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Seine letzte Winternacht

 

Kalt ist diese Nacht,
am Himmelszelt
eine grandiose Sternenpracht.

Durch menschenleere Straßen,
schlurft ein einsamer Mann.
Eine Tasche aus Stoff,
aus besseren Zeiten,
fest in der Hand,
sein ganzer Besitz, all seine Habseligkeiten.

Er geht sehr langsam,
weil er es nicht anders kann.
Er ist arm und auch sehr alt,
Die Nacht ist eisig, ist bitterkalt.
Wo soll er hin, sein Hund und er.
Er weiß es nicht.
Schon lange nicht mehr.
Frostige Tränen rinnen ihm über das Gesicht.

Tausende Lichter leuchten
in der großen Stadt,
die für den Alten und für seinen Hund,
kein Bett zu bieten hat.
Sie laufen beide, bis der Alte nicht mehr kann.
Armer, armer alter Mann.

In einer Passage,
in einer Ecke,
dort lassen sie sich nieder,
mit einer dünnen Decke.
Die wärmt sie nicht wirklich,
ihn, und den Hund.
Eine Flasche Fusel setzt er an seinen Mund.

Mit wenigen Schlucken leert der alte Mann die Flasche.
Für den Hund noch ein Leckerli, aus der Manteltasche.
An einander gekuschelt, die Sinne vom Rotwein benebelt,
so schlafen sie ein.
Es wird die letzte der Nächte für beide sein.

Man findet die beiden am nächsten morgen.
Der Alte hat ein Lächeln im Gesicht.
Vorbei alle Sorgen.

Warum ist dies geschehen,
warum half man nicht?

© Eiskristall

 

Impressum

Texte: und Idee,© Christa Philipp
Bildmaterialien: Cover und Gestaltung:©Christa Philipp
Tag der Veröffentlichung: 04.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
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