Cover

Widmung

 

 

 

 

 

Für Annika Steiner, meiner Inspiration für alle meine Geschichten :)

Nothing is lost...

 

 

 

 

 

 “Nothing is lost that we do not first see as lost. Visions born of fear give birth to our failing. Visions born of hope give birth to our success. What is possible lives within us, and it only remains for us to discover it.”   ― Terry Brooks   

Prolog


Angestrengt versuchte er die geflüsterten Worte seines Vaters zu verstehen.

"Ich möchte, dass mein jüngster Sohn mein Nachfolger ist. Ich bin mir sicher.", die Stimme des alten Mannes klang verärgert.

Er konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Das.. das konnte nicht wahr sein!

"Aber Eure.."

"Widersetzt du dich meinem Befehl?", donnerte die ihm so bekannte Stimme, "Ich weiß, wer gut genug ist mein Volk zu beschützen. Er ist wie ich - nur in jung. Er ist ein Abbild meinesgleichen und ich bin mir sicher, mit ein bisschen Erfahrung, wird er den selben Führungsstil wie ich haben. Er wird ein guter König werden.. Keiner seiner Brüder ist so geeignet wie er."

Wut schnürte ihm die Kehle zu. In seiner Brust entfachte sich ein Brennen. Schmerz. Enttäuschung. Aber auch Frust. Zorn.

 Langsam entfernte er sich von der Tür, durch dessen Spalt er gelauscht hatte. Das durfte nicht sein! Niemals! Das würde er nicht zulassen, nicht solange er lebte. Er musste sich etwas überlegen und das dringend, denn er brauchte einen Ausweg aus dieser Situation. Er würde alles tun, um das bevorstehende zu verhindern.

Eins

 Tagebucheintrag von Lavayana: 02.04.2125

'Wow', war das erste was ich dachte als ich das Schloss gesehen habe. Es ist soooo wunderschööön.

Ich freue mich, dass ich hier bleiben darf. Um genau zu sein bleibe ich mit Vater eine Woche hier.

Aber hier gibt es soo viele Räume und Gänge, dass ich Angst habe mich zu verirren. Aber die großen Räume haben auch ihre positiven Seiten, denn das Gästezimmer, indem ich zurzeit wohne ist wirklich groß. Ein riesiges Bett, ein ebenso großer Schrank. Alles ist prunkvoll. Die Verzierungen sind alle aus echtem Gold und alle Stoffe sind nur vom Feinsten.

Ich dachte eigentlich immer, dass unsere Villa ziemlich groß ist und ausgeschmückt.

Natürlich habe ich das Schloss auf Fotos und Videos gesehen, aber davor zu stehen und es live zu sehen ist etwas völlig anderes.

Es ist einfach traumhaft.

Sooo jetzt habe ich genug geschwärmt, jetzt gehe ich das Schloss mal erkunden. Die Gärten habe ich mir noch nicht angeschaut.

 

Ich klappe mein Tagebuch zu und stehe auf, um es in meine Tasche zu packen. Bücher sind etwas Wertvolles. Nur Adelige und Reiche können sich leisten sie zu kaufen. Seit die Herstellung von Papier und Büchern eingeschränkt wurde ist der Wert gestiegen.

Den Wert von meinem Tagebuch kann aber niemand bezahlen, denn es ist unersetzbar. Es war ein Geschenk meiner Mutter, kurz bevor sie verschwunden war, hatte sie es mir geschenkt. Also beschütze ich es selbst vor den Blicken anderer.

Bei dem Gedanken an meine liebevolle Mutter breitet sich ein Schmerz in meiner Brust aus. Es schnürt mir die Luft weg.

Doch es gibt nichts, dass ihren Tod beweist, also besteht eine Möglichkeit, dass sie noch am Leben ist.

Hoffnung breitet sich in mir aus und verdrängt den Schmerz. Wenn sie am Leben ist wird sie kommen und mich finden. Das weiß ich. Ich weiß es einfach. 

Aber was wenn nicht? Wenn sie schon tot ist?

 

Als es plötzlich an der Tür klopft, wische ich mir hastig über das Gesicht. Erst jetzt bemerke ich, dass ich angefangen habe zu weinen. "Herein!", rufe ich kurz darauf und eine junge Frau betritt das Zimmer.

"Ihr Vater ruft nach Ihnen, Lady Lavayana" Sie deutet mir, ihr zu folgen.

Was mein Vater von mir wohl will?

Nach kurzem Zögern folge ich ihr. Sie führt mich durch viele lange und ineinandergeflochtene Gänge. Verwirrt frage ich mich, ob wir nicht schon einmal hier durchgelaufen sind. Alles ist so groß und die Gänge ähneln sich bis auf den Stein genau.

Nach einer gefühlten Ewigkeit halten wir vor einer großen Tür an und die Dienerin verbeugt sich vor mir.

"Ihr Vater erwartet Euch", mit diesen Worten dreht sie sich um und verschwindet. Bevor ich klopfe und den Raum betrete schaue ich mich noch einmal um.

Es ist wunderschön hier. Die hohen Wände mit ihrer schlichten Farbe und den verschnörkelten Verzierungen, die Bilder, richtige Kunstwerke, die sich mit fünf Meter Abstand jeweils aneinanderreihen, einfach alles raubt mir den Atem.

 Als ich mich wieder gefangen habe, hebe ich meine Hand, um an die Tür zu klopfen. Doch eine tiefe Stimme, die von der anderen Seite der Tür kommt, lässt mich innehalten. Es ist eine mir unbekannte Person, die spricht. Die gesprochenen Worte verstehe ich nicht. Dann höre ich, wie mein Vater antwortet. Angestrengt höre ich hin, doch ich verstehe noch immer nichts.

Soll ich nun klopfen? Oder nicht?

Eine Hand, die meine Schulter berührt, lässt mich hochschrecken.

Impressum

Texte: Alle Texte und Ideen gehören mir und dürfen nicht für eigene Zwecke ohne Erlaubnis oder ohne die Nennung meines Namens benutzt werden.
Bildmaterialien: Annika Steiner
Tag der Veröffentlichung: 09.02.2014

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