Cover

-1-

 Das erste was ich spürte war, als ich erwachte, dass mein ganzer Körper schmerzte. Unter Schmerzen erhob ich mich und stellte dabei geschockt fest, das um mich herum nichts anderes als eine Art Urwald sich befand. Verwirrt blickte ich mich um, entdeckte dabei meinen Rucksack, welcher einiger Meter von mir entfernt im Gras lag. Erleichtert stellte ich fest, dass alle wichtigen Sachen nach da waren, zum Beispiel mein Taschenmesser. Dieses würde mir sehr hilfreich sein, vor allem, wenn ich mir etwas zum Essen jagen müsste. Da ich herausfinden wollte, wo ich mich befand, beschloss ich etwa die Gegend zu erkunden. Weiter als einige Meter kam ich aber nicht, da ich ein Geräusch vernahm, welches ich noch nie zuvor vernommen hatte. Schnell versteckte ich mich im hohen Gras und hielt unbewusst den Atmen an. Sekunden vergehen, bis plötzlich eine Maschine erschien, die mir bekannt vor kam. Meine Augen weitete sich, als mir bewusst wurde, das es sich bei der Maschine um ein Langbein handelte. Doch dies konnte nicht sein, solche gab es nur in Horizon Zero Dawn und das war ein Spiel! Träumte ich das hier alles? Wenn ja, warum fühlte es sich alles dann so echt an? Erleichtert atmete ich aus, als der Langbein wieder verschwand, was ich ausnutzte und das Weite suchte. Perplex ließ ich mich an einen Baum nieder und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. ,, Verdammt!'', zischte ich, bevor ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich wollte nicht in dieser Spielewelt sein, doch scheinbar hatte ich keine andere Wahl, als mich vorerst damit abzufinden. Wie sollte ich eigentlich überleben? Essen jagen könnte ich noch, aber gegen Maschinen kämpfen? Gegen diese hätte ich keine Chance, auf keinen Fall. Da ich nicht weiter in Selbstmitleid versinken wollte, erhob ich mich wieder. Kurz klopfte ich mir noch den Dreck von den Klamotten, danach lief ich weiter. Vorsichtig setzte ich einen Fuß nach den Anderen, da ich nicht wissen konnte, ob sich eine Maschine in der Nähe befand. Ich erschrak mich, als ein Fuchs auf einmal vor mich auftauchte und dann wieder verschwand. Wenn es so weiter ging, würde ich noch einen Herzinfarkt sterben, als durch eine Maschine. Apropos Maschinen, ob Aloy Hades schon besiegt hat? Hoffentlich, dann sonst gäbe es mehr Gefahren und auf diese könnte ich getrost verzichten. Ruckartig blieb ich stehen, als ich Kampfgeräusche vernahm. Leider gewann meine Neugier, weshalb ich mich zum Geschehen hinschlich. Zu meiner Verwunderung erblickte ich Erend und seine Garde, die gegen einige Wächter kämpften. Warte mal, müssten die nicht in Meridian sein? Gespannt verfolgte ich den Kampf, bis der letzte Wächter besiegt worden war. Als ich mich dann zurückziehen wollte, trat ich auf einen morschen Ast, welcher unter meinem Gewicht zerbrach. Nur wenige Sekunden später, blickte Erend genau zu der Stelle, wo ich mich versteck hielt. ,, Wer ist da?'', rief der Ältere und kam auf mich zu. Ich zögerte nicht lange, drehte mich um und rannte los, als ginge es um mein Leben. Natürlich war mir bewusst, das sein mir kein Haar gekrümmt hätte, aber sie hätten mir Fragen gestellt, unangenehme Fragen. Wie ich es befürchtet hatte, verfolgten sie mich. ,, Mädchen, bleib stehen!'', vernahm ich Erends Stimme, doch ich dachte nicht einmal daran, stehenzubleiben. Stattdessen rannte ich, ohne auf meine Umgebung zu achten weiter, was zur Folge hatte, das ein Schnappmaul auf mich aufmerksam wurde. Dieses verließ sein Gewässer und fixierte zu meinen Glück Erend und seine Garde, statt mich. Für einen kurzen Moment, trafen sich mein und Erends Blick, als ich hinter mich sah, bevor ich weiter rannte.

Erst als der Mond in seiner vollen Schönheit am Himmelszelt zu sehen war, beschloss ich eine Pause zu machen. Ich ließ mich an einem zerstörten Gebäude nieder, welches etwas entfernt von einer Graserherde sich befand. Nachdem ich erfolgreich ein kleines Feuer angezündet hatte, dachte ich nach, wie es weiter gehen sollte. Mir war bewusst, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit gesucht werden wurde, vor allem, weil ich so anders gekleidet war. Nun hätte standen mir zwei Optionen offen, ich ließ mich von ihnen fangen oder ich flüchte vor ihnen. Da ich mich nicht entscheiden konnte, beschloss ich nicht weiter darüber nachzudenken, sondern mich schlafen zu legen. Es dauerte eine Weile, doch schlussendlich, schlief ich ein.

Ich schreckte aus einem traumlosen Schlaf auf, als mich etwas an der Schulter berührte. Panik packte mich, weshalb ich sogleich zurück wisch. Meine schnelle Atmung beruhigte sich, als ich Aloy erblickte, welche vor mir kniete. ,, Keine Angst, ich werde dir nichts tun. Wie heißt du und woher kommst du?'', wurden mir die Fragen gestellt, doch ich blieb stumm. Wenn ich nicht sprach, müsste ich auch keine unangenehme Fragen beantworten. Mein Blick wanderte an der Rothaarigen vorbei, wo ich Erend erblickte, welcher etwas entfernt von uns stand. Mir hätte es klar sein müssen, dass sie Aloy einschalten würden, damit diese mich aufspürte. Am liebsten hätte ich die Hand, welche die Jüngere mir entgegenhielt ausgeschlagen, wollte aber nicht unhöflich sein. Mit einem Ruck war ich auf meinen Beinen und klopfte mir den Dreck von der Hose. Dankend nahm ich meinen Rucksack entgegen, den Aloy mir reichte.

Still schweigend lief ich neben den Beiden her und spürte dabei mehr als nur einmal den Blick des Älteren auf mir. Zwar war mit dies unangenehm, wusste, aber das es an meiner Kleidung lag. Auch ohne das sie es mir verrieten, wusste ich, das sie mich nach Meridian bringen würden. Doch was dort mich erwartete, konnte ich nur erahnen.

Alle blicke, lagen auf mir, als wir Meridian betraten, tat aber so, als würde ich sie nicht bemerken. Es wurde an jeder Ecke getuschelt und die Leute zeigten sogar mit dem Finger auf mir. Trotzdem ließ ich mich nicht unterkriegen, sondern lief selbstbewusst durch die Straßen von Meridian. ,, Haben dir nichts anderes zu tun?'', hörte ich Erend sagen und hatte am liebsten die Augen verdreht. Warum wunderte er sich? Natürlich schauen sie uns, beziehungsweise mich, an, da ich mich komplett von allen unterschied. Alleine meine Kleidung schrie schon, dass ich anders war, als sie. Am liebsten hätte ich dies dem Älteren ins Gesicht gesagt, musste aber meinen Plan einhalten. Kein Wort dürfte über meinen Lippen kommen, denn sonst hätte ich einige Probleme am Hals. Als wie dann noch an den Adligen vorbeiliefen, welche sich beim König Beschwerden wollten, würde es noch schlimmer. Sie Beschwerden sich lautstark, sodass sich die Wachen sogar einschalten mussten. Ich dagegen tat so, als hätte ich von dem ganzen nichts mitbekommen. ,, Mein König.'', meinte Erend, als wir endlich beim Sonnenkönig ankamen, welcher sich erhob, als er uns erblickte. ,, Erend, Aloy, schön das ihr zurück seid. Wie ich sehe, hattet ihr Erfolg.'' ,, Ja, mein König. Wir haben sie in der Nähe von Maschinen gefunden.'' ,, Wie lautet ihr Name?'', wurde ich gefragt, antwortete aber natürlich nicht darauf. ,, Sie kann nicht sprechen, ich bin nicht einmal sicher, ob sie uns versteht.'' ,, Lasst uns bitte alleine.'', und damit schickt Avad die Anderen fort, sodass wir alleine waren. Mit einer Handbewegung signalisierte der Ältere, dass ich mich setzten sollte, was ich auch tat. Der Sonnenkönig tat mir gleich, bevor er mir erzählte, was in ihrer Welt alles geschehen war. Natürlich wusste ich das alles schon, weshalb ich nicht wirklich zuhörte.

 

Für das warme Wetter von Meridian war ich nicht geschaffen, dafür war ich zu sehr ein Winterkind. Ich mied zudem meistens die Sonne, weshalb meine Haut weiß wie Schnee war. Während andere das Gefühl liebten, die Sonne auf ihrer Haut zu fühlen, hasste ich es. Mein Haar klebten durch den Schweiß an mir, was mich ekelte. Nachdem mich der Sonnenkönig gehen gelassen hatte, lief ich mit Erend durch Meridian. Der Ältere schwieg genauso wie ich, trotzdem war es nicht unangenehm. Dafür die Blicke der Menschen, sie durchbohrten mich regelrecht mit ihren Blicken. Aber ich hoffte, das es mit der Zeit sich bessern würde. Für den Rest meines Lebens würde ich in dieser Welt bleiben, ob es mir gefiel oder nicht. Zudem gesagte mir mein Gefühl, dass Erend ich bald Freunde sein würden. Er hatte nämlich den Auftrag bekommen, mich zu bewachen. ,, Hast du Hunger?'', wurde ich plötzlich gefragt und sah deshalb zu dem Anderen. Wieder wurde ich gemustert, was mich innerlich den Kopf schütteln ließ, bevor ich nickte. Seit meiner Ankunft hatte ich keine Nahrung zu mir genommen.

 

Ein wenig später saßen wir auf einer Bank, während ich an einem Apfel aß. Dieser war so dunkelrot und süßlich, sodass ich jeden bissen genoss. ,, Wie ist dein Name?'', wurde mir die Frage gestellt, doch antwortete nicht. Scheinbar fiel dem anderen Sekunden später wieder ein, dass ich nicht reden konnte, na ja, sie nahmen es an. Reden ist Silber, schweigen ist Gold. Zwar schien Erend nicht mit meinem Schweigen zufrieden zu sein, dennoch stellte er mir keine weiteren Fragen. So saßen wir also da und beobachten die Menschen um uns herum. Mein Blick war bei dem Händler stehen geblieben, die verschiedene Waren anboten. Wie erwartet war die Hauptstadt gut besucht, sodass die Händler gute Geschäfte machten. Wenn ich die Stadt beschreiben müsste, würde ich sagen, das Meridian ein architektonisches Meisterwerk, mit hohen Häusern, wuchtigen Mauern und weit ausgreifenden Brücken wäre. Ich spürte das die Bewohner dort gerne lebten, was ich auch verstehen konnte. Meridian bot einem alles, was man brauchte. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen dort zu leben, vor allem, weil ich so anders war. Ich spürte ihre Blicke auf mir, hörte wie sie über mich lästern und das sie mich nicht hier haben wollten. Würde der Ältere mich nicht überwachen, wäre ich längst aus Meridian geflüchtet. Zwar könnte Aloy meine Spur nachverfolgen, aber sie könnte mich nicht zwingen sie zu begleiten. „ Es ist spät. Komm, ich zeige dir, wo du schlafen kannst.“, sprach der Braunhaarige und erhob sich. Erst als er mich auffordernd ansah, tat ich ihm gleich. Auch wenn wir uns nicht lange kannte, mochte ich Erend. Er behandelte mich nicht wie die Anderen und es schien ihn nicht zu stören, das ich so anders war. Vielleicht lag es daran, das er mit Aloy befreundet war, die ebenfalls vom Standard abwich. Verwundert blieb ich stehen, als wir unser Ziel erreicht hatten. Das Haus vor uns gehörte eins Olin, dies erkannte ich auf den ersten Blick. „ Was ist los?“, fragte Erend mich, schien nicht zu verstehen, warum ich nicht weiter lief. Wie sollte er auch. Warum wurde ich ausgerechnet in diesem Haus untergebracht und vor allem, warum stand es noch leer? „ Stimmt etwas nicht?“, wurde ich gefragt, weshalb ich dem Anderen ein kurzes Lächeln schenkte, bevor ich das Haus betrat. Außer einer Sache hatte sich dort nichts verändern und sah immer noch so aus, wie im Spiel. Der Eingang zu Olins Labor war mit Brettern abgedeckt worden, sodass man dieses nicht mehr betreten konnte. Ich sah mich weiter um, bis im Augenwinkel wahrnahm, das Erend auf mich zukam. „ Du kannst für die Nacht hier schlafen.“, meinte er zu mir, weshalb ich den Kopf leicht schief legte. Wir begaben uns nach oben, wo das Bett stand, worauf ich mich sogleich setzte. Es war für meinen Geschmack etwas zu weich, aber ich würde es aushalten. Besser als der Waldboden war es auf jeden Fall. Lächelnd sah ich zum Braunhaarigen, der sich daraufhin verlegen am Hinterkopf. „ Nun, ich werde dann mal gehen. Ich werde morgen vorbeikommen.“, sprach der Ältere und begab sich nach unten. Ich lief ihm nach, sodass er sich zu mir umdrehte, nachdem er aus der Tür war. Ich küsste ihm zum Abschied auf die Wange, winkte und schloss die Eingangstüre. Ein Seufzen entkam mir, endlich war ich alleine, auch wenn nur bis zum nächsten Morgen. Minuten verstrichen, in denen ich nur da stand, bis ich mich wieder nach oben begab. Dort angekommen zog ich mich bis auf meine Unterwäsche aus, bevor ich mich schlafen legte.

-2-

Leise Stimmen weckten mich aus meinem Schlaf, sodass ich mich langsam aufrichtete. Verschlafen sah ich mich um, erkannte im ersten Augenblick nicht wo ich mich befand. Es dauerte einen Moment, bis mir die Ereignisse der letzten Tage einfielen. Aus mir einem unbekannten Grund hatte ich mich in Horizon Zero Dawn wiedergefunden. Nachdem ich von Erend entdeckt und von Aloy gefunden worden war, hatten sie mich nach Meridian gebracht. „ Als ich nachgesehen habe, hat sie noch geschlafen.“, hörte ich Erend sagen und beschloss aufzustehen. Zügig stieg ich aus dem Bett, zog mich an und begab mich nach unten. Dort fand ich den Älteren und Aloy vor, ersterer stand mit dem Rücken zu mir. Es verwunderte mich, dass er mich nicht wahrnahm, da ich keine Expertin im Anschleichen war. Um ihn auf mich aufmerksam zu machen, tippte ich ihm auf die Schulter. Als Begrüßung schenkte ich ihnen ein Lächeln, bevor ich sie fragend ansah. „ Ich wollte mich verabschieden, bevor ich gehe.“, erklärte Aloy, was mich ein wenig traurig stimmte. Auch wenn wir nur wenig Zeit miteinander verbracht hatten, habe ich ihre Gesellschaft sehr geschätzt. Mit einem Nicken signalisierte ich ihr, dass ich verstanden hatte. Nachdem die Rothaarige sich bei Erend ebenfalls verabschiedet hatte, drehte sich der Ältere zu mir. „ Hast du schon etwas gegessen?“, wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich mit dem Kopf schüttelte. Ich hatte beschlossen sie weiterhin in dem Glauben zu lassen, dass ich nicht sprechen konnte. Doch mir war bewusst, dass ich früher oder später sprechen müsste. Überrascht sah ich den Anderen an, als dieser mir einen Apfel entgegenhielt. Dankbar nahm ich die Frucht an und biss sogleich davon ab. Deutlich spürte ich seinen Blick auf mir, während ich mein Frühstück aß, was mir unangenehm war. Fragend sah ich ihn an und legte meinen Kopf leicht schief. „ Du wirst mich heute begleiten müssen.“, sprach er zögerlich, so als würde er annehmen, dass ich dies nicht wollte.. Lieber begleitete ich ihn, bevor ich den ganzen Tag im Haus verbringen müsste. Damit er verstand, dass ich mitkommen würde, nickte ich einige Male. „ Gut, dann sollten wir los.“, und damit verließen wir das Haus. Schützend hielt ich mir meine Hand vor die Augen, da das Licht mich blendete. Es recht früh an morgen, sodass noch kühl war, doch dies würde sich in wenigen Stunden ändern. In meiner Kleidung würde ich nur unnötig Schwitzen, weshalb ich beschloss mir selbst andere Kleidung zu nähen. Dafür benötigte Nähgarn und Stoff, doch woher, wenn nicht stehlen? Mein Blick fiel auf Erend, der mit etwas Abstand vor mir lief. Er könnte mir die Dinge besorgen, nur müsste ich ihm das erklären, ohne zu sprechen. Zwar würde dies eine Herausforderung darstellen, doch ich hatte schon anderes geschafft. Ich war so sehr damit beschäftigt mir zu überlegen, wie ich ihn dazu bekomme mir was zu kaufen, dass ich beinah ihn hineingelaufen wäre. Der Braunhaarige drehte sich zu mir um und kratzte sich am Hinterkopf. „ Aloy meinte ich sollte dir neue Kleidung besorgen, da du zu auffällig wärst. Hiermit kannst du dir was kaufen.“, damit würden mir einige Metallscherben in die Hand gedrückt. Dankbar nahm ich sie an und bevor Erend auch nur reagieren konnte, rannte ich davon. „ HEY, WARTE!“  

 

 

  Auch wenn der Ältere sich besser in Meridian auskannte, konnte ich ihn abhängen. Deutlich spürte ich die Blicke der Menschen auf mir, was versuchte zu ignorieren. Wie es Aloy bereits gesagt hatte, ich viel zu sehr auf, deshalb beschloss ich zügig die Händler auszusuchen. Innerlich hoffte ich, dass sie mir etwas verkaufen würden, da ich eine Fremde war. „ Haben sie Stoff und Faden?“, stellte ich einer Händlerin die Frage, woraufhin sie mich erstmal musterte. Es dauerte einen Moment, bis sie als Antwort nickte und mir die Waren übergab, die ich suchte. Ich begutachtete den Stoff und war relativ zufrieden mit ihm, weshalb ich der Händlerin alle Scherben überreichte, die ich von Erend bekommen hatte. Nachdem ich die Sachen genommen hatte, beschloss ich zurück zum Haus zu gehen. Dort könnte ich in alle Ruhe mein Zweiteiler nähen, ohne dabei von irgendjemand gestört zu werden. Leise summte ich eine Melodie, während ich mich auf den Rückweg machte. Da ich die Stadt dank des Spiels recht gut kannte, fand ich das Haus nach wenigen Minuten. Nachdem ich meine Unterkunft betreten hatte, legte ich den Stoff und das Garn auf dem Boden ab. In meinen Rucksack hatte ich noch ein kleines Nähset, sodass ich mir keine Nadel suchen musste. „ Dann mal ans Werk.“, murmelte ich und begann die einzigen Stoffteile aufzuzeichnen. Nachdem ich dies erledigt hatte, holte ich meine kleine Schere und begann jedes Teil fein säuberlich auszuschneiden. Mir war bewusst, dass ich die nächsten Stunden an meinem Outfit sitzen würde, doch das würde es wert sein. Zwar würde ich damit noch unter den Leuten auffallen, aber nicht mehr so stark wie zuvor.

 

 

„ Au.“, murmelte ich, als ich mir zum x-ten Mal in den Finger stach. Neben mir auf dem Boden lagen einige Perlen und Edelsteine, die ich im Haus gefunden hatte. Wohl möglich hatte Olin sie gefunden und hatte vorgehabt sie zu verkaufen. Glück für mich, dass er es nicht geschafft hatte. Somit konnte ich ohne schlechtes Gewissen sie für mein Outfit verwenden. Ich hielt in meine Bewegung inne, als mir Zweifel kamen, ob ich das richtige nähte. Würde ich vielleicht mit dem Zweiteiler noch mehr auffallen? Doch was anderes konnte ich nicht mehr nähen, dafür hatte ich zu wenig Stoff übrig. Leicht schüttelte ich den Kopf, bevor ich mit meiner Tätigkeit weiter machte. Bald würde Erend auftauchen und bis dahin wollte ich fertig sein. Eine sehr schwierige Herausforderung, doch ich würde sie meistern. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich das unmögliche möglich machte. Immer wieder hielt ich die Stoffteile an meinen Körper, um sicherzugehen, dass sie passten. Dann nach stundenlanger Arbeit und war ich fertig. Sogleich zog ich mein neues Outfit an und blickte an mir hinab. Ich war mehr als zufrieden.  

 

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Outfit

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-3-

Vorwort:

I'm back! Nachdem ich eine Schreibblockade und ich eine Sehnenentzündung hatte, bin ich endlich zurück. Es tut mir leid, dass ihr immer so lange auf ein neues Kapitel warten müsst. Zudem wurde meine Geschichte gemeldet und ich musste sie überarbeiten... Naja, so leicht gebe ich nicht auf ^^

Zudem habe ich mir den Comic zu Horizon Zero Dawn gekauft und kann ihn wirklich nur weiterempfehlen *-*

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Vorsichtig öffnete ich die Türe und blickte hinaus. Nachdem ich mir sicher war, dass sich keine Wache in der Nähe befand, verließ ich das Haus. Ich hatte einige Scherben übrig und hatte beschlossen mir davon Nahrung zu kaufen, auch wenn es nicht nötig war. Erend würde schon dafür sorgen, dass ich nicht verhungerte, dennoch wollte ich lieber etwas da haben. Nur für den Notfall. Obwohl es früh am Abend war, war die Hauptstadt des Sonnenreiches gut besucht. Menschen aus verschiedene Stämmen liefen umher, unterhielten sich oder tranken zusammen. Das Glück stand auf meiner Seite, denn trotz meines ungewöhnlichen Gewands, spürte ich nur wenige Blicke auf mir. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als zwei Kinder lachend an mir vorbeiliefen. Es gab nichts Schöneres auf der Welt als Kinderlachen. Ich lief noch ein wenig umher, bis ich an einem Stand mit Früchten stehen blieb. Sogleich bekamen die roten Äpfel meine Aufmerksamkeit, dich sich links von mir befanden. Diese Obstsorte aß ich von allen am liebsten, sodass ich beschloss einige davon zu kaufen. Gerade als ich zu einem der Äpfel greifen wollte, nahm ich eine Bewegung im Augenwinkel wahr. Keinen Moment später stand Erend neben mir, welcher außer Atem war. Er war gerannt, doch weshalb? Leicht legte ich meinen Kopf schief und sah ihn fragend an. Dies hatte erfolgt, denn mein Gegenüber begann zu sprechen. „ Du kannst hier nicht alleine herumlaufen, Mädchen. Warte, was trägst du da?“, wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich einen Schritt nach hinten machte und mich einmal im Kreis drehte. Stolz zeigte ich ihm mein Outfit, da ich für dieses gelobt werden wollte. Doch dies geschah nicht, denn Erend starrte mich wie ein Fisch auf dem Trockenem an. Dies war verständlich, war meine Kleidung doch ungewöhnlich. Ich wartete einen Moment, bis ich dem Älteren keine Beachtung mehr schenkte und einige Äpfel kaufte. Einen davon hielt ich Erend entgegen, um endlich eine Reaktion von ihm zu bekommen, dann auf einmal schüttelte er den Kopf. „ Du solltest sowas nicht tragen und vor allem nicht alleine herumlaufen.“, meinte er zu mir, während er den Apfel annahm. Am liebsten hätte ich mit den Augen gerollte, den ich war alt genug um alleine durch die Gegend zu laufen. Natürlich war mir bewusst, dass ich durch mein Aussehen auffiel und somit ein leichtes Ziel war, dennoch fühlte ich mich nicht so, als sie ich in Gefahr. Am liebsten hätte ich dem Braunhaarigen erklärt, dass er sich keine Sorgen machten müsste, aber ich musste ihn weiterhin in dem Glauben lassen, dass ich nicht sprechen konnte. Ungewollt entkam mir ein Seufzen, was dafür sorgte, dass Erend erneut anfing zu sprechen. „ Nicht dass du es nicht tragen kannst, doch du solltest es lieber nicht tragen, wenn du alleine unterwegs bist. Verstehst du das?“, wurde mir die Frage gestellt, weshalb ich mit einem Nicken signalisierte, dass ich verstanden hatte. Ich würde dennoch mein Gewand weiterhin tragen, denn ich besaß kein anderes. „ Da wäre noch etwas. Meine Runde ist noch nicht vorbei, du müsstest mich begleiten. Also wenn du das willst.“, erklärte er mir, weshalb ich kurz überlebte.


Am Ende hatte ich mich dafür entschieden, mit Erend umherzulaufen, bis er mit seiner Arbeit fertig sei. Wahrscheinlich würde dies noch einige Stunden dauern, doch es war besser als den ganzen Tag im Haus zu verbringen. Während der Ältere seinen Apfel bereits aufgegessen hatte, aß ich meinen sehr langsam, da ich unsere Umgebung beobachtete. Zwar liefen Wachen umher, die von Erend Befehle bekamen oder sich nur mit diesem unterhielten, dennoch sah ich mich lieber um. Man konnte nie wissen, war stets mein Motto. Mein Blick wanderte zu Erend, welcher sich erneut mit der Wache unterhielt. Als Garde-Kommandant war es wichtig, sich mit seinen Leuten zu verstehen und ihr Vertrauen zu haben. Auf einmal sahen alle zu mir, was mich sehr verwunderte, da ich mich nicht vom Fleck bewegt hatte. Hatte ich unwissend, einen Fehler begannen? Obwohl, dies konnte nicht sein, da ich einfach nur meinen Apfel aß. Erneut biss ich von der roten Frucht ab und wartete darauf, was als nächstes geschehen würde. „ Sie ist unser Gast, genauso wie Aloy. Passt aber darauf auf, dass sie die Tore nicht durchquert.“ „ Verstanden. Was sollen wir machen, wenn sie es versucht?“, fragte einer der Wachen, was bei mir fast das Fass zum Überlaufen brachte. Sie sprachen über mich so, als wäre ich nicht da, dabei stand ich keine zwei Meter von ihnen entfernt. „ Lasst nach mir rufen, ich werde mich dann um sie kümmern.“, antwortete der Braunhaarige, sodass ich mir eines Vornahm. Ich würde durch eines der Tore spazieren, ohne mich dabei erwischen zu lassen. Es gab immer einen Weg und ich würde diesen finden. Natürlich würde ich zurückkehren, da hier der einzige Ort war, wo ich versorgt wurde. Schnell biss ich von meinem Apfel ab, damit die Männer mein Grinsen nicht sahen. Die zwei Wachen salutierten, bevor Erend sich zu mir wand. „ Lass uns was trinken gehen.“, meinte er zu mir und lief in eine bestimmte Richtung. Ich dagegen betete dafür, dass er sich nicht betrinken würde, da ich kein Babysitter spielen wollte. Dies war auch der Grund, warum ich stehen blieb und darauf wartete, dass Erend bemerkte, dass ich ihn nicht folgte. Er schien es nicht bemerkt zu haben, denn nach einem kurzen Moment, war er aus meinem Blickfeld verschwunden. War er zu sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte? „ Warum passiert mir immer sowas?“, flüsterte ich und schüttelte mit dem Kopf, danach sah ich zum Himmel hinauf. Es würde noch dauern, bis die Sonne untergehen würde. In dieser Zeit könnte ich mich weiter umsehen und vielleicht so einen Weg aus der Stadt finden, doch dann fiel mir wieder ein, dass ich die Äpfel noch hielt. Ich beschloss doch lieber in meine Unterkunft zurückzukehren und am nächsten Tag die Stadt unsicher zu machen.

 

Unruhig wälzte ich mich auf dem Bett hin und her, während ich manchmal die Decke anstarrte. Aus mir unbekannten Gründen konnte ich nicht einschlafen. Weitere Minuten vergingen, bevor ich mich aufrichtete und meine Beine aus dem Bett schwang. Es würde nichts mehr bringen, im Bett zu liegen, weshalb ich aufstand und mich vor dem Haus auf die Treppe setzte. Die Nacht war angenehm kühl und am Himmelszelt konnte ich Sterne erblicken. Ab und zu mal konnte ich in der Ferne eine Wache entdecken, die umherlief. Für sie und viele Bewohner war Meridian ihr Zuhause, doch für mich würde es dies niemals sein. Ich konnte es mir nicht vorstellen, für immer dort zu leben.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.01.2020

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