,, Lambert, ist alles in Ordnung?'' ,, Lass uns weiter reiten.'', sprach der Hexer und trat Isa in die Flanken. Mein Blick wanderte vom Älteren zum Dorf, welches in der Ferne zu erkennen war. Besorgt sah ich zu Lambert, der angespannt im Sattel saß und in Gedanken versunken schien. Dies bereitete mir Sorge, denn so hatte ich meinen Freund noch nicht erlebt. Dieses Dorf musste etwas mit Lamberts Verhalten zu tun haben, sonst könnte ich mir es nicht anders erklären. ,, Lambert. Ich mache mir Sorgen um dich.'' ,, Sei ruhig, Katharina.'' ,, Nein, das werde ich nicht! Etwas stimmt nicht und das spüre ich deutlich. Ich bin nicht blöd, auch wenn du das denkst. Ich bemerke es, wenn du angespannt im Sattel sitzt und in Gedanken versunken bist. Und es hat eindeutig etwas mit dem Dorf zu tun. Mir ist es nicht wichtig, wenn du mir den Grund dafür nicht nennen willst, aber höre verdammt nochmal damit aufzutun, als wäre nichts!'', meinte ich aufgebracht und zog leicht an Stars Zügeln, damit sie stehen blieb. Dies wiederum zeigte dem Hexer deutlich, das er seine nächsten Worte gut überdacht sein mussten. Schon einmal hatte ich ihm aus Wut ein Rudel Ghule auf den Hals gehetzt und ich würde es wieder tun. ,, Komm!'', hörte ich den Braunhaarigen sagen, weshalb mir ein Seufzen entkam. Mit einem leichten Tritt in den Flanken signalisierte ich der Schimmelstute, das sie sich wieder in Bewegung setzten, sollte. Für einen Moment sah ich nochmals auf das Dorf herab und verstand nicht, warum Lambert dieses mied. Hatte es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun, von der er niemals sprach? Auch wenn der Ältere es mir niemals selbst erzählt hatte, wusste ich, dass sein Vater die Schuld dafür trug, das er zum Hexer geworden ist. Doch die Vergangenheit konnte niemand mehr ändern und dies musste Lambert langsam akzeptieren.
Mit etwas Abstand folgte ich meinem Freund, bis wir das nächste Dorf erreicht hatten. ,, Bring die Pferde weg.'', meinte der Hexer und drückte mir Isas Zügel in die Hand. Niemals zuvor hatte er sich mir gegenüber so verhalten, was mich schockierte. Seine Stimme, sie war so monoton gewesen. ,, Kommt ihr beiden, ich bringe euch erst mal wo unter und dann bekommt ihr euch etwas zum Fressen.'', meinte ich zu den Pferden, während ich nach einer Scheune Ausschau hielt. ,, Verzeihung!'', rief ich und lenkte somit die Aufmerksamkeit eines Stallburschen auf mich. ,, Habt ihr noch zwei Plätze für die Nacht frei? Natürlich würde ich dafür bezahlen.'', erklärte ich dem Jungen, der mir zunickte. Seine Augen wurden groß, als ich einen kleinen Diamanten in die Hand drückte. ,, ich werde die Pferde selbst absatteln, aber bring ihnen bitte Heu zum fresse.'', kaum hatte dieser Satz meine Lippen verlassen, nickte der Stallbursche eifrig und verschwand. Kopfschüttelnd sah ich ihm nach, bevor ich mich um Star und Isa kümmerte. Suchte ihre Körper nach Wunden ab und überprüfte die Hufe. Nachdem ich dies erledigt hatte, streichelte ich den Pferden noch kurz durchs Fell und begab mich danach auf die Suche nach Lambert. Doch ich ahnte bereits, wo ich ihn finden würde und meine Vorahnung bestätigte sich, als ich Taverne betrat. Obwohl diese ziemlich gut besucht war, erblickte ich schnell den Hexer, welcher sich im hintersten Teil aufhielt. Mit gesenkten Blick ließ ich mich auf eine der Bänke nieder, die außerhalb von Lamberts Blickfeld lagen. Ich könnte nicht einfach neben ihm sitzen und tatenlos zu sehen, wie er sich betrank. Auch wenn dies bei einem Hexer etwas länger dauern würde, als bei einem normalen Menschen. Schnell wand ich meinen Blick ab, als der Braunhaarige die Blicke einer jungen Frau erwiderte. Lambert und ich führten eine offene Beziehung, da ich wusste, dass er mir niemals treu sein würde. Als ich Eskel davon erzählt hatte, hielt er mir eine Predigt, wie dumm ich doch sei. Aber ich liebte Lambert nun mal und Gefühle konnte man nicht einfach so abstellen. Ruckartig erhob ich mich und verließ die Taverne. Ich hatte einen Entschluss gefasst, ich würde zurück zum unbekannten Dorf reiten und herausfinden, warum der Älter es mied. ,, Verdammt!'', fluchte ich, als es anfing zu regnen und zog mir meinen Umhang an. Mit schnellen Schritten lief ich zum Stall, wo ich wieder auf den Jungen traf. ,, Ich habe die Pferde gefüttert.'' ,, Vielen Dank. Ich habe eine weitere wichtige Aufgabe für dich. Dieses Pferd gehört einem Hexer und darf auch nur diesem ausgehändigt werden.'', erklärte ich dem Jüngeren, zeigte dabei auf Isa. Der Stallbursche nickte und half mir dabei Star zu satteln. Tief zog ich mir die Kapuze meines Umhangs ins Gesicht, als ich aus dem Stall ritt. Beruhigend klopfte ich der Schimmelstute gegen den Hals und betrachtete den Platzregen. Nun gab es kein zurück mehr und die Wege von mir und Lambert würden sich auf unbestimmte Zeiten trennen. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie der Ältere darauf reagiert, wenn ihm bewusst wurde, das ich fort war. Aber mir blieb keine andere Wahl, ich musste herausfinden, was den Hexer und das Dorf verband.
,, Ruhig Star, wir haben es bald geschafft. Schau, da vorne ist bereits das Dorf.'', sprach ich und strich der Stute beruhigend über den Hals. Der Regen prasselte auf uns nieder und es war kein Ende im Sicht. Dunkle Wolken schwebten über unsere Köpfe hinweg und in der Ferne vernahm ich das Geräusch von Donner. Dieser Sturm würde noch einige Zeit andauern, weshalb ich erleichtert aufseufze, als wir das unbekannte Dorf erreichten. Achtsam blickte ich mich um und erkannte, dass die Mehrheit der Hütten leer standen. Nur in der Taverne brannte licht, weshalb ich Star zu dieser lenkte.. ,, Endlich haben wir es geschafft.'', meinte ich erleichtert und rieb die Schimmelstute mit etwas Heu trocken, nachdem wir unterm Dachvorsprung standen. Während ich mit dem Heu über das Fell fuhr, wanderten meine Gedanken zu Lambert. War diesem bereits aufgefallen, das ich verschwunden war? Bestimmt war er froh darüber mich endlich loszuhaben und vergnüge sich weiterhin mit anderen Frauen. Dieser Fakt versetzte mir einen Stich ins Herz. Star wieherte auf, riss mich somit aus den Gedanken. Die Stute stupste mich mit ihrer Nase an, als wollte sie mich damit aufmuntern. ,, Danke Star, aber mir geht es gut.'', sprach ich und strich ihr über die Mähne. Nachdem Star versorgt war, begab ich mich in die Taverne. Zu meinem Erstaunen wir diese voll und es herrschte eine gute Stimmung. Ich strich mir die Kapuze vom Kopf, bevor ich den Umhang ganz auszog, welcher an mir klebte wie eine zweite Haut. ,, Was sehe meine Augen da, eine unbekanntes Gesicht.'', vernahm ich eine männliche Stimme und keinen Augenblick später verstummte jedes Gespräch. Alle Augenpaare lagen auf mir, doch einschüchtern ließ ich mich davon keineswegs. Ich hatte einen Gabelschwanz Angriff überlebt und einen Silberbasilisken aufgezogen und war Monate lang mit Hexern unterwegs gewesen. ,, Was wollen sie hier?'' ,, Der Sturm zwang mich eine ungewollte Rast einzulegen.'', log ich bewusst und lächelte kurz. Einen Augenblick später winkte mich ein schwarzhaariger Mann zu sich, der seine besten Jahre bereits hinter sich hatte. ,, Setzen sie sich. Schnaps?'' ,, Nein danke, ich trinke keinen Alkohol. Mir scheint, als würden hier nicht oft Fremde vorbeikommen.'' ,, Unser Dorf ist den meisten unbekannt.'' ,, Verstehe. Ich habe viele leerstehende Hütten entdeckt, wie kam es dazu?'' ,, Vor vielen Wintern erschien ein Hexer und schlachtete die Bewohner ab, nur weniger entkamen damals.'' ,, W-Wissen sie den Grund für dieses Massaker?'', stellte ich die Frage und wollte nicht glauben, was mir erzählt wurde. Das Lambert kein Mitgefühl besaß und schnell überreagierte, war mir bewusst, doch fast ein ganzes Dorf niedermetzeln traute ich ihm nicht zu. ,, Es wird erzählt, das die Familie des Hexers hier gelebt haben soll.'' ,, Seine Familie? Sie meinen, seine Mutter und sein Vater?'', fragte ich den älteren Mann, der als Antwort nickte. Nun ergab alles Sinn, warum der Hexer dieses Dorf gemieden hatte und mir nichts davon erzählen wollte. Wie konnte Lambert nur seine eigene Familie umbringen? Dass er seinen Vater hasste, war mir bekannt, aber über seine Mutter hatte er nur gut gesprochen. ,, H-Hieß der Hexer Lambert?'' ,, Woher kennen sie seinen Namen?'' ,, I-Ich kenne ihn.'' ,, Sie wird den Hexer zu uns führen!'', schrie plötzlich ein anderer Mann. ,, Nein! Das ist nicht wahr, i-'' ,, Wir müssen sie töten, sonst kommt der Hexer!'' ,, Tötet sie!'', schrien die Leute, was mich schockierte. Ruckartig erhob ich mich, rannte in Richtung Türe, doch erreichte sie nicht. Ein starker Schmerz am Bein zwang mich auf die Knie und geschockt starrte ich auf das Messer, welches knapp über meinem Fußgelenk steckte. Panisch sah ich mich nach einer Waffe um, mit der ich mich verteidigen könnte, aber es befand sich keine in meiner Nähe. ,, Jetzt bist du dran, Hure.'', gab ein fetter Mann von sich und kam mit einem Beil auf mich zu. ,, NEIN!'', schrie ich, als er ausholte und hielt meine Arme schützend vor mein Gesicht. Im selben Moment nahm ich im Augenwinkel wahr, wie die Türe aufschwang und Alghule hineinstürmte. ,, TÖTET SIE, TÖTET SIE ALLE!'', befahl ich den Kreaturen und vernahm Sekunden später die angsterfüllten Schreie der Dorfbewohner. Hörte das Weinen der Frauen und Kinder von draußen und ihre Hilfeschreie. Das Reißen von Fleisch und das Knacksen der brechenden Knochen. Meine Augen hielt ich fest geschlossen und mir wurde bewusst, das ich selbst zum Monster geworden war. Ich hatte bewusst dein Tod unschuldiger und vor allem Kinder in Kauf genommen, um mein eigenes Leben zu retten. Minuten verstrichen, bis ich leicht angestupst wurde. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und erkannte einen Alghul vor meinem Gesicht, dessen Mund blutverschmiert war. Der Leichenfresser wand sich von mir ab und vergrub seine Zähne in den nächstbesten Körper eines Dorfbewohners. Mein Blick wanderte durch die Taverne, erkannte abgerissene Gliedmaßen und Pfützen aus Blut. Mit zittriger Hand griff ich nach dem Messer, welches immer noch in meinem Bein steckte und zog es heraus. Fest biss ich mir dabei auf die Lippe, damit kein Schmerzenslaut diese verließ. Blut floss aus der tiefen Wunde heraus und sie tat höllisch weg, als ich mich erhob. Humpelnd verließ ich die Taverne und lief zu Star, um aus einen der Satteltaschen ein Verband herauszuholen. Erleichtert stellte ich fest, dass die Stute unverletzt war, dafür aber panisch. ,, Alles ist gut Star. Ich bin da, dir wird nichts geschehen.'', versuchte ich mein Pferd zu beruhigen, was mir auch gelang. Ein Zischen entkam mir, als ich über die blutende Wunde eine Salbe strich und den Verband fest anlegte. Danach hievte ich mich auf Stars Rücken und verließ Lamberts Heimatdorf. Schmerzlich wurde mir bewusst, das ich auf Eskels Wahnung hätte hören sollen, doch ich war blind vor Liebe gewesen. Lambert würde niemals sowas wie Liebe empfinden können oder Mitleid. Hätte er mir seine Vergangenheit nicht verschwiegen, wäre ich nicht ins Dorf geritten und die Dorfbewohner würden noch leben. Aber an ihren Tod war ich zum einen Teil auch schuld, da ich unbewusst die Alghule gerufen hatte. ,, Dieses gottverdammte Dorf.'', murmelte ich vor mich hin und wischte mir die kommenden Tränen weg.
Der Wind pfiff mir um die Ohren, während ich mich um einen geeigneten Unterschlupf umsah. Hinter mir wieherte Star auf, als einige Meter entfernt von uns ein Blitz in einen Baum einschlug, der daraufhin Feuer fing. Dank des Regens würde diese kurz darauf gelöscht, sodass es keine Gefahr mehr darstellte. ,, Es ist alles in Ordnung Star, du brauchst keine Angst zu haben.'', beruhigte ich sie und strich dabei durch ihre durchnässte Mähne. Seit Stunden streiften wir durch ein dichtes Waldstück, in der Hoffnung einen trockenen Ort zu finden. Abermals rutschte die Schimmelstute dank dem matschigen Untergrund aus und konnte geradeso das Gleichgewicht halten. Erleichtert atmete ich aus, als ich einen Höhleneingang entdeckte und steuerte Star in diese Richtung. Zwar bestand die Möglichkeit, das diese bewohnt war, aber eine andere Wahl hatten wir nicht. Ich stieg von der Stute hinab, als wir den Höhleneingang erreichten und führte sie ins Innere. Zu meinem Erstaunen straf ich auf drei Männer, die mich verdutzt anblicken. Sie saßen um ein Lagerfeuer herum und schienen friedlich gestimmt zu sein. ,, Suchst wohl auch einen trocknen Platz, während des Sturms, Mädchen. Komm setz dich zu uns. Keiner wird dir etwas antun.'' ,, Vielen Dank für das Angebot.'', sprach ich, bevor ich mich schnell um Star kümmerte, danach setzte ich mich ans Feuer. ,, Mein Name ist Honn und das sind meine Söhne Jacob und Veyt.'' ,, Es freut mich euch kennenzulernen. Ich heiße Katharina und das ist Star.'', erklärte ich ihnen und zeigte auf die Schimmelstute. ,, Seid ihr Händler?'' ,, Nein, wir sind Bauern. Wir waren auf der Jagd, als der Sturm uns in diese Höhle zwang. Warum seid ihr unterwegs Katharina?'' ,, Ich habe bis vor kurzem jemanden begleitet, doch unsere Wege haben sich getrennt. Nun bin ich auf der Suche nach einem Ort, wo ich mich fürs Erste niederlassen kann.'' ,, Dann komm mit uns nach Weißgarten.'', kaum hatte dies einer der jungen Männer ausgesprochen, nickte ich ohne zu zögern. Mir blieb keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen, auch wenn die Möglichkeit hoch war Lambert irgendwann anzutreffen.
Honn und seine beiden Söhne waren wirklich sehr nett zu mir, was mich ziemlich überraschte. Sie stellten mir keine weiteren Fragen oder versuchten etwas über meine Vergangenheit herauszufinden. ,, Das Wetter klärt langsam auf.'' ,, Da haben sie recht, Honn. Trotzdem sollten wir lieber noch etwas abwarten.'', meinte ich, während mich Star anstupste. Die Stute spürte das meine Trauer nicht verschwunden war und wollte mich aufheitern. ,, Ein sehr treues Pferd. Das erkenne ich sofort.'' ,, Star und ich haben schon viel erlebt. Sie bedeutet mir sehr viel, zudem war sie ein Geschenk von jemanden gewesen. Bevor ich sie bekam, konnte ich mich nicht einmal im Satteln halten.'', erklärte ich ihnen und lächelte bei der Erinnerung, wie Eskel mit dem Kopf geschüttelt hatte, als ich einmal vom Sattel gefallen war. ,, Vater, wir sollten los. Mutter macht sich bestimmt Sorgen um uns.'', sprach auf einmal einer der jungen Männer und erhob sich. Wir taten es gleich und verließen kurz darauf die Höhle. Der Boden war zwar noch matschig, doch dies würde kein Hindernis sein. Ich schwang mich auf den Rücken der Schimmelstute und blickte zu den Männern. Einer von Honns Söhnen bemerkte mein Blick und blickte mich aus seinen braunen Augen an. Wie Lambert besaß er braunes Haar und auch seine Größe schien er zu haben. ,, Mein Name ist Jacob.'' ,, Woher wusstest du, das ich gerade fragen wollte, wer wer ist? Nun ja, wir sollten los, bevor die Nacht anbricht. Es ist hier draußen nicht sicher.'' ,, Kennen sie den Weg nach Weißgarten, Katharina?'', wurde ich von Honn gefragt und schüttelte den Kopf. Den genauen Weg kannte ich nicht, da Lambert mit mir meistens quer durch die Wildnis gewandert war. Leicht schüttelte ich den Kopf, um nicht mehr an den Hexer denken zu müssen. Dieses Kapitel in meinen Leben war abgeschlossen und ich sollte es am besten vergessen. ,, Dann zeigen wir ihnen den Weg.''
Sanft strich ich Star durch die Mähne, als sie unruhig wurde. In der Nähe musste sich Gefahr befinden und nicht in der Form eines Monsters. ,, Ruhig, Star.'' ,, Was ist mit ihr?'' ,, Sie spürt, wenn sich Gefahr in der Nähe befindet. Es handelt sich aber um keine Monster.'', erklärte ich Veyt, welcher neben seinen Vater lief. Ich ritt auf der Schimmelstute ganz links, neben mir lief Jacob, danach kam Veyt und auf der rechten Seite lief Honn. ,, Woher willst du das wissen?'' ,, Sagen wir es so, ich weiß es einfach. Daher sollten wir auf unsere Umgebung genau achten, nicht das wir noch in eine Falle tappen oder überrascht werden.'' ,, Bist du eine Adlige?'' ,, Wie bitte?'' ,, Ob du adlig bist? Du redest so anders.'' ,, Nein, ich bin keine Adlige. Ich stamme nur von einem anderen Kontinent und habe eine andere Redensart. Falls ihr etwas nicht verstehen solltet, sagt mir das bitte.'' ,, Wie alt bist du?'' ,, Veyt frag sie nicht aus.'' ,, Es ist schon in Ordnung. Ihr könnt ruhig Fragen. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt und werde im nächsten Winter dreiundzwanzig.'' ,, Warum bist du nicht verheiratet?'' ,, Weil ich es nicht möchte. Ich reise viel umher und setzte mich damit viele Gefahren aus. Auch habe ich keine Familie mehr, daher auch keine Verpflichtungen.'', erklärte ich den Männern und dachte für einen kurzen Moment an meine Familie. Natürlich vermisste ich sie sehr, doch mir bewusst, dass es ihnen gut ging. Ich musste nach vorne sehen, auch wenn es schwierig war.
Die Sonne ging bereits unter, als wir Weißgarten erreichten. ,, Hast du gut gemacht, Star. Ich bin stolz auf dich.'', meinte ich zur Stute und brachte sie in den Stall unter, welcher im Besitz von Honn und seiner Familie war. Meine Hände verkrampften sich um die Zügel, als ich wieder an Lambert denken musste. Ob er mich suchte? Wahrscheinlich war er glücklich darüber mich endlich loszuhaben. ,, Ach verdammt.'', flüsterte ich, bevor ich mir die Tränen wegwischte, die meinen Wangen hinunterflossen. ,, Alles in Ordnung?'', ertönte plötzlich die Stimme von Jacob hinter mir, weshalb ich mich erschrak. Ich hatte nicht mitbekommen, wie er den Stall betreten hatte. ,, J-Ja, alles in Ordnung. Ich werde mich nur noch kurz um Star kümmern.'', meinte ich schnell, in der Hoffnung der Andere würde mir dies abkaufen. Nachdem mein Pferd versorgt war, begab ich mich mit dem jungen Mann in die Hütte. Kaum hatten wir die Tür geöffnet, kam eine braune haarige Frau mittleren Alters uns entgegen. ,, Du musst Katharina sein. Mein Mann hat mir schon von dir erzählt. Mein Name ist Marie.'', stellte sich Honns Ehefrau mir vor, weshalb ich sie schüchtern anlächelte. Sie war so lieb zu mir, obwohl sie mich nicht einmal richtig kannte. ,, Es ist schön sie kennenzulernen, Marie. Wie sie bereits wissen, heiße ich Katharina. Ich bin ihnen und ihren Mann unendlich dankbar dafür, dass ich vorerst bei ihnen wohnen kann.'' ,, Bist du adlig?'' ,, Mutter, die Frage habe ich ihr auch gestellt. Katharina ist keine.'' ,, Nicht?'' ,, Nein, bin ich nicht. Daher, wo ich stamme, spricht jeder so. Falls sie also etwas nicht verstehen sollten, bitte sagen sie mir dies.'' ,, Dutze mich, Kind. Ich fühle mich sonst so alt.'' ,, Ich werde es versuchen.'', erklärte ich Marie und wurde danach zum Esstisch geführt. An diesen saßen Honn und Veyt, die bereits aßen. Auf dem Esstisch konnte ich Brot, Fisch und einige Gemüsesorten entdecken. Nachdem ich mich gesetzt hatte, nahm ich ein wenig vom Brot und biss davon ab. Es war ziemlich frisch und sogar noch etwas warm. Im Augenwinkel nahm ich war, wie Jacob sich neben mich setzte, bevor er nach einem Fisch griff. Kam es mir nur so vor oder suchte er bewusst meine Nähe? Selbst wenn es so war, ich war für eine neue Beziehung nicht bereit. Dafür liebte ich Lambert immer noch zu sehr. Es würde nicht einfach werden den Hexer aus meinem Gedächtnis verbannen und es würde Zeit kosten, Zeit die ich nicht hatte. ,, Schmeckt es dir nicht, Katharina?'' ,, Wie bitte? Oh, verzieh. Ich war nur in Gedanken gewesen.'', erklärte ich Marie, die mich daraufhin anlächelte.
Nachdenklich starrte ich ins Feuer vom Ofen, während es draußen in Strömen regnete. Mein Zeitgefühl sagte mir, das es bereits nach Mitternacht war, doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Zu viele Gedanken hielten mich vom einschlafen ab. Vor allem ein Gedanke, nämlich wie Lambert reagiert hat, als ihm bewusst wurde, das ich weg bin. Hatte er mich gesucht oder kam ihm dies nur recht? ,, Katharina, warum bist du wach?'' ,, Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Jacob.'' ,, Der Regen hat mich geweckt. Also?'' ,, Scheinbar hast du ebenfalls einen leichten Schlaf, nicht so wie der Rest.'' ,, Mein Bruder würde sogar schlafen, wenn Monster das Dorf angreifen würde.'' ,, Jeder ist anders, aber das ist auch gut so.'' ,, Warum bist du nun wach?'' ,, Ich denke zu viel nach. Du erinnerst dich doch bestimmt daran, dass ich euch erzählt habe, das ich mit jemanden unterwegs war. Nun ja, ich war mit dieser Person zusammen.'' ,, Tut mir leid.'' ,, Muss es dir nicht. Jeder hatte bereits geahnt, das die Beziehung in die Brüche gehen wird. Eskel hat mich sogar mehrmals davor gewarnt.'' ,, Eskel? Meintest du nicht, du hast keine Verwanden?'' ,, Habe ich auch nicht. Eskel ist mein beste Freund. Er ist ein Hexer.'' ,, E-Ein Hexer? So wie der weiße Wolf?'' ,, Genau, wie Geralt. '' ,, W-Warte, warst du mit einem Hexer zusammen?!'' ,, Das war ich, nämlich mit Lambert. Jacob, du musst mir einen Gefallen tun. Eskel wird Star wieder erkennen, sollte er sich sehen, da bin ich mir sicher. Falls das passieren sollte, streite ab, dass du mich kennst oder sage, dass ich das Pferd abgegeben habe. Von mir aus kannst du ihm auch ein Märchen erzählen. Ich weiß, wir kennen uns kaum und ich kann von dir so gesehen keinen Gefallen verlangen, aber bitte mache das für mich.'' ,, Wie soll ich so einer Schönheit nur einen Gefallen abschlagen.'' ,, Nenne mich nicht so.'', sprach ich mit geröteten Wangen und blickte verlegen zur Seite.
Es war bereits Mittag, als Lambert den Stall betrat, indem sein und Katharinas Pferd untergebracht war. Sein Gefühl sagte ihm, das etwas nicht stimmte und als er nur Isa vorfand, bestätigte sich dies. ,, Fuck!'', fluchte der Hexer laut und suchte den Stalljungen auf, der die anderen Pferde versorgte. ,, Junge, wo ist das zweite Pferd?'' ,, Die Frau hat es mitkommen.'' ,, Hatte sie kurze braune Haare und blaue Augen?'' ,, Hatte sie. Sie meinte, das ich das Pferd nur an einen Hexer herausgeben darf.'', sprach der Junge, während er dabei auf Isa zeigte. Lambert biss sich innerlich in die Backe und ahnte bereits, wo Katharina hingeritten sein konnte. ,, Warum muss dieses Weib auch so verdammt neugierig sein!?'', zischte Lambert, bevor er zu seinem Pferd lief. Isa spürte, das ihr Besitzer wütend war und ließ sich ohne Probleme aus dem Stall führen. Mit Schwung schwang sich der Hexer auf den Rücken des Pferdes und trat diesem fest in die Flanken. Lambert wusste, das die Zeit gegen ihm lief und das Katharina das Dorf mittlerweile erreicht haben musste. Ihm hatte es bereits merkwürdig vorkommen müssen, als die Jüngere die Taverne verlassen hatte. Natürlich war dem Hexer der traurige Blick seiner Freundin nicht entgangen, nachdem er die Blicke einer anderen Frau erwidert hatte. Sie führten eine offene Beziehung, wie es Katharina immer erwähnte. Warum sollte es ihm dann interessieren, wie es der Jüngeren ging? ,, Schneller du Gaul!'', schrie der Braunhaarige Isa an, die bereits ihr Bestes gab. Sie hatten das Dorf fast erreicht, als Isa aufwieherte und ruckartig stehen blieb. Gerade als Lambert abermals sein Pferd beschimpfen wollte, erkannte er den Grund, warum sein Pferd stehen geblieben ist. Alghule. Sein Heimartdorf war voller Alghule. Ein Zeichen das Katharina eindeutig dort gewesen war. ,, Fuck, das darf doch nicht wahr sein.'', fluchte Lambert, stieg von Isa hinunter und zog sein Silberschwert.
Ein wenig außer Atmen steckte der Hexer sein Schwert zurück und begann nach Spuren seiner Freundin zu suchen. Während des Kampfes war im aufgefallen, das die meisten Alghule aus der Taverne gekommen waren, weshalb er beschloss, als Erstes dort nachzusehen. Lambert schob die Tür ganz auf und erblickte ein Massaker. Überall lagen angefressene Körperteile herum und ausgeweitete Leichen. Die Dorfbewohner waren eindeutig durch die Monster gestorben, wie Lambert feststellte. Der Hexer wollte die Taverne verlassen, als ihm einige Bluttropfen und ein blutverschmiertes Messer. Lambert ging in die Hocke, hob das Messer auf und betrachtete das Blut. Es war hell, sehr hell. Sofort fiel ihm nur eine Person ein, die so helles Blut besaß, nämlich Katharina. Der Braunhaarige ließ die Waffe fallen und folgte danach den hellen Blutspuren, die in nach draußen führten. ,, Eindeutig von Star.'', murmelte der Hexer leise, nachdem er Hufspuren gefunden hatte. Zu seinem Glück hatte Katharina kleine Sterne in die Hufeisen ihres Pferdes gravieren lassen, sodass es einfach zu erkennen war, das die Spuren von Star stammten. Frustriert fuhr sich Lambert durchs Haar, als ihm bewusst wurde, das er seine Freundin suchen müsste. Eskel und Geralt würden ihm die Hölle heiß machen, sollte er im Winter ohne die Jüngere auftauchen.
Mittlerweile gestand sich Lambert ein, das er seine Freundin falsch behandelt hatte, doch ihm war keine andere Wahl geblieben. Katharina hätte ihn für ein Monster gehalten, wenn er ihr erzählt hätte, was er damals in seinem Heimatdorf getan hatte. Nun aber wusste die Jüngere die Wahrheit und mied ihn. Dem Hexer war bewusst, das Katharina ihn sonst längst aufgesucht hätte, nach der Sache im Dorf. ,, Fuck.'', hörte man den Braunhaarigen sagen, als ihm auffiel, dass Stars Spuren verschwunden waren. Er hatte keinen Anhaltspunkt, wo sich die Jüngere aufhalten konnte. Sie könnte überall sein.
Lambert brachte Isa zum Stehen, als sie den Innenhof von Kaer Morhen erreichten. Hier hatte er Katharina zum ersten Mal gesehen und kennengelernt. Der Hexer hatte sich Zeit gelassen die Festung aufzusuchen, sodass der erste Schnee bereits gefallen war. Langsam stieg der Braunhaarige von seinem Pferd und führte dieses in den Stall. Dort standen Plötze und Scorpion, die brav ihr Heu aßen. Nachdem Isa zwischen den zwei Pferden stand und ebenfalls sich über das Heu hermachte, begab sich Lambert nach drinnen. Kaum hatte dieser die große Halle betreten, blickten Eskel und Geralt zu ihm. ,, Habt euch lange Zeit gelassen. Wo ist Katharina? Im Stall?'', fragte Eskel den Jüngeren und schob ihm ein Krug zu, nachdem Lambert Platz genommen hatte. ,, Abgehauen.'' ,, Abgehauen?'' ,, Die Kleine ist abgehauen.'' ,, Lambert! Was soll das heißen, Katharina ist abgehauen?!'' ,, Sie ist halt abgehauen. Keine Ahnung, wo sie sich herumtreibt.'', meinte der Hexer und zuckte mit den Schultern, bevor er einen Schluck aus dem Krug nahm. Diesen ließ der Braunhaarige fallen, als Eskel ihn am Kragen packte. ,, Du solltest auf sie aufpassen!'' ,, Eskel, beruhige dich.'', sprach Geralt, der sich ebenfalls erhoben hatte. Der weiße Wolf konnte verstehen, warum Eskel so reagierte. Katharina war ein Teil ihrer Familie geworden. ,, Was hast du angestellt, das sie abgehauen ist, Lambert?'' ,, Ihre verdammte Neugier war daran schuld.'' ,, Sie wollte alles über deine Vergangenheit herausfinden. Seit wann seid ihr getrennt Unterwegs?'' ,, Seit Sommer.'' ,, Seit Sommer!? Lambert, ist dir überhaupt bewusst, was alles hätte passieren können? Wir reden hier über Katharina!'', sprach Eskel und riss sich zusammen. Ihm hätte es klar sein müssen, das die Beziehung zwischen der Jüngeren und dem Hexer nicht lange halten würde. ,, Reg dich ab, Eskel. Die Kleine lebt bestimmt noch.'' ,, Falls du es vergessen haben sollst, sie kann Monster kontrollieren! Wenn Katharina es wollte, könnte sie einen Krieg beginnen, den wir nicht gewinnen würden.'' ,, Da gebe ich Eskel recht. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie selbst höhere Vampire Befehle geben kann. Ich werde Triss fragen, ob sie weiß, wo Katharina ist.'' ,, Warum sollte sie es wissen?'' ,, Die beiden verstanden sich gut. Ich nehme an, Katharina hat jemanden aufgesucht, den sie vertraut oder kennt.''
,, Sie ist nicht bei Triss?'' ,, Nein, ist sie nicht.'' ,, Verdammt, wo könnte sie sein?'', stellte Eskel die Frage und überlegte, welche Orte Katharina kannte. Während die anderen zwei Hexer überlegten, saß Lambert mit verschränkten Armen da. Er befand sich seit mehreren Tagen auf Kaer Mohren und das einzige Gesprächsthema lautete Katharina. Zwar verstand er, warum es so wichtig war die Jüngere zu finden, doch wollte diese erstmal nicht wiedersehen. Ihm war bewusst, das das Aufeinandertreffen nicht gut ausgehen würde. ,, Lambert, kennst du einen Ort?'' ,, Warum sollte ich einen kennen?'' ,, Du warst lange mit ihr unterwegs.'' ,, Und?'' ,, Ich frage mich wirklich, wie Katharina sich in dich verlieben konnte.'', gab Eskel von sich, sodass dem jüngeren Hexer der Kragen platze. ,, Halt deine Fresse!'', kaum hatte Lambert dies ausgesprochen, wurde Geralt bewusst, das Katharina ihm doch wichtiger war, als er zugeben würde. ,, Hört auf zu streiten. Wir sollten sie suchen gehen. Nur um sicherzugehen, dass es ihr gut geht.'' ,, Und wenn wir sie gefunden haben, was dann?'' ,, Das werden wir dann sehen, doch wir sollten mit allem rechnen.'' ,, Also mit einer Monsterarmee.''
Die drei Hexer waren bereits einige Wochen unterwegs, als sie Weißgarten erreichten. Während Lambert über die Kälte fluchte, beobachtete Eskel die Umgebung genau. Sie hatten in verschiedenen Dörfer nach Katharina gefragt, doch niemand hatte die junge Frau gesehen. Es war so, als wäre sie spurlos verschwunden. ,, Lambert, sei leise.'' ,, Warum suchen wir sie noch? Die Kleine wird bestimmt bei einem Monster in einer Höhle sitzen und glücklich sein.'' ,, Ihr beiden sollt damit aufhören.'', sprach Geralt, der mit dem Nerven langsam am Ende war. Eskel und Lambert stritten sich beinah stündlich und immer war die Braunhaarige der Grund dafür. ,, Wir sollten die Nacht über hier bleiben und uns morgen umhören. Eskel, suchst du einen Stall für die Pferde?'' ,, Kann ich machen.'' ,, Lambert und ich warten dann in der Taverne auf dich.'', und damit stieg der weiße Wolf von Plötze hinunter.
Es hatte nicht lange gedauert, bis Eskel einen geeigneten Stall gefunden hatte, wo die Pferde über Nacht bleiben konnte. Der Stall war klein und wie der Braunhaarige erkennen konnte, stand ein Schimmel in diesen. Der Hexer drehte sich zum Pferd um, nachdem dieses gewiehert hatte, als er an der Box vorbeigegangen war. Es schien als würde der Schimmel ihn kennen und wollte ihn begrüßen. Eskel begab sich näher an das Tier heran und musterte es. ,, Star.'', entkam es dem Hexer. Die Schimmelstute wieherte abermals, als wollte sie bestätigen, dass sie es war. Wenn Star sich in Weißgarten befand, dann würde Katharina dies ebenfalls. Niemals würde die Jüngere das Pferd, welches sie von Vesemir geschenkt bekommen hatte, hergeben. ,, Wem gehört das Pferd?'', stellte er dem jungen Mann die Frage, dem scheinbar den Stall gehörte. ,, Warum wollen sie das wissen?'' ,, Den Grund musst du nicht wissen. Wo ist die Frau, die das Pferd hergebracht hat?'' ,, Sie ist nicht hier.'' ,, Lüge mich nicht an. Sie würde Star nicht hergeben.'' ,, Katharina ist im Haus.''
,, Katharina! Die Frau vom Wirt bekommt ihr Kind!'' ,, Jetzt schon!? Es sollte doch erst in zwei Wochen kommen!'', meinte ich schockiert und legte schnell das Kräuterbuch zur Seite, welches ich gelesen hatte. Ich war ungewollt die Ärztin von Weißgarten geworden, nachdem die Dorfbewohner bemerkt hatten, dass ich mich mit Kräuter auskannte. Schnell schnappte ich mir meine Kräutertasche und rannte Jacob hinterher. Dieser klebte regelrecht wie eine Klette an mir, sodass das Gerücht umging, das wir bald heiraten würden. Aber dies würde niemals passieren, da ich erstens noch nicht über Lambert hinweg war und zweitens, weil ich beschlossen hatte keinen weiteren Mann zu lieben. ,, Seit wann hat sie die Wehen?'' ,, Keine Ahnung, der Wirt hat mich eben erst um Hilfe gefragt.'' ,, Warum lernen die Leute nicht, das sie so schnell wie möglich zu mir sollen, wenn etwas nicht stimmt. Ich nehme ja nicht einmal Geld für meine Arbeit.'', schimpfe ich und betrat die Hütte des Wirts. Dessen Frau lag auf dem Bett und hielt sich den Bauch. ,, Wann haben die Schmerzen begonnen?'' ,, Sie klagt seit heute früh.'' ,, Verstehe. Geht raus, ich rufe, falls ich Hilfe brauche.'', und damit schickte ich die Männer heraus. Erst als ich mir sicher war, dass ich auch wirklich alleine war, begab ich mich zum Bett. ,, Klara, richtig?'' ,, J-Ja.'' ,, Gut, du musst tief ein und aus atmen. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin da und helfe dir. Dein Kind wird gesund auf die Welt kommen.'', versprach ich der Frau und wischte ihr mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. In Wahrheit hatte ich keine Ahnung von Geburten und versuchte mich nur an das zu erinnern, was ich in Sendungen gesehen hatte. Nachdem ich eine Schüssel mit klaren Wasser geholt hatte, gab ich der werdenden Mutter einige Kräuter zum Kauen.
Stunden später hielt ich das frisch geborene Kind in den Armen und überprüfte, ob es gesund war. Es schrei wie am Spieß, was ein gutes Zeichen war. ,, Es ist ein Mädchen.'', sprach ich zu Klara und hielt ihr die Kleine hin. Erschöpft nahm die Frau ihr Kind an sich, bevor sie es an sich drückte. Traurig blickte ich auf die Szene vor mir und wusste, das mir sowas niemals passieren würde. ,, Sie können zu ihrer Frau. Das Kind ist gesund, sollte etwas sein, holen sie mich sofort. Egal um welche Uhrzeit. Machen sie ihrer Frau noch einen Tee mit diesen Kräutern.'', meinte ich zum Wirt, während ich ihm einen kleinen Beutel in die Hand drückte. ,, Vielen Dank.'' ,, Nichts zu danken und jetzt gehen sie zu ihrer Frau und ihrem Kind.'' ,, Das werde ich.'' ,, Das hast du gut gemacht, Katharina.'' ,, Denkst du das? Ich bin mir nicht so sicher.'' ,, Das hast du.'' ,, Kann es sein, dass du langsam meine Redensart übernimmst?'' ,, Nur ein wenig. Immerhin unterrichtest du mich und meinen Bruder.'' ,, Ist Veyt wieder mit deinem Vater unterwegs?'' ,, Ja, das ist er. Bald wird er heiraten und dann muss Vater alleine jagen gehen?'' ,, Warum gehst du eigentlich nicht mehr mit?'' ,, Mutter möchte dies nicht, sie macht sich Sorgen, wann wir alle gemeinsam sind. Sollte uns etwas passieren, würde sie alleine sein.'', erklärte mein bester Freund und bekam als Antwort nur ein Nicken von mir. Mir war bewusst, das Jacob mir den wahren Grund verschwieg, warum seine Mutter ihn nicht mehr Jagen gehen ließ. Marie machte sich immer noch Hoffnung, dass aus mir und ihren Sohn ein Paar werden würde. Dabei hatten wir ihr klipp und klar erklärt, das wir uns nur als Freunde ansahen. ,, Bringst du mir nachher noch bei, wie man mit einen Schwert richtig kämpft?'' ,, Warum möchtest du das ausgerechnet von mir lernen?'' ,, Du hast mit Hexern zusammen gelebt und würdest von ihnen trainiert.'' ,, Wurde ich, aber die Beste bin ich nicht darin.'' ,, Mir ist da was aufgefallen.'' ,, Das wäre?'' ,, Seit du im Dorf bist, gab es keine Monster Angriffe mehr.'', kaum hatte der Andere dies ausgesprochen, versteifte ich mich. Ich hatte ihm von meiner Gabe nichts erzählt und hatte es auch nicht vor. Jeder im Dorf wäre in Gefahr, wenn sie die Wahrheit wüssten, zudem würde es sich herumsprechen. Dies musste ich um jeden Preis verhindern. ,, Ist mir gar nicht aufgefallen.'' ,, Nicht? Wenn du mit Hexer unterwegs warst, bist du doch regelmäßig auf Monster gestoßen. Also warum hast du es dann nicht bemerkt?'' ,, Jacob, höre mir genau zu, denn ich werde das nur einmal sagen. Erwähne das Thema Monster nie wieder.'', zischte ich diesen an, sodass der Braunhaarige mich geschockt ansah. Nie zuvor hatte ich mit ihm in diesen Ton geredet. Plötzlich packte mich mein bester Freund am Arm und verhinderte damit, dass ich abhauen konnte. ,, Katharina, k-kann es sein, das du damit was zu tun hast?'' ,,....'' ,, Also ja, warum hast du das nicht gesagt?'' ,, Wir sollten das nicht hier besprechen. Lass uns in den Stall gehen.''
Geschockt sah mich Jacob an, nachdem ich ihm doch die ganze Wahrheit über mich erzählt hatte. Warum schaffte er es, genauso wie Eskel, immer alles aus mir herauszubekommen? ,, D-Du kannst mit ihnen reden?'' ,, Genau und befehle geben. Ich weiß, total absurd, dass ich ausgerechnet mit einem Hexer zusammen war.'' ,, Durchaus. Wissen alle Hexer davon?'' ,, Natürlich, wissen sie davon. Sie haben mit alleine Mitteln versucht, das niemand meine Gabe bemerkt oder sie ausnutzen kann. Da sie hier noch nicht durch geritten sind, bin ich mir sicher, das Lambert ihnen nichts von meinem Verschwinden erzählt hat. Eskel und Geralt würden keine Ruhe geben, bis sie mich gefunden hätten, vor allem Eskel.'' ,, Diesen Eskel erwähnst du sehr oft.'' ,, Eskel und ich sind beste Freunde. Vom ihm habe ich viel gelernt und er hat mich oft beschützt. Damals auf Kaer Morhen habe ich mit ihm die meiste Zeit verbracht. Du hättest ihn mal erleben müssen, als er herausfand, das ich mit Lambert zusammen bin. Und nein, er ist nicht in mich verliebt. Ich bin wie eine kleine Schwester für ihn.'' ,, So wie du redest, vermisst du ihn sehr.'' ,, Das tu ich auch. Eskel ist der Einzige, der Star sofort wieder erkennen würde. Ich muss mir dafür noch etwas einfallen lassen.'', erklärte ich dem Braunhaarigen, während ich spürte, wie die Schimmelstute mich am Rücken anstupste. Es wird für mich immer ein Rätsel bleiben, woher sie weiß, wenn über sie geredet wird. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht gab ich der Stute eine Karotte, bevor Jacob wieder meine ganze Aufmerksamkeit bekam. Dieser saß auf einen Heuballen und fuhr sich durchs Haar. ,, Sag mal, Katharina. Wie viele würden nach dir suchen, wenn dieser Lambert den Anderen erzählt, das du verschwinden seist?'' ,, Schwer zu sagen. Also, wenn Geralt und Eskel mich nicht finden würden. Würden sie wahrscheinlich Triss um Hilfe bitten, da ich mit ihr gut befreundet bin. Danach kommen Yennifer, Ciri, Rittersporn. Vielleicht würde auch Geralt Regis und Dettlaff um Hilfe fragen. Die würden mich finden.'' ,, Weshalb das?'' ,, Sie sind höhere Vampire und glaube mir, die finden einen.'' ,, Vampire!?'' ,, Keine Sorge, die Beiden trinken schon lange kein Blut mehr. Zurück zum eigentlichen Thema. Nach meiner Rechnung, haben wir noch bis zum Winter Zeit, bis sie mit der Suche beginnen werden.'' ,, Warum bis zum Winter?'' ,, Weil die Hexer im Winter nach Kaer Morhen zurückkehren. Lambert wird ohne mich auftauchen und dann kommt heraus, das ich abgehauen bin. Wie gesagt, wir haben bis zum Winter Zeit, bis dahin muss ich mir etwas eingefallen sein.''
Mit einem lauten Klappern fiel das Feuerholz auf dem Boden, nachdem Jacob dies Fallen gelassen hatte. Marie griff sofort nach diesem und sorgte dafür, das das Feuer im Ofen nicht ausging. Ich versorgte währenddessen Honn, der sich beim Holzhacken verletzte hatte. Veyt war vor Wochen zu seiner Frau in ein anderes Dorf gezogen und kam nur noch selten vorbei. ,, Du musst vorsichtiger sein, Honn. So eine kleine Wunde kann sich sehr schnell entzünden oder zu einer Blutvergiftung führen, wenn sie mit Dreck in Berührung kommt.'' ,, Mache dir keine Sorge, Katharina. Ich habe schlimmes erlebt.'' ,, Du solltest auf sie hören.'', meinte Marie zu ihrem Mann, der sich am Hinterkopf kratzte. Die Frau nahm die Gesundheit ihres Ehemanns sehr ernst, was verständlich war. Sollte er vor ihr sterben, würde Marie ihren Sohn zum Jagen schicken. ,, Warst du heute schon bei Star gewesen?'' ,, Nein, heute noch nicht. Danke das du mich daran erinnerst, Jacob. Sie wird bestimmt schon auf mich warten.'' ,, Ich begleite dich. Mutter möchte das ich die Kuh melke.'' ,, Und vergiss nicht sie zu füttern!'' ,, Ja, Mutter!'', sprach der Braunhaarige genervt, was mich zum kichern brachte. Enger schnürte ich den Fellmantel um mich, nachdem wir die Hütte verlassen hatten. In wenigen Tagen würde es anfingen zu schneien, da war ich mir sicher. Nachdem wir den Stall betreten hatten, zog mich mein bester Freund zur Seite. ,, Ich habe den weißen Wolf und diesen Eskel gesehen.'' ,, Was? Bist du dir sicher?'' ,, Bin ich mir. Zwei Männer sind durch das Dorf geritten und hatten je zwei Schwerter auf den Rücken. Einer von ihnen saß auf einen schwarzes Pferd.'' ,, Verdammt, denkst du sie haben etwas bemerkt?'' ,, Nein, sie sind schnell durchgeritten.'' ,, Also bleibt mir noch nur wenige Tage. Verdammt, ich habe gehofft, dass ich noch mehr Zeit hätte. Wie ich Lambert kenne, wird er erst in Kaer Morhen auftauchen, wenn bereits Schnee liegt.'' ,, Und dann?'' ,, Nichts und dann. Wir können nichts mehr tun, als abzuwarten.'', klärte ich den Anderen auf, nahm ich den Eimer ab und begann die Kuh zu melken. Dies konnte mittlerweile besser als Jacob, der daran richtig verzweifelte. Ich konnte einfach besser mit Tieren umgehen, als er. ,, Jacob, was ist los?'' ,, Wie merkst du das immer?'' ,, An deinen Blick, der hat mir verraten, dass dir eine Frage auf der Zunge liegt. Du kannst mich ruhig fragen?'' ,, Sollten die Hexer dich hier finden, gehst du wieder?'' ,, Nein, ich werde bleiben. Sie können mich nicht zwingen, sie zu begleiten und das wissen sie auch. Auch das sie mich nicht wütend machen dürfen, da ich ihnen sonst Monster auf den Hals hetzen würde. Selbst drei Hexer können nicht ewig gegen Monster ankommen.'' ,, Das würdest du tun?'' ,, Bei Lambert vielleicht. Bei Eskel und Geralt würde ich dies nicht tun. Geralt verdanke ich mein Leben und bei Eskel, es ist Eskel.'' ,, Mhm, ich mache mir trotzdem Sorgen.'' ,, Das brauchst du wirklich nicht.'', damit lächelte ich den Braunhaarigen an, bevor ich ihm den vollen Eimer hinhielt. Mein bester Freund nahm diesen an, streichelte kurz Star und begab sich dann zurück in die Hütte. Erst als ich mir sicher war, dass er nicht mehr vor der Scheunentor stehen würde, fuhr ich mir durchs Haar. Danach erhob ich mich und lief zu der Schimmelstute, die brav in ihrer Box stand. ,, Ach Star, was soll ich bloß nur tun? Mir ist bewusst, das Eskel erst mit der Suche nach mir aufhören wird, wenn er mich gefunden hat. Aber ich möchte nicht zurück, ich bin hier glücklich. Naja, mehr oder weniger. Ich bin doch gerade dabei Lambert zu vergessen und nun das.'', sprach ich zu der Stute, die ihren Kopf gegen meinen rieb. Was würde ich ohne Star bloß tun?
Ich hörte wie hinter mir die Tür geöffnet wurde und nahm an, das Jacob die Hütte wieder betreten hatte. Während ich mich um das Feuer kümmerte, wollte er nach den Tieren sehen. Seine Eltern waren bei Veyt und würden erst in einer Woche wiederkommen. ,, Jacob, mache doch bitte die Tür zu, es wird kalt.'', meinte ich und hörte wie sich die Tür schloss. ,, Warum sag-'', ich brach ab, als ich Eskel erblickte, nachdem ich mich umgedreht hatte. Der Hexer sah zu mir und kam langsam auf mich zu. ,, Katharina.'', kaum hatte der Braunhaarige meinen Namen ausgesprochen, warf ich mich in seine Arme. ,, Es tut mir so leid, Eskel!'' ,, Das muss es dir nicht. Mir hätte es wissen müssen, das du früher oder später Lambert verlassen würdest. Zeig dich mal her. Deine Haare sind gewachsen und größer bist du auch geworden.'' ,, Nur ein wenig. I-Ist er auch hier?'' ,, Lambert? Ja. Er und Geralt befinden sich in der Taverne.'' ,, Mhm.'' ,, Wohnst du alleine hier?'' ,, Nein. Jacob und seine Eltern wohnen noch hier. Sie haben mich aufgenommen, nachdem ich Ziellos durch die Wälder gestreift war.'' ,, Das war gefährlich.'' ,, Ich weiß.'' ,, Du solltest mit in die Taverne kommen.'', sprach der Hexer, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ich war noch nicht bereit dafür, Lambert wieder zusehen oder überhaupt zu sehen. Alleine wenn ich daran dachte, zog sich mein Herz schmerzvoll zusammen. ,, Komm mit Katharina. Mache es für Geralt, er möchte bestimmt mit eigenen Augen sehen, dass du in keiner Gefahr schwebst.'' ,, A-Aber dort ist Lambert.'' ,, ich werde dafür sorgen, dass er dir nicht zu nahe kommt.'' ,, Gut, aber ich will, das Jacob mitkommt.'', erklärte ich Eskel und wusste, das er nachgeben würde. Das tat er bei mir immer. ,, Meinetwegen.'', und damit begaben wir uns nach draußen, wo wir auf meinen besten Freund trafen. ,, Hast ja lange durch gehalten.'' ,, Habe mein Bestes gegeben. Star war schuld.'', verteidigte sich Jacob, der vorsichtig zum Hexer blickte. ,, Wir gehen in die Taverne. Kommst du mit?'' ,, Wegen-'' ,, Ja.'' ,, Habe ich eine Wahl?'' ,, Nein.'', sprachen Eskel und ich gleichzeitig. Zu dritt begaben wir uns zur Taverne, die gut besucht war. Sofort klammerte ich mich an Jacob fest, nachdem ich meinen Ex-Freund und Geralt entdeckt hatte. Nun gab es kein zurück mehr. ,, Katharina.'', hörte ich Geralt sagen, nachdem dieser mich erblickt hatte. Kaum hatte der weiße Wolf meinen Namen ausgesprochen, blickt Lambert zu mir. Mein Ex-Freund erhob sich und wollte auf mich zugehen, wurde aber von Eskel aufgehalten. ,, Setzte dich wieder hin, Lambert.'', meinte Geralt und ich erkannte, das Lambert dieser Aufforderung nur widerwillig nachkam. Fester krallte ich mich an Jacob, als dieser sich in Bewegung setzte und den Tisch ansteuerte, wo die Hexer saßen. Nervös saß ich da und spürte deutlich den Blick meines Ex-Freundes auf mir. ,, Und du bist?'' ,, Mein Name ist Jacob.'', stellte sich der Braunhaarige vor und legte mir eine Hand auf den Rücken. Auch wenn man es Lambert nicht ansah, war wütend, sehr sogar. Dies konnte ich gut an den verkrampften Fingern erkennen, die um den Krug lagen. ,, Geht es dir gut, Katharina?'' ,, Ja, mir geht es gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ihr könnt ruhig wieder nach Kaer Morhen.'' ,, Du möchtest nicht mit uns kommen?'' ,, Nein, ich bin hier in Weißgarten glücklich.'', erklärte ich den Hexern. Ich spürte, das nicht mehr viel fehlte, bis mein Ex-Freund ausrastete. Daher entschied ich, das es Zeit war zu gehen. ,, Wenn etwas sein sollte, werde ich euch kontaktieren. Ich und Jacob haben noch etwas zu tun.'', damit erhob ich mich und verließ fluchtartig die Taverne. Erst als ich an der frischen Luft war, bemerkte ich, dass ich leicht zitterte. Um mich zu beruhigen, beschloss ich Star aufzusuchen. Die Gegenwart von Tieren hatte mich schon immer beruhigt. ,, Star, was ist los?'', stellte ich der Schimmelstute die Frage, da sie unruhig in ihrer Box stand. Sogleich lief ich zu der Stute und versuchte sie zu streicheln. Dies ließ Star nicht zu, was mich ebenfalls unruhig werden ließ. ,, Star, was ist denn-'', weiter kam ich nicht, da ich gepackt und gegen die nächste Wand gedrückt wurde. Geschockt blickte ich zu meinem Angreifer, der sich als Lambert herausstellte. Deshalb hatte sich mein Pferd so unruhig verhalten, es wollte mich warnen. ,, D-Du tust mir weh.'' ,, FICKT ER DICH!?'' ,, Was?'' ,, Fickt dich dieser Jacob!? Sollte er dich nochmals berühren, bringe ich ihn um! Du gehörst mir, Katharina!'' ,, Ich gehöre niemanden und vor allem nicht dir!'', schrie ich den Hexer an, spürte keinen Augenblick später seine Hand an meinen Hals. Lambert drückte zu und schnurrte damit mir langsam die Luft ab. Ich sackte auf den Boden und holte hektisch Luft, nachdem der Ältere von mir abgelassen hatte. Erst als ich aufblickte, erkannte ich Geralt, Eskel und Jacob. ,, Geht es dir gut?'', wurde mir die Frage vom meinem besten Freund gestellt, weshalb ich nickte. Zwar schmerzte mein Hals, doch dies würde ich überleben. Dankbar nahm ich Jacobs Hand an, der mir beim Aufstehen half. ,, Fass sie nicht an!'', schrie Lambert wütend, bevor er von Eskel rausgezerrt wurde. So hatte ich den jüngsten Hexer noch nie erlebt. ,, Würdest du uns kurz alleine lassen?'' ,, Bist du dir sicher? Er ist ebenfalls ein Hexer.'' ,, Jacob, bitte.'' ,, Gut.'', damit ging der Braunhaarige ebenfalls durch einen anderen Weg aus dem Stell. Keinen Moment später kam der weiße Wolf auf mich zu und sah sich meinen Hals an. ,, Du solltest ihn kühlen.'' ,, Das werde ich. I-Ich habe Lambert so noch nie erlebt. Warum ist er so?'' ,, Weil er sich genauso wie wir sorgen um dich machen.'' ,, Sorgen? Lambert hat mich gerade gewürgt!'' ,, Beruhige dich. Wir können keine Monster hier im Dorf gebrauchen, Katharina.'', damit hatte der Ältere recht. Würde ich mich nicht beruhigen, würden Monster das Dorf aufsuchen und was dann geschehen würde, war mir bewusst. ,, Ich werde es versuchen.'' ,, Du solltest dich mit ihm aussprechen, aber ohne Begleitung.'' ,, Lambert hat mich gefragt, ob ich mich von Jacob ficken lasse. Er meinte auch, dass ich ihm gehöre.'' ,, Auch wenn Lambert es nie zugeben wird, bedeutest du ihm was.'' ,, Da bin ich mir nicht so sicher. Nimmt ihr ihn mit?'' ,, Werden wir. Wir reiten zurück nach Kaer Morhen. Ich bin ehrlich, du solltest Weißgarten verlassen. Lambert wird dich sonst wieder aufsuchen.'' ,, Ist mir bewusst, doch ich habe mir etwas aufgebaut. Die Dorfbewohner brauchen mich, ich bin ihre Ärztin.'', erklärte ich Geralt und umarmte ihm zum Abschied.
,, Bist du dir sicher? Ich meine, du musst nicht gehen.'' ,, Ich weiß und am liebsten würde ich hier bleiben, doch es geht nicht anders. Bitte verstehe das, Jacob. Lambert wird Weißgarten meinetwegen nochmals aufsuchen, deshalb muss ich ihm einen Schritt voraus sein. Ich werde ja nicht für immer fort bleiben, sondern nur für paar Wochen.'' ,, Wo wirst du, solange bleiben?'' ,, Dort, wo sich die Person aufhält, die ich suchen werde.'' ,, Welche Person?'' ,, Es ist besser, wenn du den Namen nicht weißt. Ich kenne Lambert, er wird nicht aufgeben, bis du ihm den Namen verraten hast. Deshalb bitte ich dich verlasse Weißgarten ebenfalls und besuche deinen Bruder. Deine Eltern sind noch dort und vor allem in Sicherheit. Ich würde mir nämlich riesige Sorgen machen, wenn du hier bleiben würdest.'' ,, Katharina.'' ,, Ja?'' ,, Du liebst diesen Lambert noch, richtig?'' ,, So offensichtlich?'' ,, Nein, aber ich kenne dich.'' ,, Ach Jacob. Ich weiß, das, was ich tu falsch ist, aber mir bliebt keine andere Wahl.'' ,, Warum kehrst du nicht zu ihm zurück? Scheinbar macht es ihn krank, wenn jemand anderes dich berührt.'', sprach der Braunhaarige und trat einen Schritt auf mich zu. Ich dagegen stieg mit einem Seufzen auf Star, die brav da stand. ,, Es würde sich nichts ändern, früher oder später würde ich Lambert wieder verlassen. Ich möchte mir den Schmerz ersparen. Lass uns über ein anderes Thema reden. Wann verlässt du das Dorf?'' ,, Morgen. Ich werde es morgen früh verlassen.'' ,, Gut. Verspreche mir, dass du auf dich aufpasst?'' ,, Das werde ich. Bis bald, Katharina.'' ,, Bis bald, Jacob.'', und damit trat ich der Schimmelstute in die Flanken, damit sie sich in Bewegung setzte.
Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht, als Schneeflocken vom Himmel fielen. Auch wenn ich schnell fror, liebte ich den Winter. Vielleicht lag es daran, das ich im Winter geboren wurde. Ich wusste nicht einmal selbst, warum ich das tat, doch ich fing an zu singen. ,,Der Wald für uns allein, doch es sollt' nicht sein. Nur die eine Route blieb vor mir geheim. Ich vergaß mich, es ging ganz schnell, weiß nicht mal wer ich war. Sag Spiegel, mein, wer soll ich sein? Zu wem bin ich geworden? Wenn es für dich ist, zeig ich ein Lächeln, auch wenn mich die Traurigkeit hier festhält. Wenn es für dich ist, zeig ich mich stark, auch wenn der Schmerz mich weiterhin hier festhält. Ich hoffte Liebe vergeht nicht, wenn's perfekt ist. Ich hofft' dass Schwäche dann verblich, wenn du hier bist. Doch in dem kalten Traum, zeigt es sich kaum, dass ich die Blume pflückte, die nie blühte.'', sang ich leise vor mich hin und drückte so meine Gefühlslage aus. Ich musste schmunzeln, als ich mich daran zurückerinnerte, wie Lambert immer ausgeflippt ist, wenn ich gesungen hatte. Nach seiner Meinung zog ich damit die Aufmerksamkeit der Männer zu sehr auf mich. Für mich war dies völliger Schwachsinn, was ich ihm auch mitgeteilt hatte. Mein Blick wanderte zu einer Tanne, nachdem ich ein Krächzen vernommen hatte. Auf einen der Äste saß ein Rabe und blickte zu mir. Sofort wusste ich, das der Rabe zu Regis oder Dettlaff gehörte. Wie es schien, hatte Geralt sie ein weiteres Mal um Hilfe gebeten. ,, Führe mich zu ihnen.'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, flog der Vogel los.
Ich folgte dem Raben einige Tage, bis ich eine Hütte im Wald erblickte. Diese war ein wenig heruntergekommen und an der Fassade hingen verschiedene Kräuter. Nachdem ich Star zum Stehen gebracht hatte, stieg ich ab und lief zur Hütte. Bevor ich an der Tür klopfen konnte, wurde diese geöffnet. ,, Guten Tag, Katharina. Wir haben dich bereits erwartet.'' ,, Hallo Regis, Dettlaff.'', begrüßte ich die beiden Vampire, bevor Regis zur Seite trat, damit ich hinein konnte. Die Hütte war sehr schlicht eingerichtet, sodass ich annahm, das die Vampire noch nicht lange dort lebten. ,, Möchtest du Wein?'' ,, Nein danke, ich trinke kein Alkohol. Ich würde Tee nehmen, wenn ihr welchen da habt.'' ,, Haben wir. Warte einen Moment.'', meinte Regis und suchte aus verschiedenen Beutel getrocknete Kräuter und Früchte heraus, bevor er diese mir heißen Wasser übergoss. ,, Danke.'', damit nahm ich die Teetasse an, bevor ich mich setzte. ,, Ich nehme an, du weißt, warum wir hier sind.'' ,, Ja, weil Geralt euch mal wieder um Hilfe gebeten hat. Aber wie ihr seht, geht es mir gut. Geralt weiß das ebenfalls bereits. Er, Eskel und Lambert hatten mich nämlich in Weißgarten aufgesucht.'' ,, Warum bist du nicht mehr dort?'', stellte Dettlaff die Frage, mit der ich gerechnet hatte. ,, Lambert ist ausgerastet und gedroht Jacob umzubringen. Jacob ist ein Bauer und seine Eltern hatten mich aufgenommen. Um sie vor Lambert zu beschützen, bin ich gegangen. Ich kenne ihn zu gut, um zu wissen, dass er seine Drohung wahr machen würde. Dass er nicht nur Jacob, sondern auch dessen Eltern umbringt. Ihr hättet Lambert mal erleben sollen, als Jacob mich nur angefasst hat.'', erzählte ich ihnen und trank danach einen Schluck aus der Tasse. Ob mein Ex-Freund mein Verschwinden aus Weißgarten schon aufgefallen war? Hoffentlich war er nicht alleine ins Dorf geritten, sondern mit Geralt oder Eskel. ,, Was hast du nun vor?'' ,, Nun ja, eigentlich wollte ich euch aufsuchen, Dettlaff.'' ,, Uns? Weshalb?'' ,, Um euch ein wenig zu begleiten. Ich wüsste nämlich nicht, wo ich sonst hin könnte, ohne das Lambert früher oder später finden würde. Außer vielleicht Geralt würde niemand damit rechnen, das ich mit euch unterwegs wäre.'' ,, Du möchtest mit uns reisen, Katharina?'' ,, Genau. Also wenn euch das nicht unangenehm ist.''
Lamberts Geduld neigte sich zu Ende. Seit geraumer Zeit suchten sie nach Katharina, doch diese war wie vom Erdboden verschluckt. Weder war die Frau bei Triss noch bei Rittersporn, wie der jüngste Hexer angenommen hatte. ,, Wo bleibt Eskel?'', fragte Lambert gereizt und nahm einen großen Schluck Rum. Der weiße Wolf schüttelte innerlich den Kopf und stellte sich dieselbe Frage. Warum brauchte Eskel so lange? Minuten verstrichen, bis dieser die Taverne betrat. Geralt spürte sofort, das etwas passiert sein musste. ,, Wo warst du so lange?'' ,, Ich habe sie gefunden.'' ,, Katharina.'', sprach Geralt, als er die junge Frau bemerkte, die sich an einen fremden Mann festhielt. Kaum hatte Lambert den Namen seiner Ex-Freundin vernommen, blickte er von seinem Krug auf. Tatsächlich stand Katharina nur wenige Meter von ihm entfernt da und hielt sich an einen jungen Mann fest. Der Hexer wollte sich erheben, wurde aber von seinen Freunden daran gehindert. ,, Setz dich wieder hin, Lambert.'', meinte Geralt und wusste, das es besser war, das Lambert erstmal nicht in Katharinas Nähe kam. Sollte sich die junge Frau aufregen oder bedroht fühlen, würden Monster das Dorf angreifen. Dies mussten sie um jeden Preis verhindern. Die Braunhaarige setzte sich gemeinsam mit dem fremden Mann an den Tisch. ,, Und du bist?'' ,, Mein Name ist Jacob.'', stellte sich der Typ vor und legte dabei eine Hand auf den Rücken von Katharina. Lambert verkrampfte seine Finger um den Krug, um damit den Drang zu unterdrücken sein Schwert zu ziehen. Wie konnte der Typ es wagen, sein Eigentum zu berühren? In den Augen des Hexers, gehörte die Braunhaarige alleine ihm. Nur er darf sie berühren und kein anderer Mann. Der Braunhaarige konnte sich selbst nicht einmal erklären, warum er ausgerechnet bei Katharina so besitzergreifend war. Selbst wenn Eskel die Frau berührte, störte es ihm. ,, Geht es dir gut, Katharina?'' ,, Ja, mir geht es gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ihr könnt ruhig wieder nach Kaer Morhen.'' ,, Du möchtest nicht mit uns kommen?'' ,, Nein, ich bin hier in Weißgarten glücklich.'', kaum hatte Katharina dies ausgesprochen, versteifte sich der jüngste Hexer. Es fehlte nicht mehr viel und es würde Blut fließen. Eskel blickte zu Geralt, welcher leicht nickte. Sie sollten Weißgarten lieber so schnell wie möglich verlassen. ,, Wenn etwas sein sollte, werde ich euch kontaktieren. Ich und Jacob haben noch etwas zu tun.'', damit verließ die Braunhaarige die Taverne fluchtartig. Sekunden später sprang Lambert auf und folgte seiner Ex-Freundin. Die Hexer wollten den Anderen folgen, wurden aber von Jacob aufgehalten. ,, ich denke, sie sollten sich aussprechen.''
Lambert folgte Katharina bis zu einem Stall, wo Star brav in einer Box stand. Diese schien seine Anwesenheit bemerkt zu haben, da sie unruhig wurde. ,, Star, was ist los?'', fragte die junge Frau, versuchte ihr Pferd zu beruhigen, was nicht von Erfolg gekrönt war. ,, Star, was ist denn-'', weiter kam die Kurzhaarige nicht, da ihr Ex-Freund sie gegen die nächst beste Wand drückte. ,, D-Du tust mir weh.'' ,, FICKT ER DICH!?'' ,, Was?'' ,, Fickt dich dieser Jacob!? Sollte er dich nochmals berühren, bringe ich ihn um! Du gehörst mir, Katharina!'' ,, Ich gehöre niemanden und vor allem nicht dir!'', schrie Katharina den Hexer an. Unendliche Wut stieg in Lambert auf, sodass er aus einer Kurzschlussreaktion seine Hand um den Hals seiner Ex legte und zudrückte. Er wollte kein weiteres Wort mir von ihr hören, sie sollte einfach nur still sein. Der Hexer spürte, wie jemand ihm am Arm packte und ihn aus dem Stall zerren wollte. Zwar wehrte Lambert sich, doch hatte keine Chance. ,, Geht es dir gut?'', stellte Jacob seiner besten Freundin die Frage, nachdem er seine Hand angeboten hatte. ,, Fass sie nicht an!'', hörte man Lambert schreien, der von Eskel endgültig aus dem Stall gezerrt wurde. ,, Was sollte das Lambert!? Denkst du etwa, so kommt Katharina zu dir zurück? Nachdem du sie gewürgt hast?!'', zischte Eskel den anderen Hexer an, der sich nur langsam beruhigte.
Für mich war es keineswegs ungewohnt mit zwei Männer zu reisen, da ich dies bereits einmal getan hatte. Nur statt Eskel und Lambert, waren es nun Regis und Dettlaff. Der Unterschied bestand nur daran, dass die Vampire stiller waren, als die Hexer. ,, Ruhig Star.'', versuchte ich die Schimmelstute zu beruhigen und fuhr mit meinen Fingern durch ihre Mähne. ,, Es kommt uns jemand entgegen oder? Reisende oder Feinde?'' ,, Das werden wir bald erfahren.'', sprach Regis, weshalb ich nickte. Sekunden später kamen uns einige Soldaten auf Pferden entgegen. Was mich aber am meisten wunderte war, das es Soldaten vom Kaiser waren. Was hatten die in solch eine Gegend zu suchen? ,, Es herrscht Krieg, Katharina.'' ,, Krieg? Ich dachte der Krieg sei vorbei? Wer ist denn bitteschön so dumm und zettelt einen neuen Krieg an?'' ,, Menschen werden immer Krieg führen. Sie kennen es nicht anders.'', und damit hatte Dettlaff nicht so unrecht. Diese Menschen in dieser Welt hatten bereits viel Leid erfahren und dies würde sich die nächste Zeit auch nicht ändern. ,, In meiner Welt gab es ebenfalls Krieg, aber die meisten Menschen waren schlau genau keinen zu führen. Was würde ein Krieg bringen, außer Leid und Tod? Ich werde die Menschen in dieser Welt nie verstehen. Vielleicht will ich das auch nicht.'' ,, Du siehst dich nicht als Mensch dieser Welt?'' ,, Nicht wirklich. Ich meine, natürlich bin ich ein Mensch, aber aus einer anderen Welt. Bevor ich hier herkam, kannte ich keine Monster, musste nie ums überleben kämpfen und konnte vor allem nicht mit Monster reden.'' ,, Dennoch bist du ein Mensch, Katharina.'' ,, Wenn ich nicht wüsste, das ihr Vampire seid, könnte ich dies auch von euch behaupten. Ihr seht immerhin menschlich aus und blutet auch. Obwohl, ich das nur von Geralt weiß. Alles was ich über Monster oder magische Wesen weiß, habe ich von den Hexern gelernt. Dennoch bin ich davon überzeugt, das ihr Beide mir noch Menge beibringen könnt.'' ,, Das werden wir, Katharina. Zunächst müssen wir eine geeignete Unterkunft finden.'' ,, Hauptsache weit weg von Hexern und Kaer Morhen.''
Seit Stunden blickte ich aus dem Turmfenster heraus, während ich wartete, das Regis zurückkehrte. Dieser hatte sich alleine ins nächste Dorf begeben, um einige Kräuter zu besorgen. Der Vampir hatte nicht vergessen, dass ich anfällig für Krankheiten war, was mich ziemlich überrascht hatte. Lambert war dies immer völlig egal gewesen, ob ich Krank würde oder nicht. Mein Blick wanderte zu Dettlaff, welcher auf einen Stuhl saß und an einer Figur schnitzte. ,, Dettlaff.'', kaum hatte ich seinen Namen ausgesprochen, sah der Schwarzhaarige zu mir. ,, Wie hast du dich gefühlt, als du herausfandest, das alles, was Syanna gesagt hatte gelogen war?'' ,, Ich war wütend.'' ,, Hast du aber trotzdem noch geliebt, nicht wahr? Du wusstet nicht, ob du sie hassen oder lieben sollst. Ob du bei ihr bleiben oder gehen solltest, richtig?'' ,, Klingt, als kennst du das Gefühl.'' ,, Ja, ich kenne es nur zu gut. Ich liebe Lambert immer noch, doch mir ist bewusst, dass ich ihn hassen sollte. Auf eine Weise hasse ich ihn auch, dafür das er mich nicht in Ruhe lassen kann. Warum muss Liebe auch so kompliziert sein? Tut mir leid, ich wollte dich mit meinem Probleme belästigen. Was schnitzt du da? Ich habe das Schnitzen auch mal versucht, aber bei mir wollte es nicht so klappen.'', sprach ich und wechselte bewusst das Thema, was der Ältere auch wusste. ,, Einen Raben.'' ,, Ein Rabe? Warum wundere ich mich überhaupt darüber. Menschen halten Raben für Unglücksbringer, aber sie glauben auch an vieles.'' ,, Menschen sind abergläubig, Katharina.'', hörte ich Regis Stimme sagen und drehte mich um. Ich hatte nicht mitbekommen, wie der Vampir den Turm betreten hatte. Neugierig beobachtete ich Regis dabei, wie er verschiedene Kräuter in eine Tasse tat und diese mit heißen Wasser übergoss. ,, Das ist korrekt, ich bin es nicht. Natürlich ist es gut, misstrauisch zu sein, dennoch muss man nicht gleich bei allem etwas Schlechtes sehen. Anderes Thema, was hat Geralt euch von mir so alles erzählt?'' ,, Er hat in seinen Briefen nicht viel erwähnt, nur das du aus einer anderen Welt stammst und eine Gabe besitzt und mit dem Hexer Lambert zusammen bist.'' ,, Lambert und ich sind nicht mehr zusammen. So wenig hat Geralt geschrieben? Das überrascht mich wirklich. Dann erzähle ich euch ein wenig über mich. Also als ich in diese Welt kam, hat mich Geralt für Ertrunkene gerettet, damals hatte ich meine Gabe noch nicht. Weshalb, kann ich nicht sagen. Ich habe sie das erste Mal benutzt, als Lambert Leben in Gefahr war, als er und Eskel gegen Schleimlinge gekämpft hatten. Ich bin ehrlich, diese Gabe oder auch Kraft ist schwer zu kontrollieren. Selbst wenn ich mir ein wenig aufrege, erscheinen Monster. Meistens sind es Ghule oder Ertrunkene. Es wäre alles so viel leichter, wenn ich sie nicht hätte.'', erklärte ich den Beiden und nahm dankend die Tasse Tee an, die mir Regis entgegenhielt. Ich nahm einen Schluck vom heißen Getränk und verzog im nächsten Moment mein Gesicht, da der Tee sehr bitter schmeckte. ,, Muss er so bitter sein?'' ,, Das muss er, Katharina. Trank ihm bitte leer.'' ,, Werde ich. Denkt ihr, es wird noch lange regnen?'' ,, Sehr wahrscheinlich. Du solltest, nachdem du den Tee leer getrunken hast ein wenig schlafen, Katharina. Schlaf ist wichtig für die Gesundheit.'' ,, Ich weiß.''
,, Ein fasziniertes Tier. Es zeigt keine Scheu vor Monster.'', sprach Regis und beobachtete mich dabei, wie ich Star striegelte. Diese fraß brav ihr Heu und war keineswegs nervös, obwohl sich die beiden Vampire sich in der Nähe befanden. ,, Star hat davor keine Angst. Sie weiß, dass sie einen nichts tun. Ich denke, sie riechen meinen Geruch an ihr und lassen sie deshalb in Ruhe. Wenn ihr wollt, könnt ihr Star ruhig anfassen. Sie wird euch nichts tun.'' ,, Das bezweifeln wir nicht.'', kaum hatte Regis dies Ausgesprochen, setzte sich Dettlaff in Bewegung. Der Schwarzhaarige blieb direkt vor der Schimmelstute stehen und strich ihr über die Schnauze. Wie erwartet ließ Star es zu, das der Vampir sie beruhigte. Lächelnd sah ich zum Älteren, der so fasziniert von meinem Pferd war, was ich durchaus verstehen konnte. Die Schimmelstute war etwas besonders und das war auch gut so. ,, Wie bist du an sie gekommen?'' ,, Vesemir hatte sie mir geschenkt, nachdem er herausgefunden hatte, dass ich nicht reiten konnte. Das müsste nun circa zwei Jahre her sein. Sie ist meine letzte Erinnerung an Vesemir. Manchmal frage ich mich, wie es wohl sein würde, wenn er noch leben würde. Doch niemand kann die Zeit aufhalten, früher oder später muss jeder sterben. Vesemir nahm es hin, nachdem er von mir Erfahren hatte, dass seine Zeit gekommen war. Dies ist der einzige Grund, warum ich zuversichtlich in die Zukunft schaue. Es bringt nichts weinend in einer Ecke zu sitzen und zu warten, das alles besser wird.'' ,, Weise Worte.'', vernahm ich Regis sagen und lächelte diesen kurz an. ,, Genug geredet, wir sollten aufbrechen.''
Leicht legte ich meinen Kopf schief, als ich eine Person erblickte, mit der ich nicht gerechnet hatte. ,, Julian, was suchst du denn hier? Findest du nicht, dass es zu gefährlich ist, so alleine durch den Wald zu laufen? Also vor allem für dich?'' ,, Katharina! Du hast mich erschreckt!'' ,, Erschreckt? Julian, ich war so laut, dass sogar die Mäuse in zehn Kilometer mich gehört haben müssen.'', meinte ich zu dem Barden, bevor ich von Star stieg. ,, Darf ich dir Regis und Dettlaff vorstellen, obwohl, Regis müsstest du eigentlich kennen.'' ,, Wo ist Lambert und Robin?'' ,, Wir haben uns getrennt und Robin.... Sie wurde getötet.'' ,, Mein Beileid.'' ,, Danke. Einige Banditen hatten es auf sie abgesehen, sie war noch ein Jungtier und wusste sich nicht richtig zu verteidigen. Ich habe sie gerächt, aber lass uns nicht weiter darüber reden. Wohin bist du denn unterwegs?'', stellte ich die Frage, während wir durch den Wald liefen. Die Vampire liefen mit etwas Abstand hinter uns und ließen uns somit etwas Privatsphäre, worüber ich ihnen sehr dankbar war. ,, Oder soll ich eher fragen, welche Frau du dieses Mal verärgert hast?'' ,, Also Katharina, ich habe keineswegs jemanden verärgert.'' ,, Natürlich nicht. Wie konnte ich sowas nur denken? Also, wohin willst du nun gehen?'' ,, Das werde ich sehen. Verzeih mir die Frage, aber wie kam zur Trennung von dir und diesen Lambert?'' ,, Wir waren einfach zu verschieden, weshalb ich ihn verlassen habe. Tu mir den Gefallen und erzähle Geralt von unserer Begegnung nichts, falls du ihn treffen solltest.'' ,, Darf ich den Grund dafür erfahren?'' ,, Geralt wird es Eskel erzählen und so wird Lambert erfahren, mit wem ich unterwegs bin. Verstehst du, er darf auf keinen Fall erfahren mit wem oder wohin ich unterwegs bin!''
,, Dieser Frauenaufreißer.'', meinte ich kopfschüttelnd und wand meinen Blick von Julien ab. Dieser saß auf einen der Tische, sing und machte einer Frau schöne Augen. Innerlich stellte ich mir die Frage, wie lange es dauern würde, bis er aus dem Dorf flüchten müsste. Schweigend nahm ich einen Schluck von meinem Tee, während ich zu Regis und Dettlaff blickte. Diese unterhielten sich über Themen, die mir völlig Fremd waren. Es war erstaunlich, das sie Gesprächsthemen fanden, obwohl sie so lange schon lebten. Wie es wohl sein muss, fast alle seiner Freunde zu überleben? ,, Das Vieh war größer als eine Kuh! Es packte mein Pferd und riss ihm die Kehle auf! Der Gaul schrie und ich rannte um mein Leben!'', hörte ich eine männliche Stimme sagen und drehte mich in die Richtung um, woher sie kam. Ich entdeckte eine Gruppe Männer, die sich besaufen und gemeinsam an einen Tisch saßen. Kurz überlegte ich, bevor ich aufstand und zum Tisch hinüberlief. ,, Wie sah das Monster denn aus?'', stellte ich die Frage, bekam somit die Aufmerksamkeit der Männer. ,, Warum willst du das wissen, Weib?'' ,, Ich kenne mich mit Monster aus. Wenn es hier Nahrung findet, wird es auch bald das Dorf angreifen. Also sag, wie sah es aus?'' ,, Das Vieh hatte Federn und kam vom Himmel.'' ,, Hört sich nach einem Greif an. Keine Sorge, ich kümmere mich darum.'', erklärte ich den Männern und erkannte an ihren Blick, dass sie mich für verrückt hielten. Wenn sie wüssten, das ich mit einen Hexer zusammen gewesen war und somit fast alles über Monster weiß, mit welchen ich reden konnte. ,, Wie willst du das anstellen, Weib?'' ,, Lass das meine Sorge sein.'', damit drehte ich mich um und verließ die Taverne. Sekunden später standen die Älteren neben mir, was mich keineswegs wunderte. ,, Du möchtest den Greifen aufsuchen?'' ,, Das werde ich, Regis. Es gibt immer einen bestimmten Grund, wenn ein Greif einen Menschen und dessen Reittier angreift.'' ,, Wir begleiten dich.'', sprach Dettlaff und seine Stimme ließ kein Widerwort zu. Verwundert sah ich die Beiden an, verstand nicht, warum sie mich unbedingt begleiten wollten. Es war nicht so, als würde ich in den sicheren Tod laufen. Der Greif würde weder mich, noch Star angreifen. ,, Meinetwegen. Dann mal los.'', und damit stieg ich auf Star, die kurz schnaubte, da ich sie beim Essen unterbrach. Ich trat der Stute leicht in die Flanken, damit sie sich in Bewegung setzte, was sie nur widerwillig tat. Sogleich schlug ich den richtigen Weg ein, da es nur einen Ort geben konnte, wo sich der Greif aufhalten konnte. Diesen hatte ich entdeckt, als wir den Hauptweg zum Dorf genommen hatten. ,, Hattest du bereits eine Begegnung mit einem Greifen, Katharina.'' ,, Bislang noch nicht. Ich hatte schon mal eine Begegnung mit einem Gabelschwanz gehabt, die ist damals aber eher weniger schön ausgefallen. Die Narben sind heute noch zu sehen, wenn auch sehr schwach.'' ,, Der Gabelschwanz hatte dich angegriffen?'' ,, Kann man nicht so sagen, er hat mich mit seinem Maul gepackt und in seine Höhle geschleppt. Mittlerweile denke ich, er wollte mich damit nur beschützen, da er von Geralt und Eskel angegriffen wurde. Dass er mich damit verletzt hat, war bestimmt keine Absicht gewesen. Ein Königsgreif.'', meinte ich am Ende, als ich den Greifen entdeckte, der über unsere Köpfe flog. Ich stieg von der Schimmelstute hinunter, nachdem der Königsgreif einige Meter vor uns gelandet war. Es brauchte nur einen kurzen Augenblick, bis ich erkannte, dass er verletzt war. Er hatte Schmerzen, starke sogar. ,, Hey, keine Angst. Sie werden dir nichts tun, sie sind meine Freunde.'', erklärte ich dem Greif, bevor ich diesen über den Schnabel fuhr. ,, Dann schauen wir mal, wo du verletzt bist. Ah, ich sehe schon.'', sprach ich und begutachtete die Wunde am Flügel. Diese stammte eindeutig von einem Schwert, wie ich schnell erkannte, da ich solche Verletzungen bereits öfters gesehen hatte. Schnell lief ich zu Star, öffnete eine der Satteltaschen und holte aus dieser eine Salbe, sowie Verband raus. Damit begab ich mich zurück zum Greifen, der unruhig hin und her lief. Sanft für ich dem Wesen über die Federn, bevor ich damit begann seine Wunde zu versorgen. ,, So, das wars auch schon. Du solltest die Menschen meiden, sonst werden sie sich weiterhin jagen. Am besten jagst du ihre Reittiere nicht mehr, dann kannst du in Frieden leben.'', erklärte ich dem Königsgreif, welcher kreischte und seinen Kopf gegen mich rieb. Diese Geste brachte mich zum Lächeln, seit langen war ich wieder Glücklich, wenn auch nur für einen Moment. ,, Pass auf dich auf, vielleicht werden wir uns eines Tages wiedersehen und dann stellst du mir dein Weibchen vor.''
,, Das ist beunruhigend. Die Fälle häufen sich, doch weshalb?'', stellte ich die Frage und riss den Auftrag vom Anschlagbrett. Seit Wochen war ich mit Regis und Dettlaff unterwegs und ließ mich vom Ersteren über Kräuter unterrichten. Ich hatte so einiges über Heilpflanzen und ihre Wirkung gelernt. Auch meine Gesundheit hatte sich verbessert, was alleine an den Kräutertee lag, den ich jeden Tag trinken musste. Dadurch das ich weniger Krank war, konnte ich mehr Aufträge annehmen, die uns oder besser gesagt mir, Geld einbrachten. Leider häuften sich die Fälle in denen Monster Menschen angreifen in der letzten Zeit. Es schien so, als wäre ich die Einzige, die noch Monsteraufträge annahm, was keinen Sinn ergab. Lambert hasste zwar sein Hexerleben, doch hatte nie eine Chance verstreichen lassen, einen Monstauftrag anzunehmen. ,, Regis, hat dir Geralt in der letzten Zeit geschrieben?'' ,, Ich habe keine weiteren Briefe von ihm erhalten, seit wir unterwegs sind.'' ,, Können wir einen Raben los schicken, der die Hexer sucht und schaut, ob es ihnen gut geht? Ich mache mir nämlich Sorgen.'' ,, Dürfen wir den Grund dafür erfahren?'' ,, Es häufen sich die Monsterfälle in der letzten Zeit. Wie es scheint, nimmt niemand die Aufträge dafür an, was keinen Sinn ergibt. Lambert hätte sofort einen angenommen, genauso wie Eskel. Die Aufträge sind nicht schwer, es ist leicht verdientes Geld. Also warum nimmt niemand außer mir sie an? Deshalb könnte ihr bitte einen Raben los schicke?'' ,, Das werden wir.'' ,, Danke.'', bedankte ich mich bei den Beiden und sah wie sie im Wald verschwanden. Ihnen war bewusst, das ich so lange im Dorf bleiben würden, bis sie zurückkehrten. ,, Na meine Schönheit, wir müssen wohl warten, bis sie zurück sind. Hoffentlich brauchen sie nicht so lange, es sieht stark nach regen aus.'' ,, Endlich habe ich dich gefunden, Katharina.'', vernahm ich Geralts Stimme und erstarrte. Sehr langsam drehte ich mich um und erblickte tatsächlich den Hexer. ,, Ich sitze tief in der Tinte oder?'' ,, Du hättest mir oder Eskel Bescheid geben können, dass du das Dorf verlässt.'' ,, Das konnte ich. Lambert hätte davon erfahren und das musste ich vermeiden. Woher weißt du eigentlich, das ich hier bin?'' ,, Rittersporn hat mir geraden in diese Richtung zu reiten.'' ,, Er konnte seine Klappe nicht halten!'' ,, Er hat mir auch verraten, das du mit Regis und Detllaff unterwegs bist. Das erklärt den Grund, warum er auf meine Briefe nicht antwortet.'' ,, Er antwortet dir nicht? Er meinte doch gerade noch zu mir, dass er keine Briefe von dir erhält. Die Raben.'', meinte ich, als mir bewusst wurde, dass die Vögel die Briefe nicht weiter gereicht hatten. ,, Lass mich raten, Regis und Dettlaff wissen, das du hier bist. Ich hätte es ahnen müssen, sie sind ohne zu zögern in den Wald. Warum hast du mich aufgesucht, Geralt.'' ,, Du solltest dich mit Lambert aussprechen.'' ,, Nein, das werde ich nicht. Ich werde ihm nicht verzeihen, das er mich gewürgt hat.'' ,, Das kann ich verstehen, Katharina.'' ,, Das kannst du nicht, niemand kann das. Ich liebe diesen verdammten Idioten immer noch, obwohl ich es nicht sollte. Er hat mich wie Dreck behandelt und mit vielen Huren geschlafen, als wir zusammen waren. Mir war bewusst, dass ich ihn nicht an mich binden kann, weshalb ich eine offene Beziehung vorgeschlagen hatte. Doch innerlich hat es mich zerrissen, es war schrecklich, als mir immer mehr bewusst wurde, dass die Beziehung keinen Sinn mehr hatte. Nicht einmal seine Vergangenheit vertraute er mir an, dabei war ich seine Freundin. Ich will ihn vergessen, verstehst du? Ich kann mich nicht mit ihm treffen.'' ,, Das kann ich durchaus verstehen, Katharina. Lambert hat dir viel Leid angetan, wir dürfen aber nicht vergessen, dass er das Gefühl nicht kennt geliebt zu werden. Das macht seine Taten nicht ungeschehen, keineswegs. Vielleicht kannst du dann verstehen, warum er sich so verhalten hat.'', sprach der Ältere und legte seine rechte Hand auf meine Schulter. Deutlich spürte ich wie mir die Tränen kamen, weshalb ich öfters hintereinander blinzelte.
Einige Tage später saß ich in einer Taverne namens schwarzer Hahn und sah nervös zum Eingang. Ich wusste selbst nicht einmal, warum ich eingewilligt hatte, mich mit meinem Ex-Freund auszusprechen. Vielleicht lag es an der Geralt, der auf mich eingeredet hatte oder auch an den Vampiren, die den Hexer zugestimmt hatten. Auf einer Seite war es schön zu wissen, das meine Freunde sich sorgen um mich machten und nicht wollten, das ich es mir schlecht ging. Auf der anderen Seite mischten sie sich in Sachen ein, die sie nichts angingen. Mein Herz schlug so wild, als Lambert die Taverne betrat, sodass ich Angst hatte es würde jede Sekunde mir aus der Brust springen. Schnell senkte ich meinen Blick, nachdem der Braunhaarige mich entdeckt und sich zu mir gesetzt hat. ,, Lambert.'', gab ich von mir und war überrascht, dass meine Stimme so monoton klang. „ Um eins klarzustellen, ich bin nur hier, weil Geralt mich darum gebeten hat. Wir werden uns mehr oder weniger aussprechen und das wars. Ich möchte endlich mit der Sache abschließen, genauso wie du. Mir ist bewusst, dass du nicht einsehen wirst, das dein Verhalten damals im Dorf falsch gewesen ist. Verstehst du was ich damit sagen will? Es ist vorbei, Lambert.“ „ Wenn du denkst mich so leicht loszuwerden, hast du dich getäuscht, Kleines.“, gab der Hexer von sich, durchbohrte mich dabei mit seinem Blick. Dass es nicht einfach würden werde, den Braunhaarigen loszuwerden, hatte ich bereits geahnt. „ Warum geht es nicht in deinen Kopf hinein? Ich will nichts mehr von dir, Lambert! Du kannst dir also weiter Huren zum ficken suchen.'', damit erhob ich mich und wollte die Taverne verlassen, als der Ältere mich packte. Sofort wehrte ich mich gegen seinen Griff, funkelte den Anderen böse an. „ Lass mich los oder ich hetzte dir zwei höhere Vampire auf den Hals!“ „ Du willst mir drohen, Kleine?“ „ Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.“, zischte ich ihn an, versuchte weiterhin seinen Griff zu entkommen. Mit einem Ruck zog mich Lambert sich zu und im nächsten Augenblick, spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich hatte mit vielen gerechnet, nur mit sowas etwas nicht. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als der Hexer den Kuss vertiefen wollte. Mehrmals spürte ich, wie seine Zunge über meine Lippen leckte, damit ich diese öffnete. Doch diesen gefallen würde ich ihm nicht machen, auf keinen Fall. Stattdessen legte ich meine Hände auf seinen Brustkorb und versuchte ihn von mir zu schieben. Wütend blickte ich den Braunhaarigen an, nachdem er den Kuss gelöst hatte. „ Sag mal, spinnst du? Was sollte das?“ „ Dir hat es doch gefallen, Kleines. Gib es ruhig zu.“ „ Scher dich zum Teufel, Lambert!“ „ Kratzbürstig wie immer.“, hörte ich ihn sagen, als ich mich nach draußen begab. Nicht weit von mir entfernt lehnte Geralt gegen eine Hausmauer und unterhielt sich mit Regis und Dettlaff. Der Hexer sah zu mir, nachdem er meine Anwesenheit bemerkt hatte. ,, Habt ihr euch ausgesprochen?“ „ Ich hoffe das er verreckt!“ „ Klingt nicht so, als hättet ihr euch ausgesprochen. Was ist vorgefallen?“ „ Das kannst du diesen Deppen selbst fragen. Ich bin bei Star, Isa und Plötze, falls ihr mich suchen solltet.“, meinte ich und begab mich danach zu den Pferden. Sogleich erhoben diese gleichzeitig ihre Köpfe, so als wollten sich mich begrüßen. Lächeln strich ich jedem Pferd nacheinander durch die Mähne. „ Es ist lange her, Isa. Ich hoffe doch, das du Lambert ein gutes Pferd bist. Von mir aus könntest du ihn öfters von dir ab schmeißen. Würde ihm nicht schaden.“, meinte ich zur Falbstute, die genauso wie Plötze ruhig wurde. Den Grund dafür fand ich schnell heraus, da Regis und Dettlaff sich zu uns gesellten. Nur alleine Star blieb ruhig, wie sie es auch vorher bereits getan hatte. Sie ging sogar auf die beiden Vampire zu, bevor sie den Schwarzhaarigen anstupste. Dettlaff schien dies nicht zu kennen, blickte die Stute fragend an. ,, Sie möchte, dass du sie streichelst, Dettlaff. Star fordert dich durch das Stupsten damit auf.“, meinte ich belustigt. Der höhere Vampir erhob seine Hand und strich dem Schimmel über den Nüstern. Lächelnd beobachtete ich die Szene vor mir. ,, Wann wollen wir aufbrechen?“
Tag der Veröffentlichung: 16.04.2020
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