Perplex starrte ich das fliegende Fellknäuel, welches unter den Namen Kuriboh bekannt war, an. Besorgt hatte mich das Kerlchen angeblickt, nachdem ich erwacht war, bevor es fröhlich vor meine Nase auf und ab schwebte. Mehrmals blinzelte ich, in der Hoffnung mir den Kuriboh nur eingebildet zu haben. Doch das Bild vor mir veränderte sich nicht, was mich ziemlich aus der Bahn warf. Kuribohs existierten nur in der Serie Yu-Gi-Oh! und waren aus der Fantasy von jemanden entsprungen. Also wie konnte das sein, das das Fellknäuel vor mich herumschwebte? Hatte ich mir unbewusst den Kopf gestoßen? Um dies zu überprüfen, ließ ich meine Hand langsam zu meinem Kopf wandern, konnte aber keine Verletzung ertasten. ,, D-Du bist ein Kuriboh, stimmsts?'', stellte ich dem Wesen die Frage, welches daraufhin sich gegen meinen Kopf rieb. Komisches Kerlchen. Erst als der Kuriboh aus meinem Sichtfeld verschwunden war, erkannte ich, dass ich mich in einer Wüste befand. ,, Was zum? Okay, das ist bestimmt alles nur ein Traum. Bestimmt wache ich gleich auf.'', murmelte ich vor mich hin und erhob mich. Schützend hielt ich mir eine Hand vor die Augen, um damit zu verhindern, dass die Sonne mich weiterhin blendete. Nun war ich mir sicher, dass ich träumen musste. Obwohl, die Wärme sich sehr realistisch anfühlte, genauso wie der Sand, den ich durch meine Finger rieseln ließ. ,, Also scheinar doch kein Traum.'', sprach ich und fühlte im nächsten Augenblick, wie der Kuriboh sich abermals gegen mich schmiegte. Warum war der so anhänglich? Das war kaum auszuhalten. Ich griff nach dem Fellknäuel und hielt es mir vor das Gesicht. ,, Da wir zwei scheinbar für die nächste Zeit gemeinsam unterwegs sind, stelle ich mich mal vor. Ich heiße Katharina und bin zweiundzwanzig Jahre alt. Hast du einen Namen? Naja, außer Kuriboh.'', fragte ich, doch bekam keine Antwort. ,, Mhm, wie nenne ich dich bloß? Warte, wie wäre es mit Ku? Genau, ab heute heißt du so.'', erklärte ich dem Kuriboh, welches sich an mich kuschelte. Ich hob meine Kappe auf, die Ku hinuntergeworfen hatte und zog diese wieder an, nachdem ich den Sand abgeklopft hatte. Zum Glück war ich sommerlich angezogen, sonst hätte ich ein Problem gehabt. Wie gewohnt hatte ich ebenfalls Sonnenmilch aufgetragen, sodass ich für einige Stunden keinen Sonnenbrand bekommen würde. ,, Es ist viel zu heiß.'', beschwerte ich mich bei meinen neuen Weggefährten, während ich mir mit der Hand Luft zu fächerte. Ich war für ein warmes Klima einfach nicht geschaffen, zudem bin ich ein Winterkind und liebte Schnee. ,, Ku, hast du eine Idee, wo sich hier in der Nähe eine Oase sich befindet oder eine Höhle. Also irgendetwas, was Schatten spendet?'' ,, KU!'', rief das fröhliche Wesen und flieg ein wenig weg. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als mir bewusst wurde, dass ich ihm folgen sollte. Sekunden später setzte ich mich in Bewegung und folgte dem Kuriboh. Nachdenklich betrachtete ich das Wesen vor mir, welches keine Angst vor meiner Wenigkeit hatte. Doch woher kam er hier und wie sind wir hier gelandet? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hielten wir uns in Ägypten auf, da mir sonst keinen Ort einfallen würde, wo es so eine riesige Wüste gab. ,, Ku?'' ,, Mhm? Alles in Ordnung, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich war nur in Gedanken gewesen. Sag mal Ku, woher kommst du hier?'', kaum hatte ich diese Frage ausgesprochen, flog Kuriboh auf mich zu und schnappte sich meinen Geldbeutel aus der Hosentasche. ,, Hey, das ist mein-'', ich brach ab, als es mir bewusst wurde. In meinen Geldbeutel befand sich einen Kuriboh Karte, die ich immer als Glücksbringer dabei hatte. Mit einem weiteren Ku übergab mir das schwebende Fellknäuel meinen Geldbeutel, den ich schnell öffnete. Wie erwartet fand ich die Karte nicht mehr vor, was heißen würde, das Ku eindeutig mein Kuriboh war. ,, Du bist der Kuriboh, den ich überall mit hinnahm. Keine Wunder das du keine Angst vor mir hast. Immerhin kennst du mich so gesehen über einem Jahr.'', meinte ich zu Ku, welcher daraufhin fröhlich um mich herum flog. Nun war geklärt, woher der Kuriboh kam, aber noch lange nicht, wo wir uns befanden.
,, Ku, denkst du wirklich, das dies die richtige Richtung ist? Wir sind seit ca. 2 Stunde unterwegs und ich habe meine einzige Wasserflasche bereits leer getrunken.'', erklärte ich meinem Kuriboh, der auf der Stelle schwebe und ein Ku von sich gab. Ich war schon neidisch, das dem Fellknäuel die Hitze nichts ausmachte, wusste aber das es daran lag, das Ku so gesehen nicht existierte. Erschöpft wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und fächerte mir mit der Hand Luft zu. Lange würde ich es nicht mehr in Wüste aushalten, vor allem ohne Wasser. ,,Ku?'' ,, Sei unbesorgt. Ich werde es noch eine Weile aushalten können.'', meinte ich zu meinem neuen Freund, welcher zu mir geflogen war und mich umkreiste. Deutlich konnte ich spüren, wie besorgt der Kuriboh um mich war, weshalb ich nach ihm griff und fest an mich drückte. Zwar wurde mir dadurch wärmer, konnte aber meinen Begleiter beruhigen. Ein leises Ku war zu hören, bevor Kuriboh sich von mir löste und wieder in eine bestimmte Richtung flog. Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte ich den Kopf und folgte dem Kerlchen. Der Kuriboh gab immer wieder Geräusche von sich, die ziemlich niedlich klangen und mich immer kurz aufheiterten. Wie so oft davor kramte ich mein Handy aus der Hosentasche, um die Uhrzeit zu überprüfen. Sobald es Nacht werden würde, würde das nächste Problem auftauchen. Im Erdkundeunterricht hatte ich nämlich gelernt, das Nachts die Temperatur bis auf zehn Grad Celsius fallen können. Im Winter sogar unter null. Dafür herrschte es tagsüber bis zu fünfundvierzig Grad im Schatten. Und laut meiner Handyuhr würde die Sonne bald untergehen. Zwar hatte ich eine Handytaschenlampe, aber diese würde nicht eine ganze Nacht überstehen. Ich brauchte meinem Handy, damit die Uhrzeit überprüfen oder sobald ich wieder Signal hätte, Hilfe rufen konnte. Vorsichtig ließ ich mein Smartphone zurück in meine Hosentasche gleiten und bemerkte erst da, das Ku aufgeregt vor mir auf und ab schwebte. ,, Ku, was ist denn los?'', fragte ich diesen, als das Kerlchen an meinen Oberteil zog. Sekunden später bemerkte ich auf was mich Kuriboh Aufmerksamkeit machen wollte, nämlich auf eine Oase. Zeit langen stand das Glück mal wieder auf meiner Seite. Beinah hätte ich vor Freude angefangen zu weinen, hätte ich nicht so einen Durst gehabt. Schnell überbrückte ich den letzten Abstand zu der Oase und trank ein wenig vom kühlen, klaren Wasser. ,, Musst du auch etwas trinken?'', stellte ich Ku die Frage, welcher sich daraufhin schüttelte. Kuriboh musste also weder essen noch trinken, wenn ich es richtig verstanden hatte. So ein Glückspilz. Nachdem ich meinen Durst gestillt hatte, nahm ich meine Trinkflasche und befüllte sie mit Wasser. ,, Ku,ku,kuri!'' ,, Ku, was ist denn los? Oh, Datteln. Holst du mir bitte welche hinunter?'' ,, KU!'' ,, Danke.'', bedankt ich mich bei meinem Weggefährte und stellte mich unter einen der Palmen. Kurz darauf fielen einige der süßen Früchte hinab, die ich anfing, bevor sie in den Sand landen konnte. Erst als Kuriboh genügend Datteln hinunter geworden hatte, ließ ich mich an der Palme nieder, die mir ein wenig Schatten spendete. Eine Frucht nach den Anderen aß ich auf und beschloss danach mich erstmal ein wenig auszuruhen. Ich schloss meine Augen, nachdem ich mich auf dem angenehmen Sand hingelegt hatte und spürte wie sich das kleine Duellmonster sich an mich kuschelte.
Ein Murren entfuhr mir, als jemand an meinen Oberteil zerrte und wollte nichts weiter als weiter schlafen. ,, Ku.'', hörte ich Kuriboh leise sagen und öffnete deshalb meine Augen. Geschockt musste ich feststellen, dass die Sonne bereits untergegangen und es mittlerweile Nacht war. ,, Ku!'' ,, Was ist denn los?'' ,, Ku!'' ,, Ku, ich versteh nicht.'', meinte ich, bevor ich sie vernahm, leise Stimmen. Jemand näherte sich uns, was mich in Panik versetzte. Schnell erhob ich mich und ließ mich vom fliegenden Fellknäuel hinter eine Palme führen, die als mein Versteck diente. Die Stimmen kamen näher, trotzdem konnte ich kein Wort verstehen, da sie nicht meine Sprache sprachen. Auf jeden Fall handelte es sich um zwei Männer, wie ich heraushören konnte. Deutlich spürte ich wie sich Kuriboh fester an mich drückte, nachdem die Fremden die Oase erreicht hatten. Kurz darauf vernahm ich ein Klappern und erkannte eine Feuerstelle. ,, Was zum?'', flüsterte ich, als ich die Kleidung von den Männern erkannte. Sie sah aus, als würde sie aus dem alten Ägypten stammen. Einer der Männer schien zu schimpfen und zerrte an einem Seil herum. Hatten sie Tiere dabei? Obwohl, denn hätte ich diese gehört, denn Tiere waren nicht gerade leise, vor allem Nutztiere. Wenn es kein Tier war, musste es sich um einen Menschen handeln. Für einen kurzen Moment überlegte ich, was ich tun sollte und beschloss am Ende der Person zu helfen. ,, Ku?'' ,, Keine Sorge, ich werde vorsichtig sein, versprochen.'', und damit schlich ich von einer Palme zur nächsten, ohne dabei entdeckt zu werden. Leise kramte ich mein Taschenmesser aus meinem Rucksack hervor und klappte es auf, damit könnte ich problemlos die Fesseln durch Schneiden. Angespannt blieb ich hinter der Palme stehen und begann das Seil durchzuschneiden, welches Sekunden später lautlos auf den Sand fiel. Gerade als ich mich zurückziehen wollte, wurde ich am Handgelenk gepackt und erstarrte. Leider konnte ich die Person vor mir nur schemenhaft erkennen, da wir uns zu weit weg vom Lagerfeuer befanden. Wieder vernahm ich die fremde Sprache, die ich nicht zuordnen konnte. Leicht biss ich mir auf Lippe, als der Griff um mein Handgelenk sich verstärkte. ,, Das tut weh.'', flüsterte ich und versuchte sich entkommen. Plötzlich hörte ich den Unbekannten aufzischen und wurde losgelassen. Durch sein Zischen wurden die Männer auf uns aufmerksam, weshalb ich beschloss, dass es Zeit wäre, abzuhauen. Schlagartig wurde mir bewusst, das ich dies nicht konnte, ohne mich dabei zu verlaufen. Was, wenn ich mich in der Wüste verirrte und die Oase dadurch nicht mehr fand. Ob Ku mich ein zweites Mal dorthin führen konnte war fraglich. Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte ich mir das kleine Duellmonster und drückte dieses fest gegen mich, während ich mich nach einem Versteck umsah, was wegen den schlechten Lichtverhältnis kaum möglich war. Ku zappelte heftig in meinen Armen und wollte sich befreien, doch dies konnte ich nicht zulassen. Was, wenn diese Männer ihn verletzten? Ich hatte keine Ahnung, wie ich den Kuriboh dann helfen sollte. Auf einmal schrie einer der Männer auf, weshalb ich sofort annahm, dass er verwundet worden war. Kurz darauf herrschte Stille und das beunruhigte mich. Vorsichtig ging ich einige Schritte zurück, bis ich plötzlich gepackt wurde. Sofort wehrte ich mich, ließ Ku los und versuchte zu entkommen, doch es war zwecklos. Unsanft wurde ich in den Sand gedrückt und spürte wie sich jemand auf mich setzte, sodass Flucht unmöglich war. ,, Lass mich los!'', schrie ich den unbekannten Mann an, welcher weiterhin auf mir saß. Mir war durchaus bewusst, dass er mich nicht verstand, doch das war mir in diesen Moment egal. Ich bereute es ihn befreit zu haben und stellte mir selbst die Frage, warum ich so dumm gewesen war. Das Gewicht auf mir verschwand plötzlich, was mich verwunderte. Ich schrie auf, als der Fremde mich am Oberteil packte und mich zum Lagerfeuer zog. ,, Verdammt, lass mich los!'', rief ich und wurde daraufhin angeschrien. Da ich aber weder seine Sprache erkannte, noch verstand, wusste ich nicht was der Mann von mir wollte. Gerade als ich zum Sprechen ansetzten wollte, erkannte ich, wer da mich grob gepackt hatte. Meine Augen weiteten sich vorschock, als ich niemand anderes als Grabräuber Bakura aus Yu-Gi-Oh! erkannte. Dieser blickte zu mir hinab und schien keineswegs überrascht zu sein, das ich andere Kleidung trug als es in Ägypten üblich war. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, nachdem ich die Blutflecke auf seiner Kleidung entdeckt hatte. Leicht legte ich meinen Kopf schief, als Bakura anfing zu sprechen. Kurz darauf verstummte er wieder, ihm war scheinbar bewusst geworden, das ich ihn wirklich nicht verstand. Der Ältere streckte seine rechte Hand nach mir aus, bevor er mich aber packen konnte, wurde er von Kuriboh angegriffen. ,, Ku!'', meinte ich und schnappte mir ihn, damit er den Weißhaarigen nicht mehr attackieren konnte. Bakura war wütend, das konnte ich an seinen Blick deutlich erkennen. ,, Ku.'', sprach ich und hielt ihm meinen flauschigen Begleiter entgegen, in der Hoffnung das er es verstehen würde. Bakura schnaubte und nickte dann in meine Richtung. Es dauerte einen Moment, bis ich verstanden hatte, der er meinen Namen wissen wollte. ,, Katharina. Mein Name lautet Katharina.'', stellte ich mich vor, während ich Ku davon abhielt den Anderen anzugreifen. Wie es scheint hatte ich Bakuras Interesse geweckt, denn der Ältere kam auf mich zu und zog mir die Kappe vom Kopf. Der Weißhaarige musterte mich von Kopf bis Fuß, was mir unangenehm war. Bakura strich mir einige Strähnen hinter das Ohr, bevor seine Hand hinunter zu meinem Hals wanderte. Sekunden später zischte er auf, Kuriboh hatte ihn gekratzt. ,, Ku, was sollte das?'', fragte ich diesen und fuhr durch sein Fell. Mein Blick fiel auf die blutende Wunde des Anderen, weshalb ich das Duellmonster losließ und in meinen Rucksack nach einem Pflaster suchte. Als ich eins gefunden hatte, entfernte ich die Folie davon und klebte es auf die Wunde. Gerade noch so konnte ich den Älteren davon abhalten, das Pflaster wieder abzuziehen. Ich schüttelte den Kopf, wollte ihn somit zu verstehen geben, dass es falsch wäre, wenn er es abzieht. Bakura verstand und ließ mich danach in Ruhe. Es überraschte mich, das der Weißhaarige mich in Ruhe ließ, statt mich umzubringen. Lag es vielleicht daran, das meine Kleidung deutlich verriet, das ich nicht aus dieser Zeit stimmte? ,, Ku, kuri. Ku.'' ,, Da hast du recht, er benimmt sich merkwürdig. Na ja, lass uns schlafen gehen. Der morgige Tag wird bestimmt anstrengend werden.''
,, Nini, sei leise.'', murmelte ich und vernahm im nächsten Moment nicht wie erwartet ein Miau von meiner Katze, sondern ein Ku. Verwirrt darüber öffnete ich meine Augen, während ich mich aufrichtete. Vor mir schwebte ein Kuriboh, welcher einige Datteln hielt. Es dauerte einige Momente, bis mir wieder alles einfiel. Ich bin mich weder in meiner Welt, noch im einundzwanzigstes Jahrhundert. ,, Guten Morgen, Ku.'' ,, Ku.'', meinte dieser und ließ die Früchte in meinen Schoß fallen. Danach umkreiste mich mein kleiner Begleiter, bevor er sich an mich kuschelte. ,, Vielen Dank, Ku. Ich werde sie gleich essen.'' ,, Ku. Kuri.'' ,, Stimmt, jetzt wo du es sagst. Wo ist Bakura?'', stellte ich die Frage und sah mich suchend nach dem Grabräuber um. Dieser stand neben einen Rappen und hatte mir den Rücken zugedreht. Einen Moment, wo kam das Pferd her? Ich konnte mich nicht daran erinnern, das die beiden Männer eins dabei gehabt hatten. Vorsichtig erhob ich mich, klopfte den Sand von meiner Kleidung, während ich die Datteln festhielt, damit sie nicht hinunterfielen. Kurz überlegte ich, ob ich wirklich zu Bakura hinüberbegeben sollte und entschied mich alles auf eine Karte zu setzten. Mehr als mich umzubringen könnte er nicht, zudem würde ich ohne seine Hilfe sehr wahrscheinlich in der Wüste bald sterben. Der Ältere drehte sich nicht einmal zu mir um, als ich mich hinter ihm bewusst, weshalb mir nicht einmal sicher war, ob er mich bemerkt hatte. ,, Morgen.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, hatte ich die Aufmerksamkeit des Weißhaarigen. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich vermutlich Tod umgefallen. Aber ich ließ mich von seinem Blick nicht einschüchtern, sondern hielt ihm einfach mit einem Lächeln eine Dattel hin. Bakura schien überrascht zu sein, das ich nicht schreiend vor ihm floh, auch wenn mir bewusst war, das er ohne zu zögern Menschen umbrachte. Eine andere Option als ihn zu begleiten blieb mir nicht, weshalb ich nur versuchen konnte sein Vertrauen zu gewinnen, auch wenn dies unmöglich erschien. Ich war sichtlich überrascht, dass der Ältere tatsächlich die ihm angebotene Frucht annahm. Ein Schrei verließ meine Kehle, als ich gepackt und über das Pferd geworfen würde. Sofort kam Kuriboh angeflogen und wollte den Anderen angreifen. ,, Ku, nicht! Es ist in Ordnung.'', meinte ich zum Duelmonster, welches sich daraufhin beruhigte. Ku schenkte Bakura einen bösen Blick, flog zu meinem Rucksack und brachte mir diesen, nachdem ich mich richtig aufs Pferd gesetzt hatte. Schnell überprüfte ich, ob sich alles noch im Rucksack befand, bevor ich diesen aufsetzte. Sekunden später schwang sich Bakura auf den Rappen und trat diesen in die Flanken, sodass sich das Pferd in Bewegung setzte. Um nicht hinunterzufallen, schlang ich meine Arme um dem Weißhaarigen, sodass dieser mich anblickte. Ich schenkte ihm kurz ein Lächeln und lehnte danach meinen Kopf gegen seinen Rücken. Zu meiner Verwunderung ließ der Ältere dies zu.
Leise summte ich eine Melodie, während Kuriboh in meinen Schoß saß und sich an mich kuschelte. Die Sonne schien auf ins herab, weshalb ich zum gefühlten hundertsten Mal an meiner Wasserflasche nippte. Ich hoffte das ich mich bald an das warme Klima gewöhnen würde, damit ich wenige auffiel. Obwohl, da wäre das Problem mit meiner sehr hellen Hautfarbe. Alleine sie zeigte jeden deutlich, das ich nicht aus Ägypten stammte. Selbst wenn ich es wollte und mich stundenlang in die Sonne legen würde, würde ich höchstens einen Sonnenbrand davon tragen. ,, Ku? Kuri, Ku?'' ,, Alles in Ordnung, Ku. Ich denke nur gerade ein wenig nach. Hast du vielleicht eine Idee, wie ich wenige auffallen könnte?'' ,, Ku. Ku. Kuri, Ku, Kuri.'' ,, Warte, habe kein Wort davon verstanden. Hey, was machst du da?'', fragte ich lachend, da Kuriboh sich unter mein Oberteil schlich und mich am Bauch berührte. Schnell packte ich meinem kleinen Weggefährte, damit er mit seiner Aktion aufhörte. ,, Was hast du nur für Ideen, Ku. Du kannst doch nicht einfach unter mein Oberteil schlüpfen, das tut man nicht. Dir ist wohl langweilig was? Wenn du möchtest, kann ich ein wenig singen?'' ,, KU!'', und damit flog das Duelmonster fröhlich umher. Kurz überlegte ich, welches Lied ich singen sollte, bis mir eins einfiel. ,, Ich schick es dir, Signal zu mir, doch kein einz'ges Wort bleibt hier. Hab dich im Visier, dass ich nicht verlier, doch so wird es nicht zum „wir“. Ich dreh' durch vom langen warten, jetzt echt! Warum musste ich es starten, jetzt echt! Nochmal nehm' ich mich zusammen Ich schick es dir, Signal zu mir.Mein Ausseh'n, die Gesten, was immer ich zeig. Es nimmt kein Ende, es bringt keine Wende. Letztendlich, fehlt gänzlich dein Taktgefühl. Allein meine Hände sprechen ganze Bände. Als ich dich sah, wurd es mir plötzlich klar. Bist schon blöd, denn Liebe ist so nah-'', sang ich und wurde von Bakura unterbrochen, welcher mir leicht auf den Oberschenkel schlug. Wie es scheint, gefiel es ihm nicht, wenn ich sang. Ich blies die Backen auf und verschränkte meine Arme. Der Grabräuber hatte einfach keinen Musikgeschmack.
Die Sonne ging bereits unter, als wir eine Siedlung erreichten, die sich in der Nähe des Nilufer befand. Bakura brachte den Rappen zum Stehen und gab mir zum Verstehen, das ich absteigen sollte. Nachdem ich dies getan hatte, zeigte der Ältere auf mich und ging danach. Wie es schien, sollte ich auf ihn warten. Bislang hatte mich niemand wahrgenommen, was wohl daran lag, das ich mich versteckt hielt. ,, Ku? Ku, wo bist du?'', flüsterte ich, da ich das schwebende Fellknäuel nicht mehr erblicken konnte. Ich bekam beinah einen Herzinfarkt, als Ku wie aus dem Nichts vor mir auftauchte. Sehe an, er konnte sich unsichtbar machen. Die Eigenschaft würde ich sehr gerne besitzen, da damit viele Probleme gelöst wären. ,, Du bleibst also an meiner Seite, das ist schön. Da kommt jemand!'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, war Kuriboh verschwunden. Erleichtert atmete ich auf, als ich erkannte, das es sich nur um den Weißhaarigen handelte, welcher auf mich zukam. Mehrmals blinzelte ich, nachdem ich Kleidung und Schmuck in die Hände gedrückt bekommen hatte. Es dauerte einige Sekunden, bis ich verstand und hinter eine Palme lief, damit ich mich umziehen konnte. Dort begutachtete ich als Erstes die Sachen, die aus einem schlichten Leinenkleid, Schuhe aus Leder und Goldschmuck bestanden. Erst als ich mir sicher war, dass niemand mich beobachtete, zog ich mich an. Legte mir den goldenen Fußring, der sich ziemlich merkwürdig anfühlte. Vollständig angezogen, trat ich hinter der Palme hervor, nachdem ich meine Kleidung in meinen Rucksack verstaut hatte. Diesen ließ ich beinah fallen, als Bakura mir einen Sack zuwarf. Perplex starrte ich den Weißhaarigen an, da ich nicht verstand, was ich mit dem Sack machen sollte. Doch dann machte es in meinen Kopf klick und ich verstaute meinen Rucksack in den Sack. Diesen schnürte ich zu, damit niemand hineinschauen konnte, bevor ich zum Anderen lief. Mit einem Nicken gab ich ihm zu verstehen, das wir loskonnten und sah mich nach dem Pferd um. Der Ältere hatte dies nämlich mitgenommen, als er gegangen war. Aber vom Rappen fehlte jede Spur, weshalb ich annahm, dass er ihn verkauft hatte. Der Grabräuber packte mich am Arm und schleifte mich durch die halbe Siedlung, bis wir eine kleine Hütte erreichten. Wir betraten diese und dank der Fackel an der Wand hing. Soweit ich wusste, bestanden Hütten im alten Ägypten aus Schlamm, in eine Ziegelsteinform gepresst und getrocknet wurde. Schlicht aber gut. Mein Blick wanderte zum Boden, wo ich einige Tierfelle entdecken konnte, die uns in der Nacht wärmen würde. Ich legte den Sack in einer der Ecken ab, bevor ich mir ein Fell schnappte und dieses begutachte. Es war zu meinem Erstaunen ziemlich weich, sodass ich beschloss dieses, als Decke zu benutzen. Ich legte das Fell zur Seite, als Bakura mir einen Becher hinhielt. Zögernd nahm ich diesen an und schnupperte daran. Der Geruch von Bier drang in meine Nase, weshalb ich das Gesicht verzog. Kopfschüttelnd stellte ich den Becher auf einen sehr niedrigen Tisch ab, da ich keinen Alkohol trank. Ich beschloss mich schlafen zu legen und schenkte somit dem Älteren keine Beachtung mehr. Vorsichtig legte ich mich auf eins der Felle, bevor ich mich mit einem weiteren zudeckte und meine Augen schloss.
erschlafen rieb ich meine Augen, bevor ich mich erhob und mich streckte. Obwohl ich nie damit gerechnet hatte, hatte ich auf dem Boden ziemlich gut geschlafen. ,, Guten Morgen Ku.'', meinte ich zum Kuriboh, welcher sich an mich kuschelte. Das kleine Duelmonster war wirklich sehr anhänglich, doch dies störte mich keineswegs. Suchend sah mich nach Bakura um, konnte ihn aber nicht entdecken. Zu meiner Überraschung stand auf dem niedrigen Tisch ein Tonteller mit drei Fladenbrote und ein Viertel von einer Melone. Wie es schien, würde dies mein Frühstück sein. Ohne zögern griff ich nach einem der Fladenbrote und biss von diesem ab. Sekunden später spuckte ich das Brotstück heraus und legte das Fladenbrot weg. Es war eindeutig verunreinigtet mit Sand, sodass ich es unmöglich verspeisen konnte. So blieb nur noch das Melonenstück als Frühstück übrig. Ich biss von der süßen Frucht ab, während ich darauf achtete, das kein Saft auf mein Kleid tropfte. Nachdem ich gefrühstückt hatte, beschloss ich die Hütte zu verlassen, auch wenn ich es eigentlich nicht sollte. Schützend hielt ich mir die Hand vor den Augen, damit die Sonne mich nicht weiter blenden konnte. Auch wenn es noch sehr früh am Morgen war, waren sehr viele Menschen in der Siedlung unterwegs. Ich versuchte mich so gut wie es ging unauffällig zu verhalten, was aber nicht gelang. Durch meine sehr helle Hautfarbe fiel ich extrem auf, sodass alle Blicke auf mir lagen. Es war mir unangenehm, das Kinder um mich herum liefen und mich ansahen, als sei ich das achte Weltwunde. Übel nahm ich es ihnen nicht, sie waren noch Kinder. Sie wussten es einfach nicht besser. Ich schwang mich zu einem Lächeln, bevor ich meine Schritte beschleunigte. Mein Ziel war das Nilufer, wo ich waschen könnte. Erleichtert atmete ich auf, als die Kinder von ihren Müttern zurückgerufen wurden.
Langsam ließ ich meine Füße ins Wasser gleiten, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte. Am Nil war viel los, überall fuhren Fischerbote herum und holten ihre Netze ein. Wie friedlich es am Ufer war, weshalb ich beschloss langer dort zu bleiben. Früher oder später würde mich Bakura schon finden. Mein Blick wanderte zu den verschiedenen Tierarten, die sich ebenfalls am Nilufer aufhielten. Zum einmal die Nilgänse, die sich genauso wie ich ausruhten. Der Reiher, der auf Beutezug war und nach Fischen Ausschau hielt, genauso wie die Kraniche. Sogar ein Milane konnte ich entdecken. Mit geschlossenen Augen ließ ich mich nach hinten fallen und genoss die Ruhe. Leicht musste ich schmunzeln, als ich das Gewicht von Ku auf mir spürte. Auch ohne hinzusehen wusste ich, dass er weiterhin unsichtbar war, sodass keine Gefahr bestand, das jemand ihn entdecken könnte. Nun konnte ich darüber nachdenken, wie es weiter gehen sollte, da ich nicht für Ewig in der Yu-Gi-Oh! Welt bleiben konnte. Das Beste wäre, wenn ich Bakura für einige Zeit begleiten würde, damit ich die Kultur und die Sprache erlernen könnte. ,, Ku.'', vernehme ich den Kuriboh leise und öffnete meine Augen, nur um mich im nächsten Moment zu erschrecken. Ohne das ich es mitbekommen hatte, hatte sich Bakura an mich herangeschlichen und blickt zu mir hinab. Schnell erhob ich mich, klopfte mir den Dreck und Sand vom Kleid, bevor ich ihm kurz ein Lächeln schenkte. Damit schien mein Gegenüber nicht zufrieden zu sein, da er mich fest am Arm packte und mich mit zog. ,, Au, das tut weh! Lass mich los! Ich kann auch selbst laufen.'', meinte ich zu ihm, obwohl mir bewusst war, das der Weißhaarige kein Wort davon verstand. Der Grabräuber brachte mich zurück zur Hütte, in welche er mich unsanft hinein stieß. Wie es schien hatte ich ihn verärgert, ohne es gewusst zu haben. Woher sollte ich wissen, was bei ihm erlaubt war? Ich verstand seine Sprache nicht. Perplex sah ich wie der Ältere mit seinen Händen in der Luft herumfuchtelte, bis ich es verstand. Bakura wollte wissen wo Ku war. ,, Ku, würdest du dich bitter zeigen. Er möchte wissen, wo du bist.'' ,, KU!'', meinte das flauschige Duelmonster zu mir. Sekunden später tauchte Ku neben mir auf, sodass er Bakuras Aufmerksamkeit bekam. Kuriboh flog nervös umher, was mich wiederum unruhig werden ließ. Stimmte etwas nicht?
Minuten lang flog Ku unruhig umher, als wollte er uns vor etwas warnen. Panisch blickte ich in Richtung Tür, nachdem ich ein ungutes Gefühl bekommen hatte. Schnell öffnete ich die Holztür, nachdem ich Bakura zur Seite geschoben hatte und blickte hinaus. Geschockt blickte ich auf die Soldaten, die sich suchend umblickten. Es dauerte einige Sekunden, bis es in meinen Kopf Klick machte. Sie suchten nach uns oder besser gesagt nach dem Grabräuber. Ich griff nach seinen Händen, zog ihn weg von der Türe, um ihm zu verstehen zu geben, das draußen Gefahr lauert. Zwar war der Weißhaarige bestimmt schon oft den Soldaten entkommen, aber auch ihm würde das Glück irgendwann verlassen. ,, Komme, wir müssen von hier weg!'', meinte ich panisch und blickte dabei zum einzigen Fenster. Wie konnte ich Bakura erklären, das wir verschwunden sollten? Wie als hätte ich mich verbrannt ließ ich seine Hände los, als mir eine Idee kam. So schnell konnte der Grabräuber nicht reagieren, lief ich zum Fenster und sprang hinaus ins Freie, bevor ich losrannte. ,, Kuri!'' ,, Ja, ich hoffe auch, dass er es endlich verstanden hat. Wenn nicht, sein Pech-'', weiter kam ich nicht, da ich unsanft auf dem Boden aufkam. Jemand packte mich am linken Handgelenk und drehte mich um, sodass ich auf den Rücken lag. Der Schock ließ nach, nachdem ich Bakura erblickt hatte, welcher mir tatsächlich gefolgt war. Wütend blickte mich der Ältere an, während er mich fester gegen den Boden drückte. Ich dagegen lag nur da und tat nichts. Was sollte ich auch tun? Bakura war stärker als ich, was er bewusst zu seinem Vorteil ausnutzte. Verlegen blickte ich zur Seite, da er mir nach meinem Geschmack zu nah war. Wie so oft in der letzten Zeit vernahm ich seine Stimme und überlegte, was er wohl zu mir gesagt haben könnte. Ob er mich gerade fragte, was das ganze sollte? Mir war doch keine andere Wahl geblieben, als durch das Fenster zu flüchten. Wäre ich durch die Tür, hätten mich die Soldaten entdeckt. ,, Könntest du bitte von mir hinuntergehen, mir ist das unangenehm.'', meinte ich zum Älteren, in der Hoffnung er würde mich endlich loslassen. Schritte ertönten, sodass der Weißhaarige zur Seite sah, bevor er sich erhob und mich dabei mitzog. Bakura packte mich am Handgelenk und zog mich hinter einer der Hütten. Keinen Augenblick später liefen Soldaten an uns vorbei, ohne uns zu bemerken. ,, Kuri. Ku. Kuri.'' ,, Psss, Ku! Nicht das sie uns noch bemerken.'', flüsterte ich dem Kuriboh zu, der neben mir schwebte. Der Grabräuber zuckte kaum merklich zusammen, nachdem Ku ihn abermals gekratzt hatte. ,, Ku! Was sollte das?'' ,, Ku, kuri. Kuri.'' ,, Bitte mache sowas nicht mehr, Ku. Bakura ist meine einzige Möglichkeit hier zu überleben.'', erklärte ich dem Duelmonster, während ich in meinen Sack nach einem Pflaster suchte. Nachdem ich dieses gefunden hatte, klebte ich es über die Wunde des Anderen. Wenn es so weiter ging, würde mein Pflastervorrat bald aufgebraucht sein. Aber ich konnte Kuriboh durchaus verstehen, das er Bakura weiterhin als Bedrohung ansah.
Belustigt sah ich dabei zu, wie der Grabräuber versuchte den sturen Esel zum Weiterlaufen zu bringen. Bereits seit mehreren Minuten bewegte sich das Tier nicht vom Fleck und auch das Ziehen am Seil brachte nichts. Der Ältere schrie den Esel an, weshalb ich beschloss einzugreifen. Kopfschütteln nahm ich dem Anderen das Seil ab, danach streichelte ich das Packtier ein wenig. ,, Keine Sorge, ich werde nicht mehr zulassen, dass er dich anschreit. Sowas gehört sich nämlich nicht. Zudem bist du ein braver Esel. Ich kann dich verstehen, warum du nicht weiter möchtest, immerhin laufen wir seit Stunden. Du vermisst bestimmt deinen alten Besitzer oder? Tut mir leid, ich konnte ihn nicht aufhalten, als er dich gestohlen hat.'', sprach ich sanft zu dem Esel, welcher meine Streicheleinheiten genoss, nachdem ich diese wieder angefangen hatte. ,, Das genießt du, nicht wahr? Natürlich tust du das. Komm, wir müssen weiter, sonst wird Bakura richtig wütend und das wollen wir ja nicht.'', meinte ich zum Tier, welches sich danach in Bewegung setzte. Ein Lächeln huschte mir über das Gesicht, als ich Ku erkannte, der auf dem Rücken des Esels saß. Dieser Kuriboh hatte aber auch Ideen. Mein Blick wanderte zum Grabräuber, der mit verschränkten Armen etwas von uns entfernt da sein. Es kam mir so vor, als hätte er ein bestimmtes Ziel im Sinn. Würde ich seine Sprache sprechen, hätte ich ihn längst ausgefragt, um so meine Neugier zu stillen.
Langsam brach die Nacht an, sodass wir unser Lager aufschlugen. ,, Kalt.'', murmelte ich vor mich hin, bevor ich meine mich näher ans Feuer setzte. Dies war unsere Wärmequelle für die Nacht und durfte nicht ausgehen. Lächelnd strich ich über das Fell des Duelmonsters, nachdem dieses sich auf meinen Schoß niedergelassen hatte. Dass ich dabei von Bakura beobachtet wurde, blendete ich gekonnt aus. Mir war aufgefallen, das der Ältere sich merkwürdig benahm und ganz anders als im Anime. Konnte es sein, das er sich mir gegenüber anders verhielt, wenn ja, warum? Ein Seufzen verließ meine Lippen, sodass Ku zu mir hinauf sah. ,, Ku?'' ,, Alles in Ordnung. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.'' ,, Kuri.'' ,, Wirklich, es ist alles in Ordnung. Es ist nur so, das alles hier ist so fremd für mich. Ich muss erstmal damit zurechtkommen. Zudem verhält sich Bakura merkwürdig, findest du nicht?'' ,, Kuri,ku. Ku.'' ,, Nein, ich denke nicht, dass er eine Gefahr für uns ist. Wäre er es, wäre ich bestimmt schon längst nicht mehr unter den Lebenden. Aber ich denke, das er etwas mit mir vorhat.'', erzählte ich dem flauschigen Kerlchen, der sich daraufhin wieder an mich kuschelte.
Tagelang wanderten wir durch die Wüste, bis wir eine weitere Siedlung erreichten, wenn man es so nennen konnte. Sie war klein und scheinbar wohnten dort die Ärmsten der Ärmsten. Es roch nach Alkohol und Schweiß, sogar einige Betrunkene konnte ich ausfindig machen. Mein Gefühl sagte mir, das ich diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen konnte. Dafür aber müsste mich Bakura erstmal loslassen, da dieser mich abermals hinter sich herzog. ,, Ku.'', hörte ich Kuriboh sagen und stimmte ihm gedanklich zu. Dieser Ort jagte einem Angst ein. Es würde mich wundern, wenn die Mehrzahl der Leute Räuber waren. Die meisten gingen uns nämlich aus dem Weg, wenn sie Bakura erblickten. Gegen meinen Willen zog mich der Weißhaarige in eine Taverne, wo es noch mehr nach Alkohol roch. ,, Ich möchte hier nicht sein.'', sprach ich zum Älteren, auch wenn er mich nicht verstand, schien er zu verstehen, dass ich mich unwohl fühlte. Trotzdem zwang er mich auf den Boden zu setzten, während er selbst auf einem Fass Platz nahm. Es wurmte mich, das er mich so behandelte, immerhin hatte ich ihm zweimal das Leben gerettet. Mein Blick wanderte durch die Taverne, bis ich etwas interessantes entdeckte. In einer der Ecken lag eine Mumienplakette aus Gold. Diese Plakette bedeckte den Einschnitt, den man zur Entnahme der inneren Organe machen musste. Sie sollte die Mumie vor bösen Gewalten schützen. Scheint nicht so geklappt zu haben. Kurz zuckte ich zusammen, als ich an der Schulter berührt wurde und sah zu Bakura hinauf. Dieser hielt mir einen Krug entgegen, welchen ich zögernd annahm. Ich roch am Getränk, das eindeutig alkoholisch war. Da ich starken Durst hatte, nippte ich kurz am Getränk und verzog danach das Gesicht. Es handelte sich eindeutig um Bier, sodass ich den Krug angewidert neben mich abstellte. Während sich der Weißhaarige mit einem Mann unterhielt, der sich zu uns gesetzte hatte, blickte ich mich weiter um. Nackte Frauen saßen auf Männer und kicherten öfters. Zudem entdeckte ich weitere Grabzugaben, weshalb ich mir sicher war, dass es sich um Grabräuber handeln musste. Dies würde auch erklären, warum sie solche Furcht vor ihm hatten. Doch mich würde Bakura nicht einschüchtern, auch wenn es mein Leben kosten würde. Ein Klimpern riss mich aus den Gedanken, weshalb ich zum Älteren blickte. Der Weißhaarige hielt eine Brustkette in der Hand. Sie bestand aus Gold, roten und grünem Jaspisk, sowie aus blauen Glas. Woher hatte er sie her? Mein Blick wanderte zum fremden Mann, der plötzlich zu mir sah. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich seinen lüsternen Blick erkannte. Panik stieg in mir auf, nachdem mir bewusst wurde, dass der Typ eine Nacht mit mir verbringen wollte. Plötzlich spürte ich Bakuras Blick auf mir, weshalb ich zu ihm sah. Der Ältere sprach mit dem Fremden und fing an zu Grinsen, was kein gutes Zeichen war. Schnell erhob ich mich und Schritt zurück. ,, Lass mich los!'', schrie ich den Typ an, nachdem dieser mich gepackt hatte und versuchte mich aus der Taverne zu zerren.
Unsanft wurde ich in einer der heruntergekommenen Hütten gestoßen und landete auf dem harten Boden. Der Fremde grinste mich lasiv an und schrie im nächsten Moment auf. Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, das Ku ihn angriff. Schnell blickte ich mich nach einer Waffe um und fand eine Vase. Ich griff nach dieser und zog sie dem Typ über dem Kopf. Der Mann fiel auf dem Boden und blieb regungslos liegen. ,, Habe ich ihn umgebracht?'', fragte ich geschockt meinen Kuriboh, nachdem ich das Blut an den Scherben bemerkt hatte. ,, Kuri. Kuri, ku.'' ,, Du hast recht, das ist nicht wichtig. Hauptsache ist, dass ich noch lebe und unversehrt bin. Was hat sich Bakura auch nur dabei gedacht!? Ich bin doch keine Hure! Der kann etwas erleben, wenn ich ihn sehe!'', gab ich wütend von mir, bevor ich die Hütte verließ. Zurück in die Taverne konnte und wollte ich nicht, daher hieß es warten, bis der Weißhaarige herauskam. Um mich zu beruhigen, strich ich über das Fell meines Duelmosters. Das Kerlchen hatte aber auch eine beruhige Wirkung auf mich. ,,Ku.'' ,, Mhm, ich weiß nicht. Weder du noch ich kennen uns hier aus, zudem spreche ich eine andere Sprache. Wir würden nicht sehr weit kommen, denke ich.'' ,, Ku, kuri, kuri. Ku.'' ,, Der Pharao? Wie soll der uns denn helfen?'', stellte ich Kuriboh die Frage, der einmal um mich herum schwebte und danach verschwand. Perplex stand ich da und blickt auf die Stelle, wo das kleine Duelmonster gerade noch gewesen war.
Überrascht blieb Bakura stehen, nachdem er mich erblickt hatte. Vielleicht lag es auch daran, das ich ihn förmlich mit meinem Blick erdolchte. Mit verschränkten Armen lief ich auf den Älteren zu und blieb vor ihm stehen, bevor ich ihm gegen das Schienbein trat. Der Weißhaarige zuckte nicht einmal zusammen, sondern fing an zu lachen. ,, Was gibt es denn da zu lachen!? Du verdammte Depp hast mich an so einen Perversling verkauft! Würde ich nicht von dir abhängig sein, würde ich dir den Kopf dafür abreisen.'', sprach ich aufgebracht, was den Anderen zu amüsieren schien. Schmollend wand ich ihm den Rücken zu, damit ihm bewusst wurde, das er aufhören sollte zu lachen. ,, Bist du endlich fertig mit Lachen? Ich will weiter. Diese Siedlung ist mir nicht geheuer.'', erklärte ich, während ich mich umsah. Einige Räuber sahen bereits zu uns, was kein gutes Zeichen war. Bakura, welcher aufgehört hatte zu lachen, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Erst da erkannte ich, dass er einen Sack trug, welcher gut gefüllt war. Ich wollte gar nicht wissen, was der Ältere noch so alles in der Taverne angestellt hatte. ,, Was ist eigentlich mit dem Esel? Du hast ihn doch nicht etwa verkauft?'', stellte ich die Frage, weshalb der Weißhaarige, zu mir blickte. Zu meiner Verwunderung blieb Bakura zudem auch stehen, sodass ich ein ungutes Gefühl bekam. Als der Andere dann noch anfing zu grinsen, bestätigte sich mein Gefühl. Ich fühlte wie meine Hand losgelassen wurde und im nächsten Moment spürte ich ein fremdes Lippenpaar auf meinen. Es dauerte einige Momente, bis ich verstand, das Bakura mich küsste. Schnell legte ich meine Hände auf die Brust des Älteren und versuchte ihn von mir zu schieben. Das Glück stand auf meiner Seite, denn Bakura löste sich tatsächlich von mir und sprach etwas. Perplex starrte ich ihn an und fühlte wie meine Wangen warm wurden. Der Weißhaarige grinste mich abermals an, bevor er wieder meine Hand nahm und mich weiter zog. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien und auf übelste beleidigt, doch es würde mir nichts bringen. Er verstand mich weiterhin nicht und würde es auch in naher Zukunft nicht. Mit geröteten Wangen ließ ich mich durch die Siedlung ziehen, bis wir dieser verlassen hatte. Unser nächstes Ziel war nur ihm bekannt, doch ich ahnte bereits, wo es uns hin verschlagen würde.
Mit großen Augen starrte ich den Tempel vor uns an, welcher sich irgendwo in der Wüste befand. Wir standen genau vor dem Eingang des Tempels, der je vier Säulen pro Seitenrichtung hatte. Auf den Säulen waren Hieroglyphen eingemeißelt worden, von denen ich gerne die Bedeutung gewusst hätte. Ob es sich um einen Tempel oder um eine Grabstätte händelte, konnte ich nicht genau sagen, da beides aus Stein gebaut wurden. Bei einem war ich mir aber sicher, wir waren darin nicht gewünscht. Aber dies würde Bakura nicht davon abhalten hineinzugehen, um Gold und Schmuck zu stehlen. ,, Nur damit du es weißt, ich finde, wir sollten da nicht hineingehen. Am Ende sind da Fallen und ich hänge noch an meinen Leben. Ich habe nicht die Erfahrungen wie du und erkenne eine Falle aus mehreren Meter. Warum spreche ich überhaupt mit dir? Du verstehst mich eh nicht und wirst mich bestimmt da gleich hineinschleppen.'', gab ich von mir und sollte mal wieder Recht behalten. Obwohl ich ein ungutes Gefühl hatte, begaben wir uns nach drinnen. Der Grabräuber zündete eine Fackel an und drückte sie mir hin die Hand, bevor er eine weitere anzündete. Unsere Fackeln waren die einzige Lichtquellen, wie ich schnell herausfand. Die verschiedene Gänge waren stockdunkel und waren teilweise bemalt. Auch die Temperatur war gesunken, was ich sehr begrüßte. Ruckartig blieb ich stehen, als ich spürte, dass ich auf eine Stein getreten war, der sich senkte. So schnell konnte ich nicht reagieren, zog mich Bakura zu sich und das im richtigen Moment. Keinen Augenblick später steckte an der Stelle, wo ich gestanden hatte ein Pfeil in der Wand. ,, Oh Gott.'', flüsterte ich, während ich mir ans Herz fasste. Wäre der Ältere nicht gewesen, wäre ich durchbohrt worden. Ich sah zum Grabräuber hinauf, nachdem ich gespürt hatte, wie dieser eine Hand auf meinen Rücken legte. ,, Danke, dass du mich gerettet hast. Ohne dich wäre ich jetzt bestimmt Tod.'', damit beugte ich mich zu ihm hinauf und küsste ihn auf die Wange. Die Reaktion vom Weißhaarigen überraschte mich sehr, denn er lief einfach mit schnellen Schritten weiter. ,, Hey, warte auf mich!'', rief ich dem Anderen noch, doch es war bereits zu spät, ich hatte ihn aus den Augen verloren. Nun stand ich verloren da und hatte keine Ahnung, wo ich lang müsste. Auch wenn es Gefährlich war, lief ich weiter durch die fremde Umgebung. ,, Bakura?'', rief ich in der Hoffnung, dieser würde mich finden. Ich blieb stehen, als ich ein Geräusch vernahm, das mir bekannt vorkam. ,,....u.'', vernahm ich es nochmals und lief in die Richtung, woher ich es vernahm. ,, KU!'', und damit klebte Kuriboh an mir. Vor Schreck hätte ich beinah die Fackel fallen lassen, was mein Untergang gewesen wäre. Überrascht blickte ich das Fellknäuel an, welches sich an mich kuschelte. ,, Ku, woher kommst du denn?'' ,, Ku! Kuri!'' ,, Nicht so schnell, ich verstehe kein Wort. Weißt du wo Bakura ist?'' ,, Kuri, ku, ku. Ku. Kuri.'', gab Ku von sich und in selben Moment vernahm ich Schritte. Im ersten Moment nahm ich an, das das Duelmonster Bakura zu mir geführt hatte, doch es war nicht so. Statt dem Grabräuber stand der Pharao mit seinen Gefolgsleuten da. Sie schienen genauso überrascht zu sein mich zu sehen, wie ich sie. ,, Ku, was hast du gemacht?'' ,, Ku, kuri.Ku.'' ,, Du hast den Pharao geholt, damit er mir Hilft? Ach Ku.'', sprach ich und ging einen Schritt nach Hinten, als Seth plötzlich auf mich zukam. Dieser blieb stehen, nachdem Atem gesprochen hatte. Wieder ertönten Schritte, weshalb ich mich umdrehte und erkannte niemand anderes als Bakura. Der Grabräuber blickte zum Pharao und dann zu mir. Alleine an seinen Blick erkannte ich, dass er mir nicht helfen würde und ich sollte recht behalten. Der Weißhaarige drehte sich um und verschwand. ,, Vielen Dank auch, du Depp!'', rief ich Bakura nach, während ich den Drang unterdrückte ihm nachzurennen. Erst verkaufte er mich an einen Typen und nun ließ er mich einfach zurück. Warum beschwerte ich mich überhaupt? Es war Bakura, der würde sich niemals ändern. Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als ich am Arm gepackt wurde. Ohne das ich es mitbekommen hatte, war Seth auf mich zugekommen. Statt den Braunhaarigen anzugreifen, schwebte Kuriboh neben mir herum. Mein Blick wanderte zu Atem, der auf mich zukam. Der Pharao sprach etwas und als ich ihm nicht antwortete, wurde Seth Griff fester. Erneut sprach der Bunthaarige, aber wie zuvor verstand ich ihn nicht. ,, Ku. Kuri, kuri. Ku.'' ,, Du verstehst sie, Ku? Warum sagst du das denn nicht gleich!'', beschwerte ich mich bei dem Fellknäuel, bevor ich zum Pharao blickte. ,, Katharina.''
Zu meiner Verwunderung wurde ich zum Palast gebracht, wo mir ein Zimmer geteilt bekam. Sie hatten mich weder geschlagen, noch in Ketten gelegt, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich war eine Fremde und verstand ihre Sprache nicht, dabei war ich mit Bakura unterwegs gewesen. Erklären konnte ich es mir nicht, aber ich vermisste den Grabräuber. Vielleicht lag es daran, das ich einige Zeit mit diesem unterwegs und somit seine Nähe gewohnt war. Ein Seufzen entfuhr mir, bevor ich mich auf die Bettkante niederließ. Auch wenn ich keine Ketten trug, fühlte ich mich nicht frei. Jeden Moment könnte jemand hereinkommen und mich in Ketten legen oder schlimmeres. Als Sklave wollte ich nicht enden, da würde ich lieber den Tod wählen. ,, Ku.'' ,, Das ist alles deine Schuld, Ku. Ausgerechnet der Pharao musstest du aufsuchen. Konnte es nicht jemand anderes sein? Vielleicht jemand, der nicht so viel Macht besitzt.'' ,, Kuri, ku. Ku, ku.'' ,, Was soll das heißen, er kann mir kein Leid zufügen? Natürlich kann er dies. Ku, er ist der Pharao. Atem hat hier das sagen. Wenn er wollte, könnte er mich einfach hinrichten lassen.'', meinte ich zu dem Duelmonster, das sich ebenfalls auf dem Bett niedergelassen hatte. Mein Blick wanderte nach vorne, als die Tür geöffnet wurde. Eine junge Frau kam mit einem Teller hinein und stellte diesen auf einen niedrigen Tisch ab. Danach verbeugte sie sich kurz und verschwand wieder. Perplex starrte ich die geschlossene Zimmertüre an, da ich nicht damit gerechnet hatte, das sie mir etwas zum Essen bringen würden. Ku flog zum Teller hinüber, hob diesen hoch und brachte mir ihn. Mit einem mulmigen Gefühl sah ich auf die Früchte herab, den sie konnten, vergiftet sein. Auch wenn mein Magen knurrte, stellte ich den Teller weg und erhob mich. Ich schwor mir nichts zu essen, was ich nicht selbst zubereitet hatte. Vorsichtig begab ich mich zur Tür, die zu meiner Verwunderung nicht verschlossen war. Vorsichtig öffnete ich sie, blickte hinaus, um sicherzustellen, das niemand sich in der Nähe befand. Erst als ich mir zu hundert Prozent sicher war, das sich keine Wache mir in den Weg stellen würde, verließ ich das Zimmer. Ohne ein wirkliches Ziel zu haben, lief ich durch die verschiedene Gänge. Lief Treppen hinauf und wieder runter, ohne dabei einer Wache zu begegneten. Dies wiederum fand ich ziemlich merkwürdig, da der Palast gut bewacht sein müsste. ,, Ku.'' ,, Du sagst es, etwas stimmt hier nicht.'', meinte ich zu Ku, der brav neben mir herschwebte. Kurz für ich mit meinen Fingern durch das Fell des Duelmonsters, bevor ich den Gang weiter entlang lief.
Etwas später erreichte ich einen Innenhof, der mich vielen Palmen und Pflanzen geschmückt war. Wieder war weit und breit niemand zu sehen, sodass ich mich ungestört umsehen konnte. ,, Miau.'', ertönte es plötzlich, sodass ich mich erschrak. Ich blickte an mir hinunter und erkannte eine schwarze Katze, die ihren Kopf an meinem Bein rieb. ,, Aww, bist du süß!'', sprach ich, kniete mich hin und fing an mit dem Tier zu schmusen. Katzen waren schon immer meine Lieblings Tiere gewesen und daran würde sich auch nichts ändern. ,, Und wie weich dein Fell ist. Du wirst bestimmt oft gestreichelt oder?'', stellte ich der Katze die Frage, die daraufhin mich abermals an miaute, während sie vor sich herschnurrte. Niemand würde ihr Lied zu tun, da Katzen in Ägypten verehrt werden. Ein Lachen entkam mir, als Kuriboh sich gegen mich rieb und damit deutlich zeigte, das er eifersüchtig war. ,, Keine Sorge, Ku. Du wirst immer meine Nummer Eins bleiben, auch wenn du keine Katze bist.'', erklärte ich meinen Weggefährten, bevor ich mich zu der Samtpfote hinunter kniete und sie hochnahm. Die Katze fing lauter an zu schnurren, ihr gefiel es eindeutig, das ich mit ihr schmuste. ,, Wenn ich könnte, würde ich die etwas Milch geben, aber ich habe nicht einmal die Ahnung, wo die Küche sein könnte.'' ,, Miau.'' ,, Du verstehst mich bestimmt nicht einmal. So, ich muss jetzt auch weiter.'', damit ließ ich die Katze hinunter. Auf einmal fing Ku an, wie wild umher zu fliegen, weshalb ich mich umsah. Ich erstarrte, als ich den Pharao und Seth nicht weit von mir entfernt erblickte. Atem wand sich zum Priester zu, welcher sich daraufhin verbeugte und uns alleine ließ. Der Bunthaarige kam auf mich zu, sodass die Katze die Flucht ergriff, was ich durchaus verstehen konnte. Alleine, dass Erscheinungsbild des Pharaos schüchterte einen ein, doch mich nicht. Bakura war in meinen Augen gefährlicher als Atem und würde es auch immer sein. Kuriboh flog auf den Jüngeren zu und ließ sich von diesem durch das Fell streicheln, was mich zum Lächeln brachte. Ich ging auf die Beiden zu und streichelte ebenfalls durch das Fell des Duelmonsters. ,, Ku.'', sprach ich in der Hoffnung, der Bunthaarige würde verstehen, was ich damit sagen wollte. Ku reagierte sofort auf seinen Namen und schmiegte sich an mich. ,, Kuri, ku.'' ,, Ich habe dich auch lieb, Ku.'', flüsterte ich dem Kuriboh zu und war froh darüber ihn zu haben. Ohne seine Hilfe wäre ich bestimmt längst unter der Erde. Mein Blick fiel auf Atem, als dieser mir näher kam und legte den Kopf leicht schief. Sekunden später vernahm ich seine Stimme, die kurz darauf wieder verstummte. Scheinbar war ihm wieder eingefallen, das ich ihn nicht verstehen konnte. Mit einer Kopfbewegung signalisierte der Jüngere mir, das ich ihm folgen sollte, was ich auch tat. Gemeinsam liefen wir durch den Palast und sobald jemand uns erblickte, verbeugte sich die Person. Das Duelmonster hatte sich unsichtbar gemacht, sodass niemand mitbekam, das Ku uns begleitete. Stil schweigend lief ich neben den Bunthaarigen her und stellte mir die Frage, wo er mich hinführen wollte. Zu meiner Verwunderung war der Thronsaal unser Ziel, der voll mit Dienern war, die umherliefen. Es dauerte einige Momente, bis mir klar wurde, das ein Fest stattfinden würde. Mir waren die Blicke der Diener mehr als nur unangenehm, weshalb ich anfing mit meinen Haaren zu spielen. Dies bemerkte auch Atem, ließ dies aber unkommentiert. Während der Pharao zu seinem Thron lief, bewegte ich mich nicht von der Stelle, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Atem drehte sich in meine Richtung, nachdem er bemerkt hatte, dass ich ihm nicht folgte. Ich schüttelte den Kopf und schritt zurück, um ihm zu verstehen zu geben, das ich nicht weiter laufen würde. Bevor jemand reagieren konnte, drehte ich mich um und verließ den Saal.
Nachdem ich mich von Kuriboh zurück in mein Zimmer fuhren habe lassen, saß ich auf dem Bett und aß ein wenig von den Früchten. Ku schwebte von einer Ecke des Raumes zur nächsten und sah sich alles genau an. ,, Ku, hier gibt es nichts, was spannend sein könnte.'', sprach ich zum Duelmonster, welches für einen Moment in meine Richtung sah. Ein Klopfen ertönte und Sekunden später betraten zwei Frauen den Raum. Sie verneigten sich vor mir und zeigten mir mit einer Handbewegung, das ich ihnen folgen sollte. Zögerlich erhob ich mich, bevor ich ihnen nach lief. Die Frauen führten mich gefühlt durch den halben Palast, bis wir eine Art Badezimmer erreichten. Ich zuckte zusammen und trat zurück, als einer der Frauen mich berührte. Einen Moment später verstand ich, das sie mir nur beim Ausziehen helfen wollte. Ich schüttelte mit dem Kopf, bevor ich sie mit einer Handbewegung hinausschickte. Mein Blick wanderte durch den Raum, erkannte eine Holzwanne und einen kleinen Tisch, auf dem verschiedene Gefäße standen. Vorsichtig hob ich öffnete ich eins nach den Anderen und erkannte, das sich in den Gefäßen verschiedene Salben und Öle befanden. ,, Kuri. Kuri, ku.'' ,, Ja, das denke ich auch. Sie wollen, dass ich baden gehe. Warum habe ich das Gefühl, das ich dies nur wegen dem Fest tun soll.'' ,, Ku.'' ,, Hast recht, ich sollte es ausnutzen. Ich kann nicht wissen, wann ich das nächste Mal baden gehen kann.'', meinte ich zu Kuriboh. Bevor ich mich auszog, ging ich sicher, dass niemand in den Raum kommen könnte. Ich zog mir das Kleid über den Kopf, faltete es zusammen und legte es auf den Boden ab. Wie ich erkennen konnte, befand sich bereits Wasser in der Wanne, sodass ich sogleich in diese stieg. Ein Seufzen verließ meine Lippen, nachdem ich im warmen Wasser gesessen hatte. Ich schloss meine Augen und genoss die Ruhe, die in der letzten Zeit kaum hatte. Erst als ich Ku vernahm, öffnete ich meine Augen und lächelte keinen Augenblick später. Das Fellknäuel hatte sich ebenfalls ins Wasser gleiten lassen. ,, Du bist so cute.''
Verschlafen richtete ich mich auf und sah mich um, nachdem ich ein Geräusch vernommen hatte. Kuriboh, welcher auf mir gelegen hatte, öffnete ebenfalls die Augen. ,, Morgen Ku.'', murmelte ich, während ich mit meinen Fingern durch sein Fell strich. Ein Klopfen ertönte, weshalb ich zur Tür blickte und stellte mir die Frage, wer davor stand. Den Pharao schloss ich aus, denn dieser würde mein Zimmer einfach betreten. ,, Herein.'', rief ich und keinen Augenblick später betraten drei Frauen den Raum. Eine von ihnen hielt goldenen Schmuck, die Andere hielt verschiedene Gefäße, während die Letzte ein Gewand in den Händen hielt. Die Frauen verbeugten sich vor mir, legten die Sachen auf dem Tisch ab und standen danach um meinem Bett herum. Sie sprachen kein einziges Wort, sodass ich annahm, das ihnen gesagt wurde, das ich sie nicht verstand. Schnell schüttelte ich den Kopf, als sie mir aus dem Bett helfen wollten. Ich wollte keine Hilfe, vor allem nicht beim Umziehen. Kurz verbeugten die Frauen sich abermals vor mir, bevor sie alleine ließen. ,, Ku, weißt du, was das alles zu bedeuten hat?'' ,, Ku!'' ,, Ein Fest? Warum hast du mir denn nichts davon erzählt? Obwohl, nun ergibt alles Sinn.'' ,, Kuri, ku, ku.'' ,, Denkst du wirklich? Aber woher wollen sie wissen, ob es mir passt? Und dann noch Goldschmuck, ich mag Silber lieber.'', sprach ich und hob das Gewand hoch, welches aus schwarzer Seide bestand. Von außen war pechschwarz von innen aber goldenen. Es musste in stundenlange Handarbeit hergestellt worden sein und das nur für mich. Vorsichtig legte ich das Gewand zurück, da ich verhindern wollte, dass es schmutzig wurde. ,, Kuri!'' ,, Ich soll es jetzt schon anziehen?'' ,, KU!'', meinte das Duelmonster aufgeregt und schwebte um mich herum. Lächelnd blickte ich zu Kuriboh, bevor ich begann mich um zuziehen. Ganz vorsichtig strich ich die Seide glatt, die sich wie eine zweite Haut an mich schmiegte. Es war ungewohnt sowas teures zu tragen, auch wenn es nur für einen Tag war. Nachdem ich das Gewand erneut glatt gestrichen hatte, legte ich mir den Schmuck um. Etliche Ketten in verschiedenen Längen lagen um meinen Hals, sowie einige Ringe, die zu meiner Verwunderung die perfekte Größe hatten. Sogar Ohrringe fand ich, die genauso wie der Rest ziemlich auffällig waren. Ich sollte um jeden Preis auffallen, was ich eigentlich vermeiden wollte. Auf der anderen Seite wollte ich den Atem nicht verärgern, indem ich seine Geschenke ablehnte. Ein Seufzen entkam mir, als ich die Gefäße öffnete und Duftöle vorfand. Ich hatte nichts dagegen gut zu riechen, aber eine wandelne Parfümerie wollte ich nicht sein. Kopfschüttelnd schloss ich alle Gefäße wieder und öffnete stattdessen meinen Rucksack, wo ich meinen Kulturbeutel herausholte. In diesem befanden sich ein Miniparfüm, sowie einige Schminkutensilien. Mit dem Lippenstift färbte ich meine Lippen Dunkelrot und schminkte mir danach Smokey Eyes. ,, Nicht, Ku.'', meinte ich zu diesem, als das Fellknäuel sich einer meiner Schminkpinsel klauen wollte. Lachend nahm ich ihm diesen ab und legte ihn zurück in den Kulturbeutel, bevor ich mich erhob. Kurz überprüfte ich mein Aussehen im Spiegel und überlegte, ob ich so wirklich zum Fest gehen wollte. Mir wurde meine Entscheidung abgenommen, da Ku mich in Richtung Türe schob. ,, Ist ja gut, ich habe verstanden. Ich möchte, das du hier im Zimmer bleibst, Ku. Nicht das dir etwas passiert, zudem wissen nicht alle von dir und ich möchte keine Massenpanik auslösen.'', erklärte ich dem Duelmonster, welches daraufhin nickte. Kurz schenkte ich Ku ein Lächeln, bevor ich mein Zimmer verließ. Den Thronsaal zu finden war nicht schwer, denn die Musik, die aus diesem kam, war nicht zu überhören. So leise wie möglich schlich ich mich in den Saal hinein, damit niemand mich so schnell entdecken würde. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen und wollte dies so lange wie möglich vermeiden. Erleichtert stelle ich fest, dass mich niemand bemerkt hatte, sodass ich ungesehen mir ein Versteck suchen konnte, das ich hinter einer Säule fand. Ich ließ mein Blick durch den Saal wandern und erkannte viele Adlige, die sich von Sklaven bedienen ließen. Eine Sache, die ich nie gutheißen würde. Niemand hatte ein Leben als Sklave verdient, vor allem als sowas betitelt zu werden. Aber nur der Pharao konnte sie abschaffen, wenn er dies wollte. Verwirrt legte ich meinen Kopf leicht schief, als ich sah, dass Atem sich umsah, als würde er etwas suchen. Auf einmal sah der Bunthaarige in meine Richtung, sodass sich unsere Blicke trafen. Sekunden vergingen, bis ich beschämt zur Seite sah. Nach einem kurzen Moment blickte ich wieder nach vorne und erblickte Seth, welcher vor mir stand. Der Priester sprach zu mir, verstummte aber wieder, als ihm wieder einfiel, das ich eine andere Sprach spreche. Wie es schien, vergessen sie diesen Fakt andauernd. Mit einer Handbewegung signalisierte mir der Braunhaarige, das ich ihm folgten, sollten. Unser Ziel war der Pharao, der in seinen Thron saß und mich genau beobachtete, als wir zu ihm liefen. Ich schenkte Atem kurz ein Lächeln, verbeugte mich aber nicht, wie Seth es tat. Der Priester verwand wieder, um sich mit einem Adligen zu unterhalten, was mir recht war. Der Pharao winkte einen Sklaven herbei, sprach zu diesem und keinen Augenblick später wurde mir ein Becher hingehalten, den ich zögernd annahm. Da es sich sehr wahrscheinlich um ein alkoholisches Getränk handelte, trank ich keinen Schluck davon, sondern hielt den Becher nur fest. Deutlich spürte ich die Blicke der Adligen auf mir und war froh darüber mit dem Rücken zu ihnen zu stehen. Ungewollt war ich in den Mittelpunkt geraden, weil ich vor dem Bunthaarigen stand. Dieser saß weiterhin auf seinen Thron, machte nicht einmal die Anstalten sich zu erheben. Innerlich hoffte ich, das das Fest bald enden würde.
Stunden waren vergangen und ich stand mittlerweile neben dem Thron, um die Menschen zu beobachten. Es war einfach nur abartig, wie die Adligen die Sklaven behandelten, als seien sie Dreck. Bereits mehrmals hatte sich mein Griff um dem Becher verstärkt, da ich wütend geworden war. Mir war es ein Rätsel, das niemand bemerkt hatte, wie unwohl ich mich fühlte, immerhin stand ich angespannt da. Ab und zu mal konnte ich den Blick des Bunthaarigen auf mir spüren, doch tat so, als würde ich dies nicht bemerken. Zum zweiten Mal an diesen Tag entkam mir ein Seufzen über die Lippen, bevor ich meinen Kopf ein wenig senkte und in den Becher blickte. Ich war für solche Fester geschaffen, lieber würde ich mit Bakura durch die Wüste streifen. Ob der Grabräuber entkommen konnte? Bestimmt hatte er einen Plan gehabt und war den Wachen des Pharaos mit einer Leichtigkeit entkommen. Selbst wenn ich es niemals vor jemanden zugeben würde, vermisste ich Bakura. Das Leben im Palast war zwar sicherer, aber ich langweilte mich. Ich durfte weder Kochen noch selbst meine Kleidung säubern. Bücher lesen konnte ich ebenfalls keine, da ich ihre Sprache nicht lesen konnte. Bislang hatte niemand versucht mir auch nur ein Wort beizubringen, was mich sehr überrascht hatte. Schritte ertönten, weshalb ich aufsah und sah einen jungen Mann auf uns zukommen. Alleine sein Erscheinungsbild verriet mir, das er zu den Adligen gehörte. Sein Blick wanderte zu mir, was mir ein ungutes Gefühl bescherte. Dieser Typ war nicht ganz koscher. Er verbeugte sich, als er vor dem Pharao zum Stehen kam und sprach mit diesem. Plötzlich erhob Atem die Hand, weshalb der Mann verstummte. Etwas stimmte nicht, das spürte ich deutlich. Alleine das Steh in unsere Richtung blickte, sprach dafür. Auf einmal fühlte ich mich mehr als unwohl, weshalb ich beschloss den Thronsaal zu verlassen, was ich mit schnellen Schritten auch tat. Zwar hatte ich die Blicke alle auf mir dabei gespürt, doch dies war mir in diesen Moment egal gewesen. ,, Ku, ich bin wieder da.'', sprach ich, während ich die Türe meines Zimmers öffnete. Lachend lief ich zum Bett, als ich sah, wie das Duelmonster auf diesen auf und ab sprang. Schnell stellte ich den Becher noch auf dem Tisch ab, bevor ich mich zu Ku setzte. ,, Na du, wie es scheint, hast du hier viel Spaß gehabt. Das freut mich.'' ,, Ku?'' ,, Es war so schrecklich auf dem Fest. Sie haben mich angesehen, als sei ich eine Gottheit, nur weil ich neben dem Thron stand.'', erzählte ich dem Fellknäuel. Keinen Augenblick hörte ich, wie jemand in den Raum hereinkam. Entsetzte erkannte ich, das es sich dabei um den Adligen handelte, der mit Atem gesprochen hatte. ,, Was suchen sie hier!? Verlassen sie sofort mein Zimmer!'', rief ich aufgebracht und erhob mich, während Kuriboh vor mir flog und sich kampfbereit machte. Wusste ich es doch, das der Typ nichts Gutes bedeutete und sein Grinsen verstärkte dies nur. ,, Kommen sie mir nicht zu nahe, sonst schreie ich!'', sprach ich, auch wenn er kein Wort verstehen konnte. So schnell konnte weder ich noch das kleine Duelmonster reagieren, schlug er Ku zur Seite und packte mich an den Handgelenken. ,, KU!'' ,, Hol Hilfe!'', schrie ich zu Kuriboh, der daraufhin davonflog. Mit aller Kraft wehrte ich mich gegen den Anderen, tritt ihn und versuchte zu entkommen. ,, LASS MICH LOS!'', schrie ich so laut, wie ich nur konnte. Sekunden später vernahm ich ein Kreischen und alles bebte. Ich fiel auf meine Knie, nachdem ich losgelassen wurde und hörte die lauten Schreie der Menschen, die sich um Palast befanden. Was passierte hier!? Der Adlige erhob sich, drehte sich um und wollte aus meinem Zimmer verschwinden, als die Tür sich öffnete. Erleichtert sah ich, wie der Pharao mit seinen Wachen hereinkam. Zwar verstand ich nicht, was Atem sprach, doch ich ahnte es. Sich um Kopf und Kragen redend, wurde der Adlige von Wachen hinaus geschliffen. Dankbar nahm ich die Hand des Pharaos entgegen, welcher mich mit einem Ruck auf die Beine zog. Keinen Moment später klebte mir Kuriboh im Gesicht, was mich zum Lachen brachte, nachdem ich das Duelmonster in den Arm genommen hatte. „ Mir geht es gut, Ku. Danke, das du Hilfe geholt hast. Sag mal, weißt du, was gerade passiert ist?“ „ Ku!“ „ Wie, du möchtest es mir nicht sagen. Was wäre so schlimm daran?“ „ Kuri, ku, ku.“, gab das Fellknäuel von sich, was mich verwirrt. Was meinte Ku damit, das es besser für mich wäre, wenn ich es nicht wüsste? Mein Blick wanderte zu Seth, als dieser den Raum betrat und Atem etwas zu flüsterte. Sekunden später sahen die Beiden zu mir, was mich noch mehr verwirrte. Leicht legte ich meinen Kopf schief und sah sie fragend an. Mein Gefühl sagte mir deutlich, das etwas nicht stimmte.
Tag der Veröffentlichung: 20.06.2020
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