Seelen Blues
Der Wald hat sich in der Nebelwand versteckt, so als ob er Angst hat.
Nebelschwaden ziehen durch die Bäume.
Die Laub Bäume strecken ihre dürren Skelett ähnlichen Äste anklagend gen Himmel.
Kalte nasse Schleier legen sich auf das Moos.
Meine Schritte scheinen mich zu fragen; „Willst du wirklich weiter gehen?“
Meine Augen suchen nach dem Licht,
doch es ist schaurig düster, es ist schaurig kalt.
Ich bin auf der Suche.
Auf der Suche nach dem Gestern.
Wo ist Gestern?
Es war doch eben erst heute.
Das scheint so unendlich lange her zu sein.
Gestern war eine Zeit, die mich quälte,
Gestern war eine Zeit, die mir Freude brachte.
Hände haben mich gehalten,
Hände haben mich gestreichelt.
Hände haben mich los gelassen.
Worte haben mir geschmeichelt,
Worte haben mich verletzt.
Menschen sind mir begegnet.
Manchmal war es eine Begegnung auf Zeit.
Diese Menschen sind gegangen.
Einfach so, es gab kein Miteinander mehr für uns.
Manch eine Begegnung dauert noch im Jetzt.
Menschen haben mich verlassen, und ich wollte es nicht glauben.
Die große Frage war, WARUM?
Unsere gemeinsame Zeit war kurz, nicht von Dauer.
Sie gingen nicht freiwillig.
Sie waren für alle Zeit verloren für mich.
Erde deckt sie nun zu.
Kalte, schwarze Erde, Erde der Trauer.
Ich kann Gestern nicht finden.
Ich habe Gestern verloren. Für alle Zeit.
Gestern ist für immer vorbei.
Es gibt kein Gestern mehr für mich.
Ich bin immer noch im Heute.
Diesem kalten düsteren Heute
Doch nicht mehr lange.
Nur noch wenige Stunden, dann ist dieses Heute auch gestern.
Aber es kommt ein morgen.
Ja, ich warte auf morgen.
Morgen ist ein anderer, ein neuer Tag.
Es wird mein Tag, ich glaube fest an morgen.
Irgendwie ist mir als ob die Sonne scheint.
Als ob sie für mich scheint.
Frohen Schrittes verlasse ich den Wald.
Gehe in "mein Morgen" hinein.
©Christa Philipp/Eiskristall
Texte: und Idee,© alles byChrista Philipp/ Eiskristall
Bildmaterialien: Cover, und Gestaltung, Bilder, © Christa Philipp/Eiskristall
Tag der Veröffentlichung: 02.12.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
dem Gestern, dem Heute, dem Morgen