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Meine Reise mit dem Rucksack durch Malaysia, und Thailand. 1990
Meine Tochter, damals 29 Jahre, ihre Freundin 30 Jahre, und Ich damals 49 Jahre unternahmen eine Tour mit dem Rucksack durch Malaysia und Thailand.
Es war eine aufregende Spannungsgeladene Reise. Wir haben sehr viel erlebt.
Ich hatte damals Tagebuch über die Reise geschrieben. Ich gebe es fast wortwörtlich wider.
Ab und zu vielleicht noch etwas was mir noch dazu einfällt. Und natürlich auch viele Bilder.


Mein Tagebuch:
Donnerstag: 26. 4. 90.
Tag vor der Reise.
Aufgeregt bin ich, na ja ist verständlich, schließlich ist es meine Erste Rucksackreise also auf eigene Faust.
Ich packe meinen Rucksack, den Großen.
Doch ich werde einfach nicht damit fertig, immer wieder gehe ich mit ihm auf die Waage, und immer ist er zu schwer.
Muss halt noch viel besser sortieren. Und dann ruft Anne an, ich müsste meine Dollar holen.
Also setzte ich mich mit „Krümel“ ins Auto, und ich düste los.
Bei Anne angekommen überreichte sie mir ein kleines Geschenk, es ist ein selbstgebasteltes Fotoalbum, - richtig süß. Das werde ich noch in meinen Rucksack packen.
Nun schnell zur Volksbank, - und ---- die Dollar sind nicht da, der Fahrer aus Geislingen hat sie vergessen. Schnell steige ich wieder mit Krümel ins Auto und fahre selbst nach Geislingen. Und eigentlich habe ich doch so wenig Zeit.
Bei der Volksbank bekomme ich dann meine gewünschten Dollars.
Schnell noch in die Apotheke, ich benötige noch einige Medikamente. Die ich unbedingt mitnehmen muss.
Schnell noch einige Einkäufe.
Wieder daheim versuche ich erneut meinen Rucksack zu packen. Wieder schnalle ich ihn mir um, wieder gehe ich zu Waage, - fast 12 Kg, genauer 11,650Kg.
Wieder auspacken, es ist vieles überflüssig. Petra meinte sowieso, „Mutti, nimm nicht zu viel mit, du bekommst dort alles.“ Beim vierten Versuch wiegt er nur noch 8Kg.
Damit muss ich mich wohl oder übel abschleppen.
Dann muss ich noch den kleinen Rucksack packen, das sogenannte Handgepäck.
Abends sind wir, noch mit Anne, natürlich auch mit unseren Hunden zur Hähnchen Station.
Göckele, - und Bier, es wurde ziemlich spät.-

Freitag: 27. 4. 90.
Die Abreise.
Der Wecker tütet, halb Sieben, - Aufstehen, - schnell noch Betten gemacht, denn Ordnung muss sein. -
Während Heinz und Krümel zum Bäcker gehen, nehme ich noch ein ausgiebiges Duschbad.
Schnell den Frühstückstisch gedeckt, denn um 8:00h wollen Petra und Silvia da sein, um mit uns zu Frühstücken.
Inzwischen ist Anne da, - die Mädchen beide nicht.
8: 30h, immer noch nichts von den Zweien. Schließlich entschließen wir uns zu frühstücken.
9:10h, das Telefon bimmelt - Petra ruft an. Sie will mich schocken, der Flug wäre erst morgen, fast glaubte ich es ihr, aber nur fast.
Frühstückstisch abdecken - kurz vor 10:00h sind dann die beiden Mädchen endlich da. - Natürlich ohne Frühstück.
Also noch einmal den Tisch decken.
Glücklich kurz nach 11:00h sitzen wir endlich im Auto, Anne hat Tränen in den Augen, sie winkt uns hinterher.
Kurz vor 13:00h sind wir endlich in Frankfurt Flughafen angekommen.
Nachdem wir einem Stau noch rechtzeitig ausgewichen sind.
Heinz wirkt etwas traurig, ich glaube fast, der Abschied fällt ihm schwer, oder ist es nur, weil er selber gerne mitgeflogen wäre?
Als wir endlich eingecheckt sind, sehe ich ihn auf der Besucher Tribühne.
Heftig winke ich ihm zu, - aber er kann mich nicht sehen. - Immer wieder fast greifbar nahe läuft er draußen an mir vorbei. -
Die übrigen Mitreisenden amüsieren sich schon über uns. Einige lachen sogar, aber mein Herzallerliebster bemerkt alles nicht.


Also dann - - „Auf Wiedersehen in sechs Wochen.“
Pünktlich startet die Maschine, es ist ein Thai Air, Eine riesige Maschine, ein Jumbo.
Die Stewardessen zeigen uns, was man tun muss, z. B. mit den Rettungswesten, und den Sauerstoffgeräten wenn etwa das Flugzeug in Not geraten würde.
Der Flug war jedoch einfach herrlich für mich, während mir Petra beichtet, dass sie und Silvi, Flugangst hätten. Ich glaube es doch nicht, die Mädchen, die schon so viele Male geflogen sind, schließlich kennen die schon die halbe Welt, letztes Jahr waren sie in China.
Einige Male gibt es heftige Turbulenzen, die Maschine sackt immer wieder ab, sie schaukelt, und schwankt, wir müssen uns wieder anschnallen. Mir ist es schon recht mulmig. „Wenn wir jetzt abstürzen,“ geht es mir mehr als einmal durch den Kopf.
Jeder Fluggast bekommt Kopfhörer, damit man, wenn man es möchte, Musik hören kann. Außerdem gibt es Filme. Ich höre Countrymusik und träume.
Die Nacht ist lang, denn um 16:00h machen die Stewardessen die Luken dicht.
Nun gibt es Abendessen. Noch einige Filme, und fast jeder begibt sich zur Ruhe.
Silvi pennt schon lange.
Auch Petra, nur ich kann nicht einschlafen, das wird eine lange Nacht.

Samstag 28. 4. 90.
Ankunft:
Irgendwann muss ich dann wohl eingeschlafen sein. Jedenfalls so um 5:00h Thai Zeit.
Bei uns ist es 22:00h oder 23:00h.
Wird es unruhig im Flugzeug. Die Passagiere werden mit einem lauwarmen, feuchten Tuch geweckt.
Damit man(Frau) sich erfrischen kann.
Und dann dieser Sonnenaufgang, - so etwas habe ich noch nie erlebt.
Auf der einen Seite vom Flugzeug Fenster geht blutrot in dunklen Wolken die Sonne auf,
während es auf der anderen Seite, der rechten Seite noch Stockdunkel, noch Nacht ist.
Zum Frühstück gibt es Omelette, es war alles andere als lecker. Es war grauenhaft.
Gegen 7:00h landeten wir in Bangkok.
In zwei Stunden sollte es weitergehen nach Malaysia.
In der Zwischenzeit besichtigte ich die vielen Duty free shops , ich wäre fast in einen Kaufrausch gefallen, - aber nur fast!
Pünktlich um 9:00h ging es dann eiter.
Wieder gab es etwas zu Essen, es gab so eine Art Fleischküchle aus Huhn, dazu Säfte.
Um 11:00h landete die Maschine dann endlich in KL, - Kuala Lumpur.

Es dauerte etwas bis wir durch den Zoll kamen, bis alle Formalitäten erledigt waren.
Wir hatten nämlich nicht unsere Aufenthaltsadresse angegeben. Na, ja, wir hatten ja auch keine, denn wir waren ja auf eigene Faust unterwegs. So suchte Petra irgend ein Hotel aus unserem Reiseführer raus, und dann ging alles plötzlich, ganz schnell.
Wir waren nun in Malaysia. Für mich eine völlig fremde Welt.
Jeder von uns tauschte 40 US Dollar in Mal. Dollar um. Dann Draußen - die Luft, - nein, ich hatte schon Schwüle erwartet, aber so nicht, ich dachte, ich bekomme nie mehr Luft. Nein, hier halte ich es keinen Tag aus. Schweißperlen rannen mir die Stirne runter, und mein T- Shirt klebte an meinem Körper.
Wir trafen noch zwei Touri‘ s, die kamen aus Australien, und hatten schon halb Malaysia durchreist. Sie erzählten wahre Schauergeschichten, wie sie z.B. in einem Nacht Buss überfallen wurden. Sie gaben uns Ratschläge, was man als Tourist alles beachten müsste.
Na ja, das war nun auch nicht gerade etwas für mich. Aber, na, ja. -----
Endlich kam ein Linien Bus, er war uralt, und bei uns wäre er schon Jahrelang aus dem Verkehr gezogen. Wir fuhren Richtung KL.
Soviel Schmutz und so viele elende Hütten am Straßenrand hatte ich nicht erwartet, und auch noch nie vorher in Wirklichkeit gesehen. Höchstens mal im Fernsehen. Ich war erschüttert, und dies obwohl Petra und Silvi mich vorgewarnt hatten.
Langsam kamen wir der Großstadt näher. Die ersten schönen Häuser tauchten auf, dazwischen diese wahnsinnigen Hochhäuser, breite Straßen, und ein wahnsinniger Verkehr.

Endlich kamen wir am Busbahnhof in KL an. Ich stieg als erste aus, Petra wollte das so, ja, und Mutti folgte, brav wie ein Baby. Ich hiefte meinen schweren großen Rucksack raus, und stellte ihn neben mich. Eine schöne, in einem Sari gekleidete Inderin sprach mich an; „where do you from?“ Was will die denn von mir? Dachte ich - ich war so verdattert, dass ich mir nicht einmal meine wenigen Englich- Kenntnisse einfielen. Silvi, und Petra amüsierten sich köstlich, als ich hilflos nach Petra rief. Sie redeten dann auch mit der Inderin, und erklärten wo wir herkamen, und wohin wir wollten.. Inzwischen streichelte eines von ihren Kindern immer wieder meinen rechten Arm. Und Die Inderin konnte es nicht lassen , ganz kurz meine Haare zu berühren.
Petra und Silvi meinten nur, „das wirst du noch oft erleben.“ Wir gingen nun in Richtung China Town, und suchten unser Hotel. Unterwegs wurden wir immer wieder wie die bunten Hunde begafft. Aber wir wurden auch oft mit“ Hello!“ begrüßt .
Schließlich nach einigem Suchen fanden wir dann das Hotel, mit dem klangvollen Namen „Lok Ann.“ Dieses hatte Petra aus dem Reisführer rausgesucht.

Fortsetzung folgt

Impressum

Texte: Die Fotos:© P.Philipp von mir gescannt, und bearbeitet. sind halt schon recht alt, deswegen die nicht ganz gute Qualität. © Christa-Eiskristall
Tag der Veröffentlichung: 17.08.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Petra, besonders Silvia, Leider ist sie an Krebs gestorben ich vergesse sie nie

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