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Prolog:
Es war einmal vor wie vielen tausend Jahren?
Man kann es nicht mehr genau sagen, aber es ist lange lange her. Irgendwo im riesigen Universum fassten sie einen Plan. Sie die Sonne, und er der Mond.




„Ich kann es mir einfach nicht erklären“, sagte sie. „Nichts, aber auch gar nichts kann ich ihnen recht machen. Sie sind nur am meckern, einmal ist es ihnen zu heiß, und sie würden diese Hitze nicht aushalten, die Ernte würden verbrennen.
Dann wieder, wenn ich mich etwas zurück halte, schimpfen sie wieder, sie würden frieren, es wäre zu kalt und zu nass.“ Eine winzige Zornesfalte tauchte über ihrer schönen Nase auf. “Dabei will ich doch nur, dass sie sich wohlfühlen, dass es ihnen gut geht. Ich will wirklich nur ihr Bestes. Aber die sind so undankbar, diese Menschenkinder."
Sie saß auf ihrem Thron ähnlichen Stuhl.
Dieser war über und über aus Gold, er hatte reichhaltige Verzierungen die in einem bläulichen Silber gehalten waren. Sie strahlte in ihrer wundervollen Schönheit, und doch fühlte sie sich so schlecht, wie eigentlich noch nie in ihren tausenden von Jahren die sie nun schon regierte.
Es war eine Stille im Saal, die es selten gibt, wenn sie sich einmal in den Zeiten der Jahre trafen.
Niemand wagte auch nur irgend etwas zu sagen.
Was sollten sie denn auch sagen, IHR, Der großen Schönen.
Der Saal in dem sie hier beisammen waren, war in einem wunderschönen Blau - Himmelsblau – gehalten. Auf den langen Tischen waren weiße Decken aufgelegt, silberne Abbildungen von Sternen zierten sie. Kostbares wunderschönes Geschirr, und Gläser aus strahlendem Eis befanden sich darauf.
Überall standen die herrlichsten Gebilde von Blumen,
es waren Himmelsblumen, die in ihrer Pracht alle die schönsten Blumen der Erde in den Schatten stellten.

An den großen Fenstern, die blaue Fensterscheiben
hatten, waren duftige weiße wolkenartige Vorhänge.
An den Wänden hingen die schönsten Gemälde, die man sich nur vorstellen kann, sie zeigten fast alle Bildnisse von Engeln, aber es waren auch Menschen-Bilder dabei, Das eine zeigte Adam, als er gerade im Paradies - Garten geboren wurde, das zweite zeigte eine wunder schöne Menschenfrau, die Adam etwas reichte, es war Eva.
Doch das aller schönste war die kuppelartige Decke, so etwas kann sich kein Mensch vorstellen,
sie war so unbeschreiblich schön, mit allen Farben des Himmels, und Millionen Abbildungen von Sternen strahlten mit einem Licht, das jeder Mensch sterben würde, wenn er dieses sehen würde.
„Nun," sagte ER, wir sollten es uns alle gemeinsam überlegen, was wir da tun können.“
ER, das war IHR Gegenstück, Er war irgendwie traumhaft, während man SIE fast nicht ansehen konnte,
wegen ihrer strahlenden Schönheit,
so strahlte er etwas beruhigendes aus.
Er war ein Mann mit Figur Problemen, Doch mit seiner Kleidung, die er stets in Silber wählte, nahm man diese Probleme kaum wahr. Obwohl – heute war er gerade mal wieder total schlank.
Schick sah er aus in seinem silbernen Dress, und jeder wunderte sich, warum er sein Gewicht nie in den Griff bekam, denn wenn er gerade mal wieder gertenschlank und so schön war, wie nie, nahm er genauso schnell wieder zu.
– Aber was soll’s, er wurde immer wieder schön und schlank.
Aber das Wichtigste für ihn war, er liebte SIE.
SIE, dass war seine einzige, seine große Liebe. Immer hatte er Sehnsucht nach ihr. Diese Sehnsucht schmerzte ihn manchmal so stark, dass er sich nicht am Firmament zeigen konnte, Er sah dann so schlecht aus, wie er sich fühlte, und das wollte er niemanden, auch den Menschenkindern nicht zumuten.
Aber sie konnten niemals zusammen sein, denn es war nun mal so eingerichtet, dass SIE am Morgen aufging, während ER dann gerade schlafen ging.
Und dieses war so, wie es fast von Anfang an war.

Einmal jedoch jedes Jahr konnte er sie sehen, seine angebetete goldene SONNE, dann trafen sie sich hier in dem großen goldenen Sonnensaal.
Alle auch ihre gemeinsamen silberne Sternenkinder, und die Verwandtschaft, Planeten, Kleine und Große, wie zum Beispiel die Vettern MERKUR,
MARS der Rote, JUPITER, SATURN der Wunderbare, URANUS, NEPTUN und PLUTO. Kometen, und was sonst noch oben im All rum fleucht.
Wenn sie dann zusammen kamen, besprachen sie alle die Dinge die ihnen am Herzen lagen, die sie bewegten, die sie vielleicht ändern müssten.
Aber sie besprachen auch schöne Dinge, die sie erlebt hatten.
Es war halt einfach so eine Art Familientreffen.
„ Nun meine Liebe, sage mir warum es dich so sehr bedrückt, sage mir, ob ich, oder ob und wie wir dir helfen können." Während er sie ansah wurde ihm schwindlig von dem Verlangen sie in seine Arme zu nehmen, sie an sich zu drücken.
Wie sehr liebte er sie, und doch, - es war eine Liebe, - die nie mehr Erfüllung findet. Ja, - sie hatten gemeinsame silberblaue wunderschöne Sternenkinder. Aber, waren es wirklich ihre Kinder?
Er konnte sich nicht mehr daran erinnern wann und wie sie ins Universum kamen.
Zu lange gab es sie schon. Doch sie waren immer für ihn zu sehen, ab und zu winkte ihm mal eines dieser Sternenkinder zu. Nur einen Stern, den konnten sie beide sehen. Es war der Schönste leuchtensde Stern, so fand er, es war Venus, für ihn war er abends zu sehen, und er blieb so lange, bis seine schöne Mutter am Morgen aufging.
Er grüßte sie jedesmal mit einem leuchteten flimmern. Erst dann ging er zur Ruhe.-
Schön war SIE, wie sie da auf ihrem goldenen Thron saß er konnte nichts anderes mehr denken, auch die Kinder mussten zugeben, sie hatten die allerschönste Mutter des ganzen Universums, und der ganzen Erde, ja aller Erdtrabanten. Es gibt nichts Schöneres für sie.
Heute hatte sie sich besonders schön gemacht, ihr Kleid bestand aus einem unwahrscheinlichen Weißgold, es schimmerte und blinkte, dass es eine Freude war sie zu betrachten. Um ihr goldenes Haar hatte sie einen Strahlenkranz, ganz in Gold, goldener ging es nicht mehr.
Dennoch kullerten silberne Tränen aus ihren herrlich blauen Augen. „Nun sag endlich, warum macht dich das Gejammer der Menschen so traurig? Du weißt doch, wie sie immer unzufrieden sind."
„Tausende von Jahren habe ich immer mein Bestes gegeben.“ Mit ihrer Hand die mit goldenen Fingernägeln geziert war, wischte sie eine Träne aus dem Gesicht. „Nun, ich habe mich bemüht es allen Recht zu machen, aber was ich auch tue, irgend ein Menschenkind ist immer unzufrieden."
„Meine LIEBSTE,“ sagte er, “wir werden versuchen dir zu helfen.“ „Wir?“ Jammerte sie, "du meinst ICH“ Sie schaute ihn wieder an und sie merkte, er versteht sie wieder mal nicht, kein Mann versteht wirklich eine Frau.
Ihre großen blauen Augen waren wie verschleiert. “Was kann ich nur machen,“ wieder kullerte eine Träne aus einem Auge.
ER, der sie liebte, der MOND, dachte --, wie schön, dass ich ihre Sorgen nicht habe, aber ich will ihr doch helfen, aber bloß wie? – Plötzlich bemerkte er wie ihn eines seiner großen Kinder anstarrte, Es war VENUS, der Morgenstern und Abendstern. “Paps, wir müssen ihr helfen, sonst wird sie unsere Mutter SONNE noch krank. Und wir brauchen sie doch alle, auch die Menschenkinder, die ganze Erde, die Tiere, die Pflanzen. Und besonders du, wir wissen alle, wie sehr du sie liebst.
Es waren Stunden vergangen, sie alle saßen noch immer in dem wunderschönen goldenen Thronsaal von Frau SONNE.
Mars, und Jupiter, ihre Vetter, waren noch immer stumm, aber wie soll‘s sein, Männer sind sie, wenn es darauf ankommt. -
Ein kleines winziges Sternchen, - es fiel überhaupt nicht auf, man hatte in den Jahrtausenden noch nie Notiz von ihm genommen, warum auch, deshalb hat sich auch niemand die Mühe gemacht ihm einen Namen zu geben.
Er war halt klein, fast zu klein, aber er war ein Teil von etwas Großem, - er gehörte zu dem schimmernden Band das man am Nachthimmel erkennen kann. Er war einer von den 100 Millionen Sternen, die zu der Milchstraße gehörten, - er war ein Teil, ein winziger kleiner Teil von ihr, - aber er war halt auch ein Mann, aber dieses kleine Sternchen fand die Lösung der Probleme, welche die große Königin SONNE, seine Mutter, die er so sehr liebte hatte, obwohl sie ihn nie beachtete. „Gestatten Frau MUTTER SONNE“, wisperte er. Man verstand ihn fast nicht, so leise sprach er. Er war noch nie ein Redner gewesen.- Und MUTTER SONNE hatte bisher in all den tausenden Jahren noch nie auch nur die geringste Notiz von dem Sternchen genommen. Er war ja auch zu klein. – wenig eben. – Aber ein Teil vom Großen. - Und er machte einen gewaltigen Vorschlag.
Die Augen der MUTTER SONNE wurden immer grösser, ihre wunder schöne Stirn legte sich in Falten. „Du willst also sagen, ich soll –„ ihre Stimme klang barsch, und sie klang nicht nur so, nein sie war hart.
“Was will der Kleine? Er ist doch eigentlich ein Nichts, man sollte ihm Redeverbot erteilen." Erschrocken über ihre Gedanken, die sie nun auch noch ausgesprochen hatte, blickte sie den Kleinen an. Zum ersten Mal seit er da war, sah sie ihn an. – Er war süß, er war wunderschön, alles an ihm war perfekt, nur, dass er halt nicht so groß war. Wenn es ihn nicht gäbe, wäre die Milchstraße nicht komplett, - hatte sie jemals darüber nachgedacht?
Sie musste sich eingestehen, dass sie sich zu sehr wegen ihrer Schönheit und sich selbst Gedanken gemacht hat, als sich mal um ihre Kleinsten zu kümmern.
Nun, da die Menschen murrten, und jammerten, war sie sich nicht mehr so sicher fehlerlos zu sein, wie sie es eigentlich immer von sich gedacht hatte.
War sie es wirklich? Oder machte sie auch Fehler? Oder wer oder was war es denn der Fehler machte?

Also beschloss sie, die SCHÖNE, die STRAHLENDE, ich werde einfach nicht mehr scheinen, ich werde mich mal ausruhen, und rar machen, vielleicht merken die Menschlinge, was ich ihnen doch wert bin.
Diesen Gedanken teilte sie auch sofort allen mit, die noch immer hier im Thronsaal beisammen waren.
„Halt,“ sagte da ihr großer roter Vetter, der Mars, er war rot, alles an ihm war rot, irgendwie war es eine Marotte von ihm, aber niemand kannte ihn anders.
Seit er da war, hatte er rote Haare, seine Haut hatte einen rötlichen Schimmer, und seine Kleidung, von Kopf bis Fuß rot.- „Das könnt ihr nicht machen große Königin, das dürft ihr nicht, was soll aus der Erde und allen Erdbewohnern, was soll aus uns werden?
Wir brauchen euch Die Erde würde wieder in eine Eiszeit zurück kehren, alles Leben würde sterben, habt ihr das nicht bedacht?“ Er stand da, in seiner roten Pracht, aber da sie noch immer nicht antwortete, wusste er nichts mehr zu sagen, als:
„Ich denke der kleine Stern Namenlos hat einen sehr guten Vorschlag gemacht, denkt mal darüber nach, das könnte doch die Lösung für eure Probleme sein.“
Sie, die GOLDENE, sah ihren Vetter an, dann ihren MOND, und jetzt dieses kleine STERNCHEN. „Ich denke, Mars hat recht, so wie es Namenlos vorgeschlagen hat, so werden wir es machen.“
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Sie trafen sich, sie, die GOLDENE SCHÖNE, und er der SILBERNE gutaussehende, aber mit Figur Problemen behaftete.
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Der Tag hatte mit einem Morgenrot begonnen, an das man sich noch Jahre später erinnerte.
Riesengroß und blutrot schob sich die sonst so goldene Sonne in den Morgen, sie wollte, das sich die Erdlinge daran erinnern sollten.
Unzählige Vogelstimmen stimmten in ein Konzert ein, welches eine kleine Lerche begonnen hatte.
Das ganze Land schien in ein nie dagewesenes rotgold getaucht zu sein.
Es war ein wunderschöner Morgen, der aber irgend etwas beängstigendes austrahlte.
Doch die Menschen unten auf der Erde hasteten ihrem Alltag, entgegen, so wie es schon immer war, und so, wie es auch immer sein wird.
Sie hatten keinen Blick für dieses beeindruckende bombastische Schauspiel am Firmament.
Nur vereinzelt blickte jemand hinauf zum Horizont. Und ein „WOW, ist das herrlich!“ Kam über seine Lippen.
Und dann hastete auch er weiter seiner Arbeit entgegen. Sonst schien der Tag wie jeder andere zu sein, niemand ahnte oder spürte , das heute etwas besonderes passieren würde, etwas, dass man nie mehr vergessen wird.
Nur die Tiere überkam eine seltsame Unruhe.
Mittag war es auf der Erde, und die gesamte Tierwelt wurde immer unruhiger, sie spürten, dass etwas nicht so ist, wie es sonst immer ist.
Wie aufgescheucht flogen Vögel durch die Luft, irgend einen Baum suchend, sich verstecken wollend.
Die Tiere in Wald und Flur suchten einen Unterschlupf, die Tiere in den Ställen der Bauern, waren unruhig blökten wieherten oder gaben mit ihrer eigenen Stimme ihre Furcht zum Ausdruck.
Nur vereinzelt spürte ein Mensch, dass irgend etwas nicht so war wie sonst.

Der Himmel hatte ein strahlendes Blau, wie es noch nie war. In ihrer vollen Schönheit strahlte die goldenen MUTTER allen Lebens auf die Erde herunter.
Dann begann etwas, was die Menschenkinder noch nie erlebt hatten.
Ein leiser Wind begann, obwohl es wie immer in diesem Land schon heiß war.
Die Sonne strahlte, die Erde schien still zu stehen, ganz langsam näherte sich der Mond seiner angebeteten Sonne, wie war so etwas möglich, sie waren doch sonst immer zu unterschiedlichen Zeiten zu sehen.
Sie bewegte sich nicht die SCHÖNE ganz langsam schob sich der gerade mal schlanke MOND vor die Sonne. Es ging alles ganz langsam, und der Himmel konnte es fast nicht ertragen.
Dichte Wolken zogen auf, und sie fingen an zu tropfen. Wie große Tränen tropften sie, Tropfen um Tropfen. "Ja, was soll denn das?" Fragten sie sich." Was machen denn diese Zwei? Wieso sind sie so nahe beieinander?"
Tausende Jahre ist es her dass sie ein Paar waren sie hatten viele Kinder bekommen, sie hatten sich geliebt bis sie sich aus irgend einem unerklärlichen Grund trennten. Woran lag es, dass sie sich trennten? Niemand wusste es zu sagen.
Jetzt schob sich MR. MOON ganz langsam vor seine EX. Ganz langsam, ganz, ganz langsam. ---- Er schob sich vor sie.
Menschen starrten ungläubig gen Himmel.
Was geschieht denn jetzt, fragten sie sich ist das das Ende? Geht die Welt unter?
Langsam wurde es dunkel, ganz langsam, immer noch war ein Teil von Frau SONNE sichtbar. Und dann hatte sich MOON ganz vor Lady SUN geschoben, so, dass man sie von der Erde aus nicht mehr sehen konnte.
Es war als ob die Sonne schwarz war, ein ganz kleiner Strahlenkranz war noch sichtbar. Eine gespenstige Dunkelheit breitete sich über die Erde. Es war Mittag, - nicht Nacht.- Eine unheimliche Stille herrschte auf der Erde, es war so still wie es nur war, bevor es die Erde gab.
Kein einziger Vogel sang mehr auf den Zweigen eines Baumes.
keine Fliege, keine Mücke flog summend hin und her. Nur ein düsterer wilder Wind brauste durch’s Land.
" Was ist denn --- wenn sie nun nie mehr zu scheinen anfängt?"
Fragten ängstlich die Menschenkinder. „Sonne, - Licht, - wir brauchen dich. Bitte du wunderbare golden Sonne, verzeih uns Menschen wenn wir unzufrieden waren, wir bitten dich komm, bitte, zeig dich uns wieder. Lass uns nicht alleine, wir sterben ohne dich. Bitte du Goldene zeig dich uns wieder."
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Langsam und zärtlich küsste Frau Sonne, die GOLDENE ihren Ex Gatten am hinteren Ohrläppchen, es kitzelte und kribbelte den SILBERNEN so sehr, dass er etwas wegrückte von ihr. Weil er fast niesen mußte.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie ihm zu. Hatte er richtig gehört? „Ich liebe dich, danke, dass du mir geholfen hast."
Er strahlte in seiner Silbernheit. „Du weißt, meine Liebe, meine Schöne," er rückte langsam zurück, „du weißt ich liebe dich seit es uns gibt.“
Während die Menschen erschauernd zum Himmel blickten. Machten die Zwei wichtigsten Gestirne vom Universum einen Pakt.
„Wir lieben uns, - und wir werden den Menschen zeigen, dass sie uns und unsere Kinder, und alles was zum Universum gehört brauchen. Immer wenn sie sich wieder mal aufmüpfig zeigen, weil sie mit dir meine SCHÖNE, meine Geliebte unzufrieden sind,“
„und wenn ich mal nicht scheine,“ warf die GOLDENE ein, „denn schließlich darf ich ja auch mal müde sein, auch ich kann nicht immer mit voller Kraft scheinen. Auch müssen die Menschen begreifen, das auch sie mit ihren so genannten Errungenschaften mich in meiner Tätigkeit stören. Ich bin nicht alleine an allem Schuld.“
Während die Erdenkinder unten zum Himmel empor schauten, einige sogar beteten, „Sonne, geliebte Sonne, Mutter des Lebens, bitte, bitte komm hervor, komm scheine wieder für uns alle. Wir brauchen dich zum Leben, ohne dich sterben wir alle.“
Während die Menschen beteten, während es immer noch dunkel war, schob sich der Mond zur Seite. Es wurde wieder hell.
Ein Vogel, - eine schöne schwarze Amsel mit ihrem gelben Schnabel, ganz zaghaft erst, dann voller Kraft und Dankbarkeit, jubelte sie der SONNE ihren Dank entgegen.
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Hell war es. – Ein Tag zum Träumen. - Die Erde erschien wie frisch gesäubert, von allem Unrat, von allem Schmutz. – Sie war reingewaschen, - wie neu. – Die GUTE, die SCHÖNE, die MUTTER allen Lebens strahlte, sie freute sich, dass sie es der Erde, - den Menschenkindern zeigen konnten.
SIE wird gebraucht. Ja, sie alle wurden als Gesamtheit gebraucht. Solange es der Schöpfer
zulässt, wird sie, mit Ihren Sternekindern, mit IHREM MOND immer auf die Welt herab strahlen.

Hopla, da fiel ein Sonnenstrahl auf die Erde, und küsste die Menschen.
Ach ja, sagte FRAU SONNE „wir sollten diesem denkwürdigen Tag einen Namen geben.“ „Dunkelheit." Meinte der sonst so sprachfaule Jupiter. Nein, „Finsternis,“ warf Merkur ein.
Die STRAHLENDE schüttelte nur ihr Haupt, „gefällt mir alles nicht, es ist nicht passend genug.“
Der kleine Stern Namenlos streckte sein Händchen hoch. „Nun mein kleiner GROßER?"
„SONNENFINSTERNIS“ sagte er, und dieses mal sprach er zum ersten Mal richtig laut. Seine Stimme hallte durch den ganzen Saal, sie war größer, als er es selber ist.
Ein Jubel, ein Brausen zog durch den riesigen Thronsaal.
Und so machten sie alle einen Pakt. Sie werden in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder mit einer Sonnenfinsternis, auf ihre Wichtigkeit hinweisen.
"Ja, immer wenn die Erdenkinder wieder mal unzufrieden sind, dann schiebst du dich wieder mal vor mich.“ Sagte sie.
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„Fast hätte ich vergessen, mein kleines Sternchen, du hast ja noch immer keinen Namen, sage uns, wie möchtest du heißen?“
„ NAMENLOS" lächelte der Kleine, ich gehöre zu etwas ganz Großem, niemand hat da einen Namen, wenn ihr mich NAMENLOS ruft, dann weiß ich, dass ihr mich damit meint.“
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Epilog
Man schrieb das Jahr1999.
Sie saß in einem Rollstuhl diese kleine Frau.
Sie hatte gerade erst vor ein par Tagen eine sehr schwere Operation hinter sich.
Es war im Park einer größeren Klinik, Eigentlich hatte sie Bettruhe, denn laufen sollte sie noch nicht, weil sie zu geschwächt war. Sie wollte sich aber dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Denn in diesem Jahr sollte eine totale Sonnenfinsternis stattfinden. Sie hatte sich so darauf gefreut, und nun war sie hier in der Klinik.
Also redete sie mit ihrem Professor, und der hatte Verständnis.
Aber sie musste halt im Rollstuhl sitzen, mit dem sie Ihr Mann in den Klinikpark fuhr.
Er hatte an alles gedacht, er hatte die nötigen Brillen besorgt, mit denen man ohne Schaden zu nehmen in die Sonne blicken konnte, sogar den kleinen Hund hatte er mitgebracht, denn die beiden hatten sich nun schon fast drei Wochen nicht mehr gesehen.
Er hatte Wolldecken mit, sogar eine Plastikplane, weil es regnerisch war. Deshalb bedeckten auch Wolken den Himmel, nur ab und zu gaben sie ein Stückchen Sonne frei.
„Hoffentlich können wir die Sonnenfinsternis auch sehen.“ Sagte die Frau zu ihrem Mann.
Inzwischen hatte es auch noch zum regnen angefangen, der allmählich immer stärker wurde.
Es verging einige Zeit, und langsam leerte sich der Park. Scheinbar wollte niemand hier im Regen auf dieses Ereignis warten, sosehr schien es sie dann doch nicht zu interessieren.
Doch sie, die kleine Frau und ihr Mann wollten sich dieses besondere Ereignis nicht entgehen lassen, obwohl nun der Regen nur so auf sie herab prasselte, aber ihr Mann hatte ja an alles gedacht, so spannte er über sie den großen Schirm auf, umwickelte den gesamten Rollstuhl mit der Plastikplane, und unter ihrer Decke fand auch noch der kleine Hund Platz.
Und während sie schon fast unglücklich wurde, wegen des Regens rückte eine von den Wolken zur Seite, und gab den Blick frei auf die Sonne. Noch war sie groß und rund, aber irgendwie hatte sie nichts von ihrer goldenen Schönheit.
Sie war fahl und blass, so als ob es ihr schlecht ging, als ob sie krank war. Wieder wurde sie von einer Wolke bedeckt, doch dann, - es geschah fast plötzlich begann dieses grandiose Schauspiel.
Die Frau sagte zu ihrem Mann; „ist dir aufgefallen, es singt kaum noch ein Vogel“
Doch er meinte dazu, “nun ja, es hat ja auch bis jetzt geregnet.“
Aber inzwischen hatte der Regen aufgehört, - nur vereinzelt zwitscherte noch hier und da ganz kläglich, so als ob es sich fürchtete ein kleines Spätzchen.
Fast verstört flogen Amsel und Co auf irgend einen Baum, - fort, - sich verstecken. ---
Nun hatten die zwei ihre Brillen aufgesetzt, und sie schauten hinauf zum Firmament, zur Sonne.
Es ging los, es fing an, - ein wunderbares Naturschauspiel begann.
Ganz langsam, erst sah es so aus, als ob sich wieder ein Stückchen Wolke vor die Sonne schob, doch dann konnte man sehen, wie sich Stück für Stück der Mond vor die Sonne schob.
Es war ein gespenstisch schaurig schöner Anblick, der atemlos machte.
Nun war nur noch ein kleiner Streifen Sonne sichtbar. Ein leiser Wind säuselte durch die Bäume.
Halbdunkel war es nun schon, und der Wind wurde langsam zu einem kleinen Sturm.
Vereinzelt flog noch ganz schnell ein kleiner Vogel auf einen Baum. Der kleine Hund, der auf dem Schoß von seinem Frauchen unter der Decke schlief, war nun auch wach. Er begann zu zittern, er winselte.
Und dann war es dunkel. Es war so still, als ob die Erde zu atmen aufgehört hatte.
Die Blätter an den Bäumen bewegten sich nicht mehr, auch der Regen hatte aufgehört. Es war, als ob die Erde im Sterben lag.
„Was wäre, wenn die Sonne nun nie mehr, nie wieder scheinen würde?“ Fragte die Frau, ihre Stimme klang als würde sie Tränen hinunter schlucken.
„Es würde wieder Eiszeit werden, alles Leben würde sterben.“ Erwiderte ihr Mann.
„Weißt du, hier wird uns gezeigt, dass wir Menschen eigentlich ein Nichts sind. Das es große Kräfte gibt, gegen die wir machtlos sind.“ Brachte die Frau ihre Gedanken zum Ausdruck.
Doch dann wurde es plötzlich wieder hell, der Mond hatte die Sonne wieder frei gemacht.
„Sie kommt zurück, sie fängt wieder an zu strahlen.“ Sagte die Frau. - Der Himmel und die Erde schienen wie neu erschaffen. Es war so, als ob alles frisch geputzt worden war. Unendlich sauber schien alles zu sein.
Schon kamen kleine freche Spatzen angeflogen, erst ein Einzelner, so als ob er schauen wollte, ob alles in Ordnung wäre, und dann war es ein ganzer Schwarm. Sie hüpften auf den Wegen und suchten wie immer die besten Krümel.
Vereinzelt kamen nun auch Menschen aus dem Klinikgebäude. – Das Leben kehrte zurück.
Ein Mann ging zu der kleinen Frau und ihrem Mann.
Er war von der Tageszeitung. Er fragte, ob er ihr Fragen stellen dürfte. Die Frau wunderte sich , was wollte er denn von ihr wissen. Er wollte wissen, warum sie, die doch im Rollstuhl sitzt, und offensichtlich noch nicht gesund ist ,und dann noch im Regen sich die Sonnenfinsternis angeschaut hätte.
„Nun, ich musste das sehen, es zeigt doch das Wunder der Schöpfung, und der Erde, es zeigt uns, wie winzig wir sind, und wie machtlos.
***************
Die Erde jubelt, der Macht von etwas Großem, dass hier als Schauspiel der Natur dargeboten zu.
Es hat mir gezeigt, wir sind weniger als ein Sandkorn. DANKBAR dass wir leben dürfen.
by Eiskristall
> Anhang











Impressum

Texte: Idee und Gestaltung:© Christa Philipp
Bildmaterialien: Bilder im Anhang: aus dem Buch Astronomie eine Einführung in das Universum der Sterne, Contmedia GmbH Cover:
Tag der Veröffentlichung: 17.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
meinen Kindern Peter und Petra und allen, die mir etwas bedeuten

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