich sie Schneewittchen. Der ehemalige Pharao sah nach vorne, als der Lehrer den Raum betrat. ,, Guten Morgen. Wie sie bereits wissen, haben wir eine neue Schülerin. Bitte komme nach vorne und stelle dich der Klasse vor.'', kaum hatte der Lehrer dies ausgesprochen, erhob sich die Schwarzhaarige und lief nach vorne. ,, Guten Morgen, mein Name lautet Laura. Ich komme aus Deutschland und werde ein Jahr in Japan bleiben.''
Die ganzen Unterrichtstunden konnte Yami nicht seinen Blick von Laura nehmen und war in Gedanken versunken. Der ältere Bunthaarige hatte sich fest vorgenommen, sich mit der Schwarzhaarigen anzufreunden. Er wollte sie kennenlernen und das um jeden Preis. In den Pausen war sie so schnell verschwinden, sodass Yami sie nicht ansprechen konnte. ,, Es regnet immer noch.'', hörte er Yugi neben sich murmeln. ,, Mhm.'' ,, Yami?'' ,, Ja?'' ,, Alles in Ordnung?'' ,, Ja. Keine Sorge.'' ,, Du wirkst du abgelenkt.'' ,, Es ist alles in Ordnung, Yugi. Ich bin nur etwas müde, durch das Wetter.'', log er seinen besten Freund an, auch wenn er sich dabei schlecht fühlte. Yami sprang seinen Platz auf, nachdem es zum Schulschluss klingelte und wollte zu Laura gehen. Diese aber hatte ihre Tasche bereits gepackt und verließ mit den anderen Schülern den Raum. ,, Dieses Wetter ist einfach nur schrecklich und dann haben wir noch Mathe Hausaufgaben bekommen!'' ,, Aufgaben? Ich habe mein Buch vergessen. Gehe schon mal vor, Yugi. Ich komme gleich nach.'' ,, Okay, aber beeile dich.'', meinte der Kleinere, nachdem sie das Schulgebäude verlassen hatten. Yami rannte nach drinnen und konnte zum Glück schnell sein Mathebuch auf seinen Tisch ausfindig machen. Gerade als er die Schule wieder verlassen wollte, bemerkte der das Mädchen, das ihm den Kopf verdreht hatte. Sie stand unter dem Vordach und schien ihren Schirm vergessen zu haben. Die perfekte Gelegenheit für Yami. ,, Laura richtig?'' ,, Ja und wer bist du?'' ,, Yami mein Name. Willst du mit unter meinen Schirm?'' ,, Ist möchte gerne Umstände machen.'' ,, Das machst du nicht.'' ,, Wirklich? Danke.'', meine Laura verlegen, was den Bunthaarigen schlucken ließ. Das Mädchen sah dabei so süß aus. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, wobei der ehemalige Phararo bemerkte, das Yugi vorausgegangen war. ,, Sag mal, dein Getränk von heute früh. Was war das?'' ,, Bubbletee.'' ,, Bubbletee?'' ,, Du kannst das nicht?! Das schmeckt richtig gut. In der Stadt gibt es einen Laden. Wollen wir da hin?'' ,, Gerne.''
Deutlich spürte ich seinen Blick auf mir, während ich zur Tafel sah und den Unterricht mehr oder weniger verfolgte. Andere würden bei seinem Blick auf der Stelle Tod umfallen, doch bei mir wirkte er nicht. In Abständen vernahm ich das Tippen der Tastatur hinter mir und wusste, dass er das Schreiben nur unterbrach, wenn er auf meinen Rücken starrte. Mir war bewusst, dass mein Mitschüler damit versuchte mich einzuschüchtern. Aber uns beiden war klar, das dies nicht geschehen würde. Ich würde nicht klein bei geben, nicht bei ihm. Auf keinen Fall würde ich zu ihm zurückkehren, nicht nachdem er das gesagt hatte. An den Tag, an dem ich unsere ''Beziehung'' beendet hatte, kann ich mich noch ganz genau erinnern. Wir hatten uns wie so oft über das Thema Mokuba gestritten, da Seto nach meiner Meinung her, zu wenig mit seinen kleinen Bruder unternahm. Irgendwann war der Braunhaarige von seinem Sessel aufgesprungen und mich angeschrien, das ich mich aus seinem Leben heraushalten soll, da ich nur sein Spielzeug sei. Nachdem er dies ausgesprochen hatte, hatte ich ohne ein Wort zu sagen, sein Büro verlassen. Roland hatte mich danach zur Villa gefahren, wo ich eine Tasche mit meinen wichtigsten Sachen gepackt hatte und war gegangen. Leider war ich dafür auch noch Mokuba begegnet, der mich angefleht hatte nicht zu gehen. Ich weiß noch ganz genau, wie nah ich den Tränen gewesen war, als der Kleine meinte, dass wir doch eine Familie seien. Trotzdem war ich gegangen und hatte Bakura aufgesucht, der sich mit Ryou eine Wohnung teilte. Niemand wusste davon, das der Weißhaarige und ich so gesehen Freunde waren. Wir verstanden uns, auch wenn zwischen uns regelmäßig die Fetzen fliegen, vor allem, nachdem er Ryou schlecht behandelt hatte. Das Klingeln der Glocke riss mich aus den Gedanken und teilte mir somit mit, das der Unterricht beendet war. Hinter mir konnte ich hören, wie mein Ex-Freund seinen Laptop zuklappte, was für mich das Zeichen war, zu verschwinden. Mit einer geübten Handbewegung landeten alle meine Sachen in der Tasche, bevor ich mich erhob und zügig den Raum verließ. Für Andere sah es so aus, als wollte ich vor Kaiba fliehen, damit ich mich nicht mit ihm unterhalten musste, doch in Wahrheit sah es ganz anders aus. Würde ich nicht mit reden wollen, würde ich nicht am Unterricht teilnehmen. Ich ignorierte Seto eher, der dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen wollte. Aber auch wenn er die Schule länger besuchte als ich, kannte ich mich besser aus. Wusste jedes so kleine Versteck, sodass dem Anderen es unmöglich war, mich zu treffen. Selbst in den Pausen blieb ihm keine Chance dafür, da ich mich in dieser Zeit in der Bücherei aufhielt, statt bei meinen Freunden. Mich wunderte es selbst, das Seto noch nicht aufgefallen war, das ich mich dort aufhielt. Andererseits hatte dem Braunhaarige nie interessiert, wo ich mich in den Pausen aufhielt, sogar als wir noch zusammen gewesen waren. ,, Als ob ich so blöd bin.'', murmelte ich vor mich hin, als ich sah, wie Kaiba am Hinterausgang auf mich wartete, während seine Limousine am Haupttor stand. Ein weiterer Plan mich abzufangen, der zum Scheitern verurteilt war. Kopfschüttelnd begab ich mich hinter der Sporthalle, wo ich über einen der Zäune sprang. Mittlerweile war ich geübt, über Mauern oder Zäune zu springen, nur um meinen Ex-Freund zu entkommen. Kurz zuckte ich zusammen, als mein Handy leise klingelte und verdrehte nur die Augen, als ich die anrufende Nummer erblickte. Seto Kaiba würde niemals aufgeben, genauso wie ich. Genervt drückte ich den Anderen weg, bevor ich Bakuras Nummer wählte. Es dauerte einige Momente, bis der Weißhaarige abnahm. ,, Was?'' ,, Freundlich wie immer.'' ,, Du rufst mich an. Also was willst du?'' ,, Ja was wohl?'' ,, Bist ihm wieder entkommen, Kleines?'' ,, Nenne mich nicht so und ja, bin ich. Wenn es so weiter geht, wechsel ich die Schule oder verlasse am besten gleich das Land.'' ,, Als ob du dich das traust, zudem wird Kaiba durchdrehen, obwohl ich das gerne sehen würde.'' ,, Anderes Thema, wo bist du?'' ,, Im südlichen Park.'' ,, Gut, dann bis gleich.'' ,, Bring was zum futtern mit.'', damit legte Bakura auf, worüber ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Auf der anderen Seite war ich ihm dankbar, das er mich nicht verriet, sondern seine Klappe hielt. Wenn er wollte, könnte er nämlich Seto verraten, das ich bei ihm und Ryou wohnte. Aber wir wussten genau, was dann geschehen würde.
,, Hier. Wie immer. Tayaki mit Tintenfischstückchen.'', meinte ich zum Weißhaarigen, während ich ihm die Schachtel hinhielt. Der Ältere schnappte sich, ohne ein Danke zu sagen, die Box und fing an den Inhalt zu essen. Unaufgefordert hielt er mit ein Tayaki entgegen, da er wusste, dass ich mir sonst eins bei ihm klauen würde. ,, Ich habe interessante Informationen für dich.'' ,, Hast du?'' ,, Ryou hat mit dem kleinen Kaiba Kontakt. Keine Sorge, Ryou hat dicht gehalten, dafür habe ich gesorgt.'' ,, Du sollst ihm nicht drohen! Zudem weiß ich bereits, das er mit Mokuba Kontakt hat, da sie den schon zuvor hatten.'' ,, Lass mich ausreden. Laut Ryou gab es einen Streit zwischen den Kaiba Brüder und der Kleine soll seinen Bruder angeschrien haben.'' ,, Mokuba soll Seto angeschrien haben? Das kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte er dies getan haben?'' ,, Benutz deine Gehirnzellen gefälligst, Kleine.'' ,, Meinetwegen?'' ,, Dein Hirn funktioniert also doch noch, bravo. Ich muss gestehen, ich wäre gerne dabei gewesen. Kaibas Gesichtsausdruck muss legendär gewesen sein.'' ,, Weißt du was Mokuba zu ihm gesagt hat?'' ,, Irgendetwas, mit Familie.'', kaum hatte Bakura dies ausgesprochen, machte es Klick in meinem Kopf. Nun ergab alles Sinn, auch warum mein Ex-Freund nicht aufgab. Ein Seufzen entkam mir, bevor ich mir durchs Haar fuhr. ,, Ich habe keine andere Wahl oder?'',, Du kapierst schnell. Nein, hast du nicht.'' ,, Gut, ich werde aber nur Mokuba anrufen, mehr nicht. Und jetzt komm, es sieht verdammt nach Regen aus.''
Gerade noch rechtzeitig kamen wir daheim an, denn kaum fiel die Tür hinter uns ins Schloss, regnete es wie aus Eimern. ,, Da hatten wir ja noch mal Glück gehabt.'', gab ich von mir und hing währenddessen meine Jacke auf, während der Andere seine auf den Boden schmiss. ,, Wenn ich du wäre, würde ich sie aufheben. Du weißt genau, das Ryou das nicht mag.'' ,, Als ob mich das interessieren würde.'' ,, Du bist unmöglich.'', gab ich kopfschüttelnd von mir. Nachdem ich seine Jacke ebenfalls aufgehängt hatte, begab ich mich ins Wohnzimmer. Dort nahm ich das Haustelefon aus der Halterung und wählte die Nummer von Roland. Dieser musste sich um diese Uhrzeit bei Mokuba befinden, wie er es immer tat. ,, Roland, ich bin es.'' ,, Miss Stenger, es freut mich ihre Stimme zu hören.'' ,, Befindet sich Mokuba bei ihnen?'' ,, Der junge Herr isst gerade zu Mittag.'' ,, Mit wem sprichst du da, Roland?'', konnte ich die Stimme des Kleineren hören und musste augenblicklich lächeln. ,, Für sie.'' ,, Hallo?'' ,, Mokuba.'' ,, Katharina! Bitte komm zurück! Ich vermisse dich schrecklich!'' ,, Ich kann nicht zurückkommen, es geht nicht. Dein Bruder und ich sind nicht mehr zusammen. Ich habe keine recht mehr darauf, in der Villa zu wohnen. Mir ist bewusst, das dies sehr schwer für dich sein muss, aber bitte versuche es zu akzeptieren. Vor allem, bitte höre auf deinen Bruder anzuschreien.'' ,, Woher weißt du das? Von Ryou?'' ,, Nein, nicht von Ryou. Sagen wir es so, ich habe auch meine Quellen. Mokuba, bitte höre mir genau zu, denn ich wiederhole mich nicht nochmals. Dein Bruder und ich werden nicht mehr zusammen kommen. Ich habe damit bereits abgeschlossen und dass sollte Seto auch. Er soll aufhören mich anzurufen und zu versuchen mich abzufangen.'' ,, Aber Seto liebt dich!'' ,, Mokuba bitte.'', sprach ich und winkte Ryou zur Begrüßung zu, als dieser ins Wohnzimmer kam. Fragend blickte mich der Jüngere an, weshalb ich abwinkte. ,, Bitte Katharina! Rede mit Seto!'' ,, Es gibt da nichts mehr zu reden. Ich werde jetzt auch auflegen, bye Mokuba.'', und damit beendete ich das Gespräch. Ich fuhr mir durchs Gesicht, erhob mich und stellte das Telefon zurück an seinen Platz. ,, Du hast mich Mokuba telefoniert?'' ,, Habe ich, aber ich bereue es. Er meint doch tatsächlich, dass sein Bruder mich lieben würde. Völliger Schwachsinn.'' ,, Warum soll das Schwachsinn sein? Mokuba kennt seinen Bruder von uns allem am besten. Also warum sollte er lügen?'' ,, Damit ich zurückkomme, aber das werde ich auf keinen Fall! Nur über meine Leiche!'', damit war für mich das Thema beendet.
,, Wo ist sie!?'' ,, Sie ist nicht hier.'', vernahm ich Bakuras Stimme und hörte genau heraus, das er sich über die andere Person lustig machte. Verschlafen richtete ich mich auf und rieb mir die Augen. Danach wanderte mein Blick zum Wecker, welcher 5:24 anzeigte. Welcher Depp taucht um diese Uhrzeit bei Ryou und Bakura auf? ,, Verkauf mich nicht für blöd, Bakura. Ich weiß das Katharina hier ist.'', sprach die unbekannte Stimme und es dauerte einige Sekunden, bis ich sie erkannte. Sie gehörte zu niemanden anderes, als zu Seto Kaiba! Panik stieg in mir auf, weshalb ich schnell aus dem Bett stieg und mich im Kleiderschrank versteckte. Keine Sorge zu früh, denn hörte wie jemand die Tür aufriss. ,, Wie du siehst, ist sie nicht da, Kaiba. Zudem wer hat die erlaubt, einfach so mein Zimmer zu betreten!?'' ,, Du sagst mir jetzt auf der Stelle, wo Katharina ist oder du wirst es bereuen!'' ,, Du drohst mir! Das ich nicht lache!'' ,, Ich warne dich ein letztes Mal, Bakura!'' ,, Warum siehst du nicht ein, das die Kleine dich nicht mehr haben will? Bestimmt hat sie jemanden besseres gefunden, der sie fickt.'', sprach der Weißhaarige, weshalb ich die Schranktür einen kleinen Spalt öffnete. Geschockt sah ich, wie Seto den Anderen am T-Shirt Kragen packte und gegen die Wand drückte. Bakura schien dies nichts auszumachen, denn er grinste vor sich hin. ,, Oh, habe ich da einen wunden Punkt getroffen? Hast die Kleine dich verlassen, weil du sie nicht befriedigen konntest?'', stellte Bakura die Frage, obwohl er genau wusste, warum ich mich von Seto getrennt hatte. Deutlich konnte ich erkennen, wie der Braunhaarige seinen Griff verstärkte. Es fehlte nicht mehr viel, bis Kaiba durchdrehen würde. Ich hatte ihn nur einmal zu erlebt, nämlich aus sein kleiner Bruder beinah entfuhrt worden war. Plötzlich ließ Seto den Anderen los, verließ das Zimmer und kurz darauf hörte ich die Eingangstüre zuknallen. ,, Geht es dir gut? Wo ist Ryou eigentlich?'' ,, Bei Muto, er übernachtet dort. Du hast es nicht bekommen, da du gepennt hast.'' ,, Musste das mit Kaiba sein?'' ,, Lass mir den Spaß, Kleine.'' ,, Spaß? Das war kein Spaß mehr, Bakura! Seto meinte seine Drohung ernst! Ich muss es wissen, immerhin habe ich oft Telefonate mitangehört. Auch wenn ich es bestimmt bereuen werde, werde ich mit ihm reden.'' ,, Ach, auf einmal.'' ,, Er könnte dafür sorgen, das du und Ryou diese Wohnung verliert und glaube mir, er würde dies machen.''
Ich atmete tief ein und aus, während ich auf die Villa blickte. Seit mehreren Minuten stand ich vor der Tür und versuchte mich selbst zu überreden zu klingeln. Erschrocken schritt ich zurück, als die Eingangstüre geöffnet wurde und erblickte Roland. ,, Miss Stenger.'' ,, Hallo Roland. I-Ist Seto da?'' ,, Der Herr befindet sich zurzeit nicht im Haus.'' ,, Katharina!'', und damit schmiss sich Mokuba in meine Arme. Überrumpelt stand ich da, bis ich die Umarmung des Jüngeren erwiderte. ,, Du bist wieder da!'' ,, Eigentlich wollte ich nur mit deinen Bruder reden.'' ,, Wirklich!? Ich bin so froh darüber, dass ihr euch aussprecht!'' ,, Freue dich bitte nicht zu früh. Dein Bruder und ich haben noch nicht miteinander geredet.'', meinte ich und betrat die Villa, nachdem Mokuba mich losgelassen hatte. Auch wenn ich wochenlang weg gewesen war, konnte ich mich noch perfekt aus. Mein Weg führte mich zum Schlafzimmer von Seto, das mir ebenfalls gehört hatte. Verwundert blieb ich im Türrahmen stehen, als ich erkannte, das sich nichts verändert hatte. Alles war beim gleichen gewesen und es sah sogar so aus, als hätte mein Ex es eine Zeit lang nicht betreten. ,, Er schlief nur noch in der Firma, seit du weg bist.'', vernahm ich den Kleineren hinter mir, der mir gefolgt war. ,, Das ist nichts besonders, das hat er schon öfters gemacht.'' ,, Ich weiß, das mein Bruder nicht gut Gefühle zeigen kann, aber er liebt dich wirklich. Seit du weg bist, ist er nicht mehr derselbe. Zwar hat er mir nicht gesagt, warum du gegangen bist, aber er bereut was er getan hat. Bitte gebe ihm noch eine Chance!'' ,, Wie gesagt, ich werde erstmal mit ihm reden.'', erklärte ich dem Schwarzhaarigen, der daraufhin mich alleine ließ. Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte eine bestimmte Nummer. ,, Seto Kaiba?'' ,, Wenn du mit mir reden willst, lasse dich von Roland abholen.'', und damit legte ich auf. Nun hieß es abwarten.
Es dauerte keine zehn Minuten, bis die Zimmertüre aufgerissen wurde und Seto Kaiba hineintrat. Ich hatte mich mittlerweile auf dem Kingsize Bett niedergelassen und die Beine überkreuzt. ,, Was sollte das bei Bakura?'',, Er hat es dir erzählt.'' ,, Nein, ich war dabei gewesen. Wie es scheint, nimmst du deine Umgebung nicht mehr so gut wahr, wie früher.'' ,, Hast du etwas mit ihm?'' ,, Mit Bakura? Nein, wir sind nur Freunde. Warum so überrascht? Stimmt ja, dir ist das nie aufgefallen, das ich mit ihm befreundet bin. Aber reden wir über ein anderes Thema. Ich will das du damit aufhörst. Ich will keine Anrufe mehr von dir bekommen und auch nicht mehr das du mich abpassen willst. Das ist krank, Kaiba.'' ,, Du gehörst mir und ich hatte dir nicht erlaubt zu gehen.'' ,, Ich gehöre dir? Tickst du noch ganz richtig? Ich gehöre niemanden und vor allem nicht dir! Als-'', weite kam ich nicht, da ich ein fremdes Lippenpaar auf meinem spürte. Eine Hand in meinen Nacken hinderte mich daran, den Kuss zu lösen. ,, Du hörst mir jetzt genau zu! Du gehörst mir und nur mir allein!''
Yugi hatte nie Fabelwesen geglaubt, vor allem an Vampire, bis zu jenen Tag, der sein Leben verändern sollte. Der Kleine war nachts durch die Straßen gelaufen, nachdem seine Freunde ihn in einen Club geschleppt hatten. Er konnte sich nicht genau erinnern, was genau geschah, da ihm die Erinnerungen teilweise fehlten. Aber er wusste, das schmierige Typen ihn angesprochen und ausraubten, wollten. Das eine junge Frau aufgetaucht war und ihm aus der Klemme half. Am nächsten Morgen war Yugi in einem fremden Bett aufgewacht und hatte Bisspuren am Hals. Dieser Vorfall war nun Wochen vergangen und der Bunthaarige niemanden davon erzählt. Nicht einmal dem Pharao, obwohl dieser bemerkt hatte, das etwas nicht stimmte. Seine Freunde machten sich ebenfalls Sorgen um ihm, sprachen ihn dennoch nicht an. Yugi würde sowieso nicht antworten, da ihm niemand glauben würde. Sie würden ihn für verrückt halten, wenn er ihnen erzählen würde, dass er sich in eine Vampirin verliebt hatte und mit ihr eine Beziehung führte. Obwohl man dies keine Beziehung nennen konnte, da Katharina, so nannte sich die Vampirin, nur auf das Blut des Kleineren aus war.
,, Wo willst du hin?'', stellte Yami die Frage, während er Yugi beim Anziehen beobachtete. ,, Ich gehe nur ein wenig raus.'' ,, Yugi, ich mache mir Sorgen. In letzter Zeit nimmst du oft das Puzzle ab und verschwindest über die Nacht. Bitte lasse mich dieses eine Mal mitkommen.'', sprach der Pharao und hoffte innerlich, das Yugi nachgeben würde. Der Kleinere seufzte, bevor er nickte und sich das Puzzle umlegte. Ihm war bewusst, das Katharina den Anderen spüren würde, doch ihm blieb keine andere Wahl. ,, Meinetwegen, aber ich habe eine Bitte an dich. Übernehme bitte nicht Kontrolle.'' ,, Einverstanden.'', stimmte der Andere ein, ohne zu ahnen, dass er dies nicht bereuen würde. Yugi zog sich fertig an, überprüfte nochmals sein Outfit im Spiegel und verließ danach das Haus, nachdem er seinen Großvater Bescheid gegeben hatte. Dem älteren Bunthaarigen wurde mulmig, als der Kleine eine bestimmte Richtung einschlug. Die Straßen von Domino waren wie leer gefegt, nur ab und zu Mal begegnete man Menschen. ,, Yugi, was suchen wir hier?'', stellte der Pharao, nachdem sie ein altes und herunter gekommenes Haus betreten hatten. Der kleine Bunthaarige lief dem Flur entlang, ging die Treppe hinauf und öffnete die erste Tür. Sogleich wurde Yugi in eine feste Umarmung gezogen, die er erwiderte. ,, Yugi! Da bist du ja endlich. Du hast dir aber heute sehr viel Zeit gelassen, ich nahm bereits an, dass du nicht mehr kommst. Oh, wie ich sehe, bist nicht alleine gekommen.'', meinte die Schwarzhaarige, griff nach dem Puzzle und zog daran. Sofort gab die Kette nach und mit einem dumpfen Geräusch landete es auf dem Boden. ,, Habe ich dir nicht gesagt, dass du niemanden mitbringen sollst? Warum tust du das dann? Gebe mir eine Antwort, wenn ich dich etwas frage?!'' ,, T-Tut mir leid. Bitte Verzeih, Katharina. Es war nicht meine Absicht gewesen. Er und meine Freunde machen sich Sorgen um mich.'' ,, Ist das so? Lege es wieder um. Ich will, das er alles mitbekommt, was ich mit dir anstelle. Weihen wir ihn in unser kleines, schmutziges Geheimnis ein~''
,, Vergiss es.'' ,, Bitte Katharina!'' ,, Warum sollte ich das tun? Dein Bruder hat doch bestimmt andere weibliche Kontakte, die liebend gern ihn auf ein Event begleiten würden.'' ,, Du bist die einzige, dies nicht auf das Geld von meinem Bruder abgesehen hat.'' ,, Vergessen, das ich nicht gern im Mittelpunkt stehe?'' ,, Dafür spielst du aber gern den weißen Drachen mit eiskaltem Blick.'' ,, Er ist auch in meinem Deck, da spiele ich ihn nun mal.'' ,, Genauso wie Obelisk den Peiniger.'' ,, Mokuba.'', meinte ich, während ich weiter das Rührei umrührte, welches ich uns zum Frühstück machte. Der Schwarzhaarige hatte bei mir übernachtet, was er in der letzten Zeit öfters tat. Nachdem ich den Herd ausgeschaltet hatte, nahm ich die Pfanne und schüttete den Inhalt davon auf zwei Teller. Mit jeweils einen Teller in der Hand begab ich mich zum Esstisch und setzte mich hin. ,, Du weißt genau, das mein Deck sich von den Anderen unterscheidet, immerhin ist dies nicht meine Welt.'' ,, Trotzdem bist du Königin der Spiele.'' ,, Bin ich nicht.'' ,, Du hast meinen Bruder und Yugi besiegt!'' ,, Besiegt ja, aber in keinen offizellen Tunier und das werde ich auch nicht. Zudem habe ich nur gegen deinen Bruder gekämpft, damit er aufhört Joey, als Hündchen zu betiteln.'' ,, Du hast Seto mit weiße Drachen besiegt und Yugi nach zwei Runden! Das ist so unfair, du hast so gute Karten und vor allem total viele weiße Drachen.'' ,, Wie oft den noch, gehe nicht einfach an meinen Ordner!'' ,, Was kann ich denn dafür, wenn du ihn einfach so auf der Couch liegen lässt.'', sprach der Jüngere und machte sich danach über das Rührei her. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln und trank einen Schluck Tee. Mein Blick wanderte zu Mokuba, der genüsslich das Essen aß. Mir war aufgefallen, das er in der letzten Zeit nicht mehr gern nach Hause ging und somit öfters bei mir einfach übernachtete. Ich hatte aufgehört zu zählen, wie oft Roland vor meiner Tür stand und versuchte den Kleinen zu Übereden mit zukommen. Aus mir unbekannten Gründen weigerte sich der Jüngere und verließ nur meine Wohnung, wenn er selbst zur Schule musste. Merkwürdig an der Sache war, das er trotzdem ganz genau wusste, das sein Bruder eine weibliche Begleitung für ein Event suchte. ,, Begleitest du Seto nun?'' ,, Nein und jetzt frag nicht mehr.'' ,, Warum? Magst du ihn nicht?'' ,, Das hat nichts damit zu tun, ob ich ihn mag oder nicht, ich möchte einfach nicht.'' ,, Weil du kein Kleid hast? Ich würde dir eins kaufen.'' ,, Du brauchst mir nichts kaufen.'' ,, Weil du schon ein Kleid hast?'' ,, Hat dir jemand schon mal gesagt, das du eine verdammt kleine Nervensäge bist? Gut, ich werde die Begleitung deines Bruders.'' ,, Wirklich!?'' ,, Aber ich suche mir mein Outfit selbst aus. Sollte es ihm nicht passen, kann er mich gern irgendwo aussetzen.'' ,, Keine Sorge, das wird nicht passen! Ich rufe Seto sofort an und erzähle ihm die gute Nachricht!'' ,, Tu was du nicht lassen kannst, du Zwerg.''
Genervt fuhr ich mir durch die Haare, während Mokuba unruhig durch das Wohnzimmer lief und telefonierte. In weniger als einer Stunde würde ich neben Seto Kaiba stehen und den Fotografen zulächeln. ,, Jetzt setze dich verdammt nochmal hin! Du machst mich damit nur verrückt, Mokuba.'' ,, Bist du nicht nervös?'' ,, Nein, bin ich nicht.'', meinte ich nur und zog meinen Rock zurecht. Ich fühlte mich in meinem Outfit nicht wirklich wohl, hatte es aber dennoch angezogen, da es mir ziemlich gut stand. ,, Wie gesagt, sollte dein Bruder nicht mit meinem Outfit zufrieden sein, kann er mich gern irgendwo aussetzen.'' ,, Das wird Seto nicht tun.'' ,, Und das sagst du nur, weil er dein Bruder ist. Übrigens, ich habe danach etwas gut bei dir. Diese Highheels bringen mich nämlich jetzt schon um und ich sitze auf der Couch.'', sprach ich und erhob mich danach, nachdem es an der Tür geklingelt hatte. Wie erwartet stand Roland da, um mir mitzuteilen, dass ich ihm folgen sollte. Ich folgte dem Älteren nach draußen, wo eine schwarze Limousine stand. Roland öffnete mir die Türe, signalisierte mir somit, das ich einsteigen soll. ,, Kaiba.'', begrüßte ich den Braunhaarigen und nahm etwas schräg von ihm Platz. Deutlich spürte ich den Blick von Kaiba auf mir, weshalb ich mir durchs Haar fuhr. ,, Damit eins klar ist, ich mache das nur wegen Mokuba.''
Kaum war ich aus dem Wagen ausgestiegen, bereute ich meine Entscheidung nachgegeben zu haben zutiefst. Ich zwang mich zu einem Lächeln, bevor ich mich bei Seto einhackte, der mir seinen Arm angeboten hatte. Die Fotografen rasteten völlig aus, als sie uns erblickten und ich konnte hören, wie sich alle fragten, wer ich sei. Niemand würde herausfinden, wie ich hieß, dafür hatte Mokuba gesorgt, soweit ich wusste. ,, Geh weiter.'', vernahm ich Kaiba sagen und hörte ihn zum ersten Mal an diesen Abend sprechen. Ich tat was mir gesagt wurde und lief ins Gebäude rein, wo ich mich wie ein Schwein auf der Schlachtbank fühlte. Männer sowie Frauen fingen an zu tuscheln und blickten uns an. Wenn Blicke töten könnten, dann wären alle Anwesenden außer mir und Seto tot. ,, Ich trinke keinen Alkohol.'', sprach ich zum Kellner, als dieser mir ein Sektglas hinhielt. ,, Verzeiht, dies war uns nicht bekannt. Was möchten sie trinken?'' ,, Wasser oder Tee.'' ,, Bitte haben sie ein wenig Geduld, ihr Getränk kommt sofort.'' ,, Wenn er so weiter macht, muss ich aufpassen nicht auf seine Schleimspur auszurutschen.'', gab ich meinen Kommentar ab, bevor ich den Arm des Braunhaarigen losließ. ,, Benehm dich oder du wirst es bereuen.'' ,, Keine Sorge, Kaiba. Ich weiß wie man sich benimmt, sonst hätte ich schon längst hier alle angebrüllt, das sie mich nicht so anschauen sollen. Zudem habe ich Mokuba versprechen artig zu sein, auch wenn ich dies gerade bereue getan zu haben. Hattest du jemand anderes gefunden, würde ich hier jetzt auch nicht stehen. Also dann mal auf in die Schlacht.'', sprach ich, als ein Mann auf uns zukam. Er kam mir bekannt vor, doch ich konnte mich nicht daran erinnern, woher ich ihn kannte. ,, Guten Abend, Herr Kim. Darf ich ihnen meine Begleitung vorstellen. Das ist Katharina Stenger.'' ,, Guten Abend, Herr Kim. Es ist mir eine Freude, euch kennenlernen zu dürfen.'' ,, Miss Stenger, es ist lange her.'', meinte der Mann, was mich meinen Verdacht nur noch verstärkte. Scheinbar sprach mein Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte, denn Herr Kim winkte jemand herbei. Meine Augen weiteten sich, als ich Namjoon erkannte, den ich vor wenigen Wochen kennengelernt hatte. Der Koreaner hatte verloren im Park gestanden, weshalb ich ihm angesprochen und ihm meine Hilfe angeboten hatte. Wir waren danach in die Innenstadt gegangen, wo Namjoon später von seinem Vater abgeholt hatte. ,, Namjoon!'', damit umarmte ich diesen stürmisch und lächelte den Blondhaarigen an. ,, Na Kleine.'', begrüßte Namjoon mich, bevor er mir durchs Haar wuschelte. ,, Namjoon, führe sie doch ein wenig herum und stelle hier die anderen Personen vor, solang ich mit Herr Kaiba über etwas Geschäftliche redete.'' ,, Werde ich, Vater. Komm Kleine.'' ,, Wie klein doch die Welt ist.'', meinte ich, nachdem wir Namjoons Vater und Seto verlassen hatten. Deutlich spürte ich den Blick von Kaiba auf mir und stellte mir kurz die Frage, ob ich ihn erst um Erlaubnis hätte fragen müsste. Andererseits hätte ich sowieso nicht auf ihn gehört. ,, Ich nahm an, du magst keine größeren Events. Lag ich falsch damit?'' ,, Nein, ich wurde so gesehen gezwungen.'' ,, Von Kaiba?'' ,, Von seinem kleinen Bruder. Ich schwöre dir, der hat mich, solange zugetextet, dass ich die Begleitung seines Bruders werden soll, bis ich nachgegeben habe. Warte mal, das ist das Event, zu dem ich dich eigentlich begleiten sollte!'' ,, Genau, aber du hast mir dafür ja eine Absage gegeben. Ich war eben ziemlich überrascht, als ich dich mit Kaiba gesehen habe. Wusste nicht einmal, das du ihn kennst.'' ,, Kennen würde ich das nicht nennen, aber gut.'' ,, Wie dann?'' ,, Ich mag seinen kleinen Bruder, der für mich wie ein Bruder ist. Mal was anderes, wie geht es Jin?'' ,, Ihm geht es gut. Er war ziemlich nervös, als ich meinen Vater kennengelernt hat. Vater hat es zu meiner Verwunderung sehr gut aufgenommen. Nach deinen Anspielungen konnte er es sich wahrscheinlich schon denken.'' ,, Sorry, aber die mussten sein.'' ,, Ihr Wasser.'' ,, Danke.'', bedankte ich mich beim Keller und nahm ein Glas mit kalten Wasser entgegen, wovon ich sogleich einen Schluck nahm. Lächelnd sah ich zum Älteren, als dieser mir eine Hand auf den Rücken legte, um mich so besser durch die Menge zu führen. ,, Auch wenn ich die Antwort, bereits weiß, muss ich dir die Frage stelle. Bist du mit Kaiba zusammen?'' ,, Wie kommst du denn auf sowas?'' ,, Weil er versucht mich mit seinem Blick zu erdolchen, seitdem meine Hand auf deinen Rücken liegt.'' ,, Ist das so?'', stellte ich die Frage und suchte in der Menge nach Seto. Diesen fand ich auch noch einigen Augenblicken auch und stellte fest, das Namjoon die Wahrheit gesprochen hatte. Für mich sah es beinah so aus, als sei Seto eifersüchtig, doch weshalb sollte er dies ein? Es gab keinen Grund dafür, wir waren nicht zusammen. ,, Wenn ich nicht einen Freund hätte, würde ich dich aus Spaß küssen, nur um zu reagieren, wie er reagiert.'' ,, Also Namjoon. Wie es scheint, färbe ich bereits auf dich ab.'' ,, Jin behauptet dies ebenfalls. Ich denke, wir sollten zurück zu meinem Vater und zu Kaiba.''
Das Event war, nachdem Namjoon mir Gesellschaft geleistet hatte, gar nicht so schlimm. Ich amüsierte mich sogar und kam mit den verschiedenen Menschen ins Gespräch. Immer wieder wurde mir dieselbe Frage gestellt, woher ich Kaiba kenne, doch als Antwort lächelte ich nur. Natürlich waren die Leute neugierig, da Seto zum ersten Mal mit einer weiblichen Begleitung aufgetaucht war. Als der Abend sich dann endlich zu Ende neigte, verabschiedete ich mich mit einer festen Umarmung von Namjoon und küsste ihn auf die Wange. Danach begab ich mich mit Kaiba zurück zur Limousine, wo uns Roland bereits die Tür aufhielt. Kaum saß ich auf dem schwarzen Leder, zog ich meine Highheels aus, da meine Füße schmerzten. Ich sah zum Braunhaarigen, als dieser sich neben mich niederließ und fand mich um nächsten Moment auf seinen Schoß wieder. ,, Hey, was soll das!?'' ,, Sei ruhig!'', zischte Seto mich an. Gerade als ich darauf etwas erwidern wollte, spürte ich ein fremdes Lippenpaar auf meinen. Geschockt starrte ich den Braunhaarige an, als mir bewusst wurde, dass er mich küsste. Seine Hände wanderte von meiner Hüfte zu meinen Hintern und dann unter meinen Rock. Zuckte zusammen, als ich Kaibas Zunge spürte, die über meine Lippen leckte. Kaiba schob meinen Rock nach oben, was mich aus der Starre riss. ,, Lass mich los, Kaiba! Du tickst doch nicht ganz richtig!'' ,, Du bist selbst daran Schuld.'' ,, Was redst du denn da?'' ,, Lässt dich von diesem Kim anfassen, obwohl du mir gehörst.'' ,, Ich gehöre nicht-'', ich brach ab, als der Braunhaarige mir fest in den Hals biss und danach über die Stelle leckte. Ich biss mir auf die Unterlippe, damit ich keinen Laut von mir gab, während Seto meinen Hals liebkoste. Während die eine Hand von ihm auf meinen Hintern lag, wanderte die Andere höher, bis sie bei meinen Rücken zum stillstand kam. Warum tat er dies? Meine Augen weiteten sich, als mir bewusst wurde, das Seto tatsächlich eifersüchtig auf Namjoon gewesen war. ,, D-Du warst eifersüchtig.'', kaum hatte ich dies von mir gegeben, hörte der Andere mit den Liebkosungen auf. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, als ich in seine blauen Augen blickte, die sich verdunkelt hatten. ,, Kaibas sind niemals eifersüchtig.'' ,, Ach ja?'' ,, Treibe es nicht zu weit, Katharina!'', knurrte mich der Braunhaarige an, bevor er mich abermals küsste.
,, Katharina?'' ,, Mhm?'' ,, Woher kennst du Bakura?'', stellte mir Ryou plötzlich die Frage, weshalb ich perplex innehielt. Es vergingen einige Sekunden, bis ich mich aus der Starre löste und mein Getränk zurück auf den Tisch stellte. Nicht nur ich hatte in meine Bewegungen innegehalten, sondern auch unsere Freunde. Wir waren alle gemeinsam nach der Schule in ein Fast Food Restaurant gegangen, um Burger zu essen. ,, Wie meinst du das genau?'' ,, Ich habe mich gerade an einen Satz erinnert, den er gesagt hatte. Du hattest uns deine Kuriboh Karte gezeigt, als er meinte, dass du das Zottelvieh immer noch besitzt. Daher nahm ich an, dass ihr euch beide schon länger kennt.'', erklärte mir der Weißhaarige und sah mir dabei direkt in die Augen, als wollte er in ihnen eine Antwort finden. Ich hätte wissen müssen, das früher oder später die Wahrheit ans Licht kommen würde. ,, Gut, ich werde euch erzählen, woher ich Bakura kenne. Wir kennen uns von früher.'' ,, Früher? Wie früher?'', fragte Joey die Frage und wischte sich etwas Soße vom Mund weg, nachdem er seinen Burger aufgegessen hatte. ,, Damit meine ich, das ich Bakura kennengelernt habe, als er noch ein Grabräuber war. Also vor über dreitausend Jahren.'' ,, Was!?'' ,, Mit dem Zottelvieh meinte er Ku, mein Kuriboh. Er mag ihn nicht besonders, da Ku ihn immer gekratzt hatte.'' ,, Warte, das würde heißen-'' ,, Genau, das ich den Pharao ebenfalls gekannt und ebenfalls in dieser Zeit gelebt hatte.'' ,, Warum hast du uns nie davon erzählt? Wir sind deine Freunde!'' ,, Die Frage kann ich dir ganz einfach beantworten, Tristan. Ihr habt nie danach gefragt und für mich ist meine Vergangenheit nichts Besonderes.'', sprach ich zu meinen Freunden, griff nach meinem Getränk und trank einen Schluck davon. Für mich war damit das Thema beendet, aber für Ryou nicht, da ich weiterhin seinen Blick auf mir spürte. ,, Ryou, wenn du mich etwas fragen willst, denn tu es einfach.'' ,, Warum wollte Bakura immer, das ich dir den Millennium Ring gebe? Er hat das mehrmals von mir verlangt.'' ,, Nun....also...Es ist so, Bakura und ich waren mehr als nur Freunde. Ja, so könnte man es am besten beschreiben. Er hat mir damals öfters das Leben gerettet und ich ihm seins auch manchmal.'' ,, Ihr wart ein Paar gewesen!?'' ,, Ein Paar kann man nicht wirklich sagen. Bakura hat mich öfters geküsst und beschützt. Irgendwie vermisse ich ihn schon.'' ,, Wie kann man so jemand wie ihn vermissen?! Der ist verrückt!'' ,, Kann schon sein, aber ihr müsst bedenken, das ich eine lange Zeit mit ihm unterwegs war. Wir saßen gemeinsam am Lagerfeuer und haben das Essen geteilt Sowas schweißt einen zusammen, vor allem im alten Ägypten. So, können wir nun endlich das Thema ändern?''
Winkend verabschiedete ich mich von meinen Freunden, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte. Leicht nieselte es, doch dies machte mir nichts aus, immerhin war ich nicht aus Zucker. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie Bakura einmal im Regen gestanden und sein Gesicht zum Himmel gewandt hatte. Wie er jeden Tropfen auf seiner Haut genossen hatte, während ich mir Sorgen gemacht hatte, das er Krank werden könnte. ,, Katharina!'', vernahm ich meinem Namen und drehte mich um. Zu meiner Verwunderung sah ich, wie Ryou auf mich zugerannt kam. Ein wenig aus der Puste blieb der Weißhaarige stehen, stützte sich auf seine Knien ab. ,, Was gibt es Ryou?'' ,, Hier, es gehört dir.'', meinte der Jüngere und holte aus seiner Tasche den Millennium Ring heraus. Zögerlich nahm ich es an und fuhr mit meinen Fingern darüber. ,, Warum?'' ,, Dir hat Bakura viel bedeutet, sogar mehr als mir.'' ,, Bist du dir sicher?'' ,, Das bin ich mir, Katharina. Er sollte bei dir sein.'' ,, Danke, Ryou.'', und damit umarmte ich den Weißhaarigen fest. Niemals hätte ich gedacht, dass der Jüngere mir den Ring anvertrauen würde, der so viel Schaden angerichtet hatte. Erneut verabschiedete ich mich vom Anderen und verstaute den Ring in meinen Rucksack, bevor ich meinen Weg fortsetzte. Meine Wohnung lag einige Minuten entfernt von der Innenstadt, sodass ich nicht weit laufen musste. Während des ganzen Weges wanderten meine Gedanken öfters zu Ryou, der mir den Millenniums Ring überlassen hatte. Mir kam es so vor, als wüsste der Jüngere mehr, als er verriet. ,, Verdammt.'', murmelte ich, als ich stolperte und auf meine Knie fiel. Unter Schmerzen richtete ich mich schnell wieder auf, bevor ich den Dreck von der Hose klopfte. Das kam davon, wenn man zu sehr in Gedanken versunken war.
Kaum war die Wohnungstüre hinter mir ins Schloss gefallen, kam ein schwarzes Kätzchen auf mich zugelaufen und miaute mich an. Das Kätzchen trug den Namen Soni und war eine Munchikin Katze. Den kleinen Kerl hatte ich vor einigen Tagen in einer Kiste in einer Seitengasse gefunden und hatte ihn daraufhin aufgenommen. Ich konnte immer noch nicht verstehen, wie jemand so etwas tun konnte und eine Katze einfach aussetzte. ,, Na mein Kleiner, warst du brav gewesen?'' ,, Miau.'' ,, Das nehme ich jetzt mal als Ja.'', damit hob ich die kleine Samtpfote hoch und trug sie ins Wohnzimmer. Dort setzte ich Soni auf der Couch ab, bevor ich meinen Rucksack runter nehm und diesen neben dem Sitzmöbel stellte. Soni kam schnurrend zu mir, tapste auf mich zu und rieb seinen Kopf gegen mein Bein. ,, Du bist so cute. Ich bin mir sicher, Ku hätte das auch so gesehen.'', sprach ich zu meinem Kater. Ich vermisste meinen Kuriboh sehr, vor allem, mich mit ihm zu unterhalten. Das Duelmonster hatte mich verstanden und mir geholfen, wenn ich in Schwierigkeiten gewesen war. Ich kniete mich hin, sodass ich mit Soni auf Augenhöhe war und schmuste diesen. Mit der anderen Hand öffnete ich meinen Rucksack und holte den Millennium Ring heraus. Keinen Augenblick später fing Soni an zu Fauchen und suchte danach das weite. Verwirrt blickte ich dem Kätzchen hinterher und verstand seine Reaktion nicht. Kopfschütteln setzte ich mich auf die Couch, nachdem ich mir bequemere Kleidung angezogen hatte und begutachtete den Ring. In diesem hatte Bakuras Seele gelebt und das für eine sehr lange Zeit. Nur zu gerne würde ich wissen, was er gedacht hatte, als er mich erkannte. War der ehemalige Grabräuber wütend gewesen, dass ich einen Körper bekommen hatte und er nicht? ,, Bakura.'', flüsterte ich und spürte, wie mir die Tränen kamen. Schnell schüttelte ich den Kopf, erhob mich und beschloss mich abzulenken, indem ich ein Buch las. Ich lief zum Bücherregel, strich über die verschiedene Buchrücken und zog am Ende irgend ein Buch heraus.
Verschlafen rieb ich mir die Augen und wollte mich aufrichten, als ich spürte, das Soni auf mir lag. Ich hatte mich mittlerweile daran gewohnt, das ich öfters als Kissen benutzt werde, so war das nun mal Katzen. ,, Soni, mein Kleiner. Du musst von mir runter, ich muss zur Schule.'' ,, Miau.'' ,, Kein Miau. Hopp!'', sprach ich und sah zu, wie der Kater von mir hinuntersprang. Soni miaute einmal, bevor er in die Küche tapste. Kopfschüttelnd erhob ich mich, streckte mich kurz und begab mich ins Bad. Perplex blieb ich stehen, als ich im Flurspiegel mein Spiegelbild erblickte. ,, Was zum?'', nuschelte ich, während ich an mir hinab blickte. Ich trug den Millennium Ring, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, ihn mir umgelegt zu haben. Hatte ich unbewusst im Schlaf getan? Wenn ja, warum? Ein Miauen ertönte, weshalb ich mich im Badezimmer beeilte, nachdem ich dieses erreicht hatte. ,, Miau!'' ,, Ich komme ja schon!'' ,, Miau!'' ,, Ja, komme schon, Soni.'', rief ich aus dem Bad und wusste, dass das Kätzchen bald in diesem erscheinen würde. Gerade als ich das Badezimmer verlassen hatte, klingelte das Haustelefon. Genervt lief ich zu diesem und hob es ab. ,, Ja?'' ,, Katharina?'' ,, Nein, Kuriboh. Morgen Yugi, was gibt es?'' ,, Die Schule fällt heute aus. Jemand soll dort eingebrochen sein und alles verwüstet haben.'' ,, Eingebrochen? Wer bitte schön bricht in eine Schule ein? Wie blöd kann man nur sein. Nun ja, danke für die Info, Yugi. Ich wollte mich nämlich gerade fertig machen.'' ,, Kein Problem. Übrigens treffen wir uns heute bei mir. Großvater ist damit einverstanden, dass ihr alle kommt.'' ,, Okay, ich komme dann so um zwölf Uhr vorbei. Bis später, Yugi.'' ,, Bis später.'', damit legte der Jüngere auf. Nachdenklich sah ich aufs Telefon, bis ich es zurück auf sein Platz stellte. Mein Gefühl sagte mir, das etwas nicht stimmte.
,, Hallo Yugi.'' ,, Hallo Katharina. Komm doch rein.'' ,, Danke, wäre ich aber auch so.'', meinte ich lauend und betrat den Spieleladen. Wie immer war ich viel zu früh dran, sodass ich mit dem Kleineren noch eine Weile alleine sein würde. ,, Woher hast du das?'', stellte der Bunthaarige mir die Frage und zeigte auf den Millennium Ring, welchen ich trug. ,, Ryou hat ihn mir gegeben, er meinte, er sollte ihn behalten.'' ,, Weshalb das?'' ,, Weil mir Bakura viel bedeutet hat.'' ,, Du vermisst ihn wirklich sehr.'' ,, Und wie, auch wenn es für euch komisch ist. Ich habe einen anderen Bakura kennengelernt als ihr.'', erklärte ich Yugi, während ich meine Jacke aufhing und ihm danach ins Wohnzimmer folgte. Gerade als der Jüngere etwas sagen wollte, klingelte es. Scheinbar war jemand genauso früh dran, wie ich, was selten vorkam. Ich war ein Überrascht, als ich Ryous Stimme vernahm und stellte mir die Frage, warum er ebenfalls zu früh zu Yugi kam. Dieser kam mit dem Weißhaarigen zurück ins Wohnzimmer. ,, Hallo Katharina.'' ,, Hallo Ryou.'' ,, Wie ich sehe, trägst du es bereits.'' ,, Ja, auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, das ich es mir umgelegt habe.'' ,, Wie meinst du das?'' ,, Als ich heute früh aufgewacht bin, trug ich es bereits. Keine Ahnung, wann oder wie ich es mir umgelegt habe.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, sahen sich die beiden Jungs gegenseitig an. Manchmal wünschte ich mir wirklich, dass ich Gedanken lesen könnte. Da die Beiden nichts dazu sagten, begab ich mich in die Küche, wo ich mir einen Tee machte. Yugi und sein Großvater hatten extra für mich Grüntee gekauft, da ich diesen am liebsten trank. Lächelnd nahm ich die Teetasse in die Hand und begab mich zurück zu den meinen Freunden. ,, Warum schaut ihr so besorgt?'' ,, Katharina, findest du das nicht merkwürdig, also das mit dem Millennium Ring?'' ,, Ein wenig, aber was ist mittlerweile schon normal? Ich meine, wir haben so viel erlebt und das meiste davon kann man nicht wirklich erklären.'' ,, Wo sie recht hat.'', meinte Ryou und zuckte mit den Schultern.
Ich gab ein Murren von mir, als ich erkannte, dass es wie aus Eimern regnete. Zum Glück gehörte ich aber zu den Typ Mensch, der vorsichtshalber immer einen Regenschirm mitnahm. ,, Wenn du möchtest, kannst du noch ein wenig bleiben, bis der Regen nicht mehr so stark ist.'' ,, Danke für das Angebot, aber ich muss es ablehnen. Immerhin bestehe ich nicht aus Zucker und Soni wartet bereits auf mich. So, ich gehe jetzt auch los, bis morgen.'', damit verabschiedete ich mich beim Bunthaarigen und trat in den Regen hinaus, nachdem ich meinen Schirm geöffnet hatte. Die Straßen waren wie leergefegt und nur vereinzelt sah man jemanden mit einem Regenschirm. Leise summte ich eine Melodie, bis ich mich auf einmal beobachtet fühlte. Suchend sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken. Hatte ich es mir nur eingebildet? Da ich ein ungutes Gefühl bekam, begab ich mich zügig nach Hause, wo Soni mich miauend begrüßte. Wie immer nahm ich das Kätzchen zur Begrüßung hoch und lief ins Wohnzimmer. ,, Heute so verschmust?'', stellte ich dem Kater die Frage, der seinen Kopf an meinen rieb. Da ich den ganzen Tag bei meinen Freunden gewesen war, musste ich das Katzenfutter nachfüllen, weshalb ich Küche betrat. Ruckartig blieb ich stehen, als ich sah, dass der Napf bis zum Rand bereits gefüllt war. Dies konnte nicht sein, da ich Soni nur abgewogene Menge an Trockenfutter gab. Jemand musste in meiner Wohnung gewesen sein, doch wer? Panik stieg in mir auf, als mir der Gedanke kam, dass die Person vielleicht noch in der Wohnung sein könnte. Schnell zog ich mein Handy aus der Hosentasche und rief die erst beste Nummer an. ,, Hallo?'' ,, Ryou? Ich glaube, da war jemand in meiner Wohnung!'' ,, Beruhige dich, Katharina. Warum nimmst du das an?'' ,, Sonis Futternapf ist bis zum Rand gefüllt und ich wiege es immer ab!'' ,, Vielleicht hast du es diesmal nicht getan.'' ,, Nein, das habe ich eindeutig nicht. Jemand war in meiner Wohnung gewesen!'', sprach ich, während ich in mein Zimmer lief. Wie erstarrt blieb ich stehen, nachdem ich in meinen Schrankspiegel geblickt hatte. Im Spiegelbild erkannte nicht nur mich, sondern auch Bakura. Hastig drehte ich mich am, doch niemand stand da. ,, Katharina? Bist du noch da?'' ,, Ryou, ich habe Bakura gesehen.'' ,, ,, Was?'' ,, Ich habe eben Bakura im Spiegel gesehen!'' ,, Bist du dir sicher?'' ,, So sicher, wie schon lange nicht mehr.'' ,, Gut, ich komme vorbei.'' ,, Beeil dich!''
Kaum hatte es geklingelt, riss ich die Wohnungstüre auf und erblickte den Weißhaarigen. ,, Da bist du ja endlich.'', damit zog ich den Anderen einfach hinein, bevor ich ihn ins Wohnzimmer zerrte, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte. Bevor der Jüngere reagieren konnte, drückte ich ihn auf die Couch. ,, Du solltest dich wirklich beruhigen.'' ,, Das sagst du so einfach. Dir passieren gerade auch keine merkwürdige Dinge.'' ,, Bist du dir wirklich sicher, das du Bakura gesehen hast?'' ,, Das ich bin, Ryou. Ich habe Bakura klar und deutlich im Spiegel gesehen! Zudem habe ich mich auf dem Heimweg vorhin beobachtet gefühlt und dann das mit Sonis Napf.'', erzählte ich dem Weißhaarigen, welcher den schwarzen Kater schmuste, nachdem dieser auf seinen Schoß gesprungen war. Der Jüngere kraulte Soni hinter den Ohren, sodass das Schnurren lauter wurde. ,, Und du bist dir sicher, das es Bakura war? Wenn es so wäre, wie hätte er in deine Wohnung kommen sollen?'' ,, Wir reden hier von Bakura, einen ehemaligen Grabräuber. Der schafft es auch in Wohnungen einzubrechen. Damals konnte ihn auch nichts aufhalten, irgendwo hinzuspazieren.'' ,, Wie war er damals so?'' ,, Wie kommst du denn da drauf?'' ,, Ist mir eben so eingefallen.'' ,, Bei dem Thema? Aber gut, ich werde dir deine Frage beantworten. Bakura war damals sehr gewalttätig und hat nicht davor gescheut Menschen zu töten. Er hat es einige Male getan, als wir gemeinsam unterwegs waren. Mir hat er allerdings niemals etwas angetan, selbst wenn ich ihn genervt habe.'' ,, Hast du dich nicht darüber gewundert?'' ,, Natürlich, aber ich hatte nicht wirklich Zeit darüber nachzudenken. Es kam meistens etwas dazwischen.'', meinte ich zu Ryou und musste lächeln, als ich sah, das Soni zusammen gerollt schlief. Der Andere strich weiter über das dunkle Fell des Katers. Plötzlich schreckte die Samtpfote auf, fauchte und rannte davon. Keinen Augenblick später sah der Weißhaarige zu mir, was verständlich war. Soni fauchte nur sehr selten und war sonst auch immer sehr friedlich. ,, So und jetzt sage mir nochmals, das hier nichts merkwürdig ist. Das passiert alles, seit du mir den Millennium Ring gegeben hast. Zudem fandest du es doch auch seltsam, das ich mir ihn ja scheinbar nicht selbst umgelegt habe!'' ,, Das stimmt. Aber wie soll Bakura in unsere Welt gelangt sein? Seine Seele hatte den Ring verlassen.'' ,, Wenn ich das wusste. Denkst du, wir sollten Ishizu darüber informieren? Sie kennt sich immerhin am meisten mit den Millennium Gegenstände aus.'' ,, Wäre eine Überlegung wert.'' ,, Gut, das ich ihre Nummer noch habe. Warte, hast du das eben auch gehört?'', stellte ich dem Anderen die Frage, welcher mit dem Kopf schüttelte, dann aber innehielt. Schritte, sie waren leise, dennoch hörten wir sie. Aus Panik rannte ich in die Küche und holte eine Bratpfanne, die ich im Notfall als Waffe verwenden könnte. ,, Eine Bratpfanne?'' ,, Insider Witz.'', sprach ich nur, als ich zurück im Wohnzimmer war. Die Schritte wurden lauter, signalisierte uns somit, das die unbekannte Person gleich zu uns stoßen würde. Schnell holte ich aus, um den Eindringling niederzuschlagen. Dies scheiterte aber, da die Person auswich und mich packte. Mit einem Klappern landete die Pfanne auf den Boden, nachdem sie mir vor Schock aus den Händen gefallen war. ,, B-Bakura!'' ,, Kleine.'', damit zog mich der Ältere zu sich und küsste mich.
„ Weiß Bakura davon?“ „ Nein, er weiß davon nicht. Ich möchte auch nicht, das er davon erfährt.“ „ Denkst du nicht, er hat das Recht darauf, es zu erfahren?“ „ Was würde das bringen? Weder ich noch er sind bereit dazu.“ „ Woher willst du das wissen, Katharina?“, stellte mir Ryou die Frage, bevor er nach einer Pommes griff und diese aß. Ein Seufzen glitt über meinen Lippen, während meine linke Hand zu meinem Bauch wanderte. „ Bakura ist noch lange nicht dazu bereit, glaube mir. Er ist abends weg, ohne mir sagen, wohin und kommt erst am Morgen wieder. Zwar hat er bemerkt, dass ich mich in letzter Zeit öfters übergab, doch sein Kommentar dazu ist, das ich gefälligst zum Arzt gehen soll.“ „ In welche Woche bist du jetzt?“ „ In der zehnten. Mir bleiben nur zwei Wochen.“ „ Du willst das Kind wirklich abtreiben?“ „ Es gibt keine andere Möglichkeit.“ „ Katharina, ich will ehrlich sein, ich finde du solltest das nochmals überdenken. Zudem sollte Bakura erfahren, das du sein Kind in dir trägst. Ihr solltet beide entscheiden, ob du ab abtreibst.“ „ Nein! Ich werde auf keinen Fall es ihm sagen. Vergiss es, Ryou.“, meinte ich zu meinem besten Freund und griff nach meinen Milchshake. Der Geschmack von Cookies bereitete sich in meinen Mund aus, nachdem ich einen Schluck genommen hatte. Vor drei Wochen hatte ich erfahren, das ich ein Kind in mir trug und das von Bakura. Der Weißhaarige und ich waren seit über einem Jahr mehr oder weniger zusammen. Wir stritten uns oft, was bei seinem Charakter nicht verwunderlich war, trotzdem liebte ich diesen verrückten Kerl. „ Wann hast du den Termin?“ „ Nächste Woche um neun Uhr. Ich wollte dich noch fragen, ob du mich begleiten würdest. Jemand muss mich nämlich abholen.“ „ I-Ich weiß nicht, es fühlt sich so an, als würden wir Bakura hintergehen.“ „ Das machen wir auch, Ryou.“, erklärte ich diesem. Natürlich fühlte ich mich auch nicht gut dabei, meinen Freund so zu hintergehen, aber es keine andere Wahl. Meine Angst war zu groß, wie Bakura reagieren könnte, wenn ich ihm erzählte, dass ich schwanger bin. „Begleitest du mich?“ „ Ja, das werde ich, Katharina.“ „ Vielen Dank, Ryou. Ich sollte langsam nach Hause, es sieht nämlich stark nach Regen aus. Ich kann es mir nicht leisten krank zu werden. Du genauso wenig.“ „ Wie wahr.“ „ Dann bis nächste Woche, Ryou. Wir schreiben.“, damit erhob ich mich, winkte zum Abschied und verließ das Schnellrestaurant.
Eine Viertelstunde später erreicht ich meine und Bakuras gemeinsame Wohnung, in der wir vor kurzen erst eingezogen waren. Davor hatte ich alleine und Bakura bei Ryou gelebt. Ich zog meine Jacke aus, ging diese auf und lief uns Wohnzimmer, wo ich den Schock meines Lebens bekam. Auf dem Sofa saß mein Bakura, der mich mit seinem Blick durchbohrte. Normalerweise schlief der Weißhaarige bis zum Abend, bevor er die Wohnung verließ. „ Verdammt, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein!“ „ Wo warst du gewesen?!“ „ Ich habe mich mit Ryou getroffen, wie fast jeden Freitag.“, antworte ich ihm, doch damit schien mein Freund nicht zufrieden zu sein. Ich hatte kein Nerv dafür mich mit ihm zu streiten, weshalb ich meine Tasche neben der Couch abstellte, bevor ich mich ins Schlafzimmer begab. Dort zog ich mir etwas Bequemes an, um mich ein wenig besser zu fühlen. Ich blickte zur Türe, als diese sich öffnete und der Weißhaarige hineinkam. Fragend sah ich ihn an, bis ich bemerkte, dass er etwas in der Hand hielt. Es handelte sich um mein Handy. Ein schlimmer Verdacht kam in mir auf, er hatte den Chat zwischen mir und Ryou gelesen. Zum Glück löschte ich regelmäßig den Chat zwischen mir und meinen besten Freund. Bakura wusste nun, das ich etwas vor ihm verbarg. Mein Freund kam auf mich zu, packte mich und warf mich auf das Bett. Bevor ich reagieren konnte, kniete er über mich. Seine robinfarbige Augen funkelten vor Wut. „ Mit wem betrügst du mich!?“ „ Ich betrüge dich mit niemandem, Bakura.“ „ Lüg mich nicht an!“ „ Ich lüge dich nicht an, ich bin nicht wie du und springe alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.“, zischte ich ihn an, wurde daraufhin fester in die Matratze gedrückt. „ LÜG MICH NICHT AN, KATHARINA!“ „ Das tu ich nicht! Es gibt niemand anderes, Bakura!“ „ Es ist Ryou, nicht wahr!? Ich hätte es wissen müssen, so oft, wie ihr euch trefft!“ „ Bist du nun komplett durchgeknallt?! Ryou ist mein bester Freund und wie ein Bruder für mich!“, schrie ich ihn an, da meine Geduld am Ende war. Mir wurde bewusst, das ich ihm die Wahrheit erzählen musste, um Ryou zu beschützen. „ Ich bin schwanger.“ „ Was?“, hauchte Bakura fassungslos, erhob sich und sah mich geschockt an. So hatte ich ihn noch nie erlebt. „ Ich trage dein Kind in mir.“, kaum hatte ich dies ausgesprochen, verließ der Weißhaarige den Raum und Sekunden später hörte ich, wie die Wohnungstüre zufiel. Minuten verstrichen, bevor ich nach meinem Handy griff, das neben mir auf dem Bett lag. Ich wählte eine bestimmte Nummer und wartet bis die Person am anderen Ende abgenommen hatte. „ Bakura weiß es.“ „ Hast du es ihm gesagt?“ „ Ich musste es ihm sagen, nachdem er unseren Chat gelesen hatte. Er nahm wirklich an, ich würde ihn betrügen. Mir blieb keine andere Wahl, als ihm die Wahrheit zu sagen.“ „ Wie hat er reagiert?“ „ Er war geschockt und hat die Wohnung verlassen. Keine Ahnung, wo er nun hingeht. Um ehrlich zu sein, ist mir das auch egal. Ist es okay, wenn ich mich später nochmals bei dir melde, Ryou?“ „ Natürlich, bis später.“
Tage vergingen und von Bakura fehlte jede Spur. „ Er hat sich bei dir nicht gemeldet?“ „ Nein, hat er nicht. Siehst du, ich habe es dir doch gesagt. Er will kein Kind haben und da ich mich noch nicht bereit für eins fühle, ist es das Beste, wenn ich es abtreibe.“ „ Ich könnte dir mit dem Kind helfen, wenn du möchtest.“ „ Du willst wirklich, dass ich das Kind behalte, nicht wahr?“ „ Es kann nichts dafür, das es Bakura als Vater hat. Wie gesagt, ich würde dir mit dem Kind helfen.“ „ Du machst es mir nicht einfach, Ryou. Gut, du hast gewonnen. Ich werde das Kind behalten und den Termin für morgen absagen.“ „ Ich bin mir sicher, du wirst du entscheiden nicht bereuen!“
Die nächsten Monate vergingen wie im Fluge. Ryou hielt sein Versprechen und war bei allen Frauenarzt Termine dabei gewesen, damit ich nicht alleine war. Dabei war er öfters errötet, wenn er gefragt würde, ob er der Vater sei, was er natürlich immer verneinte. Mittlerweile war ich am Ende das Achten Monats angekommen und war beim Weißhaarigen angezogen, bis ich eine neue Wohnung hätte. Die Wohnung von mir und Bakura hatte ich gekündigt, da alles darin mich an meinen Ex-Freund erinnert hatte. „ Danke.“, meinte ich zu meinen besten Freund, als dieser mit einem Grüntee überreichte. „ Bitte. Du musst dir langsam einen Namen für die Kleine ausdenken.“ „ Wie wahr. Aber das ist nicht so leicht, sie muss ihn für den Rest ihres Lebens tragen.“, erklärte ich und strich über meinen Bauch. Erst vor kurzen hatte ich erfahren, dass ich eine kleine Prinzessin in mir trug. „ Yanara. Sie soll Yanara heißen.“ „ Ein schöner Name.“ „ Und ein ägyptischer Vorname. Wir dürfen nicht vergessen, dass ihr Vater so gesehen von dort stammt.“ „ Du liebst Bakura noch.“ „ Ja, das tu ich. Immerhin trage ich sein Kind in mir. Hast du etwas von ihm gehört?“ „ Leider nicht. Ich habe bereits Yugi und die Anderen gefragt, doch auch sie haben nichts von ihm gehört.“ „ Verstehe.“ „ Wollen wir noch ein wenig im Park spazieren gehen?“ „ Das können wir. Es regnet zwar leicht, aber wir haben ja Regenschirme.“, damit erhob ich mich, um mir regenfeste Kleidung anzuziehen. Fünfzehn Minuten später zog ich mir im Flur meinen gelben Regenmantel an und wartete auf meinen besten Freund. „ Ryou!“ „ Komme schon!“ „ Hier dein Regenschirm.“, damit übergab ich dem Weißhaarigen diesem, bevor wir uns nach draußen begaben. Mittlerweile regnete es ein wenig mehr, doch dies machte mir nicht aus. Ich liebte den Regen und vor allem die frische Luft danach. Ruckartig blieb ich stehen, nachdem ich auf die gegenüber liegende Straßenseite etwas entdeckt hatte oder besser gesagt jemanden. „ Bakura.“, flüsterte ich, sodass Ryou meinen Blick folgte. Der Ältere lehnte gegen eine Hauswand und war von Kopf bis Fuß durchnässt. Mein Ex-Freund hatte den Kopf gesenkt, sodass es mir so vorkam, als würde es ihm nicht gut gehen. Was suchte er vor allem nach all den Monaten hier? „ Möchtest du mit ihm sprechen?“ „ Mhm, ich denke schon. Es scheint mir so, als hätte er auf uns gewartet.“ „ Soll ich warten?“ „ Nein, du kannst schon mal vorgehen. Ich werde nachgekommen.“, meinte ich, schaute das kein Auto kam und überquerte die Straße. „ Bakura.“, sprach ich nervös ihn an, woraufhin er den Kopf hob. Damit er nicht weiter im Regen stand, schritt ich nach vorne, sodass er mit unter dem Schirm war. „ Was suchst du hier?“ „ Du hast es behalten?“, stellte er mir die Gegenfrage und erst da bemerkte ich, das ich vergessen hatte meinen Regenmantel zu schließen. Einen Moment, woher wusste der Weißhaarige, das ich abtreiben wollte? Mein Gefühl sagte mir, das mein bester Freund da seine Finger im Spiel hatte. „ Ryou konnte mich dazu überreden, nachdem er gemeint hatte, das mir mit Yanara helfen wird.“ „ Yanara?“ „ Es wird ein Mädchen. Zurück zu meiner Frage, was suchst du hier?“ „ Ich habe dich gesucht. Ich wusste, das du bei Ryou sein wirst.“ „ Nach mir gesucht und das nach Monaten? Dass ich nicht lache, was willst du wirklich? Brauchst du Geld?“, kaum hatte dies meine Lippe verlassen, packte mich der Ältere am Handgelenk, sodass ich nach vorne stolperte. Fest drück mich der Weißhaarige gegen sich und vergrub sein Gesicht in meine Halsbeuge, nachdem er seine Arme um mich geschlungen hatte. Perplex stand ich da, während ich weiterhin den Regenschirm festhielt. „ Du gehörst mir, Katharina. Merke dir das.“, damit biss er mir in Hals, was mich aufzischen ließ. Sekunden später fühlte ich, wie seine Zunge über die Stelle glitt. „ Willst du mir gerade sagen, das du die Kleine in mir akzeptierst? Konnte dir dies nicht vor etwa sechs Monaten einfallen? Zudem glaubst du wirklich, ich nehme dich einfach so zurück?“ „ Ich werde kein guter Vater sein.“ „ Du wirst es mir nicht glauben, aber das weiß ich selbst! Und jetzt beantworte mir meine Fragen!“ „ Ja, ich akzeptiere es, das du unser Kind in dir trägst!“ „ Ach wirklich?“ „ Katharina!“, zischte Bakura und küsste mich im nächsten Moment. Es würde seine Zeit brauchen, bis ich ihm ganz verziehen hätte, dennoch freute ich mich auf die Zukunft.
Vorwort:
Ja, ich weiß. Es kam sehr lange nichts mehr ^^''
Das liegt daran, das ich noch andere Geschichten habe und die auch weiter schreiben möchte.
Wie es sich gewünscht wurde, kommt heute Ryou dran, danach kommt Marik ^^
Nächste Woche kommt endlich meine Yami Marik Figur an, ich freue mich schon drauf. Wenn ihr möchtet, kann ich euch Bilder von der Figur zeigen.
Wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen!
LG BlackEpona
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Erzähler Sicht:
„ Onkel Ryou, ich habe hunger.“, sprach das kleine Mädchen, während es an der Hose des Weißhaarigen leicht zog. Ryou blickte zu der Schwester seiner besten Freundin hinab und strich der Braunhaarigen über den Kopf. „ Das Essen ist gleich fertig, Cloe. Setze dich doch bitte schon mal an den Tisch.“, sprach er zu ihr und sah, wie die Kleine zügig sich an den Esstisch setzte. Ryous Blick fiel auf die Wanduhr, welche Dreizehnuhr anzeigte. Es würde noch ungefähr fünf Stunden dauern, bis Cloe abgeholt werden würde. Seine Gedanken wanderte zu ihrer großen Schwester, woraufhin seine Wangen warm wurden. Bereits seit längeren hatte er sich eingestanden, dass er sich in Jeanne verliebt hatte. Dies war einer der Gründe, warum er auf ihre kleine Schwester aufpasste, während sie arbeitete. Cloe war mit ihren sechs Jahren sehr brav und liebte es zu malen, sodass sie stundenlang dies tat. Der Weißhaarig war immer wieder erstaunt darüber, was das Mädchen alles zeichnen konnte. „ Cloe, wascht dir bitte noch deine Hände vor dem Essen.“ „ Ja, Onkel Ryou.“, damit sprang die Kleine von ihren Stuhl hinunter und eilte ins Badezimmer. Währenddessen stellte der Ältere die fertige Miso Suppe mit Udon Nudeln auf den Tisch. Keinen Augenblick später kehrte Cloe zurück und setzte sich erneut hin. „ Vorsicht, die Suppe ist noch sehr heiß.“ „ Danke.“, bedankte sie sich beim Weißhaarigen, nachdem dieser ihr eine Schüssel hingestellt hatte. Erst nachdem Ryou sich gesetzte hatte, fing die Kleine an zu essen. Für den Älteren war es am Anfang ungewohnt gewesen, das jemand an seiner Seite war und ihn regelrecht vergötterte. Er, Jeanne und Cloe waren wie eine kleine Familie, auch wenn sie nicht zusammen wohnten. Ryou war seiner besten Freundin sehr dankbar, das sie für ihn da war, nach der ganzen Sache mit Bakura. Der Ringgeist war für immer verschwunden und würde nicht zurückkehren. Plötzlich ertönte ein Klingeln und riss den Weißhaarigen aus seinen Gedanken. Verwirrt, wer das sein könnte, erhob sich Ryou, um die Wohnungstür zu öffnen. „ Jeanne? Ich nahm an, du holst deine Schwester um Achtzehnuhr ab.“ „ Konnte heute früher Feierabend machen. Kann ich hineinkommen oder muss ich hier draußen stehen bleiben?“, stellte die Braunhaarige lachend die Frage und schob ihren besten Freund zur Seite. „ Nee-chan!“, rief Cloe, nachdem sie ihre Schwester entdeckt hatte, bevor sie brav weiter ihre Suppe aß. Jeanne lächelte, als sie dies sah, bevor sie sich eine Schüssel mit Suppe nahm und sich an den Tisch setzte. „ Nochmals danke, Ryou. Also das du auf sie aufpasst und auch das du für sie kochst. Ich würde dies selber machen, wenn ich es könnte.“ „ Du brauchst dich nicht zu bedanken, Jeanne. Dafür sind doch Freunde da, um einen zu unterstützen.“, meinte der Weißhaarige, nachdem er in die Küche zurückgekehrt war. Doch statt weiter zu essen, beobachtete er seine heimliche Liebe dabei. Schnell wand er seinen Blick ab, als Jeanne von ihrer Suppe aufsah. „ Die Suppe schmeckt wirklich sehr gut, Ryou. Du musst mir unbedingt das Rezept geben. Alles in Ordnung? Du bist ein wenig rot um Gesicht?“ „ J-Ja, alles in Ordnung.“, stotterte Ryou, bevor er den Blick abwand. Er hoffte, das er eines Tages den Mut aufbringen könnte, um Jeanne nach einem Date zu fragen.
Eine Change dazu bekam der Weißhaarige schneller, als ihm lieb war, denn seine beste Freundin hatte beschlossen bei ihm zu übernachten. Ryou saß zusammen mit Cloe auf der Couch und wartete darauf, das die Ältere mit dem Popcorn zurückkam. „ Bin wieder da, können weiter schauen.“, damit stellte die Braunhaarige eine große Schüssel mit Popcorn auf den Beistelltisch ab. Danach nahm sie die Fernbedienung und drückte auf Play. Sie hatten sich für einen Kinderfilm entschieden, den die Kleine liebte. „ Wir schauen nachher noch einen Horrorfilm, keine Sorge.“, meinte Jeanne zum Weißhaarigen, während sie ihre Schwester ein Glas Wasser reichte. Jeanne achtete sehr darauf, was ihre kleine Schwester aß und wann sie schlafen ging. So dauerte es nicht lange, bis die Kleine ins Bett geschickt wurde und die Beiden alleine im Wohnzimmer saßen. Die Braunhaarige hatte die Popcornschüssel auf ihren Schoß abgestellt und griff immer wieder in diese hinein. „ Möchtest du auch noch Popcorn?“ „ Nein, danke. Du kannst ruhig alles essen, Jeanne.“ „ Wenn du meinst. Beschwere dich aber später nicht, dass du nichts abbekommen hast. Achja, von diesem Horrorfilm wird nächste Woche der dritte Teil in die Kinos kommen.“, erzählte die Ältere, weshalb Ryou zu dieser blickte. „ Wirst du den Film ansehen?“ „ Wir werden uns ihn ansehen.“ „ Wir?“ „ Ja, wir. Auch wenn du nicht willst, ich werde dich mit ins Kino schleppen. Schau nach vorne, Ryou. Das ist meine Lieblingsstelle im Film“, damit zeigte Jeanne zum Fernseher. Der Herzschlag des Weißhaarigen beschleunigte sich, als ihm bewusst wurde, das er so gesehen ein Date hatte.
Tag der Veröffentlichung: 24.07.2020
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