Das erste Mal, als Dettlaff van der Eretein von der jungen Frau hörte war, als die Tiere des Waldes über sie sprachen. Er hatte nach der Sache mit Syanna Toussaint den Rücken gekehrt und war durch die Welt gestreift, ohne ein wirkliches Ziel gehabt zu haben. Doch nun war sein Interesse geweckt worden und wollte Antworten. Wie kam es dazu, das eine Frau alleine eine Festung bewohnte, die umgeben von Gefahren war? Der Vampir schickte einen Raben los, um genaues herauszufinden. Lange dauerte es nicht, bis das Vogel mit einem Bericht zurückkehrte. Er erzählte davon, dass die Frau ihm Essen gegeben und über seine Federn gestrichen hatte. Der Rabe hörte nicht mehr von ihr zu sprechen, weshalb Dettlaff beschloss die Unbekannte aufzusuchen. Von weiteren Raben erfuhr er, dass sie sich ebenfalls im Wald aufhielt. Der Schwarzhaarige löste sich in roten Nebel auf und begab sich auf die Suche. ,, Star, Stopp!'', ertönte eine weibliche Stimme. Dettlaff nahm seine ursprüngliche Form hinter einer Tanne an und musterte die Frau aus sicherer Entfernung. Schwarzes, kurze Haarsträhnen schauten aus der Kapuze des roten Umhangs hervor. Die Unbekannte sammelte verschiedene Kräuter ein, als sie innehielt und sich umsah. Sie wurde nervös, als das Krächzen eines Raben ertönte. Als höherer Vampir besaß Dettlaff die Fähigkeiten mit Tieren zu reden und befahl den schwarzen Vögeln still zu bleiben. Leider spürten Pferde die Anwesenheit von Vampiren, sodass die Schimmelstute unruhig wurde. ,, Ruhig Star. Shhh.'', versuchte die Frau ihr Pferd zu beruhigen, was ihr gelang. Der Schwarzhaarige beobachtete die Unbekannte dabei, wie sie auf die Stute stieg und losritt. Auch wenn Dettlaff es, dank seines Alters, besser wissen müsste, folgte er ihr zur Festung. Verwundert sah er wie sich die Frau Wasser ins Gesicht spritzte und leise redete, das alles in Ordnung wäre. Abermals sah sie sich um, sodass er ihr Gesicht erblicken konnte. Porzellanweise Haut, dichte pechschwarze lange Wimpern und hellrote Lippen. Doch dies alles faszinierte den Vampir nicht so sehr, wie ihre strahlende, klaren blaue Augen. Er folgte ihr nach drinnen, wo sie sich einen Früchtetee zubereitete. ,, Wer ist da?!'', rief die Schwarzhaarige plötzlich, bevor sie sich panisch umsah. Konnte es sein, das sie den Vampir tatsächlich bemerkt hatte?
Als die Nacht einbrach, legte sie die junge Frau schlafen, sodass sich Dettlaff sich in ihrem Zimmer umsehen konnte. In der einen Ecke des Raumes stapelten sich Bücher, von welchem eins der Vampir durchblätterte. Belanglose Märchen und Legenden. Vorsichtig wurde das Buch zurück an seinen Platz gelegt, bevor der Schwarzhaarige sich zum Schreibtisch begab. Auf diesem befanden sich einige Schreibfedern, Tintenfässchen und Zutatenlisten. Dettlaffs Blick wanderte zu der Unbekannten, als dieser sich auf den andere Seite legte. Ihr Schlaf war unruhig, so als würde sie seine Anwesenheit im Schlaf spüren. Es wurde Zeit für den höheren Vampir zu gehen, weshalb er den Raben herbeirief, der schon am Morgen bei ihr gewesen war. Leise krächzte der Vogel, signalisierte das er verstanden hatte.
Es dauerte einen ganzen Tag, bis der Rabe einen weiteren Bericht an den Vampir abgab. Viel konnte er nicht erzählen, nur das die junge Frau ihre Aufgaben pflichtbewusst nachging und alleine auf der Festung lebte. Dettlaff strich kurz über das Gefieder vom Vogel, welcher auf seinen Unterarm saß. Wie oft der Schwarzhaarige darüber nachdachte, es ergab keinen Sinn. Wieso lebte jemand so junges alleine in einem Gebiet, welches mit Monster verseucht war? Mit dem Befehl mehr herauszufinden, entließ der Vampir den Raben, welcher Richtung Festung flog. Diese junge Frau hatte es tatsächlich unabsichtlich geschafft ihn für eine längere Zeit an einen Ort festzubinden.
Nur weniger Stunden später, erfuhr Dettlaff, das sich die Unbekannte hinaus in die Wildnis geritten war. Jagte sie etwa oder hatten ihr Ausritt einen bestimmten Grund? Kurz rang der Vampir mit sich, suchte aber dann doch die Jüngere auf. Sichtlich überrascht sie vor einem Grab aufzufinden, blieb er im Schatten der Bäume versteckt. ,, Hallo Vesemir, ich habe Blumen mitgebracht.'', vernahm er ihre sanfte Stimme, welchem zu ihrem taffen Äußeren nicht übereinstimmte. Die Schwarzhaarige hatte sich ins Gras gesetzte und betete. Minuten verstrichen, bis sie sich erhob und auf ihr Pferd stieg. Erst als sie außer Sichtweite war, begab Dettlaff zum Grab. Auf diesem war das Name Vesemir eingraviert worden und es schien noch nicht lange zu existieren. Wer war dieser Mann namens Vesemir gewesen und vor allem, was hatte er mit der Frau zu tun?
,,Shadow.'', flüsterte Dettlaff, nachdem der Rabe ihm berichtet hatte, das dies nun sein Name wäre. Welch ein ungewöhnlicher Name, wie er fand. Hinterfragen würde er die Entscheidung der jungen Frau nicht, sie wusste was sie tat. Der Vampir trat näher zu der Schwarzhaarigen ans Bett, erkannte dabei, das sein Schwert unter ihrem Kopfkissen lag. Shadow flog von seinem Unterarm und machte es sich auf der Schlafenden bequem. Dettlaff kniete sich hin, legte eine Hand auf den Schwertgriff und zog leicht daran. Sein Blick wanderte zu der Jüngeren, die ruhig schlief. Bei der Waffe handelte es sich eindeutig um ein Silberschwert, was normalerweise nur Hexer benutzten. Stand die Frau mit Hexer in Verbindung? Wenn ja, wie war es dazu gekommen? Der Ältere beschloss sich abermals die Festung zu erkunden und verließ den Raum. Waffen und verschiedene Tränke fand er vor, was alles auf Hexer andeutete. Dettlaff wusste, das er keine voreilige Schlüsse ziehen sollte. Diese junge Frau hatte so einige Geheimnisse und nur wenn er Geduld bewies, würde er sie lüften können.
Sogleich hatte sich der Vampir zur Hexerfestung begeben, nachdem ihm mitgeteilt wurde, das sich die Unbekannte am Knöchel verletzt hatte. Die Morgenröte schien durch das Fenster, während der Ältere das Zimmer der Schwarzhaarigen betrat. Shadow krächzte leise, rührte sich dennoch nicht vom Fleck. Dettlaff schenkte dem Raben keine Beachtung, sondern strich vorsichtig der Jüngeren paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Atmung ging regelmäßig, sie schlief tief und fest. Sie würde bis in den Nachmittag hinein schlafen und somit ihre Pflichten vernachlässigen. Minuten lang beobachtete der höhere Vampir die Frau, bis er einen Entschluss fasste. Er würde sich um die Tiere kümmern.
Um die Tiere nicht zu verschrecken, schob Dettlaff langsam die Stalltüre auf. Sekunden später kam eine weiße Ziege angerannt und meckerte ihn an. Sie schien ihm gegenüber freundlich gestimmt zu sein, ließ sich sogar vom Vampir anfassen, während sie das frische Gras fraß. Bei der Schimmelstute sah das ganze anderes aus, sie wurde unruhig, je näher der Schwarzhaarige kam. Wenn sich Dettlaff richtig erinnerte, hatte die Frau sie Star genannt. Es musste sich um ein junges Pferd handeln, da es noch voller Energie steckte. Star sah ihn als Gefahr an und nahm weder das frische Wasser noch das Heu an, da sie sich schlichtweg weigerte. Bei dem Schimmel handelte es sich eindeutig um ein stures Wesen, wie der Vampir fand. Da er ihr weiteren Stress ersparen wollte, begab er sich zu den Hühnern und streute Körner aus. Kein einzelnes Tier besaß Verletzungen oder war krank, sie wurden sehr gut behandelt. Wundern tut dies dem Älteren nicht, laut den Waldtieren, war die Frau stets um ihr Wohlergehen besorgt. Dettlaff konnte dies nicht nachvollziehen. Menschen waren egoistisch und führten Kriege, doch sie war anders. Lebte zurückgezogen und schien die Gesellschaft zu ihresgleichen meiden. Als der Schwarzhaarige den Stall verlassen wollte, lief die Ziege nochmals auf ihn zu. Wedelte mit ihrem Schwänzchen und meckerte. Eine durchaus merkwürdige Ziege. Danach begab er sich zu Vesemirs Grab, um Blumen abzulegen. Mittlerweile war ihm bewusst, das es sich um ein Hexergrab handelte.
Mehrmals drehte er das kleine Geschenk, welches er von der Frau erhalten hatte, zwischen seine Finger. Es handelte sich um eine selbstgeschnitzte Rabenfigur, die bemalt wurde. Ein kleine, aber schöne Geste. Obwohl sie ihn nicht kannte, schenkte sie ihm, einen höheren Vampir etwas. Dettlaff verstaute die Holzfigur in seine Tasche und würde sie wie ein Schatz behüten. Das Krächzen der Raben ertönte, weshalb sich der Schwarzhaarige zum Himmel blickte. Die Frau hatte die Hexerfestung verlassen und ritt durch den Wald, obwohl sie eine Verletzung hatte. Ohne es selbst wirklich zu bemerken, suchte der Ältere sie auf. Hinter einen Baum versteckt, beobachtete der Vampir die junge Frau, welcher eine Quelle aufgesucht hatte. Ihre Füße lagen im Wasser und ihre Augen waren dabei geschlossen. Selbst wenn Dettlaff es versucht hätte, er konnte seinen Blick nicht von ihr nehmen. Die Unbekannte öffnete ihre Augen, als ihr Pferd unruhig wurde und sah sich suchend um. Doch egal wie sehr sie sich anstrengend würde, sie könnte ihn niemals entdecken, wenn er es nicht wollte. Während sich die Frau auf die Schimmelstute schwang, landete Shadow auf der Schulter des Vampirs. Stumm übergab dieser dem Vogel ein Geschenk, welches für die Schwarzhaarige bestimmt war. Shadow flog zurück in Richtung Festung, um seine Aufgabe zu erfüllen. Dettlaff verfolgte weiterhin die Jüngere, bis zum Grab des Hexers. ,, Danke.'', sprach die Unbekannte, nachdem sie die Blumen entdeckt hatte. Unglaublich, ein Mensch bedankte sich bei einem höheren Vampir.
Das zweite Geschenk, was Dettlaff von der Frau erhielt, war eine Zeichnung von Shadow. Minuten verstrichen, in denen der Vampir überlegte, welches Präsent er ihr machen könnte? Anstrengend dachte er an das Gespräch mit Regis zurück, das sie geführt hatten. Menschenfrauen liebten Schmuck und Blumen, doch ersteres trug die Unbekannte nicht. Blieb nur noch die Blumen übrig, genauer zu sein, Rosen. Rote Rosen wuchsen aber nicht einfach so im Wald, sodass Dettlaff eine aus dem nächsten Dorf pflücken musste. Nachdenklich betrachtete er die rote Rose und erinnerte sich daran, dass Menschen sich an den Dornen stechen konnte. Diese entfernte der Schwarzhaarige und wartete bis die Nacht einbrach, bis er die Hexerfestung betrat. Es faszinierte ihn immer wieder aufs neue, wie die junge Frau es schaffte zu überleben. In seinen langen Leben hatte er viele Tragödien mitangesehen. Ohne ein Geräusch zu verursachen, legte der Vampir die Rose auf dem Schreibtisch ab und schritt danach zum Bett. Shadow lag abermals auf der Unbekannten, während diese schlief. Erst als die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen, verließ Dettlaff die Hexerfestung.
Shadow erzählte dem Schwarzhaarigen alles, was er beobachtet hatte und putze danach seine Federn kurz. Der Rabe wollte zurück zu der Frau, die ihn gut behandelte. Normalerweise verscheuchten Menschen ihn, sobald sie ihn erblickt haben, doch bei der Unbekannten war es anders. Sie kümmerte sich um den Vogel, der wie eine Klette an ihr hing, weshalb er ihr ein Geschenk machen wollte. Ein Krächzen ertönte, bevor Shadow sich in die Lüfte schwang. Laut dessen Bericht hatte die Schwarzhaarige Äpfel gesammelt und war danach zurückgeritten. Wozu brauchte sie diese Früchte? Menschen würden für den Vampir immer ein Rätsel bleiben. Die restliche Zeit bis zum Abend hin, verbrachte er damit, sich die Gegend um die Festung zu erkunden. Erst als der Mond in seiner vollen Pracht am Himmelzelt zu sehen war, suchte er das Zimmer auf. Wie so oft davor schlief die Jüngere ruhig und bekam seine Anwesenheit nicht mit. Ein Teller, welcher auf dem Schreibtisch stand, bekam seine Aufmerksamkeit. War das Kuchenstück für ihm bestimmt? Abermals eine kleine Geste, die Dettlaff zum Nachdenken brachte. Wieso tat die Frau dies alles?
Seit Stunden beobachtete Dettlaff die Ziege, die freudig durch den Wald lief und alles mögliche anknabberte. Doch von der jungen Frau fehlte jeder Spur, sodass der Vampir annahm, das sie vom Ausflug ihres Tieres nichts wusste. Dieses hatte sich auf einer Lichtung niedergelassen. ,, MECKERFRITZE!'', schrie eine weibliche Stimme, keinen Augenblick später meckerte die Ziege auf und fraß in aller Seelen Ruhe das Gras weiter. Momente später tauchte die Schwarzhaarige auf und man konnte ihr ansehen, wie erleichtert war, die Ziege gefunden zu haben. ,, ,, Was machst du denn nur? Du hast mir so einen Schrecken eingejagt.'', sprach die Frau zu Meckerfritze, die zu ihrer Besitzern hinüberlief. Die Schwarzhaarige strich dem Tier durchs Fell und tätschelte ihren Kopf. ,, Komm, lass uns nach Hause gehen.'', mit diesem Satz wollte die junge Frau loslaufen, als sie innehielt. Panisch sah sie sich um, als Wolfsgeheul zu hören war und drückte die Ziege näher an sich. Momente später erschienen Wölfe und knurrten. Der Vampir zögerte keinen Moment, löste sich in roten Nebel auf und flog zur Lichtung. Hinter der Unbekannten nahm er seine eigentliche Form wieder an, sodass das Wolfsrudel die Flucht ergriff. Sekunden später lief die Frau in ihn hinein, nachdem sie sich umgedreht hatte. Klare, strahlende blaue Augen blickten zu ihm hinauf, zogen ihn in ihren Bann. Nie zuvor hatte der Ältere solch intensive blau farbige Augen gesehen. ,, Danke, Dettlaff.'', bedankte sich die Schwarzhaarige und schenkte ihrem Retter ein Lächeln. Woher wusste sie seinen Namen und warum lächelte sie ihn, einen höheren Vampir an? ,, Bitte.'', sprach Dettlaff und konnte seinen Blick nicht von der Jüngeren nehmen. ,, I-Ich muss jetzt zurück, vielleicht sieht man sich nochmals.'', verabschiedete sie sich, pfiff kurz und verschwand mit Meckerfritze im Wald. Der Schwarzhaarige stand Minuten lang auf der Lichtung, bevor er sich in Bewegung setzte. Sein Ziel war die Unbekannten, deren Namen er noch nicht herausgefunden hatte und fand sie beim Grab des Hexers. ,, Vesemir hatte immer gemeint, ich sei etwas besonders, weil ich nicht aus dieser Welt stamme. Ich sehe das anders, ich bin einfach nur eine normale junge Frau. Aber er versuchte mir dies immer auszureden und mich vom Gegenteil zu überzeugen. Nicht einmal dafür konnte ich mich bei ihm bedanken. Als die wilde Jagd Kaer Morhen angriff, befand ich mich an einem Pfahl gebunden in einer Höhle. Aber, das Schreckliste ist, dass sein Medaillon sich nun in den Händen von der letzten Muhme befindet, statt bei jemanden, der Vesemir viel bedeutet hatte. Wie sehr ich dies ändern möchte, aber nicht kann.'', erzählte sie ihm und in diesen Moment fasste Dettlaff den Entschluss das Medaillon für sie zurückzuholen.
Für einen höheren Vampir war es keine Herausforderung gewesen, an das Wolfsmedaillon zu kommen, auch wenn dieses von der letzten Muhme bewacht worden war. Dettlaff hatte einen Kampf im Kauf genommen, um die Unbekannte glücklich zu machen. Hoffte, das sie ihm wieder ein Lächeln als Dank schenkte. Der Vampir blickte auf das Medaillon, welches er in der Hand hielt. Schon einmal hatte er solch eins gesehen, nämlich bei Geralt von Riva. Ob der Hexer die junge Frau kannte? Dies würde erklären, warum so ein junges Ding alleine auf einer Hexerfestung lebte. Diese betrat der Ältere und sah wie die Schwarzhaarige Pfeile aufsammelte. Ohne ein Geräusch zu verursachen, trat Dettlaff auf die Jünger zu, was zur Folge hatte, das diese sich erschrak. Deutlich konnte er ihren beschleunigten Herzschlag hören, welche sich recht schnell wieder normalisierte. Verwirrt blickte sie zu ihm, legte dabei ihren Kopf leicht schief und ließ sie niedlich erscheinen. Als zum Sprechen ansetzen wollte, hielt der Vampir ihr Kommentarlos das Wolfsmedaillon entgegen. Es dauerte einige Sekunden, bis die Frau danach griff und es fest an sich drückte. Dann geschah etwas, mit dem Dettlaff niemals gerechnet hätte, er wurde umarmt. ,, Danke.'', vernahm der Vampir ihre Stimme, während er versuchte sich aufzulösen, doch dies gelang ihm nicht. Stattdessen nahm der Ältere den Duft von frischem Heu und Kräuter war. Nach einem kurzen Augenblick löste sich die Unbekannte von ihm und lächelte.
Abermals hatte sich Dettlaff van der Eretein sich unabsichtlich in eine Menschenfrau verliebt. Die Schwarzhaarige glich zwar Syanna vom Aussehen her, verhielt sich aber jeden Wesen freundlich gegenüber. Trotzdem hatte der Ältere beschlossen ihr zu verheimlichen, was er wirklich ist. ,, Guten Morgen Dettlaff!'', rief die junge Frau, winkte ihm zu, nachdem er den innen Hof betreten hatte. ,, Mir ist aufgefallen, dass du gar nicht meinen Namen weißt, daher stelle ich mich mal vor. Ich heiße Katharina und komme eigentlich aus einer anderen Welt. Also wundere dich bitte nicht, falls ich etwas komische sage. Achja und diese Ziege hier heißt Meckerfritze.'', erklärte Katharina dem Vampir, welcher daraufhin bloß nickte. Es schien sie nicht sonderlich zu stören, dass er kaum sprach. ,, Übrigens, ich hoffe es macht nichts aus, dass ich den Raben Shadow genannte habe. Er folgt mir ja wie ein Schatten und da Shadow dies bedeutet, passt der Name zu ihm.'' ,, Es ist in Ordnung.'' ,, Wirklich? Das freut mich aber. Komme, ich stelle dir Star vor.'', und damit zog die Jüngere den Schwarzhaarigen einfach hinter sich her. Erst als sie den Stall betreten hatten, ließ sie seine Hand los. ,, Vesemir hat sie mir geschenkt, weil ich nicht reiten konnte. Mittlerweile kann ich es aber ganz gut. Du hättest mich mal sehen müssen, als ich auf Plötze saß, ich wäre beinah hinuntergefallen, wenn Geralt mich nicht festgehalten hätte.'', erzählte Katharina und strich der Schimmelstute dabei durchs Fell. Dettlaff hatte also mit seiner Vermutung richtig gelegen, sie kannte den weißen Wolf. Der Blick des Vampirs wanderte zu der Ziege, als diese an der Kleidung von der Schwarzhaarigen knabberte. ,, Meckerfritze, du sollst das doch lassen, außerdem habe ich dir heute schon was zum Fressen gegeben. Du freches Ding.'', meinte die Frau und kniete sich zu dem Tier hinunter. Katharina schien zu der Ziege eine besondere Beziehung zu haben, doch weshalb?
Obwohl Katharina eine zierliche Statur besaß, lernte Dettlaff schnell, das sie einiges einstecken konnte. Sie lehnte jegliche Hilfe ab und nur um sie, wenn keine andere Möglichkeit stand. ,, Du kleiner Teufel!'', schimpfte die Schwarzhaarige mit dem Raben, nachdem dieser sich in ihre Schulter festgekrallt hatte. Der Vogel krächzte laut und klapperte mit dem Schnabel. ,, Kein aber! Ich muss arbeiten und mit dir auf der Schulter geht es nun halt nicht.'', sprach Katharina zu Shadow, der daraufhin zum Vampir hinunterflog. Dieser beobachtete die Jüngere bei ihre Arbeit und schenkte dem Raben keine Beachtung. Für ihn gab in diesen Moment nur Katharina.
,, Und dann tauchte plötzlich der Gabelschwanz auf und verschleppte mich in sein Nest. Aber ich hatte Glück, Geralt und Eskel kamen ein wenig später und haben mich gerettet. Danach durfte ich mir aber auch etwas von Eskel anhören, doch wirklich zugehört hatte ich ihm nicht, da ich verletzt war. Er schenkte mir danach Meckerfritze, die ebenfalls alles überlebt hatte. Narben sind aber geblieben, schlimm finde ich das aber nicht.'', erzählte die Schwarzhaarige, während sie mit Dettlaff unter einem Apfelbaum saß. Wochen waren vergangen und mit jeden Tag, der verstrich, wurde dem Vampir bewusst, wie wichtig ihm die junge Frau war. Vor Tagen hatte er eine Nachricht von Regis erhalten, wo der Andere ihm fragte, wie es ihm ging. In seiner Antwort hatte er Katharina bewusst verschwiegen und würde auch kein Wort über sie verlieren. ,, Deshalb gehe ich auch nie mehr mit einem Hexer auf die Jagd. Es ist einfach zu gefährlich für mich, zudem ziehe ich Gefahren scheinbar magisch an. In meiner Welt war das ganz anders, da gibt es nämlich keine Monster. Dettlaff schau mal, es schneit!'', rief die Frau plötzlich und riss den Älteren somit aus den Gedanken. Tatsächlich fielen leichte Schneeflocken vom Himmel, obwohl die Temperatur nicht gefallen war. Die Schwarzhaarige erhob sich schnell, fing eine Flocke mit ihrer Fingerspitze auf und sah dabei zu, wie der Schnee schmolz. ,, Ich liebe den Schnee, am liebsten baute ich Schneemänner oder mache Schneeengel. Ob morgen schon alles zugeschneit ist? Vielleicht sollten wir zurück, bevor es schlimmer wird.'', meinte Katharina, während einige Schneeflocken sich in ihrem Haar niederließen. Wie ein kleines Kind hüpfte sie auf einer Stelle auf und ab, nur weil es schneite. ,, Hast du eigentlich schon viele Winter erlebt?'' ,, Habe ich.'' ,, Ich nicht so oft, in meiner Welt gab es Winter, wo es kaum geschneit hatte. An Weihnachten erst recht nicht, da schneit es kaum. Sorry, du kannst gar nicht wissen, was Weihnachten ist. An den Tag schenkt man den Personen, die einen etwas bedeuten etwas. Kinder freuen sich am meisten darauf und auf ihren Geburtstag. Genug geredet, wir sollten wirklich zurück zur Festung.''
Dettlaff spürte sofort, dass etwas nicht stimmte, als er die Hexerfestung betrat. Im neu gefallenen Schnee waren Hufspüren zu erkennen, die nicht nur von Star sein konnten. Mindens ein weiteres Pferd hatte sich im innen Hof befunden. Der Blick des Vampirs wanderte zum Stall, als er das Meckern der Ziege vernahm. Sachte schob er die Stalltür auf, keinen Augenblick später kam Meckerfritze angelaufen. Diese meckerte den Schwarzhaarigen an, was nur selten vorkam. Aufregt lief die Ziege umher, als wollte sie ihm etwas Wichtiges mitteilen. Dettlaff gab Meckerfritze etwas frisches Heu, bevor er sich auf die Suche machte. Rief Shadow herbei und befahl dem Raben sich ebenfalls auf die Suche nach der Jüngeren zu machen. Wie immer war Katharinas Zimmer aufgeräumt, sodass der Ältere recht schnell den Brief entdeckte. Dettlaff nahm das Papier, faltete es auf und überflog das geschriebene. Der Hexer namens Eskel war aufgetaucht und sie würde mit diesem nach Toussiant zu Geralts Weingut reiten. Langsam ließ der Vampir den Brief sinken und überlegte seine nächsten Schritte. Sollte er ihnen folgen und somit nach Toussiant zurückkehren oder sollte er sie vergessen? Katharina war ein Mensch, hatte somit nur eine kurze Lebensspanne. Ein Krächzen ertönte, Shadow hatte sie gefunden.
Ein übersichtliches Dorf hatten sich die Hexer und die Schwarzhaarige für eine Rast ausgesucht. Durch den leichten Schneefall waren jegliche Fußspuren im Dorf beinah vollständig überdeckt worden. Deshalb beschloss Dettlaff nach der Schimmelstute Ausschau zu halten. Wo Star war, war auch Katharina. Nach einer kurzen Suche, fand er die Stute in einem Stall am Rande des Dorfes, nachdem sich Shadow auf dem Stalldach niedergelassen hatte. Der Schimmel stand zwischen zwei Pferden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den Hexer gehörten. Unruhe brach unter den Pferden aus, nachdem sich der Vampir im inneren befunden hatte. Dettlaff unternahm keinen Versuch die Tiere zu beruhigen und begab sich hinter einen Pfeiler, als Schritte ertönten. Katharina betrat den Stall, lief sogleich zu Star, versuchte diese zu beruhigen. ,, Star beruhige dich, alle ist gut.'', redete sie sanft auf die Stute ein, da dieser unruhig umherlief. Als der Schwarzhaarige sich offenbaren wollte, erschienen Fremde. Einer davon stellte sich hinter Katharina, die keinen Augenblick später anfing, sich zu wehren. ,, Das ist also die Hure der Hexer.'', sprach einer der Männer, danach redeten die Anderen wild durcheinander. Unbeschreibliche Wut stieg in Dettlaff auf, als er erkannte, wie sie die Schwarzhaarige zwangen sich ins Heu zu legen.. ,, Lass uns Spaß haben, Hu-'', weiter kam der fremde Mann nicht, da er von Krallen durchbohrt wurde. Schreie ertönten und Sekunden später herrschte Stille. Der Vampir nahm erst wider seine menschliche Gestalt an, nachdem alle Männer ihrer Verletzungen erlegen waren. Sein Blick wanderte zu Katharina, die sich das Tuch vom Mund entfernt und sah zuerst zu den Leichen, bevor sich ihre Blicke trafen. ,, Dettlaff.'', flüsterte sie, erhob sich und umarmte den Älteren stürmisch. Zögernd erwiderte dieser die Umarmung, legte seine Arme um ihren zierlichen Körper und atmete ihren Duft ein. Kaum merklich versteifte sich der Vampir, als er einen fremdem Geruch an Katharina wahrnahm. Sie musste jemanden in den letzten Stunden für eine längere Zeit sehr nahe gekommen sein. Doch wem? Die Schwarzhaarige löste die Umarmung, entfernte das Heu, welches an ihrer Kleidung hing. ,, Geht es dir gut?'' ,, Ja, du bist in letzter Sekunde gekommen danke.'', bedankte sie sich und schenkte dem Älteren ein Lächeln. Schritte ertönten, weshalb der Ältere beschloss zu gehen und sich in Nebel auflöste. Gut hinter Bäume versteck, nahm er seine eigentliche Gestalt an. Wieder einmal hatte er der jungen Frau das Leben gerettet und sich somit in ihrem Schicksal eingemischt. Mit einem Krächzen landete Shadow auf der Schulter des Schwarzhaarigen, teilte ihm mit, dass die Hexer und Katharina aufgebrochen waren. Bald würden sie Toussiant erreichen.
In Toussiant hatte sich nicht sonderlich verändert, wie Dettlaff feststellte. Er musste auf der Hut sein, denn sein alter Freund Regis dürfte ihn nicht wahrnehmen. Der andere höhere Vampir würde schnell herausfinde, das er ihm etwas verheimlichte. Regis würde den Kontakt zu Katharina nicht gutheißen, nicht nach der Sache mit Syanna. Deshalb hielt Dettlaff Abstand und hatte Shadow befohlen auf die Jüngere zu achten, auch wenn mittlerweile drei Hexer auf Katharina aufpassten. Eins konnte die Schwarzhaarige nämlich sehr gut, sich in Schwierigkeiten bringen. Mehrmals hatte sich der Vampir die Frage gestellt, wie er sich in die Frau verliebten konnte. Lag es an ihren strahlenden, klaren, blauen Augen oder an dem Lächeln, was sie ihm schenkte? Wahrscheinlich lag es an ihre freundliche, sogleich naive Art.
Die Nacht brach ein, sodass der Schwarzhaarige sich es erlauben konnte, Corvo Bainco aufzusuchen. Keine Menschenseele war auf dem Weingut zu erblicken, sodass sich Dettlaff Zeit nehmen konnte, um sich umzusehen. Ein leises Krächzen ertönte, welches eindeutig von einem Raben stammte. Shadow musste sich in der Nähe befinden und den Älteren entdeckt haben. Doch warum kam der Vogel nicht angeflogen? Den Grund davor fand der Vampir recht schnell heraus, als nicht nur den Raben, sondern auch Katharina unter einen Baum entdeckte. Der Ältere kniete sich hinunter, strich der schlafenden einige Strähnen aus dem Gesicht, bevor er sie vorsichtig hochhob. Nach seinem Wissen her konnten Menschen leicht krank werden und daran sogar sterben. Daher beschloss Dettlaff, dass es das Beste wäre, wenn er die Jüngere zurück in ihr Bett trug.
Regis hatte nur spärliche Informationen von Geralt bekommen, daher war sein Interesse geweckt worden, als er die junge Frau auf dem Ball erblickte. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte der Hexer den Namen Katharina erwähnt. Laut den Gerüchten in Beauclair sollte sie eine Bruxa sein, was sich Regis nur schwer vorstellen konnte. In ihrem hautengen Kleid glich die Frau einer Adligen. Der Vampir beschloss sich der Schwarzhaarigen vorzustellen und lief auf diese zu. Strahlende blaue Augen blickten direkt in seine, als er sich Katharina näherte. Ihr genervte Blick sprach Bände, sie schien unfreiwillig der Einladung der Herzogin gefolgt zu sein. Der Vampir griff nach der Hand der edlen Dame und hauchte einen Kuss als Begrüßung auf ihrem Handrücken. Dabei stieg Regis einen sehr vertrauten Geruch in die Nase, nämlich Dettlaff Geruch. Der Geruch war kaum noch wahrzunehmen und war mit Rosenwasser beinah vollständig überdeckt worden. ,, Regis mein Name.'' ,, Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen Emiel Regis Rohellec Terzieff-Godefroy. Verzeiht, ich habe mich ihnen nicht vorgestellt, Katharina.'' ,, Ich habe schon viel über sie gehört.'' ,, Ist das so? Was denn genau, dass ich die Hure der Hexer oder das ich angeblich eine Bruxa sei? Alles davon ist gelogen, ich bin weder noch einer Form mit den Hexern intim, noch ein Vampir.'', sprach die Schwarzhaarige mit Abscheu und suchte das Weite, als Geralt zu ihnen traf. Der Vampir sah der Frau kurz nach, bevor seine Aufmerksamkeit dem weißen Wolf galt. ,, Eine sehr interessante junge Frau.'' ,, Katharina ist besonders, in ihrer Weise.'' ,, Durchaus. Ich muss gestehen, sie zu durchschauen ist eine Herausforderung.'' ,, Sie zu ertragen auch.'' ,, Inwiefern?'' ,, Katharina sieht nur selten das Schlechte in einem und handelt dementsprechend. Sie bringt sich ständig unbewusst in Gefahren.'', erzählte Geralt in Ruhe, als ein schriller Schrei ertönte. Sekunden später brach das Chaos im Saal aus und niedrige Vampire suchten sich ihre Opfer unter den Gästen aus. ,, Verdammt. Regis, tu mir einen Gefallen und bringe Katharina von hier weg!'' ,, Keine Sorge, ich werde für ihre Sicherheit sorgen.'', versprach der Vampir und suchte die Schwarzhaarige auf, die wie versteinert in einer der Ecken stand. Erst als Regis nach ihrer Hand griff, kam wieder Leben in sie. ,, Kommen sie.'', sprach der höherer Vampir, während er die Jüngere hinter sich herzog. Ein Klimpern ertönte, Sekunden später riss sich Katharina von ihm los. Sie schien etwas Wichtiges verloren zu haben, wenn sie für den Gegenstand ihr Leben aufs Spiel setzte. Leider zog sie somit die Aufmerksamkeit einer Bruxa auf sich. Regis hielt in seiner Bewegung inne, als er Dettlaff wahrnahm, bevor dieser auftauchte. Er hatte also mit seiner Vermutung richtig gelegen, Katharina stand mit dem Schwarzhaarigen in Kontakt. Nun war die Frage, weshalb?
Erst als sich die Lage einigermaßen beruhig hatte, suchte der weiße Wolf seinen alten Freund auf. ,, Regis, wusstest du davon?'' ,, Mir war unbekannt, dass sich Dettlaff wieder in Toussaint aufhält. Er muss es bewusst verschwiegen haben.'' ,, Er hat Katharina entführt.'' ,, Entführt würde ich das nicht nennen, Geralt. '' ,, Wie meinst du das?'' ,, Sie müssen sich kennen. Ich konnte seinen Geruch an ihr wahrnehmen, daher nehme ich an, dass sie seit längerer Zeit in Kontakt stehen. Wenn ich mit meiner Annahme richtig liege, brauchen wir uns keine Sorgen um sie machen.'', erklärte der Vampir dem Hexer. Regis ahnte schon, warum Dettlaff ihm nichts erzählt hatte und konnte innerlich nur mit dem Kopf schütteln. ,, Wir sollten zurück zum Weingut und abwarten.'' ,, Wenn du meinst.'', sprach Geralt und den Anderen beschied.
,, Wir sollen also hier sitzen und abwarten?'', fragte Eskel nochmals nach, woraufhin Geralt nickte. Während sich die Hexer und die Zauberin sich unterhielten, begab sich der Vampir nach oben in Katharinas Bereich. Verwundert blieb er stehen, nachdem er den Raben auf dem Bett entdeckt hatte. Dieser krächzte, schlug wild mit den Flügeln, als wollte er damit Regis vertreiben. Doch von einem einfachen Vogel ließ sich dieser nicht einschüchtern. Der Rabe und die Frau schienen eine starke Verbindung zu haben, wie es dann wohl zwischen ihr und Dettlaff aussah? Nachdem er nur spärliche Informationen herausgefunden hatte, begab sich der Ältere nach unten. ,, Geralt dieser Rabe. Wem gehört er?'' ,, Er gehört Katharina, sie nennt ihn Shadow.'' ,, Das Vieh verfolgt die Kleine regelrecht.'', gab Lambert seinen Kommentar ab, bevor er aus der Flasche Wein trank, die auf dem Tisch stand. ,, Euch kam dies nicht ungewöhnlich vor?'' ,, Bei Katharina ist alles ungewöhnlich. Sie spricht mit Tieren, behandelt sie wie ihre Kinder.'' ,, Nun denn, ich werde mich auf den Weg machen.'', damit verabschiedete sich der Vampir und schickte Raben los.
Er konnte es nicht zulassen, das Katharina auf Syanna traf, er musste dies verhindern und nahm dafür den Tod unschuldiger in Kauf. Für außenstehende klang dies sehr egoistisch und das war es so gesehen auch. Die Angst sie zu verlieren, überwog seinen Verstand. Daher entschloss sie Dettlaff zu dieser Maßnahme und suchte mit niedrigeren Vampiren den Ball auf. Zu seiner Verwunderung zog Regis die Jüngere hinter sich her, wollte sie scheinbar in Sicherheit geben, als Katharina sich von ihm losriss. Sie hatte das Wolfsmediallon verloren und wollte es holen. Dass sie damit ungewollt die Aufmerksamkeit von einer Bruxa auf sich zog, bemerkte sie nicht einmal. Dettlaff handelte schnell, beschütze die Frau, die er liebte und warf sie sich über die Schulter. Ihre langen Fingernägel vergruben sich in seinen Mantel, teilweise auch in die Haut, während der Vampir über Dächer sprang. Sein Ziel war das Haus am Hafen, wo die Jüngere fürs erste Sicher wäre. Nachdem sie das sichere Versteck betraten, stellte der Ältere Katharina ganz vorsichtig auf ihre Füße ab. Nahm ihr Gesicht in seine Hände und untersuchte sie nach Verletzungen. Unabsichtlich schnitt er sie dabei ihre Wange leicht auf. Dettlaff wollte sich zurückziehen, was die Jüngere nicht zuließ, indem sie nach seine Hände griff und zu ihm hinauf sah. ,, Es ist in Ordnung, es war nicht deine Absicht gewesen, mich zu verletzen.'', sprach sie mit sanfter Stimme, ließ dabei seine Hände wieder los. Katharina blickte sich um, es schien, als würde sie das Haus kennen. Der Vampir beschloss sie für einen Moment aus den Augen zu lassen, sah aber nach einigen Minuten, wie die Jüngere sich ins obere Stockwerk begab. Ihm war bewusst, das er ihr reinen Wein einschenken sollte. Schon viel zu lange verheimlichte der Ältere ihr die Wahrheit, aus Angst. Würde sie ihn als Monster ansehen, sobald sie erfuhr, was er wirklich war? Minuten verstrichen, bis sich Dettlaff ebenfalls nach oben begab, wo er die Schwarzhaarige sitzend auf dem Bett vorfand. Vor ihr ging er in die Hocke und sah ihr direkt in die Augen.,, Ich bin ein Vampir.'' ,, Ich weiß, ich wusste es bei unserer ersten Begegnung schon. Verzeih, dass ich es dir nicht früher gesagt habe, dass ich darüber Bescheid weiß. Bitte denke jetzt nicht, dass ich angst vor dir habe, ich vertraue dir Dettlaff. Du bist kein schlechter Mensch, beziehungsweise Vampir. Egal, was du in der Vergangenheit getan hast, du hast deine Gründe dafür gehabt. Für andere bist du vielleicht ein Monster, aber nicht für mich.'', erklärte Katharina ihm mit sanfter Stimme. Mit sowas hatte der Vampir nicht gerechnet, mit allem, aber nicht mit dies. Ihm hätte es bewusst sein müssen, das sie anders wahr, als die Menschen, die er bislang getroffen hatte. Katharina war nicht Syanna, auch wenn sie sich vom Äußeren sich ähnelten. Ohne wirklich darüber nachzudenken, packte Dettlaff die Frau am Genick und legte seine Lippen auf ihre. Ihre Lippen waren weich, zudem schmeckten sie leicht nach Beeren. Nach einigen Sekunden nahm der Ältere etwas Abstand, löste den Kuss somit. ,, D-Du hast mich geküsst.'' ,, War es dir unangenehm?'' ,, N-Nein.'', stotterte Katharina, die sichtlich errötet war. Dettlaff konnte ihr erhöhten Herzschlag deutlich vernehmen, wusste das es seinetwegen war. Er strich ihr Strähnen aus dem Gesicht, bevor er beschloss sie alleine zu lassen. Menschen brauchten Schlaf, vor allem, nach einen anstrengenden Tag. Zudem müsste der Ältere ihr neue Kleidung besorgen, die weniger auffälliger war und Nahrung.
Die Nacht verging ohne weitere Vorfälle und als die ersten Sonnen strahlen erschienen, begab sich der Vampir zu der jungen Frau. Katharina lag ruhig im Bett und hatte sich in der Decke eingekuschelt. Wie auch zuvor in der Hexerfestung, schien seine Nähe sie keineswegs zu stören. Ein Murren war zu hören, als Dettlaff ihr durch das Haar strich. Es war ein wenig gewachsen, seit sie sich kennengelernt haben und zeigte dem Älteren deutlich, dass die Zeit für Menschen viel schneller verging. ,, Dettlaff?'', vernahm man Katharinas verschlafende Stimme. Die Frau richtete isc auf, strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah zum Schwarzhaarigen. ,, Ist das für mich?'', stellte sie ihm die Frage, nachdem er ihr ein Kleid hingehalten hatte. Dettlaff nickte als Antwort und sah zu, wie die Jüngere das Kleidungsstück annahm. Er beobachtete die Schwarzhaarige dabei, wie sie über den Stoff strich. ,,Danke, ich werde es sofort anziehen.'', damit stieg Katharina aus dem Bett und begann ihr Kleid am Rücken aufzuknöpfen, nachdem sie ihm den Rücken zugewandt. Der Ältere trat auf sie zu, fuhr mit seinen Fingern ihre Wirbelsäule nach und strich ihr schlussendlich das Kleid von den Schultern. Tief amtete er ihren Duft ein, bevor er der Frau half das neue Kleid anzuziehen. ,, Es ist ungewohnt mich in einem Kleid zu sehen oder? Hosen mag ich zwar lieber, aber das Kleid tut es zum Zeitpunkt auch.'' ,, Unten steht Essen für dich.'', meinte der Vampir zu ihr und begab sich danach nach unten. Kurz darauf ertönten Schritte, da die Jüngere ihm nach unten folgte. ,, Und du reparierst alle diese Spielzeuge? Ich könnte sowas nicht, dafür kann ich ja nähen. Das Kleid oben zum Beispiel habe ich in einen Tag genäht. Yennefer wollte das ich eins trug für den Ball. Kannst du es glaube, sie meinte Shadow hätte nichts im Haus zu suchen. Aber ich habe mich wie immer durchgesetzt, sodass er bei mir bleiben konnte. Du warst es gewesen, richtig? Ich meine, du hast mich damals ins Bett getragen.'' ,, Das habe ich.'' ,, Süß von dir, aber sowas brauchst du nicht zu tun, mir wäre nichts geschehen.'', meinte sie zu ihm, während sie ihm über die Schulter sah. Dettlaff war dabei Spielzeug zu reparieren, nur dies konnte ihm vom Nachdenken abbringen. Kaum merklich hielt der Schwarzhaarige in seinen tun inne, als ihm auf die Wange geküsst wurde. Es erleichterte ihn zu tief, dass die junge Frau weiterhin seine Nähe suchte, obwohl sie die Wahrheit wusste. ,, Du Dettlaff, warum warst du eigentlich in der Nähe von Kaer Morhen gewesen?'', stellte Katharina auf einmal die Frage, nachdem sie einige Zeit aus dem Fenster geblickt hatte. Sollte er ihr von Syanna erzählen und was damals passiert war? Doch bevor er sich entscheiden konnte, nahm er jemanden vor der Tür war. ,, Geh nach oben.'', befahl der Ältere und öffnete erst die Türe, nachdem die Schwarzhaarige im oberen Stockwerk befand. Wie erwartet stand Regis vor der Tür und begab sich ins Haus. ,, Es ist schön dich wiederzusehen, alter Freund. Ich nehme an, sie ist bei dir? Die Hexer machen sich Sorgen um sie, wenn du es mir erlaubst, würde ich sie mitnehmen.'' ,, Sie bleibt hier.'' ,, Dettlaff, ich kann deine Entscheidung durchaus nachvollziehen, doch ich habe Geralt versprochen Katharina zurückzubringen. Ihr wird an nichts fehlen, du hast mein Wort.'' ,, ….Sie ist oben.'', sprach der Schwarzhaarige und beobachtete den Anderen dabei, wie er sich nach oben begab. Minuten vergingen, bis Regis mit Katharina nach unten kam. Zum Abschied umarmte die Jüngere Dettlaff kurz, bevor sie mit dem anderen Vampir mitging.
,, Sie ist ein Mensch, Dettlaff.'' ,, ….'' ,, Mir ist bewusst, dass du über dieses Thema nicht sprechen möchtest, aber sie wird nicht ewig Leben.'', sprach Regis, beobachtete dabei genau jede Regung vom anderen. Abermals hatte sich der Schwarzhaarige eine Menschenfrau ausgesucht und sich in diese verliebt. ,, Ich möchte dir ein weiteres Leid ersparen u-'' ,, Sie ist nicht Syanna.'', unterbrach Dettlaff ihn, was zuvor noch nie geschehen war. ,, Korrekt, sie ist nicht Syanna. Weiß Katharina, was wir sind?'' ,, Ich habe es ihr erzählt, bevor du kamst. Sie wusste es bereits.'' ,, Das würde ihr friedliches Verhalten uns gegenüber erklären. Wie ich sehe, bedeutet sie dir sehr viel, so viel, dass du zurück nach Toussiant gekehrt bist. Wie ich hörte, hieltest du dich in Kaer Morhen auf. Katharina hat offen über euer erstes Treffen gesprochen.'' ,, Sie redet viel.'' ,, Durchaus, dennoch verschweig sie den Hexern fiel. Sie hat dich vor ihnen verteidigt. Daher stelle ich mir die Frage, wie ihr zueinander steht.'' ,, Du solltest gehen, Regis.'', meinte der Schwarzhaarige und zeigte deutlich, das er über das Thema Katharina nicht mehr sprechen würde. ,, Verstehe, bis bald mein Freund.''
Emiel Regis Rohellec Terzieff-Godefroy betrat Corvo Bainco noch recht früh am Morgen und fand die junge Frau beim Stall vor. ,, Katharina, dürfte ich mit ihnen alleine sprechen?'', stellte der Vampir die Frage, weshalb die Schwarzhaarige sich zu ihm umdrehte. Dies wiederum gefiel ihrem Pferd so gar nicht, da die Schimmelstute ihre Besitzerin anstupste. ,, Einen Moment noch, dann habe ich Zeit für sie.'' ,, Ich werde warten.'', sprach Regis und trat einen Schritt zurück. Der Ältere recht schnell herausgefunden, dass die Frau eine besondere Beziehung zu ihren Tieren hatte. Sie sprach mit ihnen und schien sie teilweise sogar zu verstehen. Katharina war eine ungewöhnliche junge Frau. Nach einigen Minuten legte die Jüngere die Bürste zur Seite, gab ihrer Stute etwas frisches Heu und wand sich dem Anderen zu. Schweigsam liefen sie durch das Weingut, bis Katharina anfing zu sprechen. ,, Mein Gefühl sagt mir, dass sie mit mir über Dettlaff sprechen möchten.'' ,, Korrekt, mir ist bewusst, das mich es-'' ,, Er hat mich geküsst.'' ,, Wie bitte?'' ,, Dettlaff hat mich geküsst, das wollten sie doch wissen. Oder liege ich mit der Annahme falsch?'' ,, Nein, dies wäre meine Frage gewesen. Was fühlen sie für ihn?'' ,, Jetzt fragen sie mich wirklich, ob ich ihn liebe. Um ehrlich zu sein, ich kann ihnen die Frage nicht beantworten. Zudem hat er mir meinen ersten Kuss gestohlen, was mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Tut mir leid, ich und meine Sprichwörter.'' ,, Sie sind eine sehr interessante Frau, Katharina.'' ,, Wirkich? Lambert meint, ich sei schlimmer als eine Bruxa. Können sie sich das vorstellen? So schlimm bin ich nun auch nicht. Shadow!'', rief die Frau zum Schluss, nachdem sie den Raben erblickt hatte. Dieser landete auf ihren Unterarm und ließ sich von der Menschenfrau übers Gefieder streichen. Im Schnabel trug der schwarze Vogel ein Geschenk, genau genommen eine kleine Holzente. ,, Richte ihm meinen dank aus.'', kaum hatte Katharina dies ausgesprochen, flog Shadow davon. Mit einem Lächeln betrachtete sie das Geschenk. ,, Er liebt sie.'' ,, Wenn sie so denken.'' ,, Ich kenne Dettlaff, er umwirbt sie.'' ,, Tun Vampire dies?'' ,, Wir pflegen diesen Brauch nicht, im Gegensatz zu den Menschen.'' ,, Also in meiner Welt tun wir dies ebenfalls nicht mehr.'' ,, Sie vermissen ihre Welt.'' ,, Ja, aber ich habe mich damit abgefunden, in dieser Welt zu leben. Ich bin nicht die Art von Person, die heulend in der Ecke sitzt und hofft, dass alles gut wird. Man muss es schon selbst in die Hand nehmen.'' ,, Weise Worte.'', sprach der Vampir, bevor er sich von der Schwarzhaarigen verabschiedete. Seine Vermutung hatte sich somit bestätigt, diese Beziehung ging eindeutig von Dettlaff aus. Dies bereitete Regis Sorge, denn der Andere war Blind vor Liebe, was für einen Vampir durchaus tödlich enden konnte.
Ein extrem süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase, als Dettlaff auf Katharina zuschritt. Die Jüngere hockte vor ihm an einen Fluss und hatte den Älteren noch nicht wahrgenommen. ,, Woher hast du sie?'', stellte er ihr die Frage, woraufhin die Schwarzhaarige sich erschrak und das Gleichgewicht verlor. Dank seine schnellen Reflexe, konnte der Vampir nach der Frau greifen, bevor sie ins Wasser fiel. Katharina schien nicht überrascht zu sein, ihn zu erblicken und lächelte stattdessen. ,, Woher hast du die Wunde?'' ,, Oh, das meinst du. Yennefer brauchte das Blut einer Jungfrau und deshalb hat sie mich gefragt, natürlich habe ich zugestimmt, da ich ihr helfen wollte.'', antwortete die Jüngere, doch Dettlaff wusste, das sie log. Alleine ihre Körpersprache bestätigte dies. Doch der Ältere ging nicht weiter daraufhin ein und griff stattdessen nach der verletzten Hand. Dieser süßliche Duft benebelte seine Sinne, erweckte das Verlangen, das helle Blut zu kosten. Dettlaff hielt direkten Blickkontakt, als er die Hand zu seinem Mund führte. Öffnete leicht seine Lippen und leckte die warme, rote Flüssigkeit auf, welches aus der Wunde heraus floss. Dieses süßliche Blut hatte keineswegs eine alkoholische Wirkung auf ihn, wie er vorher angenommen hatte. Es schmeckte nur extrem süßlich, als würde man puren Honig in den Mund nehmen. Eher unbewusst fing der Vampir an der Verletzung zu saugen, damit mehr von der Lebensflüssigkeit seinen Rachen hinunterfloss. ,,D-Dettlaff?'', stotterte die Schwarzhaarige. Ihre niedlicher, aber gleich schüchterne Art trieb den Älteren in den Wahnsinn. Was stellte diese Frau nur mit ihm an? Widerwillig löste er sich von ihr, nachdem er ihr zittern wahrgenommen hatte. ,, Sie muss verbunden werden.'', sprach der Vampir mit tiefer Stimme und beobachtete Katharina dabei, wie sie die Wunde verband. Dieser süßliche Duft hing weiterhin in der Luft, als wollte er ihn verhöhnen. Dettlaff wusste selbst nicht, woher das Verlangen die Jüngere zu küssen herkam, aber es würde immer stärker. Schlussendlich beugte sich der Ältere hinunter, küsste die Schwarzhaarige und drückte ihren zierlichen Körper fest an sich. Wollte sie spüren, riechen und schmecken. Der höhere Vampir öffnete seinen Mund und leckte ihr über die Lippe. Sofort versteifte sich der Körper vor ihm, bevor Katharina Abstand von ihm nahm. ,, I-Ich sollte zurück, bevor sich die Anderen sorgen um mich machen und mich suchen gehen.'' ,, Werden sie nicht.'' ,, Woher willst du das wissen?'' ,, Sie beobachten uns.'' ,, Was?!'', gab sie mit hoher Stimme von sich und sah am Schwarzhaarigen vorbei, welcher Sekunden später sich in roten Nebel auflöste.
Kopfschüttelnd beobachtete der Schwarzhaarige Katharina dabei, wie sie nachts über das Weingut schlich. Eine Eule flog über ihren Kopf hinweg, sodass die Jüngere sich erschrak. ,, Du solltest Nachts nicht draußen sein.'', sprach er, sah wie sie sich zu ihm umdrehte. Langsam hob Dettlaff seine Hand, legte sie in ihren Nacken ab und zwang die Schwarzhaarige somit ihn anzuschauen. Unschuldige blaue Augen sahen zu ihm hinauf und glänzten im Mondlicht. Ihre leicht geöffneten Lippen luden ein geküsst zu werden. Wie konnte jemand gleichzeitig so unschuldig und verführerisch wirken? Der höhere Vampir konnte keine Antwort darauf finden, stattdessen beugte er sich zu der Frau hinunter, die er liebte. Legte seine kalten Lippen auf ihre, löste aber den Kuss nach wenigen Sekunden wieder. ,, Ich konnte nicht schlafen.'', erklärte die Jüngere ihm, hob ihre Hand und legte sie auf seine Wange ab. Doch warte, wo war der Verband? Dettlaff war sich sicher, das vor wenigen Stunden die Hand auf seiner Wange verbunden gewesen war. Die Schwarzhaarige zuckte merklich zusammen, als der Ältere nach ihrer Hand griff und diese kurz musterte. Weder war eine Wunde noch eine Narbe zu erkennen, etwas stimmte hier nicht. ,, Wo ist sie?'' ,, Wo ist was?'' ,, Die Wunde, du hattest eine in der Handinnenfläche.'' ,, Oh ja, nun ja, sie ist verschwunden. Yennefer hat mir deshalb nochmals Blut abgenommen, weil dieses ihren Trank zum Explodieren gebracht hat. Scheinbar stimmt etwas mit meinem Blut nicht, was genau, wissen wir nicht.'' ,, Komm.'' ,, Warte, wohin?'' ,, Zu Regis.'', erklärte der Schwarzhaarige kurz, hob die junge Frau hoch, die dies ohne Gegenwehr zuließ.
Vorsichtig, als würde Katharina aus Glas bestehen, ließ Dettlaff sie hinunter, als sie den Friedhof erreicht hatten. Die Jüngere blickte sich um, krallte sich fest an den Anderen, als ein Kaninchen an ihnen vorbeilief. Der Vampir wollte ihr Sicherheit vermitteln, legte einen Arm um ihre zierliche Gestalt. Spürte wie sich augenblicklich entspannte und wie sich ihr Herzschlag langsam beruhigte. Menschen konnten im Gegensatz zu anderen Kreaturen nur spärlich in Dunkeln sehen, zudem sehen sie alles in Grautönen. ,, Ist Regis da?'' ,, Ja, er erwartet uns.'' ,, Mhm. Aber er wird mir kein Blut abnehmen oder? Yennefer hat das gestern schon oft genug getan, ich kann wirklich darauf verzichten.'' ,, Er wird dich nicht verletzen.'' ,, Ich habe auch nie davon gesprochen, dass er mich verletzen würde, das wird er niemals tun. Weder er noch du würdest mich verletzen oder sogar töten. Ich vertraue euch vollkommen.'' ,, Dies schätzen wir sehr, Katharina.'', sprach Regis, der wie aus dem Nichts neben den Beiden auftauchte. Der Schwarzhaarige spürte wie die Frau daraufhin zusammen zuckte und strich ihr beruhigend über die Seite. Er hätte sie vorwarnen müssen, das der andere Vampir sich zu ihnen gesellte. ,, Guten Abend Regis oder guten Morgen.'' ,, Morgen. Wir sollten das Gespräch nach drinnen verlegen.'', erklärte Regis und begab sich zurück in das Innere der Krypta. Dettlaff hielt die Jüngere weiterhin fest, als sie sich ebenfalls nach drinnen begaben. ,, Igitt, igitt, igitt, igitt.'', murmelte Katharina vor sich hin, nachdem Spinnenweben sich in ihren Haaren verfingen haben. Liebevoll entfernte der Vampir diese, ohne groß darüber nach zudenken. ,, Danke.'', bedankte die Schwarzhaarige und lächelte ihren '' Retter'' an. Dass sie dabei von Regis beobachtet wurden, war ihnen durchaus bewusst. Dettlaff führte die junge Frau durch die Dunkelheit, bis sie den erhellten Hauptraum erreichten. ,, Wie kann ich euch behilflich sein?'' ,, Nun ja, Yennefer hatte mir Blut abgenommen und mir dabei in die Handinnenfläche geschnitten. Die Wunde ist verschwunden, sie ist einfach nicht mehr da. Dettlaff hat sich auch gesehen, als..'', brach Katharina ab, woraufhin Regis stutzig wurde. Als die Frau dann noch stark errötete, stellte sich der Vampir die Frage, was Dettlaff ihm diesmal verschwiegen hat. ,,Verzeih, ich möchte euch nicht drängen, dies ist nicht meine Absicht, dennoch müsste ich es wissen.'' ,, A-Als Dettlaff mein Blut trank.'', kaum war dieser Satz über die Lippen der Schwarzhaarigen gekommen, blickte Regis zu seinen Freund. Wollte nicht recht glauben, was seine Ohren da vernommen haben. Dettlaff van der Eretein soll das Blut seiner Geliebten getrunken haben. Kaum merklich nickte der höhere Vampir, bestätigte somit die Aussage der Jüngeren. Regis wand den Beiden den Rücken zu und begab sich zum Bücherregel. Katharina sah zum Schwarzhaarigen, der mit einem Nicken signalisierte, das sie dem Anderen folgen sollte. ,, Nach meiner Kenntnis her, stammten sie aus einer uns fremden Welt, Katharina.'' ,, Ja, das ist richtig. Meine Welt unterscheidet sich enorm von dieser.'' ,, Erläutern sie dies bitte.'' ,, Es gibt keine Vampire oder Monster, also, wenn man von Menschen absieht, die können ja auch als Monster bezeichnet werden.'' ,, Dann sehe ich mich in meine Annahme bestätigt.'' ,, Welche Annahme?'', stellte sie die Frage, bekam aber keine Antwort vom Älteren. Unsicher, was sie nun tun sollte, lief Katharina zurück zu Dettlaff. ,, Ich bräuchte ihr Blut.'' ,, Für Test? Bitte nicht, Yennefer hat mir schon welches abgenommen, und zwar so viel, dass ich beinah umgekippt bin.'' ,, Zum Trinken.'' ,, Was?'', fragte die Frau sichtlich geschockt und versteifte sich. Die Vampire sahen sich für einen Moment an und der Blick des Schwarzhaarigen zeigte deutlich, das ihm Regis Vorhaben nicht gefiel, doch er vertraute seinem Freund. ,, Verzeiht, ich wollte sie nicht erschrecken.'' ,, Zu spät, aber na gut. Sie wollen also mein Blut trinken, bedienen sie sich.'', damit streckte Katharina ohne ein Zögern ihren Arm aus. Dies verwunderte die Vampire, sie hatten nicht damit gerechnet, dass die Jüngere zustimmen würde. Minuten verstrichen, woraufhin die Schwarzhaarige abermals ihren Arm ausstreckte. ,, Ich bin kein Vampir und habe nicht ewig Zeit.'', sprach sie ungeduldig, woraufhin Regis auf sie zutrat. Der Vampir sah ihr direkt in die Augen, bevor er sich hinunterbeugte und seine Zähne in ihre weiche Haut vergrub. Dettlaff unterdrückte mit aller Kraft den Drang seinen Freund in Stücke reißen zu wollen, als der süßliche Duft von Katharinas Blut sich verbreitete. Die junge Frau gehörte ihm alleine und niemand anderes. Regis Schluckgeräusche waren für ihm wie reinste Folter. Blut floss aus der frischen Wunde, als sich der höhere Vampir von der Jüngeren löste und überreichte dieser ein Tuch. Die Schwarzhaarige nahm dieses an, drückte es sich auf die Wunde, wie Dettlaff erkennen konnte. Dieser drückte auch Katharina auf den Boden, was sie mit einem Murren kommentiere. Regis hatte ihm mal erzählt, das Blutverlust Menschen schwächte und sich danach ausruhen sollten. ,, Hallo? Erde an Vampire? Bekomme ich jetzt eine Antwort?'' ,, Verzeih Katharina, aber sie müssen sich gedulden.'' ,, Gedulden? Soll das ein Scherz sein? Sagt mir doch einfach, was mit meinem Blut nicht stimmt. Früher oder später werde ich es eh durch Yennefer erfahren!'', meinte die Jüngere aufgebracht und wollte wieder zum Sprechen ansetzten, als sie vom Schwarzhaarigen in einen Kuss gezogen wurde. Dettlaff hielt es nicht länger aus, der Duft ihres Blutes benebelte seine Sinne, ließ in nicht klar denken. Alles, was er wollte, war die junge Frau zu schmecken. Fest drückte der Vampir sie an sich. ,, Dettlaff nicht.'', vernahm der Ältere ihre Stimme, als seine Lippen zu ihren Hals wandern ließ. Liebkoste diesen, leckte über die Haut und schlussendlich über die Halsschlagader. Fühlte ihren beschleunigten Puls, bevor er seine Zähne in ihre Haut versenkte. Er wollte mehr, Dettlaff wollte mehr vom süßlichen Blut schmecken und verbiss sich stärker in den Hals seiner Geliebten. Legte eine Hand auf ihren Rücken, zwang sie somit ihn durchzudrücken. Hörte zwar Katharina vor Schmerz aufkeuchen, doch das Verlangen nach ihrem Lebenssaft war stärker. Spürte wie die Jüngere sich in seinen Mantel festkrallte, um halt zu finden. ,, Dettlaff, es reicht.'', vernahm der Vampir die Stimme seines Freundes, welcher eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Kaum löste der Schwarzhaarige sich von Katharina, brach diese zusammen. Die Jüngere unternahm einige Versuche sich zu erheben, doch alle scheiterten. Schlussendlich kippte sie zur Seite und erst da wurde Dettlaff bewusst, was er getan hatte. Er hatte nicht nur ihr Blut abermals getrunken, sondern ihr auch Schmerzen zugefügt. Regis hatte sich mittlerweile zur Jüngeren hinuntergekniet und strich ihr Strähnen zur Seite, um die Bisswunde zu betrachten. ,, Katharina?'' ,, Mhm?'' ,, Sie müssen Flüssigkeit aufnehmen, um den Blutverlust auszugleichen.'' ,, Mhm.'', gab die Schwarzhaarige von sich und unternahm einen letzten Versuch sich aufzurichten. Dieser war aber zum Scheitern verurteilt, sodass Dettlaff beschloss ihr zu helfen und sie hochnahm. Den Vampiren war bewusst, das es kein gutes Zeichen war, das Katharina ihnen nur mäßig antwortete. Vorsichtig setzte Dettlaff die Jüngere auf einen Stuhl ab, blieb an ihrer Seite, bis Regis mit einem Becher Wasser zurückkam. ,, Sie heilt bereits, ungewöhnlich.'', sprach Regis, nachdem er sich die Bisswunde nochmals angeschaut hatte. Um der Schwarzhaarigen etwas Ruhe zu gönnen, stellten sich die Älteren etwas entfernt von ihr. ,, Ihr Blut ist durchaus sehr ungewöhnlich, Dettlaff. Es keine alkoholische Wirkung auf uns, wie es normalerweise der Fall wäre.'' ,, Sie ist auch ungewöhnlich.'' ,, Das will ich nicht abstreiten, dennoch ist Vorsicht geboten. Es war erschreckend mitanzusehen, welche Wirkung ihr Blut auf dich hatte, mein Freund.'', sprach Regis und begab sich zurück zur jungen Frau. Dettlaff ballte die Hände zu Fäusten, er hätte das Verlangen nach Katharinas Blut unterdrücken müssen, statt nachzugeben. Sowas würde kein zweites Mal geschehen, da es ihr Tod bedeuten könnte. ,, Wie geht es dir?'' ,, Es geht, mir ist schwindlig. Zudem will ich einfach nur noch ins Bett und schlafen. Obwohl, bald geht die Sonne auf.'' ,, Wir sollten sie zurück zum Weingut bringen. Sie muss sich ausruhen.''.
Je näher sie dem Weingut kamen, desto nervöser würde die junge Frau. Dettlaff strich ihr beruhigend über den Rücken und war erleichtert darüber, dass Katharina weiterhin seine Nähe zuließ. Als seine Geliebte ihm ein Lächeln schenkte, wusste der höhere Vampir, dass sie wirklich die richtige war. Katharina war die Frau, die er an seiner Seite haben wollte. So leise wie möglich öffnete die Jüngere die Türe des Herrenhauses, Sekunden später zuckte sie zusammen. ,, Hey.'' ,, Wo warst du!?'' ,, A-Also ich-'' ,, Sie befand sich bei uns.'', versuchte Regis die Hexer zu beruhigen und schob die Schwarzhaarige ganz ins Haus. ,, Regis.'' ,, Geralt. Ich denke, es wäre besser, wenn Katharina sich ausruhen würde, solang wir uns unterhalten.'', damit wurde die junge Frau nach oben geschickt. Dettlaff wäre ihr gefolgt, hätte der Blick seines Freundes ihm nicht davon abgeholten. Der Vampir erkannte, das die Hexer und die Zauberin nicht erfreut darüber waren, dass sich Katharina bei ihnen befunden hatte. ,, Eskel, schau nach ihr.'', sprach der weiße Wolf, woraufhin sich einer der Braunhaarigen erhob und sich ins obere Stockwerk begab. Das war also Eskel, vom dem die junge Frau immer sprach. Wüsste der Schwarzhaarige nicht, das die Beiden gut miteinander befreundet waren, wäre der Hexer nicht mehr am Leben. Katharina gehörte ihm und keinen anderen Mann. ,, Setzt euch.'' ,, Wir stehen lieber.'' ,, Regis, warum seid ihr hier?'' ,, Nun Geralt, es geht um Katharinas Blut. Es hat keine alkoholische Wirkung auf Vampiren.'' ,, Woher wollt ihr das wissen?'', stellte Yennefer die Frage und wartete ungeduldig auf eine Antwort. ,, Wir haben ihr Blut getrunken.''
Tage verstrichen, bis Regis beschloss die junge Frau nochmals aufzusuchen. Diese war in der Gesellschaft einer weißen Ziege, die ziemlich zutraulich wirkte. Verwundern tut dies dem Vampir nicht, die Schwarzhaarige kümmerte sich gut um ihre Tiere, wie er von Dettlaff erfahren hatte. Die Jüngere blickte zum Älteren, nachdem sie ihn entdeckt hatte. ,, Regis, falls sie Geralt suchen, der ist mit Yennefer unterwegs.'' ,, Ist mir bekannt. Ich bin ihretwegen gekommen, Katharina.'' ,, Meinetwegen? Ich hoffe doch, sie sind nicht wegen meinem Blut hier.'' ,, Es geht um Dettlaff.'' ,, Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Ihm geht es doch gut oder?'' ,, Er ist bei bester Gesundheit.'' ,, Warum suchen sie mich dann auf? Ich verstehe nicht ganz.'' ,, Hier ist nicht der richtige Ort um darüber zu reden. Begleiten sie mich ein wenig?'' ,, Wenn es für sie okay ist, wenn Meckerfritze mit komm. Sie ist wie Welpe und folgt mir auf Schritt und Tritt.'', erklärte Katharina, woraufhin der höhere Vampir nickte. Tatsächlich folgte ihnen Meckerfritze, als sie das Weingut verließen. ,, Sie erinnern sich noch an den Tag, wo Dettlaff sie vor einer Bruxa gerettet hat?'' ,, Wie könnte ich das vergessen. Ich frage mich immer noch, was die ganzen Vampire auf dem Ball gesucht hatten. Um ehrlich zu sein, hatte ich Dettlaff sogar in Verdacht, dass er daran Schuld war.'' ,, Ihre Annahme war richtig.'' ,, W-Was? Warum!?'' ,, Syanna befand sich auf dem Ball.'' ,, Wollen sie mir gerade ernsthaft erklären, dass Dettlaff den Ton Unschuldiger in Kauf genommen hat, damit ich auf keinen Fall Syanna begegne!?'' ,, So ist es.'' ,, Das ist schwachsinnig! Ich meine, woher soll sie bitteschön wissen, dass ich mit ihm in Kontakt stehe? Nicht einmal Eskel hatte es bemerkt und er ist ein Hexer.'', meinte Katharina hastig und schien geschockt zu sein, was der Vampir durchaus verstand. Als Dettlaff ihm den Grund nannte, war er selbst erstaunt gewesen. Regis verstand seinen Freund teilweise, auch wenn er die Beziehung zu der Frau nicht tolerierte. Früher oder später würde Katharina sterben und Dettlaff würde dies nicht akzeptieren wollen.
Gerade noch rechtzeitig konnte Regis Dettlaff davon abhalten, Beauclair in Schutt und Asche zu legen, nachdem Shadow die schreckliche Nachricht überbracht hatte. Katharina wurde auf dem Befehl von Herzogin Anna Henrietta festgenommen und in den Kerker gebracht. ,, Dettlaff, ich kann dich durchaus verstehen, aber wir dürfen nicht voreilig handeln. Ich werde Geralt aufsuchen und ihm unsere Hilfe anbieten.'', sprach Regis und hoffte, das kein Unglück geschah. Er musste sich beeilen, Dettlaffs Geduld neigte sich dem Ende zu. Der Schwarzhaarige sah seinen Freund nach, als dieser sich in Nebel auflöste, um dem Hexer aufzusuchen. Seine Geliebte war in Gefahr, seinetwegen. Er wusste, das nur Syanna alleine dafür verantwortlich sein konnte. Hätte er damals nicht auf Regis gehört und sie nicht verschont. Dettlaff würde es diesmal endgültig zu Ende bringen, das schwor er sich. Mit dem Entschluss Syanna zu töten, löste sich der höhere Vampir auf.
Deutlich konnte er Katharinas Stimme vernehmen und die von Syanna ebenfalls. Der Ältere nahm vor seiner Ex-Geliebten seine eigentliche Form an, packte die Schwarzhaarige am Hals und hob sie hoch. ,, WACHEN!'', schrie eine Stimme, die zur Herzogin gehörte. Aber davon ließ sich der Vampir nicht einschüchtern, er würde hier und jetzt alles beenden. Sein Griff wurde stärker, spürte wie Syanna nach Luft schnappte. ,, Dettlaff hör auf! I-Ich weiß, sie hat mit dir gespielt, aber ihr Tod ist nicht die Lösung. Bitte lasse sie runter.'' ,, Sie wird dich umbringen lassen, dass kann ich nicht zulassen.'' ,, Bitte Dettlaff, lass sie runter. Wir werden Toussaint verlassen, kehren nach Kaer Morhen zurück und vergessen das ganze einfach.'', redete Katharina mit sanfter Stimme auf ihn ein und schaffte es tatsächlich, das der Ältere Syanna losließ. ,, Komm wi-'', unterbrach die Jüngere ihren Satz, nachdem ein Pfeil ihren Brustkorb durchbohrt hatte. Augenblicklich sackte die junge Frau zusammen und landete auf den Boden. ,, Katharina!'', rief Dettlaff, kniete sich zu der Schwarzhaarigen hinunter. Legte eine Hand auf ihren Rücken, um sie leicht aufzurichten. Blut floss aus ihren Mundwinkel heraus, zudem ging ihre Atmung abgehackt. Der Vampir war mit der Situation sichtlich überfordert. Was sollte er tun? ,,D-Dettlaff. D-Du bist k-kein Monster, h-höre nicht auf s-sie.'', sprach Katharina mit zittriger Stimme und dann verstummte das Schlagen ihres Herzens. Ihre strahlenden blauen Augen wurden matt, das Leben wich aus ihren Körper. ,, Katharina!'', sprach der Schwarzhaarige, rüttelte die Jüngere, in der Hoffnung sie würde etwas von sich geben. Aber es war bereits zu spät, seine Geliebte war tot. Sachte legte der Ältere Katharinas Körper auf den Boden ab und schloss ihre Augen. In jenen Moment traten Regis, die Hexer durch die Tür. Dettlaff erhob sich, blickte zu Regis und löste sich in roten Nebel auf.
Leise knirschte der Schnee unter seinen Stiefeln, als der Vampir durch den innen Hof von Kaer Morhen lief. Dettlaff konnte es sich nicht selbst erklären, warum er ausgerechnet an diesen Ort zurückgekehrt war. Vernahm das Gackern der Hühner, als er zu ihnen in den Stall trat. Dem Vampir hatte es verwundert, das die Tiere überlebt hatten und kümmerte sich um sie. Katharina war Stunden lang bei ihren geliebten Tieren geblieben, hatte mit ihnen gespielt oder mit ihnen geredet. Alles auf der Hexerfestung erinnerte den Vampir schmerzlich daran, was er verloren hat. Würde nie wieder das Lächeln der Frau sehen, die er liebte. Sein Blick wanderte zum Himmel, als er das Krächzen von Shadow vernahm. Selbst der Rabe litt unter den Verlust der Schwarzhaarigen. Der Vogel landete auf den Unterarm des Älteren und flatterte aufgeregt mit den Flügeln, bevor er wieder davon flog. Etwas stimmte nicht, weshalb Dettlaff beschloss dem Raben zu folgen. ,,….muss dir da noch etwas gestehen, ich habe mich in einen höheren Vampir verliebt. Du kennst ihn, er war öfters mit mir hier am Grab, sein Name ist Dettlaff. Zwar sollte sich ein Mensch nicht auf einen Vampir einlassen, aber du kennst mich, ich halte mich selten an Regeln. Nun dann, ich werde zurück nach Toussaint reiten. Bis bald.'', vernahm der Schwarzhaarige eine Stimme, die glaubte niemals mehr zu hören. Der Vampir tauchte hinter der Person auf, die sich am Grab des Hexers befand. Konnte es sich wirklich um seine geliebte Katharina handeln? Sekunden später lief die Frau in ihm hinein und wäre auf dem Boden gelandet, wenn er sie nicht aufgefangen hätte. Blaue, strahlende Augen blicken zu ihm hinauf, in die er sich einst verliebt hatte. ,, Dettlaff.'', sprach Katharina seinen Namen aus. So schnell konnte sie nicht schauen, beugte sich der Ältere hinunter und küsste sie. Sie lebte! Seine Geliebte lebte und stand vor ihm. ,, Wie?'' ,, Regis vermutet, das mein Blut mir mein Leben gerettet hat.'' ,, Nicht weinen.'' ,, Das sind Freudentränen. Ich bin einfach gerade so glücklich. Ich liebe dich, Dettlaff.''
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2020
Alle Rechte vorbehalten