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Kapitel 1

,, So ein Mist!'', meinte ich und versuchte in keine Pfütze zu treten. Es hatte plötzlich angefangen heftig zu regnen, zum Glück hatte ich meinen Regenschirm dabei. Es war das erste Mal das es in Korea regende, seit ich dort war. Mit 18 hatte ich meinen großen Traum erfüllt und war nach Korea ausgewandert. Zwar gab es am Anfang noch ein paar Probleme, die hatte ich aber recht schnell gelöst. Die Straßen waren leer, da es schon recht spät war. Ich wäre auch lieber daheim, als im Regen herum zu laufen. Ich lief gerade auf die andere Straßenseite, als mir eine Person auffiel. Sie hatte keine Jacke an und hockte auf einer Bank. Erst als ich näher heran lief, erkannte ich das es ein Junge war. Was machte er dann so spät und vor allem bei so ein Wetter draußen? Erst als ich meinen Regenschirm über ihn hielt, bemerkte er mich. ,, Stehen sie auf, es ist nicht gut bei so einen Wetter draußen zu sein. Vor allem wenn man so gekleidet ist wie sie. Kommen sie mit, meine Wohnung ist gleich um die Ecke, da können sie sich erst mal aufwärmen.'', bot ich ihm an und bekam nur ein schwaches Nicken.

,, Hier wohne ich.'', meinte ich zu ihm und schloss meine Haustür auf. Er nickte nur und folgte mir ins Wohnzimmer. Erst als ich das Licht anschaltete, erkannte ich wen ich da mitgenommen hatte. Mir fehlte die Sprache, als ich Taemin aus SHINee erkannte. ,, Möchten sie einen Tee oder einen Kakao haben?'' ,, Einen Kakao bitte.'' ,, Kommt sofort.'', meinte ich lächelt und begab mich in die Küche. 2 Minuten später hielt er auch schon die warme Tasse in der Hand. ,, Ich habe hier für sie Kleidung, sie ist mir viel zu groß, also müssten sie da rein passen.'', und damit überreichte ich ihm einen Stapel. Es waren nur Jungsklamotten, da ich gerne in langen T-shirt oder Pullover schlafe. ,, Sie können auch duschen gehen, wenn sie wollen. Mein Bad ist gleich rechts, neben meinen Schlafzimmer.'' ,, Danke.'' ,, Nichts zu danken.''

Solang Taemin duschen ging, überlegte ich warum er wohl draußen war? Egen etwas muss vorgefallen sein, immerhin war er so sehr in Gedanken. ,, Sie können hier schlafen, wenn sie wollen. Ich heiße übrigens Sayaka.'' ,, Warum sind sie so nett zu mir?'' ,, Warum sollte ich es denn nicht sein? Zwar weiß ich, das sie Taemin aus SHINee sind, aber das hat nichts zu sagen. Ich helfe gerne Menschen.'' ,, Sayaka? Sie kommen aus Japan?'' ,, Ja, ich wohne erst seit zwei Wochen hier. Es war schon immer mein Traum nach Korea auszuwandern.'', meinte ich und setzte mich mit Taemin auf die Couch. ,, Aber sagen sie mal, warum waren sie bei so einen Wetter draußen?'' ,, Ich habe mich mit Minoh gestritten.'' ,, Das muss aber ein heftiger Streit gewesen sein, wenn sie bei so einen Wetter raus gegangen sind.'' ,, Als ich ging, hat es auch noch nicht geregnet.'', hörte ich ihn sagen und dachte nach. Das hieße aber er müsste schon seit Stunden dort gesessen haben. ,, Wollen sie mir erzählen, um was es ging? Sie müssen nicht, aber es hilft wenn man darüber redet.'', meinte ich zu ihm und wartete auf seine Antwort. Er deckte sich zu und fing dann an zu reden. ,, Es war mitten im Training, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren und habe dauernd die Schritte verpatzt. Minoh meinte wir sollten eine Pause machen und das er mit mir reden wollte. Ich hatte darauf keine Lust, da ich genau wusste, was kommen würde. Er fragte was los sei und ich meinte nur das das ich mich nicht konzentrieren könnte. Darauf hin meinte er das ich mich seit Wochen nicht mehr konzentrieren konnte und ich sollte es gefälligst mal hinbekommen. Zum Schluss meinte er, das ich mich doch einfach mal ficken lassen soll, ich bin darauf hin abgehauen.'' ,, Und warum? Da steckt doch mehr dahinter, habe ich recht.'', meinte ich und sah wie er schluckte. ,, Ich bin verliebt.'' ,, Warum sagst du es ihr nicht?'' ,, E-Es ist keine sie.'', flüsterte er so leise wie möglich, aber ich verstand es trotzdem. ,, Okay, damit habe ich zwar nicht gerechnet, aber es macht mir jetzt auch nichts aus.'' ,, Sie finden sowas nicht abstoßend?!'' ,, Warum sollte es abstoßend sein? Okay, sie lieben einen Mann, ja und? Man kann sich nicht aussuchen ihn wenn man sich verliebt. Wer ist eigentlich der Glücklicher, der ihr Herz besitzt?'' ,, M-Minho.'', meinte er und ich nickte nur. Darum war er also davon gerannt, Minhos Worte hatten ihn verletzt. 

,, Du kannst so lange hier bleiben, wie du willst. Brauchst du noch etwas?'' ,, Nein, danke.'' ,, Gute Nacht Taemin.'' ,, Gute Nacht Sayaka.''

Am nächsten Morgen war ich früher wach als Taemin und machte deshalb das Frühstück. Sonst frühstückte ich nie, aber für ihn machte ich eine Ausnahme. Also besorgte ich schnell Brötchen beim Bäcker, als ich zurück kam war Taemin schon wach. ,, Guten Morgen, ich habe Brötchen besorgt.'', meinte ich und hob die Tüte hoch. ,, Komm wir frühstücken.'' ,, Ja!'', und damit rannte Taemin schon in die Küche, wo ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen sich befand. ,, Willst du einen Kakao haben?'' ,, Ja, gerne.'' ,, Warum oder kalt?'' ,, Kalt.'' ,, Okay. Du Tae? Ich will nicht unhöflich sein, aber wann willst du zu den Anderen zurück? Sie machen sich bestimmt sorgen um dich.'' ,, Kann ich bitte erst Mal bei dir bleiben?'' ,, Ja klar, aber rufe bitte deine Eltern an, damit sie sich keine Sorgen machen müssen.'' ,, Mach ich!'', meinte er und biss in sein Brötchen. Nachdem wir gefrühstückt hatten, redeten wir aber alles mögliche. So musste es auch kommen, das wir zum Thema Minho kamen. ,, Wissen sie, das du Homosexuell bist?'' ,, Nein, niemand außer dir weiß es. Ich habe es nicht einmal meinen Eltern gesagt, ich habe Angst wie sie drauf reagieren.'' ,, Das kann ich gut verstehen, aber sie sind deine Eltern und sie werden es verstehen. Soll ich dich begleiten, wenn du es ihnen sagst?'', fragte ich und lächelte ihn an. ,, Das würdest du tun!?'' ,, Ja klar.'' ,, Danke Sayaka!'', rief er und umarmte mich stürmisch. Auch wenn wir uns nicht einmal einen Tag kannten, waren ich und Tae gute Freunde.

Am selben Tag hatten wir uns auf den Weg zu seinen Eltern gemacht. Und ich hatte recht, seine Eltern waren zwar im ersten Moment geschockt, trotzdem liebten sie ihn. ,, Und war es schlimm?'' ,, Nein.'' ,, Siehste, was willst du nun tun?'' ,, Ich trete aus SHINee aus.'', und damit schluckte ich mich an meinen Kakao. ,, Bitte was!? Tae, das ist doch nicht dein ernst!?'' ,, Doch, ich kann nicht zurück. Es tut einfach zu sehr weh ihn jeden Tag zu sehen.'' ,, Oh je Tae, das wird ein Schock für eure Fans werden, aber es ist deine Entscheidung und ich werde dabei hinter dir stehen.'' ,, Danke Saya, du bist die Beste.''

Drei Tage später hielt ich eine Zeitung in der Hand und wie erwartet, war Taemins Austritt auf der Titelseite. ,, Aus unbekannten Gründen hat der Maknae von SHINee die Band verlassen. Die Fans sind schockiert und alle Termine wurden abgesagt. Wo Taemin sich zur Zeit aufhält wissen nur seine Eltern. Als wir die anderen Mitglieder auf den Austritt angesprochen hatten, bekamen wir keine Antwort.'', las ich vor und legte die Zeitung zur Seite. ,, Da hast du aber einen Stein ins Rollen gebracht Tae.'' ,, Habe ich?'' ,, Ja!'', und damit schlug ich ihn mit der Zeitung. ,, Au, für was war das denn?'', fragte er mich und hielt sich den Kopf. ,, Gib mir mal dein Handy, deine Eltern haben doch deine Sachen abgeholt.'' ,, was hast du vor?'', fragte er mich und gab mir sein Handy. ,, Ich rufe SHINee an, das habe ich vor.'' ,, Was!? Warum willst du sie anrufen?!'' ,, Weil ich ihnen meine Meinung sagen möchte, darum. Du kannst es mir eh nicht mehr raus reden.'', und damit ging ich in ein anderes Zimmer und wählte die Nummer von Key. ,, Taemin! Warum hast du uns verlassen!?'' ,, Hallo, hier ist nicht Taemin. Ich heiße Sayaka und Tae lebt zur Zeit bei mir. Eigentlich wollte ich euch nur sagen das es ihm gut geht. Wünsche euch noch einen schönen Tag~'', säuselte ich zum Schluss und legte auf. Wie gerne hätte ich ihre Gesichter nach meinen Anruf gesehen. 

,, Du Tae, du bist schon seit einen Monat bei mir.'' ,, Ich weiß, ich sollte langsam verschwinden.'' ,, Das meinte ich nicht damit, du kannst so lange bleiben wie du willst. Der Vermieter hat nichts dagegen, ich habe schon mit ihm gesprochen.'', meinte ich nur und lächelte ihn sanft an. ,, Wirklich, vielen Dank.'' ,, Eigentlich wollte ich was mit dir besprechen. Du solltest dich mit den Anderen aussprechen.'', meinte ich und sah wie er mich geschockt ansah. ,, D-Das kann ich nicht!'' ,, Tae, du frisst das in dich hinein und du kannst eh nichts mehr unternehmen. Ich habe sie angerufen und für morgen hier her bestellt. Du wirst schon hier bleiben, haben wir uns verstanden Tae? Bitte verstehe, ich will dir nur damit helfen.''

Am nächsten Morgen weckte mich das Klingeln der Haustüre. Als ich auf meinen Wecker sah, dachte ich das ich spinne. Halb Sieben in der Früh, wer wagt es mich so früh schon zu wecken. Schnell stand ich auf und spazierte zur Haustür. ,, Ich komme ja schon!'', rief ich und machte nur in Unterwäsche die Tür auf. So schlief ich immer und da Taemin Schwul war, hatte er nichts dagegen. Hätte ich mir aber lieber noch etwas angezogen, denn der Rest von SHINee stand vor der Tür. ,, Wartet, ich wecke Tae auf. Geht doch schon mal ins Wohnzimmer.'', meinte ich und ließ sie rein. ,, Tae, steh aus!'', rief ich und öffnete wieder die Türe meines Schlafzimmers. ,, Ich will nicht.'' ,, Wir sind nicht bei wünsch dir was, also steh auf. Die Anderen warten schon auf uns.'', meinte ich nur und holte eine Hose und ein Shirt aus meinen Schrank.

Nachdem wir uns angezogen hatten, schleifte ich Tae ins Wohnzimmer. ,, Ich mache uns mal Tee und du redest mit ihnen.'', sprach ich und begab mich in die Küche. Keine fünf Minuten später kam ich mit Tassen und Tee zurück. Es hatte noch keine etwas gesagt, was mich dazu veranlasste einzugreifen. ,, Tae, erzähle ihnen warum du ausgestiegen bist.'' ,, I-Ich.....'', fing er an, brach aber wieder ab. ,, Herr Gott, dann übernehme ich es für dich. Taemin ist Homosexuell.'' ,, BITTE WAS!?'', riefen die Anderen geschockt und sahen Tae an. Dieser war errötet und war näher an mir gerutscht, ich konnte ihn verstehen. ,, Taemin ist das wahr!?'', wurde er von Key gefragt und nickte nur. Ich merkte wie sehr unangenehm war und griff ein. ,,Tae geh doch bitte ins Schlafzimmer, ich regel das schon für dich.'', meinte ich nur und worauf hin er sofort die Flucht ergriff. ,, Sagt nur was ihr sagen wollt.'' ,, Warum hat er uns es nicht erzählt?'', fragte Onew mich und war bedrückt. ,, Er hatte Angst wie ihr reagieren würdet. Eins kann ich sagen Minho hat mit seinen Kommentaren ganz schon dabei zugetragen.'', meinte ich nur und in Minhos Richtung. Er hatte noch immer nichts gesagt, was mich ein wenig überraschte. ,, Er Taemin die ganze Zeit bei dir?'' ,, Ja, seit ich ihn auf der Straße im Regen aufgesammelt hatte. Es ist noch recht früh und ich möchte noch etwas schlafen. Wert ihr also so freundlich und würdet gehen?'' ,, Ja.''

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Tag der Veröffentlichung: 29.11.2015

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