,, Du musst nicht jedes Monster, das uns über den Weg läuft, den Kopf abschlagen!'', meinte ich zu Lambert, als dieser einem Werwolf den Kopf abschnitt, um diesen dem Dorfältesten zu zeigen. Ich fand dies mehr als nur eklig, was ich auch offen zugab. Der Hexer und ich waren seit Tagen unterwegs, aber mich für fühlte es sich schon wie Jahre an. Jede freie Minute stritten wir uns, da ich andere Ansichten hatte. Während er alles, was nur ein Geräusch von sich gibt, umbringen will, freunde ich mich mit den Tieren im Wald an. ,, Deine naive Art nervt.'' ,, Ich bin nicht naiv, Lambert! Ich will halt gleich nicht alles umbringen, nicht wie du. Du als Hexer verstehst das halt nicht!'' ,, Wie hält es Eskel nur mit dir aus?'' ,, Das gleiche müsste ich ihn bei dir auch fragen!'', zischte ich und machte im nächsten Moment ein Würgegeräusch. Der Braunhaarige hielt den Kopf des Werwolfes hoch, aus welchen Blut tropfte. Das war zu viel für mich und keinen Augenblick später übergab ich mich in einem Gebüsch. Perplex starrte ich den Hexer an, als dieser mir Wasser hinhielt. ,, Spül den Mund aus, danach reiten wir weiter.'' ,, Danke und wenn es mein Magen es zulässt.'', murmelte ich, nahm etwas Wasser in den Mund und spuckte dieses wieder aus. Danach erhob ich mich, atmete einmal tief ein und aus, bevor ich zu Star lief. Diese fraß mit aller Seelenruhe das Gras und hob den Kopf, als ich bei ihr war. ,, Na meine Schönheit, schmeckt es?'' ,, Das Vieh kann nicht sprechen.'' ,, Verdammt nochmal, Lambert! Das weiß ich auch selbst, aber wenn ich mit meinem Pferd rede, ist das meine Sache. Geralt macht das bei Plötze doch auch. Zudem ist Star kein Vieh, sie ist das einzige, was mich noch an Vesemir erinnert.'', erklärte ich dem Älteren, stieg auf mein Pferd und ritt zurück zum Pfad. Hinter mir konnte ich den Braunhaarigen noch etwas sagen hören, verstand aber nicht was.
Summend rührte ich das Essen um, welches ich für mich kochte und war froh meine Ruhe für einige Zeit zu haben. Lambert war zu einer jungen Frau gegangen, die ihn schöne Augen gemacht hatte. Ich wusste genau, was der Hexer im Moment tat, doch es Interessiert mich nicht. Wir waren kein Paar oder so und er durfte tun und lassen, was er wollte. Dies galt genauso für mich, aber ich las lieber ein Buch, als mich auf einen Mann einzulassen. Ein Miauen ertönte, weshalb ich in meine Bewegung innehielt und mich in der Hütte umsah. Diese hatten wir für 24 Stunden zur Verfügung gestellt bekommen, da die Dorfbewohner uns nicht ganz bezahlen konnten. Wieder ertönte das Miauen, weshalb ich den Kochlöffel zur Seite legte und die Hütte absuchte, aber wie davor konnte ich nichts entdecken. Als das Miauen zum dritten Mal ertönte, sah ich aus dem Fenster und entdeckte eine schwarze Katze. Sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Geruch des Fisches angezogen, den ich angebraten hatte. ,, Na du, hast du hunger?'', stellte ich ihr die Frage, bekam als Antwort nur ein Miauen. Schnell nahm ich etwas Fisch, begab mich nach draußen und gab das Stück der Katze. Diese verschlang es sofort, bevor sie sich an mich schmuste. ,, Du bist so cute! Und wie weich dein Fell ist. Gehörst wohl jemanden, nicht wahr? Dann ab nach dir nach Hause, es sieht nämlich nach regen aus.'' ,, Jetzt redest du schon mit Katzen.'', ertönte die Stimme von Lambert hinter mir, weshalb die schwarze Katze die Flucht ergriff. Kopfschüttelnd erhob ich mich und klopfte mir den nicht vorhandenen Staub von der Kleidung. ,, Du hättest ruhig länger bei ihr bleiben können, von mir aus auch die ganze Nacht.'' ,, Wäre ich, wenn ich nicht aufpassen müsste, dass du nicht unser Proviant an Tiere verfütterst!'' ,, Wow, hast du eine miese Laune. Keinen hochbekommen oder was?'', stellte ich die Fragen und ging an den Anderen vorbei, da ich zurück in die Hütte wollte. Dort angekommen stellte ich das Essen wieder auf den Herd und rührte weiter um. Zwar bemerkte ich wie der Andere eintrat, tat aber so, als würde ich ihn nicht bemerken. ,, Sag mal spinnst du!?'', schrie ich Lambert als, als dieser mich packte. ,, Ich bin nicht Eskel, wenn du das vergessen hast, Kleine. Er lässt dir alles durchgehen, ich nicht.'', sprach der Hexer, drehte mich zu sich um und legte seine Lippen auf meine. Wie versteinert stand ich da, konnte und wollte nicht glauben, dass Lambert mich küsste. Sein Körper war meinen so nah, dass ich jede Unebenheit seiner Rüstung durch meine Kleidung spüren konnte. Panik stieg in mir auf, als seine Hände begannen meinen Körper zu erkunden. Ich fing an zu kichern, nachdem eine seiner Hände sich unter mein Oberteil geschoben und über meinen Bauch gestrichen hatte. Der Ältere nutzte das Kichern aus, um mit seiner Zunge in meinen Mundraum einzudringen. Dass ich damit total überfordert war, schien ihn nicht zu interessieren. Er stupste mit seiner Zunge meine an, wollte damit erreichen, dass ich den Kuss erwiderte. Doch dies tat ich nicht, stattdessen biss ich ihm auf die Zunge, sodass er den Kuss löste. ,, Eindeutig noch Jungfrau.'', kaum hatte er dies ausgesprochen, holte ich aus. Nur dank seiner Hexer Reflexe, fing er meine Fast ab, die ihn sonst ins Gesicht getroffen hätte. ,, Du Bastard! Das war mein erste Kuss gewesen!'' ,, Habe ich bemerkt, so schlecht hat mich noch keine geküsst.'' ,, Das werde ich Eskel erzählen und dann kannst du was erleben!'' ,, Versuchst du gerade mir zu drohen?'' ,, Nein, das ist Versprechen und eins solltest du wissen, ich halte meine Versprechen immer ein!'', erklärte ich meinem Gegenüber, bevor ich diesen dem Rücken zudrehte. Wirklich wahrhaben wollte ich das nicht, dass ich ausgerechnet mit Lambert meinen Kuss gehabt hatte. Ändern konnte ich daran leider nichts mehr, weshalb ich beschloss den Kuss so schnell wie möglich zu vergessen. Einfach würde dies nicht werden, da ich mit dem Älteren unterwegs war. ,, Suche dir eine Hure und lass mich alleine.'', sprach ich zum Hexer, welcher sich in der Hütte umsah. Es verwunderte mich, das Lambert auf diesen Satz nichts erwiderte, sondern einfach still blieb. Ich schüttelte deswegen nur den Kopf und kümmerte mich wieder um das Essen, welches, Gott sei Dank, nicht angebrannt war.
Die Nacht war angebrochen, was ein Problem hervorbrachte. Es gab nämlich nur ein Bett und bevor ich mit dem Anderen in diesem schlafen würde, würde die Hölle zufrieren. Da Lambert mir das Bett nicht überlassen würde, breitete ich einige Felle auf den Boden vor der Feuerstelle aus, bevor ich mich hinlegte. ,, Was machst du da?'' ,, Mein Bett bauen, da es nur eins gibt und ich mit dir nicht im selben schlafen werde. Gute Nacht.'', und damit legte ich mich schlafen.
Murrend kuschelte ich mich an meine Wärmequelle, als ich den Gesang der Vögel vernahm und spürte wie eine Hand aus meinen Haaren verschwand. Verschlafen richtete ich mich auf, rieb mir meine Augen und sah mich verwundert um. Hände legten sich auf meine Hüfte und sorgten dafür, dass ich nicht hinunterfiel. Mein Hirn war noch im Standby, sodass es einige Minuten dauerte, bis ich verstand, dass ich auf dem Hexer saß. ,, Was zum?! Lass mich los, Lambert!'' ,, Gerade eben hat es dir noch gefallen, Kleines.'' ,, Du Perversling!'', meinte ich und sprang vom Älteren hinunter. Auch ohne in einen Spiegel zu schauen, wusste ich, dass meine Wangen einen rötlichen Schimmer bekommen hatten. Deshalb beschloss ich die Flucht zu ergreifen und verließ die Hütte. Kühler Wind schlug mir entgegen, nachdem ich einen Schritt nach draußen getan hatte. Obwohl es früh am Morgen war, war im Dorf viel los, was mich ziemlich wunderte. Um herauszufinden, warum so viel Trubel herrschte, beschloss ich den Dorfältesten aufzusuchen. Als ich vor dessen Hütte stand, klopfte ich gegen die Holztür und ging dann einen Schritt zurück. Sekunden später wurde die Tür von einem jungen Mann geöffnet, der mich verwundert anblickte. ,, Verzeiht, ich suche den Dorfältesten.'' ,, Mein Vater ist auf dem Marktplatz. Wer bist du und was willst du vom ihm?'' ,, Ich bin die Begleitung vom Hexer und wollte nur fragen, ob ein Fest oder so ansteht.'' ,, Du bist die Hure des Hexers?'' ,, Warte mal, Hure des Hexers?'' ,, Du bist mit dem Hexer unterwegs, daher-'' ,, Daher was!? Dürfen etwa Männer und Frauen nicht mir gemeinsam unterwegs sein, ohne miteinander zu schlafen?!'', stellte ich die Frage, bevor ich wütend davon ging. Während ich durch das Dorf lief, überlegte ich, wie ich den unschönen Beinamen Hure des Hexers loswerden könnte. Zudem stellte ich mir die Frage, wie ich zu dem Namen kam, denn der Braunhaarige und reisten nur zusammen. Ein Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich mir durch das Haar fuhr. Der Tag fing schon schlecht an und mein Gefühl sagte mir, dass er in einer Katastrophe enden würde. Um mich abzulenken, suchte ich die Pferde auf, die in einer abgelegenen Scheune untergebracht worden waren. ,, Na ihr zwei, schmeckt das Heu euch?'', fragte ich, strich dabei Star über die Mähne, sodass die Stute ihren Kopf hob. Danach wand ich mich Lamberts Pferd zu, welchen keinen Namen trug. Der Hexer hatte es nicht als nötig befunden, der Falbestute einen Namen zugeben. Ich dagegen nannte sie Isa, wenn der Ältere sich nicht in der Nähe befand. Lambert würde sich darüber nur lustig machen und darauf konnte ich getrotzt verzichten. ,, Lass mich mal deine Hufen sehen, Isa.'', meinte ich zu der Stute, damit sie sich nicht erschrak, wenn ich sie am Bein berührte. Nachdem ich mich versichert hatte, das alles in Ordnung war, tat ich das Gleiche bei Star. Diese kannte dies schon, daher ließ sie mich lassen und fraß ruhig weiter. ,, Wusste ich es doch, dass ich dich hier finden würde.'' ,, Erschreck mich doch nicht so, Lambert.'' ,, Warum unterhältst du dich mit Tieren? Sie können dir nicht antworten.'' ,, Es beruhigt mich einfach, zudem mochte ich Tiere schon immer mehr als Menschen. Aber ein anderes Thema, warum lag ich bei dir im Bett? Ich weiß ganz genau, dass ich auf dem Boden eingeschlafen war.'' ,, Du kamst in der Nacht zu mir.'' ,, Niemals, aber auch niemals würde ich zu dir freiwillig ins Bett steigen, davor lasse ich mich lieber köpfen! Egal, lass uns weiter reiten.'' ,, Wir bleiben, bis das Fest beendet ist.'' ,, Damit du dir die nächste Frau zum ficken suchen kannst? Auf keinen Fall, ich will hier so schnell wie möglich weg!'' ,, Aus welchen Grund?'' ,, Willst du mir gerade weiß machen, du hast es noch nicht mitbekommen, das ich die Hure des Hexers genannte werde?'' ,, Es ist nur ein Name, stell dich nicht so an.'' ,, Stell dich nicht so an!? In meiner Welt ist Hure ein schlimmes Schimpfwort, Lambert! Ich habe keine Lust, das Leute denken, dass ich mich von dir ficken lasse und dich deshalb begleite! Weißt du was? Ich habe kein Bock mehr, daher reite ich jetzt weiter mit oder ohne dich!'', meinte ich und fing an Star zu satteln, würde aber dabei vom Älteren aufgehalten. ,, Ich habe Eskel mein Wort gegeben, dass du bei mir bleibst, also wirst du es auch.'' ,, Mir egal und jetzt lass mich gefälligst los!'' ,, Du bleibst hier, bis das Fest beendet ist.'' ,, Dann musst du mich wohl dazu zwingen!''
Mit verschränkten Armen saß ich auf einen Stuhl und ließ Blumen in mein Haar flechten. Mein Blick wanderte zu meinem linken Handgelenk, welches rot war, da Lamberts Griff ziemlich fest gewesen war. Der Hexer hatte mich zurück zur Hütte geschleift, obwohl ich mich mit aller Kraft dagegen gewehrt hatte. Zu meinem Pech waren Hexer ziemlich stark, nicht so wie ich. Ich selbst hatte Schwierigkeiten ein leichtes Schwert hochzuheben. Genervt vom allem, erhob ich mich aus dem Stuhl, nachdem meine Haare fertig waren und begab mich zum Hexer. ,, Wehe du sagst ein Wort! Deinetwegen muss ich jetzt ein Kleid tragen, ein Kleid! Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie schlimm das für mich ist?! Und dann haben sie mir auch noch Blumen ins Haar geflochten und mich leicht geschminkt. Ich muss schrecklich aussehen!'' ,, Du siehst aus, wie eine Frau.'' ,, Auch wenn du es nicht glauben kannst, ich bin eine junge Frau, Lambert!'' ,, Hätte mich nicht überrascht, wenn du einen Schwanz hättest.'' ,, Fick dich! Ein Wort noch und ich stecke dich in ein Kleid!'' ,, Das will ich sehen.'' ,, Punkt für dich. Also, wie machen wir es jetzt? Du betrinkst dich, suchst danach jemand zum ficken, während ich versuche nicht aufzufallen? Ich finde, das klingt nach einem guten Plan.'' ,, Nein, du bleibst in meiner Nähe und du wirst nicht abhauen.'' ,, Das werden wir noch sehen. Ich kann nämlich auf betrunkene Dorfbewohner, die mich als Hure ansehen, verzichten. Wollen wir wetten, dass sie versuchen werden, mir unter das Kleid zu fassen.'' ,, Deshalb bleibst du in meiner Nähe.'' ,, Mal sehen.''
Angewidert beobachtete ich eine Gruppe junger Männer, die sich volllaufen ließen und laut redeten. Kopfschüttelnd wand ich meinen Blick ab, bevor ich mir einen Apfel aus der Schale nahm, welche in der Mitte des Tisches stand. ,, Wie kann man sich nur so betrinken? Ich verstehe das nicht. Du solltest auch weniger Trinken, Lambert.'' ,, Warum sollte ich?'' ,, Weil deine Leber dir dankbar dafür wäre.'', erklärte ich dem Älteren, biss vom Obst ab und sah mich weiter in der Taverne um. Im hinteren Bereich wurde Musik gespielt und einige Dorfbewohner tanzten. Ich liebe es zu tanzen, weshalb ich schnell den Apfel aß, bevor ich mich erhob. Sekunden später spürte ich den Blick vom Hexer auf mir, doch dies war nicht verwunderlich. Lambert hatte mir nämlich verboten von seiner Seite zu weichen, da ich das Unglück magisch anzog. ,, Ich will nur tanzen, mehr nicht. Du kannst dir ja in der Zwischenzeit jemand zum ficken suchen.'', erklärte ich dem Älteren, während ich mein Kleid richtete. Danach begab ich mich zum hintersten Bereich und sah mich nach einem Tanzpartner um. Meine Aufmerksamkeit bekam ein junger Mann, der auf mich zukam. ,, Lust zu tanzen?'' ,, Sonst würde ich nicht hier stehen, als ja.'' ,, Gut. Du bist nicht hier aus dem Dorf?'' ,, Genau, ich bin mit dem Hexer hier.'', beantwortete ich seine Frage und tanzte im Takt der Musik. Ich ließ es zu, dass der Unbekannte seine Hände an meine Seiten legte, um mich so zu führen. Wir tanzten einige Minuten lang, bis einer seiner Hände weiter nach unten wanderte. Mit Absicht trat ich ihm auf den Fuß und lächelte dabei sanft. ,, Wenn deine Hand noch weiter nach unten wandernd, bist du sie gleich los.'' ,, Die Hure des Hexers droht mir?'' ,, Nein, das ich ein Versprechen.'', erklärte ich und wollte auf Abstand gehen, was mir aber nicht gelang. Panik stieg in mir auf, als der Typ sich zu mir hinunterbeugte, um mich zu küssen. Bevor er dies aber tun konnte, wurde er herumgerissen und lag Sekunden später auf den Boden. Perplex stand ich da, bis ich Lambert erblickte. Dieser packte mich am Handgelenk, zog mich aus der Taverne und drückte mich an die nächst beste Wand. ,, Ich habe dir gesagt, du sollst an meiner Seite bleiben. Warum kannst du nicht hören?'' ,, Und ich habe dir gesagt, dass ich tanzen wollte! Kannst du mich jetzt bitte loslassen?! Du tust mir nämlich weh!'' ,, Du musst wirklich lernen, auf das zu hören, was andere dir befehlen.'' ,, Ich bin ein freier Mensch, ich kann tun und lassen was ich will! Un-'', weiter kam ich nicht, da der Hexer seine Lippen auf meine legte. Während der Ältere mich mit seinem Körper gegen die Wand presste, wanderten seine Hände unter mein Kleid. ,, H-Hör auf.'', meinte ich, nachdem wir uns wegen Sauerstoffmangel lösen mussten. Statt aber aufzuhören, begann der Braunhaarige meinen Hals zu liebkosen. Ich biss mir mit aller Kraft auf die Lippe, versuchte somit kein Laut über diese kommen zu lassen. ,, Lambert hör auf!'', schrie ich, als dessen Hände meine Oberschenkel hinauf fuhren. Mein ganzer Körper versteifte sich, zeigte damit deutlich, dass ich das ganze nicht wollte. ,, Zieh dich um, wir reiten weiter.'', und mit diesem Satz, ließ Lambert von mir ab und ließ mich alleine. Einen Wimpernschlag später ließ ich mich an der Wand hinuntergleiten und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Auch ohne in einen Spiegel zu schauen, wusste ich, dass ich einer Tomate glich. ,, Fuck.'', murmelte ich, bevor ich mich erhob und den Dreck vom Kleid klopfte. Sekunden später war ich in Gedanken versunken, weshalb ich damit aufhörte. Ich verstand nicht, warum der Hexer mich küsste, sobald wir uns stritten. In Kaer Morhen waren regelmäßig die Fetzen zwischen uns geflogen und manchmal mehrmals am selben Tag und da war nichts passiert. Was hatte sich verändert, warum er dies tat? Am liebsten wäre es mir, wenn ich den Älteren fragen könnte, aber dieser würde mir niemals eine Antwort geben. Während ich zur Scheune lief, zupfte ich mir die Blumen aus dem Haar, da diese mich störten. Das Glück stand auf meiner Seite, denn als ich bei den Pferden ankam, war vom Braunhaarigen weit und breit nichts zu sehen. Aus einer von Stars Satteltaschen holte ich meine Ersatzkleidung heraus, legte diese auf einen Heuballen ab und streifte mir das Kleid vom Leib. Danach folgten die Schuhe, die ich mir einfach von den Füßen kickte. Als ich dann zu meiner Kleidung greifen wollte, ertönte ein Pfeifen hinter mir, weshalb ich in meine Bewegung innehielt. ,, Wer hätte gedacht, dass du so einen Körper besitzt, Kleine.'' ,, Du verdammter Perversling!'' ,, Reg dich nicht so auf, sondern dreh dich zu mir um.'' ,, Damit du mir auf die Brüste klotzen kannst!? Auf keinen Fall!'' ,, Eskel hat recht, du bist prüde.'' ,, Bin ich nicht! Außerdem hat das nichts mit prüde sein zu tun, wenn ich dir meinen Körper nicht zeigen will!'', zischte ich und zog mich so schnell wie möglich an. Erst als ich angezogen war, drehte ich mich zu dem Anderen um. Lambert lehnte gegen einen Pfosten und hatte die Arme verschränkt, während er mich weiterhin beobachtete. ,, Können wir jetzt bitte aus diesem verdammten Dorf reiten? Ich habe nämlich keinen Bock mir und wenn meine Laune noch mehr sinkt, wird es Töte geben.'' ,, Du und jemanden töten?'' ,, Es gibt viele Wege, jemanden aus dem Weg zu räumen. Aber können wir endlich von hier weg?'', stellte ich die Frage, während ich die Pferde sattelte. Kaum war ich damit fertig, stieg ich auf Star und strich ihr über die Mähne. Im Augenwinkel nahm ich wahr, wie der Hexer sich auf Isa schwang, die auf einem Bündel Heu herumkaute. Im trab ritten wir aus dem Dorf, ohne das jemand es mitbekam, was ich sehr begrüßte. ,, Lambert, das was ich dir jetzt sage, meine ich ernst. Wenn du nochmals versuchst, mich zu einem Dorffest zu schleifen, bringe ich dich um. Nie wieder wirst du mich in einem Kleid sehen. Zudem fasse mich noch einmal an und du warst mal ein Mann gewesen!''
Still schweigend ritten der Hexer und ich nebeneinander her, während er unsere Umgebung beobachtete, hing ich meinen Gedanken nach. Ich versuchte verzweifelt den Grund herauszufinden, warum der Ältere mich geküsst hatte und das sogar zweimal! Lambert war für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln, denn ich konnte ihn nicht einschätzen. ,, Katharina!'', wurde mein Name geschrien, weshalb ich aufschreckte. Mehrmals blinzelte ich, bevor ich feststellte, das Star stehen geblieben war. ,, Entschuldige, ich war in Gedanken gewesen.'', erklärte ich schnell und tritt der Schimmelstute leicht in die Flanken, damit sie sich wieder in Bewegung setzte. ,, Über was denkst du nach, Kleine?'' ,, Über dies und das. Mmm, es sieht stark nach Regen aus, wir sollten uns vielleicht einen Unterschlupf suchen.'' ,, Es ist nur Wasser, wir werden weiter reiten.'' ,, Aber dann werde ich krank und glaube mir, du willst mich nicht krank erleben. Ich meckere dann die ganze Zeit nur rum.'' ,, Das ist nichts Neues, du tust es andauernd.'' ,, Gar nicht wahr! Okay, ich beschwere mich oft, aber ich komme halt mich dem Hexerleben nicht so ganz klar. Wenn wundert es, ich komme nicht aus dieser Welt. Du würdest dich auch nur beschweren, wenn du in meiner Welt landen würdest.'', erklärte ich dem Anderen und spürte Sekunden später wie ein Regentropfen auf meinem Gesicht landete. Keinen Augenblick später schüttete es wie aus Eimern, weshalb ich anfing zu fluchen. Lambert schien der Regen nichts auszumachen, denn er ritt normal weiter. ,, Fuck, warum passiert mir immer sowas?!'' ,, Heul nicht rum und sei leise. Dein Gejammer nervt.'' ,, Ich darf so viel jammern, wie ich viel, das nennt man Meinungsfreiheit. Können wir uns wirklich keine Höhle oder so suchen? Wie gesagt, ich werde sehr schnell krank und auf eine Erkältung kann ich verzichten.'', stellte ich die Frage, obwohl ich die Antwort schon kannte.
Stunden später hatte zwar der Regen aufgehört, aber dafür war die Temperatur gesunken, weshalb ich fror. ,, Kalt.'', murmelte ich vor mich hin, rieb kurz meine Hände aneinander, in der Hoffnung, dass sie wärmer wurden. Meine nasse Kleidung klebte unangenehm an mir, was die Sache nicht besser machte. Dass ich eine Erkältung bekam, stand außer Frage, denn ich war anfällig für sowas. Am liebsten hätte ich Star angehalten und eine kleine Pause gemacht, um mich wieder aufzuwärmen. Aber dies würde der Hexer nicht zulassen, egal wie oft ich ihn darum bitten würde. In solchen Sachen nahm der Braunhaarige keine Rücksicht auf mir. Eskel wäre nicht so gewesen, sondern hätte uns sogleich einen Unterschlupf gesucht, bevor es regnete. Er hatte sich mehr um gesorgt, denn er wusste, wie anfällig ich für Krankheiten war. Wie gerne würde ich eher bei Eskel sein, als bei Lambert. Diesem schien es auch nicht zu stören, dass ich ziemlich zitterte, denn er sah nicht einmal zu mir hinüber. Aber man konnte die beiden Hexer nicht miteinander vergleichen, denn jeder Mensch tickt anders. Je mehr Zeit verging, desto mehr verschlechterte sich mein Gesundheitszustand. Mittlerweile war die Nacht angebrochen und wir ritten weiterhin den Pfad entlang. Ich ritt ein wenig hinter dem Älteren, da ich der Schimmelstute nicht mehr in die Flanken trat. Das lag daran, dass mir immer wieder kurz schwarz vor den Augen wurde und ich starke Kopfschmerzen hatte. Meine Stirn glühte, als ich diese berührte, ich hatte Fieber bekommen. Leicht schüttelte ich den Kopf, in der Hoffnung, dass meine Sicht wieder klare wurde. Sekunden später bekam ich gerade noch so mit, wie ich zur Seite kippte.
Das erste, was ich vernahm, als ich wieder zu mir kam, war das Knistern eines Feuers. Langsam öffnete ich meine Augen, bevor ich mich aufrichtete und mich umsah. Ich befand mich in einer Höhle, die gerade so viel Platz bietet, dass die Pferde ebenfalls reinpassten. ,, Lambert?'', rief ich und spürte dabei, wie trocken mein Hals war. Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis der Braunhaarige am Höhleneingang erschien. ,, Du bist wach.'' ,, Was ist passiert?'' ,, Bist vom Pferd gefallen und hast Fieber.'' ,, Deshalb tut mir alles weh.'' ,, Leg dich hin, sonst wirst du nicht gesund.'', meinte der Ältere und hielt mir einen Wasserbeutel entgegen, welchen ich annahm. Mir ging es ein wenig besser, nachdem ich einen Schluck kühles Wasser getrunken hatte und legte mich wieder hin. Ich schloss meine Augen und zog meine Beine an. Erst da bemerkte ich, dass ich auf der Satteldecke von Isa lag. So richtig glauben wollte ich nicht, dass Lambert sie extra für mich auf den Steinboden gelegt hatte. Dies würde nämlich heißen, dass er sich um mich sorgt. ,, Mir ist kalt.'', flüsterte ich, wollte mich erhoben, um aus Stars Satteltasche eine dünne, kleine Decke zu holen, aber wurde aufgehalten. ,, Bleib liegen, Kleine.'' ,, Mir ist aber kalt. In einer der Satteltaschen ist eine Decke, die will ich nur holen.'', erklärte ich dem Anderen, der daraufhin die Decke für mich holte, was mich verwirrte. Warum benahm sich Lambert plötzlich so anders? Hatte ich einen Fiebertraum, ohne es zu bemerken? ,, Danke.'', bedankte ich mich, nachdem ich ihm die Decke abgenommen und mich in diese gekuschelte hatte. Wieder legte ich mich hin, schloss meine Augen und konzentrierte mich auf das Knistern des Feuers. Minuten vergingen, bis ich Schritte vernahm, die vor mir stoppten. Dann fühlte ich eine Hand auf meine Stirn, welcher einen kurzen Moment dort verweilte, bis sie wieder verschwand. Ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen und stellte mich schlafend, als mir einige Strähnen aus dem Gesicht gestrichen wurden. ,, Fuck.'', vernahm ich die Stimme des Älteren, bevor Schritte ertönten. Auch ohne meine Augen zu öffnen, wusste ich, das Lambert die Höhle verlassen hatte. Wieder stellte ich mir die Frage, warum er sich so benahm, beschloss aber später darüber nachzudenken, da die Kopfschmerzen schlimmer wurden. Stattdessen kuschelte ich mich nochmals in die Decke hinein und schlief kurz darauf ein.
Verschlafen richtete ich mich auf, rieb mir die Augen und sah mich um. ,, Lambert?'', rief ich, da vom Hexer jeder Spur fehlte. Da Isa sich in der Höhle befand, konnte der Ältere nicht weit entfernt sein, weshalb ich beschloss suchen zu gehen. Obwohl ich auf der Satteldecke gelegen hatte, schmerzte mein Rücken, als ich mich erhob. Ich streckte mich mehrmals, bis die Rückenschmerzen verschwanden. Um zu überprüfen, ob ich noch erhöhte Temperatur hatte, legte ich meine Hand auf meine Stirn. Diese fühlte sich kühl an, sodass ich mit der Gewissheit, nicht umzukippen, die Höhle verlassen konnte. Ich kniff meine Augen zusammen, als ich den Unterschlupf verließ, da das Sonnenlicht viel zu hell war. Meine Augen gewöhnten sich recht schnell wieder an das Tageslicht, sodass ich meine Suche nach dem Braunhaarigen weiter führen konnte. Eine Weile irrte ich durch den Wald, bis ich Lamberts Schwerter und Rüstung an einen Baum entdeckte. Verwirrt darüber, warum der Hexer seine Kleidung abgelegt hatte, untersuchte ich diese nach Blutspuren, konnte aber keine entdecken. Ich kam zum Entschluss, dass der Ältere sie selbst abgelegt hatte, doch weshalb? Um dies herauszufinden, erhob ich mich und sah mich suchend um. ,, Lambert?'', rief ich, doch bekam wie zuvor keine Rückmeldung. Der Hexer musste mich gehört haben, da war ich mir sicher. Bevor ich mich weiter auf die Suche machte, versteckte ich die Sachen unter einen Blätterhaufen, damit niemand sie so leicht entdecken könnte. Nach einigen Schritten erreichte ich einen See und blieb ruckartig stehen, nachdem ich Lambert entdeckt hatte. Dieser stand bis zur Hüfte im Wasser und hatte mir den Rücken zugewandt. Meinen Wangen bekamen einen rötlichen Schimmer, während sich meine Pupillen vergrößerten. Ich konnte nicht anders, als den Älteren anzustarren, da ich mit vielen, aber nicht mit sowas gerechnet hatte. Um nicht gleich entdeckt zu werden, versteckte ich mich hinter einen Baum, während ich mich gedanklich als Spannerin bezeichnete. Als hätte der Hexer meinen Blick gespürt, drehte er sich in meine Richtung um, bevor er seine nassen Haare nach unten strich. ,, Oh fuck.'', murmelte ich und schlug mir meine Hände vors Gesicht. Mein Herz hatte begonnen schneller zu schlagen, sodass ich angst hatte, das es jemand Moment aus meiner Brust springen würde. ,, Ich kann dein Herz schlagen hören, komm heraus.'', hörte ich den Braunhaarigen rufen und verfluchte seine Hexersinne. Zögerlich setzte ich mich in Bewegung, hielt mir dabei die Augen zu. Nachdem ich hinter dem Baum hervorgekommen war, schluckte ich nervös. Gefühlte Stunden vergingen, bevor Hände mich zwangen, meine sinken zu lassen. ,, Du solltest dich auch waschen, du riechst nach Schweiß.'', vernahm ich Lamberts Stimme dicht an meinem Ohr. Sie klang tiefer als sonst, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. ,, So schweigsam plötzlich.'' ,, H-Halt doch die Klappe! Ich gehe baden, wenn ich es für nötig halte und vor allem, wenn du nicht in der Nähe bist.'', meinte ich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Der Fakt das Lambert nackt vor mir stand, ließ mich erneut erröten. Hände wanderten zu meinen Rücken, begannen die schwarze Corsage aufzuschnüren, welche ich trug. Mein Körper versteifte sich, was mein Gegenüber nicht unbemerkt blieb. ,, Zieh dich aus, ich warte im Wasser auf dich.'' ,, W-Was?'' ,, Eskel meinte, du könntest nicht schwimmen. Lag er falsch?'' ,, N-Nein, ich kann nicht schwimmen.'', stotterte ich und öffnete meine Augen wieder, nachdem ich mir sicher, das der Ältere wieder im See stand. Mir war bewusst, das der Hexer mich holen würde, wenn ich nicht von selbst ins Wasser gehen würde. Ich faltete meine Kleidung ordentlich zusammen, legte sich auf den Boden, nachdem ich sie ausgezogen hatte. Nur meine Unterwäsche hatte ich anbehalten. ,, Kalt.'', murmelte ich, als meine Zehen das kalte Wasser des Sees berührten. Doch ich versuchte die Kälte zu ignorieren und lief auf den Anderen zu. Lambert drehte sich zu mir um, weshalb ich mich zwang ihm ins Gesicht zu sehen. Sein Blick wanderte zu meinen Brüsten, was mir mehr als nur unangenehm war. ,, Wo geht er auf?'' ,, Das werde ich dir bestimmt nicht verraten. Können wir uns bitte einfach nur schnell waschen und dann zurück zur Höhle gehen? Star und Isa müssen noch gestriegelt werden, bevor wir weiter reiten.'', sprach ich und nieste im nächsten Moment. Ganz gesund war ich nicht, aber bis zum nächsten Dorf könnte ich es noch aushalten. ,, Hast dich erkältet, Kleine.'' ,, Ich habe doch gesagt, das sowas schnell passiert und das ich gerade im Wasser stehe, macht es nicht besser.'', erklärte ich und begann mich zu waschen. Ich zuckte zusammen, als der Hexer mich am Handgelenk packte und mich an seinen Körper zog. Meine Wangen glühten förmlich, während mein Hirn streikte und keine Informationen mehr verarbeitete. Wie ein Fisch auf dem Trockenen starrte ich Lambert an, spürte keinen Augenblick später seine Lippen auf meinen. Obwohl ich wusste, dass ich es bereuen würde, erwiderte ich den Kuss. Dies schien den Braunhaarigen zu überraschen, aber nur für einen kurzen Moment, den seine Hände legten sich auf meinen Hintern. Als seine Zunge um einlass bat, löste ich den Kuss. Schwer atmend stand ich da und musste erst verarbeiten, was geschehen war. ,, Das erklärt, warum du noch Jungfrau bist.'' ,, Was?'' ,, Selbst ein Kuss bringt dich aus der Fassung.'' ,, Weißt du was, ich hoffe das du dich bei mir angesteckt hast!'' ,, Wir Hexer können nicht krank werden.''
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als der Ältere neben mir genossen hatte. Nach der Sache im See, waren wir sofort aufgebrochen, um das nächste Dorf zu erreichen. Dort sollte ich richtig gesund werden, während der Hexer Aufträge erledigte. ,, Grins nicht so.'' ,, Ich hatte recht. Du hast dich bei mir angesteckt.'' ,, Habe ich nicht, Hexer werden nicht krank.'' ,, Scheinbar schon, nämlich wenn sie sich bei mir anstecken. Rache Gottes sage ich nur.'' ,, Ich hätte dich liegen lassen sollen, als du vom Pferd gefallen bist.'' ,, Dann hättest du aber Ärger von Eskel bekommen. Was er wohl gerade macht?'' ,, Monster töten.'' ,, Oder welche verschonen.'' ,, Wir Hexer verschonen keine Monster.'' ,, Geralt aber schon und das oft.'' ,, Und das weißt du woher?'' ,, Vergessen das ich nicht aus dieser Welt komme und so einiges weiß? Da deine Frage jetzt beantwortet ist, hätte ich eine an dich.'' ,, Was willst du wissen?'' ,, Warum küsst du mich immer wieder?''
Sonderlich verwundert war ich darüber nicht, dass meine Frage nicht beantwortet wurde. Der Hexer schuldete mir so gesehen auch keine Antwort. Wir waren kein Paar, sondern reisten nur unfreiwillig zusammen. Auch wenn es den Anschein machte, das Lambert ein Herz aus Eis besaß, sah die Wirklichkeit anders aus. Er hätte mich einfach auf den Boden liegen lassen und weiter reiten können, doch dies war nicht geschehen. Hexer waren für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln. ,, Haltet ein Fremde!'', ertönte eine männliche Stimme, die mich aus den Gedanken riss. Vor uns stand ein Händler, dessen Gewand mit Blut befleckt war. ,, Hexer, edle Dame. Mein Ross wurde von einem Monster geschnappt.'', sprach der Mann mittleres Alters und wirkte panisch. Mit einem Nicken signalisierte der Braunhaarige, das der Mann uns den Ort das Geschehen zeigen sollte. Der Kaufmann schien nicht zu verstehen, weshalb ich eingriff. ,, Könntet ihr mir dies zur Demanstatio führen?'' ,, Gewiss!'', damit lief der Händler los. ,, Was hast du ihn gefragt?'' ,, Ob er mir das zeigen könnte. Dich scheint es zu überraschen, dass ich die mittelalterliche Redekunst beherrsche.'', sprach ich, bevor ich dem Älteren ein Lächeln schenkte. Nach einer kurzen Streckte, erreichten wir den Ort, wo sich das Monster das Pferd des Mannes geschnappt hatte. Ich tat dem Braunhaarigen gleich und stieg vom Pferd hinunter, um die Umgebung zu untersuchen. Es musste ein gezielter, angesetzter Angriff aus der Luft gewesen sein, da kaum Blutspritzer zu entdecken waren. ,, Verzeihet, könnt ihr euch an die Gestalt des Monsters gedenken, welches euch angegriffen hat?'', stellte ich dem Kaufmann die Frage, woraufhin dieser verneinte. Mein Blick wanderte zu Lambert, welcher mit seinen Hexersinnen Spuren entdeckte, die mir für immer verborgen blieben. ,, Was denkst du? Ein Greif oder doch was anderes? Vor allem, kam es aus der Luft.'' ,, Du bleibst hier bei den Pferden, Kleine.'' ,, Nein, ich werde dich begleiten. Ich will nämlich wissen, welches Monster es war. Zudem wo sollte ich sicherer sein, als bei einen Hexer? Außerdem habe ich einen Gabelschwanzangriff überlebt.'' ,, Bleib hinter mir und steh nicht im Weg rum.'' ,, Werde es versuchen.'', und mit diesem Satz folgte ich dem Älteren. Einige Male blieb dieser stehen, sah sich um und wechselte die Richtung, bis wir an eine Höhle ankamen. Während wir diese betraten, hielt ich mich an der Rüstung des Anderen fest, da ich Schwierigkeiten hatte, etwas zu erkennen. ,, Ein Silberbasilisk.'', hauchte ich, als der Draconid erschien. Ich griff nach der Hand vom Hexer, als dieser sein Silberschwert ziehen wollte. ,, Nicht. Diese Art ist beinah ausgestorben, es könnte das letzte sein.'', erklärte ich, in der Hoffnung, Lambert würde den Basilisken verschonen. Doch ich hoffte vergebens, denn ich musste mit ansehen, wie der Braunhaarige Draconidenöl auf sein Schwert tropfen ließ. Es würde zu einem Kampf kommen, woraus der Hexer als Sieger hervorgehen würde. Lambert war nun mal nicht Geralt und verschonte keine Monster. Ich wand meinen Blick ab, als der Kampf begann. Mein Herz zog sich zusammen, als der Silberbasilisk ein letztes Mal kreischte. ,, Das hätte nicht sein müssen.'' ,, Es hätte weitere Händler angegriffen.'' ,, Ja, um Nahrung zu finden! Wir jagen doch auch, um an Fleisch zukommen. Und... ein Nest.'', sprach ich, als ich Eier entdeckte. Der Basilisk war ein Weibchen gewesen und hatte gebrütet. Der Hexer folgte meinen Blick, setzte sich in Bewegung und warf, bevor ich auch nur reagieren konnte, eine Kartätsche zum Nest. Mit einem lauten Knall explodierte diese, weshalb ich zusammen zuckte. ,, Stell dich nicht so an, es war nur ein Monster.'', vernahm ich die Stimme des Anderen sagen, während ich zum zerstörten Nest lief. Auch ohne hinter mich zu sehen, wusste ich, dass Lambert begann den Silberbasilisk auszunehmen. Mir war durchaus bewusst, das Mitleid zeigen in dieser Welt den Tod bedeuten könnte, dennoch konnte ich dies nicht einfach abschalten. Gerade als ich mich vom Nest abwenden wollte, machte ich eine Entdeckung. Unter den verstörten Eiern, befand sich ein heiles. Schnell blickte ich hinter mich, versicherte mich, dass der Ältere beschäftigt war, bevor ich in die Hocke ging. Vorsichtig, so als bestand es aus Glas, hob ich das Ei hoch. Die Schale strahlte noch Wärme aus, zeigte somit, dass das Leben im inneren, noch nicht erloschen war. Nun stand ich vor einer schweren Entscheidung, zurücklegen oder mitnehmen. Doch könnte ich ein hilfloses Ei liegen lassen? Nein, das ich konnte ich nicht. Ohne das der Braunhaarige es mitbekam, legte ich das Basiliskenei in meine Tasche, die ich stets bei mir trug. ,, Bist du fertig mit heulen?'' ,, Ich habe nicht geheult. Es ist einfach nur traurig, dass du sie getötet hast.'' ,, Es sind nur Monster, niemand wird sie vermissen.'' ,, Euch Hexer nennt man auch so. Sag mir, warum vermisse ich dann Vesemir?'', kaum hatte ich dies ausgesprochen, sah mir Lambert direkt in die Augen. ,, Eskel hat recht, du bist zu nett für diese Welt.'' ,, Ich weiß, aber so bin ich nun mal. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Was wäre sie ohne Menschen wie mich? Auch Menschen können Monster sein, das darf man niemals vergessen.'' ,, Klingt, als hättest du schlechte Erfahrungen gemacht, Kleine.'' ,, Natürlich, genauso wie du auch. Lass uns zurück zu den Pferden gehen, sie vermissen uns bestimmt schon.''
,, Lambert, warum stehen wir vor einem Bordell? Ich bin das erste Mal in Novigrad und statt mir die Stadt zu zeigen, schleppst du mich hier her. Du hättest mir sagen können, dass du eine Hure zum ficken suchst und mich in einer Tarne oder so absetzten können. Da ich auf keinen Fall dort hereingehen werde, kannst du mir ja Geld geben, damit ich mir ein Buch kaufen kann.'' ,, Warum sollte ich das? Bücher sind nutzlos.'' ,, Bücher sind nicht nutzlos! Ich selbst habe in meiner Welt auch welche geschrieben und außerdem entspannt lesen mich.'', erklärte ich und versuchte an den Geldbeutel des Hexers zu kommen, doch scheiterte. Schmollend verschränkte ich meine Arme, sah zum Älteren hinauf und sehe da, ich bekam einige Kronen entgegengehalten. ,, Danke und dir wünsche ich dir noch viel Spaß. Fang dir keine Geschlechtskrankheiten ein!'', und damit machte ich mich auf den Weg. Planlos lief ich durch die verschmutzten Straßen, vernahm hier und da Lieder, die von betrunkenen Männer gesungen wurden. Meine Tasche hielt ich mir, damit niemand auf die Idee kam, mir heimlich etwas zu klauen. Zudem befand sich das Basiliskenei in ihr und dies brauchte wärme, meine Körperwärme. Lambert hatte vom dem Ei keine Notiz genommen, was ich sehr begrüßte. Er würde es zerstören und dies konnte ich auf keinen Fall zulassen. Sobald das kleine Wesen auf der Welt wäre, müsste ich mir was einfallen lassen. Basilisken gehörten zu den gefährlichsten Monstern und Silberbasilisken erst recht. ,, Keine Sorge, ich werde dich beschützen.'', meinte ich zu dem Ei, während ich die Tasche an mich drückte. Mein Blick wanderte von einem Haus zum nächsten, bis ich das Gasthaus Chamäleon erblickte, welches, soweit ich wusste, Zoltan und Rittersporn gehörte. Ohne groß darüber nachzudenken, betrat ich dieses. Kaum schloss sich die Tür hinter mir, kam der Barde angelaufen. ,, Gegrüßt sei die edle Dame, was kann ich-'' ,, Geh zur Seite Rittersporn. Was sehen meine Augen denn da, das Mädchen aus einer anderen Welt.'' ,, Guten Tag, Zoltan. Wir haben uns seit der Schlacht nicht mehr gesehen, wie es dir?'' ,, Gut. Was triebt dich nach Novigrad, Mädchen.'' ,, Ich bin mit Lambert unterwegs.'' ,, Und wo treibt dieser sich rum?'' ,, Nun ja, sagen wir es so, er ist beschäftigt. Ich möchte das nicht weiter erläutern.'', erklärte ich und wand mich dann dem Poeten zu. ,, Guten Tag Julian, es ist schön dich kennenzulernen. Geralt hat mir von dir erzählt. Ich heiße Katharina und wie Zoltan es schon erwähnt hat, stamme ich nicht aus dieser Welt.'' ,, Katharina, was für ein bezaubernder Namen, für eine Dame. Möchtest du was trinken?'' ,, Gerne, Wasser oder Tee.'' ,, Setz dich, Mädchen.'', sprach der Zwerg, signalisierte mir mit einer Handbewegung, das ich mich setzen sollte. Nachdem ich dies getan hatte, legte ich meine Tasche auf meinen Schoß ab. ,, Hier, dein Tee.'' ,, Danke Julian.'' ,, Nenne mich bitte Rittersporn.'' ,, Julian ist aber dein richtiger Name, daher nenne ich dich auch so. Aber wechseln wie das Thema, wisst ihr, wo ich ein gutes Buch finden kann? Ich will mir nämlich eins kaufen.'' ,, Die Straße weiter unten, gibt es einen guten Händler.'', erklärte Rittersporn mir, weshalb ich dankbar nickte. Wir drei unterhielten uns eine Weile, bis das Chamäleon anfing sich zu füllen. Ich entschied das Buch später zu kaufen, als draußen begann zu regnen. Julian hatte sich auf den Tisch gesetzte und spielte auf seiner Laute. Der Poet sang Balladen und auch einige über Geralt, was mich schmunzeln ließ. Als Julian seine Laute zur Seite legte, klatschte ich und schenkte ihm ein Lächeln. ,, Du kannst wirklich gut singen. Balladen sind zwar nicht so meins, aber jeder hat einen anderen Geschmack.'' ,, Du singst auch?'' ,, Nur noch selten.'' ,, Würde die edle Dame für mich singen?'' ,, Für den ganzen Leuten? Ich weiß nicht.'' ,, Ich bin mir sicher, das du eine wunderschöne Singstimme besitzt.'' ,, Nagut, aber ich mache das nur für dich.'', meinte ich zu dem Älteren, erhob mich und stellte mich gerade hin. ,, Ich wusste sofort, als ich dich das erste Mal sah, dass du etwas Besonderes bist. Ich konnte es in deinen Augen sehen. Ich konnte fühlen, wie mein Herz fiel. Fliege wie die Schmetterlinge. Na nan a Navillera. Lass den Wind wehen. Weg fliegen, weit weg, sodass mein Herz dich erreichen kann. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich kann nicht länger warten. Zurück, wo wir angefangen haben. Lass uns die Dinge bisschen beschleunigen. Ich muss mich nur zusammenreißen, damit ich vorankomme. Blühe, wie die Blumen. Na nan a Navillera. Ich bin immer noch nur ein schüchternes Mädchen. Ich bin auch nervös. Unsere Stimmen, voll von Aufregung. Vom Grunde unserer Herzen. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich werde nicht länger warten. Ich habe auf diesen Moment gewartet. Und ich bin bei dir, dem Menschen, der immer an meiner Seite war. Ich werde es wahr werden lassen, wie ich es immer tue. Wach auf, na nan a Navillera. Eines Tages, du und ich. Ich hoffe, dass wir uns zusammen eine Zukunft aufbauen können. Du bist mehr, als ich je brauchen werde. Lass uns von vorne anfangen. Du und ich. Die Liebe, die ich beneide. Bitte lass mich nicht im Stich. Ich werde dir zeigen, wie ich mich gefühlt habe. Ich werde nicht länger warten.'', sang ich mit meiner schönsten Stimme und spürte wie trocken mein Hals geworden war. Die Menge applaudierte, weshalb ich mich kurz verbeugte, bevor ich nach meinem Tee griff. Diesen trank ich leer und rieb mir kurz den Hals. ,, Katharina, das war großartig!'' ,, Naja, ich habe lange nicht mehr gesungen. Mir tut der Hals weh.'' ,, Was hältst du davon, jeden Tag eine Vorstellung zu geben?'' ,, Danke für das Angebot Julian, aber ich muss es ablehnen. Ich werde Novigrad bald wieder verlassen, da Lambert und ich weiter reiten werden.'', erklärte ich dem Barden und beschloss das Chamäleon zu verlassen. Mein Gefühl sagte mir, dass der Hexer mich bereits suchte und es täuschte mich nie. Während ich zum Ausgang lief, strich ich mir einige Strähnen hinter das Ohr, die mir ins Gesicht gefallen waren. ,, Verzeihung.'', murmelte ich, als ich in jemanden hinein lief. Dieser jemand stellte sich Sekunden später als Lambert heraus, welcher mich am Handgelenk packte. Sein Griff schmerzte, weshalb ich versuchte mich zu befreien, doch es war zwecklos. Der Hexer schien wütend auf mich zu sein, doch wieso?
So schnell konnte ich nicht reagieren, wurde ich aus dem Gasthaus gezerrt und stand somit im Regen. ,, Lambert, du tust mir weh!'' ,, Was hast du dir dabei gedacht!?'' ,, Mir was dabei gedacht?'' ,, Zu singen!'' ,, Warum bist du so wütend? Ich habe doch nur gesungen, mehr nicht! Du tust ja gerade so, als hätte ich mich vor der Menge ausgezogen!'', zischte ich den Hexer an, während ich weiterhin versuchte, seinen Griff zu entkommen. Mein Handgelenk schmerzte fürchterlich, als mich der Ältere losließ. ,, Du wirst nicht mehr singen, Kleine.'' ,, Hör endlich auf mich Kleine zu nennen, ich heiße Katharina. Zudem warum sollte ich aufhören zu singen? Was ist schon dabei? Es ist ja nicht so, als würde ich damit Monster damit herbeirufen!'' ,, Eskel hätte dich mitnehmen sollen. Wie konnte er es mit dir nur aushalten? Du kannst nichts, außer dich in Schwierigkeiten zu bringen.'', kaum hatte der Ältere dies ausgesprochen, senkte ich den Kopf. ,, Das stimmt, ich kann nichts und bringe mich nur in Schwierigkeiten. Aber dafür besitze ich Mitgefühl, was du niemals haben wirst. Hättest du mich damals liegen lassen, wäre ich wahrscheinlich gestorben. Vielleicht wäre dies besser gewesen.'', sprach ich mit fester Stimme. Danach ließ ich den Braunhaarigen stehen und begab mich auf die Suche nach einem Gasthaus, wo ich die Nacht über unterkommen könnte.
Zwar hatte es gedauert, doch nach einiger Zeit hatte ich ein Zimmer gefunden, welches ich mit den Kronen bezahlte, welche ich vom Hexer erhalten hatte. Mit einem Seufzen ließ ich mich auf dem Bett nieder und fuhr mir durch die Haare. Innerlich wusste ich, das Lambert es nicht so gemeint hatte. Hexer hatten Schwierigkeiten Gefühle zu zeigen, daran konnte niemand etwas ändern. Doch warum war der Braunhaarige so wütend gewesen, dass ich gesungen hatte? Niemand war dadurch verletzt worden und auch so, hatte sich keiner Beschwert. ,, Warum immer ich?'', murmelte ich vor mich hin und ließ mich nach hinten fallen. Meine Augen waren geschlossen, während ich den Tag gedanklich nochmals durch ging. Bevor der Ältere ins Bordell gegangen war, war seine Laune noch normal gewesen. Es musste etwas in der Zeit passiert sein, während wir Stunden lang getrennt waren. Doch was genau? Der Hexer regte sich schnell über etwas auf, vor allem, wenn es mit mir zu tun hatte. Am liebsten würde ich mit Eskel darüber reden, denn dieser könnte mir bestimmt weiter helfen. Wo dieser sich zurzeit befand, war mir unbekannt und es würde noch eine lange Zeit so bleiben. Der einzige, der darüber etwas wissen könnte, war niemand anderes als Lambert. Doch der Ältere würde es mir nicht verraten, egal wie sehr ich betteln würde. Da ich von dem ganzen Nachdenken leichte Kopfschmerzen bekam, beschloss ich mich schlafen zu legen. Ich richtete mich auf, zog meine Kleidung aus und holte das Ei aus der Tasche. Ganz vorsichtig legte ich dieses neben mich hin und nahm es in den Arm, nachdem ich mich wieder hingelegt hatte. Wenn ich genau hinhörte, konnte ich den Herzschlag des Silberbasilisken vernehmen. ,, Hoffen wir mal, das Lambert dich nicht umbringt, sobald du geschlüpft bist. Gute Nacht, Kleines.''
Das erste, was meine Sinne wahrnahmen, war. Das etwas auf mir lag. Vorsichtig richtete ich mich auf, sodass das Wesen gezwungen war, von mir herunterzugehen. Ein leises Fiepen ertönte, weshalb ich innehielt. Geschockt blickte ich den kleinen Basilisken an, der mit seinen großen Kulleraugen zu mir hinauf blickte. ,, Fuck.'', fluchte ich, als ich die Reste der Schale neben mich entdeckte. Das kleine Wesen musste in der Nacht geschlüpft sein, ohne das ich es bemerkt hatte. Dabei hatte ich einen sehr leichten Schlaf und bekam mit, wenn etwas sich auf mich bewegte. ,, Na du, keine Angst. Ich tu dir nichts, siehst du.'', meinte ich und fuhr dem Silberbasilisken über den Kopf. Seine Haut fühlte sich weich an, aber ich wusste, das sich dies mit der Zeit sich ändern würde. ,, Wie klein du doch bist, du passt ja auf meine Hand. Aber keine Sorge, du wirst noch groß und stark werden, das verspreche ich dir. Mhm, bist du ein Mädchen oder ein Junge? Naja, dann muss ich dir wohl einen neutralen Namen geben. Ich werde dich Robin nennen. Na, gefällt dir der Name?'', stellte ich die Frage und hörte Robin nur fiepen. Ganz vorsichtig setzte ich den Basilisken auf den Boden ab, bevor ich mich erhob und streckte. Einige meine Knochen knacksten, weshalb ich annahm, dass ich in der Nacht unbequem gelegen haben musste. ,, So, wollen wir mal schauen, was du fressen kannst. Du hast doch bestimmt Hunger.'', sprach ich, bevor ich meine Tasche durchwühlte. Ich hielt inne, als ich Schritte vernahm, die direkt vor meiner Tür stoppten. Sekunden später trat Lambert ein und blieb stehen, als er Robin erblickte. ,, Nicht!'' ,, Geh zur Seite.'' ,, Nein, du wirst Robin nichts antun. Bitte Lambert, es ist ein Baby.'' ,, Es ist ein Monster, mehr nicht.'', meinte der Hexer, zog sein Silberschwert und holte aus. Ohne darüber nachzudenken, beugte ich mich über den kleinen Silberbasilisken und drückte ihn fest an mich. Ein starker Schmerz durchfuhr mein Körper, zudem spürte ich, wie mein warmes Blut meinen Rücken hinter floss.
Robin fiepte, weshalb ich den Basilisken mehrmals über das Köpfchen strich. ,, Alles gut, ich bin da.'', flüsterte ich ruhig und blendete aus, das mein Blut auf den Boden tropfte. Nur am Rande nahm ich wahr, wie sich der Hexer zu mir hinunterbeugte. ,, Lass das Vieh los, die Wunde muss verbunden werden.'' ,, Damit du Robin töten kannst? Auf keinen Fall!'' ,, Hör auf so stur zu sein.'' ,, Rück es heraus oder ich werde es mir mit Gewalt holen.'' ,, Nein, das werde ich nicht.'', erklärte ich mit fester Stimme und zischte schmerzvoll auf. Der Ältere ließ etwas auf die blutende Schnittwunde tröpfeln, was ziemlich brannte. Warum er dies tat, verstand ich nicht, nachfragen wollte ich aber auch nicht. Für mich zählte nur Robin vor dem Braunhaarigen zu beschützen. ,, Jetzt gibt das Monster her, es ist zu gefährlich.'' ,, Auch wenn es gefährlich ist, rücke ich es nicht heraus. Eskel hätte mir erlaubt Robin zu behalten.'', kaum war dies über meine Lippen gekommen, ballte der Ältere seine Hände zu Fäusten. Sekunden später erhob sich Lambert, sah auf mich hinab und dann zur Tür. ,, Dann behalte doch das Vieh! Hoffentlich bringt es dich um.'', vernahm ich seine Stimme, die wütend klang. Einen Augenblick zuckte ich zusammen, als die Tür geräuschvoll zugeschmissen wurde. Perplex starrte ich auf die Eichentür, konnte nicht verstehen, warum der Hexer zu ausgerastet war. Doch dann kam in mir ein Verdacht auf, konnte es sein, das Lambert eifersüchtig auf Eskel war? Über Eskel sprach ich nur gutes, immerhin war er mein bester Freund in dieser Welt. Wir verstanden uns auch ohne Worte und ich vertraute ihm vollkommen. Bei Lambert sah das ganz anders aus. Wir stritten die meiste Zeit nur, da wir andere Ansichten hatten und bei den Anderen beschwerte ich mich nur über ihn. Doch wenn dies wirklich der Grund war, müsste dies heißen, das der Hexer mich mochte. Ich musste mit dem Älteren reden, um Gewissheit zu bekommen. Unter starken Schmerzen richtete ich mich auf, zog mir etwas über und verließ mit Robin danach das gemietete Zimmer. Selbst wenn ich ganz Novigrad durchsuchen müssten, um Lambert zu finden, würde ich es tun. Aber das Glück befand sich auf meiner Seite, denn der Braunhaarige hatte sich nicht weit vom Gasthaus entfernt. Mit schnellen Schritten lief ich zum Älteren und vergrub meine Finger in seine Rüstung. Das mein Blut weiterhin meinen Rücken hinunterfloss, versuchte ich zu ignorieren. ,, Wage es nicht nochmals abzuhauen, Lambert! Ich stelle dir jetzt eine einzige Frage und ich will eine Antwort von dir haben. Bist du eifersüchtig auf Eskel?'' ,, Warum sollte ich es sein?'' ,, Du bist eifersüchtig, weil ich nur gut über ihn spräche. Natürlich mache ich das, Eskel ist mein bester Freund und über Freunde redet man nicht schlecht. Aber auch wenn du, das nicht wahrhaben willst, du hast auch eine gute Seite. Sie ist zwar klein, aber sie ist da.'', erklärte ich Lambert, während ich ihm in seine gelben Augen sah. Ich wusste selbst nicht, was mich dazu verleitete, aber ich beugte mich zum Hexer hoch und legte meine Lippen auf seine. Keinen Wimpernschlag später, erwiderte der Braunhaarige den Kuss und zog mich zu sich. Ein Zischen entkam mir, als seine Hand meinen Rücken berührte, weshalb wir uns wieder lösten. Blut klebte an seiner Hand, mein Blut. ,, Du hast die Wunde nicht verbunden?'' ,, I-Ich musste dir doch hinterher.'' ,, Dafür hattest du keine Zeit, aber um dein Vieh mitzunehmen.'' ,,Robin ist kein Vieh.'', meinte ich und ließ mich von Lambert zurück ins Gasthaus schleifen. Im Zimmer angekommen, zwang mich der Ältere mich auf einen Hocker zu setzen, was ich eher zögerlich nachkam. ,, Zieh dich obenrum aus.'' ,, Ganz?'' ,, Nein, gar nicht.'' ,, Spare dir deinen Sarkasmus! Nur ich darf das.'', sprach ich, setzte Robin auf meinen Schoß ab und zog mir obenrum komplett aus. Meine Wagen bekamen einen rötlichen Schimmer, obwohl ich mit dem Rücken zum Hexer saß. ,, Wird es eine Narbe geben?'' ,, Woher soll ich das wissen?'' ,, Du würdest schon öfters verletzt, nicht so wie ich. Daher nahm ich an, du weißt sowas.'', versuchte ich ihm zu erklären und erschrak mich im nächsten Moment, als eine kalte Flüssigkeit meinen Rücken hinunterfloss. ,, Du hättest mich vorwarnen können?'' ,, Stell dich nicht so an und kümmere dich um dein Vieh. Es will Aufmerksamkeit.'' ,, Robin ist kein Vieh, wie oft denn noch? Mal was anderes, woran erkenne ich, ob Robin männlich oder weiblich ist?'' ,, An der Farbe, die Weibchen sind dunkler.'' ,, Aww, dann bist du ja ein Mädchen, Robin! Wenn du mal größer bist, wirst du ein wunderschöner Silberbasilisk sein.'', sprach ich, während ich auf den Basilisken sah, der es sich auf meinen Schoß bequem gemacht hat. Ich zuckte kaum merklich zusammen, als Finger begannen über meine Narben zu streichen, die ich vom Gabelschwanz Angriff bekommen hatte. Obwohl die Narben ziemlich verblasst waren, hatte der Hexer sie auf meiner blassen Haut entdecken können. ,, Woher stammen sie?'' ,, Ich war doch mit Eskel auf Gabelschwanz Jagd gewesen, sagen wir es so, es lief nicht alles nach Plan.'', erklärte ich dem Anderen. Dessen Hände fuhren zu meinen Brüsten, weshalb ich mir auf die Unterlippe biss. Zudem bedeckte er meinen Hals mit küssen, was mir eine Gänsehaut bescherte. Seine Lippen wanderten über meine Haut, bis er sich an einer Stelle festsaugte. ,, L-Lambert, nicht.'', stotterte ich, bevor ich mir fester auf die Lippe biss. Kein Laut sollte diese verlassen. ,, Deine Brüste sind ziemlich klein.'' ,, A-Ach halt doch die K-Klappe. Hast wohl noch nie e-etwas von klein aber fein gehört.'' ,, Immer noch so vorlaut?'' ,, Bei dir immer.'' ,, Merke ich.'', hauchte mir der Ältere mit tiefer Stimme ins Ohr, bevor er von mir ruckartig abließ. Verwirrt darüber saß ich nur da und ließ mir den Verband anlegen.
,, Für das Vieh gebe ich keine Kronen aus.'' ,, Aber Robin hat hunger und sie braucht Fleisch.'' ,, Ich werde kein Fleisch kaufen.'' ,, Wie du willst, dann gehe ich zu Julian, vielleicht hat er welches.'', und mit diesem Satz wollte ich loslaufen, würde aber am Handgelenk gepackt. ,, Wer ist Julian?'' ,, Geralt hat doch schon von ihm erzählt. Ich meine Rittersporn natürlich. Er will zwar so genannt werden, aber ich nenne ihn Julian.'' ,, Weil?'' ,, Weil das sein Name ist und jetzt komm. Das Gasthaus ist nicht weit entfernt. Wir müssten in etwa fünf Minuten dort sein.'', erklärte ich und lief mit Robin im Arm durch die Straßen. Dass dabei alle Blicke auf mir lagen, blendete ich einfach aus. Solang es nur bei Blicken blieb, war alles in Ordnung.
,, JULIAN!'', rief ich und betrat gleichzeitig das Gasthaus Chamäleon. Sogleich kam der Barde angelaufen, blieb aber stehen, als sein Blick auf Robin fiel. ,, Was ist das!?'' ,, Ein Silberbasilisk, ihr Name ist Robin. Ihretwegen bin ich auch hier, hast du Fleisch für sie da?'' ,, W-Wir müssten noch einige Reste haben.'' ,, Das ist gut, er hier will nämlich keine Kronen für sie ausgeben.'' ,, Es ist auch ein Monster.'' ,, Zum letzten Mal, nenne sie nicht so, Lambert. Sie hat nämlich auch Gefühle, auch wenn du das anders siehst. Also Julian, könntest du bitte die Reste holen?'' ,, I-Ich werde sie sogleich holen.'' ,, Dankeschön.'', bedankte ich mich bei den Poeten, der daraufhin verschwand. Zu meiner Verwunderung konnte ich Zoltan nirgends entdecken, weshalb ich annahm, dass dieser anderswo beschäftigt war. ,, Könntest du versuchen, Julian nicht mit deinen Blicken töten zu wollen? Du schüchterst ihn, nämlich ganz schön ein. Zudem was würde Geralt dazu sagen, immerhin sind er und Julian Freunde. Hast du etwa angst, ich könnte sein Angebot doch noch annehmen?'' ,, Hexer haben keine Angst.'' ,, Woher willst du das genau wissen? Geralt hatte Angst Ciri für immer zu verlieren. Die größte Angst ist nämlich die Menschen zu verlieren, die man liebt. Auch wenn es sehr kitschig klingen mag, ich habe angst euch Hexer zu verlieren. Vesemir ist schon von uns gegangen, wer von euch wird dann der nächste sein? Dabei lebt ihr länger, als die meisten Menschen, doch eurer Beruf ist sehr gefährlich.'', erklärte ich ruhig und strich währenddessen Robin über den Kopf. Das Basiliskenweibchen war in meinen Armen eingeschlafen, doch dies war nicht verwunderlich, immerhin sah sie mich als ihre Mutter an. Jedes Wesen fühlte sich in der Gegenwart seiner Mutter geborgen. ,,....rina! Katharina!'', riss mich die Stimme von Lambert aus den Gedanken, weshalb ich aufschreckte. Der Ältere war an mich herangetreten und hörte auf mich zu schütteln. Konnte ich tatsächlich Besorgnis in seinen Augen lesen? Doch weshalb sollte sich der Hexer Sorgen machen? Ich war nur für einen kurzen Augenblick in Gedanken gewesen oder waren es sogar Minuten gewesen? So recht wusste ich es selbst nicht, weshalb ich schüchtern den Älteren anlächelte. ,, Ist etwas vorgefallen?'', stellte Rittersporn die Frage, nachdem dieser wieder aufgetaucht war. ,, Nein, keine Sorge. Es ist alles bestens, Julian. Danke für das Fleisch, Robin hat nämlich, seit sie geschlüpft ist, nichts gefressen.'', sprach ich für meine Verhältnisse viel zu ruhig. Dies blieb Lambert nicht verborgen, da ich seinen Blick auf mir spüren konnte. Vorsichtig setzte ich Robin auf einen der vielen Tische ab, riss das Fleisch in kleinere Stücke und hielt es ihr hin. Sie muss schrecklichen Hunger gehabt haben, da sie ein Stück nach dem Anderen verschlang. Nochmals bedankte ich mich bei Julian, bevor ich mit Lambert an meiner Seite das Gasthaus wieder verließ. Ich sah zum Hexer auf, als dieser einen Arm um mich legte und wollte anfingen zu sprechen, als ich den Grund für sein Handeln bemerkte. Hinter uns befanden sich mehrere Soldaten. Sollten sie Robin entdecken, hätten wir ein Problem. ,, Toll, jetzt denken sie bestimmt, ich sei eine Hure. Dabei wollte ich den Spitznamen Hure des Hexers loswerden.'', murmelte ich vor mich hin, bevor ich mich an den Anderen anschmiegte. Leise summte ich vor mich hin, bis wir bei Isa und Star angekommen war, die in einer Scheune außerhalb von Novigrad untergekommen war. ,, Bin ich froh, dass wir die Stadt verlassen, dort war alles viel zu hektisch.'' ,, Dafür dass du unbedingt nach Novigrad wolltest, beschwerst du dich nur.'' ,, Wir haben uns einfach zu lange dort aufgehalten, ich bin eher der Landmensch. Immerhin habe ich die meiste Zeit meines Lebens in Dörfer gewohnt.'' ,, Wer hätte das gedacht.'', hörte ich den Älteren sagen, während ich versuchte auf meine Schimmelstute zu steigen. Die Rückenverletzung machte mir zu schaffen, was dem Braunhaarigen auffiel. Ohne das ich ihn um Hilfe bat, half er mir aufs Pferd. ,, Ähm..danke.'', nuschelte ich und lächelte für einen Moment. Das sich der Hexer anders benahm, fiel mir zwar auf, aber darauf ansprechen wollte ich ihn nicht. ,, Also was ist unser nächstes Ziel? Oxenfurt oder wollen wir nach Toussaint reiten? Oh warte, was wäre mit Skellige?'' ,, Damit du noch mehr Aufmerksamkeit auf dich und dein Monster lenken kannst.'' ,, Warum sollte ich das tun? Zudem, so interessant bin ich jetzt für andere auch nicht. Was ist schon so besonders daran, dass ich mit einem Hexer unterwegs bin?'' ,, Hat dir Vesemir nichts über Hexer beigebracht?'' ,, Alles was er wusste, manchmal wäre ich beinah eingeschlafen, während er mir etwas erklärt hat, aber nur beinah.'' ,, Kannst du auch mal still sein? Dein Gerede nervt.'' ,, Nicht bei dir, Lambert, nicht bei dir. Außerdem, schläft Robin scheinbar so besser an, wenn sie meine Stimme hört.'' ,, Das ist ein Basilisk, kein Kind.'' ,, Erstens, sie ist ein Silberbasilisk, zweitens, sie ist noch ein Baby. Du bist doch nur eifersüchtig, dass ich ihr mehr Aufmerksamkeit schenkt, als dir. Das hat man doch deutlich bei Julian gesehen.'' ,, Ich bin nicht eifersüchtig, weder auf diesen Rittersporn, noch auf das Monster!'' ,, Ich sehe das anders.'' ,, Ich hätte dich liegen lassen sollen.'' ,, Ich hätte das Angebot von Julian annehmen sollen.'', sprach ich, bevor ich anfing zu kichern. ,, Sing etwas, Kleines.'' ,, Hä? Warum soll ich denn jetzt für dich was singen? Hast du nicht gesagt, ich soll das sein lassen?'' ,, Denk nicht nach und sing einfach.'' ,, Okay, willst du etwas Bestimmtes hören? Nein? Dann lass mich kurz überlegen.'', sprach ich und ging in meinen Kopf verschiedene Lieder durch. Ein Grinsen schlich auf meinem Gesicht, als mir ein Song einfiel. ,, Ich bin nirgendwo die Unbekannte. Ja sie alle wanna touch me. Look ich hat schon immer Swag. Ich gestalte die Regeln neu und zieh sie in den Dreck. Ja, exakt, genau richtig. Ich bin anders, you can't touch this. Sieh genau hin, es brennt! Meine Freunde sie beneiden mich, I know, deshalb bleib ich doch allein, bin halt immerzu das Hauptgericht, I know. Ja, der Sieg ist immer mein. I don’t care wirklich nicht, mir egal. I’m OK bin begehrt, jedes Mal. Sehr gefährlich, schlimmer geht es nicht, I know, doch mir ist das ganz egal. Du bist du, ich bin ich, hey! Es ist so, dann mal so, jetzt bin ich dran! Du bist du, ich bin ich! Es ist so, dann mal so, es ist so, dann mal so. Jeder weiß, dass ich immer noch die beste bin. Mit mir kann man eben nur gewinn, weil ich die Allerschönste bin. Baby, I’m bad all day~. Weil ich immer noch die beste bin. Mit mir kann man eben nur gewinn, weil ich die Allerschönste bin. Sorry, I’m a dope girl! Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me, don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me, don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me don’t touch me. Ja gut so, genau richtig. You can’t touch me don’t touch me-'' ,, Hör auf zu singen!'' ,, Du wolltest doch, dass ich singe! Warum soll ich jetzt aufhören?!'' ,, Wegen deiner Stimme.'', hörte ich Lambert sagen, weshalb ich zu diesen sah. Ich sollte wegen meiner Stimme aufhören zu singen? ,,Oh.'', gab ich von mir, als mir bewusst wurde, auf was der Hexer anspielte. Ich hätte vielleicht das Lied nicht so sehr betonen sollen.
,, Eskel? ESKEL!'', schrie ich, als ich den Hexer erblickte und rannte auf diesen zu. Stürmisch umarmte ich den Braunhaarigen, der ziemlich überrascht schien, mich zu sehen. Ein Zischen verließ meine Lippen, nachdem der Ältere die Umarmung erwidert hatte. ,, Du hast Schmerzen.'' ,, Nein.'' ,, Wo bist du verletzt?'' ,, Nirgendwo.'', log ich Eskel an, der mir dies nicht abkaufte. Bevor ich reagieren konnte, wurde ich umgedreht und mein Oberteil hochgeschoben. ,, Lambert! Du solltest auf sie aufpassen!'' ,, Reg dich ab. Sie lebt doch noch.'' ,, Sie hat eine Rückenverletzung und trotzdem lässt du sie reiten.'', sprach Eskel wütend, weshalb ich versuchte ihn zu beruhigen. ,, Eskel, mir geht es gut.'' ,, Woher hast du die Wunde?'' ,, Ähm... also.... wie soll ich das sagen?'' ,, Katharina.'' ,, Lambert und ich hatten eine Meinungsverschiedenheit.'' ,, Du hast dein Schwert gegen sie erhoben!?'' ,, Ich wollte nur das Vieh töten! Es ist nicht meine Schuld, das die Kleine sich dazwischen gestellt hat.'' ,, Welches Vieh?'' ,, Lambert meint Robin. Das ist sie.'', erklärte ich dem Älteren und hielt ihm dem Silberbasilisk entgegen. Wäre Eskel kein Hexer, hätte er sich einen Facepalm verpasst, darüber war ich mir sicher. ,, Ist sie nicht niedlich?'' ,, Katharina, wie bist du an einen Silberbasilisk gekommen?'' ,, Lambert hat ihre Mutter getötet und das Nest zerstört, aber ihr Ei war heil geblieben. Ich konnte es nicht zurücklassen! Zudem kann sie die letzte ihrer Art sein, schon mal was von Artenschutz gehört?'', stellte ich die Frage, während ich mit Robin schmuste. Auch ohne hinter mich zu blicken, wusste ich, das Lambert nur mit dem Kopf schüttelte. ,, Sie könnte dich töten und-'', unterbrach der ältere Hexer seinen Satz und strich meine Haare zur Seite. Dabei berührten seine Finger meinen Hals leicht, was mir relativ egal war. Eskels Blick wanderte von meinem Hals zu Lambert, welcher weiterhin sich hinter mir befand. ,, Katharina. Lass uns alleine.'' ,, Hä? Warum?'' ,, Ich wil mit Lambert alleine reden.'' ,,Okay.'', gab ich verwirrt von mir und lief zu den Pferden, wo ich Robin auf Stars Sattel absetzte. Minuten verstrichen, bis die Hexer ihr Gespräch unter vier Augen beendet haben. Ich brauchte nur einige Sekunden, um zu bemerken, das Lamberts Laune ihren Tiefpunkt erreicht hatte. ,, Über was habt ihr beiden geredet?'' ,, Das ist nicht wichtig.'' ,, Doch das ist es, Eskel. Ich bin lang genug mit Lambert unterwegs gewesen, dass ich sehe, wenn er schlechte Laune hat. Also, was ist los?'' ,, Mein Auftrag ist noch nicht beendet, deshalb-'' ,, Ich könnte dabei helfen.'' ,, Nein.'', sprachen die Hexer gleichzeitig, weshalb ich anfing zu schmollen. Ich hätte so einige Monster überlebt und schwach war ich auch nicht. Zudem würde der Auftrag somit schneller erledigt sein und Eskel könnte wieder mit uns unterwegs sein. ,, Ach kommt schon! Was soll mir passieren? Ihr seid Hexer und es ist ja nicht so, als würden wir gegen einen höheren Vampir kämpfen oder so.'' ,, Es wäre zu gefährlich.'' ,, Das sagtest du bereits, aber ich will mit.''
Wenn ich eins gut konnte, dann Hexer solange zu nerven, bis ich das bekam, was ich wollte. ,, Habt ihr eine Spur mit euren Hexersinnen gefunden?'' ,, Ja, sie führt nach Süden.'' ,, Dann mal los.'' ,, Katharina, warte.'' ,, Was ist den Eskel.'' ,, Du bleibst hinter uns.'' ,, Warum?'' ,, Kleine, mach es einfach.'' ,, Ihr seit euch schon wieder einig, das ist Creepy. Das findest selbst Robin.'' ,, Du solltest sie bei den Pferden lassen.'' ,, Aber sie ist doch noch so klein und wird bestimmt nach mir rufen.'' ,, Sie kann gefressen werden.'' ,, Okay, hast mich überredet, Eskel.'', meinte ich und steckte den kleinen Basilisken in einer der Satteltaschen ab. ,, Du musst mir verraten, wie du sie so unter Kontrolle hast.'' ,, Das kann ich dir auch selbst sagen, Lambert. Er hat nämlich nicht versucht Robin umzubringen!'', erkläre ich dem Braunhaarigen, bevor ich meine Haare zusammenband. Danach brachen wir auf und machten uns auf die Suche nach dem Monster. Dieses fanden wir auch und es stellte sich als Schleimling heraus. ,, Und was machen wir jetzt? Warte, was macht es da?'' ,, Es ist in der Brunftzeit.'' ,, Das heißt nichts gutes oder?'' ,, Das Vieh ist verdammt gefährlich.'', hörte ich Lambert sagen, welcher sein Silberschwert zog. Eskel tat dies ebenfalls, bevor er mir befiel in Deckung zu bleiben, egal was passieren sollte und dies würde ich auch tun. Schleimlinge sind sehr aggressive Kreaturen und greifen sowohl am Boden, als auch aus der Luft an. Sie streben an, ihrem Gegner nahe genug zu kommen, um ihn mit ihrem Feueratem versengen und ich wollte nicht als Grillhähnchen enden. Ich hielt mir die Augen zu, als die Beiden begangen mit dem Monster zu kämpfen. Minuten vergingen, die sich für mich wie Stunden anfühlten, bis ich Eskels Stimme vernahm. Zu meinen Schrecken war ein zweiter, kleinerer Schleimling erschienen und mischte sich in den Kampf ein. Mir stockte der Atem, als Lambert zu Boden gestoßen wurde und dabei sein Schwert verlor. ,, LAMBERT!''
Eins sprach meine Mutter, ich sollte jeden Tag so leben, als sei es mein letzter. Damit hatte sie bestimmt nicht gemeint, das ich Risikofreudig durch die the Witcher Welt spazieren sollte. Doch um Lamberts Leben zu retten, müsste ich ein weiteres Risiko eingehen. Daher verließ ich meine Deckung und pfiff, somit lenkte ich die Aufmerksamkeit des kleineren Schleimling auf mich. ,, Hey! Lass Lambert in Ruhe!'', rief ich der Kreatur zu und unterschrieb wahrscheinlich damit mein Todesurteil. Äußerlich ließ ich mir nicht anmerken, wie panisch ich war, als der Schleimling auf mich zuschritt. Sein Kreischen hallte in meinen Ohren wieder. ,, Fuck! Kleine, renn!'', schrie Lambert mich an, doch ich blieb ruhig auf der Stelle stehen. Die Kreatur folgte nur ihren Instinkt und wollte ihr Revier verteidigen. Kein Wesen kommt mit bösen Absichten auf die Welt, sondern sein Umfeld beeinflusste dies. Ich nahm einen tiefen Atemzug und streckte meine Hand aus. Für einen kurzen Moment zuckte ich zusammen, als diese angestupst wurde und konnte meine Augen nicht glauben. Der Drakonid verhielt sich ruhig, statt mich zu zerfleischen. Vorsichtig strich ich über die schuppige Haut, während ich nicht glauben konnte, was ich tat. ,, Na du.'', flüsterte ich zu der Flugschlange, die sich gegen meine Hand leicht lehnte. Der Schleimling schien meine Berührungen zu genießen, was mich lächeln ließ. Dafür das seine Art so aggressiv sein soll, verhielt er sich ziemlich friedlich mir gegenüber. ,, Die Hexer sind meine Freunde, bitte greife sie nicht an.'', sprach ich und vernahm Sekunden später ein Kreischen, als der Drakonid mit den Flügeln schlug. Schnell duckte ich mich, als die Kreatur abhob und damit das weite suchte. Kopfschüttelnd sah ich der Flugschlange nach, bevor mein Blick zu den Hexern wanderte, die auf mich zukamen. Eskel musste wohl den anderen Schleimling besiegt haben, denn Blut klebte an der Klinge seines Schwertes. Geschockt taumelte ich einige Schritte zurück und hielt mir dabei meine brennende Wange. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis ich verstand, das Lambert mich geschlagen hatte. ,, Lambert!'', schrie Eskel diesen, während ich weiterhin diesen geschockt anstarrte. Ohne ein Wort zu sagen, drehte ich mich um und lief zurück zu den Pferden. Ich wollte und konnte es nicht wahrhaben, das der Hexer mich tatsächlich geschlagen hatte. Um in Ruhe darüber nachzudenken, stieg ich auf Star und ritt voraus. Abermals hielt ich mir meine schmerzende Wange und hoffte, dass der Schmerz bald verschwinden würde. Lambert konnte ziemlich fest zuschlagen, was mich nicht sonderlich wunderte. Er war ein Hexer und die kämpften nicht nur mit Schwerter, sondern auch mit Fäusten. Robin erschrak sich, als ich plötzlich niesen musste. Scheinbar dachte jemand an mich, doch wer? ,, Sorry, Robin. Ich wollte dich nicht erschrecken.'', meinte ich zu dieser, strich ihr über den Kopf und konzentrierte mich danach auf den Waldpfad. Mit einer Bewegung am Zügel befiel ich der Schimmelstute stehenzubleiben, als ich Eskels Stimme vernahm. Der Ältere hatte meinen Namen gerufen und das ich stehen bleiben sollte. ,, Du sollst nicht vorausreiten.'' ,, Mir ist nichts passiert, Eskel. Wie man sehr gut erkennen kann, lebe ich noch. Also können wir bitte einfach nur deine Belohnung holen und weiter reiten?'' ,, Katharina-'' ,, Nein, lasst mich einfach in Ruhe.'', unterbrach ich den älteren Hexer, da ich nicht über das Geschehende reden wollte.
,, Mir reicht es mit euch beiden, ihr benehmt euch wie Kinder.'', hörte ich Eskel sprechen, weshalb ich mein Buch sinken ließ. Auch hörte ich auf, Robin zu streicheln, die es sich auf meinem Schoß bequem gemacht hatte. ,, Was meinst du?'' ,, Du weißt, wovon ich spreche und ihr beiden werdet euch jetzt aussprechen!'' ,, Eskel, du übertreibst.'' ,, Ihr beide redet nicht mit miteinander.'', mit diesem Satz erhob sich der Braunhaarige und ließ uns beide zurück am Lagerfeuer. Mit einem Seufzen klappte ich mein Buch zu, steckte dies weg und blickte zu Lambert. Dieser hatte nicht einmal aufgesehen, sondern polierte weiter sein Silberschwert. ,, Lambert. Ich denke Eskel hat recht, wir sollten reden.'', sprach ich zum Anderen, welcher mich ignorierte. ,, Gut, du musst auch nicht reden, wenn du nicht willst. Aber ich werde es, ob es dir passt oder nicht. Warum hast du mich geschlagen? Ich verhindert, dass dir etwas passiert und du ohrfeigst mich einfach danach. Ja, meine Aktion war mehr als nur dumm und ich hätte dabei sterben können. Das war mir mehr als bewusst, als ich meine Deckung verließ, aber ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen, wie du vielleicht gegrillt wirst.'' ,, Warum?'' ,, Warum was?'' ,, Warum hättest du nicht zusehen können?'' ,, Dein Ernst, Lambert? Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass ihr Hexer mir wichtig seid. Ihr seid meine Freunde und außer euch habe ich hier niemand in dieser Welt. Ähm Lambert, was soll das werden?'', fragte ich den Älteren, als er sich erhob und auf mich zuschritt. Verwirrt legte ich meinen Kopf schief und blickte den Hexer treudoof an. Sekunden später lag ein fremdes Lippenpaar auf meinen und ich spürte wie eine Hand zu meinen Nacken wanderte.
,, Ihr habt euch ausgesprochen?'', stellte mir Eskel die Frage, während ich an einen Fluss meinen Umhang wusch. Lambert war einen Auftrag nach gegangen und würde erst in Stunden zurückkehren. ,, Naja, ausgesprochen haben wir uns nicht wirklich. Ich habe geredet und er nicht. Auf jeden Fall habe ich so lange geredet, bis er mich einfach geküsst hat.'' ,, Er hat es dir nicht gesagt.'' ,, Wer hat mir was nicht gesagt?'' ,, Lambert.'' ,, Ich verstehe nicht, Eskel. Was willst du damit andeuten?'' ,, Wir werden ohne ihn weiter reiten.'', kaum hatte der Hexer dies ausgesprochen, dachte ich mich verhört zu haben. ,, Warte, was? Wieso?'' ,, Es war seine Idee.'' ,, Er hätte mir auch einfach sagen können, das er mich loswerden möchte.'' ,, Du bist wütend.'' ,, Nein, ich tu nur so! Natürlich bin ich wütend. Am liebsten würde ich Robin ihn auf den Hals hetzen! Leider ist sie noch zu klein dafür.'', erklärte ich dem Braunhaarigen und blickte zum Silberbasilisken, welcher dabei war Mäuse im Gras zu jagen. Bald würde ich sie fort schicken müssen, damit sie lernte, in der Wildnis zu überleben. Alleine dieser Gedanke stimmte mich traurig. ,, Wann reiten wir weiter?'' ,, Morgen früh.'' ,, Verstehe.'' ,, Katharina, willst du darüber sprechen?'' ,, Darüber sprechen? Worüber sollte ich denn sprechen?'' ,, Über dich und Lambert.'' ,, Da gibt nicht viel zu sagen, Eskel. Wir hassen uns so gesehen. Hättest uns mal erleben müssen, als wir alleine unterwegs waren. Wir haben über alles mögliche gestritten. Sogar das Singen vor Anderen hat er mir verboten. Schwachsinnig, wenn du mich fragst.'' ,, Du hasst ihn nicht, Katharina. Wenn du Lambert wirklich hassen würdest, hättest du mich längst um Hilfe gebeten, damit er dich nicht mehr küsst.'', hörte ich den Älteren sprechen, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Ich hatte durchaus verstanden, auf was der Braunhaarige andeuten wollten, weshalb mir die Röte ins Gesicht schoss. Scheinbar stimmte der Spruch, was sich liebt das neckt sich. ,, So offensichtlich?'' ,, Nein, aber ich kenne dich. Wirst du es ihm sagen?'' ,, Nur über meine Leiche! Zudem, hat Lambert doch höchstens an meine Jungfräulichkeit Interesse. Ich meine, du hast gesagt, dass es seine Idee war, das wir ohne ihn weiter reiten.'', erzählte ich meinen besten Freund, während ich meinen Umhang zum Trocknen aufhing. Ein Seufzen entkam mir, als ich zu Eskel sah, welcher die Arme verschränkt hatte. Dies konnte nur eins bedeuten, er wollte, das ich mich nochmals mit Lambert aussprach. Mit einem Pfeifen rief ich Robin zurück, die eine Maus verspeiste. ,, Ich werde jetzt erstmal Robin baden, was du, solang machst, ist mir egal.'' ,, Katharina, rede mit ihm.'' ,, Was sollte das bringen? Ich bin nicht dumm Eskel, ich weiß das Hexer nicht treu sind. Bei Geralt bin ich mir nicht wirklich sicher, aber du glaubst doch nicht selbst, dass Lambert treu bleiben kann. Er sieht doch jeder Hure hinterher. Selbst als wir unterwegs waren, hat er sich Frauen zum ficken gesucht.'', und damit ließ ich den Älteren stehen.
Summend fuhr ich über Robins Haut, während ich selbst unbegleitet im Fluss saß. Diesen war ich einige Meter entlang gelaufen, bis Eskel außer Sichtweite gewesen war. ,, Du musst still halten, sonst kann ich dich nicht richtig waschen. Wie bist du eigentlich so dreckig geworden? Das musst du mir wirklich mal erklären, Robin.'' ,, Du weißt schon, das das Vieh dir nicht antworten kann?'', vernahm ich Lamberts Stimme, weshalb ich schnell meinen Körper bedeckte. Der Hexer lehnte an einen geben überliegenden Baum und hatte die Arme überkreuzt. Seit wann stand er da und beobachtete mich? ,, Was willst du?'' ,, Du hast mit Eskel geredet.'' ,, Nein, weißt du, wir haben gechattet.'' ,, Er hat es dir gesagt.'' ,, Hat er. Kannst du jetzt bitte abhauen? Ich will mich nämlich noch waschen.'' ,, Warum solle ich?'' ,, Lambert, bitte. Ich habe dafür jetzt wirklich keine Nerven. Wenn du mit jemanden diskutieren willst, suche Eskel auf.'', meinte ich und sah wie der Ältere auf mich zukam. ,, Lambert, was tust du da!?'', stellte ich diesem panisch die Frage, als der Braunhaarige vor mir in die Hocke ging und seine Hände meine Oberschenkel hinauf wanderten. Überrascht sah ich zu Robin, als sie nach der Hand des Anderen schnappte. Sie spürte also, dass mir die Situation mehr als nur unangenehm war. Der Hexer schien den mini Basilisk nicht als Gefahr anzusehen, sondern machte in seinen tun weiter. ,, L-Lambert, hör auf.'', hauchte ich ihm entgegen und spürte förmlich, wie ich errötete. Mein Herz schlug so schnell, sodass ich Angst hatte, es würde jede Sekunde aus meiner Brust springen. ,, Störe ich?'', hörte ich eine Stimme fragen, die nur einem gehören konnte. ,, Geralt!?''
Mit einem gezielten Tritt brachte ich Abstand zwischen mir und Lambert, bevor ich meine Beine ganz an meinen Körper zog. ,, G-Geralt, was suchst du hier?'' ,, Eskel hat mir geschrieben.'', und mit diesem Satz hielt der Hexer einen Brief hoch, während er mit der anderen Hand weiterhin die Zügel von Plötze festhielt. ,, G-Geschrieben? Warum?'' ,, Das bereden wir später. Du solltest dich erst wieder anziehen.'' ,, Okay.'', sprach ich und erhob mich erst, als die Hexer außer Sichtweite waren. Nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte, kehrte ich zu den Anderen zurück. Zu meiner Verwunderung war ein Lagerfeuer angezündet worden, obwohl die Sonne erst in wenigen Stunden untergehen würde. ,, Ähm, wird der hier ein Kaffeekränzchen?'', stellte ich die Frage, während ich mich zu ihnen ins Gras setzte. Robin gab einen Laut von sich, lief danach auf Geralt zu und schnupperte an diesen. ,, Das ist der Silberbasilisk, Robin?'' ,, Ja, das ist Robin. Keine Sorge Geralt, sie ist friedlich.'' ,, Ein Weibchen.'', sprach der Hexer, packte den Basilisken, was mich nervös werden ließ. Dies blieb nicht unbemerkt, da Geralt Robin nach einem kurzen Moment wieder hinunter lässt. Sogleich nahm ich sie in den Arm und drückte sie fest an mich, bemerkte dabei, wie der Silberbasilisk sich in meine Kleidung vergrub. ,, Aber mal ein anderes Thema, warum bist du hier?'' ,, Eskel hat mir von einem Vorfall geschrieben.'' ,, Vorfall? Oh, die Sache mit dem Schleimling.'' ,, Das war gefährlich, Katharina. Du hättest dabei sterben können.'' ,, Jetzt halte mir nicht auch noch einen Vortrag.'', meinte ich zu dem Weißhaarigen und verdrehte dabei die Augen. Warum reiten die Hexer darauf herum? Ich habe überlebt, genauso wie Lambert, das war das Einzige, was zählte. Für mich war es keine große Sache, dass ich einen lebendigen Schleimling berührt hatte. Während sich die Älteren unterhielten, beschloss ich ein wenig zu lesen. Deshalb kramte ich mein Buch hervor, welches ziemlich mitgenommen war. Aber in dieser Welt war es nicht gerade einfach, Bücher in einen guten Zustand zu bekommen. Meistens waren sie leicht vergilbt, was dadurch kam, das sie meisten in der prallen Sonne liegen gelassen werden. Daher musste ich mich mit dem zufriedengeben, was ich in die Hände bekam. Gerade als ich eine Seite umblättern wollte, hörte ich jemanden Hilfe rufen. Im ersten Moment dachte ich mich verhört zu haben, da die Hexer keine Anstalten machten, sich zu erheben. Mit dem Glauben mir es eingebildet zu haben, wollte ich weiterlesen, als ich es wieder vernahm. Da ich mir schlecht zweimal dasselbe einbilden konnte, klappte ich das Buch zusammen und erhob mich. ,, Wo gehst du hin?'' ,, Ich will nur etwas nachschauen. Keine Sorge, ich bleibe in der Nähe und rufe euch, wenn etwas sein sollte.'', erklärte ich und ließ Robin bei ihnen zurück. Ohne ein wirkliches Ziel zu haben, irrte ich Minuten lang umher, bis ich den Hilfeschrei abermals hörte. Vorsichtig kämpfte ich mich durch das Dickicht und zischte mehrmals auf, als ich mir dadurch kleinere Schnitte im Gesicht zuzog. Verwundert blieb ich stehen, nachdem ich eine Endriaga-Kriegerin entdeckt hatte, welcher in eine Bärenfalle getappt war. Die Hilfeschreie kamen eindeutig von dieser Kreatur, doch wie konnte das sein? Für mich klangen die Schreie menschlich. ,, Hast du Schmerzen? Soll ich dir helfen?'', fragte ich das Monster mit sanfter Stimme. Einen Wimpernschlag später beruhigte sich die Endriaga-Kriegerin, sodass ich auf sie zutreten konnte. Ich kniete mich zu der Falle hinab und begutachte sie. Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich die Bärenfalle ohne Hilfe aufbekommen würde, zog ich mein Jagdmesser. Dieses trug ich zum Schutz bei mir, was aber niemand wusste. ,, So halt still, gleich bist du wieder frei.'', meinte ich zu der Kreatur, die sich weiterhin ruhig und friedlich verhielt. Nach einigen Minuten hatte ich es endlich geschafft und konnte die Falle ganz öffnen, sodass die Endriaga-Kriegerin aus dieser treten konnte. Angst hatte ich keine, als sie sich zu mir umdrehte, sondern war erleichtert, dass es ihr gut ging. ,, Es ist schön, dass es dir gut geht. Aber verspreche mir aufzupassen, dass du mehr auf deine Umgebung acht gibst und nicht wieder in Bärenfalle trittst. Das könnte unschön für dich enden.'', erklärte ich ihr und war mehr als nur überrascht, als sie ganz schnell das Weite suchte. Den Grund dafür fand ich einige Sekunden später heraus, nachdem ich mich umgedreht hatte. Hinter mir standen die Hexer, was mich verwunderte. ,, Seit wann steht ihr da?'' ,, Lange genug, um zu sehen, wie du eine Endriaga-Kriegerin befreist.'' ,, I-Ich konnte sie doch nicht einfach in der Falle lassen.'', versuchte ich zu erklären, wusste aber, dass ich tief in der Tinte saß. ,, Es ist wahr, du sprichst mit Monster.'' ,, Der Begriff Monster kann auch Menschen meinen, aber scheinbar ja. Ich weiß doch selbst nicht, warum ich das kann. Es ist einfach so.''
Vorsichtig hielt ich den Fisch über das Feuer, nachdem ich ihn ausgenommen und aufgespießt hatte. Geralt war so lieb gewesen und hatte ihn extra für mich gefangen. Seine Begründung war, dass ich zu dünn wäre. Dies lag wahrscheinlich daran, dass ich an das Essen in dieser Welt nicht gewohnt war. Zudem war die Hygiene der Köcher in den meisten Fällen nicht die Beste. ,, Soll ich etwas singen, bis der Fisch fertig ist?'' ,, Nein!'', gab Lambert von sich, der mir gegenüber saß. ,, Du kannst ruhig singen, Katharina.'' ,, Sie wird nicht singen.'' ,, Katharina?'' ,, Lambert hat mir das Singen verboten, was Schwachsinnig ist. Ich kann gut singen, soll ich es beweisen?'' ,, Nein.'' ,, Warum?'' ,, Du wirst nicht singen.'' ,, Ich kann tun und lassen, was ich will!'' ,, Genug ihr beide!'', mischte sich Geralt ein, weshalb wir still blieben. Mit dem weißhaarigen Hexer sollte man sich lieber nicht anlegen, vor allem, weil Yennefer sich früher oder später einmischen würde. Statt weiter mit dem Braunhaarigen zu streiten, begann ich den fertigen Fisch zu essen. Zwar würde dieser mit Gewürzen besser schmecken, aber was zählte war, dass er meinen Hunger stillte. Je später es wurde, desto müder wurde ich, bis ich mich schlafen legte.
Ein Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meinem Schlaf und als ich meine Augen öffnete, erkannte ich Eskel, der vor mir in die Hocke gegangen war. ,, Steh auf, Katharina.'' ,, Mhm?'' ,, Wir reiten weiter.'' ,, Achso.'', brachte ich verschlafen heraus, richtete mich auf und streckte mich. Dass meine Knochen dabei knacksten, ignorierte ich gekonnt. ,,Morgen.'', meinte ich zu Geralt und Lambert, nachdem ich mich erhoben und den Dreck von der Kleidung geklopft hatte. In wenigen Minuten würden sich unsere Wege trennen, für eine sehr lange Zeit. Deutlich spürte ich den Blick des jüngsten Hexers auf mir, während ich auf meine Schimmelstute stieg. ,, Habt ihr Robin gesehen?'' ,, Wahrscheinlich ist sie wieder jagen.'' ,, Kaum zu glauben, wie schnell sie groß wird.'', sprach ich und hielt weiterhin Ausschau, nach dem Silberbasilisken. Leicht trat ich Star in die Flanken, signalisierte ihr somit, dass sie loslaufen könnte, nachdem Eskel auf seinen Rappen saß. Mein Blick war stur nach vorne gerichtet, auch als Eskel mir kurz auf die Schulter klopfte. ,, Wohin reiten wir hin?'' ,, Zurück nach Kaer Morhen.'' ,, Was? Warum?'' ,, Dort bist du in Sicherheit.'' ,, Sicherheit? Vor was muss ich beschützt werden?'' ,, Sollte jemand von der Fähigkeiten erfahren, wirst du gejagt werden.'' ,, Aber ich spreche doch nur mit Monster. Was soll daran schlimm sein?'' ,, Katharina, du könntest ihnen befehle geben.'' ,, Und? Ich meine höhere Vampire können niedrige Vampire Befehle geben.'' ,, Wir reden später darüber.'' ,, Meinetwegen.'' ,, Wie geht es dir?'' ,, Hä? Oh, das meinst du. Ich werde darüber hinwegkommen, es ist nur Lambert. Über ihn kann man sich schnell aufregen. Weiß er, dass wir nach Kaer Morhen reiten?'' ,, Nein, Geralt und ich hielten es für besser, ihm davon nicht zu erzählen.'' ,, Darf ich den Grund wissen, warum?'' ,, Weil es so besser ist.'' ,, Ich hätte damit rechnen müssen, dass du das sagst. Aber jetzt mal wirklich, was wäre daran so schlimm, wenn ich den Grund wissen würde?'' ,, Katharina.'' ,, Habe verstanden, ich werde nicht mehr danach fragen. Du Eskel, kann ich dir etwas vorsingen?''
Wochen lang waren wir unterwegs gewesen, bis wir Kaer Morhen in den frühen Morgenstunden erreichten und das ohne Robin. Das Silberbasiliskenweibchen war gewachsen und selbstständig geworden. Sie war kein Baby mehr, was ich mir nur schwer eingestehen wollte. Aber ich könnte sie nicht zwingen an meiner Seite zu bleiben, vor allem, wenn sie einen Partner gefunden hatte. ,, Denkst du wieder an sie?'', riss mich Eskel aus den Gedanken, weshalb ich zu ihm sah. ,, Ja, sie ist wirklich so schnell Erwachsen geworden. Ich vermisse sie schrecklich.'' ,, Du warst auch ihre Ziehmutter, aber sie ist ein Basilisk.'' ,, Ich weiß, aber trotzdem.'', erklärte ich, während wir in den Innenhof der Hexerfestung ritten. Ich richtete meine Kleidung, nachdem ich von Star hinuntergestiegen war und sah mich um. Das Wetter hatten den Mauern zugesetzte, was mich nicht wunderte. Kaer Morhen gab es schon lange und alles verfiel mit der Zeit. Auch wenn ich es als mein Zuhause ansah, fühlte ich mich unwohl. ,, Alles in Ordnung?'',,Jaein, es fühlt sich komisch an hier zu sein.'' ,, Ich weiß was du meinst.'' ,, Wirklich?'', stellte ich die Frage, woraufhin der Ältere nickte. Es tat gut zu wissen, das ich nicht die Einzige war, die so fühlte. Erst als ich mich Innenhof genau umgesehen hatte, begab ich mich nach drinnen. Staub wirbelte auf, als ich die Tür öffnete und hinter mir wieder schloss. Man erkannte deutlich, dass die Festung seit Monaten von niemanden bewohnt worden war. Bis ich alles sauber hätte, würde es Tage dauern. ,, Hast du auch das Gefühl, das Vesemir jeden Moment um die Ecke kommt? Es ist schrecklich.'' ,, Du solltest nicht darüber nachdenken.'' ,, Worüber soll ich dann nachdenken? Über Lambert? Nein danke!'' ,, Katharina, beruhige dich. Mach dich nützlich und putze.'' ,, Wie mache dich nützlich? Ich bin immer nützlich!'' ,, Und schrei nicht, wenn du eine Spinne entdeckst.'' ,, Das war nur einmal und die Spinne war verdammt groß!'' ,, Da ist eine Spinne.'' ,, WAS!? WO!?'', schrie ich und klammerte mich an den Braunhaarigen. Es dauerte einige Momente, bis ich bemerkte, dass er mich hereingelegt hatte. Dies konnte ich nur erkennen, da Eskels Mundwinkel zuckten. ,, Das war so gemein von dir! Dein Zimmer putze ich zuletzt!''
Erschöpft ließ ich mich mit dem Gesicht voran ins Bett fallen. Ich hatte den ganzen Tag mit putzen verbracht, während Eskel sich um die anderen Sachen gekümmert hat, wie zum Beispiel sich um die Pferde kümmern. Ein Seufzen verließ meine Lippen, als ich nicht einschlafen konnte, obwohl ich müde war. Nach einiger Zeit beschloss ich den Hexer aufzusuchen, weshalb ich meine Decke nahm und den Raum verließ. Zu meinem Glück befand sich das Zimmer des Älteren nicht weit, sodass ich recht schnell vor seiner Tür stand. Ohne vorher anzuklopfen, betrat ich den Raum. ,, Eskel?'' ,, Katharina, was ist los?'' ,, Ich kann nicht schlafen, k-kann ich bei dir schlafen.'' ,, Komm her.'', meinte der Hexer, welcher schon im Bett lag und winkte mich zu sich. Ich zögerte keine Sekunde und legte mich neben dem Braunhaarigen hin. ,, Danke, Eskel.'' ,, Habt ihr euch ein Bett geteilt?'' ,, Meinst Lambert und mich? Wenn ja, nein. Wir haben uns niemals ein Bett geteilt. Obwohl, einmal meinte er, ich wäre zu ihm ins Bett gekommen.'' ,, Bist du es?'' ,, Nein, auf keinen Fall. Ich hatte auf dem Boden gelegen, keine Ahnung, wie ich zu ihm ins Bett gekommen bin.'' ,, Vielleicht bist du geschlafwandelt. Das wäre eine Möglichkeit.'' ,, Glaube ich nicht, immerhin ist es nur einmal passiert. Ich habe schon überlegt, ob Lambert es getan hat, damit er mich damit aufziehen kann.'' ,, Du vermisst ihn, Katharina.'' ,, Wenn ich die Wahl hätte, Lambert zu erwürgen oder ewig zu Leben, würde ich das erste Wählen.'' ,, Ihr Beiden passt wirklich zusammen.'' ,, Tun wir nicht. Er zeigt kein Mitleid, so wie du und Geralt. Hätte ich mich ihm nicht in den Weg gestellt, hätte er Robin getötet.'' ,, Denke nicht mehr darüber nach und schlaf endlich.'' ,, Nagut, gute Nacht.'' ,, Nacht.''
,, Guten Morgen, Eskel.'', meinte ich zu dem Hexer, nachdem dieser mich geweckt hatte. Ich strückte mich ausgebieg, bevor ich das Bett verließ. Während der Ältere sich seine Rüstung anlegte, öffnete ich das Fenster und blickte hinaus. Die Sonne schien und keine Wolke war am Himmel zu sehen. Es würde ein schöner, sonniger Tag werden. ,, Wenn du sagst dass du mich liebst. Fühlt es sich an, als würde ich über den Himmel gehen. Erzähl mir von für immer, nur noch einmal mehr, wenn du sagst dass du mich liebst. Ich brauche nur diese Worte, dass du dich nie verändern wirst, nur noch einmal mehr. In dieser Welt bist du alles für mich. Heftiger, sodass es schmerzt, halt mich fest. Wir haben etwas geteilt und du kannst es nicht kleinmachen. Ich hoffe dass du nicht vergisst. Du bist mein,Tag für Tag, Sommer, Winter, selbst wenn du es nicht weißt. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir.'' ,, Du hast eine wünderschöne Stimme beim singen, Katharina.'' ,, Danke Eskel.'' ,, Es klang, als würdest du über Lambert singen.'' ,, Vielleicht. Mir kam das Song gerade nur in den Sinn, als ich die Landschaft bewundert habe.'' ,, Verstehe. Singst du weiter?'' ,, Wenn du das möchtest, kann ich das machen.'', sprach ich und schloss meine Augen. ,, Ich habe mein Ende so oder so noch nicht gesehen, aber wenn es so etwas gibt, wärst du es dann nicht? Ich wollte eine warme Welle sein, doch warum wusste ich nicht dass du der Ozean bist? Was mache ich? Ich spreche deine Sprache. Ich atme deinen Atmen. Ich werde du sein, du hältst mich. Ich küsse dein Schwert, also nimm jetzt meine Hand. Ich kann mir selbst nicht glauben. Worte, die ich tausende Male nur zu mir selbst sagte. Verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Es ist nicht wichtig, ob das hier Traum oder Realität ist, nur die Tatsache, dass du an meiner Seite bist. Danke. Tag für Tag, Sommer, Winter, selbst wenn du es nicht weißt. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir.Du bist meine Rettung, du bist mein Schild. Ich brauche nur dich. Du hast das Beste von mir. Ich brauche dich, also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Es regnete, es schneite, aber all die Traurigkeit hörte auf. Du hast den Himmel zu mir gebracht. Du bist das Beste von mir. Gib mir nur ein Versprechen, das ist alles was ich will. Selbst wenn es keine Regeln gibt. Die Gesetze der Liebe existieren Wer hat das Beste von mir? Wer hat das Beste von mir? Niemand weiß es aber ich kenne mich. Du bist mein größter Meister. Du hast das Beste von mir. Du hast das Beste von mir. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Du bist meine Rettung, du bist mein Schild. Ich brauche nur dich. Du hast das Beste von mir. Ich brauche dich. Also bitte verlass mich nicht. Du hast das Beste von mir. Wenn du sagst dass du mich liebst, fühlt es sich an, als würde ich über den Himmel gehen. Erzähl mir von für immer, nur noch einmal mehr, wenn du sagst dass du mich liebst.Ich brauche nur diese Worte. Dass du dich nie verändern wirst, nur noch einmal mehr.''
Ein Seufzen entkam mir, während mir der Braunhaarige erklärte, dass es innerhalb der Mauern sicherer für mich wäre. ,, Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber ich will doch nur Beeren einsammeln und nicht gleich eine Weltreise machen! Außerdem welches Monster soll mich schon fressen? Sie verhalten sich friedlich mich gegenüber, also besteht so gesehen keine Gefahr.'' ,, Gut, du darfst raus, aber sei vor Sonnenuntergang zurück.'' ,, Ja, Sir!'' ,, Star bleibt hier.'' ,, Warum?'' ,, Damit du dich nicht so weit entfernen kannst.'' ,, Ja, weil ich gleich für Beeren sammeln nach Toussiant reite.'', meinte ich sarkastisch, während ich die Arme verschränkte. Zwar ich verstand ich, warum sich der Hexer Sorgen machte, aber ich war kein kleines Mädchen mehr. Ich konnte auf mich selbst aufpassen, wenn es brenzlig wurde. ,, Darf ich jetzt gehen?'' ,, Versuche dich in keine Schwierigkeiten zu bringen.'' ,, Werde es versuchen, bis später Eskel!'', und damit machte ich mich auf den Weg.
Song: https://www.songtexte.com/uebersetzung/bts/best-of-me-deutsch-3bd67cc8.html
Verdammt, warum musste Eskel mal wieder recht behalten? Ich hatte Waldbeeren gesammelt, als ich auf Banditen gestoßen war, die mich als ihr nächstes Opfer ausgewählt hatten. Nun rannte ich um mein Leben und versuchte so schnell möglich zurück zur Festung zu gelangen. ,, Fuck.'', fluchte ich, nachdem ich über eine Wurzel gestolpert und somit auf den Boden gelandet war. Sekunden später wurde ich gepackt und auf den Rücken gedreht. ,, Wenn das nicht die Hure des Hexers ist.'' ,, Lass mich los!'', schrie ich, versuchte mich gegen den Griff des Banditenanführers zu wehren. Zu meinem Bedauern war dieser stärker als ich, sodass ich keine Chance hatte. ,, Lass uns Spaß haben Hure.'', und damit verschwand eine Hand unter meine Kleidung. Ich fing an mich stärker zu wehren, wurde aber daraufhin geschlagen. Für einen kurzen Moment überlegte ich aufzugeben und alles einfach hinzunehmen, entschied mich aber dann dagegen. Niemals, aber auch niemals würde ich mich kampflos einen Typen hingeben! Dies hatte sogar Lambert an eigenen Leib erfahren. ,, FASS MICH NICHT AN!'', schrie ich so laut wie ich nur konnte. Gerade als der Bandit darauf etwas erwidern wollte, ertönte ein lautes Brüllen. Ich war mir sicher, das selbst Eskel es auf Kaer Morhen gehört haben musste. Der Boden unter mir vibrierte leicht, etwas Großes war auf den Weg zu uns. Ein weiteres Brüllen ertönte, keinen Augenblick später erschien ein Brüllaffe. ,, Töte sie!'', rief ich dem Monster zu, welches meinen Befehl nach ging und Angriff. Plötzlich tauchten schwarze Punkte vor meinen Augen auf und das letzte, was ich wahrnahm, bevor ich das Bewusstsein verlor, waren schreie.
Wo befand ich mich? Was war passiert? Verwirrt sah ich mich um, nachdem ich mich aufgerichtet hatte. Mit einem zischen fasste ich mir an meinen schmerzenden Kopf und überlegte, was geschehen war. Es dauerte einige Augenblicke, bis mir wieder alles einfiel. Da waren Banditen gewesen und dann war ein Brüllaffe aufgetaucht. Langsam konnte es kein Zufall mehr sein, dass ich die gefährlichsten Monster anzog. Wenn ich nun richtig lag, hatte mich der Brüllaffe in seine Höhle gebracht. Ein Geräusch ertönte hinter mir, weshalb ich mich in diese Richtung umdrehte. Angst verspürte ich keine, als ich das Monster erblickte, sondern lief auf dieses zu. ,, Du hast mich gerettet, richtig? Dafür möchte ich dir danken. Aber nun muss ich mich verabschieden, da sich bestimmt jemand sich schreckliche Sorgen um mich macht.'', erklärte ich der Kreatur, streichelte sie und machte mich danach auf den Weg. Kaum hatte ich die Höhle verlassen, stellte ich geschockt fest, das meine Kleidung mit Blut getränkt war. ,, Ach verdammt.'', murmelte ich vor mich und fuhr mir durchs Gesicht. Sobald ich zurück in der Festung wäre, müsste ich mich umziehen und meine Kleidung waschen. Ein Seufzen entkam mir, bevor ich mich in Bewegung setzte. Ich lief keine hundert Meter, als ich Eskel begegnete. ,, Wie oft habe ich dir gesagt, dass du dich nicht in Schwierigkeiten bringen sollst?!'' ,, Es war nicht meine Schuld! Woher sollte ich wissen, dass sich Banditen hier aufhalten? Ich kann nicht hellsehen.'' ,, Dein Kleidung ist Blut getränkt. Wieso?'' ,, Das kann ich dir nicht wirklich beantworten. Ich denke, es ist das Blut der Banditen. Der Brüllaffe muss sich regelrecht zerfetzt haben.'' ,, Ein Brüllaffe? Es gibt keine in dieser Umgebung.'' ,, Dachte ich auch, aber es war einer. Keine Ahnung woher er kam, auf jeden Fall hatte er mich in seine Höhle geschleppt.'', erzählte ich dem Hexer und wusste, das dieser mir noch eine Predigt halten würde.
Ich sollte recht behalten, den ganzen Weg bis nach Kaer Morhen musste ich mir anhören, dass ich auf meine Umgebung mehr achten sollte. ,, Eskel, bitte höre auf mir einen Vortrag zu halten. Ja, ich weiß, dass ich auf meine Umgebung achten soll, aber ich habe es halt in diesen Moment vergessen. Vergessen ist menschlich, sowas kann jeden mal passieren.'' ,, Es hätte dich dein Leben kosten können.'' ,, Genau wie du es sagst, es hätte. Aber wie man sieht, lebe ich noch und das dank dem Brüllaffe.'', erklärte ich genervt und hoffte, dass der Ältere endlich Ruhe geben würde. ,, Den du gerufen hast.'' ,, Kann sein.'', meinte ich bloß und zuckte mit den Schultern. Danach begab ich mich auf mein Zimmer, um meine Kleidung zu wechseln. Ich riss förmlich den Kleiderschrank auf und stellte zu meinem Bedauern fest, das alles außer einem Kleid sich in der Wäsche befand. Verwundert nahm ich das Kleid in die Hände, während ich mich fragte, woher es stammte. Ich selbst trug keine und konnte mich auch nicht daran erinnern, eins gekauft zu haben. Da ich aber Eskel nicht in Unterwäsche entgegentreten wollte, zog ich das Kleid widerwillig an. Es schmiegte sich perfekt an meinen Körper, als wäre es extra für mich angeschneidert worden. ,, Seit wann trägst du Kleider?'' ,, Verdammt, erschrecke mich doch nicht so. Eigentlich gar nicht, aber meine andere Kleidung muss ich noch waschen.'' ,, Was Lambert dazu sagen würde?'' ,, Er hat mich schon einmal in einem Kleid gesehen, als in so einem Dorf ein Fest war. Der Tag war so schrecklich gewesen!'', und damit begann ich dem Älteren zu erzählen, was damals in Dorf geschehen war.
Obwohl ich alles mögliche versuchte, um einzuschlafen, es klappte nicht. Ich wälzte mich im Bett hin und her, bis ich beschloss aufzustehen. Mit meiner Decke unter dem linken Arm verließ ich mein Zimmer. Mein Ziel war die große Halle, wo ich zu meiner Verwundung auf Eskel traf, welcher am Feuer saß. Der Hexer sah in meine Richtung, als ich zu ihm tapste. ,, Kannst wohl auch nicht schlafen.'' ,, Ich habe einen Brief von Geralt erhalten.'', sprach der Ältere und erst da fiel mir auf, das etwas in den Händen hielt. Ohne das ich ihn dazu aufforderte, hielt mir der Braunhaarige den Brief hin. Perplex nahm ich diesen an und las mir ihn gründlich durch. ,, Bist du sicher, das er von Geralt ist?'' ,, Bin ich, es ist seine Schrift.'' ,, Warum schreibt er dir, dass Lambert uns sucht? Er könnte ihm doch einfach sagen, wo wir sind.'' ,, Du kannst das nicht verstehen, Katharina.'' ,, Dann erkläre es mir, ich bin nicht dumm.'' ,, Geralt und ich finden, das Lambert kein guter Umgang für dich ist.'' ,, Jetzt auf einmal?'' ,, Es wäre zu gefährlich, sollte Lambert dich verärgern.'' ,, Hä? Jetzt verstehe ich wirklich nichts mehr. Was meinst du damit, wenn er mich verärgert? Es ist ja nicht so, als würde ich ihn dann jegliche Monster auf den Hals hetzen und... Oh.'' ,, Du verstehst, gut. Bislang gehen wir davon aus, dass deine Gefühle bei den Monstern eine Rolle spielen. Daher wäre es besser, Lambert von dir fernzuhalten. Ihr beide streitet euch nur.'' ,, Gar nicht wahr, wir streiten uns ab und zu mal.'', gab ich von mir, während ich mich neben dem Hexer setzte und mich in meine Decke kuschelte. Zudem lehnte ich mich gegen den Anderen, welcher damit kein Problem hatte. ,, Du solltest ins Bett gehen.'' ,, Ich kann aber nicht schlafen, deshalb bin ich auch runtergekommen. Du Eske-'' ,, Nein.'' ,, Aber ich habe doch nicht einmal gefragt.'' ,, Die Antwort lautet nein.'' ,, Ich will doch nur im See baden gehen, mehr nicht.'' ,, Du kannst nicht schwimmen, falls du das vergessen hast, Katharina.'' ,, Wie könnte ich das vergessen. Also?'' ,, Meinetwegen. Jemand der so Stur ist wie du, kann ich nicht aufhalten.'' ,, Ich bin nicht stur!''
,, Robin!'', schrie ich, als ich diese entdeckte und versuchte mich im nächsten Moment nicht zu übergeben. Der Silberbasilisk hatte mir ein erlegtes Reh vor die Füße fallen lassen. ,, Danke meine Kleine, aber ich habe keinen Hunger. Du kannst es ruhig essen, damit du groß und stark wirst.'', meinte ich zu ihr, bevor ich mich abwand, als Robin begann das Wild regelrecht zu zerfetzen. Das Geräusch von brechenden Knochen ließ mich zusammen zucken. An sowas könnte ich mich nie gewöhnen, das stand fest. Um mich abzulenken, schnürte ich mein Kleid auf. Nachdem ich dies ausgezogen hatte, faltete ich es zusammen und hing es über einen Ast. Danach war meine Unterwäsche dran, die ebenfalls ein wenig später über einen Ast hing. Nackt wie Gott mich schuf, stand ich am Seeufer. ,, Kalt.'', murmelte ich vor mich hin, als ich langsam ins Wasser stieg. Erst als es knapp unter meiner Brust war, blieb ich stehen. Einige Minuten stand ich da, bis ich anfing mich zu waschen. ,, Robin, was ist denn los?'', fragte ich das Basiliskenweiben, als sie Krach verursachte. Gerade als ich mich zu ihr umdrehen wollte, zogen mich fremde Hände an einen Körper. ,, Habe dich gefunden, Kleine.'' ,, Lambert!?'', schrie ich geschockt, während meine Wangen einen rötlichen Schimmer bekamen.
Wie hatte der Hexer uns so schnell finden können? Der Brief von Geralt kam erst gestern an oder hatte Eskel ihn schon länger gehabt? Fest biss ich mir auf die Unterlippe, als Lambert anfing meinen Hals zu liebkosen. ,, N-Nicht.'' ,, Immer noch so prüde.'',, H-Halt die Klappe.'', brachte ich heraus, während ich spürte, wie seine Hände über meinen Körper strichen. So schnell konnte ich nicht reagieren, wurde ich umgedreht und geküsst. Ohne groß darüber nachzudenken, legte ich meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Eher unbewusst drückte ich mich an den Älteren und blendete alles um uns herum aus. Seine Zunge umspielte meine, nachdem ich meinen Mund geöffnet hatte. Keuchend löste ich mich von Lambert, lächelte sanft und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. ,, W-Wir sollten zurück zur Festung.'' ,, Weshalb?'' ,, Eskel wird nach mir suchen, wenn ich nicht bald zurück bin.'' ,, Dann sollten wir uns beeilen.'' ,, Lambert!'', rief eine Stimme, die nur Eskel gehören konnte. Ich konnte nicht anders und lachte. Jedes Mal wurden wir beide unterbrochen, was langsam kein Zufall mehr sein konnte. Scheinbar wollte eine höhere Macht, dass ich noch Jungfrau blieb. Lachend lief ich zurück zum Ufer, wo der Hexer mir meine Sachen hinhielt. ,,Zieh dich an, ich spreche, solang mit Lambert.'' ,, Warum kann ich nicht dabeisein?'' ,, Katharina, zieh dich an.'' ,, Okay.'', meinte ich und zog mich hinter Robin an. Obwohl ich versuchte so leise wie möglich zu sein, verstand ich kein Wort, worüber die Hexer sprachen. Eins wusste ich aber, es ging um mich. ,, Verdammt, Lambert!'', hörte ich Eskel rufen, was mich ziemlich wunderte. Noch nie war dieser laut geworden, weshalb ich hinter den Basilisken hervorkam. ,, Alles gut bei euch?'' ,, Fuck, du trägst ein Kleid?'' ,, Es war nichts mehr anderes da, also ja. Zurück zu euch, alles okay?'' ,, Mache dir keine Sorgen, Katharina und wir beide unterhalten uns später darüber, Lambert.'', damit verließ uns der Hexer und machte sich auf den Weg. Mein Blick wanderte zum Anderen, welcher angezogen da stand. ,, Ich habe doch gesagt, dass Eskel mich suchen wird, seit dem Vorfall macht er sich noch mehr Sorgen um mich.'' ,, Welcher Vorfall?'' ,, Das kann dir ruhig Eskel erzählen.'' ,, Woher hast du das Kleid?'' ,, Das hing bei mir einfach so im Schrank und da ich nichts mehr zum Anziehen hatte, musste ich es nehmen. Ich kann nicht verstehen, warum andere Frauen es lieben Kleider zu tragen, für mich ist es wie die reinste Folter.'' ,, Du kannst es ruhig ausziehen.'' ,, Damit du meinen Körper an klotzen kannst? Träum weiter.'' ,, KATHARINA!'' ,, Ich komme schon, Eskel! Oh je, wir sollten uns beeilen!''
,, Eskel, bist du noch wach?'' ,, Jetzt schon.'' ,, Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. A-Aber könnte ich bei dir schlafen? Ich habe schlecht geträumt.'' ,, Meinetwegen.'' ,, Danke.'', flüsterte ich und lief zum Bett des Hexers. Eskel hatte die Bettdecke angehoben, unter welche ich schlüpfte. Ich kuschelte mich an den Älteren, als dieser einen Arm um mich legte. ,, Du hättest auch zu Lambert gehen können.'' ,, Habe mich nicht getraut, zudem glaube ich kaum, dass du das zugelassen hättest. Mir scheint es, dass du mich aus einem weiteren Grund von ihm fern halten willst.'' ,, Lambert ist nicht dafür bekannt, lange Interesse an einer Frau zu haben.'' ,, Du brauchst dir keine Sorgen machen, sollte er mich in dieser Hinsicht verletzen, jage ich ihm sämtliche Monster, die es gibt, auf den Hals.'' ,, Daran habe ich keine Zweifel und nun schlaf.'' ,, Gute Nacht, Eskel.'', sprach ich und schloss meine Augen.
Verschlafen richtete ich mich auf, als ich Stimmen vernahm. Ein Murren entfuhr mir, da die Nacht viel zu kurz gewesen war und ich somit zu wenig schlaf bekommen hatte. Ich sah mich im Zimmer um, konnte aber niemanden entdecken. ,, Verdammt, was ist denn da los?'', stellte ich mir selbst die Frage, nachdem ich deutlich die Stimme von Lambert vernommen hatte. Kurz streckte ich mich, bevor ich Eskels Zimmer verließ und durch die Gänge lief. ,, Wie oft hast du sie schon gefickt!?'' ,, Katharina und ich sind Freunde.'' ,, Sie schläft bei dir!'' ,, Weil sie schlecht geträumt hatte. Wäre sie zu dir gegangen, hättest du dich nur darüber lustig gemacht.'' ,, Fi-'' ,, Morgen Katharina.'', sprach mein beste Freund plötzlich und sah in meine Richtung, weshalb Lambert dies ebenfalls tat. ,, Morgen. Habt ihr gerade meinetwegen gestritten?'' ,, Nein.'' ,, Eskel, dieses nein hört sich stark nach meinen nein an, wenn ich etwas angestellt habe. Zudem habe ich euch gehört, also könnt ihr es nicht mehr abstreiten.'' ,, Klärt das unter euch.'', und mit diesem Satz verschwand der ältere Hexer. Perplex stand ich da, bis Lambert andeutete ebenfalls das Weite zu suchen. So schnell konnte er aber nicht schauen, hielt ich mich an seiner Rüstung fest. ,, Lambert, warum sollen wir das unter uns klären und warum regt es dich so auf, das ich bei Eskel schlafe? Ich meine, das habe ich schon öfters getan.'' ,, Lässt du dich von ihm ficken?'', wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich nicht anders konnte, als zu lachen. Ich konnte es nicht glauben, mein Gegenüber war eifersüchtig. Dies fand ich recht niedlich, was ich dem Älteren aber nicht mitteilen würde. Stattdessen wischte ich mir die Lachtränen weg und sah zum Braunhaarigen auf. ,, Wir sind Freunde, mehr nicht. Deshalb bin ich auch zu ihm gekommen, als ich schlecht geträumt habe. Bei Eskel kann ich mir höchstens sicher sein, dass er mich nicht gleich befummelt wird. Bei dir kann ich nie wissen.'', erklärte ich Lambert, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn kurz. Vor mich hergrinsend ließ ich den Hexer stehen und begab mich in den innen Hof, wo mein bester Freund sich um die Pferde kümmerte. ,, Ich kann mich auch um die Pferde kümmern, mir macht das nichts aus.'' ,, Was hast du angestellt?'' ,, Kann es sein, dass du bei mir immer vom schlimmsten ausgehst?'' ,, Ja.''
,, Darf ich auch mal was dazu sagen?'' ,, Nein!'', sprachen die Hexer gleichzeitig, was ich ziemlich gruselig fand. Eskel und Lambert diskutierten darüber, ob es besser wäre, wenn ich meine ''Kraft'' trainieren würde oder nicht. Ich selbst fand, das alles schwachsinnig. Wir hatten doch längst herausgefunden, wie ich sie kontrollieren konnte. Es ging mit meinen Gefühlen zusammen, war ich wütend auf eine bestimmte Person, hetze ich unbewusst Monster auf diese. Ohne das die Beiden es mitbekam, schlich ich mich nach draußen. Tagelang hatten sie mich gezwungen in der Festung zu bleiben, was sich für mich wie die reinste Folter angefühlt hatte. ,, Shh Star, sonst bemerken sie noch etwas.'', flüsterte ich zu der Schimmelstute, welcher mich freundlich begrüßte. Neben ihr stand Isa, die brav ihr Heu auffraß. Es hatte mich gewundert, dass Lambert sie nicht ausgetauscht hatte, was er sonst immer tat. Kurz strich ich Isa durch die Mähne, bevor ich mit Star den Stall verließ. Leicht trat ich der Stute in die Flanken, damit sie in den Galopp wechselte. Ich genoss das Gefühl der Freiheit und verbannte alle Gedanken über die Hexer in die hinterste Ecke meines Gehirns. Zwar verstand ich ihre Sorge um mich, aber ich war auch keine zwei mehr. Sollte mir etwas passieren, müsste ich die Konsequenzen dafür tragen. Die Hexer könnten mich nicht für immer beschützen und das war mir bewusst. ,, Langsamer Star.'', wies ich die Stute an, als wir weit genug von Kaer Morhen entfernt waren. Auch wenn es nicht den Anschein machte, behielt ich meine Umgebung genau in Auge. Man konnte nie wissen, was einen hinter den nächsten Baum erwartet. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, nachdem ich Robin entdeckt hatte, die über uns flog. Es fühlte sich gut an zu wissen, das sie mich nicht vergessen hat, obwohl sie erwachsen war. Eher unbewusst wanderten meine Gedanken zu Lambert, welcher mir in der letzten Zeit den Schlaf raubte. Der Ältere waren irgendwie zusammen und auch nicht. Jeder Blinde würde sehen, dass er eifersüchtig auf Eskel war, wenn ich mit diesen etwas unternahm. In Lamberts Augen gehörte ich ihm und niemand durfte mich anfassen. Diese Information hatte ich vom anderen Hexer bekommen, was mich ziemlich überrascht hatte. Normalerweise verriet mir Eskel nämlich kaum etwas, auch wenn ich mehrmals nachfragte. ,, Ruhig Star, alles ist gut.'', sprach ich, als die Schimmelstute unruhig wurde. Keinen Augenblick später erschien eine junge Frau in meinem Blickfeld, doch sie kam mir nicht ganz korscher vor. Was hatte sie in den Wäldern um Kaer Morhen zu suchen? Hier zu leben, war reinste Selbstmord, wenn man kein Hexer war. ,, Verzeihung, haben sie sich verlaufen?'' ,, Ich denke nicht. Bist du die Reine?'', wurde ich gefragt, weshalb ich Star zum Stehen brachte. Die Reine? Mein Name bedeutete die Reine, aber dies hatte ich nur Eskel und Lambert erzählte. ,, Ich verstehe nicht.'' ,, Sie reden mit Monster.'' ,, Woher?.... Sie sind eine Bruxa.'', sprach ich, bevor ich von meinem Pferd hinab stieg. Nun stand ich der Bruxa gegenüber, die keine Anstellten machte mich anzugreifen. ,, Was wollen sie von mir?'' ,, So ein junges Ding, besitzt solch eine Kraft.'' ,, Ich habe sie etwas gefragt.'' ,, Er wird dich aufsuchen, Mädchen.'' ,, Wer?'', fragte ich, doch bekam darauf keine Antwort. Die Bruxa verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Wie versteinert stand ich da, während sich ihre Worte immer wieder in meinen Kopf sich wiederholten. Von wem hatte sie gesprochen? Wer würde mich aufsuchen? Fragen über Fragen und keine Antworten in Sicht. Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus, weshalb ich beschloss zurück zur Hexerfestung zu reiten.
Vorsichtig und bedacht darauf nicht entdeckt zu werden, schlich ich durch die Gänge. Bislang war ich weder Eskel noch Lambert begegnet, was ein gutes Zeichen war. ,, Es sind ihre Sachen, Lambert.'' ,, Und?'' ,, Katharina wird es nicht erfreuen, dass du ihre Sachen durchwühlst.'', vernahm ich Eskels Stimme, weshalb in mein Zimmer blickte.. Zu meiner Verwunderung, befanden sich die Hexer in meinem Raum. ,, WAS HABT IHR GEMACHT!? MEIN ZIMMER GLEICHT EINEM SCHLACHTFELD!?'' ,, Wo warst du gewesen?'' ,, Das ist doch jetzt egal! Lambert, lege das zurück!'', meinte ich zu dem Älteren, nachdem dieser mein Tagebuch unter meinem Kopfkissen hervorgeholt hatte. Unter keinen Umständen dürften sie es lesen, denn sonst würde ich Selbstmord begehen. So schnell konnte der Braunhaarige nicht reagieren, riss ich ihm es aus der Hand. ,, Was ist das?'' ,, Das geht dich nichts an, Lambert!'', sprach ich und nahm nur am Rande wahr, wie Eskel uns alleine ließ. Mein Tagebuch fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, als ich unerwartet geküsst wurde. ,, Du warst draußen.'' ,, Nein.'' ,, Dein Haar riecht nach Kiefern.'' ,, Das bildest du dir bloß ein.'' ,, Du hast dich herausgeschlichen.'' ,, Und das willst du nur wissen, weil mein Haar nach Kiefern riecht.'' ,, Und an den Kiefernadeln in deinem Haar.'', sprach der Ältere, weshalb ich mir ins Haar fasste. Tatsächlich behielt er recht, sodass ich aufgeflogen war. Grinsend blickte Lambert auf mich herab, was mir gegen den Strich ging. ,, Also Kleine, ich will etwas haben, dafür das ich Eskel nichts davon erzähle.'' ,, Das kannst du vergessen, ich werde es ihm selbst erzählen.'' ,, So mutig heute?'' ,, Bei dir immer, falls du das vergessen hast.'' ,, Zieh dich aus.'' ,, Bestimmt nicht.'' ,, Immer noch so prüde? Dabei habe ich dich schon nackt gesehen.'' ,, Zum letzten Mal, das hat nichts mit prüde sein zu tun.'' ,, Dann zieh ein Kleid an.'' ,, Ich hasse dich, ich hoffe du weißt das.'' ,, Das weiß ich.'', sagte der Hexer grinsend und ließ sich auf meinem Bett nieder. Wir beide wussten genau, dass ich mich lieber nackt vor ihm stehen würde, als nochmals ein Kleid zu tragen. Lustlos zog ich mir mein Oberteil über den Kopf und schmiss es neben mir auf den Boden. Sekunden später folgte meine Hose, sodass ich nur noch in Unterwäsche vor dem Braunhaarigen stand. Mit verschränkten Armen stand ich da und blickte finster zum Anderen. ,, Zieh dich weiter aus.'' ,, Nein, werde ich nicht. Träum weiter.'', erklärte ich Lambert und schrie im nächsten Moment auf, als dieser mich auf seinen Schoß zog. Seine Hände strichen über meine Seiten, was mir die Röte ins Gesicht trieb. Wäre der Hexer nicht angezogen gewesen, wäre ich ausgeflippt. ,, Lambert, ich warne dich. Lass deine Hände bei dir.'' ,, Du willst mir, einem Hexer, drohen?'' ,, Ich hetze dir jegliche Monster auf den Hals, wenn du nicht aufhörst.'', drohte ich ihm, spürte dabei, wie er über meine Oberschenkel strich. Es wunderte mich, das der Ältere nicht einfach über mich herfiel. Laut Eskels Erzählungen her, ließ Lambert nichts anbrennen. Der Ältere wanderte mit einer Hand zu meinen BH, nestelte an diesen herum, bekam ihn aber nicht auf. ,, Wage dich, ihn kaputtzumachen.'' ,, Wo geht es auf?'' ,, Sage ich nicht.'' ,, Dann beschwere dich nicht, wenn ich ihn auseinander reiße.'' ,, Das wirst du nicht, sonst erzähle ich es Eskel.''
Genüsslich knabberte ich an meinem Butterbrot und las mir nebenbei den Brief durch, den ich von Geralt erhalten hatte. Der weiße Wolf wollte sich vergewissern, dass es mir gut ging, was mich verwunderte. Ihm müsste doch klar sein, dass Eskel sich gut um mich kümmern würde. Wie ich aus dem Brief heraus lesen konnte, wusste Geralt nichts davon, dass sich Lambert ebenfalls auf Kaer Morhen aufhielt. ,, Und was schreibt, Geralt?'' ,, Er will sich nur vergewissern, das es mir gut geht, mehr nicht.'', erklärte ich den Beiden, faltete das Papier zusammen und steckte es in meine Hosentasche. Ich würde zurück von den Hexern auf meinen Platz gedrückt, als ich mich erheben wollte. ,, Eurer ernst? Ich bin satt.'' ,, Niemand kann von einer Scheibe Brot satt werden.'' ,, Ich schon, zudem falle ich ja nicht gerade von den Knochen. Müsst ihr so fürsorglich sein? Das nervt langsam gewaltig. Ihr traut mir nichts zu, außer beim Kochen und putzen. Ich bin alt genug, Ciri darf doch auch alles.'', damit erhob ich mich einfach und ließ die Älteren zurück. Den Vorfall mit der Bruxa hatte ich ihnen verschwiegen, da ich sonst mein Zimmer gar nicht mehr verlassen dürfte. Ich beschloss aber Geralt davon zu schreiben, weshalb ich mich an den Schreibtisch setzte, nachdem ich meinen Raum erreicht hatte. Nicht nur von dem Vorfall berichtete ich ihm, sondern auch das Lambert uns in der Hexerfestung Gesellschaft leistete. Außerdem schrieb ich dem Weißhaarigen, das ich es nicht mehr lange auf Kaer Morhen aushalten würde. ,, Du schreibst einen Brief an Geralt?'' ,, Eskel, du sollst doch anklopfen.'' ,, Beantworte meine Frage.'' ,, Ja, ich schreibe einen Brief an Geralt. Immerhin muss ich auf seine Frage antworten.'', meinte ich und gab dem Braunhaarigen den zusammengefalteten Brief.
Tage zogen ins Land und ich war gerade dabei die Pferde zu striegeln, als zwei mir bekannte Personen den innen Hof betraten. Nun ergab auch der Satz der Bruxa Sinn, sie hatte Dettlaff gemeint. Warum sie Regis nicht erwähnt hatte, bleibt wohl ein Rätsel. ,, Sie müssen Katharina.'' ,, Genau, die bin ich.'', sprach ich zu Regis und legte die Bürste zur Seite, was zu Folge hatte, das Star sich beschwerte. ,, Ruhig meine Schöne, ich Striegel dich gleich weiter.'' ,, Sie kommen gut mit Tieren zurecht?'' ,, Unteranderem. Verzeiht, wenn ich das so frage, aber was habt ihr hier zu suchen?'' ,, Geralt schrieb mir und bat mich um Hilfe.'' ,, Weil?'' ,, Ihm beunruhigte ihre Gabe, wie er es nannte.'' ,, Oh, deswegen. Also ich mache mir selbst nicht so viele Gedanken darüber.'', erklärte ich den Vampiren, die sich kurz gegenseitig anblickten. Leicht legte ich meinen Kopf schief und fragte mich, worüber sie sprachen. ,, Nun, das erschwert die Sache.'' ,, Wa-'' ,, Katharina!'', schrie die Stimme von Eskel meinen Namen plötzlich, weshalb ich erschrocken zusammen zuckte. Einen Augenblick später stand standen die Hexer neben mir. ,, Wer seid ihr?'' ,, Das sind Freunde von Geralt. Das ist Regis und das ist Dettlaff. Sie sind harmlos.'', klärte ich die Beiden auf. Lambert legte einen Arm um meinem Körper und zog mich an sich. Fragend sah ich den Ältere an, verstand nicht, warum er dies getan hatte. ,, Und was wollt ihr hier?'' ,, Geralt hat mich um Hilfe bei eurem Problem gebeten.'' ,, Problem?'' ,, Wir sollten das drinnen besprechen.'', sprach Regis, während sein Blick weiterhin auf mich gerichtet war. ,, Katharina, du wartest hier.'' ,, Aber-'' ,, Kein aber, du wirst dich weiter um die Pferde kümmern.'', und dieser Satz ließ keine Widerworte zu. Ich spürte wie der jüngere Hexer mich nur widerwillig losließ. Nachdem sich die Anderen nach drinnen begeben hatten, begann ich damit Star weiter zu striegeln. Erst als dabei war ihre Mähne zu flechten, wurde mir etwas bewusst. Das Geralt ausgerechnet einen höheren Vampir um Hilfe bat, konnte kein Zufall sein.
Am Abend saß ich auf meinem Bett und las ein Buch, als jemand mein Zimmer betrat. Bei diesem jemand handelte es sich um Lambert, welcher auf mich zukam. ,, Sind Regis und Dettlaff noch da?'' ,, Sie sind gegangen, auch wenn Eskel ihnen Zimmer angeboten hat.'' ,, Kann es sein, das du die Beiden nicht ausstehen kannst?'' ,, Mmm.'' ,, Die Beiden sind doch nett und wollen uns nichts Böses.'' ,, Dein Interesse an ihnen gefällt mir nicht.'' ,, Kann es sein, dass du eifersüchtig bist? Brauchst du nicht, ich haue schon nicht mit ihnen ab und sie werden mich auch nicht entführen. Regis und Geralt sind sehr gute Freunde.'' ,, Dieser Dettlaff-'' ,, Führt ebenfalls nichts im Schilde.'' ,, Du nimmst sie in schütz.'' ,, Lambert bitte, ich habe dafür wirklich keinen Nerv. Wir können morgen darüber streiten, aber nicht jetzt.'', sprach ich, bevor ich das Buch zuklappte. Deutlich spürte ich den Blick des Älteren auf mir, als ich zum Bücherregal hinüberlief. ,, Was ist das!?'' ,, Was meinst du?'' ,, Was trägst du da?!'' ,, Ein Babydoll. Ich habe es selbst genäht.'', erklärte ich, während ich den roten Stoff glatt strich. Kurz strich ich mir einige Haarsträhnen aus, bevor ich zurück zum Bett lief und mich hinlegte. ,, Gute Nacht.'', und damit puste ich die Kerzen aus. Ich kuschelte mich in meine Decke hinein, als ich das Rascheln von Kleidung vernahm. Kurz darauf spürte ich, wie sich ein Körper neben mich legte. ,, Lambert?'' ,, Sei Leise und schlaf.'', vernahm ich seine Stimme dicht an meinem Ohr. Der Hexer hatte sich wirklich zu mir gelegt.
,,....rina.'' ,, Mhm.'' ,, Katharina, steh auf.'', hörte ich Eskel sagen, weshalb ich mich im Halbschlaf aufrichtete. Kurz rieb ich mir die Augen, gähnte und sah zum Hexer. ,, Was ist?'' ,, Dieser Regis und Dettlaff warten unten auf dich.'' ,, Wieso?'' ,, Sie wollen mit dir reden.'' ,, Achso. Sage ihnen, dass ich gleich kommen.'' ,, Mache ich.'', damit verließ der Ältere mein Zimmer. Gerade als ich aus dem Bett steigen wollte, fiel mir etwas auf. Lambert war nicht mehr da und schien schon länger fort zu sein. Diese Tatsache störte mich nicht im geringsten, da es seine Entscheidung war, ob er bei mir liegen blieb oder nicht. Nachdem ich mich erhoben hatte, streckte ich mich als erstes ausgiebig. Danach griff ich nach dem Saum des Babydolls und wollte mir dieses über den Kopf ziehen, als Lambert die Türe aufriss. Ich hielt in meine Bewegung inne und sah perplex zum Anderen. ,, Was ist denn dir über die Leber gelaufen?'' ,, Dein Vieh.'' ,, Sie ist kein Vieh.'' ,, Es hat noch mir geschnappt.'' ,, Geschnappt? Warte, wo bist du auf Robin gestoßen?'' ,, Dein Vieh ist hier.'' ,, Weshalb?'', stellte ich die Frage, während ich mich schnell umzog. Überrascht sah ich zum Braunhaarige, welcher mir meine Corsage zuschnürte, obwohl ich ihn nicht um Hilfe gebeten hatte. Als Dank küsste ich ihn und verließ danach den Raum. Ich rannte regelrecht nach draußen, wo ich nicht nur auf die Vampire, sondern auch auf Robin traf. Das Silberbasiliskenweibchen kreischte, als sie mich erblickte und kam auf mich zu. ,, Was suchst du denn hier Robin?'' ,, Sie besitzen einen Basilisken?'', wurde ich von Regis gefragt, weshalb ich als Antwort nickte. Robin wollte meine ganze Aufmerksamkeit haben und rieb ihren Kopf an meinem Körper. Sanft fuhr ich über ihre schuppige Haut, nebenbei schloss ich meine Augen. Konnte das Schlagen ihres Herzens hören und spüren. In diesen Augenblick gab es nur uns beide. ,, Ich habe dich lieb, Robin.'', flüsterte ich dieser zu, woraufhin ein leises Kreischen ertönte. Minuten vergingen, in denen ich nur dastand und den Silberbasilisken streichelte. Meine Umgebung hatte ich ausgeblendet, bis jemand mich leicht berührte. Ich schlug die Augen auf und erblickte Lambert. Der Hexer sprach etwas, doch ich verstand ihn nicht. ,, Sorry, was hast du gesagt?'', stellte ich ihm die Frage, während ich einige Male blinzelte. ,, Dein Vieh hat hier nichts zu suchen.'' ,, Nenne sie noch so, das verletzt ihre Gefühle.'' ,, Das ist ein M-'' ,, Lambert, bitte.'', meinte ich zum Anderen, in der Hoffnung, er würde endlich damit aufhören Robin als Monster oder Vieh zu bezeichnen. ,, Verzeiht, aber wir müssten dringend mit ihnen sprechen, Katharina.'', hörte ich Regis sagen, welcher weiterhin neben Dettlaff stand. Widerwillig ließ ich Robin los, um zu den Vampiren zu laufen. ,, Wir können reden.'' ,, Wir sollten das Gespräch in ihr Zimmer verlegen.'' ,, Verstehe, bitte folgt mir.'', sprach ich zu den Beiden und führte sie in meine vier Wände. Ich fühlte mich keineswegs Unwohl in der Gesellschaft der höheren Vampire. Angst verspürte ich ebenfalls keine, ich wusste, dass sie mir nichts antun würden. ,, Also worüber wollen sie mit mir sprechen?'' ,, Nun Katharina, sie besitzen die Gabe mit Monster zu reden?'' ,, Korrekt, deshalb sitze ich auch auf Kaer Morhen fest. Die Hexer meinen, es wäre zu gefährlich für mich außerhalb der Mauern. Mal so eine Frage, warum seit ihr gemeinsam unterwegs?'' ,, Wir hielten es für besser, sie gemeinsam aufzusuchen, falls Unannehmlichkeiten auftreten sollten.'' ,, Unannehmlichkeiten? Welcher denn? Obwohl, ich kann mir schon denken, was sie meinen.'' ,, Gut. Katharina, fühlen sie sich in unsere Gegenwart anders?'' ,, Nein, fühle ich mich nicht. Eure Gesellschaft bereitet mir freute. Es ist schön mal mit jemand anderes zu reden, statt immer nur mit Eskel und Lambert.'' ,, Nun, dann ist es Zeit für uns aufzubrechen.'' ,, Jetzt schon? Ich dachte, ihr wolltet etwas über meine Fähigkeit herausfinden.'' ,, Haben wir.'' ,, Und zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen?'' ,, Das Ergebnis werde ich Geralt mitteilen.'' ,, Ach komm schon Regis.'' ,, Verzeiht, aber ich habe ihm versprochen, ihnen nichts zu erzählen.'' ,, Das hätte ich eigentlich wissen müssen. Naja, es war schön, dass ihr da gewesen seid.'', verabschiedete ich mich bei den Beiden und lächelte.
Meine Atmung ging Stockweise und mein ganzer Körper fühlte sich taub ein. Ich hatte kaum kraft mich aufzurichten, dennoch schaffte ich es nach mehreren Versuchen. ,, Eskel, Lambert!'', rief ich mit kratziger Stimme und hoffte, das die Hexer meinen Ruf vernommen hatten. Doch ich wartete vergebens auf die Beiden, weshalb ich das Bett verließ. Mein Blick wanderte zum Fenster und ich erblickte die Morgenröte. Es musste noch recht früh am Morgen sein, was wiederum hieß, das Eskel bereits wach war. Im Gegensatz zu Lambert, nahm dieser seine Pflichten sehr ernst. Öfters stütze ich mich an den Mauern an, bis ich den innen Hof erreicht hatte. Dort erblickte ich den Älteren, der dabei war die Pferde zu füttern. ,, Eskel.'', brachte ich unter Anstrengungen hervor. Sogleich drehte sich der Anderen in meine Richtung und stand weniger Sekunden später vor mir. ,, Katharina, was ist los?'' ,, M-Mir geht es nicht gut.'' ,, Du bist ganz blass und scheinst Fieber zu haben.'', vernahm ich seine Stimme wie durch Watte und kurz darauf gaben meine Beine nach. Hätte Eskel mich nicht aufgefangen, wäre ich auf den Boden gelandet. ,, Katharina? Verdammt.'', vernahm ich den Braunhaarigen, spürte wie dieser mich hochhob. ,, Lambert!'' ,, Wa-'' ,, Hol eine Schüssel mit Wasser und einen Lappen. Zudem einige Kräuter gegen Fieber!'', befahl der Ältere dem Anderen, weshalb ich meine Augen öffnete, die ich geschlossen hatte. Nur im Augenwinkel nahm ich wahr, wie Lambert sich nach draußen begab. Eskel trug mich zurück in mein Zimmer, wo er mich auf dem Bett ablegte und zudeckte. Ein Seufzen entkam mir, als eine kühle Hand meine Stirn berührte. ,, Hast dir lange Zeit gelassen, Lambert.'' ,, Hättest sie selbst holen können. Wie geht es der Kleinen?'' ,, Das Fieber ist hoch, aber Katharina ist stark, sie wird es überleben. Ich frage mich nur, woher sie es hat. Es sind keine sichtbaren Wunden an ihren Körper zu sehen und am Wetter kann es nicht liegen.'' ,, Und jetzt?'' ,, Wir müssen abwarten, sollte sich ihr Zustand verschlechtern, müssen wir Triss holen.''
,, Katharina, du musst was trinken.'', riss mich Eskels Stimme aus dem Schlaf, weshalb ich bloß ein Murren von mir gab. Es mussten Stunden vergangen sein, dies sagte mir mein Zeitgefühl. Leicht wurde ich aufgerichtet und spürte wie eine kühle Flüssigkeit meinen Rachen hinunterfloss. Sachte wurde ich zurückgelegt und spürte wie ein nasser, kühler Lappen auf meine Stirn gelegt wurde. Das Quietschen meiner Zimmertüre verriet mir, das jemand in den Raum gekommen war. ,, Geralt.'' ,, Eskel, wie geht es ihr?'' ,, Das Fieber ist gesunken, sie war eben kurz wach.'', erklärte er dem weißen Wolf, als nochmals das Quietschen ertönte. ,, Du bist wegen der Kleinen gekommen, Geralt.'' ,, Habt ihr in den letzten Tagen Monster erledigt?'' ,, Lambert hat gestern Ghule erlegt.'' ,, Diese Viecher kamen der Festung verdammt naher.'' ,, Das erklärt ihren Zustand. Regis hat mir mitgeteilt, dass Katharina in Verbindung mit Monster steht, es beeinflusst ihre Gesundheit. Das Töten der Ghule muss sie geschwächt haben.'', sprach der Weißhaarige, während ich mich weiterhin schlafend stellte. ,, Wir sind Hexer, wir werden dafür bezahlt Monster zu töten!'' ,, Lambert, beruhige dich! Du weckst Katharina noch auf.'' ,, Halt doch die Fresse, Eskel!'', zischte der Hexer und einen Wimpernschlag später knallte meine Zimmertüre zu. Dies ließ mich zusammen zucken, trotzdem ließ ich meine Augen weiterhin geschlossen. ,, Die Beiden sind ein Paar?'' ,, Mehr oder weniger. Lambert würde es niemals freiwillig zugeben und Katharina... Nun, sie beschwert sich nicht.'' ,, Sie könnten unterschiedlicher nicht sein.'' ,, Ich rechne jeden Tag damit, dass sie ihm Monster auf den Hals hetzt. Die Beiden haben sie ständig in den Haaren, trotzdem können sie nicht ohne einander.''
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Es hatte mehrere Tage gekostet, bis ich mich erholt und wieder bei Kräften war. Dass ich die Wahrheit über meine Gabe wusste, ließ ich mir nicht anmerken. Mir war bewusst, dass ich Kaer Morhen verlassen müsste und somit auch Lambert. Der Beruf eines Hexers beinhaltete Monster zu töten und auch die meisten Hexeraufträge handeln davon. Ich müsste mich zwischen meine Gesundheit oder den Mann, den ich liebte, entscheiden. Mittlerweile hatte ich mir eingestanden, das ich mich in den vorlauten Hexer verliebt hatte. Doch wie es aussah, gab es keine Zukunft für uns beide. Niemals könnte ich den Älteren dazu zwingen, sein Hexer Dasein für mich aufzugeben, auch wenn er diesen Beruf verabscheute.
Gedanken verloren starrte ich auf den Brief in meinen Händen, welcher für die Hexer bestimmt war. Nach stundenlangen überlegen hatte ich beschlossen die Hexerfestung heimlich zu verlassen, da ich den Abschied von ihnen nicht ertragen würde. Fest entschlossen meinen Entschluss durchzusetzen, legte ich den Brief auf meinem Kopfkissen ab. Danach begab ich mich zum Kleiderschrank und kramte einen Umhang heraus. Diesen hatte mir Geralt gekauft, kurz nachdem ich in dieser Welt gelandet war. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich an den Moment zurückdachte, wo ich das erste Mal Kaer Morhen erblickt hatte. An diesen Tag hatte auch Vesemir kennengelernt. Dessen Grab wollte ich einen letzten Besuch abstatten, auch wenn es schmerzlich sein würde. ,, Es wird Zeit.'', murmelte ich vor mich hin, legte mir den Umhang um die Schultern und verließ mein Zimmer. So leise wie möglich schlich ich durch die Gänge, während ich meine Umgebung im Auge behielt. Mein Ziel war der Stall, wo Star fertig gesattelt auf mich wartete. ,, Ruhig meine Hübsche. Ich weiß, ich würde auch lieber hier bleiben, aber es gibt keine andere Option.'', sprach ich beruhigend auf die Schimmelstute ein, damit ich auf sie steigen konnte. In einer Hand hielt ich die Zügel fest, während ich mit der anderen ihr durch die Mähne strich. Tief zog ich mir die Kapuze ins Gesicht, nachdem wir durch das Haupttor geritten waren. Mein Blick war stur gerade aus gerichtet, während Tränen meine Wangen hinunterflossen. Schnell wischte ich mir diese weg, da ich stark bleiben wollte. ,, Schneller Star!'', und damit trat ich meinem Pferd leicht in die Flanken. Erst als wir Vesemirs Grab erreicht hatten, brachte ich die Stute zum Stehen. Ich stieg hinab und lief zum Grabstein hin, wo ich den als erstes entfernte. ,, Hallo Vesemir, es tut mir leid, dass ich so lange nicht hier gewesen war. Es ist in der letzten Zeit so viel geschehen. Ich besitze die Gabe mit Monster zu reden, unfassbar, nicht wahr? Zudem bin oder war ich mit Lambert so gesehen zusammen. Aber als Hexer und so gesehen Beschützerin der Monster kann man nicht glücklich werden. Daher habe ich beschlossen Kaer Morgen zu verlasse, auch ohne das Einverständnis der Anderen. Nun denn, es wird Zeit für mich zu gehen. Lebe wohl.'', sprach ich und legte einen Blumenstrauß ab.
Summend saß ich am Flussufer und sah den Fischern beim Angeln zu. ,, Was ist denn los, Star?'', stellte ich der Stute die Frage, als sie mich mehrmals anstupste. Sanft strich ich ihr über die Nüstern und erreichte damit, dass sie sich wieder dem Gras zuwandte. Die meiste Zeit fraß Star nur oder lief in der Gegend herum. Trotzdem konnte ich mir kein anderes Pferd als sie vorstellen. Ein Kreischen ertönte über mir, weshalb ich in den Himmel blickte und erkannte Robin. Sekunden später landete sie hinter mir, sodass die Fischer anfingen zu schreien. Ruhig blieb ich sitzen und genoss die Sonnenstrahlen. Auch ohne hinter mich zu sehen, wusste ich, dass der Silberbasilisk sich hingelegt hatte. ,, Den Moment, färb ihn ein, rot soll er werden. I’ll make it red eh eh eh. Make it red eh eh eh. Und schon bald blüht mein Herz wie eine Rose auf. Liegt in der Luft. Rosenduft duft duft. Rose. Das Gefühl ist mehr wert als ein Rubin , diesem Funkeln, kann sich keiner entzieh’n. Bin ich unentschlossen. Na na now. Will Mut fassen. Na na now. I don’t wanna make it blue. Wie in uns’ren Träumen. La Vie En Rose. Und wenn du mich ansiehst, mich in deinen Bann ziehst, nur dann ist es Zauberei, denn ich fühl mich so frei. Vergiss nicht in mir blüht diese Rose. Sie lässt mich immer heller strahl’n. La La La La Vie En Rose. This is my~ oh my. La La La La Vie En Rose. Oh It’s my~ ah my. La La La La Vie En Rose. Diese Bescheidenheit, es kribbelt so sanft auf meiner Haut. Mei-'' ,, Du kannst es einfach nicht lassen.'', unterbrach mich eine Stimme, die mich so oft in den Wahnsinn getrieben hatte. Geschockt drehte ich mich um und erblickte niemand anderes als Lambert. Schnell erhob ich mich und klopfte mir den Dreck von der Hose. ,, W-Wie hast du mich gefunden?'' ,, Durch dein Vieh, wo es ist, bist du auch. Sag mal Kleine, was sollte das?'', stellte der Ältere mir die Fragen, während er den Brief hochhielt, den ich ihnen geschrieben hatte. Nervös kratze ich mich am Hinterkopf und überlegte wie ich mich am besten herausreden konnte. Am Ende entschied ich mich ihm die Wahrheit zu sagen. ,, Es ist so, wie ich es geschrieben habe. Ihr seid Hexer, ihr tötet Monster. Ich habe gehört was Geralt gesagt hat, daher bin ich gegangen.'', erklärte ich dem Braunhaarigen. Schuldgefühle machten sich in mir breit, was mich dazu veranlasste den Kopf zu senken. Schritte ertönten, Sekunden später wurde ich dazu gezwungen den Hexer anzublicken. Sein Blick durchbohrte mich regelrecht, was mir unangenehm war. ,, Merke dir eins, so schnell wirst du mich nicht los.''
Tag der Veröffentlichung: 29.02.2020
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