Kapitel 1: Flammen des Wahnsinns
Es war ein trüber Morgen, die Sonne kämpfte sich wie ein verkatertes Glühwürmchen durch die bleigrauen Wolken. Die Stadt schlief noch, nichts ahnend, dass irgendwo am Rand der Zivilisation—zwischen einem Discount-Zoo und dem besten mittelmäßigen Imbiss der Region—das Sägewerk „Holz & Horst“ lichterloh brannte.
Auf einem wackeligen Aussichtsturm aus gestohlenen Baugerüsten stand Funkenbrandtronator, in seiner rot-orange leuchtenden Rüstung, beide Hände stolz zu Flammenfäusten geballt.
„BWAHAHA!“ rief er in den Himmel. „Schaut her, Welt! Ich habe ein holzverarbeitendes Gewerbe GEÄSCHERT!“
Dramatische Musik spielte. Nicht wirklich, aber er summte sie sich selbst. Plötzlich – ein eisiger Windstoß. Die Flammen zuckten. Eine Schneeflocke landete auf seiner Schulter. Dann eine zweite. Dann ein Eiszapfen. In Zigarettenform. Glacius Blitzheld trat aus dem Nebel und blies langsam einen Hauch kalten Dampf aus.
„War das nötig?“ fragte er.
„Es war... künstlerisch!“ fauchte Funkenbrandtronator.
„Du hast einen Holzstapel beleidigt und ihn dann angezündet.“
„GENAU!“
Glacius seufzte, schnippte mit dem Finger und eine eisige Welle schoss nach vorne und löschte das Sägewerk wie eine müde Hausfrau eine Duftkerze.
Funkenbrandtronator starrte auf die dampfenden Holzreste. Sein Gesicht zuckte zwischen Wut, Enttäuschung und einem leichten Jucken unter dem Helm.
„Du hast meine Flammen... beleidigt.“, donnerte Funkenbranndnator.
„Du hast einen Baum geschlagen, Funki.“, meinte Glacius gelassen.
„ES WAR SYMBOLISCH! Für... für... die brennende Leidenschaft meines Chaosplans!“
Glacius betrachtete den dampfenden Trümmerhaufen, dann Funkenbrandtronator. Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch.
„Du hast keinen Plan, oder?“, fragte er locker.
Funkenbrandtronator zog ein zusammengetackertes Blatt Papier aus seinem Gürtel. Darauf stand mit rotem Filzstift:
“1. Sägewerk anzünden
2. ???
3. Held nerven
4. Weltherrschaft!“
Er faltete es wieder zusammen. „Es ist... ein Entwurf.“, meinte Funkenbrandtnator und zuckte unbeholfen die Schultern, wie ein Schüler der absichtlich vergessen hatte die Hausaufgaben zu machen. Glacius schüttelte den Kopf. „Ich bin nur hergekommen, weil ich Langeweile hatte.“
Ein Moment der Stille. Dann flackerte in Funkenbrandtronators Augen die nächste glorreiche Idee.
„Was, wenn ich... den Ententeich anzünde?!“, fragte Funkenbrandtnator gelassen wie jemand der nur nach dem Weg gefragt hatte.
Glacius' Blick wurde eiskalt. „Nicht den Ententeich. Da schwimmen meine... Meditationsvögel.“
„Dann ist es jetzt... KRIEG!“ brüllte Funkenbrandtronator und zündete sich versehentlich die linke Schulter an. Es war nicht schwer zu erkennen das Funkenbrandtnator so helle war, wie eine Kerze ohne Docht.
Kapitel 2: Die Schlacht am Quack
Der Ententeich lag friedlich da, ein kleines Paradies im städtischen Irrsinn. Das Wasser glitzerte eisblau, Libellen summten, und auf der spiegelglatten Oberfläche schaukelten bunt lackierte Badeenten in Reih und Glied. Sie waren nummeriert, bemalt, manche sogar mit Namen versehen. In der Mitte: eine stolze Ente, blau mit roten Streifen. Ihr Name: Captain Quack.
Glacius Blitzheld stand am Ufer, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, eine einzelne Träne aus gefrorenem Männlichkeitsnebel in seinem Auge. „Sie ist mein Fels. Mein Ruhepol. Mein emotionales Backup.“, murmelte er zu sich selnst.
„Oh, die mit den Rennstreifen?“ rief eine Stimme von oben. Funkenbrandtronator schwebte über dem Teich auf einer selbstgebauten Drohne, die klang wie ein verstopfter Staubsauger. Er hielt eine Fackel. Eine große. Sehr unnötig große.
„LASS SIE IN RUHE!“ rief Glacius.
„ZU SPÄT! FUNKEN-FACKEL-FEUERBALL!“
Mit dramatischer Geste schleuderte Funkenbrandtronator die Fackel auf Captain Quack. Sie fing sofort Feuer. Zwei Sekunden später brannte der gesamte Teich. Physik war kurz zu Besuch, las das Buch – und ging wieder.
Glacius starrte in die flammenden Wellen. Die anderen Enten kreisten wild, manche schmolzen, andere schienen das Feuer aus Prinzip zu ignorieren. „DU... HAST... SIE... GEGRILLT!“ flüsterte Glacius, während um ihn herum Eis kristallisierend aufplatzte.
Funkenbrandtronator grinste. „Ich nenne es: gebackenes Geflügel!“
Ein eisiger Wind erhob sich. Die Temperatur fiel schneller als Funkenbrandtronators IQ in der siebten Klasse. Ein gellender Sirenenton durchbrach die dramatische Stille.
Mit quietschenden Reifen bog ein altmodisches Feuerwehrauto um die Ecke, das eher aussah wie eine Mischung aus Oldtimer und Waffelstand. Eine Leiter fuhr sich ruckartig aus – gefolgt von einem Mann in gelber Montur, dessen Helm schief saß und dessen Kaffee dampfte, obwohl es 3°C im Schatten hatte.
Hauptbrandmeister Norbert Nebel, 54 Jahre alt, 38 davon im aktiven Dienst, parkte quer, im Park stieg aus – und sah sofort: Das war kein gewöhnlicher Einsatz. Mal wieder.
Er trat an den brennenden Teich heran, schlürfte einen Schluck Kaffee, sah zu Glacius, dann zu Funkenbrandtronator, dann zu Captain Quack, die in einem kleinen Flammenmeer in Würde unterging. Er seufzte. Laut. „Jungs... ernsthaft? Ein Teich? Ein. Teich.“
Funkenbrandtronator zeigte stolz auf das brennende Wasser. „Ich nenne es: Aquatische Infernalität!“
„Du hast Benzin reingeschüttet, du Witzfigur!“ fauchte Norbert. „Ich hab’s gesehen. Der Kanister liegt da hinten noch, beschriftet mit `Feuerteich Deluxe‘ in Glitzer-Schrift!“
Glacius, das Gesicht inzwischen ein einziger Frostwirbel, versuchte zu erklären: „Er hat meine Ente angezündet, Norbert! Captain Quack.“
Norbert starrte ihn an. „Ihr seid... Superwesen. Ihr könnt fliegen, frieren, fackeln – und DAS ist euer Level an Konfliktlösung?!“
Beide schwiegen. Funkenbrandtronator versuchte kurz, so zu tun, als würde er in einem sehr wichtigen Notizbuch etwas notieren.
Norbert drehte sich um, griff zum Feuerwehrschlauch – und spritzte beide kurzerhand von Kopf bis Fuß nass. „Ab jetzt gibt’s Hausverbot für beide im Entenpark!“, verkündete er genervt.
Zehn Minuten später.
Das örtliche Seniorenheim „Zur fröhlichen Hüfte“ war friedlich wie immer. Ein paar Bewohner spielten Schach mit nur noch sieben Figuren, ein anderer unterhielt sich seit 2007 mit einer Topfpflanze, die einmal wie Marlene Dietrich aussah. Am Eingang stand Klaus-Karl-Dieter, Altenpfleger, 38 Jahre jung, seit 6 Uhr wach, seit 6:15 innerlich gebrochen. Er starrte mit leerem Blick auf die beiden Gestalten, die eben aus einem Taxi sprangen.
Glacius Blitzheld wirkte plötzlich ganz harmlos, während er ein neues Eisstäbchen anzündete – mit einem Blick, der Funkenbrandtronator signalisierte: Du. Sagst. Kein. Wort.
Funkenbrandtronator trug unter seinem glimmenden Umhang eine Tasche, aus der die Ecke eines Plans mit dem Titel "Alte Leute elektrisieren – Pilotprojekt?" hervorlugte.
Dieter nahm einen tiefen Atemzug. Dann sagte er mit der Kraft von 17 geplatzten Nachtschichten: „Ich wünschte... Intelligenz wäre eine eurer Fähigkeiten.“
Funkenbrandtronator runzelte die Stirn. „Das ist beleidigend. Ich habe drei YouTube-Zertifikate in Thermodynamik.“
Glacius nickte. „Und ich... kann Origami mit Eis.“
Dieter schloss die Augen. „...und ich hab letzte Woche meine Berufung in einem Joghurtbecher ertränkt.“
Im Hintergrund hörte man plötzlich ein WUMM!
Ein Fenster des Heims ging auf – es quoll Rauch heraus.
Funkenbrandtronator sah unschuldig drein.
„Ich... wollte nur den Kamin romantisch aktivieren. Für die Dame in Zimmer 12. Die hat so charmant gepfiffen.“
„Das war das Sauerstofflager“, sagte Dieter tonlos.
Dieter starrte auf die Rauchsäule, die aus dem Sauerstofflager aufstieg, während Funkenbrandtronator versuchte, mit einem Lufterfrischer in Herzform das Feuer zu "neutralisieren".
Glacius Blitzheld schob seufzend ein Stück Eis unter die Tür. „Ich hab's abgedichtet, glaub ich. Es müsste nur noch aufhören zu brennen.“
Funkenbrandtronator zückte ein Stromkabel. „Ich könnte es schocken, dann...“
„NEIN.“ rief Dieter mit einer Stimme, die mehr aus Seele als aus Hals kam.
Langsam zog er sein Handy aus der Tasche, öffnete eine Jobbörse-App, scrollte... stoppte kurz bei „Tierpark Paderborn – Bewerber gesucht für Papageien-Therapie“... er nickte. „Ich glaub, ich bin bereit.“
„Du willst kündigen, weil ich aus Versehen ein Sauerstofflager entflammt hab?“ fragte Funkenbrandtronator empört.
Dieter drehte sich um. „Nein. Ich will kündigen, weil ihr zwei die Energie von fünf geschälten Orangen und die Reife von gammeligen Bananen habt.“
Dann – plötzlich – ein weiteres Fenster öffnet sich. Eine kratzige, fast rauchige Stimme ertönt: „WAS IST HIER FÜR'N AUFRUHR?!“
Aus dem Fenster schaut Oma Knolle, 89 Jahre alt, frühere Zirkusartistin, Spionin (angeblich), und die inoffizielle Chefin des Seniorenheims. Ihre Lockenwickler glühen leicht – im wahrsten Sinne. In ihrer Hand: ein glitzernder Gehstock mit einem Knopf, auf dem „NICHT DRÜCKEN“ steht.
„Ich rieche Chaos... und geschmolzene Badeenten.“, verkündete sie genervt.
Funkenbrandtronator winkt verlegen. „Hallo... Frau Knolle...“
„Ich hab euch im Fernsehen gesehen. Damals, als ihr den Kindergarten mit Lavendelnebel geflutet habt. Schande. Kinder sollen nach Sand und Schlamm riechen, nicht nach Spa!“
Sie drückte auf ihren Stock. Ein plötzlicher, rosa Blitz zuckte durchs Fenster – und rasiert Funkenbrandtronator die Augenbrauen weg. Glacius hält sich lachend den Bauch. Dieter murmelt: „Ich hab gekündigt. Ich bin gar nicht mal mehr hier.“
Oma Knolle stützt sich auf ihren glitzernden Superstock und funkelt Glacius an.
„Du frierst, ich dampfe. Zusammen sind wir... der Thermoschock!“
Glacius blinzelte. „Ich... liebe das. Bin dabei.“
Dann flüsterte er: „Aber wir müssen noch die Ente rächen.“
Oma Knolle nickte. „Ich hab noch ein paar selbstgebaute Quackdrohnen im Keller.“
Währenddessen stapfte Dieter Richtung Ausgang –Kündigung handgeschrieben auf einer alten Serviette.
„Stopp!“ rief Funkenbrandtronator und stellte sich ihm in den Weg.
„Was. Jetzt.“, fragte Dieter resigniert.
„Du... wirst mein Sidekick.“, verkündete Funkenbrandtnator.
Dieter starrte. „Ich... nein?!“
„Zu spät!“ Funkenbrandtronator zog ein T-Shirt aus seiner Tasche. Darauf stand in grellen Lettern: „Schockboy – Sidekick des Schreckens“.
„Ich hab’s schon in deiner Größe drucken lassen.“
„Ich trage M.“
„Ich weiß.“. Dieter fluchte leise.
Funkenbrandtronator legte ihm einen Umhang um, der offensichtlich aus einem Vorhang aus Zimmer 3 gebastelt war. „Unser erstes Ziel: Die Eisoma und der Frosthipster. Sie haben... mein Feuer beleidigt.“
Parallel, im „geheimen“ Trainingskeller unter dem Seniorenheim: Oma Knolle zeigt Glacius eine Wand voller Waffen, die aussehen wie das Ergebnis eines Bastelwettbewerbs zwischen Grundschulkindern und paranoiden Rentnern.
„Hier – der Haarspraywerfer 2000, die Rollator-Rakete, und mein persönlicher Favorit: die Quack-Kanone. Schießt wütende Badeenten mit 300 km/h.“
Glacius war sichtlich beeindruckt. „Das ist... wunderschön.“
„Wir sind bereit. Für Krieg. Und schlechte Frisuren“, meinte Frau Knolle stolz.
Kapitel 3 Liebe in Flammen, Wasser Panik
Dieter – sorry, Schockboy – stand ratlos in der Vorhalle des Wasserwerks, die seltsam romantisch beleuchtet war. Funkenbrandtronator hatte überall Lichterketten aufgehängt. Herzchen aus Aluminiumfolie baumelten von der Decke. „Warum... das hier?“ fragte Schockboy.
Funkenbrandtronator warf sich dramatisch in Pose.
„Man muss das Böse zelebrieren, Dieter! Stilvoll! Romantisch! Mit einem Hauch Dekadenz!“
Er zündete eine Kerze an. Die Kerze explodierte in einem Mini-Feuerball.
„Das ist mein Flammenherz 3000 – patent aus Moldawien.“
Shockboy: „Wir sind in einem Wasserwerk... du backst gerade im Feindgebiet.“
Funkenbrandtnator: „NEIN! Ich gestehe dem Wasser meine Dominanz! Mit Flammen der Leidenschaft!“
Schockboy checkte kurz seine Papageien-Job-App.
Gleichzeitig, im seniorischen Hauptquartier: Glacius Blitzheld und Oma Knolle – nun vollständig umbenannt in Hardry – die rasende Rentnerin – saßen vor einem Laptop. Ein Livestream zeigte Funkenbrandtronator, wie er mit einer Fackel auf eine Sprinkleranlage zielte.
„Er... zündet gerade das Wasserwerk an?“ fragte Glacius.
„Offensichtlich hat er nie Sims gespielt“, brummte Hardry.
Sie schlug mit der Faust auf ihren glitzernden Superstock. „Das war's! Ich war früher Teil der Notfallbratpfannenbrigade – ich weiß, wie man brennende Gebäude kompostiert!“
Glacius sah sie bewundernd an. „Du bist die Oma, die ich nie hatte. Meine war ein Roboter.“
Draußen am Wasserwerk: Funkenbrandtronator stand stolz vor einem leuchtenden Wasserbecken.
„Lichter. Wärme. Knistern. Es ist wie ein Liebesbrief an das Element, das mich am meisten hasst.“
Dieter seufzte. „Du hast gerade das gesamte Trinkwassersystem mit Glitzer und Benzin versaut?“
Funkenbrandtronator grinst. „Romantik kostet eben.“
In dem Moment krachte ein mit Haarspray-Turbinen getunter Rollator durch die Wand. Darauf: Hardry. Hinter ihr: Glacius, auf einem Eiszapfen-Surfbrett. „DAS WAR MEIN LETZTES WASSER ZUM TEEKOCHEN!“ brüllte Hardry.
Glacius nickte. „Und du hast... meine Ente vergessen.“
Kapitel 4: Glacius vs. Funkenbrandtronator – Die Psycho-Schmelze
Die Luft flirrte vor Hitze und Kälte zugleich. Auf dem Dach des Wasserwerks standen sich zwei Silhouetten gegenüber: Links: Glacius Blitzheld, umgeben von kreisenden Schneeflocken, die flüsterten wie beleidigte Teenager.
Rechts: Funkenbrandtronator, mit lodernden Schultern, die bei jedem Schritt knisterten wie Chips in einer Mikrowelle. „Du hast den Teich verbrannt, meine Ente gegrillt und dann... dann hast du Wasser beleidigt?!“
„Das Wasser hat angefangen!“ rief Funkenbrandtronator, während er mit einer Flamme in Herzform herumwedelte. „Ich habe Gefühle, Glacius!“
„Du hast Benzin mit Glitzer vermischt und es Liebe genannt.“, konterte Glacius Blitzheld fassungslos. „Kunst kennt keine Moral!“
Und dann – brach es los. Funkenbrandtronator feuerte einen Feuerball in Form eines Herzens. Glacius parierte ihn mit einem gefrorenen Schneeflocken-Shuriken. Ein anderer Feuerball kam – Glacius fing ihn mit einem Eis-Schild in Form einer Ente.
„Das ist für Captain Quack!“ schrie er, während der Schild zerbarst.
Der Kampf war mehr Ausdruckstanz als ein logisches Gefecht. Funkenbrandtronator schwebte plötzlich auf einem glühenden Waffeleisen. Glacius warf mit gefrorenen Teebeuteln. Beide schrien nicht mehr Wörter, sondern Emotionen.
Glacius: „ENTTÄUSCHUNG!“
Funkenbrandtnator: „VERLASSENE BRIEFMARKENSAMMLUNG!“
Glacius: „BÜGELFREIE LIEBE!“
Zeitgleich unten im Keller des Wasserwerks: Shockboy und Hardry saßen auf zwei umgedrehten Farbeimern.
„Ich hab früher Sockenpuppen gebaut“, erzählte Hardry.
„Ich hab früher in der Mikrowelle geschlafen“, antwortete Shockboy.
„Sockenpuppen sind unterschätzt“, sagte Hardry.
„Wenn du lang genug reinschaust, schauen sie zurück“, flüsterte Shockboy.
Bing! Shockboys Handy vibrierte. Eine Mail von Tierpark Paderborn.
Betreff: Ihre Bewerbung
Text: > „Sehr geehrter Herr Dieter, leider können wir Sie nicht einstellen. Die Papageien haben sich kollektiv in Phönixe verwandelt. Wir stehen momentan unter Feuer. Bitte bewerben Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt.“
Shockboy schloss die Augen. „Ich glaube... das Universum will, dass ich hier bin.“
Hardry nickte. „Oder es hasst dich. Beides ist wahrscheinlich.“
Kapitel 5: Die Rückkehr des Captain Quack
Der Himmel über dem Wasserwerk verdunkelte sich plötzlich. Kein Gewitter. Kein Rauch. Nein... es war Respekt. Aus dem Teich. Dem völlig verkohlten, physikalisch beleidigten Ententeich. Steigt. Er. Captain Quack.
Er war nun halb Plastik, halb Rache. Seine Streifen leuchten. Seine Pupillen lodern in himmlischem Blau-Rot. Jeder seiner Schritte quietscht dramatisch. Quieeetsch. Quieeetsch.
Glacius fällt auf die Knie. „Ich dachte, du wärst verloren...“
Captain Quack nickt ernst. „Ich war nie weg. Ich war... im Schlamm des Schicksals.“
Er hebt einen Flügel, aus dem eine kleine, perfekt geformte Eislanze hervorschießt. Funkenbrandtronator taumelt zurück.
„Was zur Hölle ist das?! Das ist eine ENTE!“
„Das ist dein Karma auf zwei Schwimmern“, ruft Glacius, während sie synchron angreifen – Captain Quack dreht sich in der Luft und schleudert Eisschimmernde Entenwut.
Unten bei Team Katastrophe: Shockboy liest die Mail nochmal. Dann steht er auf.
Shockboy: „Weißt du was, Hardry?“
Hardry: „Was, Schocki?“
Shockboy: „Ich werd jetzt pflegen. Aber... mit Gewalt.“
Er schnallt sich ein Improvisiertes Katheter-Katapult auf den Rücken. In der Hand: ein Desinfektionsspray mit Chili-Boost.
Er tritt durch das Haupttor, ruft: „PFLEGE IST KEIN BERUF – ES IST EIN KAMPFSPORT!“
Hardry hinter ihm, bereit mit dem Thermobecher-Katana. „Los, Jungchen. Zeig ihnen, wie man Betten bezieht – mit Fäusten!“
Oben tobt der Elementarschlacht-Wahnsinn. Glacius reitet auf einem Eiswal, Captain Quack fliegt im Looping-Angriff. Funkenbrandtronator kontert mit dem Flammen-Tango. Dann – BOOM – Shockboy stürmt rein, wirft ein Kissen mit chirurgischer Präzision in Glacius' Gesicht.
„WAS?!“. Schrie Glacius fassungslos.
„Das ist für 7 Jahre Nachtdienst!“, rief Shockboy wie ein Angestellter der seit sieben Jahre nicht bezahlt worden war. Dann feuert er eine Windelgranate in Richtung Captain Quack – der sie ausweicht, sie explodiert und der Luft ein angenehmer Lavendelduft entströmt.
„Er benutzt... geruchsneutrale Kriegsführung...“ flüstert Glacius.
Kapitel 6: Pflegekrieg & Stempelkrieg – Die ultimative Eskalation
Der Kampf tobt. Captain Quack pfeift durch die Luft, Glacius wirft Frostbälle mit der Eleganz eines tiefgefrorenen Ballettmeisters. Funkenbrandtronator schleudert Flammenspiralen, während Shockboy mit einer Bettpfanne als Schild durch die Reihen tänzelt.
„Das ist für Frau Hannelore, die 2017 ihre Suppe auf mich geworfen hat!“ ruft Shockboy und schleudert eine geriatrische Granate in Form eines Kirschkernkissens.
„PFLICHTRUF DER PFLEGE!“ brüllt er.
„Das klingt wie ein schlechter ARD-Film!“ ruft Glacius zurück.
Plötzlich – die Welt hält den Atem an. Die Erde bebt leicht.
Ein Lichtstrahl spaltet das Dach. Und durch diesen Lichtstrahl fliegt…
Herr Protokollus, der fliegende Sozialarbeiter. Anzug. Brille. Cape aus gescannten ungültigen Dienstplänen. In der Hand: ein schwebender Laser-Stempel, der unaufhaltsam alles formalisiert!
„Achtung!“ ruft Captain Quack. „Der stempelt dich ins Burnout!“
Herr Protokollus landet in der Mitte. „Dieser Einsatz... ist NICHT genehmigt.“
STAMPF! Ein naher Hydrant wird sofort als „überbelastet“ markiert.
STAMPF! Ein Flammenball wird mit „Verstoß gegen Brandschutzverordnung §17“ zertifiziert und verschwindet.
STAMPF! Captain Quack wird als „nicht zugelassenes Therapietier“ eingestuft.
Funkenbrandtronator weicht zurück. „Er ist mächtiger als erwartet.“
Shockboy tritt nach vorne. „Ich hab... Dienstpläne geführt. Ich hab Schichten getauscht. Ich bin bereit.“
Hardry ruft: „Los, Dieter! Zeig ihm den Pflegebericht der Apokalypse!“
Shockboy greift zu seinem Notizbuch, das seit 8 Jahren jede Überstunde dokumentiert. Er schlägt es auf. Die Seiten flattern. Eine Aura des Burnouts umgibt ihn.
„HÖRE MICH, PROTOKOLLUS!“
Und beginnt vorzulesen: > „Nachtschicht, 22. Juli, 02:31 Uhr – Pflege von Herrn Krüger. Zitat: ‘Warum ist der Pudding warm?!’“
Protokollus zuckt. Der Stempel beginnt zu vibrieren.
> „Frühdienst, 17. August – vier Patienten, keine Pause, kein Kaffee.“
Protokollus fällt auf die Knie.
> „Pflegekraft… First Class… Du hast… Formulare gemeistert, die ich nie wagte zu stempeln…“
Dann – ein letzter Eintrag.
Shockboy flüstert: > „3. April. Bewerbung beim Tierpark. Papageien wurden zu Phönixen. Alles ist… Feuer.“
BOOM. Der Stempel explodiert in einem Schauer aus Büroklammern.
Alle stehen still. Dann ruft Glacius: „Wollt ihr... einfach nen Tee trinken?“
Hardry: „Nur wenn er aus dem guten Porzellan ist.“
Funkenbrandtronator: „Ich bring Marshmallows. Und zünd sie vielleicht an.“
Captain Quack: quietscht zustimmend.
Die sechs saßen gemütlich in einem halb verkohlten, halb gefrorenen Aufenthaltsraum im Wasserwerk. Ein gebasteltes Schild über ihnen: „Notfall-Wellnesszone: Tee oder Trauma“
Auf dem Tisch: Kamillentee für Glacius
Salbeitee mit Schuss für Hardry
Schwarztee in der Thermoskanne für Shockboy
Eistee in Eiswürfelform für Captain Quack
Rotlicht-Tee für Protokollus
Und... brennender BRANDwein in einer Teetasse mit Blumenmuster für Funkenbrandtronator.
Alle schwiegen für einen Moment. „Eigentlich... gar nicht so schlecht, dieser Weltuntergangstee“, murmelte Glacius.
„Ich schmeck die Zerstörung“, seufzte Funkenbrandtronator zufrieden, während seine Tasse leise zischte.
Dann – Hardry reichte Shockboy einen Keks. Shockboy biss hinein.
Sein Gesicht veränderte sich. Langsam. Entsetzt. Entschlossen.
Er stand auf. „Das ist. KEIN. Haferkeks.“
Alle erstarrten. „Das ist ein…Rosinenkeks.“
Funkenbrandtronator blickte auf. „Ein was?“
Shockboy war blass. „Rosinen. Diese... deformierten Traubenkreaturen?“
Captain Quack quietschte panisch. „Ich bin allergisch gegen kulinarische Enttäuschung!“
Protokollus griff zum Laser-Stempel. „Ungekennzeichnete Inhaltsstoffe! BIOVERSTOSS!“
Hardry zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, sie schmecken nach... Jugend.“
Glacius: „ICH HASSE ROSINEN.“
In einem einzigen chaotischen Moment: Shockboy feuert eine Keksrakete zurück.
Glacius friert den Keksteller ein. Captain Quack beginnt, mit Keksresten kleine Rüstungsteile zu bauen.
Funkenbrandtronator steht auf, ruft: „DER KRIEG BEGINNT NEU, IHR KANDIERTEN DÄMONEN!“ und zündet den Tisch an.
Protokollus stempelt „UNGENIESSBAR!“ auf alles Essbare.
Hardry springt auf den Rollator und schreit: „KEKSKRIEG, IHR KAPUTTEN KACKLAPPEN!“
Kapitel 7: Der Brokkoli-Boss
Gerade, als der Kekskrieg eskalierte und Captain Quack einen Panzer aus Keksresten fertig hatte, öffnete sich ein Spalt im Boden.
Ein lauer Sellerieduft waberte empor. Alle hielten inne.
Funkenbrandtronator hustete. „Was zum Teufel… riecht wie... enttäuschter Salat?!“. Fragte er hustend.
Aus dem Spalt stieg sie auf: Sabrina Sesam-Sellerie
– ein gigantisches, krakenartiges Gemüsewesen.
– Tentakel aus Selleriestangen.
– Augen aus versteinerten Sesamkörnern.
– Ihr Atem: ein Inferno aus Detox-Terror.
„MENSCHEN! IHR HABT DIE BALANCE DER FASERSTOFFE ZERSTÖRT!“ rief sie. „JETZT WERDET IHR... ENTSAFTET!“
Ein Tentakel peitschte durch die Luft, riss Protokollus' Laser-Stempel entzwei.
Captain Quack wurde fast zu einer Salatbeilage.
Funkenbrandtronator trat vor. „Okay. Ich HASSE Gemüse.“
Glacius Blitzheld trat neben ihn. „Und ich hasse... Detox.“
Shockboy hob seine Pfanne. Hardry schwang ihren Thermobecher wie ein Schwert. „Waffen hoch!“ rief Funkenbrandtronator. „Heute... kämpfen wir nicht gegeneinander – heute kämpfen wir... gegen Gemüse!“
Ein epischer Moment. Glacius friert die Tentakel ein. Funkenbrandtronator brät sie knusprig. Hardry schlägt Sellerie-Samen aus der Luft wie Fliegen. Shockboy verabreicht einen Spritzschlag aus Kamillentee mit Red-Bull-Boost. Captain Quack... beißt herzhaft ein Stück Sellerie raus. Ein wahrer Held!
Nach einem gewaltigen Schrei, der ein bisschen wie der Seufzer eines enttäuschten Bioladen-Verkäufers klang, explodierte Sabrina Sesam-Sellerie in einem Regen aus Smoothie-Saft. SIEG.
Kapitel 8: Die legendären „Olympischen Spiele der Sinnlosigkeit“
Nachdem Hardry und Shockboy ihr Blitz-Bingo erfolgreich führten und Captain Quack in eine lokale Berühmtheit aufgestiegen war (wegen seiner künstlerischen Wasserlatschtechniken),
beschloss die Stadt: „Wenn sie sich eh ständig streiten, machen wir ein offizielles Turnier draus.“
Unter dem Banner: „Wer ist der wahre König der Alltagskriege?“
– mit einem schlecht zusammengeklöppelten Pokal, der aussieht wie ein explodierter Toaster.
Die Disziplinen: 1. Schnellster IKEA-Stuhl-Zusammenbau
Regeln: Nur ein winziger Imbusschlüssel und eine nur auf Schwedisch geschriebene Anleitung.
Funkenbrandtronator setzt den Stuhl versehentlich in Brand. Glacius Blitzheld friert die Schrauben ein. Am Ende: Zwei völlig zerstörte Haufen Holz – aber Funkenbrandtronators verkohlter Stuhl wird als "Feuerkunstwerk" ausgezeichnet. Glacius beißt wütend in einen Eiswürfel.
2. Luftballonmassaker; Wer zerplatzt in 3 Minuten die meisten Ballons?
Funkenbrandtronator pustet einen Ballon an und bringt 45 andere durch einen Mini-Feuerwirbel zum Platzen.
Glacius friert alle Ballons auf einmal ein, zertrümmert sie dann mit einem Eiszapfen-Speer.
Funkenbrandtronator wird verwarnt wegen „pyromanischer Übertreibung“.
Captain Quack quietscht die Nationalhymne.
3. Der epische Einkaufswagen-Rennen: Strecke: 300 Meter, voll mit Schlaglöchern, Wasserpfützen und kreischenden Senioren.
Funkenbrandtronator schubst seinen Einkaufswagen mit einer kleinen Explosion an. Glacius surft auf einem gefrorenen Wagen.
Beide rammen sich in der letzten Kurve gegenseitig in einen mobilen Wurststand.
Ergebnis: Ein unentschiedenes Wurst-Fiasko.
4. Wer kann länger ein Rentnerkaffeekränzchen überleben: Ziel: 2 Stunden Smalltalk über Rückenleiden, Fernsehgarten und Wetter durchstehen, ohne zu explodieren.
Funkenbrandtronator wird nach 12 Minuten rausgeworfen, weil er einen Kuchen in Brand setzt.
Glacius hält tapfer 1 Stunde durch, bis ihm ein Rentner erzählt, dass Eis schlecht für die Gelenke sei. Er friert den kompletten Tisch ein und rennt schreiend davon.
5. Finale: Das ultimative Dummheits-Duell – Eierlauf mit brennenden Eiern
Beide balancieren rohe Eier auf Löffeln über einen Hindernisparcours.
Funkenbrandtronators Ei entzündet sich spontan. Glacius' Ei friert ein, rutscht runter und erschlägt einen aufblasbaren Gummibaum. Am Ende stehen sie keuchend, zerfetzt und halb angekokelt in der Mitte.
Der Schiedsrichter (Oma Knolle) hebt das Megafon: „UNENTSCHIEDEN.
IHR SEID BEIDE GLEICH DÄMLICH. MEINEN GLÜCKWUNSCH“.
Konfetti aus Rosinen regnet vom Himmel. Hardry eröffnet einen Sonderbingoabend zu Ehren der Teilnehmer („Bingo Extrem – Jetzt mit Gummistiefeln und Explosionen!“).
Schlusswort:
Manche Geschichten enden mit einem glorreichen Sieg.Manche Geschichten enden in Tränen.
Diese hier endet in einer Mischung aus explodierenden Badeenten, einem leicht angekohlten Wasserwerk und einer Bingohalle, die vermutlich mehr illegale Wurstwettessen als tatsächlich Bingo veranstaltet.
Hardry, Shockboy, Captain Quack und sogar Sabrina Sesam-Sellerie zogen weiter. Wohin? Keine Ahnung. Irgendwohin, wo man auf Wurstketten Wert legt.
Funkenbrandtronator und Glacius Blitzheld jedoch...Sie stehen sich noch heute gegenüber.
Vielleicht am Einfahrtstor eines Supermarktes.Vielleicht im örtlichen Ententeich.Vielleicht im Herzen jedes unnötigen kleinen Streits, den es auf dieser Welt gibt.
Und wenn sie nicht explodiert sind, dann ruinieren sie sich noch heute gegenseitig den Tag.
Ende.
Tag der Veröffentlichung: 26.04.2025
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