So wirklich glauben wollte ich das nicht, dass ich wegen meiner Mutter und ihren neuen Freund nach Seoul ziehen musste. Dabei wollte ich Deutschland nicht verlassen, denn ich fühlte mich wohl in meinem Geburtsland. Leider war ich aber nicht keine 18 Jahre alt, daher musste ich umziehen. Warum musste meine Mutter den Typ auch kennenlernen!? Sie arbeitet als Stewardess und hatte ihn bei einem Flug kennengelernt. Es war nicht so, dass ich den neuen Freund meiner Mutter nicht leiden konnte, ich hasste es einfach, wenn jemand etwas bestimmt, ohne mich gefragt zu haben. ,, Nun lächel doch, Katharina. Glaube mir, du wirst dich schnell an Seoul gewöhnen.'' ,, Das sagst du.'' , murmelte ich vor mich hin und stieg aus dem Auto aus. In wenigen Sekunden würde ich meinen Stiefvater kennenlernen, genauso wie meinen Stiefbruder. Meine Mutter schloss das Haus auf, kaum hatte sie dies getan, vernahm ich Schritte. Herr Kim begrüßte meine Mutter mit einem Kuss, während ich versuchte mein Mittagessen nicht wieder hochkommen zu lassen. Meine Aufmerksamkeit bekamen sie nur kurz, denn eine weitere Person erschien plötzlich. ,, Jin, das ist Katharina, deine neue Stiefschwester. Katharina, das ist Jin, dein neuer Stiefbruder.", sprach Herr Kim, bevor er mit meiner Mutter nach oben verschwand. ,, Was klotzt du denn so, Vierauge?'', vernahm ich die Stimme von Jin, welcher mich kurz gemustert hatte. Dies hatte ich aber ebenfalls getan und das erste, was mir in den Sinn gekommen war, dass er ein Fuckboy sein müsste. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Mädchen er schon gehabt hatte. Da ich keinen Streit anfangen wollte und auch keine Kraft mehr hatte, mich mit diesem Idiot auseinander zu setzten, ließ ich ihn einfach stehen. Zwar hatte es im Haus genügend Räume geben, trotzdem hatte Herr Kim für mich den Keller ausgebaut, sodass ich dort mein Reich hatte. Erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen, welches neu war. Mein Stiefvater, wie das klang, hatte alles extra neu gekauft, auch wenn ich dies nicht gewollt hatte. Jeder behauptete bestimmt, dass ich und meine Mutter uns ins gemachte Nest setzten, doch das stimmte nicht. Auch wenn es nicht so aussah, hatte ich eine menge Geld von meiner Großmutter geerbt und würde es erhalten, sobald ich volljährig war. In etwa drei Jahren wäre es soweit und dann würde ich auf der Stelle Korea wieder verlassen! Doch wie sollte ich dies mit so einen Stiefbruder aushalten, der mich statt mich zu begrüßten, gleich beleidigt. Von Aussehen her, war ich nicht hübsch, auch wenn meine Mutter das Gegenteil behauptete. Aber mal ehrlich, welche Mutter würde ihr Kind als hässlich bezeichnen? Alles an mir störte mich, vor allem, meine Brille. Mein braunes,langes Haar hatte ich immer als Dutt, selten trag ich es offen oder als Pferdeschwanz. Auch trug ich immer die gleichen Klamotten, einen schwarzen, viel zu großen Kapuzenpullover, eine schwarze Löcherjeans und zu guter Letzt meine Chucks, die ebenfalls tiefschwarz waren. Ich mochte die Farbe einfach, auch wenn sie genau genommen keine Farbe wahr. Ungelogen, ich hasste diesen Jin jetzt schon, dabei kannte ich ihn gerade Mal eine Minute, wenn es hochkam.
Einige Stunden später, wurde ich zum Essen gerufen und zögerte hinauf zu gehen. Obwohl ich noch nicht am Tisch saß, wusste ich, dass es sehr unangenehm sein wird, mit zwei völlig Fremden zu Abend zu essen. Ein Seufzen verließ meine Lippen, als ich die Treppe nach oben ging, um mich an den Esstisch zu setzen. Zu meinem Unglück, saß Jin gegenüber von mir und starrte mich böse an. Sein schwarzes Haar war perfekt gestylt, weshalb ich annahm, dass er später noch verschwinden würde. Nachdem wir uns allen, mehr oder weniger guten Appetit gewünscht hatten, aß ich nicht einmal ein Viertel meines Essens auf. Mein Magen vertrug das koreanische Essen nicht, außerdem besaß ich einen empfindlichen Magen. Niemand wusste darüber, nicht einmal meine Mutter, denn sie war kaum zu Hause, wie sollte sie es also mitbekommen. ,, Verzeiht, mir ist schlecht.'', damit erhob ich mich und ging wieder zurück in mein Zimmer. Dort angekommen, öffnete ich als Erstes das Fenster und atmete einige Male die frische Luft ein und aus, um die Übelkeit zu verringern. Wieder lag ich auf dem Bett und dachte nach, während leise Musik lief. Mein Blick wanderte zu einigen Kisten, welche noch nicht ausgepackt waren. In ihnen befand sich alles, was ich aus Deutschland besessen hatte. Meine ganze Horrorsammlung, sowie meine ganzen Bücher. Bestimmt hat sich einer der Umzugsleuten einen Rückenschaden geholt, als er sie schleppen musste. Mit einem Lächeln im Gesicht, schwang ich mich aus dem Bett, um alles endlich auszupacken. Ich hielt aber inne, als ich plötzlich ein Geräusch vernahm. Sekunden vergingen, bis ich weiter die Sachen auspackte und einräumte. Mehr als eine Stunde brauchte ich dafür, da ich wirklich sehr viel besaß und jedes den richtigen Platz brauchte. Auch stellte ich ein Bild meiner Katze auf, welche ich nicht mitnehmen konnte, sodass sie am Ende ins Tierheim musste. Tränen liefen meine Wangen hinunter, als ich wieder an sie dachte, es hatte mir das Herz zerrissen, sie abgeben zu müssen. Nur 3 Jahre und dann hätte ich sie wieder.
Wieso musste mein Vater sich nur in eine deutsche Frau verlieben!? Ich hasste sie, genauso wie ihre Tochter. Katharina, was für ein bescheuerter Name und hässlich ist sie auch noch. Gereizt zog ich an meiner Kippe und wartete auf meine Freunde, die bald kommen müssten. Wir hatten uns im Park verabredet, um zu trinken. ,, Hey Kumpel, musstest du lange auf uns warten?'', wurde ich von Namjoon gefragt und hielt mir ein Bier entgegen, welches ich sofort annahm. ,, Nein.'' ,, Ist die neue Frau deines Vaters eingezogen?'' ,, Ja und sie hat ihre hässliche Tochter mitgebracht. Aber ich habe der Brillenschlange gleich gezeigt, dass ich sie hasse.'' ,, Findest du das nicht ein wenig zu hart?'' ,, Halts Maul Jimin, du hast keine Ahnung, wie das ist.'', zischte ich den Jüngeren an, bevor ich wieder an meiner Kippe zog. Das schlimmste war, ich hatte beim Abendessen erfahren, dass ich mit der Brillenschlange drei Tage allein sein würde, da mein Vater meiner Stiefmutter Seoul zeigen möchte. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als mir ein Plan einfiel, wie ich der Kleinen das Leben zur Hölle machen konnte. ,, Mein Vater und seine neuen Alter fahren für drei Tage weg, habt ihr Lust auf eine Party?''
Zwei Tage später fand die Party statt und es floss Alkohol im Überfluss. Ich weiß zwar nicht wie Hoseok daran gekommen war, aber um ehrlich zu sein, interessierte es mich auch nicht. Gerade stand ich mit einem heißen Mädchen am Pool, als ich die Stimme meiner Stiefschwester vernahm. ,, Was ist denn hier los?'' ,, Kannst es wohl nicht sehen, Vierauge.'' ,, Dein Vater hat dir die Party bestimmt nicht erlaubt.'' ,, Willst du Petze spielen oder was?'', stellte ich die Frage, bekam aber keine Antwort von der Braunhaarigen, denn sie drehte sich einfach um. Niemand ignoriert mich unbestraft! Ich packte sie und schmiss sie in den Pool. Alle lachten, genauso wie ich, doch es verging mir, als Katharina nicht wie erwartet auftauchte. Es verging etwa eine Minute, bis Namjoon ins Wasser sprang. Als mein beste Freund hochkam, hing meine Stiefschwester in seine Arme und rührte sich nicht. Kaum war am Beckenrand angekommen, halfen Jimin und Jungkook Katharina aus dem Wasser zu heben. ,, Verdammt, jetzt tu das was!?'' ,, Was soll ich denn tun!?'' ,, Keine Ahnung, egen was!'', schrie ich Namjoon an, nachdem er die Jüngere auf die Seite gelegt hatte. Um meine Freunde und mich wurde es still, denn alle anderen hauten ab. Panik stieg in mir auf, als die Braunhaarige sich immer noch nicht bewegte. ,, Weg da ihr Idioten.'', meinte Yoongi plötzlich und kniete sich zu meiner Stiefschwester hinunter. Seine Lippen legte sich auf ihre und erst Sekunden später realisierte ich, was er da wirklich tat. Minuten vergingen, bis Katharina auf einmal anfing zu husten und sich selbstständig auf die Seite legte. Kurz darauf sah sie auf und direkt zu mir. ,, Ich kann nicht schwimmen, du Idiot!'' ,, Das wusste ich doch nicht! Selbst dran schuld, wenn du nicht schwimmen kannst.'' ,, Selbst dran schuld!? Ich wäre beinah deinetwegen verreckt, du Bastard!'', schrie sie mich an, erhob sich und rannte davon. Kurz sah ich ihr nach, da ich die Blicke meiner Freunde auf mir spürte. ,, Was?''
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich sofort an gestrigen Abend zurück. Wegen dieser Brillenschlange war die Party Scheiße gelaufen. Es ist alles ihre Schuld und das sollte sie auch wissen. Wütend stieg ich aus dem Bett, bevor ich hinunter in den Keller lief. ,, Hey Vierauge!'', schrie ich, während ich die Tür zu ihrem Zimmer aufriss. Zu meiner Verwunderung, fand ich den Raum leer vor , weshalb ich wieder nach oben ging. ,, Vierauge!'', rief ich durch das ganze Haus, doch bekam keine Antwort. Genervt klapperte ich jedes Zimmer ab, doch von meiner Stiefschwester fehlte jede Spur. Schulterzuckend begab ich mich in die Küche, um mir Frühstück zu machen. Da Ferien waren, würde ich mich später noch mit meinen Freunden treffen.
,, Wie geht es deiner Stiefschwester?'' ,, Warum interessiert dich das?'' ,, Sie wäre gestern beinah ertrunken, also?'' ,, Weiß ich doch nicht, als ich aufgestanden bin, war sie nicht da.'', erklärte ich Yoongi, während ich an meiner Kippe zog. Ich verstand nicht, warum Yoongi plötzlich Interesse an der Brillenschlange hatte. Nicht einmal, wenn sie das letzte Mädchen auf der Welt wäre, würde ich sie ficken! ,, Sie war nicht da?'' ,, Können wir aufhören, über sie zu reden!? Es ist schon schlimm genug, dass ich mit ihr zusammen wohnen muss!'' ,, Chill Jin und trink ein Bier.'', versuchte mich Hoseok zu beruhigen und holte ein Bier hinter seinen Rücken hervor. Manchmal könnte man wirklich denken, er sei ein Zauberer, so oft wie er Bier aus dem Nichts herbeizauberte. ,, Habt ihr schon gehört, es gibt heute Abend eine Party.'' ,, Geil, wo denn?'' ,, In der Nähe der Schule.'' ,, Lass uns dort hingehen.'' ,, Ohne mich.'', meinte Yoongi, was uns alle verwirrten. Normalerweise war er niemand, der eine Party verpasste. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging der Schwarzhaarige dann auch. ,, Alter, was hat der denn?'', stellte Taehyung die Frage, bekam aber von uns allen nur ein Schulterzucken.
,, SEOKJIN!'', schrie die Stimme meines Vaters, wechle mich aufweckte. Ich hatte einen Kater und hätte vielleicht bei der Party nicht so viel trinken sollten. Warte, warum war mein Vater schon zurück? Nachdem ich ein zweites und ein drittes Mal gerufen wurde, schleppte ich mich die Treppe hinunter, wo mein Vater mit seiner neuen Tussi stand. ,, Wo ist deine Stiefschwester?'' ,, Keine Ahnung, ich bin nicht ihr Babysitter. Warum seid ihr schon zurück?'', stellte ich ihnen die Frage, bekam daraufhin das Handy von meinem Vater in die Hand gedrückt. Verwirrt stellte ich fest, dass ich scheinbar ein Video abspielen sollte und tat es auch. Fuck, das war ein Video von meiner Party gewesen und ausgerechnet eins, wo man sehen konnte, wie meine Stiefschwester beinah ertrunken ist. ,, Ich frage dich nur noch einmal Seokjin. Wo ist Katharina!?'' ,, I-Ich weiß es nicht, seit der Party habe ich sie nicht mehr gesehen.'' ,, Auf dein Zimmer, sofort! Du hast für den Rest der Ferien Hausarrest!'', schrie mein Vater mich an, weshalb ich Kopfschmerzen bekam. Ganz toll, wegen dem Vierauge durfte ich den Rest meiner Ferien in meinem Zimmer verbringen. Genervt schmiss ich mich auf mein Bett und fing an mit den Anderen zu Chatten.
Jin: Mein Vater hat das Video gesehen, wo das Vierauge beinah ersoffen ist! Habe für die Ferien Hausarrest bekommen!''
Namjoon: Mist! Hat deine Stiefschwester es ihm gezeigt?
Jin: Nein, scheinbar ist sie seit der Party verschwunden! Hoffentlich ist sie verreckt!
Jimin: Also Jin! Jetzt gehst du aber zu weit!
Hoseok: Da muss ich Jimin recht geben
Jungkook: Alter, sowas hätte ich nie von dir gedacht!
Taehyung: …..
Jin: Ihr seid auf ihrer Seite!? Ihr seid meine Freunde!
Jungkook: Sagt mal, findet es ihr nicht komisch, dass Yoongi sich nicht meldet?
,, Hier, dein Tee.'' ,, Danke.'', bedankte ich mich bei Yoongi, als dieser mir eine blaue Tasse überreichte. Ich hatte es in meinem neuen Heim nicht länger ausgehalten und war abgehauen, ohne das mein Stiefbruder es bemerkte. Danach war ich durch den Park gewandert, bis Yoongi mich aufgegabelt hatte. So ganz glauben wollte ich das nicht, dass er mit Jin befreundet war, dafür war der Schwarzhaarig einfach zu nett. Mein Blick wanderte zum Handy vom Älteren, welches schon seit einige Zeit blinkte. Scheinbar hatte er eine Nachricht bekommen, sah sich diese aber meinetwegen nicht an. ,, Willst du nicht einmal an dein Handy gehen?'' ,, Nö, ist bestimmt nur der Gruppenchat, die Anderen waren gestern auf einer Party.'' ,, Und wenn es doch wichtig ist?'' ,, Ist es nicht, Kleines.'', damit wuschelte Yoongi mir durch die Haare. Das hat zur Folge, dass ich stark errötete. Nie zuvor hatte ein Junge bei mir so etwas getan. Der Schwarzhaarige setzte sich neben mich, schaltete den Fernseher ein und legte seinen Arm um mich, so als würde ich ihm gehören. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, wie nervös ich wurde, als es an der Tür klingelte. Genervt erhob sich der Ältere und verließ das Wohnzimmer. ,, Was?!'' ,, Warum gehst du nicht ans Handy!?'' ,, Hatte was Besseres zu tun, also was wollt ihr?'' ,,Suchst du mit?'' ,, Was sollte ich suchen?'' ,, Jins Stiefschwester. Er darf das Haus nicht verlassen, daher suchen wir sie.'' ,, Kommt rein.'' ,, Warum?'' ,, Fragt nicht so dumm und kommt rein!'', hörte ich Yoongi zischen und setzte mich aufrichtig hin. Keine Minute später betraten sie den Raum und Jins Freunde blieben ruckartig stehen, als sie mich erblickten. ,, What the Fuck!? Yoongi, was sucht Jins Stiefschwester hier!?'' ,, Sie übernachtet hier.'' ,, Alter, du kannst doch nicht seine Stiefschwester abschleppen!'' ,, Also, wenn ich abgeschleppt wurde, fand ich es nicht so schlimm.'' ,, Ich habe sie nicht abgeschleppt! Sie war draußen im Park herumgelaufen und ich bat ihr an, hier zu übernachten, mehr nicht. Was denkt ihr von mir!?'' ,, Also, au! Sag mal, spinnst du Kookie?!'', schrie einer den Anderen an. Sie stritten sich, während einer von ihnen auf mich zukam. ,, Geht es dir gut, Katharina? Hat Yoongi dir etwas angetan?'' ,, Mir geht es gut und nein, er hat sich gut um mich gekümmert.'' ,, Mein Name ist Namjoon. Ich denke, du solltest nach Hause.'' ,, Mein zu Hause ist Deutschland.''
Jins Sicht:
Genervt griff ich nach meinem Handy, als dieses klingelte. ,, WAS!?'' ,, Fauche mich nicht so an! Wir haben sie gefunden.'' ,, Und wo?'' ,, Nun ja...'' ,, Spuck es aus, Namjoon!'' ,, Sie war bei Yoongi.'' ,, WAS!?'', schrie ich und richtete mich dabei auf. Ich wollte und konnte es nicht glauben, dieses Vierauge war bei Yoongi! ,, Schrei doch nicht so, ich werde noch taub.'' ,, Wieso ist sie bei ihm?'' ,, Er meint, er hätte sie im Park getroffen und mit nach Hause genommen. Um ehrlich zu sein, glaubt keiner von uns das.'' ,, Willst du mir gerade sagen, dass er sie gefickt hat!?'' ,, So in etwa. Auf jeden Fall bringen wir sie jetzt zu euch, damit du vielleicht deinen Hausarrest loswirst. Bis gleich.'', damit legte mein bester Freund auf. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass sie wirklich miteinander Sex gehabt hatten. Nun ergab es Sinn, warum der Schwarzhaarige fragte, wie es meiner Stiefschwester ging. Wütend sah ich aus dem Fenster, bis ich meine Freunde und Katharina erblickte. Mein Handy schmiss ich aufs Bett, bevor ich das Zimmer verließ und mich nach unten begab. Sekunden später klingelte es schon und meine Stiefmutter, wie das klang, öffnete die Haustür. ,, Katharina!'', rief sie und zog ihre Tochter in eine Umarmung. Ich dagegen stand nur da, bis mein Vater auch erschien. ,, Hallo Mister Kim.'', begrüßten meine Freunde meinen Alten, der sie ebenfalls begrüßte. Minuten vergingen, wo meine Stiefschwester erzählte, dass sie bei Yoongi untergekommen war. Als ich mich dann verteidigen wollte, wurde ich wieder aufs Zimmer geschickt. Ich schmiss hinter mir die Tür zu, bevor ich mein Handy nahm und Yoongi anrief. ,, Was hast du mit meiner Stiefschwester gemacht!?'' ,, Gar nichts, das habe ich den Anderen auch gesagt.'' ,, Ach ja, wir wissen alle, wie oft du egen welche Weiber abschleppst!'' ,, Schrei mich nicht an. Warum regst du dich dann auf? Du hast uns selbst gesagt, dass du sie hasst. Habe auch kein Bock mehr, mit dir zu reden.'' ,, Yoongi!'', zischte ich, bemerkte aber dann, dass dieser schon aufgelegt hatte. Dass gesagte ging mir durch den Kopf und ich stellte schockiert fest, dass er recht hatte. Warum regte ich mich auf? Ich hasste Katharina und auch ihre Mutter, trotzdem verkrampfte sich mein Körper, wenn ich auch nur daran denke, dass Yoongi etwas mit meiner Stiefschwester hatte. Ohne es zu bemerken, biss ich mir die Lippe kaputt, bis ich Blut schmeckte. Einige Minuten überlegte ich, was ich nun tun sollte, als ich eine Nachricht von Namjoon bekam.
Namjoon: Alles okay?''
Jin: Nein, ich kann nicht fassen, das Yoongi mit ihr geschlafen hat!
Namjoon: Vielleicht hat er es wirklich nicht. Er sieht sehr angepisst aus, weil wir das über ihn denken und betont immer wieder, dass er sie nicht angefasst hat.
Jin: Warum hat sie dann bei ihm übernachtet!?
Namjoon: Denk doch mal nach? Deinetwegen wäre sie beinah ertrunken, Jin! Sie ist alleine und vor allem NACHTS im Park herumgelaufen, ihr hätte sonst was passieren können. Daher nehme ich an, dass Yoongi sie nur beschützen wollte.
Jin: Sie und beschützen? Warum sollte man eine Brillenschlange beschützen?
Namjoon: Man kann wirklich mit dir nicht reden
Jin: Was soll das heißen?! Jin: Namjoon?
Jin: Gehe verfickt normal an dein Handy!
Doch mein bester Freund schrieb nicht mehr zurück. Hatte ich es wirklich übertrieben?
Katharinas Sicht: ( Einige Tage später)
,, YOONGI!'', rief ich, als ich den Schwarzhaarigen erblickte. Ohne das jemand es mitbekommen hatte, hatten wir unsere Nummern ausgetauscht. Der Ältere verdrehte bloß seine Augen, nachdem ich vor ihm zum Stehen kam. ,, Schrei nicht so, Kleine.'' ,, Sorry, aber ich wollte mich bemerkbar machen.'' ,, Das hast du. Wie geht es Jin?'' ,, Er war gestern Abend nicht beim Abendessen dabei, aber meine Mutter hat ihm etwas vor seiner Zimmertüre gestellt. Warum fragst du eigentlich?'' ,, Namjoon meint, er hätte sich schon seit Tagen nicht mehr gemeldet.'' ,, Denken deine Freunde eigentlich immer noch, dass wir, naja miteinander geschlafen haben?'', stellte ich Yoongi die Frage, was diesen aber nur zum Lachen brachte. Ich fing an zu schmollen und drehte ihm den Rücken zu. ,, Sorry, aber du bist einfach zu Unschuldig. Es heißt Sex, ob wir Sex hatten.'' ,, I-Ich weiß wie das Wort heißt, aber man muss es auch nicht gleich heraus Brüllen!'' ,, Aber um deine Frage zu beantworten, ja. Liegt wohl daran, dass ich schon viele Mädchen hatte.'' ,, Bad Boy also. Warum komme ich mir gerade vor, wie in einen Anime?'' ,, Wie meinst du das?'' ,, In fast jeden Anime, bekommt die Streberin den Bad Boy ab. Schwachsinn meiner Meinung nach.'' ,, Ach wirklich?'', kaum hatte der Schwarzhaarige dies ausgesprochen, packte er mich an meiner Jacke und zog mich zu sich. Gerade als ich ihn anfauchen wollte, spürte ich ein fremdes Lippenpaar auf meinem. Vor Schock riss ich meine Augen auf, als mir bewusst wurde, dass Yoongi mich küsste. Der Kuss dauerte nur einige Sekunden, bis er ihn wieder löste. Wie ein Fisch auf dem Trockenen starrte ich ihn an, bevor ich mit voller Wucht ihm gegen das Scheinbein trat. ,, Ah fuck!'' ,, V-Vereck!'' ,, Verdammt, es war doch nur ein Kuss!'' ,, Es war mein erster Kuss du Idiot!'', schrie ich ihn an, rieb mir dabei die Wangen. ,, Oh fuck.'', kam es vom Älteren, was mich ein wenig verwirrte. Doch dann folgte ich seinen Blick und traute meine Augen nicht. Jin und seine restlichen Freunde standen einige Meter von uns entfernt da. Warte mal, hatte meine Stiefbruder nicht eigentlich Hausarrest?
Jins Sicht: Yoongi dieser Wixxer hatte meine Stiefschwester geküsst! Er hatte sie also doch gefickt und uns eiskalt angelogen. ,, Lass mich los Hoseok, ich will diesen Bastard killen!'', schrie ich, als ich gepackt wurde. Dass der Schwarzhaarige und die Brillenschlange auf uns auch noch zukamen, machte es nicht besser. ,, Ich kann nicht glauben, dass du uns belogen hast!'' ,, Reg dich ab, Namjoon. Zwischen uns ist nichts gelaufen.'' ,, Das sagst du Wixxer!'' ,, Yoongi sagt die Wahrheit und wenn du dich nicht gleich beruhigst, rufe ich deinen Vater an. Er wollte mich eben nur etwas Necken und deshalb hat er mich geküsst. Und selbst wenn wir was am Laufen hätten, was geht dich das an Jin?'', stellte mir Katharina die Frage, was mich innehalten ließ. Wenn ich so nachdachte, hatte sie recht. Was ging es mich an, wenn einer meiner Freunde was mit der Jüngeren hatte? Doch warum verkrampfte sich dann mein Herz bei den Gedanken so sehr? ,, Eins zu Null für dich Vierauge!'' ,, Wenn ihr uns dann Entschuldigt, wir wollten noch wo hin.'', damit hackte meine Stiefschwester bei Yoongi ein, bevor sie uns stehen ließen. Mit einem Schnauben riss ich mich los und richtete meine Kleidung. Ich hatte keinen Bock mehr Feiern zu gehen, sodass ich mich nach Hause begab. Namjoon begleitete mich und machte den Vorschlag, dass wir etwas zockten.
Gesagt, getan, sodass wir etwas später in meinem Zimmer an einer Konsole saßen. Hin und wieder zog ich an meiner Kippe oder trank Bier. ,, Sag mal, warum hasst du deine Stiefschwester so sehr? Ich verstehe es, das das nicht leicht für dich sein muss, aber willst du nicht, dass dein Vater wieder glücklich ist? Hast du bemerkt, wie sehr er es ist, seit dem deine Stiefmutter bei euch eingezogen ist?'' ,, Natürlich will ich, dass mein Vater glücklich ist, aber-'' ,, Aber was? Ich denke, Katharina geht es mit der Situation nicht anders. Ich meine, sie musste von Deutschland hier her ziehen und dich als Stiefbruder zu haben, ist nicht leicht.'' ,, Was soll das heißen!?'' ,, Naja, sie ist beinah deinetwegen ertrunken.'' ,, Woher sollte ich wissen, dass das Vierauge nicht schwimmen kann?'' ,, Genau deswegen. Katharina scheint kein schlechtes Mädchen zu sein, wenn Yoongi so viel Interesse an ihr zeigt. Er hat bislang nicht versucht sie zu verführen und wir reden hier von Yonngi.'', erklärte mir mein bester Freund, trank danach kurz etwas. So wie ich Namjoon kenne, wird er so lange auf mich einreden, bis ich über die Sache genau nachgedacht habe. Deutlich spürte ich seinen Blick auf mir, doch ich sah weiter auf den Bildschirm. ,, Gut, ich werde mit ihr reden.'' ,, Ohne Beleidigung?'' ,, Ohne sie zu beleidigen, zufrieden?'' ,, Etwas.'' ,, Ich hasse dich.'' ,, Und deshalb sind wir doch Freunde.''
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2019
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