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1

Der Schnee wirbelt die Flocken in mein Haar und direkt in die Augen. Der Tag war lang gewesen und ich war jetzt schon dankbar in wenigen Minuten im Bett mit einer Tasse Tee liegen zu können und das Wochenende mit einem Buch einzuleiten.

Nachdem ich vor einigen Jahren einmal quer durchs halbe Land gezogen bin, hatte ich hier nicht viele Freunde und war auch nicht fähig neue Kontakte zu knüpfen, da ich viel zu schüchtern bin. Meine Kollegen und Kolleginnen waren super aber es ging nie wirklich in den privaten Raum über. Traurig deswegen war ich nicht. Ich genieße die Ruhe.

 

Ich schließe die Tür zu meiner Wohnung auf, die auch gleichzeitig mein Atelier darstellt und ziehe mir Schuhe, Jacke und Schal aus bevor ich durch den Flur, entlang meiner unvollendeten Werke, in die Küche schreite.

Mein Vater gab mir einst den Rat einen Beruf zu wählen, der mir viel Geld einbringt, denn meiner Leidenschaft könne ich in meiner Freizeit noch nachgehen. Aber das wollte ich nicht. Nicht für mich, nicht für mein Leben und so entschied ich mich den holprigen und anstrengenden Weg mit der Kunst zu gehen. Geld hatte ich wohl oder übel nur in Maßen aber ich kam monatlich über die Runden und hatte sogar noch Geld übrig mir ständig neue Farben und Leinwände zu kaufen aber dafür hatte ich mir einen kleinen Nebenjob in einem Café geholt in dem ich sowieso täglich meinem Kaffee trank. So durfte ich dort kleine Stücke präsentieren und gelegentlich verkaufen, was mir schon einiges an Geld und Arbeit eingebracht hatte und andererseits half ich natürlich der Geschäftsführer mit ihrem Laden. Meine Chefin war kein Engel, sie lachte nie, war durchweg gestresst und ein nettes Wort kam nur selten über ihre Lippen. Aber sie hatte ein Auge für Menschen, gab ihnen eine Chance. Uns Angestellten verband die Tatsache, dass wir mehr vom Leben wollten, uns mehr von uns selbst versprachen aber vielleicht den richtigen Weg dorthin noch nicht gefunden hatten. Daher brauchten wir unsere Chefin. Sie glaubte an uns, auch wenn sie es nie laut aussprechen würde, doch manchmal, wenn man genau hinsah, sah man ihre Augen funkeln, wenn sie uns dabei zusah wie wir uns aufgeregt über neue Erfolge austauschten. Ich fragte mich oft, ob auch sie so jemanden gehabt hat, als sie sich selbst ihren Traum von ihrem Café erfüllte.

 

Meinen Tee stelle ich auf meinen Nachtisch, krieche unter die Decke und schnappe mir mein Buch. Morgen würde ich frei haben, Zeit um mich an eines der Werke in meinem Flur zu setzen und es zu beenden um wieder Geld in meine Kasse zu bekommen. Vielleicht würde ich vorher noch durch die Stadt schlendern und ein paar neue Pinsel aus dem Kunstgeschäft oder Materialien im Baumarkt besorgen. Das motivierte mich immer an Begonnenem weiterzuarbeiten. Am Anfang weiß ich nur selten was genau ich fabrizieren möchte, ich lasse mich von meinen Gefühlen leiten und bin jedes Mal erstaunt was daraus entstehen kann.

Vier mal versuche ich im Buch weiterzulesen aber heute habe ich keine Kraft mehr zu verstehen was die Worte mir mitteilen wollen. So lege ich es beiseite und stelle mich noch kurz ans Fenster, in der Hoffnung einen Stern zu sichten. Der Himmel ist zugezogen, Frau Holle schüttelt noch immer ihre Kissen aus und so blicke ich nur still an die Dächer um mich herum und hinab auf die beleuchtete Straße. Es ist still, niemand traut sich mehr auf die zugeschneiten Wege. Morgen früh wird mit Sicherheit alles wieder geschmolzen, matschig und rutschig sein. Zurück im Bett überkommt mich auch schon die Müdigkeit und lässt mich unruhig von fernen Orten und fremden Gesichtern träumen.

 

 

„Oh, entschuldigen Sie bitte“, nuschele ich und hocke mich bereits hin, um meine heruntergefallenen Spachtel wieder einzusammeln. Wieso hatte ich mal wieder keinen Korb am Eingang mitgenommen. Den Baumarkt hatte ich nie mit weniger als fünf Gegenständen verlassen. Beim Bücken stoße ich mich prompt an meinem Gegenüber und entschuldige mich erneut.

„Du solltest dich nicht so oft entschuldigen.“

Ich blicke in eisgraue Augen und bin zu fasziniert um ein einzelnes Wort über meine Lippen zu bringen. Seine Augen wirken magisch, als wären sie nicht von dieser Welt.

„Hast du dir den Kopf so sehr angeschlagen, dass du nicht mehr sprechen kannst?“, will der junge Mann vor mir wissen.

„Nein, ich - es geht mir gut und dir?“, fasele ich. Wie viele Menschen gab es wohl mit solchen Augen? Und wie viele Frauen mögen diesen Augen schon verfallen sein?

„Wusstest du dass Menschen mit grauen Augen distanziert und skeptisch sind aber auch sehr zielstrebig sein können?“, unaufgefordert verlassen meine Lippen Thesen und Fakten immer dann, wenn ich nervös bin.

Der Mann vor mir nickt langsam, reicht mir einen meiner sorgfältig ausgewählten Spachtel und verabschiedet sich mit knappen Worten: „Pass besser auf, wohin du läufst.“

Es klang nicht abwertend, drohend oder aufgebracht, nur wie eine fürsorgliche Bitte.

„Ja, tut mir leid“, nuschele ich erneut und schaue noch kurz zu ihm auf bevor auch ich mich wegdrehe. Im Augenwinkel sehe ich ihn seinen Kopf noch schütteln und denke sofort an seine ersten Worte zu mir. Wofür habe ich mich drei mal entschuldigt? Menschen werden ständig angerempelt. Einmal reicht, ermahne ich mich selbst.

Zur Kasse laufend, bekomme ich diese Augen nicht aus dem Kopf. Dieser Mann war eine Erscheinung, von Kopf bis Fuß. Die schwarzen Locken, die aus der Mütze hervorlugen, der schwarze Mantel, der sich an seinen starken Körper schmiegt und seine breiten Schultern betont. Die blasse Haut, die so rein aussah als wäre sie nie berührt worden. Und dann noch seine Augen. Es war kein dunkles tiefes Grau, es war hell, hat fast schon geleuchtet und hat sich in meine Netzhaut eingebrannt.

Wieso hatte ich mich nicht für das Aufheben bei ihm bedankt? Wieso konnte ich nicht freundlich nach seinem Namen oder gar seiner Nummer fragen und ihm deutlich mein Interesse zeigen? Lieber entschuldige ich mich drei mal bei ihm? Ich konnte es selbst nicht fassen.

Weiterhin versunken in meinen Gedanken, laufe ich zur Kasse um meine Errungenschaften bezahlen und damit neue kleine Unikate schaffen zu können.

 

Auf dem Weg nach Hause, schwirrt die Begegnung mit den jungen Mann noch immer durch meinen Kopf und so beschließe ich einen kleinen Umweg durch schmalere, grünere Gassen zu gehen. Die Ruhe der Natur auf mich wirken zu lassen, in der Hoffnung meine Gedanken so zu beruhigen.

Ich laufe an ein paar kleineren Läden vorbei, frage mich wie viele Besucher sie wohl haben und wie sie sich am Leben halten. Im Vorbeilaufen schaue ich durch die Schaufenster, betrachte die sorgfältig ausgewählten Artikel, die die Menschen anlocken sollen und bleibe plötzlich stehen als ich durch eine Scheibe in ein leeres Gebäude sehe.

Im Vordergrund ist ein größerer Raum und eine offene Tür lässt erahnen was sich im hinteren Bereich verbergen mag. Doch es ist nicht nur die Räumlichkeit selbst, die mich an Ort und Stelle hält, sondern die Tatsache, dass ein Käufer gesucht wird. Ich schreibe mir die Nummer auf und verspreche mir selbst mich nach einem Preis zu erkundigen. Das könnte meine Chance sein. Ich könnte meine Kunstwerke beenden und dort ausstellen, im Hintergrund arbeiten, hätte Raum für Ideen. Und vielleicht würde mir ein Kredit dafür gewährt werden.

2

Das Wochenende verfliegt mal wieder schneller als mir lieb ist. Trotzdem bin ich dankbar keine Schicht gehabt zu haben, um mehr Zeit für meine Kunst aufbringen zu können.

Ich werfe mir geschwind ein paar Kleidungsstücke über, die mich auf dem Weg ins Café warm halten würden, schnappe mir meine Tasche und verlasse meine warmen vier Wände, doch nicht ohne mir vorher noch ein Buch über moderne Kunst in die Tasche zu werfen. Meine Pausen und ruhigen Minuten hinterm Tresen verbringe ich immer damit mich weiterzubilden. Vielleicht bildete ich mir in einem fernen Teil meines Kopfes ein, auch eine große und bekannte Künstlerin zu werden, wenn ich mehr über diese Persönlichkeiten und deren Techniken wusste, als sie selbst. So oder so hilft es mir bei meinen eigenen Werken und dadurch hatte ich den Antrieb immer Neues auszuprobieren.

Gerade als ich in die Straße des Cafés einbog, sah ich einen Rotschopf hineinspringen. Das konnte nur mein unvergleichbarer Kollege Jonathan sein. Er ist ein großartiges Technikgenie und beherrscht ein gewaltiges Talent für Mediengestaltung. Damit hat er uns auch schon so einiges mehr an Kunden eingebracht. Wir sind uns immer noch nicht ganz sicher, ob wir ihn dafür lieben oder verfluchen sollen.

Freudestrahlend betrete ich den Laden und das Leuten der Türglocke, lässt wie vermutet Jonathan direkt aus dem hinteren Teil des Cafés hinausspringen.

„Keine Sorge, ich bin‘s nur“, begrüße ich ihn und ernte damit einen erleichterten Seufzer.

„Hi, guten Morgen. Ich weiß, ich habe heute gar keine Schicht aber ich habe mein Skizzenbuch vergessen“, lächelt er mir vorsichtig entgegen.

„Jonathan, wie oft denn noch. Du musst dich nicht dafür entschuldigen, wenn du mal in den Laden kommst. Sollte Miss Moreau einen Problem damit haben, dann hätte sie es dich und uns schon lange wissen lassen. Also schnapp dir dein Büchlein und verschwinde in deinen freien Tag“, scheuche ich meinen Kollegen davon. Jonathan ist ein sehr schüchterner und verhaltener junger Mann aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und versucht es allen recht zu machen. Er ist nur ständig mit seinen Gedanken schon drei Straßen weiter, weshalb ich sehr froh bin, dass immer sein Kopf angewachsen ist. Den würde er auch überall vergessen.

Jonathan lässt sich nicht zweimal bitten das Café gegen freie Stunden einzutauschen und so laufe ich kurze Zeit später alleine in den überschaubaren Aufenthaltsraum, um meine Winterbekleidung abzulegen und mir eine Schürze umzuhängen, die mich vor lästigen Kaffeeflecken beschützen soll.

Gähnend, da ich mal wieder viel zu lang bis in die Nacht hinein an einem neuen Konzept gearbeitet habe, schalte ich alle Lichter ein, rücke Stühle, Tische und Tischdecken zurecht und bereite die süße Stube auf unsere Gäste vor. Fülle Serviettenständer auf, Befälle die Kaffeemaschine mit frischen Bohnen und hole neue Teekreationen aus dem Vorratsraum, um kurz darauf noch unsere Tafel neu beschriften zu können.

Miss Moreau kommt ursprünglich aus dem Süden Frankreich. Ihre Familie versorgt sie ständig mit eigenen Teekreationen und neuen Kuchenrezepten. Sie hatte sich wegen ihrer damaligen Liebe in Deutschland niedergelassen. So viel wussten wir von ihr. Ihr Ex ist ganz klassisch mit einer Jüngeren durchgebracht und sie hatte bereits ihr Café eröffnet, weshalb sie bis heute hier geblieben ist. Wahrscheinlich hat genau das sie vor einem Zusammenbruch bewahrt, meinte sie einst. Gerne spricht sie nicht über die Zeit, doch an manchen Abenden, wenn der Stress uns allen bereits über den Kopf gewachsen ist und wir unser Schaufenster mit unseren neuen Kreationen schmücken, da ist sie schon einige Male sentimental geworden und hatte den Mut uns Details aus ihrem bisherigen Leben zu verraten. Wir waren alle sehr dankbar dafür. Für ihre zurückhaltende Fürsorge, ihren Ehrgeiz und ihre seltsam immer passenden Ratschläge.

 

Meine weiteren zwei Kolleginnen für den heutigen Tag sind kurz nach dem Verschwinden Jonathans eingetrudelt und seit bereits einigen Stunden umsorgen wir unsere Kunden mit Kaffee, Tee, Kakao und was ihre Herzen sonst noch so erwärmt an dem verschneiten Montag. In einer Sekunde lehne ich mich noch an den Tresen, um für eine Sekunde durchatmen und mir den Sommer herbeiwünschen zu können und in der nächsten laufe ich bereits zu meinem nächsten Kunden.

„Hallo, was kann ich Ihnen bringen“, rattere ich bereits herunter bevor ich den Tisch vollständig erreicht habe.

„Einen schwarzen Kaffee bitte“, erwidert der junge Mann. Der junge Mann mit den viel zu grauen Augen.

„Sie.. - Ich habe Sie im..“, stottere ich erneut und er schaut mir wartend entgegen.

„Kaffee schwarz, ja“, wiederhole ich wieder gefasst seine Worte und drehe ich mich um, um so schnell es geht zur Theke zu gelangen. Was sucht er hier? Ich arbeite seit drei Jahren in diesem Café, kenne die Menschen, die uns besuchen fast in und auswendig, aber er war noch nie hier gewesen. Kann es Zufall sein, dass wir uns zwei mal innerhalb der gleichen Woche begegnen? Wahrscheinlich fantasiere ich mal wieder zu viel. So ist er mit Sicherheit erst vor kurzer Zeit hergezogen und möchte nun in Ruhe einen Kaffee trinken.

Holprig bringe ich den Kaffee zu meinem Gast und stelle ihn vorsichtig ab.

„Wünschen Sie noch etwas? Brauchen Sie Zucker oder Milch?“, hatte ich beim Aufnehmen der Bestellung vergessen zu fragen. Er schüttelt den Kopf und bedacht mich keines Blickes. Anstatt meiner Arbeit weiter nach zugeben, stehe ich noch immer bei ihm und versuche in seine Augen zu blicken. Nur einen kurzen Blick erhaschen, erneut darin versinken und mir ausmalen, was diese Augen bewirken können.

„Wünscht du noch etwas?“, will er leicht genervt wissen.

„Entschuldige bitte“, gehe auch ich nun wieder zum Du über, „wusstest du, dass sich schwarzer Kaffee positiv auf Allergien und Erkrankungen auswirken kann? Er soll die Zellerneuerung begünstigen.“

Da stand ich nun also. Vor diesem atemberaubenden Mann, gebe erneut irgendetwas Banales von mir, was ich einst aufgeschnappt habe und kann mich nicht von seinen Augen lösen. Meine Hände krallen sich ineinander. Wie gerne würde ich mich ihm gegenüber auf den Stuhl setzen und ihn einfach nur betrachten.

„Ich glaube da warten Kunden auf dich“, er sieht auf meine Brust und wieder in meine Augen, „Camille.“

Als ich gerade wieder etwas stammeln möchte, umgarnt von seiner Schönheit und der Art wie melodisch mein Name aus seinem Mund klingt, holt mich meine Kollegin auch schon in die Realität zurück, indem sie mich an meinem Arm beiseite zieht und sich knapp für die Störung bei meinem Gast entschuldigt, den ich gerade noch nach seinem Namen fragen wollte.

„Camille, du weißt doch was um diese Uhrzeit los ist, flirten kannst du, wenn die Leute nicht bis vor die Tür stehen.“

Damit hatte Natalie recht. Ich war hier zum Arbeiten und nicht um mich Hals über Kopf in jemanden zu verlieben, den ich absolut nicht kannte.

 

Bis Ende der Schicht hatte ich fünf Tassen verschüttet, zwei Mal das Besteck fallen lassen und sechs Mal den falschen Kuchen serviert. Dadurch habe ich heute besonders viele Schritte hinter mich gebracht. Laufen ist gesund, heißt es doch.

Seit dem Auftauchen des grauäugigen Mannes konnte ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen und mich schon gar nicht konzentrieren. Alles an mir driftete immer wieder zu ihm weg und mir war als könne ich seine Präsenz immer noch spüren. Dabei ist schon ein halber Tag seit seinem Besuch vergangen. Zu sehr wünsche ich mir, ihn bald wieder bei uns willkommen heißen zu dürfen. Ich würde ihn nach seinem Namen, seiner Telefonnummer und seinen grauen Augen fragen. Wobei zu letzterem konnte er mir wahrscheinlich nur so viel sagen, dass er sie von Mutter oder Vater vererbt bekommen hat. Insofern er mir überhaupt antworten und nicht nur warten bis ich wieder verschwinden würde.

Aus reiner Nervosität würde ich ihm wahrscheinlich dennoch erzählen, dass ich ganz das das Ebenbild meiner Mutter bin. Goldene Locken, blaue Augen und das gleiche künstlerische Geschick. Doch wie auch mein Vater hält sie nicht davon meine Kunst zum Beruf zu machen.

„Camille, heute hast du dem Montag aber alle Ehre gemacht“, kommt meine Chefin auf mich zu und reißt mich damit aus meinen tiefen Gedanken. Verdammt, hoffentlich würde mich dieser Kerl nicht den Job kosten.

„Es tut mir furchtbar leid. Ich weiß auch nicht, was heute in mich gefahren ist. Ich werde natürlich eine extra Schicht einlegen und es wieder gut machen, versprochen.“

Geknickt stehe ich vor Miss Moreau und hoffe, sie würde es nur als einen miesen Tag abtun. Lange war mir so etwas schon nicht mehr passiert. Jonathan war schon eher der Glückspilz dafür.

Als sie nickt, atme ich auf und bin umso dankbarer als die nächsten Worte ihren Mund verlassen: „Eine zusätzliche Schicht brauchen weder du, noch ich aber ein Kunde hat großes Interesse an deinen kleinen Skulpturen, die wir ausgestellt hatten. Er hat mir für dich seine Karte hinterlassen und um einen Rückruf gebeten. Lass ihn nicht zu lange warten“, streckt sie mir eine waldgrüne Visitenkarte entgegen.

Zaghaft nehme ich sie aus ihrer Hand und kann es nicht glauben. Galerist Adrian Weingart steht dort in Großbuchstaben. Habe ich soeben eine Möglichkeit zu einem größeren Auftrag erhalten? Das Café hat mir schon oft die Chance zu kleineren Verkäufen geboten. Hier mal ein Portrait, dort eine geupcycelte Vase, doch ich spürte genau, dieser Herr wollte mehr. Freudestrahlend hüpfte ich in den Feierabend und versprach mir selbst, ihn morgen früh direkt anzurufen.

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Tag der Veröffentlichung: 07.06.2023

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